Gibt es überhaupt "richtige" Sadisten?

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      Neugierde schrieb:

      Wäre dann nicht eine rein devot Sub ohne masochistische Neigungen passender für einen Sadisten?

      Ohne masochistische Neigungen leidet die (devote) Sub ja wirklich im Vergleich zu einem (masochistischen) Bottom.
      Ich würde nicht sagen, dass ich "nicht wirklich" leide. Ich ziehe nicht unbedingt aus jedem Schmerz einen Lustschmerz. Und die Wahl der Mittel bleibt bei meinem Partner, der ganz genau weiß, welche Art von Schmerz ich lieber "mag" und welche ich mehr für ihn ertrage. Und genau mit diesem Wissen spielt er und zieht so eine Befriedigung daraus.
      A gentleman is a man who knows when not to be gentle.
      Jetzt mag ich doch noch etwas ausführlicher was zu dem Thema schreiben.

      Erstmal kurz OT:

      DarkDesire schrieb:

      Die Psychiatrie unterscheidet keine "gesunden" von "kranken" Sadisten.
      Doch, eigentlich tut sie das sehr wohl. Im ICD-11 soll die Definition auch geändert werden. Siehe hier.
      Die Wissenschaft kennt die Unterschiede zwischen Neigung und Krankheit aber selber noch nicht so genau. Bei Studien oder auch Organisationen wie praevention-sexueller-gewalt.de wollen ja viele BDSMler nicht mitmachen, weil sie Angst haben, in die pathologische Ecke gestellt zu werden. Dabei wäre es äußerst wertvoll für sie, damit die Unterschiede klarer werden. So zumindest die Aussage einer Mitarbeiterin der genannten Organisation.



      Zum Thema:

      Ich habe die letzten Wochen mehrfach versucht, meine Neigung zu beschreiben, aber dann immer wieder gelöscht... Ich sehe mich nämlich als passenden Gegenpart zum Sadisten. Ich passe nicht in die üblichen Devot- oder Maso-Schubladen. Nachdem du, @Neugierde, noch mal auf deine eigentlichen Fragen aufmerksam gemacht hast, probier ich es mal...

      Neugierde schrieb:

      Wäre dann nicht eine rein devot Sub ohne masochistische Neigungen passender für einen Sadisten?
      Ich seh das so: Damit zwei Menschen sexuell glücklich sind, muss die Neigung kompatibel sein. So weit so klar. Das heißt, wer einen Sadisten als Parter möchte, muss in irgend einer Form Befriedigung aus den sadistischen Handlungen ziehen. Sei das nun schlicht der klassiche Lustschmerz, oder der Wunsch, für Dom etwas auszuhalten oder eben auch das Bedrüfnis, "durch die Hölle geschickt" zu werden. Eine rein devote Sub, die wirklich nur aushält, wird auf Dauer nicht glücklich werden.
      Wenn Sub die sadistischen Handlungen nicht nur hinnimmt, sondern sich aktiv danach sehnt, definiere das nicht als masochistisch. Masochismus ist schließlich weit mehr, als die Fahigkeit, Lustschmerz zu empfinden. Masochismus geht auch auf psychischer Ebene.

      Neugierde schrieb:

      Woraus zieht dann der Sadist seine Lust, wenn es doch der Masochistin ebenfalls Lust und kein Leid im eigentlichen Sinne bereitet?
      Die Sache mit Lust und Leid ist in diesem Kontext wohl etwas komplizierter.

      Bei uns ist es, grob gesagt, so: Ich mag es, immer wieder überwältigt zu werden, "gebrochen" zu werden, zu "resignieren". Am Anfang eines Spiels möchte ich einiges wirklich nicht, aber ich stehe darauf, wenn er sich darüber hinwegsetzt. Irgendwann legt sich dann eine Art Schalter um und ich werde extremst erregt. Falls ich doch nicht erregt werde, werde ich aber auf emotionaler Ebene befriedigt. Das Auffangen am Ende ist dann natürlich unabdingbar.
      Es geht im Grunde um eine Form der Erniedrigung, mich klein und ausgeliefert zu fühlen. Seine Gier, seine Überlegenheit und vor allem auch seine Rücksichtslosigkeit, seine Kälte, seinen Sadismus zu spüren. Meine Neigung kann ohne Sadismus auf der Gegenseite nicht befriedigt werden.

      In den einzelnen Momenten ist das Leid in gewisser Weise real. Körperlich wie psychisch. Aber eben auf eine andere Art und Weise, als tatsächliches Leid bei echten Opfern außerhalb BDSM. Unter'm Strich befriedigt es mich. Und eben das ist der Knackpunkt: "Unter'm Strich", nicht "in dem Moment der Handlung".

      Mein Partner weiß das, deswegen kann er seinen Sadismus in der Form auch ausleben, ohne dass er sich Sorgen machen muss.Wie gesagt, möchte ich ja einiges wirklich nicht. Es ist gefühlt ein schmaler Grad zwischen Absturz und Erfüllung. Aber tatsächlich habe ich ja eingewilligt - und da ist meine Neigung wohl so, dass ich eben nicht abstürzen kann. Meine Neigung ist da wie ein Trampolin: Ich muss erst ein wenig fallen, damit ich hoch hinaus kann. Und eben die Momente des "Fallens" befriedigen seinen Sadismus.

      Wir sind hier ja auch immer noch im BDSM. Das heißt, der Sadist steht zwar eigentlich drauf, jemanden zu quälen, will ihm aber nicht tatsächlich ernsthaft schaden. Das ist erstmal ein ganz krasser Widerspruch, mit dem auch viele erst mal zu kämpfen haben. Lust und Leid gehören hier eben in irgend einer Form immer zusammen. Aber wenn die Lust oder Befreidigung versetzt kommt, also erst irgendwie später... dann gibt man dem Sadisten grünes Licht dafür, dass er erst mal Leid statt Lust bereiten darf.
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)

      WaterLily schrieb:




      Erstmal kurz OT:

      DarkDesire schrieb:

      Die Psychiatrie unterscheidet keine "gesunden" von "kranken" Sadisten.
      Doch, eigentlich tut sie das sehr wohl. Im ICD-11 soll die Definition auch geändert werden. Siehe hier.Die Wissenschaft kennt die Unterschiede zwischen Neigung und Krankheit aber selber noch nicht so genau. Bei Studien oder auch Organisationen wie praevention-sexueller-gewalt.de wollen ja viele BDSMler nicht mitmachen, weil sie Angst haben, in die pathologische Ecke gestellt zu werden. Dabei wäre es äußerst wertvoll für sie, damit die Unterschiede klarer werden. So zumindest die Aussage einer Mitarbeiterin der genannten Organisation.
      Ebenfalls OT: Weiß ich. So wie ich es verstanden habe, wird dann aber 'einvernehmlicher sexueller Sadismus' ausgenommen. Sadist als klinische Diagnose bleibt Sadist. Aber das ist ja eigentlich auch Haarspalterei für die Diskussion hier. Ich hatte nur auf @dornenspiels Aussage reagiert. Und da hatte ich mich an dem Wort "Krankheit" gestört. Denn auch "sexuell einvernehmlicher Sadismus" wird von Sadisten ausgeführt, die ich eben nicht per se als 'krank' sehe.
      A gentleman is a man who knows when not to be gentle.
      Hallo in die Runde :

      ......'einvernehmlicher sexueller Sadismus' ...ok, diese Umschreibung trifft es im Kontext BDSM.
      Zu meiner Frage:
      Ich stelle in Abhängigkeitsverhältnissen wie Arbeitsverträgen, freudloser Ehe etc .... einen gelebten Sadimus fest, der an verbaler (?) Intensität kaum zu überbieten ist. Frage: Wie reagiert Ihr persönlich auf diesen Alltagssadismus ?
      Eine Frau die sich selbst unterwirft kann nicht gedemütigt werden.
      Sie hat den absoluten Vorteil sich in selbstgewählter Weise einem selbstgewählten Menschen unterworfen zu haben und wird dadurch unverletzlich.
      Simone de Beauvoir
      also das sit jetzt schwierig zu beantworten @Tabea`s Dream. Aber wenn Du mit Alltagssadismus in freudloser Ehe meinst ,wenn einer den anderen triezt dann würde ich das nicht Alltagssadismus nennen sondern Bösartigkeit, die aus einer Not geboren wird (was das Verhalten nicht entschuldigt) hat für mich aber nichst mit Sadismus zu tun.

      ´einvernehmlicher sexueller Sadismus' ...ok, diese Umschreibung trifft es im Kontext BDSM.
      Ich würde gerne den Ausdruck übernehmen und noch um "einvernehmlicher psychischer Sadismus" ergänzen. Das ist meiner Erfahrung nach duchaus auch im Kontext BDSM vorhanden und, zumindest erlebe ich das so, ganz wertvoller Anteil der Verbindung. Im übriger beisst sich das in keinster Weise mit einer Beziehung die auf die Bedürfnisse und das Wohlergehen aller Beteiligten ausgelegt ist.


      Zu meiner Frage:
      Ich stelle in Abhängigkeitsverhältnissen wie Arbeitsverträgen, freudloser Ehe etc .... einen gelebten Sadimus fest, der an verbaler (?) Intensität kaum zu überbieten ist. Frage: Wie reagiert Ihr persönlich auf diesen Alltagssadismus ?
      Ich halte Machtdemonstrationen und lautes Gehabe in hier genannen Konstellationen für nichts dergleichen. Ich erlebe Dominanz sehr leise, ebenso Sadismus. Meiner Meinung nach beruht weder die eine noch die andere Veranlagung auf künstlichem Konstrukt, sondern fusst auf vielschichtigen Fähigkeiten und einem kreativen Impulsstrom der überaus treffsicher die gewünschten Fäden zieht.

      Was oben beschrieben wird ist für mich von Hilflosigkeit geprägter Aktionismus und/oder Rückgriff aus Ermangelung anderer Möglichkeiten auf Methoden andere mundtot und handlungsunfähig zu machen.

      "Ober sticht Unter" - es fehlt die Eleganz die Sadismus zu Eigen ist. Als Gimmick ist es geschickt eingebracht manchmal effektvoll.

      Wie ich begegnen würde - ich würde mir auf Dauer etwas anderes suchen mit jemandem dem nicht die notwendige Souveränität fehlt. Im Job, für den Moment Schwanz einziehen - frei nach dem Motto "wer zahlt schafft an", aber eben mir nicht ewig.
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe
      Servus Neugierde,





      Mir stellt sich dabei nun die Frage, ob es einem Sadisten dann überhaupt Lust bereitet mit einer Masochistin zu spielen. ...
      Das kann so sein, denn ...

      Woraus zieht dann der Sadist seine Lust, wenn es doch der Masochistin ebenfalls Lust und kein Leid im eigentlichen Sinne bereitet?

      Der Sadist kann aus dem was über das für Maso erträgliche, erstrebenswerte austeilt oder es auf andere Weise als das Zündende arragiert ziehen.



      Wäre dann nicht eine rein devot Sub ohne masochistische Neigungen passender für einen Sadisten?
      Ohne masochistische Neigungen leidet die (devote) Sub ja wirklich im Vergleich zu einem (masochistischen) Bottom.
      Das wäre zumindest dann eine Möglichkeit, wenn das was Maso satt macht und das was Sado satt macht sich sehr nahe kommen und es zuviel Schnittmenge gibt oder zu wenig alternative Herangehensweisen und Fähigkeiten.

      Jein, jeder hat sein Limit oder seine Achillesferse, auch ein Superdupermasochist hat seine Grenzen. Hier wäre ich wieder bei meiner Überlegung - wo liegen beim jeweiligen Menschen die Punkte an denen er seine Hemmungen wiederfindet über ein Maß hinauszugehen. Wer war das - Rozabel ?- ich entscheide über meine Impulse oder so ähnlich.

      Wenn Hemmung zu groß wird über ein Maß hinauszugehen, weil beispielsweise bleibende Schäden angerichtet würden, welches mit der eigenen Wertevorstellung nicht mehr einhergeht, dann machen die Veranlagungen den Beteiligten einfach einen Strich durch die Rechnung,wenn es um Selbstverwirklichung und Erfüllung geht. Man muss diese entweder bei jemand anderem suchen oder mit Abstrichen leben und entscheiden.

      Viele Grüße
      tri
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe

      Neugierde schrieb:

      Mir stellt sich dabei nun die Frage, ob es einem Sadisten dann überhaupt Lust bereitet mit einer Masochistin zu spielen.
      Die Masochistin zieht ja ihre Lust aus dem Schmerz. Das heißt sie genießt was ihr angetan wird.
      Woraus zieht dann der Sadist seine Lust, wenn es doch der Masochistin ebenfalls Lust und kein Leid im eigentlichen Sinne bereitet?
      Ich lebe meine masochistische Neigung mit einem Sadisten aus.
      Ja, ich ziehe meine Lust aus dem Schmerz, aber auch ich habe Grenzen.
      Egal, ob es um bestimmte Schlaginstrument geht, um Härte der Schläge oder um die Dauer einer Session.
      Mein Sadist zieht seine Lust aus der Tatsache, das er sich bei mir auslassen kann, an Grenzen gehen kann, die viel weiter gesteckt sind, als bei einer rein devoten Frau.
      Wir kennen uns schon länger, er weiss, wie er mir Leid zufügen kann!

      Das, was wir machen, könnte er niemals mit einer rein devoten Frau ausleben, weil diese schon nach wenigen Minuten das Safewort aussprechen würde.
      Das ist es, was ihn kickt. An Grenzen gehen, manchmal auch darüber hinaus und dann zu sehen, das auch ich leiden kann.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      da muss ich dir widersprechen @topaz Ich bin absolut devot. In einer Beziehung die über 3 Jahre anhielt, hatte ich nur ein einziges mal das Safewort benutzt. Wie überall, Ausnahmen bestätigen die Regel :pardon: Ich bin gerne über Grenzen gegangen. Ich bat sogar darum. Und zog meine Lust daraus, wie auch er.
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)

      topaz schrieb:

      Mein Sadist zieht seine Lust aus der Tatsache, das er sich bei mir auslassen kann, an Grenzen gehen kann, die viel weiter gesteckt sind, als bei einer rein devoten Frau.
      Mich wundert die Bestimmtheit, mit der du deine Aussage triffst. Kennst du die Psyche aller möglichen Devoten, die es auf der Welt gibt? Ich wage es zu bezweifeln. Außerdem kann ich mir sehr viel vorstellen. Sogar rein Devote, die ihre Partner einvernehmlich an und sogar über ihre Grenzen gehen lassen, und sich hinterher damit gut fühlen. :)


      topaz schrieb:

      Dann bist du masochistischer als du glaubst, @Emilia.
      Ich wage zu bezweifeln, dass du @Emilias Neigungen besser einschätzen kannst als sie selbst - vor allem nicht aufgrund ihres kurzen Statements. ?(

      topaz schrieb:

      Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, das man Schmerz in extremer Form ertragen kann.
      Womöglich gibt es Dinge auf der Welt, die du dir nicht vorstellen kannst. :sofa:
      Warum so angreifend, @Frl. Irrlicht?

      Frl. Irrlicht schrieb:

      Mich wundert die Bestimmtheit, mit der du deine Aussage triffst. Kennst du die Psyche aller möglichen Devoten, die es auf der Welt gibt? Ich wage es zu bezweifeln.
      Nein, natürlich nicht, habe ich auch nicht behauptet

      Frl. Irrlicht schrieb:

      Ich wage zu bezweifeln, dass du @Emilias Neigungen besser einschätzen kannst als sie selbst - vor allem nicht aufgrund ihres kurzen Statements.
      Dazu muss ich sagen, das ich @Emilia nicht nur aufgrund ihrer Statements kenne, sondern auch ein bisschen persönlich, daher diese "gewagte" These meinerseits.

      Frl. Irrlicht schrieb:

      Womöglich gibt es Dinge auf der Welt, die du dir nicht vorstellen kannst
      Da gebe ich dir recht, das ist bestimmt der Fall. Das wollte ich mir auch nicht anmaßen, zu wissen.

      Vielleicht liegen die Missverständnisse nur darin begründet, das meine Gedanken manchmal schneller sind, als meine Finger beim Schreiben und ich es deshalb nicht schaffe, alles konkret niederzuschreiben.

      Mia culpa!
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Tut mir Leid, wenn meine Formulierung daneben war. :/ Bitte entschuldige. Ich reagiere manchmal empfindlich auf Verallgemeinerungen. Aus deinem Statement oben habe ich eine Negierung intensiver Formen von Devotion herausgelesen, die nach meiner Einschätzung durchaus existieren und die in einem einvernehmlichen, gesunden Rahmen in der bunten Welt des BDSM auch ihre Berechtigung und ihren Wert haben. Danke, dass du gleich klargestellt hast, dass es ein Missverständnis war. :blumen:
      Ich habe beim durchlesen dieses Threads jetzt wirklich einiges gelernt.

      Ich würde die Frage ob es im bdsm Kontext "richtige" Sadisten gibt klar mit Ja beantworten.
      Die für mich wirklich wichtige Unterscheidung ist aber die in "gefährliche" Sadisten und Sadisten bei denen sub sicher aufgehoben ist.

      Wäre meine Partnerin in einem Teil ihrer Persönlichkeit nicht "richtig sadistisch" wäre bdsm für uns beide wenig reizvoll.

      Wenn ich überlege, warum ich mich ihr freiwillig auf dieser Ebene ausliefere, obwohl es gelegentlich jenseits meines Lustempfindens stattfindet? Es gefällt mir (danach - nicht mittendrin), dass es ihr gefällt.

      Aber eine meiner Hauptmotivationen, dass ich zulasse, dass sie mit mir diese Dinge tut ist: Neugierde

      Ich will wissen wie es sich für sie anfühlt, wie sie reagiert (ihr Körper der erregt wird wenn Sie ihren Sadismus auslebt, was uns beide am Anfang ehrlich überrascht hat) und was mit mir dabei passiert.

      Dabei habe ich das Glück, dass ich bei ihr sicher bin, wie man nur sein kann wenn man sich an diese Dinge heranwagt, weil sie sich am Ende unter Kontrolle hat.
      Es äußern sich ja zu diesem Thema hauptschlich Subs, dabei geht es doch um Doms. Gibt es echte Sadisten? Wahrscheinlich bin ich ein unechter. Schmerz zufügen, erregt mich nicht. Zu erleben, wie er die Sub erregt, erregt mich sehr. Mein Lustgewinn ist ein indirekter. Er speist sich aus dem Erleben der Sub. Aus meiner Macht, daraus, sie zu einem Verlust von Kontrolle zu führen, weil sie bei ihr Schmerz und Erregung ständig steigern. Das gelingt allerdings nur, wenn die Schmerzen sich nicht bis ultimo steigern und die Lust dabei abhängen. Eine Sub, die härteste Schmerzen braucht um in einen Tunnel zu gelangen, wäre nicht die meine.
      Also....singen wir am Besten wie immer das Lied von Topf und Deckel.
      Ich bin wohl auch keiner! Mir macht es zwar wirklich Freude, meine Sub zu zeichnen, mich an den Folgen meines Tuns manchmal noch 4 oder 5 Tage zu erfreuen, aber wenn meine Sub z.B. mal gebrandet worden will oder sie Nadeln braucht, könnte ich da nicht mitgehen.
      Aber Gottseidank ist es zwischen uns so wie es ist. Stock und Peitsche können schon schlimm genug sein! :leine:
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Je mehr ich mich selbst kennenlerne und je mehr ich in jede Session eintauche stelle ich tatsächlich fest dass ich wohl scheinbar nach der allgemeinen Definition, sowohl eine sadistische als auch eine masochistische Seite habe was mich zunächst echt ins Grübeln gebracht hat. Andererseits betrachtet man meine Vergangenheit ergibt es auch irgendwie einen Sinn. Allerdings habe ich es mir mittlerweile zur Aufgabe gemacht nicht mehr so viel rum zu kategorisieren und eher einfach das was ich will so zu tun wie ich es will, besser gesagt wie wir es wollen. Auf die Frage ob ich glaube dass es wirkliche Sadisten gibt, antworte ich immer ganz klar mit ja, für mich gibt es sie definitiv.
      Also ich würde die Frage auch mit JA beantworten.

      Mein Sub und ich spielen dieses Spiel noch nicht so lange aber um so öfter ich die Peitsche oder meine Hand auf seinen Körper und dabei auch die empfindlichen Stellen schlage umso mehr Freude empfinde ich dabei.Wenn er vor Schmerz zuckt bekomme ich mein Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.
      Ich Liebe es die Kontrolle zu haben.Aber ich denke auch das jeder Sadist eine eigene Grenze hat.Also für mich ist Sadist nicht gleich Sadist
      Aus meiner persönlichen Erfahrung würde ich die Frage mich einem klaren JA beantworten.

      Es gibt sie und irgendwie ziehe ich genau die an.

      Mein ExMann auf der psychologischen Ebene: Es quält ihn regelrecht, wenn es mir gut geht und er ist nur zufrieden und glücklich, wenn dem nicht so ist.

      Mein aktueller "Spielpartner" (wahrscheinlich nicht mehr lange, wenn er damit nicht anders umgeht):

      Er zieht seine Befriedigung nur daraus, wenn der Schmerz/meine Qual meine Lust übersteigt. Solange ich noch etwas genieße, reicht es nicht. Und da ich ziemlich maso bin, bedeutet das häufig wirklich massive Schmerzen, die mich regelrecht lähmen. Er hat das mal als eine Art Rausch beschrieben und ist dabei ein vollkommen anderer Mensch (was manchmal ziemlich beunruhigend ist). Ich muss nicht erwähnen, das Nachsorge nicht existiert und ich überhaupt erstmal davon gehört habe, als ich dieses Forum fand.

      Ich denke, die Grenzen sind fließend und es bedeutet auch eine gewisse Selbstbeherrschung als Dom zu haben.

      Zudem habe ich langsam den Eindruck, dass es Menschen (wie die Forumsmitglieder) gibt, die sich Gedanken darüber machen, was sie da tun und halt viele andere, die es einfach nur ausleben als Genuß und seit 50ShadesofGrey leben es halt mal ein paar mehr aus ohne nachzudenken.