Wie weit nehmt ihr BDSM mit in den Alltag

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      dorosub22 schrieb:

      Auf der anderen Seite habe ich auch wirklich ein bisschen Angst davor. Das ist alles so ungewiss. Strafenkatalog und so sind für mich ungewohnte Worte und schrecken mich ein bisschen.
      Das brauchst du nicht, denn die Grenzen legt immer die Sub fest. Ohne dein Einverständnis geht nun mal gar nichts. Hier ein Abriss meiner derzeitigen Beziehung. Vielleicht kannst du dadurch einiges besser einordnen.

      DieBeziehung begann wie die meisten in Form einer Spielbeziehung, die sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln begann. Die Basis war bei uns beiden eine annähernd gleiche Neigung im Bereich devot/masochistisch auf der einen und dominant/ sadistisch auf der anderen Seite. Die ersten Erziehungsschritte bezogen sich darauf, meine Partnerin meinen sexuellen Bedürfnissen anzupassen. Wir leben beideg etrennt, beide Wohnungen sind der Schauplatz für das Ausleben unserer Bedürfnisse, da wir beide ungebunden sind. Danach begann ich sie in ein Gefüge von Regeln einzubinden, die zuerst nur als eine Erweiterung der Spielsituation gedacht waren. Die Kontrolle brachte uns dann schrittweise, eigentlich unbewusst stärker in die Nähe einer 24/7 Beziehung. Als uns das klar wurde haben wir über die Frage diskutiert und uns Entschieden diese Möglichkeit als Ziel anzustreben. Welche Form diese 24/7 Beziehung annehmen würde und wo die Grenzen erreicht werden war uns nicht klar. Wir haben zuerst geklärt in welchen Bereichen die Sub völlig selbständig ihre Entscheidungen trifft. Damit wurden von vornherein die finanziellen, familiären und gesundheitlichen Belange ausgeklammert.Der Rest blieb offen. Es hat keinen Sinn schon im Vorfeld alles abzuklären. Es ist besser Schritt für Schritt vorzugehen und dabei die Grenzen langsam enger zu ziehen. DieseSchritte müssen kontrolliert werden und Fehlverhalten wird geahndet. Das veränderte die Form und das Verhalten in unserer Beziehung ganz wesentlich.

      Dieaufgestellten Regeln betrafen von nun an das Verhalten meiner Sub im Allgemeinen und das Verhalten mir gegenüber. Vorsicht: Nie zu viele Regeln auf einmal aufstellen. Schön langsam vorgehen. Der Weg ist das Ziel. Man muss der Partnerin ja auch die Zeit geben mit diesen Anordnungen leben zu lernen. Man wird auch die eine oder anderen Regel wieder ausser Kraft setzen, weil sie sich als nicht durchführbar herausstellt. Der Top muss sich darüber im klaren sein das die Kontrolle, zu mindestens an Anfang sehr Zeitaufwendig sein kann. Je enger er die Grenzen setzt desto mehr Entscheidungen hat er zu treffen und umso mehr Verantwortung lädt er sich auf. Aber das Ausleben dieses Machtgefälles ist uns für beide ein ungeheurer Lustgewinn.


      Selbstverständlich gelten auch in unserer Beziehung die grundsätzlichen Voraussetzungenweiter. Die seelische und körperliche Unversehrtheit,Sicherheitscodes, die Tabus und alle anderen Notwendigkeiten. Kontrolle umfasst alle Kommunikationsmöglichkeiten. Telefon, Online, (auch die Übernahmeihres PC auf meinen) und so weiter . Die entscheidende Kontrolle ist allerdings die persönliche Kontrolle.Wiesieht nun unsere Beziehung jetzt konkret aus. Das entwickelte sich imLaufe eines Jahres und wurde konsequent und teilweise mit Härted urchgesetzt. Bei ihrer ausgeprägten Submissivität reichte meistens, aber nicht immer, eine Strafpredigt. EinigeRegeln beziehen sich auf den Tagesablauf und den Alltag. Sie hat sichzu bestimmten Zeitpunkten zu melden. Da das Aufräumen nicht meinen Vorstellungen entsprach, habe ich das geändert .Jetzt liegt nichts mehr herum. Sie ist vollschlank, dass mag ich. Aber als das etwas aus dem Ruder lief habe ich das tägliche Wiegen eingeführt und ihre Aufgabe besteht darin, ihr Gewicht in einer bestimmten Bandbreite zuhalten. Sie braucht die Erlaubnis das Haus zu verlassen. Esgibtnatürlich davon abweichende Entscheidungen. Einkaufen zu gehen usw. Sie hat abgesehen von Einkäufen die für die Lebenshaltung notwendig sind zu fragen. In der Früh hat sie sich zu rasieren. Da meine Sub jederzeit zu Verfügung zu stehen hat sind Strumpfhosen verboten.Eine andere Kleidungsvorschrift besteht darin, dass sie zu Hause keinen Slip trägt. Sie hat zu warten bis ich ihr erlaube sich zusetzen.


      D/Sbedeutet für meine Sub die bewusste und gewollte Unterwerfung. Dashieß in unseren Fall das sie in erster Linie ein Lustobjekt fürmichdarstellt. Für sie bedeutet es, mir in jeder gewünschten Formzu dienen. Als das Einvernehmen darüber hergestellt war begann ichdie Entwicklung in diese Richtung voranzutreiben. Bestrafung vonFehlverhalten ist dabei ein wesentlicher und notwendiger Bestandteilder Erziehung. Dazu hatte ich in unserer langjährigen Beziehunggenug Kenntnisse über die Dinge die sie als Bestrafung empfand.(Langzeit tragen eines Analplug hasst sie gerade zu) Es müssen nichtimmer Schmerzen sein. Wenn sie aber durch Schmerzen bestraft wird,dann sind es Praktiken, die ihr in der Art wie sie angewendet werden,keinen Lustgewinn bringen. Brennnesseln sorgten dafür, dass eingrober Verstoß lange Zeit nicht mehr vor kam. Ich wende dieseTunnelspiele gern an, weil sie sehr nachhaltig wirken. Man glaubtnicht wie schnell Tigerbalsam gefügig macht. Auf der D/S Ebene sindNichtbeachtung, Entzug von Körperkontakt, Sprachverbot in Verbindungmit einer bestimmten Sklavinnenposition und gleichzeitiger Demütigungbzw. Erniedrigung sehr effiziente Methoden. Das besondere an
      dieserForm von BDSM besteht darin, das sich z.B. aus einer Demütigungmanchmal übergangslos und eigentlich ungewollt eine Sessionentwickelt. Es können auch normale Tätigkeiten in einerspielerischen Form ablaufen. Abstauben in einer eingeschränkterHaltung gefesselt, kann ein sehr reizvolles Spiel sein.(mitentsprechenden Kommentaren gewürzt). Körperkontrolle ist für meinedevote Partnerin etwas das sie hasst. Aber die Erregung ist spür
      undsichtbar. Neben den Regeln läuft vieles im D/S Bereich überAnordnungen und direkte Befehle. Das kann auch ziemlich schief gehen.Ein Beispiel: Wir wollen schlafen gehen. Ich liege im Bett und sageeher aus Spaß „stell dich in Eck mit dem Gesicht zur Wand undwarte bis ich dir erlaube schlafen zu gehen“ Ich schlafe ein. Wacheetwa zwei Stunden später auf und sehe mit Erschrecken, dass sieimmer noch dort steht. Am nächsten Morgen hat sie mir erklärt siewäre sehr stolz darauf nichts gesagt zu haben. Mit der bewussten undgewollten Unterwerfung verbindet sie aber die Forderung, ihr ständigdas Gefühl des Beherrschtwerden zu geben. Ich mag Rollen spielenicht. Verwende aber bestimmte Komponenten daraus zur Demütigung undErniedrigung. Essen auf dem Boden
      mit gefesselten Händen. Trinkenaus einer Schüssel am Boden ohne Zuhilfenahme der Hände.Bodenhaltung. Auf allen Vieren fortbewegen. Natürlich spielt sichdas, was ich hier schildere, nicht jeden Tag von morgens bis in dieNacht ab. Es gibt Tage da passiert rein gar nichts. Als sich unsereArt des 24/7 eingespielt hatte, hat sie mich um einenSklavinnenvertrag gebeten. Es gibt ja im Netz genügend Entwürfe.Hab das meiste herausgenommen, weil ich es aus der ErfahrungunseresZusammenlebens für undurchführbar halte. Was dort eine Sklavinalles zu tun hat, könnte ich mir beim besten Willen nicht merken.Habe aber in diesen Vertrag einiges eingebaut, dass bis heute nichtrealisiert worden ist. Wahrscheinlich auch nie durchgeführt werdenwird. Der Versuchung konnte ich einfach nicht widerstehen. Undsiehat es akzeptiert. Hätte es auch wieder raus genommen. DasZusammenspiel von D/S und SM in einer 24/7 Beziehung bedeutet,dassdas Ganze mehr ist als die Summe der Teile.


      LG
      Max
      Meine Beiträge sind meine persönliche Meinung und stellen keine Verallgemeinerung dar.
      Jede Form des Bdsm ist richtig. Selbstverständlich hat die körperliche und seelische Unversehrtheit der Partnerin absoluten Vorrang. Wird falls nötig weiter ergänzt.
      Ich krame jetzt auch mal einen Thread wieder raus über den ich gestolpert bin.

      Mich würde euer Umgang mit BDSM im Alltag interessieren.

      Ich persönlich empfinde es als außerordentlich reizvoll, wenn mich mein SIR einfach irgendwann unvermittelt in den "Sub-Modus" befördert und ich außerhalb einer "Session" Dienste verrichten, oder Gehorsam zeigen muss, obwohl wir nicht 24/7 oder TPE leben. Hin und wieder auch in der Öffentlichkeit.
      Was du suchst,
      ist nicht auf den Gipfeln der Berge, nicht in den Tiefen der Meere,
      nicht in den Straßen der Städte;
      es ist in deinem Herzen.

      <3

      Ich würde es gerne noch mehr als nur vereinzelt in den Tag mischen.
      Allerdings ist das was man sich wünscht und das was der andere geben mag oder kann nicht immer kombatibel. Rituale wann man sich zu melden hat ect. Sind für mich erfüllend.
      Generell bin ich ein Zeitnerd, das heisst wenn ein Plan steht um 7 Uhr Zähne putzen ect.
      Dieses Tak Tak, reizt mich.
      Jaja ich hab ne dezente Meise. :D
      BDSM findet bei uns nur Zugang zum sexuellen Bereich, d.h. es findet im Alltag nicht statt.
      Da begegnen wir uns auf Augenhöhe.
      Aber es würde mich schon ab und an reizen, den Alltag damit ein wenig aufzupeppen.
      So ein „BDSM- Quickie“ zwischendurch – das hätte was. :D
      Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.
      (F. Nietzsche)
      Wir gehen damit im Alltag recht locker um, sind aber eben auch nicht so stark D/s-lastig.
      Das heißt: wenn es gerade passt, dann kann sich der Schalter von der einen auf der anderen Sekunde umlegen. Wenn es nicht passt, dann eben nicht.
      Kleine "Überfälle" - seien sie jetzt sexueller Art oder ein Angriff mit seiner Handfläche auf meinen Hintern - passieren sowieso quasi permanent.
      Ansonsten necken wir uns auch gerne gegenseitig mit dem Kokettieren mit unseren Rollen und anzüglichen Anspielungen.
      Wir nehmen das alles locker und mit viel Humor.

      In die Öffentlichkeit nehmen wir das nicht mit; ab und zu gibt es ein paar geflüsterte Worte ins Ohr; ansonsten verstehen wir uns durch Blicke sehr gut.
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
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      Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'
      Mit dem Thema selbst gehe ich, auch gegenüber Freunden oder so wenn wir uns mal über Themen wie Sex oder Beziehung unterhalten, ziemlich locker um. Ich sehe nicht so den Sinn darin Dinge zu "verschweigen" (Ist nicht ganz das richtige Wort... ich hoffe ihr wisst, was ich meine), wenn man sich doch eh schon über solche Themen unterhält. Außerdem, wenn nicht mal einer damit anfängt mit seinen Vorlieben raus zu rücken tut es vermutlich gar keiner, und ich bin schon jemand der sich gerne auch mit Freunden über soetwas austauscht, deshalb nehme ich BDSM auf diese Art und Weise schon irgendwie mit in meinen Alltag.

      Im Bezug auf die Beziehung zwischen mir und meinem Dom würde ich mir vielleicht ein kleines Machtgefälle im Alltag wünschen. Sowas wie, ich sitze beim Fernsehn vor ihm auf dem Boden (Teppich) und darf nur hoch, wenn er es erlaubt oder möchte. Oder dass, sobald ich zuhause bin, Fesseln oder das Halsband trage (nicht umbedingt angekettet. Noch nicht? :rolleyes: Naja, eins nach dem anderen!). Ansonsten nehmen wir BDSM auch nicht wirklich mit in die öffentlichkeit. In Gesprächen ist auch er ziemlich locker, aber an Gesten oder kleinen Zeichen oder sowas hapert es noch.

      Ich bin gespannt, was sich da noch entwickelt ^^

      Eure niiv
      Wir sehen die Dinge wie wir sind.
      es kommt ja immer darauf an, wie weit wir gehen möchten und ob es für unser Umfeld "störend ist daher kann ich folgendes:

      Artepus schrieb:

      Im Alltag findet es (wie) selbstverständlich statt. In der Vanilla-Öffentlichkeit dabei so dezent und unauffällig wie möglich, jedoch für eingeweihte durchaus eindeutig.
      nur unterstreichen.

      ich zum Bsp. rückwärtsfahren mit dem Auto, ich kann es nicht, ich hasse es ich lehne es ab... und gestern musste ich aber von Ihm aus...*gnarfaugenrollundmotz* sein Blick verriet dann alles... abend gabs dann natürlich eine Strafe: einfach fürs motzen und weil ich eben nicht wollte (Beherrschung... schweres Thema bei mir) und nicht dafür das ich es nicht rückwärtsfahren kann...eiegntlich möchte er mir helfen, die Art und Weise ist vielleicht etwas strenger wie woanders :)

      wir leben es im Alltag aus, soweit möglich und ohne unser Umfeld zu stören oder den Kindern zu schaden, +ber Handy geht das einiges ... :D ;(

      auch eine hörlose Aussprache am Frühstückstisch hat heute morgen ausgereicht um ihm eine seeliges Lächeln zu entlocken, ohne das die Kinder das mitbekommen

      bin ich alleine unterwegs oder mit den Kindern würde niemals jemand auf die Idee kommen, was ich auslebe... ein Stück meiner Sicherheit eben und eben auch um meine Familie zu schützen.
      Ich liebe meine Fehler, sie machen mich komplett.

      - Ich bin einfach und meine Schreibweise ist es ebenso! -

      The Lady Blue schrieb:

      Mich würde euer Umgang mit BDSM im Alltag interessieren.
      Im Alltag gibt es wenige Strafen, vor allem nicht für Kleinigkeiten. Da fühle ich einen relativ großen Freiraum. Wir sind beide separat berufstätig und arbeiten im dritten Sektor recht eng zusammen - in diesen Zeiten agieren wir ausschließlich sachlich, rational und leistungsorientiert. Da zählt einfach nur das Ergebnis und alles andere wird ausgeblendet.
      Er wacht aber konsequent über 'das Ganze'. Er kann mich zu meinem eigenen Ärger extrem gut und zuverlässig lesen; dazu braucht er mich nicht einmal direkt anzugucken. Er spürt es einfach, benennt meine Gedanken, bevor ich sie selbst ausgesprochen habe. Bemerkt er Abweichungen, bringt er mich innerhalb unserer Spielzeiten wieder auf meine Spur zurück (so nennt er das). Dadurch ist es ihm möglich, frühzeitig auf jede Veränderung, die er nicht gutheißt, zu reagieren.
      Prinzipiell ist der Alltag schon BDSMlastig durchsetzt, aber auf einer abstrakten, höhergelegenen Ebene.
      Ich lebe bdsm auch im Alltag solange ich andersdenkende nicht mit meinen Vorlieben in ihrer Weltanschauung verletze. Wobei ich bdsm eher für Alltag halte.

      Und wenn man es vernünftig angeht , geht sogar ein "Spielen" an den belebtesten Plätzen .. Wie tagsüber mitten auf dem Münchner Marienplatz ..Sub dachte es wäre public disgrace , ich wusste das es "nur" ein mind game ist. Aber alle Touristen und Münchner um uns herum ..bemerkten nicht was uns vom Alltag der "Allgemeinheit" unterschied.

      Warum also nicht .. wenn bdsm eine alltägliche Sache ist, es auch derart zu leben . Wobei ich nicht dazu rate es mir nach zu tun .. :D

      Im Alltag mit Freunden lebe ich es nicht offen aus, da diese mit bdsm nicht viel anfangen können und andere Ansichten haben.
      Bei anwesenden Minderjährigen lasse ich jegliches spielen sein.