Ausgegliedert aus "BDSM Vegan"

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      Nemo schrieb:

      Sprich, Lebewesen nicht auszubeuten, von denen man mit Sicherheit sagen kann, dass sie fühlen und Schmerzen empfinden
      Sagen wir so wenig wie möglich. Dein Chef beutet dich auch aus wenn du arbeiten gehst, denn wenn er einen Arbeiter einstellt zahlt er ja nicht den Lohn den der Arbeiter einbringt er will ja Gewinn machen. Und es gibt Arbeitsbedingungen auch hier in Deutschland da ist Ausbeuterei schon fast untertrieben.

      Ich würde auch nicht sagen ich habe ganz aufgegeben - ich versuche einfach Spass am Leben zu haben und da "natürlich" zu sein. Wenn mich ne Mücke sticht wird sie auch erschlagen aber die Spinne in der Ecke trag ich nach draussen...oder lass sie einfach da damit sie sich um eventuelle Mücken kümmert und ichs ned tun muss.
      Ich unterstütze Umweltprojekte und Forschungen die umweltfreundliche Alternativen bieten aber bin woanders pragmatisch - die Welt wird sich nicht ändern weil ich mir das Leben schwer mache, so ein Umdenken braucht Zeit und vor allem muss das Profitdenken umschwenken da muss man am Kopf der Leute ansetzen nicht beim Verzicht auf Fleisch. Da ich ne spirituelle Ader sehe fänd ichs eher schlimm wenn die Tiere das Leid umsonst ertragen hätten und ihr Fleisch statt gewertschätzt und verwertet zu werden auf irgendeinem Müllberg verrottet. Geschlachtet und Misshandelt werden die Tiere so oder so. Ob ich Forellen esse oder nicht, gefangen werden sie sowieso. Und solange nicht die Menschheit also sagen wir zu 50% umdenkt was das angeht, ist das Einzige was ich durch Verzicht ändere, dass noch mehr Fleisch irgendwo sinnlos rumstinkt und die Umwelt vergiftet. Sicher stimmt das argument, wenn jeder Verzichten würde, wäre das Problem gelöst - dazu muss man aber die Leute dazu bringen nachzudenken. Nur weil mehr Leute drauf verzichten ist das Problem ja nicht gelöst. Veganer gibts, korregiert mich, seit den 70ern mehr und mehr. Das Ergebnis? Die Weltmeere werden leerer gefischt als je zuvor, Massentierhaltung ist grausamer als je zuvor, Fleischberge und Milchseen sind umfangreicher als je zuvor. Verzicht allein bringts also nicht. Darum - stark machen für Projekte, aufklären...Spass haben ^^


      Sir_MarcO schrieb:

      dass wir möglichst wenig Tierleid verursachen. Und da ist es gewiss opportun, bei denen anzufangen, die nachweislich "spüren", teilweise uns erschreckend ähnlich sind in ihrer Wahrnehmung ...
      Geb ich dir völlig recht. Wie gesagt ich bin da auf der Seite der Fruktarier. Wenn man argumentiert, dass man nichts lebendes Essen will, dann darf man halt auch keine Pflanzen essen, denn die leben nachweislich auch. Chemisch ist Leben ein sich selbst erhaltendes chemisches System, biologisch ist leben Wachstum und Evolution, mit anderen Worten alles kann leben, selbst ein Stein. Aber Zellen, und auch pflanzen bestehen aus Zellen, leben eindeutig und haben auch eine Form von Bewusstsein - man braucht kein Gehirn um etwas zu wollen oder zu empfinden. Auch eine Zelle kann Schmerz empfinden auch ohne übergeordnetes Nervensystem, das den Schmerz dann interpretiert und Abwehrreaktionen ausführt.
      "Flexitarier" gefällt mir gut! ^^

      Ich finde diese ganzen Diskussionen mittlerweile echt nervig. Überall bekommt man sie um die Ohren geknallt.
      Ich war jahrelang in einem Rattenforum unterwegs, wo regelmäßig die Diskussion aufkam.

      Meiner Meinung nach soll jeder das essen bzw so leben wie er möchte. Ideal wäre es, wenn dafür dann so wenig wie möglich ausgebeutet oder gequält wird - egal ob das nun Menschen, Tiere, Pflanzen oder die komplette Umwelt betrifft.

      Ich esse Fleisch und Fisch - sehr gerne sogar. Das gehört zu einer "artgerechten" Ernährung des Menschen dazu. Allerdings kann ich ohne große Probleme weitgehend auf Rindfleisch verzichten, weil es mir schlicht nicht schmeckt. Prima - für mich muss kein Rindvieh sterben!
      Auf Thunfisch verzichte ich schon seit Jahren (obwohl ich den früher echt geliebt habe), weil die Meere einfach überfischt sind.

      Nun kann ein penetranter Vegetarier mir daraus natürlich einen Strick drehen - aber immerhin verzichte ich auf einige Sachen. Ist doch besser als nichts?
      Nur, weil ich nicht mein gesamtes Leben umstelle, heißt das ja nicht, dass ich nicht etwas für meine Umwelt tun kann.
      Ich finde übrigens, dass wir durchaus guten Gewissens Honig essen können - wenn dort die Nachfrage steigt, könnten die Bienn evtl. vor dem Aussterben gerettet werden...

      Wenn so ein nerviger Veganer dann noch meint, mich verurteilen zu müssen, selber aber eine Katze hält... ich frage dann immer, warum er einen Fleischfresser als Haustier hält. Ernährt er ihn vegan, quält er damit ja sein eigenes Haustier (wobei auch oft das Argument kommt: Eigentlich gehört kein Tier in ein Haus oder einen Käfig! Alles klar...). Ernährt er es artgerecht mit Fleisch, muss dafür trotzdem ein Tier sterben - egal ob es nun Bio oder billig ist. Dann kommt immer die tolle Ausrede: Ich habe das Tier ja aus dem Tierschutz, damit habe ich ja eine gute Tat getan. :dash:

      Kann es denn nicht einfach mal genügen, dass man bewusst lebt, nicht jeden billigen Mist kauft, einfach mal weniger wegwirft und auf einige Dinge verzichtet, statt gleich auf alle?
      Wir haben alle irgendeinen Knacks - der Unterschied ist: bei manchen ist er diagnostiziert... :monster:
      @myownspirit bist du dir wirklich sicher?

      Ich kenne durchaus Veganer, die meinen ihren Hund oder ihre Katze vegan zu ernähren. Und sorry, irgendwo hört es dann für mich auch auf. Ich finde das befremdlich. Und für mich passt es irgendwo auch nicht. Auf der einen Seite steht das Wohlergehen von Tieren im Vordergrund, und auf der anderen Seite halten sie sich ein Tier in Gefangenschaft, wozu auch immer. Damit möchte ich nicht sagen, dass man sich keine Tiere halten darf, nur irgendwo kann ich dann so manche Argumentationskette nicht mehr nachvollziehen.

      Aus meiner Erfahrung haben leider viele Menschen die vegan leben, so einen Missionierungsgedanken. Natürlich ist es auch hier so, wahrscheinlich leben manche Leute vegan, ohne ständig drüber zu sprechen, meine Erfahrungen sind aber schon irgendwo, dass das Thema immer irgendwie zur Sprache kommt, getreu nach dem Motto, woran erkennst du einen Veganer? Ganz einfach er wird es dir erzählen.

      Ich habe da eine sehr "nette" Erfahrung vor einiger Zeit gemacht, ich war auf einem Workshop, bei dem ich jemanden wieder getroffen habe, den ich flüchtig von anderen Workshops kannte. Wie es so ist, man setzt sich zusammen, sitzt während der Vorträge nebeneinander, unterhält sich, wie es halt so ist. In der Mittagspause, holte ich mir dann eine Bratwurst im Brötchen, auf ein mal wurde mein Bekannter sehr still, nach einigen Minuten, ich war mit meiner Wurst beschäftigt, mit vollem Mund spricht man ja schließlich nicht, sprudelte es aus ihm heraus: Musste ja selbst wissen, aber ich ernähre mich seit drei Monaten vegan, ich kann das nicht mehr verantworten, da solltest du mal dringend drüber nachdenken. Ich entgegnete ihm, dass ich überzeugter Fleischesser bin, ich schon so weit möglich darauf achten würde qualitativ gutes Fleisch zu essen, und ich auch dafür bin, dass Tiere nicht mehr als nötig leiden sollten. Was macht er dreht sich um, und geht. Als ich wieder in den Vortragsraum kam, hatte er sich einen neuen Platz gesucht, so weit es nur ging von mir weg. Ich wurde noch im nächsten Vortrag aus den Facebook Kontakten gelöscht usw.

      Ich sage nicht, das alle Veganer so sind, aber ich habe schon mehrfach welche von dieser Spezies getroffen. Ich habe nicht gegen Veganer, sollen sie leben wie sie wollen, aber dieses Gutmenschentum, was ich ich persönlich manchmal da erlebe geht mir auf den Geist. Ich bin kein Verbrecher nur weil ich Fleisch esse und Lederschuhe trage.

      Muss aber auch fairerweise dazu sagen, dass ich auch schon mal einen echten Hardcore-Veganer getroffen habe, der es sehr genau erklären konnte, und andere trotzdem so stehen lässt, und einem nicht da Gefühl gibt, kleine Kinder zu fressen ;)
      Grüße Mr. Mendor

      Vertrauen, Verantwortung und Respekt sind es worauf es ankommt. Ohne Vertrauen kannst du dich nicht geben, ohne Verantwortung darf ich nicht nehmen und ohne Respekt können wir beides nicht und das ist all unsere Magie. (unbekannt)

      Arphen schrieb:

      man braucht kein Gehirn um etwas zu wollen oder zu empfinden. Auch eine Zelle kann Schmerz empfinden [...]
      Okay, das kannst du natürlich so sehen. Mir wird das aber zu esotherisch.
      Ich würde lieber versuchen mich an das zu halten was offensichtlich leidensfähig ist: Tiere.

      Ob und wie viele Forellen/Rinder, etc. getötet werden, hängt alleine von der Konsumbereitschaft ab. Wenn plötzlich weniger Fleisch gegessen wird, gibt's kurz einen Überschuss und dann wird weniger produziert.

      Arphen schrieb:

      [...] dazu muss man aber die Leute dazu bringen nachzudenken.
      Genau das tun Veganer ja. Gäbe es keine Veganer, gäbe es auch diesen Thread hier nicht und du und ich wir hätten uns vermutlich nie Gedanken darum gemacht, wie es wäre, die eigene Ernährung umzustellen. Wie du sagtest, es fängt im Kopf an. Und wenn jeder Mensch tun würde, was er kann und was ihm liegt um diese Welt vielleicht ein Stückchen besser zu machen, ja dann hätten wir viel gewonnen.

      @Lilly13 Natürlich kannst du solche Diskussionen nervig finden, aber vielleicht ist dir ja auch aufgefallen, dass in diesem Thread noch niemand für seine Ernährungsweise verurteilt wurde. Dabei habe ich schon ein paar bekennende Veganer gezählt :D Ich persönlich würde sowieso nicht auf die Idee kommen, fremde Menschen zu verurteilen.
      Allerdings hoffe ich, dass du auch verstehst, dass es Menschen gibt, die hinter ihren Überzeugungen stehen und wenn sie dann Argumente widerlegen, würde ich es nicht gleich als Penetranz empfinden.
      "Du gibst Widerworte X( " – "Nein :miffy: "

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von myownspirit ()

      Ich habe vor kurzem gelernt, dass mein Partner und ich Flexitarier sind *g*
      Wir versuchen uns größtenteils Vegetarisch zu ernähren. Bei uns sieht das so aus, dass wir uns kein Fleisch kaufen, dafür gelegentlich Fleischersatz. Ich versuche auch relativ wenig tierische Produkte zu verbrauchen, aber Milch und Käse ist noch einiges dabei. Trotzdem ernähren wir uns so bewusst es geht. Wenn wir aber im Urlaub essen gehen, gibt es auch Fisch und Fleisch.

      Ich habe einen Hund und zwei Kater. Mein Hund wird gebarft, kriegt also rohes Fleisch und Gemüse. Das ist dann auch das einzige Fleisch, das es in der Wohnung gibt. Für ihn ist es mM nach das gesündeste und an ihm werde ich ganz sicher meine Haltung nicht "auslassen". Noch wichtiger ist es bei meinen Katern, da Katzen reine Fleischfresser sind und nicht-tierische Sachen überhaupt nicht verwerten können. Ich finde es unverantwortlich, fleischfresser vegetarisch oder sogar vegan zu ernähren. Wenn man sich Tiere anschafft, trägt man die Verantwortung für diese. An erster Stelle für die, dann für die Tiere, die in Massenhaltung leben. Wenn man gar kein Fleisch kaufen möchte, sollte man sich einfach zwei (denn Einzelhaltung ist nicht artgerecht *g*) Kaninchen holen.

      myownspirit schrieb:

      Ich glaube kaum, dass es Veganer gibt, die bei so etwas ethische Bedenken hätten
      Zunächst danke für deine Antwort :) .
      Zum zitierten, genau da bin ich mir nicht sicher. Ich denke, heutzutage gibt es für alles Extreme, also auch bei
      Veganern. Deshalb würde ich mich nicht darauf verlassen, dass es Veganer gibt, die da nicht doch bedenken hätten. :)

      Ich selber kann der veganen Ernährung nichts abgewinnen, da ich persönlich einfach finde, wenn man sich ausgewogen
      ernähren möchte, dann gehört Fleisch und Fisch einfach dazu.

      Es muss jeder für sich entscheiden, es wird eh so sein, das beide Parteien mit "Für" und "Wider" kontern können.
      Was nun das bessere ist möchte ich und kann ich nicht beantworten. :)

      Für mich ist es nur interessant zu sehen in welche Bereiche es geht, wenn man Vegan lebt. Ich hatte mir vorher ehrlich noch
      nie Gedanken darüber gemacht, dass Veganer bestimmte Spielzeuge so nicht nutzen können. :pardon:
      Grüße

      Mrs. Mendor

      ______________________________________________________________________________

      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)

      Arphen schrieb:

      Sagen wir so wenig wie möglich. Dein Chef beutet dich auch aus wenn du arbeiten gehst, denn wenn er einen Arbeiter einstellt zahlt er ja nicht den Lohn den der Arbeiter einbringt er will ja Gewinn machen. Und es gibt Arbeitsbedingungen auch hier in Deutschland da ist Ausbeuterei schon fast untertrieben.
      Ja, aber ich melde mich freiwillig dafür, alles wird vertraglich geregelt (Nein, an das Tierschutzgesetz und "Bio"-Auflagen wird sich oft nicht gehalten), ich werde entlohnt, ich muss keine körperlichen Schmerzen erleiden und STERBE NICHT AM ENDE.
      Natürlich gibt es auf der Welt auch Leute, die zu menschenunwürdigen Bedingungen (wie zB leider in der Lederproduktion --> ohne Schutz vor giftigen Chemikalien --> sehr niedrige Lebenserwartung) arbeiten müssen, um ihr Überleben zu sichern, auch diesen muss aber DRINGENDST geholfen werden. Ich kaufe so viel wie irgendwie möglich fairtrade uns second hand, um solche Misstände nicht weiter finanziell zu unterstützen.
      Das ist auch der Grund, warum ich kein Fleisch kaufe, ich werde der Fleischindustrie keinen Cent zur verfügung stellen. Glaubst du wirklich das Fleisch "vergammelt irgendwo", wenn du es nicht kaufst!? Es ist das Prinzip von ANGEBOT UND NACHFRAGE, je weniget du kaufst, desto weniger wird produziert!! Du hast also mit deinem Konsumverhalten sehr wohl Einfluss auf die Produktion. Außerdem glaube ich nicht, dass das Tier die dankbar gewesen wäre, wenn es gewusst hätte, dass du es nach seinem Tod auch noch essen wirst, ich glaube eher es fände dich nicht sonderlich sympathisch, weil du seine toten Einzelteile im Supermarkt kaufst.

      Das Argument "Einer ändert eh nichts" zieht auch langsam nicht mehr, in Deutschland gibt es schon über 1 000 000 Veganer und 10% der Bevölkerung sind Vegetarier (Tendenz steigend, die Zahl der Veganer hatte sich in wenigen Jahren verzehnfacht), die langsam anfangen, etwas zu bewegen.

      Ich hören mindesten einmal am Tag "Das Tier ist ja eh schon tot", "Einer kann eh nix bewegen", "Pflanzen haben auch Gefühle" und so weiter. Und es ist alles komplett wiederlegbarer Mist.
      Bitte überdenke deinen Standpunkt nochmal, willst du wirklich aufgrund einer theoretischen Überlegung dazu beitragen, dass offensichtlich fühlende Lebewesen ausgebeutet und getötet werden?

      Ich meine das alles nicht böse und ich will dich auch nicht angreifen, viele denken in Diskussionen, ich würde ihnen Vorwürfe machen wollen. Ich versuche nur, "die Menschheit zum umdenken zu bewegen", wie du es so schön formuliert hast. Man muss mit jedem einzelnen anfangen. ;)

      Mr. Mendor schrieb:

      @myownspirit bist du dir wirklich sicher?
      Naja, Ausnahmen bestätigen die Regel, oder? Natürlich gibt's auch doofe Veganer :D

      Aber meiner Erfahrung nach sind's eher die Fleischesser, die solche Diskussionen anfangen. Es reicht oft nur in einer Gruppe auf die Frage, weshalb man denn kein Schnitzel esse zu antworten "Ich bin Vegetarier..." und schon geht's los. Da bekommt man direkt alle missionarischen hardcore-Veganer vorgeworfen und muss sich erst einmal rechtfertigen.

      Nimm's mir nicht übel, aber wenn ich die Frage höre "Woran erkennt man einen Veganer?" würde ich am liebsten immer antworten "Daran, dass ihm dauernd alle meinen diesen alten Witz erzählen zu müssen". Dabei bin ich nicht einmal Veganer, nur Vegetarier. Aber ich kann die vegane Argumentation nachvollziehen. Und ganz ehrlich, wenn ich bei Freunden grille, möchte ich mir auch nicht jedes mal anhören müssen, wie toll doch das Fleisch schmeckt und dass man es noch fast quieken hören kann, wenn ich doch eigentlich nur ganz in Ruhe meine Tofuwurst essen wollte.

      Es gibt natürlich in jeder Bewegung Leute die blöd sind und die es einfach übertreiben. Aber meiner persönlichen Erfahrung nach, waren gerade Veganer diejenigen, mit denen ich mich ganz vernünftig über Essen und Umwelt unterhalten konnte, sofern ich es denn wollte.
      "Du gibst Widerworte X( " – "Nein :miffy: "

      Mr. Mendor schrieb:

      Aus meiner Erfahrung haben leider viele Menschen die vegan leben, so einen Missionierungsgedanken. Natürlich ist es auch hier so, wahrscheinlich leben manche Leute vegan, ohne ständig drüber zu sprechen, meine Erfahrungen sind aber schon irgendwo, dass das Thema immer irgendwie zur Sprache kommt, getreu nach dem Motto, woran erkennst du einen Veganer? Ganz einfach er wird es dir erzählen.
      Schade, dass du den veganen Lebensstil bis jetzt so erlebt hast. Es geht ja nicht darum, andere zu ärgern, es geht immer noch um die Tiere. ;)
      Veganer erscheinen oft "missionierend", weil sie versuchen, "die Welt zu retten" und Tierleid zu beenden, und wenn man sich dann so in Rage redet, fehlt einem manchmal das Verständnis für McDonalds-gänger die behaupten "ich essen ja nuuur Biofleisch. (Bio-Auflagen sind im Übrigen mir Schlupflöchern und allgemein recht locker formuliert, und selbst daran halten sich nicht alle...)
      Natürlich versuche ich, andere vom Veganismus zu überzeugen, ich mache es ja schließlich, weil ich es für richtig und notwendig halte. ;)

      Nemo schrieb:

      Veganer erscheinen oft "missionierend", weil sie versuchen, "die Welt zu retten" und Tierleid zu beenden, und wenn man sich dann so in Rage redet, fehlt einem manchmal das Verständnis für McDonalds-gänger die behaupten "ich essen ja nuuur Biofleisch
      Der Punkt ist einfach der, dass das für Tierfreunde ein sehr, sehr emotionales Ding ist. Da hängt unheimlich viel Herzblut dran. Ich nehme das viel eher so wahr, dass sich überzeugte Fleischesser dieses Umstands oft vollumfänglich bewusst sind und aufgrunddessen zur "geflissentlichen" Provokation tendieren, wenn ich's mal so ausdrücken darf. Und dann kocht das kommunikatorische Süppchen freilich automatisch hoch. Weil wir eben nicht alle mit buddhistischem Gleichmut gesegnet sind ^^ ...

      myownspirit schrieb:

      Okay, das kannst du natürlich so sehen. Mir wird das aber zu esotherisch.
      Das hat nix mit Esoterik zu tun - ein Schmerzreiz funktioniert auch ohne Gehirn, bei den meisten Schmerzreaktionen ist das Gehirn nichtmal involviert sondern nur das Rückenmark. Und um einen Schmerz wahrzunehmen reicht es eine Zelle zu haben. Die Frage ist also nicht ob Pflanzen in der Lage sind Schmerz zu empfinden, sondern inwiefern das eine Rolle spielt da ihnen die Intelligenz fehlt darauf zu reagieren oder den Schmerz BEWUSST als Leid zu empfinden. Aber dann kann man argumentieren, dass es genug Tiere gibt von denen man genau das Selbe sagen könnte.


      myownspirit schrieb:

      hängt alleine von der Konsumbereitschaft ab. Wenn plötzlich weniger Fleisch gegessen wird, gibt's kurz einen Überschuss und dann wird weniger produziert.
      Da belügst du dich aber selbst. Wir produzieren seit mittlerweile 5 Jahrzehnten gigantische Überschüsse die stetig mehr werden. Wir produzieren auf dieser Erde zur zeit 3 mal mehr Nahrung als die Menschen auf dem Planeten je essen könnten, seit Jahrzehnten wachsen Milchseen und Fleischberge und wir produzieren immer mehr und mehr. Weil so Kapitalismus funktioniert - Wirtschaft im Zeitalter der Finanzmärkte ist eben nicht mehr Konsum oder Kundenorientiert sondern Effektivitätsorientiert. Eine Firma gilt als erfolgreich wenn sie es schafft jedes Jahr noch mehr zu produzieren - ob den Scheiss auch wer kauft interessiert auf der Börse keinen. Wir haben uns von der Realwirtschaft irgendwann in den 90ern endgültig abgekoppelt - Angebot und Nachfrage sind nicht mehr die bestimmenden Faktoren der Wirtschaft, da man mit Finanzen und Zinsen weit mehr Geld machen kann als es mit realem Verkauf je möglich wäre.
      Ein Bauer muss die Milch die er produziert keinem Kunden verkaufen sondern einer Molkerei und die verkauft es nicht dem Kunden sondern dem Großhändler und der verkauft es nicht dem Kunden sondern dem Supermarkt und der hat schwankende Nachfragen. Mit anderen Worten was du isst oder trinkst hat auf den produzierenden Bauern absolut keinen Einfluss, der wird dafür bezahlt dass er so viel liefert wie er nur kann - ob das irgendwer auch isst, ist völlig egal.
      Wir schippen Fleisch nach Afrika als Spende oder viel häufiger, schmeissens Weg. Wir suchen alternativen um den ganzen Fleischmüll noch zu verwerten sei es von Biodiesel, Biogas, Dünger, Tierfutter...
      Und der wirklich lenkenden Wirtschaft ist das Konsumverhalten scheissegal - die brauchen den Konsumenten nichtmal mehr. Ich glaube Audi war eine Firma die durch Zinsen und Börse 50 mal mehr Geld verdient als durch den Verkauf ihrer Autos. Die produzieren nicht mehr um die Autos zu verkaufen sondern um ihren Börsenwert zu steigern. Und das ist in der Nahrungsmittelindustrie das Selbe, der Verkauf an den Konsumenten ist ne Nebensache die keinen mehr wirklich interessiert. Wenn 90% der Weltbevölkerung kein Fleisch mehr essen würden....dann würde die Börse auch nicht anfangen Betriebe die Fleisch herstellen schlechter zu bewerten. Sie würde aber Betriebe die vegane Nahrung produzieren stärker bewerten und irgendwann würde sich das Fleischgeschäft nicht mehr lohnen und Investoren würden dann auf veganes essen setzen - und dann würde das mit dem Fleisch wirklich langsam aufhören. Aber viel realistischer ist es, so wie bei Lebensmittelspekulation, die öffentliche Meinung so zu ändern, dass Investoren nicht mehr in solche Betriebe investieren wollen, aus moralischen Bedenken. Die Investoren musst du umstimmen, nicht das Konsumverhalten ändern


      Nemo schrieb:

      Glaubst du wirklich das Fleisch "vergammelt irgendwo", wenn du es nicht kaufst!?
      Ja genau das tut es ^^ Lies dich ein, allein Deutschland produziert im Jahr 20 Millionen Schweine die zur Gänze im Müllcontainer landen. Das sind 20 Millionen umsonst getötete Tiere IM JAHR und nur in Deutschland - von wegen Angebot und Nachfrage ^^


      Nemo schrieb:

      Das Argument "Einer ändert eh nichts" zieht auch langsam nicht mehr, in Deutschland gibt es schon über 1 000 000 Veganer und 10% der Bevölkerung sind Vegetarier
      Ja die Zahlen steigen seit den 70ern. Und weisst du was noch schneller wächst? Kadaverberge von Tieren die man nichtmal in den Verkauf geben konnte und Fleischberge von Müll weil keiner das Zeug gekauft hat. Wenn alle 1 000 000 Veganer ein Schwein im Jahr essen sinds nur noch 19 Millionen umsonst gestorbene Schweine pro Jahr - und die zahl steigt auch.


      Nemo schrieb:

      Ich versuche nur, "die Menschheit zum umdenken zu bewegen", wie du es so schön formuliert hast. Man muss mit jedem einzelnen anfangen.
      Geb ich dir völlig recht - aber nicht zu konsumieren bringt leider nichts mehr wie vorhin gesagt Realwirtschaft ist heute nicht mehr relevant, es interessiert die Konzerne nicht mehr wieviel sie verkaufen können nur wieviel sie produzieren können und so wird weiter und weiter produziert völlig wurscht ob irgendwer das Zeug kauft, denn Produktionssteigerung bringt dich an der Börse voran, nicht mehr Verkauf.

      Nemo schrieb:

      Natürlich versuche ich, andere vom Veganismus zu überzeugen, ich mache es ja schließlich, weil ich es für richtig und notwendig halte. ;
      Bekehrst du auch Vanillas? ^^

      Nemo schrieb:

      Natürlich versuche ich, andere vom Veganismus zu überzeugen, ich mache es ja schließlich, weil ich es für richtig und notwendig halte.
      Warum?

      Ich geb jetzt mal nen ganz blödes Beispiel, ich finde auch, dass viele Menschen ihre Kinder heute nicht gut erziehen, wenn ich mich daran erinnere, was am Sonntag auf dem Kindergeburtstag von unserem Sohn hier abgelaufen ist frage ich mich schon, was diese kinder, die sich einfach daneben benommen haben von Zuhause so mitbekommen. Deswegen werde ich mich aber hüten, diesen Eltern Erziehungsratschläge zu geben. Warum muss man als Veganer oder Vegetarier andere davon überzeugen?

      Aber ich habe weder etwas gegen Vegetarier noch Veganer, zugeben vegan zu leben könnte ich mir nicht vorstellen, weil es mich persönlich zu sehr einschränken würde. Vegetarisch kann ich mir durchaus vorstellen, es gibt richtig gutes vegetarisches Essen, kein Thema! Warum ich es nicht mache? Weil ich Fleisch mag, und es in Maßen, nicht in Massen, ein wertvoller Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung ist. Ja, man kann sich auch ohne Fleisch ausgewogen ernähren, bei wirklich veganem Lebenstil wage ich es aber zu bezweifeln. Und wenn ich mir dann anschaue was so mancher veganer so an Zusatzmittelchen zu sich nimmt, frage ich mich, ob es da nicht doch einfacher ist mal Butterbrot mit Käse zu essen, kann ja auch Magarine drauf sein, aber dann wäre es ein Magarinebrot. :) :P :D ;) Ja, natürlich nimmt nicht jeder Veganer irgendwelche Zusatzmittel, aber es gibt halt welche.

      @myownspirit, aber irgendwo kommen solche Platitüden doch auch her?!

      Ich finde jeder Veganer hat das Recht vegan zu leben, soll er, kein Thema, wenn mir aber vorgeworfen wird ein Mörder und ein schlechter Mensch zu sein und ich missioniert werden soll, werde ich krabitzig, und zwar richtig. Aber das Gefühl habe ich hier ja gar nicht! Von daher alles gut.

      Aber jetzt mal anders rum, unsere Vorfahren haben doch auch Fleisch gegessen, sie haben gejagt, und sich irgendwann Nutztiere gehalten. Und unser Gebiss ist nun mal durchaus für den Fleischverzehr geeignet. Laut Gebiss sind wir, wenn ich mich richtig erinnere Mischkostler. Und ich verstehe die Argumentationen ja durch aus, dass die moderne Nutztierhaltung sicherlich schwächen hat, nicht artgerecht ist, und man wenn man denn Fleisch essen möchte dies bewusst tun sollte. Aber so rein evolutionsbedingt gehört Fleisch doch zu unserer Nahrung.

      Edit:

      Sir_MarcO schrieb:

      Ich nehme das viel eher so wahr, dass sich überzeugte Fleischesser dieses Umstands oft vollumfänglich bewusst sind und aufgrunddessen zur "geflissentlichen" Provokation tendieren
      ja natürlich gibt es die auch, die genauso dämlich finde. Und diese Vertreter wird es wohl in beiden Gruppierungen geben.
      Grüße Mr. Mendor

      Vertrauen, Verantwortung und Respekt sind es worauf es ankommt. Ohne Vertrauen kannst du dich nicht geben, ohne Verantwortung darf ich nicht nehmen und ohne Respekt können wir beides nicht und das ist all unsere Magie. (unbekannt)

      Sir_MarcO schrieb:

      Der Punkt ist einfach der, dass das für Tierfreunde ein sehr, sehr emotionales Ding ist.
      Ich möchte hier jetzt sicher kein Ping-Pong-Spiel draus machen, aber es gibt auch Fleischesser die
      Tierfreunde sind. Mich zum Beispiel :D .

      Ich bin auch der Meinung Tiere sollen nicht gequält werden und möglichst Artgerecht gehalten. Keine Frage!
      Deswegen kann ich aber dennoch Fleisch essen.
      Da fällt mir gerade ein schönes Beispiel ein:
      Nehmen wir doch mal an ich gehe zum campen in den Wald. Und weil ich nicht gut aufpasse kommt ein Wolfsrudel,
      oder ein Bär. Ich glaube nicht, dass es diese Tiere interessiert, dass ich als Mensch eigentlich nicht aufgefuttert werden
      möchte. ;) Wir Menschen allerdings, die wir ja eigentlich streng genommen auch nur Säugetiere sind, machen uns
      da viel mehr Gedanken zu.

      Trotzdem bin ich doch ein Tierfreund. :)

      Im Grunde genommen einen evolutionäres Gesetz, "Fressen und gefressen werden" :pardon: .

      So sehe ich das Ganze zumindest, für mich. Jeder andere soll essen was er für richtig hält und wie es für ihn vertretbar ist. :)
      Grüße

      Mrs. Mendor

      ______________________________________________________________________________

      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)

      Arphen schrieb:

      Weil so Kapitalismus funktioniert - Wirtschaft im Zeitalter der Finanzmärkte ist eben nicht mehr Konsum oder Kundenorientiert sondern Effektivitätsorientiert. Eine Firma gilt als erfolgreich wenn sie es schafft jedes Jahr noch mehr zu produzieren - ob den Scheiss auch wer kauft interessiert auf der Börse keinen.
      Das mag so sein, obwohl meines erachtens momentan beides Einfluss hat, Börsenwirtschaft und Nachfrage.
      Kapitalismus mit meiner Meinung nach die Wurzel allen Übels, dem entsprechend habe ich dem Ding den Kampf erklärt. Ich kaufe so wenig wie möglich, viel second hand, tausche, habe mich von Marken, Trends und Materialismus verabschiedet, weil mir das einfach nicht mehr getaugt hat.

      Ich bin tierrechtlich sehr aktiv, habe aber noch nie etwas von so genannten "Fleischbergen" gehört, ist es eventuell ein Mythos? Oder hättest du da ernstzunehmende Quellen für mich? ;)

      Natürlich bekehte ich keine Vanillas, deren spezielle Aktivitäten, bzw das Fehlen solcher, beeinflusst ja nicht auf negative Art und Weise das Leben anderer. Außer natürlich, man hätte gerne seine Spaß mit betreffender Person, aber dann hat man halt Pech gehabt, das ist ja auch einigermanßen zu verkraften ;)

      Mr. Mendor schrieb:

      Aber jetzt mal anders rum, unsere Vorfahren haben doch auch Fleisch gegessen, sie haben gejagt, und sich irgendwann Nutztiere gehalten.
      Ja, schon. Aber aber bedeutet es, dass wir das auch tun sollten? Die Steinzeitmenschen hatten sicher viele Angewohnheiten, die heute nicht mehr zeitgemäß erscheinen... Oder würdest du zu einem Schamanen gehen, wenn dir etwas fehlt? ;)
      Außerdem hat die moderne Fleischindustrie nichts mehr mit den damaligen Verhältnissen zu tun. Ich sehe nichts natürliches mehr an Fleisch voll mit Antibiotika, von hochgezüchteten Masttieren, die in computergesteuerten Superställen gehalten werden. Aber die gesamte Lebensmittelindustrie ist "durchtechnologisiert", was nicht gleich bedeutet, dass das alles schlecht ist. Es hat nur eben alles nichts mehr damit zu tun, wie es "damals" war.

      Mr. Mendor schrieb:

      Und unser Gebiss ist nun mal durchaus für den Fleischverzehr geeignet.
      Ja, wir Menschen sind voll der Hammer :D unser Gebiss kann so ziemlich alles zerkleinern und wenn wir dann auch noch unsere Hände zur Hilfe nehmen, kann uns gar nichts mehr aufhalten. Nach längerem Kochen können wir sogar Rinde verzehren, das ist etwas was kein anderes omnivores Tier kann (behaupte ich mal ganz frech).
      Aber nur weil wir etwas können, bedeutet das ja nicht, dass wir es auch sollten ;)

      Und ja, Ernährung ist etwas persönliches. Deshalb entscheidet ja auch jeder für sich, was er/sie gerne essen möchte.
      Der Argumentation für eine vegetarische/vegane Lebensweise können aber eigentlich fast alle Menschen folgen, wenn sie sich darauf einlassen. Das Ziel sollte dabei immer Aufklärung sein. Und das ist doch nicht verkehrt, oder?
      Ich würde mich nicht anmaßen in die Erziehung von Anderen reinzureden, ebenso wenig wie ich andere Menschen nur aufgrund ihrer Ernährung verurteilen würde. Aber die meisten "Anti-Veganen" Argumente schreien geradezu danach, widerlegt zu werden, da kann ich oft einfach nicht widerstehen
      "Du gibst Widerworte X( " – "Nein :miffy: "

      Mrs. Mendor schrieb:

      Im Grunde genommen einen evolutionäres Gesetz, "Fressen und gefressen werden" .

      So sehe ich das Ganze zumindest, für mich. Jeder andere soll essen was er für richtig hält und wie es für ihn vertretbar ist.
      Nun ja ... :) Das müsste man schon etwas differenzierter sehen ... Denke ich. Immerhin: Wir Menschen haben die Wahl, können sehr gut auf Fleisch verzichten. Und dann ist auch eher unsere Maßlosigkeit das Problem.

      Tiere töten tatsächlich nur, um überleben zu können. Ein Bär übrigens (er ist technisch gesehen Allesfresser wie wir) würde dich höchstwahrscheinlich ebenso in Ruhe lassen (es sei denn, er ist ausgehungert) wie ein üblicherweise extrem scheuer Wolf ...

      Klar kann man Tierfreund sein, und dennoch Fleisch essen. Aber dann hat man doch zumindest stets ein schlechtes Gewissen, zumindest ganz leicht ... Oder man mag eben nur diese oder jene Tiere. Das gibt's ja auch ^^

      Mr. Mendor schrieb:

      Nemo schrieb:

      Natürlich versuche ich, andere vom Veganismus zu überzeugen, ich mache es ja schließlich, weil ich es für richtig und notwendig halte.
      Warum?
      Ich geb jetzt mal nen ganz blödes Beispiel, ich finde auch, dass viele Menschen ihre Kinder heute nicht gut erziehen, wenn ich mich daran erinnere, was am Sonntag auf dem Kindergeburtstag von unserem Sohn hier abgelaufen ist frage ich mich schon, was diese kinder, die sich einfach daneben benommen haben von Zuhause so mitbekommen. Deswegen werde ich mich aber hüten, diesen Eltern Erziehungsratschläge zu geben. Warum muss man als Veganer oder Vegetarier andere davon überzeugen?
      Es verursacht ja auch kein (schwerwiegendes) Leiden, wenn anderer Leute Kinder schlecht erzogen sind. Ich sehe einen Unterschied zwischen "Tim darf 3 Stunden am Tag Fernsehen" und "Ich töte Tiere". Ich finde, dass es notwendig ist, letzteres sein zu lassen. Ersteres nervt natürlich, beutet aber nicht aus, quält nicht, tötet nicht. Ich finde es moralisch nicht vertretbar, Fleisch zu essen. Wenn Eltern ihre Kinder schlecht erziehen, ist das lange nicht so schlimm, auch wenn es natürlich nicht das Gelbe vom Ei ist (hahaha Ei, ich weiß, ist Ironie ;) ).

      Nemo schrieb:

      Ich bin tierrechtlich sehr aktiv, habe aber noch nie etwas von so genannten "Fleischbergen" gehört, ist es eventuell ein Mythos? Oder hättest du da ernstzunehmende Quellen für mich
      Das hier vielleicht boell.de/sites/default/files/s…tonne_0.png?itok=Ws1fE8iu

      Eigentlich gibts da sehr viele Quellen zu dem Thema. Ein Problem ist, dass der Endkonsument rund ein Drittel des gekauften Fleisches wegwirft, aber die Industrie weitaus mehr. Ich mein schau dir mal deinen örtlichen Supermarkt an und frag was allein der Supermarkt jeden Monat an Fleisch wegwerfen muss weils nicht verkauft werden konnte. Und auch die Grosshändler werfen Fleisch weg weil sies nicht mehr verkauft bekommen haben in weit grösseren Mengen. Und selbst Schlachthäuser werfen Fleisch weg weil sies einfach nicht alles losbekommen.

      Ansonsten google mal Tierkörperverwertung K2 oder K3 (Kategorie 2 Tierkadaver sind Tiere die zwar geschlachtet aber nicht weiter verarbeitet wurden, K3 ist Fleischmüll der von Supermärkten, Haushälten, Großhändlern etc. weggeworfen wird) Zur Vollständigkeit K1 wären "natürlich" entstandene Tierkadaver durch etwa Wild, Totgeburten (auch in der Industrie) Krankheit etc und wo die Seuchenbekämpfung aktiv werden muss

      Da gibts dann so Sachen wie Nassextraktion oder Pressverfahren "Fleischberge" als Solche gibts wirklich nicht weil man das Zeug ja vernichten muss damit keine Seuchen entstehen aber hier ist ne entte Vereinfachte Darstellung
      fao.org/docrep/014/mb060e/mb060e02.pdf gerade Figur 2

      - im Endeffekt heisst das, das die INDUSTRIE ca. 150 Kilo Fleisch PRO BÜRGER PRO JAHR wegschmeisst, weltweit gesehen. Also pro Erdenbürger werden 150 Kilo Fleisch pro Jahr zuviel produziert die von der Industrie vernichtet werden müssen. Schaut man auf den BEDARF an Fleisch stellen wir fest, dass wir etwa doppelt so viel Fleisch herstellen wie wir konsumieren. Also Pi mal Daumen stirbt jedes 2. Tier umsonst und landet im Müll.
      Die traurige Wahrheit ist, solange die Firmen noch 10% ihres hergestellten Fleisches verkaufen können läuft der Laden weiter, die schauen nur auf die Gewinnspanne und die ist prächtig. Wenn sie so ca. 90% des Hergestellten wegwerfen müssen fängts an sich nicht mehr zu rentieren. Und da ist die Börse noch nedmal eingerechnet...also realistisch betrachtet wird eine Veränderung des Konsumverhaltens kein einziges Tierleben retten nur dafür Sorgen, dass noch mehr Tiere für den Mülleimer sterben.
      Auch "Bio" oder sonstwas alternativen sind Quark - Freilaufenden Hühnern gehts meist auch ned besser als Käfig Hühnern, da wird ein Gesetz gemacht ab wann es sich Freilaufend nennen darf und das wird dann ausgesclachtet bis zum abwinken und wenn 100 Hühner auf einem m² eingepfercht sind, sind se immer noch frei laufend owbohl sie sich nedmal mehr bewegen können. Aber ist halt kein Gitter drum.
      Was diese Maschienerie stoppen würde wäre wenn Investoren auf neue Dinge setzen die mehr Gewinn versprechen als Fleisch ODER das Thema so geähctet und tabuisiert wird, dass sie Gewinneinbußen befürchten müssen
      @Arphen
      Selbst wenn das alles stimmt, und da müsste ich mich jetzt erstmal durch die Quellen lesen (mache ich narürlich noch, habe nur grade nicht so viel Zeit), ist es trotzdem sinnvoll, kein Fleisch zu kaufen, denn damit unterstützt man diese Industrie mit barem Geld. Sollten alle Stricke reißen, müsste man halt mit der Moral-Keule "um sich schlagen" bis es sich
      a) nicht mehr lohnt, Fleisch zu produzieren, weil es wirklich keiner kauft.
      Oder b) sogar Managern, Vertreibern, Besitzern und Verkäufern Zweifel kommen, ob das denn so richtig ist.

      Ich weiss, dass es sehr viel länger dauern würde als ich lebe, und die Wahrscheinlichkeit für beide Fälle nicht hoch ist. Aber lieber nehme ich das als letzten Grashalm oder ich gebe auf, und das kommt nicht in Frage. Aufgeben tun nur verbitterte, kalte Menschen, die ihre Hoffnung und ihren Kämpferwillen verloren haben. Hier passiert eine Ungerechtigkeit, und ich habe was dagegen.

      Nemo schrieb:

      ist es trotzdem sinnvoll, kein Fleisch zu kaufen, denn damit unterstützt man diese Industrie mit barem Geld
      Ist richtig aber sind auch Peanuts. Geld macht man heute an der Börse und mit Vermögenszinsen sowie natürlich Steuerbetrug. ich glaube es gibt keine große Firma in der Nahrungsmittelindustrie die mehr als 10% ihres Gewinnes durch den Verkauf ihrer Produkte erzieht, also selbst wenn die Firmen gar nix mehr verkaufen sind die noch stinkreich und verdienen mehr und mehr.

      Das Geld das eine große Firma vom Kunden erhält ist lächerlich gering im Vergleich zu dem Geld, das die Firma durch Börsengewinne, Investoren, Zinsen und Aktiengewinne macht. Sogar Steuerhinterziehung ist für Starbucks lukrativer als Kaffee zu verkaufen. Für den Konzern - die Filiale ums Eck oder der Metzger an der Strasse sind vom Kunden abhängig, aber die Industrie nicht.

      Wenn jetzt sagen wir in ganz Deutschland alle 80 Millionen Bürger Veganer werden, von heute auf morgen, dann gehen alle kleinen Betriebe, Metzgereien und wohl auch einige Märkte pleite, aber für die deutsche Fleischindustrie wäre das nur ein kleiner Bilanzeinbruch. Tut ein wenig weh aber verhindert nicht, dass sie mit Tiermord weiter viel Geld verdienen und damit weiter machen. Die großen Konzerne kriegen im Jahr mehr Geld durch Zinsen von der Bank als durch den Verkauf an Kunden.

      Ich bin für meinen Teil dafür, man muss bewusst leben. Wenn man Fleisch essen will oder wie in meinem Fall nicht auf Fisch verzichten will, dann soll man aber genau Wissen wie es gemacht wird, wo es her kommt und selber mal geschlachtet haben. Schlimm finde ich in unserer Gesellschaft eher die Ignoranz und das Unwissen...ich glaube wenn jeder Mensch einmal im Leben nur einen Tag in einem Schlachthaus arbeiten würde, hätten wir die 90% veganer recht schnell zusammen ^^

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