Artikel/Interview: "Wie Paare damit klarkommen, wenn nur einer auf Kink steht"

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      Artikel/Interview: "Wie Paare damit klarkommen, wenn nur einer auf Kink steht"

      Hallo Leute, ich habe kürzlich folgenden Artikel/Interview gefunden:

      vice.com/de/read/wie-paare-ihr…person-auf-kink-steht-721

      Vielleicht für ein paar kontroverse Gedanken und/oder Meinungen gut.

      Meine eigene Sicht auf die Sache ist relativ simpel: Ich habs versucht (eine Vanilla/Kink-Beziehung zu führen) - es ist grandios gescheitert (im siebten Jahr - verflixt :) )- ich werde solche Konstellationen zukünftig eher meiden (jaja, wo die Liebe hinfällt usw) - und ich glaube (nach meiner Erfahrung) daß es nur in absoluten Ausnahmefällen klappt, eine ehrliche und glückliche Liebesbeziehung zu führen in denen sich die Sexualpräferenzen nicht ergänzen.

      Möglicherweise habt ihr aber eine ganz andere Sicht auf die Dinge - oder andere Erfahrungen gemacht.
      "Die Hölle - das sind die Anderen" - JP Sartre, Geschlossene Gesellschaft
      Meine längste Beziehung war mit einer Frau die keine BDSM Neigung hatte und es ist eben nicht an unseren Neigungen gescheitert, das ging sehr entspannt, wobei ich eben auch meine Freiheiten hatte und sie wusste, ich halte mich an alle Absprachen. Ich habe nichts gegen eine Beziehung mit einer Person die mit BDSM nichts anfangen kann, ich glaube sogar daran, dass ich auch ohne BDSM glücklich sein kann ;)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Es gibt bestimmt immer Möglichkeiten das unter einen Hut zu bringen, zumindest will ich daran glauben, andererseits Denke ich ist es schon schwierig denn einer der Partner muss zurückstecken.

      Die Frage ist wahrscheinlich, wie wichtig man BDSM im allgemeinen nimmt, welchen Stellenwert es hat und ob man überhaupt bereit wäre darauf zu verzichten, gepaart mit noch so einigen anderen Faktoren ist das doch ohnehin eigentlich die Basis wenn man nach einem Partner sucht, zumindest nach meinem Verständnis.

      Ich für meinen Teil war vorher ohne BDSM glücklich und wäre es wahrscheinlich auch wieder, will es aber im Moment einfach nicht und wie es für meine Partnerin weiterhin aussieht werden wir sehen, wie man aber hier im Forum auch schon gesehen hat kann das auch sehr gut anders funktionieren.

      Den Artikel fand ich persönlich sehr interessant.
      Faszinierend und ermutigend an dem Artikel ist auf jeden Fall, dass die Paare alle einen / ihren speziellen Weg gefunden haben, um mit der Situation umzugehen. Grundvoraussetzung allerdings immer: beide Partner sind daran interessiert und beteiligt. :yes:

      Im Grunde ist es wie immer: Kommunikation und Liebe sind die Basis. <3
      Ich habe starke Flügel, die mich weit tragen können.
      Schöner Artikel.

      Wobei ich zugeben muss, dass das Lebensmodell des ersten interviewten Paares, so bewundernswert ich es auch finde, ich am wenigsten auf mich umsetzen könnte.

      Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich auf temporäre Monogamie stehe und demnach ein ausgefülltes und befriedigendes Sexualleben mit "nur" einem Menschen leben möchte.

      Dennoch ist die Offenheit und die Ehrlichkeit zwischen den Paaren wohl das herausragendste an allen drei Beziehungsmodellen und absolut erstrebenswert.
      ich könnte mir sogar gut vorstellen das meine partnerin eine vanilla ist. Ich führe weiterhin meine spielbeziehung/en weiter und weil für mich bdsm eh nichts sexuelles ist, ist die frage nach einer offenen(sexuellen)beziehung vom tisch was wieder steine aus dem wegräumt... ;)

      Herr Basti schrieb:

      und weil für mich bdsm eh nichts sexuelles ist
      Hmm ... Ich weiß nicht, ob man es sich mit einer dergestaltigen Begründung nicht zu leicht macht ... Dem bdsm das "Sexuelle" absprechen, und die Nebenbeziehung damit zu einer reinen und tatsächlichen "Spielbeziehung" machen ... Womit wir natürlich wieder bei der "Sex-Definitionssache" sind ... ok, ganz klar. Und dafür ist hier nicht der geeignete Raum. Also ich zumindest kann Erotik nicht von der Thematik mit "X" streng abgrenzen.

      Wobei ich dir das dennoch gerne glaube, @Herr Basti, so ist es nicht! :yes: NUR: Bei mir ist das gefühlt immer 'ne Melange, in der die Inhalte übergangslos "ineinandersuppen", ergo nicht wirklich differenzierbar sind.

      Und zum Thema zurück: Ich würde es nicht mehr wollen - eine Liebesbeziehung zu jemandem, der so gar nix mit bdsm zu tun hat - oder haben möchte.
      Interessanter Bericht.
      Und wenn ich es genau nehme, dann leben mein Ehemann und ich Variante eins.
      Mit dem großen unterschied, dass wir weiterhin Sex haben, und auch gerne Sex haben. Mir würde diese Nähe auch unglaublich fehlen hätten wir keinen Sex.
      Aber auch wir suchen zum ausleben bestimmter, nicht gleicher Neigungen, andere Sexualpartner.
      Denn ich muss sagen, das ich nicht auf Dauer das was in mir so "aufploppte" ein Leben lang Unterdrücken möchte.
      (Er genauso wenig)
      Ich denke hätte wir diese Ehe nicht geöffnet, so hätte es früher oder später einen Knacks gegeben oder der eine hätte den anderen betrogen.

      Wir stehen zwar noch sehr am Anfang dieser offenen Ehe, aber bislang kann ich sagen das es eine der Besten Entscheidungen aus Liebe zueinander war, die wir bisher getroffen haben.
      Meines Erachtens ist unsere Liebe/Ehe sogar fester und tiefer geworden dadurch.

      Aber zugegeben hätte mir vor 3-4 Jahren jemand gesagt " ich finde es gut das mein Mann mit einer Anderen Sex hat" hätte ich: :pillepalle:

      LG
      „Der leere Wunsch, die Zeit zwischen dem Begehren und dem Erwerben des Begehrten vernichten zu können, ist Sehnsucht.“

      Immanuel Kant

      Sir_MarcO schrieb:

      Ich weiß nicht, ob man es sich mit einer dergestaltigen Begründung nicht zu leicht macht
      für mich schon. ich finde, dieses "schubladendenken" sollten wir edit hinter uns lassen. Es gibt halt leute wie mich die gar nichts sexuelles oder erotisches an bdsm finden und nur ihre neigung ausleben. und das könnte ich auch auch wohlmöglichen vanillapartnerin zubeweis stellen: in form meiner al-denten nudel bei einer session :rofl:

      vilelleicht hilft das, Marc:

      • Geschäftspartner/in
      • Sportpartner/in
      • Tanzpartner/in


      ich hatte vor gut einen monat ein date mit einer vanilla und behutsam auf das thema bdsm gelenkt (sie wollte ja auch wissen, wie meine freizeit aussieht, hobbies etc.) und im gleichen atemzug erklärt, dass dies nichts sexuelles ist :blah: , aber.... sie hat mich als abartig beschimpft und dabei habe ich 16er sachen erzählt :pardon:

      Aber ich glaube immer noch daran das sowas klappen könnte :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Herr Basti () aus folgendem Grund: edit

      Ich persönlich kann es mir vorstellen meinen Partner die Freiheit einzuräumen wenn es so wie bei Herr Basti nix sexuelles ist...das wäre für mich wie ne Partnerin im sport oder so.
      Der Rest würde dann schon wieder mit sehr viel mehr Problematik und Gesprächsbedarf einhergehen ;)
      Ich denke das eigentliche Problem dabei ist aber leider, dass ein paar Erfolgsgeschichten keine Garantie sind. Wieviele Musiker, Maler, Schauspieler gibt es, die trotz großem Talent grandios scheitern während Pfeifen wie Till Schwaiger oder Arnold Schwarzenegger, Justin Bieber oder Miley Cyrus, diverse moderne "Künstler" die Müllhalden und Schmeissfliegen als Kunst verkaufen... eine riesige Karriere machen?

      Natürlich kann es klappen - die Frage ist Wie und - auch bei mir?

      Eine BDSM - Vanilla Beziehung klappt sicherlich ohne große Probleme, wenn entweder der BDSMler bereit ist auf seine Neigung zu verzichten oder der Vanilla bereit ist dem BDSMler eine Spielbeziehung zuzugestehen. Aber wie oft ist das wirklich praktikabel? Wieviele Menschen sind denn bereit den Partner mit anderen Leuten Sex haben zu lassen und wer ist bereit sexuell frustriert zu sein um mit einem Menschen zusammen zu sein?

      Ich hatte Vanilla und BDSM Beziehungen früher, und die Vanilla Beziehungen gingen tatsächlich an unterschiedlichen Neigungen zu Grunde. Irgendwann wird der sexuelle Frust einfach zu groß, man entfremdet sich voneinander, lebt nur noch nebeneinander her als miteinander, wird grummliger, agressiver und irgendwann findet man andere Menschen interessanter und ehe man sichs versieht bemerkt man, das eigentlich nix mehr im Bett läuft und man mit einem Freund eine WG hat der einem mehr auf die Nerven geht.

      Und es kommt auch darauf an wie Kinky man ist und wie weit das vom Partner abweicht. Wenn einer hardcore Sadist ist und der Andere ein Softievanilla...da gibts keine Kompromisse die irgendwem reichen ^^
      Oh das ist so wahr... ich habe ja genau das Problem und bin kurz davor, mich bei meinem Partner zu outen, wir sind schon sehr lange zusammen und es klappt auch wirklich gut, bis auf den Sex, weil ich total zurückstecke und es verdränge. Ich habe da natürlich Angst ihn zu verletzen, wenn ich ihm sagen muß, das ich ihm die ganzen Jahre was vorgespielt habe. Andererseits ist das ja auch ein Liebesbeweis meinerseits. Die Frage ist, ob er das auch so sieht. Ich fürchte Nein.
      Unsere Neigungen weichen sehr weit voneinander ab, so wie ich das sehe. Ob er mit einer Spielbeziehung einverstanden ist? Das werde ich dann wohl herausfinden müssen, auf die Eine oder andere Art. Im Moment sind das nur Planspiele, denn es ist wirklich schwer, jemandem den man ansonsten liebt, beizubringen, das man keinen Spaß am Sex mit ihm hat und auch nie haben wird.
      @ArphenDieses nebeneinander her Leben, das sich so einschleicht, das kenne ich nur zu gut, naja, und das Grummlige und aggressive Verhalten meinerseits ebenso. Jedenfalls finde ich es wichtig, sich selbst zu reflektieren, denn das ,,sich Bewußtmachen'' der ganzen Problematik ist doch der erste Schritt zur Selbsthilfe, wenn ich das mal so rüberbringen darf, auch wenn es sich vielleicht etwas gestelzt anhört...
      @Reh Sprich ihn erst mal darauf an, dass dich euer Sexleben nicht zufrieden stellt - sag niemals nie. Und bring ihm vorsichtig das BDSM Thema näher, vielleicht kann er dem Ganzen ja was abgewinnen. Red mit ihm darüber - ohne ihn gleich zu verschrecken ^^ Vielleicht ncihtmal BDSM als Begriff benutzen für den Fall dass er da ganz falsche Assoziationen zu hat.
      Einfach was du dir im bett von ihm wünschen würdest...und dann, wenn er daran interessiert ist, aufklären, zeig ihm Seiten zum Einlesen am Besten lest ihr gemeinsam so kannst du ihm erklären was dich anmacht und was nicht, was für dich BDSM ist und was nicht, was dun von ihm erwartest....und dann tastet euch ran. Anfängerfehler wird er machen aber man kann doch recht viel gute Tipps lesen und nach ein paar missglückten Sessions kanns durchaus sein, dass ihr euch einspielt und euer BDSM findet und dann zusammen Spass am Sex habt. Ich würds euch von herzen wünschen.
      Und wenn ers als Dom wirklich gar nicht bringt oder nicht will - aber gib ihm die Chance es zu lernen und Spass daran zu entwickeln, ohne Druck, lass ihm Zeit und erkunde es mit ihm gemeinsam - DANN kannst du immer nochd as thema aufmachen wie es jetzt sexuell weitergehen soll und ob eine Spielbeziehung für ihn in Ordnung wäre
      @ArphenKlingt einfach, ist aber so nicht praktikabel, da ich genau weiß, das er definitiv anders ,,tickt'' als ich und da ich schon früher mal sachte vorgefühlt habe und auf Granit gebissen hatte, ist es um so schwieriger nochmal davon anzufangen und dann auch noch deutlich zu werden dabei. Zumal ich genau weiß, er würde dann alles nur spielen und ich dem Ganzen somit nichts abgewinnen kann. Meine Fantasien weichen von seinen schon sehr weit ab und - naja - ihm gegenüber ist es mir wirklich ziemlich peinlich. Ich glaube er hätte dann keine Achtung mehr vor mir. Momentan bin ich noch am nachdenken und mitlesen hier und werde sehen müssen wie ich das regeln kann. Allerdings ist nur Lesen auf die Dauer echt unbefriedigend :D
      @Reh: Ja, die Chancen sind dann wohl geringer - aber ich möchte mich Arphen anschließen und dich dazu motivieren, es dennoch zu versuchen. Vielleicht nicht gleich mit der Holzhammermethode.. sondern ganz langsam und Stück für Stück. Als ich mich mit meinem Partner das erste Mal über sexuelle Vorlieben unterhalten hatte (ich habe von meinen nichts erzählt), meinte er, er sei ja sehr experimentierfreudig - aber mit diesem weh-tun, das könnte er niemals.

      Tja, und heute sammeln sich die Peitschen unter unserem Bett :D

      Wenn sich allerding auch dann herausstellt, dass man nicht auf die gleiche Weise kinky ist... muss man Prioritäten setzen. Ich könnte mir halbwegs gut vorstellen, auch mit einem Vanilla zusammen zu sein (weiß aber nicht, wie es in der Realität wäre), aber wenn klar ist, dass BDSM ein Ankerpunkt im Leben ist, dann würde es eine Beziehung vermtlich nicht überstehen.