Erniedrigung - Gedanken

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Also ich sehe Erniedrigung als psychischen Masochismus. Beim "normalen"/körperlichen Masochismus spürt man doch auch Scherz UND Erregung. Bei Erniedrung ist das recht ähnlich. Ich kenne jetzt natürlich nur meine Sicht, deswegen will ich jetzt nichts "allgemeingültiges" schreiben. Bei mir ist das aber in etwa so:
      Ich fühle mich klein, minderwertig und hilflos. Aber eben nicht so richtig. Im Hinterkopf habe ich immernoch, dass mich mein Partner liebt und wertschätzt. Auch wenn diese Gewissheit immer da ist, wird sie im Bewusstsein ausgeblendet. Totzdem bietet dieses Vertrauen eine Art Sicherheitsnetz, dass ich die Gefühle, die Erniedrung, auch voll und ganz zulassen kann. Und auch eben deswegen fühlt es sich so unglaublich gut an.

      Was den Unterschied zwischen Demütigung und Erniedrigung angeht... nun, laut Duden sind das Synonyme. Wobei da auch einige Begriffe stehen, die ich nicht direkt als Synonym sehen würde. Der Unterschied zwischen den Wörtern steckt im Detail und vermutlich auch ein Stück weit persönliche Auslegung. Wenn man den Unterschied nicht richtig (oder gar nicht) versteht, ist das sicher nicht schlimm.
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)
      Kennt ihr die Gebärde in christlichen Kongregationen wo als geistige Vorbereitung z.B.
      als Teil der Karfreitagslithurgie oder zur Aufnahme in die Gemeinschaft das "Individuum"
      bäuchlings mit ausgestreckten Armen auf dem Boden liegt?

      Das Ritual nennt sich auch prostratio perfecta und steht für tiefdemütige Ergebenheit.

      Es wird u.a. auch als disziplinarische Maßnahme eingesetzt, um Ordensleute zu demütigen, denen
      das Einfügen in die Gemeinschaft schwerfällt. Hilfestellung...


      Vor diesem Hintergrund bringe ich persönlich Erniedrigung und Demütigung nicht 1&1 zusammen.
      Spätestens wenn ich nicht das Wort Demütigung, sondern Demut nutze.

      Neben dem Duden lege ich denen, die sich damit beschäftigen möchten und denen das nicht zu
      "öko" ist, mal Seele & Gesundheit.de ans Herz. In der Rubrik Religion/Spiritualität sind da einige
      interessante Ansätze zum Thema Demut zu finden.

      Allerdings - zugegeben - sehe ich einige Passagen auf der site ziemlich kritisch, wie z.B. die
      Ausführungen zu Sadomasochismus. Insofern - eigenen Gedanken sind für mein Empfinden
      am gewinnbringesten. :)

      Wir schreifen ab, sorry Melac
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe
      jetzt möchte ich auch mal was schreiben dazu.
      Ich denke die Frage die Melac stellt so verstanden zu haben.
      Erniedrigung ob mit Worten oder Gesten, Handlungen, vileicht dass zwingen in eine position die einem peinlich ist, wird allgemein hin als Erniedrigung empfunden.
      Aber ist sie es denn dann noch wirklich wenn ich daraus Lust ziehe, es mich anmacht?
      Es ist sozusagen positiv behaftet für mich, somit keine wirkliche Erniedrigung mehr.

      Wirkliche Erniedrigungen hinterlassen kein positives Gefühl, weder im Nachhinein, noch dabei, sie tun einfach nur weh, verletzen die Seele, alles was mich kickt ein z.B körperliches ragieren gegen meine Morollvorstellungen, sind mir einerseits peinlich, aber in dem Moment reagiere ich positiv drauf, eben mit einem für mich befriedigendem gefühl.

      Ob dass nun sexuell behaftet ist, oder etwas was mich einfach in eine Art Gleichgewicht bringt hat eben nicht wirklich einen erniedriegenden Charakter.

      ich denke wirkliche Erniedrigung tut niemanden gut.

      und noch ein Gedake, bzw eine Frage
      Wer darf euch erniedriegen?
      jemand der euch achtet, euch wertschätzt für dass was ihr seid, oder jeder x beliebige mensch.

      Auchjemand bei dem ihr nur verachtung spürt, der euch eigentlich ablehnt.

      Und dass ist für mich der Unterschied.

      Denn dann würde ich mit Sicherheit nicht mehr sagen Erniedrigung ist etwas was mich kickt, denn dann ist sie echt
      ich bin mir gestern Abend bewusst geworden, dass sich mein mein Empfinden zur Zeit sehr wandelt.
      Wir haben in den letzten Wochen unser Spektrum an Spielarten erweitert.
      Aber auch die Dinge, die mein Mann seit Jahren mit mir gemacht hat fühlen sich jetzt ganz anders an.
      Physisch geht er grad eig behutsamer mit mir um seit wir es BDSM nennen.
      Ich dachte auch immer, dass mir der sm Teil mehr zusagt und ich mit Erniedrigung so nicht viel anfangen kann und dafür zu stolz bin.
      Aber zur Zeit hat er mich so schnell weichgeklopft, dass ich Dinge, die vorher nur geil waren jetzt mit einem riesigen Spektrum an Emotionen empfinde.
      Demut und Erniedrigung...

      Mir sind Dinge, die wir schon immer getan haben plötzlich unangenehm. Und es erfüllt mich mit Stolz, dass ich das für ihn aushalte und er ist so groß und stark. Jede Berührung ist so intensiv geworden und ich komm dann so wahnsinnig schnell, wenn er mich berührt :rot:

      Ich denke fast alles kann Erniedrigend sein oder auch nicht. Es kommt mehr auf das Wie, das Drumherum und die emotionale Situation an, ob es erniedrigend empfunden wird oder nicht.
      Und das was mich daran anmacht ist auch nicht die Erniedrigung an sich. Die ist unangenehm. Aber uns so zu ergänzen und so für ihn sein zu dürfen. Ihn so zu sehen und zu spüren :love:
      Hm.
      Ich persönlich, bin ja auch eine Verfechterin von Duden und Wortbedeutung und so altmodischem Kram und steh wenig auf den ganzen Interpretationswahn, grad im BDSM Kontext.

      Was ich hier in den Beiträgen gelesen habe, würde ich nicht als Erniedrigungen oder Demütigungen ansehen, sondern, als Spiel mit der Scham, mit den Überwindungsgrenzen.

      Etwas ist mir unangenehm, peinlich, ich schäme mich und bekomme doch durch die Bestätigung und den Stolz meines Herrn, die Möglichkeit an der Situation zu wachsen.

      Letzten Endes zielt das, was er tut, bzw mich tun lässt, also darauf ab, mich zu stärken, meinen Selbstwert zu erkennen, 'Stolz auf meine Leistung sein' zu lernen.

      All das ist genau das Gegenteil von dem, was Demütigung und Erniedrigung, im Sinne der Wortbedeutung, lt. deutschem Sprachgebrauch, erreichen wollen würde...

      Meine Meinung dazu :)
      Ich brauche die Erniedrigung durch meinen Herrn wie das täglich Brot... (okay, das ist etwas überspitzt - zugegeben - aber es trifft die Sache schon ziemlich.

      Dabei kann ich nicht mal genau definieren, was erniedrigend ist und win es sich genau anfühlt erniedrigt zu werden.
      Ich denke @Sir_MarcO hat es ganz treffend beschrieben.....Die Scham darüber etwas tun zu müssen, was einem den Wert nimmt, dessen man sich sonst immer bewusst sein kann....das ist wohl das, was mich dabei kickt. Die Peinlichkeit, der erstmal auftretende Widerwillen....und dann dieses überwältigende Gefühl von totaler Erfüllung.
      Es ist schwer, das zu beschreiben....