Warum wollen viele Männer BDSM-Herren sein?

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      Ich finde die Begriffe guter Dom/schlechter Dom nicht gerechtfertigt. Eine nymphomanische Sub würde sich beispielsweise sicherlich über einen Eine-Nacht-Fick-Dom freuen.
      Ich kann mir vorstellen, dass das mächtig verunsichert.

      Ich habe auch weniger das Gefühl, dass es momentan einen großen Ansturm gibt, es interessieren sich bloß mehr Menschen dafür, genauso wie man sich für Literatur interessieren kann ohne das man gleich Germanistik studieren möchte. Die Stimmung die momentan in der Gesellschaft herrscht begünstigt das ganze. Das Motto ist "Wir sind tolerant" , "Wir setzen uns für andere ein". Das Problem dabei ist, dass ich eher das Gefühl habe, dass das nicht der Fall ist. Ich denke nämlich das ein Bdsmler genauso wie ein Schwuler, bei einem Outing, Schwierigkeiten in ihrem Leben hätten. Jetzt bin ich aber abgewichen. Tut mir leid...

      Zu der eigentlichen Frage:Ich kann mir vorstellen, dass es gut fürs Ego sein kann wenn man es schafft eine Frau zu verführen und sie dazu zu bringen Dinge zu tun, die Mann möchte.
      Die Liebe kennt keine Tugend, kein Verdienst,
      sie liebt und vergibt alles, weil sie muß.
      Ich kann die aufgeworfene Frage nur für mich beantworten. Ich mag einfach die Kontrolle.

      Für mich stellt sich die Frage nicht, ob ich BDSM-Herr sein will. Ich bin einfach dominant (geworden). Nach meiner Auffassung ist jemand dominant, der Menschen führt. Gerne wertschätzend. Es hat eine gewisse Zeit gedauert, bis ich dieses für mich auch akzeptiert habe, dass ich führe, dass das ein Teil von mir ist. Für mich hat sich alles aus dem beruflichen Kontext entwickelt. Überspitzt gesagt, hat 99 % der Bevölkerung einen Anspruch auf Führung. Führung bedeutet für mich im wesentlichen die Übernahme von Verantwortung. Ich bin in einem beratenden Beruf tätig. Aufgrund meiner Ausbildung bin ich dazu befähigt mich um einen fachlichen Aspekt und emotionale (nicht krankhafte) Belange meiner Kunden zu kümmern. Regelmäßig kommen die Kunden zu mir, um oberflächlich nur die fachlichen Belange durch mich regeln zu lassen. Sicher kennt ihr auch die Situation, dass Personen die Emotionen, in denen sie gefangen sind, auf ihr Umfeld übertragen. In der Wahrnehmung meiner Kunden sind es oft große Lebenskrisen. Soweit mir ein entsprechender Auftrag vorliegt, regle ich auch die emotionalen Belange der Kunden. Regelmäßig kommen die Kunden zu mir, um ein Gefühl der Sicherheit zu erhalten. Daher gebe ich meinen Kunden neben dem fachlichen Rat auch dieses gewünschte Gefühl der Sicherheit. Daher ist es für mich unumgänglich den Kunden dort abzuholen wo er steht und Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln. Zum Beginn meiner Tätigkeit war es mir nicht klar, dass es den Kunden wichtig war aus dieser negativen Emotion herauszukommen. Ich habe mich bewusst zurückgehalten, da ich meinen Kunden mich nicht aufdrängen wollte und ihnen die Freiheit geben wollte mit den fachlichen Informationen machen zu können was sie wollen. Ich musste erst erkennen, dass unterschiedlichen Menschen unterschiedliche Sachen wichtig sind. Viele Kunden wollten geführt werden. Ich habe dann nach und nach erkannt, dass es für die Kunden auch besser war, wenn sie eine Leitlinie haben. Die Kunden fühlten sich sichtbar und fühlbar besser. Auch mir tat es gut. Mir ist es zwar grundsätzlich möglich mich von den Emotionen des Gegenübers freizumachen, dieses ist für mich jedoch eine große Anstrengung. Daher ist es auch für mich besser, wenn ich in meinem Gegenüber ein positives Gefühl hervorrufe. Wenn es meinen Kunden gut geht, geht es auch mir gut. Dieses Gefühl der Dominanz, das Können und das Wollen zu führen, habe ich dann auch auf den sexuellen Kontext übertragen. Somit habe ich es auch hier in der Hand ein erfülltes sexuelles Erleben zu erreichen. Ich habe hier die Erfahrung gemacht, dass Frauen sehr sensible sexuelle Wesen sein können. Da muss man aber auf einer Wellenlänge sein :) Frauen sind da sehr feinfühlig. Die dabei hervorgerufene sexuelle Erregung der Frau steigert dann meine Lust. Es weiß im Ergebnis keiner besser mich sexuell zu erregen, als ich selbst.

      Im Ergebnis mag ich die Kontrolle.

      DomRen
      @Feuerpferd
      Einfach weil es mich glücklich macht. Nur wenn meine Partnerin glücklich ist, bin ich es auch.
      Das eine geht nicht ohne das andere. Der Rest liegt ein bisschen in der Evolution, ganz platt das "der Mann ist der Kopf der Familie".

      @Sir.Beowulf
      Ich gebe dir recht, das nur wenige zu Herrschen/führen geboren sind. Aber viele können das und fühlen sich auch wohl dabei, wenn es für einen überschaubaren Zeitraum und Handlungsrahmen gilt. Ich selbst fühle mich bei der Arbeit auch nicht unbedingt wohl dabei, das ich eine Führungsposition aufgedrückt bekommen habe. Aber einer muss es machen und dann lieber ich, als die anderen. Frei nach dem Motto ich halte das aus, die anderen nicht unbedingt.

      Ein noch sehr verwirrter Adrian, der sich jetzt in seine Einsiedelei zurückzieht und nochmal drüber nachdenkt...
      Ich glaube Macht und Kontrolle sind heut zu Tage etwas sehr reizvolles. Viele Menschen scheinen das Gefühl zu heben keine Macht und Kontrolle mehr über ihr eigenes Leben zu haben. Viele Angestellte haben innerlich schon gekündigt, sind mit ihrem Job unzufrieden, Probleme in der Beziehung, Goldsorgen oder was auch immer. Da ist es sehr reizvoll, Macht und Kontrolle, die man in seinem eigenen Leben nicht (mehr) hat, über eine andere Person auszuüben. Aus meiner Sicht einer der Gründe, warum es so viele Möchtegern-Doms oder wie man hier so schön sagt DummDoms gibt.

      Aus meiner Sicht hat das aber auch nur begrenz wirklich was mit der Dominanz im BDSM Kontext zu tun, wie ich sie verstehe. Macht und Kontrolle ausüben zu dürfen benötigt Respekt und Vertrauen.

      Also aus meiner Sicht liegt es unter anderem zu einer gehörigen Portion daran, dass viele Menschen sich heute als Person nicht mehr geschätzt und richtig wahrgenommen fühlen. Und wenn man aus diesem Grund ein Dom sein möchte, kann das eigentlich nur in die Hose gehen. Ich denke, dass im gesamten gesehen auch nur sehr wenige "gute" Doms gibt, die mit diesem Machtgeschenk gut und verantwortungsvoll umgehen.
      Grüße Mr. Mendor

      Vertrauen, Verantwortung und Respekt sind es worauf es ankommt. Ohne Vertrauen kannst du dich nicht geben, ohne Verantwortung darf ich nicht nehmen und ohne Respekt können wir beides nicht und das ist all unsere Magie. (unbekannt)
      Mr. Mendor, ich kann generell deinem Beitrag nur zustimmen. Jedoch möchte ich dem etwas hinzufügen.

      Macht wird immer als etwas uneingeschränkt bewundernswertes und beneidenswertes gesehen. Aus meiner Sicht ist der Grund dafür eine Fehlinterpretation bzw. mangelndes Verständnis für die Natur der Macht.

      Wenn man Macht als etwas versteht, was einen dazu die Erlaubnis gibt, Entscheidungen - egal welcher Art - zu treffen und durchzusetzen, so sollte ganz schnell klar werden, dass Macht auch etwas nach sich zieht, was viele Menschen scheuen: Verantwortung.

      Ebenso gibt es auf der anderen Seite Menschen, die Macht als Folge der Übernahme von Verantwortung sehen. Denn Verantwortungsübernahme ohne die Zusprache von Entscheidungskompetenz, ist wohl das, was man umgangssprachlich als die Arschkarte bezeichnen könnten - sogar vergoldet.

      So sehe ich als Primärauslöser für eine DS-Beziehung entweder das Szenario, dass ein Teil nach Macht / Entscheidungskompetenz strebt, oder aber als Primärauslöser für dieses Verlangen, den Wunsch nach Übernahme von Verantwortung. Als Sekundärauslöser wäre damit dann aber auch zwangsläufig wieder das Streben nach Macht verbunden.

      Das Berufsleben möchte ich hier nicht als Beispiel anführen. Meiner Beobachtung nach ist es häufiger der Fall, dass Menschen so lange mehr Verantwortung und Kompetenzen erteilt werden, bis sie in eine Überforderung getrieben werden. Aufgrund der Überforderung bleibt dann zwar die weitere Zusprache von Kompetenzen und Verantwortung aus, jedoch bedeutet das auch, dass sie auf der Position, die sie erreicht haben, eigentlich eine Fehlbesetzung sind.

      Ich wurde schon als Jugendlicher mal gefragt, von einer damaligen Klassenkameradin: "Wenn Du Dir eine Position auf der Brücke der Enterprise wählen dürftest, welche Position wolltest Du haben?"

      Ich antwortete mit einer für mich völligen Selbstverständlichkeit: "Den Platz in der Mitte."

      Sie daraufhin: "Das wäre mir zuviel Verantwortung."

      Ich giere nach Verantwortung und es macht mich arg unzufrieden, wenn jemand Verantwortung trägt, ich aber sehe, dass diese Person dieser nicht gerecht werden kann. Vielleicht auch deshalb ist der Reiz und die Überzeugung an DS bei mir derart stark ausgeprägt.

      Just my thoughts. ;)
      ich könnte zwar auch dominant sein aber eigentlich wäre ich viel lieber "spielzeug" einer dominanten herrin und würde mich sehr gerne von ihr fesseln, knebeln, bestrafen usw. lassen. Allerdings muss ich die Möglichkeit bzw. die Erlaubnis haben zu sagen was zu weit ginge.

      Warum bin ich lieber sub? Ich mag es einfach viel viel lieber wenn ne Frau mir mal zeigt wo´s lang geht ;)
      Ich sehe das gesellschaftlich begründet und habe eine tolle Theorie dahinter. Und zwar möchte das mit

      regionalen Unterschieden der Switcher-Quote
      begründen! Ich weiß schon, dass sich das im ersten Moment ganz schön schräg anhört, würde mich aber freuen wenn ich euch drauf einlasst :)

      Basis ist, dass ich beobachtet und gehört habe, dass es in München viel mehr Switcher als in anderen Städten gibt. Ich wurde von einem anderem Thema in diesem Forum dazu angeregt mal nachzuzählen wie die Switcherquote in meinem BDSM-Freundeskreis ist und bin auf einen anderen Nicht-Switcher außer mir gestoßen (von den Leuten die ich gut genug kenne um persönlich von ihrer Neigung zu wissen, gegenüber stehen ca. 15 Switcher).
      Kurz gesagt, hier switcht fast jeder. In anderen Städten ist das Wohl eher einer "Seltenheit".

      Nachdem ich davon ausgehe, dass hier nichts im Wasser ist, was dazu führt, vermute ich das switchen böse gesagt eine "ansteckende" Wirkung hat. Es scheint, als würde "Mann" (und Frau natürlich auch) sich leichter tun, zu switchen, wenn es ihm vorgemacht wird und in seinem Umfeld akzeptiert ist.


      Und was hat switchen jetzt mit den 'Männern die BDSM-Herren sein wollen' zu tun?

      Ich glaube, dass viele Männer bei der ganzen Thematik einem gesellschaftlichem Standart folgen. Dem des großen starken Mannes. Und das selbstverständlich nicht bewusst, sondern intuitiv. Das gesellschaftliche Bild brauche ich ja nicht zu erklären, das kennt hier ja jeder.

      Ich hoffe, ich werde nicht gleich von dominanten Herren in Stücke gerissen, aber ich glaube eine gewisse Befriedigung durch Unterwerfung steckt in jedem Menschen (/Tier, dass kein Einzelgänger ist). Es ist eng verbunden mit dem Gefühl der Sicherheit und trägt zur Entspannung bei. Ich glaube, das Leben in Gruppierungen ohne das gar nicht möglich wäre.

      Jedenfalls ist klar, dass man in einem Umfeld wo Switcher auch nur im geringsten als Doms niedrigerer Stufe angesehen werden (habe gehört, sowas solls geben?) oder Subs als unmännlich etc., die Bereitschaft, sich damit überhaupt auseinander zu setzen massiv abnimmt. So schade! Schließlich scheinen zumindest hier viele Leute die Abwechslung sehr zu genießen.

      Bin gespannt auf eure Meinungen dazu! :blumen:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Rehlein ()

      Ich glaube mancher Dom, der keine Sub findet, guckt ob Sub nicht auch klappt einen Partner zu finden. Genauso wie es etliche Männer gibt, denen es beim Anschreiben völlig egal ist, dass man in seinem Profil klar und deutlich schreibt, dass man weder dominant noch sadistisch ist und mit der aktiven Seite nichts anfangen kann.

      Aus einem Vorurteil heraus speziell für München. Da es in Bayern um München herum nix gibt, ist die begrenzte Zahl der Leute die BDSM mögen stark begrenzt in München (das Umland Bayern lasse ich da getrost unter den Tisch fallen gemein wie ich bin). Somit, um überhaupt zum Zug zu kommen, versuchen etliche eben beide Seiten um jemanden zu finden.

      Sicher gibt es auch so switcher, die beide Seiten mögen und brauchen, aber bei manchen ist es denke ich einfach ein Akt der Verzweiflung.

      Dafür kann man mich nun gerne hauen, ich steh drauf :D .
      Na, wegen aller Vorurteile und gesellschaftlicher Normen plus der risiegen Angst vor versehentlichem Outing oder vor Verachtung durch die Partnerin.
      Dann lieber ein falscher Dom oder Vanilla Patriarch sein und ab und zu in ein gewerbliches Domina Studio schleichen. Nicht umsonst blüht das Gewerbe.
      Schade, soentgehen so viel Lust und Leidenschaft in einer Beziehung den Sob Mann und auch Frau kann/ darf so ihre dominante Seite nicht ausleben.
      Dabei ist es nur ein Spiel, dass bei beiden Partnern die sexuelle Lust steigern soll.
      Sonst nichts. Habe noch nie auf einen Mann in einer Beziehung deshalb herabgesehen, im Gegenteil, achte und liebe so einen Mann für seinen Mut. Auch im Leben haben sich alle meine ehemaligen Sub Männer ausgezeichnet durchgesetzt.
      Hmm, warum wollen viele Männer BDSM-Herren sein :gruebel: ?
      Bei uns hat es sich irgendwie 'ergeben', aber wir haben es inzwischen stark individualisiert.
      Aus einem Gefühl heraus sind neue Bezeichnungen entstanden, wie ich ihn nennen darf. Das ist viel schöner und intimer, finde ich...vor allem als Abgrenzung zum 'Mainstream'. Gehört habe ich die Titel noch nirgendwo :saint: .
      Er hat es übrigens von sich aus nie konkret eingefordert. Es 'ergab' sich irgendwie.

      Die Bezeichnung 'Herr' ist ja erst einmal positiv in unseren Köpfen besetzt. Man verbindet gewisse Erwartungen mit einer solchen Ansprache.
      Als Grund könnte ich mir vorstellen, dass viele mit 'Herr' gewiss auch ein stärkeres Machtgefälle in einer Beziehung verbinden. Das kann schon kicken ^^ .
      Und - noch ein wenig fieser gedacht - es ist so herrlich einfach, sich selbst zu einem Herrn zu machen.
      Man braucht ja nur jemanden, der bereit ist, zu einem aufzugucken.
      Und schon wird das eigene Ego wunderbar gefüttert; das aber nur als kleine Randnotiz ;) .

      Rehlein schrieb:

      Nachdem ich davon ausgehe, dass hier nichts im Wasser ist, was dazu führt, vermute ich das switchen böse gesagt eine "ansteckende" Wirkung hat. Es scheint, als würde "Mann" (und Frau natürlich auch) sich leichter tun, zu switchen, wenn es ihm vorgemacht wird und in seinem Umfeld akzeptiert ist.


      Ich glaube, dass viele Männer bei der ganzen Thematik einem gesellschaftlichem Standart folgen. Dem des großen starken Mannes. Und das selbstverständlich nicht bewusst, sondern intuitiv. Das gesellschaftliche Bild brauche ich ja nicht zu erklären, das kennt hier ja jeder.
      Das sehe ich ganz genauso! Auch denke ich, dass sich so mancher Mann, dem eine Bottom-Rolle genügen würde, sicherheitshalber als Switcher oder als primär dominant ausgibt. Allein schon weil das statistisch gesehen die Chance erhöht, eine Partnerin zu finden. Auf der anderen Seite, gibt es wahrscheinlich wenige Menschen, die gar kein Dominanzbestreben besitzen.

      Wie hier schon angemerkt, muss man natürlich auch zwischen den vielfältigen Erscheinungsformen von Dominanz und Devotion unterscheiden. Dominanz im sexuellen Kontext, Dominanz im Rollenspiel, Dominanz im beruflichen Kontext, Dominanz gegenüber Geschlechtsgenossen, Dominanz bei der Partnersuche, Dominanz im Beziehungskontext... Ein Mensch kann in unterschiedlichen Lebensbereichen auch sehr gegensätzlich agieren.
      Die Behauptung, dass das Bestreben nach beruflicher Führung mit der Rolle des Dom verknüpft ist, halte ich für viel zu generalisiert. Es werden sich ebenso viele Belege für den entgegengesetzten Fall finden lassen.

      Rehlein schrieb:

      Basis ist, dass ich beobachtet und gehört habe, dass es in München viel mehr Switcher als in anderen Städten gibt. Ich wurde von einem anderem Thema in diesem Forum dazu angeregt mal nachzuzählen wie die Switcherquote in meinem BDSM-Freundeskreis ist und bin auf einen anderen Nicht-Switcher außer mir gestoßen (von den Leuten die ich gut genug kenne um persönlich von ihrer Neigung zu wissen, gegenüber stehen ca. 15 Switcher).
      Kurz gesagt, hier switcht fast jeder. In anderen Städten ist das Wohl eher einer "Seltenheit".
      Seltenheit? Not really. Hier in Berlin gibt es haufenweise Leute, die switchen und auch die offenen oder gar poly-Beziehungen scheinen mir deutlich im Aufwind zu sein, zumindest in dem, was ich so von der Szene mitbekomme. Ob das nun relativ gesehen mehr sind als in München oder weniger, who knows? Bei einer Stichprobe von 20 Leuten (großzügig aufgerundet) von "fast jeder" zu sprechen ist übrigens ein wenig verwegen ;)
      @Kleanthes

      Selbstverständlich, von meinem Freundeskreis kann man/ich nicht auf eine so große Anzahl Menschen schließen. Ich erinnere mich nicht mehr daran, was ich mir bei der Formulierung gedacht habe, würde aber für ein "ungünstig ausgedrückt" plädieren. Ich vermute, das "hier" hat sich auf unseren Hausstammi bezogen. Aber ich weiß es nicht mehr :)

      Ist immer wieder interessant alte Beiträge von einem selbst zu lesen (ich hoffe ich kann mich inzwischen gezielter ausdrücken)
      Ich denke auch nicht, dass es mir um ein "welche Stadt hat mehr" ging - eher die unterschiedlichen Switcher Anteile in "Bezugsgruppen" (mir fällt dafür gerade keine treffenderes Wort ein)...

      Da wäre die Henne-Ei Frage nicht uninteressant :gruebel:
      Eine spannende Frage...

      In den Inseraten finde ich immer wieder die Worte "bin konsequent, erziehe dich, bin streng aber gerecht und fange dich auf"....
      Nirgends steht z.Bsp. es macht mir Freude, dich gekonnt und empathisch hinunter zu dem von dir gewünschten Platz zu führen und dann vielleicht noch darüber hinaus...

      Ich bin keine naturdevote sub und irgendwelche Ansagen machen bei mir noch keinen Dom. Ist hier vielleicht ein Ausscheidekriterium
      zwischen "echt" und "mag es einfach, eine Frau zu beherrschen"?
      Führung ist eine Kunst, die ich persönlich enorm schätze und ein Dom, der sie nicht beherrscht, ist kein Herr für mich.
      Rein aus der Biologie heraus ist Weibchen meist Beute und Männchen meist Jäger, das ist zwar ein BDSM Spiel, macht aber noch keinen
      BDSM'ler.
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      @Saubi 63 „ rein aus der Natur....“
      hast du dich mal mit Spinnen und Gottesanbeterinnen beschäftigt ? :D

      ich vermute , bei Männern gibt es da ein starkes Schamgefühl zugeben zu müssen, dass sie Switcher oder gar Sub sind.

      ich bin da ganz bei @Rehlein
      und sehe das auch so, dass Kultur und Erziehung Männer in ein dominantes Bild zwingt, auch wenn sie es im Bett sich anders ersehnen .
      Passt die Neigung Dom/Sub zusammen, fühlt sich Sex und Zusammenleben ganz natürlich und einfach an.
      Egal ob jetzt Mann oder Frau Dom sind.

      Habe ich einen Male Sub, der mich in Bett und Haus als Herrin anerkennt, fühlt sich für uns das Zusammenleben natürlich , gut und richtig an.
      Ohne dass ich jetzt das gesamte Tierreich bemühen muss, um zu beweisen dass was ich mache richtig ist.
      Wenns für mich und meinen Partner, Wölfinnem und Rehe richtig ist ( das Leitweib führt)
      muss für andere Tiere und Menschen nicht auch noch richtig und gut sein.
      Die Tierwelt ist bunt und BDSM auch ^^

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Mermaid () aus folgendem Grund: was ergänzt

      Mermaid schrieb:

      hast du dich mal mit Spinnen und Gottesanbeterinnen beschäftigt ?
      Oh ja, liebe Mermaid, sogar recht intensiv nach 17 Jahren in der tiefsten Puszta ;)
      Ich habe doch nicht euer BDSM kritisiert mit meinem Biologiehinweis :D , man beachte das Wörtchen "meist"...

      die Eingangsfrage kann man/frau zweideutig verstehen und meiner bescheidenen Meinung nach wollen viele Männer Herr sein,
      obwohl sie die Neigung gar nicht wirklich haben bzw. Sadist besser passen würde. (oder eben malesub... :P )
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      @Feuerpferd

      Zuersteinmal sollte ich erwähnen das mir solche Titel generell egal sind.
      Damit mag ich vielleicht einer der wenigen Herren sein wo dies so ist,aber
      Individualität hat eben auch etwas.

      Generell sehe ich die Sache so:
      Kein Titel dieser Welt, bescheert mir Macht. Nur das freiwillige Verhalten meiner Sub
      Kontrolle an mich abzugeben. Mir die Macht zu gewähren bestimmen zu dürfen.
      Letztlich kann jemand nur Befehlen sofern es auch einen Gegenpart gibt der bereit ist Befehle auszuführen.
      Ein Titel oder eine Bezeichnung kann dies nicht.
      Dennoch gibt es soetwas auch bei uns. Denn für meine Sub fühlt es sich einfach richtiger und besser an, wenn Sie Herr sagen kann.
      Zudem Grenzt es das Machtgefälle mit der Bezeichnung klar vom normalem Alltag ab.
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !
      Da viele jetzt zu meinem doch schon etwas älteren Thread wieder geantwortet haben, möchte ich noch ergänzend folgendes erklären (damit der Thread keine falsche Richtung bekommt):

      In diesem Thread sollte es nicht um die Bezeichnung "Herr" gehen, also darum, warum Sub Dom mit "Herrn" tituliert.
      Sondern es sollte allgemein darum gehen, warum viele Männer gern Doms sind.
      Ausgegangen war damals ein Artikel von Gentledom, in dem er versiuchte, aus seiner Sicht zu erklären (im Zuge von SoG und der damit einhergehenden Diskussion in den Medien, dass es doch tatsäächlich viele Frauen gibt, die devot sind), warum viele Frauen sich gern unterwerfen.
      Hier sollte einfach die andere, die dominante männliche Seite betrachtet werden, ;) .
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Guten Morgen,

      Dom und Herr sind für mich schon zwei unterschiedliche Bezeichnungen, deshalb hatte ich zuerst auch eine andere Antwort im Sinn 8)

      Um auf Deine Frage zu antworten : ich glaube es ist der gleiche Grund, weshalb Jungs gerne Superhelden sein möchten. ;)

      Das schreibe ich mit einem ;) , aber einen Funken Wahrheit sehe ich schon auch darin.

      Die Intentionen und Ausprägungen " aktiv" zu sein sind sicher so vielfältig, wie auf der Seite des " passiven" Parts.
      Ich stelle gerne die Frage danach, wenn es sich im Gespräch ergibt.

      Es gefällt natürlich bewundert und angehimmelt zu werden, (das gehört für mich auch irgendwo dazu) über " Lust" zu "herrschen" und durch die Devotion der/des Sub getriggert zu werden.
      Häufiger habe ich auch als Antwort bekommen, dass es die Reaktionen des/der Sub sehr reizvoll sind, der eigene Lustgewinn durch das Bereiten von Lust,
      sich zu " kümmern" oder auch die Kreativität im Austüfteln der " Gemeinheiten" mit denen man Sub auf Trab halten kann. Einzelne sehen es auch als eine Art Philosophie im Zusammenleben als Mann und Frau, dass die Rollen dauerhaft klar verteilt sind.

      Mancher Dom konnte mir die Frage aber auch nicht beantworten, weil er für sich selbst bis dahin nie hinterfragt hatte, weshalb es ihm gefällt bzw was sein " innerer Antrieb" ist.

      Ich finde das Thema sehr spannend, weil es so vielfältig ist.
      Es gibt Männer die das "Wollen"?
      Ganz ehrlich, ohne wäre es deutlich einfacher.
      Die Verantwortung,aufpassen wie ein Luchs wie sie reagiert oder was sie sagt, Kontexte herstellen...das ist durchaus anstrengend.
      Es ist eine schöne Anstrengung, aber imho deutlich anstrengender als ich es bisher in meinen Vanillabeziehungen kennen gelernt habe.
      Herr sein (was auch immer da genau bedeuten mag) bedeutet nen Arsch voll Arbeit.
      Ich möchte es allerdings nicht missen...