Mails die die Welt auf den Kopf stellten….

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      Mails die die Welt auf den Kopf stellten….

      …eigentlich wollte ich nur meinen Profiltext erstellen, tja und immer wenn ich etwas über mich selbst sagen soll, klingt es so hohl und nichtssagend.
      Beim Lesen, was denn wohl Andere so schreiben, bin ich dann über ein Profil gestolpert, das mich den Atem anhalten ließ, mein Herz schlug mir bis zum Hals.
      Er schrieb mir aus dem Herzen – nie habe ich so einen Einklang gespürt.
      Wow – das es Männer gibt die so schreiben können, die mit Worten berühren.
      Einfach zum niederknien.
      Ich hab meinen Zwergenmut zusammen gerafft und vorsichtig per Mail angefragt, ob ich vielleicht den ein oder anderen Satz übernehmen darf.
      Es kam eine Mail zurück, die war so nett, freundlich und irgendwie warm – natürlich durfte ich und gleich hinterher, was mir denn so gut daran gefiele.
      Natürlich musste ich jetzt antworten – hatte der Verfassen schließlich verdient – und alles andere ist unhöflich, nur wie, was schreib ich da.
      Naja, am keyboard kann ja nicht so viel passieren - dachte ich.
      Es entwickelte sich ein kleiner Dialog über mehrere Mails.
      Ich schrieb - wo ich so stehe, warum ich auf dieser Website bin, was ich alles so wissen will usw.
      Da kam so ein Satz zurück …das brauchst du gar nicht wissen, es wird sich dann ergeben. Oder, du kannst die Denke eines Doms nicht verstehen…
      Wieso sollte ich etwas nicht wissen dürfen, wieso sollte ich mich nicht in einen anderen Menschen reindenken können – irgendwie sträubte sich in mir alles.
      Daraus entbrannte sowas wie ein kleines Streitgespräch, was mir am Intellekt kratzte und ich fand den Oberlehrerton so unangebracht.
      Es verdarb mir die Freude am schreiben – ich wollte nicht mehr.
      Am nächsten Morgen fand ich eine Mail im Posteingang, die mit den Worten begann …nur so zum Abschied… ja darauf konnte ich mich einlassen und schrieb auch …nur so zum Abschied….
      Es reinigte die Luft, zum Schluss lachten wir zusammen und wollten uns noch ein wenig weiterärgern.
      Nein, das war kein Abschied, das war mehr der Startschuss zu einer Unmenge von Mails, die getragen wurden von Wärme, Zuneigung, Begeisterung an einander – ja wir sexelten auch vorsichtig rum… wir stellten uns vor, wie es sich anfühlt, wenn wir uns aneinander lehnen und uns berühren – wir schliefen mit diesen Gedanken ein und wurden mit diesen Gedanken wach - es war einfach wunderbar.
      Genau die richtige Mischung – wir gingen mit Achtsamkeit, Respekt und Wertschätzung mit einander um.
      Aber wie so oft im Leben, wenn es besonders schön ist, wenn Wünsche wach werden, Visionen entstehen, etwas wertvoll und kostbar wird, tauchen dunkle Wolken auf.
      Erst ein leiser Zweifel, dann eine konkrete Frage. Eine Frage die gestellt werden musste.
      Tja, da ich nicht feige bin, stellte ich sie.
      Mein Zweifel wurde zur Tatsache, es gab etwas – was man wohl Felsbrocken nennt, die keiner von uns aus dem Weg räumen konnte.
      Etwas was ein sich noch näherkommen oder zusammen sein unmöglich machte.
      Wir mussten Abschied nehmen – wir schrieben …ich will dich nicht gehen lassen …es fällt mir unendlich schwer …aber es geht nicht anders, sonst wäre da nur Sehnsucht, Sehnsucht, Sehnsucht die nicht zu stillen ist.
      Es war so brutal, so gemein, es tat so verdammt weh – wenn es ein Schicksal gibt, warum wurde dann diese zarte Pflanze zertreten und wieso mussten wir beide leiden.
      Leiden, obwohl wir nie miteinander gesprochen haben, nie die Stimme des anderen gehört haben, nie die Aura des anderen gespürt haben.
      Manchmal fragte ich mich – was war das?
      Kann man sich in Mails und Bilder verlieben?
      Sind es nur Wunschvorstellungen, aufgestaute Sehnsüchte, das Gefühl von Einsamkeit - verloren zu sein.
      Egal, was es war – es ging uns beiden so.
      Es war einfach der Einklang zweier Seelen, eine ungeheure Anziehungskraft und eine Wärme, die ich mit Worten nicht beschreiben kann.
      Trotzdem – der Abschied muss sein.
      Wir können es nicht ändern.
      An diesem Abschied übten wir fast 4 Wochen, manchmal war es „still“ für ein paar Tage, dann schrieben wir wieder, dann war es wieder „still“, dann fand wieder einer von uns einen Grund eine Mail zu schreiben.
      Jedes Mal war es wie zu Beginn, da war keine Distanz, kein verlieren der Nähe – nur jedes Mal nach X Mails sagten wir uns wieder …wir müssen vernünftig sein ….es geht nicht …wir werden unglücklich.
      Heute, auf den Tag genau vor 4 Wochen schrieben wir das erste Mal miteinander.
      Heute hat er seinen Account gelöscht, warum ohne ein Wort?
      Egal – aus welchen Gründen, es ist richtig – ich wünsche Dir nur das Beste – das Du das findest was Du verdienst.
      Und ich danke Dir für diese wertvolle Zeit, für jedes Wort, für Deine Gedanken.

      Schlimm für mich ist, ich habe durch das Löschen des Accounts, all die mir so wertvollen Mails verloren, ich hätte sie so gerne nochmal gelesen,
      sie als Erinnerung behalten – jetzt ist nichts mehr da.

      Aber das Leben geht weiter.
      @againstallodds beim lesen deiner "Geschichte" hat mein Herz sich erst mit dir gefreut und dann mit dir gelitten. Danke dir das ich an deinen Emotionen teil haben durfte, du hast deine Gefühle gut vermittelt rüber gebracht. Die postiven und auch die negativen Gefühle/Erfahrungen machen einen stark.
      Ganz lieben Dank an Euch für's Mitgefühl. Ja aufstehen - Krönchen zurechtrücken und weiter geht's - das hab ich in letzter Zeit öfter machen müssen - es geht immer besser.

      Und irgendwann treff ich den mit dem weissen Pferd :*

      againstallodds schrieb:

      … getragen wurden von Wärme, Zuneigung, Begeisterung an einander – ja wir sexelten auch vorsichtig rum… wir stellten uns vor, wie es sich anfühlt, wenn wir uns aneinander lehnen und uns berühren – wir schliefen mit diesen Gedanken ein und wurden mit diesen Gedanken wach - es war einfach wunderbar.


      Das kenne ich, bei mir/uns allerdings mit Happy End. Ich mag mir gar nicht vorstellen wie das wäre wenn es so wie bei dir gelaufen wäre. Also, weiter machen, irgendwann kommt Mr Right.:-)
      hallo againstallodds,
      ich finde es total schön, dass dieses Erlebnis für dich Im Nachklang traurig ist, aber nicht bitter. Manchmal ist halt ein Weg frei und machmal liegen da zu schwere Felsbrocken. Und etwas Schönes wird nicht hässlich, weil es nicht zu einem Ziel führt. Nicht jeder kann das so sehen und empfinden, wenn Enttäuschung da ist. Ich finde es wunderbar, dass du das kannst.
      @againstallodds,

      lass dich drücken... in deinem HERZEN sind die Worte, sie haben dich geprägt für die Ewigkeit, nichts davon geht verloren... glaube mir, auch wenn du nicht jedes einzelne Wort mehr vor Augen hast, was er damit sagen wollte ist in dir... Es wird dich begleiten auf deinem Weg und wird nie gelöscht...

      LG ergriffene Moon
      Danke @AleaH das Du durch Dein Like mir diese Geschichte wieder in Erinnerung holst.

      Wir haben im laufe der vergangenen zwei Jahre noch 100e Mails getauscht. Wir haben uns auch einmal persönlich getroffen. Diese Wärme, dieses Wohlwollen gibt es noch heute.
      Ich weiss nicht was es ist - große Sympathie - eine Form von Seelenverbundenheit.
      Ja, wir sind wie die Königskinder die niemals zusammen finden - doch immer wieder an einander denken.
      Wundervoll und bitter.
      Wie schön, dass dieser Thread noch einmal nach oben gerutscht ist.

      Ich habe so eine "Mail-Beziehung" in verschiedenen Formen ebenfalls erlebt.

      Einmal begann es mit lustig/frechen frechen Mails... einem Treffen und dann einem Abschied, weil er für ein halbes Jahr ins Ausland ging. In diesem halben Jahr führten wir quasi eine MailundBrief-Beziehung. Es war wunderschön. Wir tauschten geheimste Gefühle und Gedanken aus und fühlten uns einander unglaublich nah.
      Tragischer Weise war es genau diese Nähe, gepaart mit seiner körperlichen Nähe, die ich nach seiner Rückkehr nicht ertrug. Wir trennten uns, blieben aber in Kontakt.
      Leider ist er vor 10Jahren sehr plötzlich verstorben ;(

      Die nächste "Mail-Bekannschaft" hat mich -wirklich - gegen meinen Willen mit Witz und Charme eingefangen. Diese Mails waren ohne Tiefgang, trotzdem wurden daraus 15 Jahre Ehe, wovon 10 Jahre sehr glücklich waren.

      Durch PN's in diesem Forum und zunächst unglaublich lustigem Austausch, auf den dann nette und teilweise sehr persönliche Telefonate folgten, habe ich hier jemanden kennengelernt, mit dem sich langsam so etwas wie eine sehr gute Freundschaft entwickelt. (Und ich schmeiße mit diesem Begriff wirklich nicht wahllos um mich)

      Meine jetzige Beziehung enstand auch durch "elektronische Kommunikation", in deren Verlauf sehr viel Nähe und Innigkeit ebtstand. Aber anders als bei der ersten "Mail-Beziehung", machte mir die körperliche Nähe dieses Mal gar nichts aus. So führe ich im Moment eine - für mich - unglaublich intensive und schöne Beziehung.

      Nicht nur diese Beziehung, sondern auch die Tatsache, dass ich mich in ihr weiter entwickeln konnte, verdanke ich ein Stück weit diesem Forum.

      Dadurch dass hier so viele Menschen bereit sind, Einblicke in ihre persönlichen Bedürfnisse und in ihre Beziehung zu geben, konnte ich vieles für mich klären (bzw "erklären).

      Es fällt mir leichter gewisse Aspekte meiner Persönlichkeit und meiner Bedürfnisse in Worte zu fassen.

      Es fällt mir aufgrund dessen wesentlich leichter "nachzugeben" und damit nicht unnötige Energien zu verbrauchen.

      Es fällt mir wesentlich leichter - auch unangenehme - Fragen zu stellen, bzw auch selber ehrliche - wenn auch evtl für den Partner unangenehmere Antworten - zu geben.

      Auch wenn die Lobhudelei ;o) auf das Forum zunächst OT klingt, ist es doch das Gesamtpaket aus Mails und allgemeinerem Austausch, dass mich in meiner Entwicklung ein ganzes Stück weiter gebracht hat.
      16 Jahre schreiben wir uns nun, meine Sissy und ich. Schicken uns Fotos und Videos. Und manchmal treffen wir uns.
      Not macht erfinderisch. Diese Einträge sind für mich wertvolle Erinnerungen, da ich eine panische Angst habe entdeckt zu werden kann ich noch nichtmal einen Blog erstellen. Ich glaube wenn ich all diese Erlebnisse verlieren würde, durch was auch , ich würde sterben vor lauter Schmerz.
      Liebe Aga.....ich kann dich so gut verstehen und wünsche dir dass die Geschichte vielleicht doch noch so ausgeht dass du zu einer inneren Ruhe kommst.