Dominanz nach der „alten Schule“ (old BDSM)

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      @Rozabel hat das meiste in Ihrem Beitrag ja schon sehr gut beschrieben - das könnte ich auch nicht besser Formulieren.

      Nieke schrieb:

      und gibt es jetzt die "alte Schule" bei bdsm oder nur d/s oder nur s/m und was wäre dann wenn der Unterschied...und wer hat denn nun diesen Begriff mal geprägt und warum?
      und war vor zehn Jahren die "alte Schule" anders als sie es dann in 20Jahren sein wird???
      Es ist hauptsächlich ein Begriff aus dem D/s Bereich.

      Für die erste Erwähnung habe ich gerade keine Quelle zur Hand (Kleanthes Angabe "ca 91 im Usenet") will ich nicht von der Hand weisen, würde es selber aus dem Bauch heraus aber um die Jahrtausendwende plazieren. Zu dem Zeitpunkt als eben die Informationen über S/M und D/s leichter zugänglich wurden.

      IMHO ist die Old School eine Generationenabfolge (zu mehr Details gerne mal das Lexikon und die Historie des Papiertigers befragen).
      Sehr vereinfacht: Die Old Guard hat nach den Weltkriegen und Vietnam die (eher schwule) SM-Basis gelegt auf der später die Leather-Guy-Culture und die D/s Szene der Heteros aufgebaut haben (daher waren in den 90ern eben noch Lederhose und Lederweste die Arbeitsklamotte des Doms - aus Anlenung an die Biker und Leather-Culture)
      Diese Phase würde ich heute als "Old School" bezeichnen.

      Die Unterschiede hat Guy Baldwin mal sehr gut dargestellt: (engl. Original in meinem Profil) - Zu dem Zeitpunkt in dem die Informationen über BDSM leichter verfügbar waren hat ein Paradigmenwechsel stattgefunden: Es ging weniger um den Geist und die innere EInstellung sondern mehr um die Praktiken an sich. Einfach weil es leichter ist eine Praktik zu vermitteln, als eine Geisteshaltung.


      Nieke schrieb:

      und muss ich dann davon ausgehen das "alte Schule" ein und das selber meint ob Dom a oder Dom b das nun meint..oder darf ich jedesmal rätsel raten welche "alte Schule" mich erwarten würde..?
      Es gab und gibt immer unterschiedliche Ansichten. Insofern wirst Du je nach "Haus" (engl "house" - sowas wie gleichgesinnte Gruppe mit einheitlichen Regeln, oft vom 'alten' Dom an die neueren weitergegeben) unterschiedliche Praktiken und Rituale finden. Was aber annähernd gleich sein sollte ist die geistige Einstellung, die @Rozabel sehr schön dargestellt hat.

      Nieke schrieb:

      ich hätte gerne auch mal antworten anstatt Philosophien zu sowas..entweder gibt es sowas oder net..
      Genau das ist das Problem ... "Old School D/s" ist im Prinzip eine Lebensphilosopie und keine Praktik. Entsprechend gibt es da keine Antwort der Art, welche Praktik 'richtig' ist. Allerdings folgen aus den Einstellungen gewisse Verhaltensweisen, die dann ziemlich weit verbreitet sind: unbedingter Gehorsam des submissiven Parts. Führungsverantwortung des dominanten Parts, etc. - Und viele der heute üblichen Diskussionen erübrigen sich, weil sie aufgrund der Geisteshaltung oder Philosophie sich gar nicht erst stellen und nur dann kommen, wenn man sich auf reine Praktiken fokussiert.
      Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.
      - Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

      Moon-Beast schrieb:

      Es ist hauptsächlich ein Begriff aus dem D/s Bereich.
      Für die erste Erwähnung habe ich gerade keine Quelle zur Hand (Kleanthes Angabe "ca 91 im Usenet") will ich nicht von der Hand weisen, würde es selber aus dem Bauch heraus aber um die Jahrtausendwende plazieren.

      Sorry, dass das unklar war: 1991 wurde der Begriff "BDSM" das erste Mal verwendet (jedenfalls konnte bislang keiner eine frühere Verwendung nachweisen). "Alte Schule", etc. Keine Ahnung. Gibt es ja auch in anderen Kontexten.