Dominanz und Submissivität – Charakterzug oder Verhaltensmuster?

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      Dominanz und Submissivität – Charakterzug oder Verhaltensmuster?

      Mir spukt schon seit längerem etwas im Kopf herum und ich weiß nicht genau wie ich es am besten formulieren soll :rot: .

      Häufig hört man den Begriff „natürliche Dominanz“.
      Doch was ist „natürliche Dominanz“ oder im Umkehrschluss „natürliche Submissivität“ :gruebel: ?

      Vielleicht sollte man dafür erst einmal klären, ob Dominanz oder Submissivität ein Charakterzug oder ein Verhaltensmuster ist ...

      Meiner Meinung nach besitzt jeder dominante oder submissive Mensch doch irgendwelche Charakterzüge, die darauf schließen lassen.
      Ein dominanter Mensch zum Beispiel will Verantwortung tragen, will führen und fordern, d.h. er ist zielstrebig, verantwortungsbewusst, empathisch, …
      Das sind unter anderem alles Charakterzüge.

      Allerdings kann jeder Mensch auch Führungseigenschaften erlernen.
      Jeder Mensch kann lernen Verantwortung zu tragen, sich gegen andere durchzusetzen, andere zu führen und zu fordern. Dafür gibt es in der Arbeitswelt ja sogar einige Seminare.
      Diese erlernten Fähigkeiten sprechen dann eher für Dominanz als Verhaltensmuster.
      Ein Verhaltensmuster, dass man über die Jahre hinweg erlernt und sich angeeignet hat.
      Genau dasselbe kann man auch bei Submissivität feststellen.

      Viele alltagsdominante Männer und auch Frauen sind im privaten submissiv.
      Ist dann die Submissivität ein Teil des Charakters und die Alltagsdominanz ein Verhaltensmuster oder sind beides nur Verhaltensmuster :gruebel: ?

      Wo liegt im BDSM der Unterschied zwischen Charakterzug und Verhaltensmuster? Oder gibt es gar keinen Unterschied?
      Sind Dominanz und Submissivität vielleicht eine Mischung aus beidem :gruebel: ?

      Kann man also sagen, dass „natürliche Dominanz“ als Charakterzug zählt und „unnatürliche Dominanz“ als Verhaltensmuster :gruebel: ?
      Also "unnatürlich" im Sinne von gespielt …
      Bitte nicht negativ verstehen :sofa: .
      Ich meine damit nicht etwa die drei dominanten Ausrufezeichen oder einen Brüllaffen, sondern einfach jemanden, der sich gewisse Verhaltensmuster angeeignet hat, aber bei dem es kein Teil des Charakters ist.

      Ich bin mir da wirklich unschlüssig und würde mich über eure Meinungen und Ansichten freuen :yes: .
      Ich bin im alltagsleben gnadenlos dominant und geradlinig wie ein Leuchtfeuer, damit die mit denen ich arbeite wissen woran sie sind.

      Als Sub bin ich so dermaßen devot, ich bin mir sicher das das ein Wesenszug von mir ist. 24/7 mit Wechselwirkungen (tragen von diskreten Armfesseln Plug o.ä.) passt für mich überhaupt nicht.

      Kataleya schrieb:

      Allerdings kann jeder Mensch auch Führungseigenschaften erlernen.
      Sicher. ABER und das ist der Knackpunkt - bei vielen Menschen wirkt die Anwendung gekünstelt, unecht und ist eher lächerlich als Autoritär. Wer "Naturdominant" ist kann seine Technik verfeinern aber ist auch ohne lernen so drauf. Man kann lernen zu führen aber kann man lernen charismatisch zu sein? Oder wirklich Entscheidungen treffen zu wollen?


      Kataleya schrieb:

      Viele alltagsdominante Männer und auch Frauen sind im privaten submissiv.
      Viele Berufsköche, kochen ungern privat. Menschen sind halt nicht unbedingt "nur" eines und wer im Beruf dominant sein muss gibt privat vermutlich lieber was ab

      Bist du Naturdominant ist es ein Charakterzug, bist du gelernt dominant hast du ein dominantes Verhaltensmuster auf das du zugreiffen kannst, das haben naturdominante aber auch.
      Ich habe vor einiger Zeit einen Verglich zwischen introvertierten und extrovertierten Menschen gelesen der sich auf diese Situation ummünzen läßt:

      Dominante tanken Energie auf, wenn sie 'dominant' sind und 'Unterwerfung' kostet sie Energie.
      Submissive tanken Energie auf, wenn sie sich 'unterwerfen' und 'Dominanz' kostet sie Energie.

      Und da jeder Mensch seine eigene Energiebilanz hat, kommen dann eben die unterschiedlichen Verhaltensmuster zu Tage. Es gibt (eigentlich) submissive Menschen die aufgrund der Lebensumstände dominant sind und immer "Energie reinpowern" müssen ohne zu merken was ihnen eigentlich gut tut ( sehr oft z.B. Mütter oder Chefs ).

      Ansonsten ist dominantes Verhalten ein lernbarer Prozess. Allerdings gehört dazu mehr als das lernen von Verhaltensweisen, nämlich eine Persönlichkeitsentwicklung. Und diese ist oft langwierig und schwierig.
      Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.
      - Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

      Kataleya schrieb:

      Dominanz oder Submissivität ein Charakterzug oder ein Verhaltensmuster
      ein Charakterzug ist einem in die Wiege gelegt worden.......kann auf die Umwelt positive als auch negative Eigenschaften haben.......

      Verhaltensmuster sind erlernt und können abgelegt werden - Charakterzüge nicht


      Kataleya schrieb:

      Kann man also sagen, dass „natürliche Dominanz“ als Charakterzug zählt und „unnatürliche Dominanz“ als Verhaltensmuster ?
      Also "unnatürlich" im Sinne von gespielt …
      somit ganz klar - J A
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      newbarbie schrieb:

      ein Charakterzug ist einem in die Wiege gelegt worden
      VETO... in der wiege sind nur wesens züge gelegt der eigentliche charakter oder die persönlichkeit entwickelt sich erst mit der reife durch erziehung, fürsorge und umwelt. somit sind gewisse züge zwar vorhanden können aber dann unterschiedlich ausgeprägt werden bei entsprechender prägung. es kann auch ein gegenpol gebildet werden zum ausgleich seitens der persönlichkeit, zumindest wenn ich so manche schublade hier im forum sehe.

      Entfesselt schrieb:

      in der wiege sind nur wesens züge gelegt der eigentliche charakter oder die persönlichkeit entwickelt sich erst mit der reife durch erziehung, fürsorge und umwelt
      ich versuche es mal zu erklären:

      Jemand ist ein gewissenhafter Mensch - also Gewissenhaft als Charakterzug - kann auf die Umwelt positiv wirken ( erledigt seine Aufgaben) aber auch negativ (wenn dieses oder jenes nicht gemacht ist wird der knurrig) - aber dieser Mensch kann sein "Verlangen" nach Gewissenhaft nicht ablegen - durch Erziehung kann ich es in günstige Bahnen lenken:
      Aufgaben werden eh gut erledigt und man kann lernen das andere Personen es nicht so "Gewissenhaft" machen und muß deshalb nicht knurrig werden.

      Umgekehrt kann natürlich ein Kind/ Mensch lernen seine Aufgaben "Gewissenhaft" zu erledigen.....meist mit Androhung von Konsequenzen.......bei "Gewissenhaft als Charakterzug" braucht es keine Konsequenzen - dieser Mensch wäre sonst gar nicht glücklich wenn er Aufgaben nicht erfüllt hätte.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      @newbarbie: Guter Vergleich.

      Interessant ist dabei allerdings, das die 'Gewissenhaftigkeit' als Wesenszug in den (weitgefasst) ersten Lebensjahren durch die Umgebung anerzogen wird und sich dann verfestigt.
      Insofern lassen sich diese Wesenszüge -wenn auch mit viel Mühe- auch in späteren Jahren noch stärken bzw abschwächen.
      Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.
      - Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

      Kataleya schrieb:

      Ein dominanter Mensch zum Beispiel will Verantwortung tragen, will führen und fordern, d.h. er ist zielstrebig, verantwortungsbewusst, empathisch, …
      Das sind unter anderem alles Charakterzüge.

      Kataleya schrieb:

      Viele alltagsdominante Männer und auch Frauen sind im privaten submissiv.
      Ist dann die Submissivität ein Teil des Charakters und die Alltagsdominanz ein Verhaltensmuster oder sind beides nur Verhaltensmuster ?
      das ist schwierig! ich bin einfach beides, es kommt einfach auf die jeweilige rolle an. wir sind alle nicht nur schwarz oder weiß. wir haben verschiedene rollen: eltern, kind, angestellte, chefin, freundin, partnerin ...
      in jeder rolle kommen andere chraktereigenschaften zum tragen. natürlich gibt es überschneidungen aber ich denke nur wenige menschen sind in allen rollen völlig ident.

      bei mir gibt es große unterschiede, ich war immer schon ein leithammel, das fiel mir irgendwie automatisch zu, das musste ich nicht lernen, das war oder bin ich einfach.
      genau so bin ich submissiv, auch das spiele ich nicht, ist kein verhalten sondern kommt aus meinem inneren. verhalten kann ich regulieren, charaktereigenschaften sind da. die kann ich ev. beherrschen lernen aber sie zu ändern ist wesentlich schwieriger als ein verhaltsmuster zu ändern.
      demnach komme ich für mich zu dem schluss, dass das eine das andere nicht ausschließt.
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:
      Mir geht es ähnlich wie @red

      Im Alltag bin ich dominat. Ich bin ehrenamtlich für ältere Menschen tätig.
      Da gilt es zu motivieren und diesen Menschen eine klare Richtung zu geben.
      Diese Verantwortung gehe ich auch gerne ein.

      Zuhause bin ich sehr gerne sub. Ich liebe und genieße es, dass dann mein
      Mann die Führung hat.
      Wenn es danach geht, dann bin ich wohl im Alltag Switcher :D !
      Ich kann durchaus das Heft in die Hand nehmen, Verantwortung übernehmen,
      mich durchsetzen.
      Ich kann aber auch verschüchtert, unsicher und ohne Plan sein :pardon: .

      Ich verstehe aber durchaus diesen Zwiespalt, der sich hier auftut.

      Außerdem glaube ich, dass es auf jeden Fall Menschen gibt, die eine natürliche
      Submissivität aufweisen. Sieht man ganz oft, wenn man auf der Straße Leute beobachtet.
      Genauso verhält es sich mit der natürlichen Dominanz.

      Beides halte ich aber für erlernbar, wobei ich mich jetzt mal aus dem Fenster lehne und behaupte, dass sie meisten wohl eher die dominante Seite zu erlernen versuchen. ;)
      Grüße

      Mrs. Mendor

      ______________________________________________________________________________

      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)
      ich denke ich habe auch beide Seiten in mir, sowohl die dominante als auch die submissive.
      ich kann und will auch nicht jedem Menschen gegenüber devot sein, sondern nur einem Mann gegenüber.

      also ist es kein Charakterzug der sich durch alle Bereiche meines Lebens zieht.

      Weder auf der Arbeit, noch im Umgang mit Freunden, Familie bin ich submissiv, zwar auch nicht immer dominant, denn meine Freunde will ich auch nicht dominieren , genausowenig wie ich mich von ihnen dominieren lasse.

      Im Arbeitsleben mag ich es den Ton an zu geben, mir fällt es dort schwer nicht mein Ding durch zu setzen, und mit Überzeugung dem richtigen Umgang mit Mitarbeitern wird dieses auch angenommen, ich wirke nicht lächerlich oder aufgesetzt.

      meine Submissivität ist meine Sexualität, die ich gerne auch mit in den Alltag nehme, und ja es tut gut dann auch mal keine Verantwortung tragen zu müssen, es ist ein Ausgleich.

      Diese beiden Seiten stehen aber in keinem Wiedersruch, nein ich muss mich nicht anstrengen um klare Ansagen zu machen, es kostet mich auch keine Kraft, es kommt wenn es die Situation erfordert genauso aus meinem Inneren wie meine submissive Seite aus meinem Inneren kommt.

      Durch Erziehung, dem was einem auf dem Weg ins erwachsen werden mitgegeben wurde, ist es mir erst sehr spät bewusst geworden diese submissive Seite in mir zu erkennen , als das anzunehmen was mich in der Mischung dann zu einem ganzen werden lässt.
      Ich denke was man hier hervorheben muss ist, dass Menschen vielschichtig sind und verschiedene "Persönlichkeiten" in sich tragen. Der beinharte Anwalt ist im Gerichtssaal sicher nicht submissiv aber warum nicht im Schlafzimmer? Meine Sub ist im Alltag eine kämpferische Amazone die jemandem der sie blöd anmacht die Eier abreisst, Sklavin ist nur für mich.

      Ich bin ja auch Kampfsportler aber schlage weder auf der Arbeit noch zu Hause wen zu Brei. Ein Soldat der sich privat aufführt wie im Dienst kommt in den Knast und wer den ganzen Tag viel Verantwortung im Beruf stemmt hat zu Hause wohl weniger Lust darauf.

      Menschen sind halt nicht eindimensional ;) Ich denke die meisten Doms hier sind in der Lage sich ihren Chefs unterzuordnen und die meisten Subs hier haben im Alltag Ellenbogen ^^

      Moon-Beast schrieb:

      Dominante tanken Energie auf, wenn sie 'dominant' sind und 'Unterwerfung' kostet sie Energie.
      Submissive tanken Energie auf, wenn sie sich 'unterwerfen' und 'Dominanz' kostet sie Energie.

      Und da jeder Mensch seine eigene Energiebilanz hat, kommen dann eben die unterschiedlichen Verhaltensmuster zu Tage. Es gibt (eigentlich) submissive Menschen die aufgrund der Lebensumstände dominant sind und immer "Energie reinpowern" müssen ohne zu merken was ihnen eigentlich gut tut ( sehr oft z.B. Mütter oder Chefs ).
      Ich oute mich dann mal als eine dieser Mütter :whistling: Ich würde mich als Natur-Submissiv einordnen und ich merke durchaus, dass mir diese aufgezwungene Dominanz im Alltag nicht gut tut. Am Liebsten würde ich im Grunde den grössten Teil der Verantwortung abgeben. Aber was soll Alleinerziehende da machen, ausser Energie reinpowern und versuchen es trotzdem so gut wie möglich hinzubekommen. :gruebel:
      Schweres Thema
      Natürliche Dominanz ist eine Charactereigenschaft die durch Lebenserfahrung verschärft werden kann.
      Submessives Verhalten ist auch eine Charactereigenschaft die durch Lebenserfahrungen geprägt ist.
      Der Mensch als vielschichtiges Wesen wird in unterschiedlichen Situation sowohl das eine wie auch das andere Verhalten haben.
      Nur wid der Dominant veranlagte Mensch sich schwer tun, wenn er sich in einer Situation unterordnen muß, was Ihn dann auch erheblich mehr Kraft und Selbstkontrolle kostet.
      Währen eine Submissive Person sich sehr viel leichter tut, sich Gesellschaftlich oder Beruflich einem aderen unterzuordnen was Sie daher auch weniger Kraft kostet.
      Ich stimme mit Moon-Beast überein.

      Umgekehrt tut sich der Dominant veranlagte Mensch leichter wenn es darum geht Verantwortung zu übernehmen und zu leiten und zu führen.
      Auch in der Aneignung von Kompetenzen wird sich der dominant veranlagte Mensch leichter tun was aber nicht heist das ein Submissiver Mensch keine Fachkompetenz oder Alltagskompetenz haben kann, es fällt Ihm nur schwerer diese zu erlernen und zu praktizieren. Wo gegen der Dominante Mensch in unterschiedlichen Bereichen selbstständig die nötige Kompetenz sich aneignet, so das er auch Fachübergreifend führen und lenken kann oder auch in untershiedlichen Bereich sehr schnell Verantwortung übernehmen wird..
      Gesellschaftlich und Beruflich wird der dominante Mensch die Führung und Leitung übernehmen wenn man es zulässt während der Submissive Mensch die Verantwortung und die Leitung gerne abgibt.
      In einer D/S Beziehung können beide Ihre Neigung leben und so kraft aus dem anderen schöpfen das wäre zumindest die Idealsituation.
      Maxime peccantes, quia nihil peccare conantur

      Wer nicht zu sündigen wagt, begeht die grösste
      Sünde.

      Rolli68 schrieb:

      Auch in der Aneignung von Kompetenzen wird sich der dominant veranlagte Mensch leichter tun was aber nicht heist das ein Submissiver Mensch keine Fachkompetenz oder Alltagskompetenz haben kann, es fällt Ihm nur schwerer diese zu erlernen und zu praktizieren
      ...also erlernen hat ja auch was mit Intelligenz zu tun und das kann man einem Submissivem Menschen wohl nicht absprechen.........
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      Kataleya schrieb:

      Meiner Meinung nach besitzt jeder dominante oder submissive Mensch doch irgendwelche Charakterzüge, die darauf schließen lassen.
      Ein dominanter Mensch zum Beispiel will Verantwortung tragen, will führen und fordern, d.h. er ist zielstrebig, verantwortungsbewusst, empathisch, …
      Das kann ich so nicht unterschreiben.
      Ich lege, vor allem im beruflichen, aber auch generell ausserhalb vom Bett einer Partnerschaft/Spielbeziehung keinen Wert drauf, zu führen, Verantwortung zu tragen..
      Klar; wenn ich zu einem Thema eine fachliche Meinung habe die aus einem Mehr an Fachwissen und Erfahrung fußt als die anderen Diskutanten es haben werde ich die Entscheidung dahingehend treiben und dafür auch die Verantwortung übernehmen, aber ich muß nicht der Bigshot sein. Ich agiere viel lieber hinter den Kulissen und freue mich, wenn ein europaweites Großprojekt mich als Fachmann auf einem Gebiet anspricht xD
      @stracciatella
      Genau das ist für mich 'natürliche' Dominanz: Du mußt Dich nicht abstrampeln um "der Chef" zu sein. Das kommt von alleine in dem Maße in dem Du es willst , bzw Dich engagierst. Und sag mir nicht, daß Du die Verantwortung als entsprechender Fachmann nicht auch ein Stück genießt. :)
      Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.
      - Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist
      @Moon-Beast Also, wenn fachliche Kompetenz auf einem bestimmten Gebiet gepaart mit der passenden Berufserfahrung und dem selbstsicheren darauf folgenden Verhalten "natürliche Dominanz" ist, dann muss ich dringend ein ernstes Wörtchen mit meinem Selbst und vor allem @Naughty Knight führen....

      Oh, und dass selbige Fachkompetenz mir schwerer fiel zu erlangen als dem gemeinen Dominanten ist mir ebenfalls neu.
      Deshalb bin ich damals zweimal durch die Biochemie-Prüfung gefallen.... :dash: ...herrjeh, warum hat mir das nicht früher einer gesagt....
      Hmm, wo fange ich an, bzw. was schreibe ich dazu? Vielleicht mal so:

      Ich denke mal, dass Verhalten zunächst einmal nicht konstant ist, sondern sich unbewusst und situativ verändert und das Benehmen durchaus in ähnlichen Lagen tatsächlich grundlos unterschiedlich sein kann. Daher ist es wohl auch schwierig das Verhalten eines Menschen in einer bestimmten Situation exakt vorauszusagen.

      Ich denke der Charakter wiederum "charakterisiert" ;) das grundsätzliche Verhalten und eine Lebenseinstellung, wobei es doch so viele unterschiedliche Charaktertypen, wie z.B. Choleriker gibt. Wenn man so darüber nachdenkt, haben doch bereits Kleinkinder einen erkennbaren Charakter, welcher sich dann fortlaufend auch nicht so großartig verändert – auch nicht durch die Erziehung :leine: , die eher auf das Verhalten einwirkt.

      Und was ist nun z.B. Dominanz? Im Grundsätzlichen ist Dominanz für mich "zunächst einmal" eine Verhaltensweise die dazu dienen soll, um einen oder mehrere zu beherrschen bzw. zu kontrollieren – es ist für mich eine Methodik physischer oder psychischer Art, Kontrolle über eine Situation und/oder andere Menschen zu bekommen. Insofern meine ich, dass der Wunsch devot, dominant oder wechselseitig zu handeln bzw. so handeln zu wollen, psychologisch vorgegeben ist und man es sehr wohl lernen kann, solchen "vorhandenen" Wünschen nachzugeben, ihnen Ausdruck zu verleihen und sich devot, dominant oder eben wechselseitig Verhalten kann (Ja ja, ich weiß, das klingt aber sehr kühl und wissenschaftlich)... Dabei macht Übung natürlich die Meisterin / den Meister. Außerdem ist jedes Lebewesen nur ein Teil von etwas größerem, weshalb Verhaltensweisen situativ angemessen sein müssen und eine devote bzw. dominante Verhaltensweise eines Menschen ohne ein Umfeld, das ihn so akzeptiert und jemanden der ihn dafür liebt wenig erfüllend sein wird.

      Nach all den Dingen, die ich bis jetzt aus dem Bereich der Psychologie verarbeiten konnte, werden besonders in der Kindheit viele Weichen dafür gestellt, wie ein Mensch sich selber und andere betrachtet. Jede charakterliche Eigenschaft soll ja zu etwa 50% erblich sein, während die andere Hälfte durch die Umwelt beeinflusst würde. Und erst mit etwa 50 Jahren gilt der Charakter eines Menschen als gefestigt, was also bedeutet, dass bis dahin allzeit charakterliche Veränderungen eintreten bzw. Wesenszüge verändert werden können.

      Entsprechend der unglaublich unterschiedlichen Leben aller Wesen, bzw. Menschen bin ich der Meinung, dass es auch nicht DIE/DEN Dom und natürlich auch nicht DIE/DEN Sub geben kann. Umfragen die ich in BDSM-Foren las, zeigten auch mir, dass es Subs und Doms in allen Schattierungender alltäglichen, bzw. der sexuellen Persönlichkeit gibt. Da gibt es als gute Extrem-Beispiele die alltagsdominanten Konzernmanager/innen, die sich zu Feierabend dann in teilweise extrem unterwürfige Wesen verwandeln, oder die absoluten Alltagsmauerblümchen, die dann im Bett den schärfst-vorstellbaren "Ton" angeben und äußerst gnadenlos sein können… und gibt es halt alles dazwischen und in allen Variationen, ohne "Patentrezept"... Es gibt passive Menschen, die es regelrecht fordern, dass man ihnen Willen brechen und sie kompromisslos benutzen möge. Es gibt aktive Menschen, die dennoch eine geradezu übervorsichtige Vorgehensweise mit ihnen Mitmenschen an den Tag legen und diees trotz ihrer großen Vorliebe für den aktiven Part kaum über das Herz bringen, ihren Partner zu hart anzufassen.

      Na ja, das war jetzt wohl wieder lange Rede, gar kein Sinn :S

      Grüße
      Michael
      Ein guter Freund erdolcht dich von vorne :old: