Unsicherheit

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      Folgendes Geschehen geht den Fragen voraus:

      Mann und Frau sind schon lange verheiratet und haben Kinder. Die Beziehung ist auf Augenhöhe. Die Frau findet heraus, dass sie eine devote Neigung hat. Sie ließ sich in das Thema ein und die Sehnsucht eine Sub zu werden wird immer größer. Das Verlangen sich führen zu lassen, sich dem Mann zu unterwerfen, sich hinzugeben, sich komplett fallen zu lassen. Der Mann ahnt etwas, weiß aber nichts. Viele Wochen später reden die beiden darüber. Es stellt sich heraus, dass er absolut nicht abgeneigt von der Vorstellung ist, ihr Dom zu sein. Es wird immer wieder geredet und sich informiert. Es passiert.........nichts. Es droht im Sande zu verlaufen. Keiner wagt den ersten tatsächlichen Schritt. Dazu kommt, dass die Frau eine bipolare Störung hat. Was es ihm noch nie leicht gemacht hat.

      Wer macht den Anfang? Darf die Sub um ein Spiel bitten? Was macht Dom, wenn er möchte, aber von Sub zurückgewiesen wird, da so viel Stress den Tag bestimmt hat? Wie reagiert er, wenn dies öfter vorkommt? Was macht die Sub, wenn der Dom unsicher ist, ob der Sub das auch wirklich gefällt? Wie vermeidet die Sub, dass sie ihn unter Druck setzt? Auch wenn es nicht mit Absicht ist.

      Es gibt hier so viele Erfahrene unter Euch. Wie seid Ihr damit umgegangen? Es ist so schwierig, da es so viel Fingerspitzengefühl verlangt.
      Hat jemand Ideen, Tipps oder sonst etwas? Für jede Antwort bin ich dankbar. Es darf gerne viel geschrieben werden....ich lese gerne. :)

      LG
      Schattenkind
      Meine Liebe

      Ich schreibe gern und da schaun wir mal, ob du mit dem, was ich hier verzapfe, was anfangen kannst. Gerade einige Frauen hier im Forum haben wohl aus Gründen, die wohl nur sie kennen, ein Problem mit mir...

      Ich hoffe, du nicht.

      Netterweise ist dann auch nun jemand hier, der mich und den ich nâher kenne, als es gut ist, wenn man hier ein Forum haben will, das letztlich anonym ist und bleibt, denn nur so kann man intimes schreiben. Und die Damen hier, die 0,0 von dieser, sagen wir mal Bekanntschaft wissen, plustern sich wie aufgeschreckte Hennen auf, ohne nur einen Hauch von einer Idee zu haben, um was es geht. Hauptsache, Sub hat auch ihre Meinung eingebracht. Egal, ob es passt oder nicht. Nun gut, lange Vorrede. Ich hoffe jedenfalls, dass du weniger voreingenommen bist.

      Erst mal vorab. ER muss wollen. Und es muss zunächst mal ihm gefallen, was er mit dir tut, nicht dir. Du wirst nie einen Hund zum Jagen tragen können. Es wird und kann sich bei einem Paar auch nicht nur aufs Bett beschränken, was ihr tut. Das ist, wenn es darüber hinaus geht, noch längst keine 24/7 Beziehung. Ich schlage vor, ihr nehmt euch ein Wochenende frei ohne Kinder und schlag um 00:00 Uhr am Samstag bist du nur Sub und er dein Dom. Du gehorchst und er probiert mal aus, was ihm so Spass macht. Und am Sonntag Nachmittag besprecht ihr, wie es fûr jeden von euch war, was gut, was schlecht war und warum. Du sagst, ihr hättet viel geredet, dann ist es Zeit, dass ihr das mal ausprobiert. Wenn Sub zu Anfang die Augen verbundem hat, ist Dom aus sicherer. Auch das ist anfangs gut. Es gehôrt schon eine gewisse Abgebrühtheit und Stärke dazu, Sub ist make-up verschmierte tränennasse Gesicht zu schlagen und ihr zu befehlen, ihre Brüste ihm hinzuhalten, um sie besser mit der Gerte schlagen zu können, ihr jeden Laut dabei unter der Androhung wirklicher Schläge zu verbieten und ihr dabei in die Augen zu schauen. Das empfehle ich anfangs zu unterlassen. Das braucht einen erfahrenen Dom und das muss er noch lernen. Also hangelt euch doch mittels kleiner Machtspielchen und etwas Schmerz - ein Paddel ist zu Anfang toll oder auch ein Gürtel mit der Schnalle in Doms Hand.... Ingesamt, muss aber ER sich dazu Gedanken machen, was er will und das auch planen.

      Ich wünsche dir alles Gute und dass es passt. Dominant ist man(n) oder eben nicht und Sub ist devot und/oder maso oder eben nicht. Sobald Frau merkt, dass Schläge weh tun, will sie ja oft gar nicht mehr. Wenn das bei dir passieren sollte, sag es ihm. Vielleicht ist anfangs auch ein Stoppwort gut bis er mehr Feingefûhl für dich hat.

      Viel Spass
      Anaisa
      Hallo Schattenkind.
      Gern hätte ich dir gestern schon geantwortet, heute nun funktioniert es.
      Du schreibst dein (nein, du schreibst nicht dein Mann, aber ich nehme an, es geht um euch, auch, wenn du die dritte Person gewäht hast) Mann ist grundsätzlich angetan und möchte es genauso probieren, wie du.
      Das ist toll, da habt ihr eine tolle Grundlage. Tastet euch ganz langsam vor.

      Kann es sein, dass dein Mann sich so unsicher ist und sich deswegen so zurückhält, weil er Rücksicht auf deine bipolare Störung nimmt? Dass er schlichtweg nicht einschätzen kann, wie er dich und deine Wünsche zu nehmen hat?
      Es ist richtig und wichtig, dass du das hier mit ansprichst, denn so wissen wir hier, dass es bei euch eine wirklich besondere Situation ist, die viel Fingerspitzengefühl erfordert. Der Dom trägt schon mit einer gesunden Sub wahnsinnig viel Verantwortung- wenn Bipolarität im Spiel ist, dazu die Tatsache, dass dein Mann genauso unerfahren ist wie du, dann erklärt das seine Zurückhaltung in meinen Augen.

      Was rate ich dir nun ... vergesst das Reden nicht. Sag ihm, wie du dich fühlst, immer wieder ... damit er an Sicherheit gewinnt. Damit er sich auf dich verlassen kann und seine Bedenken verliert. Damit er wirklich weiß, wie sicher du dir selbst bist.

      Ich hoffe das hilft dir, Schattenkind

      lilaa
      Hallo Schattenkind,

      ich versuch mal eine Antwort für dich in schriftliche Worte zu fassen...


      Warum sollte Sub nicht um ein Spiel bitten dürfen?
      Es ist nicht verkehrt zu signalisieren wenn man spielen möchte egal ob man sich noch am Anfang oder schon mitten drin des BDSM-Lebens befindet.
      Dem Mann wird es sicherlich leichter fallen sich auf etwas spielerisches ein zu lassen, wenn er ein Signal von dir bekommt das es dir grade gut geht und du die ersten Schritte wagen möchtest.

      Wenn Sub eine Zurückweisung ausspricht, tät Dom gut daran diese erstmal zu akzeptieren und den Grund für Diese zu erfragen.
      Ein Nein bedeutet immer noch ein Nein und grade wenn man eine Vorgeschichte wie die deine hat sollte man nichts übern Zaun brechen.
      Wenn dies öfter vorkommt ? Nun da hilft nur reden reden reden und rausfinden woran es liegt. Es kann ja schlicht weg auch am falschen Zeitpunkt des Forderns liegen. Zwischen Spülmaschine ausräumen und den Hund gassi führen hat man nicht unbedingt die Zeit und den Nerv zum spielen. ;)

      Was Sub macht wenn Dom sich nicht sicher ist ob es gefällt oder nicht?
      zunächst mal wieder das beliebte und oft erwähnte REDEN REDEN REDEN. und das schon vor der Session um erstmal raus zu finden wo man ansetzen kann.
      Innerhalb der Session helfen Gestik, Mimik und Lautäußerungen wie z.B. wohliges stöhnen. Sie signalisieren dem Gegenüber ob und was "gut oder schlecht" ist.
      Auch kann man im Spiel zum Beispiel die Ampel nutzen, so kann mit einem grün gelb oder rot signalisiert werden ob alles ok ist odereben nicht.
      Nach der Session wieder das Reden, so kann man das was innerhalb der Session passiert ist gemeinsam revue passieren lassen und die Feinheiten erörtern.

      Wie vermeidet man jemanden unter Druck zu setzten?
      Dies ist eine individuelle Frage, jeder empfindet Druck anders.
      Ich würde nicht grade wenn Mann heim kommt die Gerte rausholen, ihm in die Hand drücken und LOS brüllen. :lol2:

      Aber wenn man auch nur ein wenig sensibel ist und versucht die momentane Verfassung des Anderen zu deuten, dann fällt einem sicher auf ob man mal vorsichtig anstupsen kann :stick:
      Wenn eine positive Reaktion kommt kann man das ja weiter ausbauen.


      Wie du/ihr einen Anfang findet müsst ihr individuell für euch herausfinden, wie so oft muss ich auch hier sagen "jeder tickt anders" und "BDSM ist bunt".

      Um aber mal ein kleines Sprungbrett zu schaffen (Umsetzung/ Material/ Aussattung natürlich individuell anpassbar) :
      Handschellen, Seidentücher, Vibis, Schlagsahne, Eiswürfel, Kerzen und ähnliches in die Nähe des Bettes legen und wenn ein kuschliger (vanille) Anfang gemacht ist, diese mit fragendem Blick hervorholen und auf Reaktion warten. (Dies ist von beiden Seiten her einsetzbar und bietet somit auch keinen besonderen Druck, denn wenn der Gegenpart nickt ist alles gut und man bindet es mit ins Liebesspiel ein, wenn nicht ist es auch gut dann kann man ohne dies weiter machen und es bleibt trotzdem schön)
      Meine Meinung zum Thema:
      Es ist nirgends festgelegt, wer das Spiel eröffnet. Sub kann sich Dom anbieten. Immer und jederzeit.
      Die Sache mit der bipolaren Störung sehe ich als Kern der Situation. Ich denke mal, dass das Zusammenleben dadurch schon schwieriger ist. Und dann auch noch Dom sein obendrauf? Ich denke mal der Mann ist hier überfordert und würde ewig brauchen von sich aus anzufangen. Versuche ihm seine Unsicherheit zu nehmen und sage ihm offen, was du dir von ihm wünscht. Haltet es erst ein mal so, dass Sub das Spiel in Gang bringt. Damit kann Dom sich auf seine Rolle einstellen und Sicherheit bei dem was er tut gewinnen. Er wäre dann erst mal nur Erfüllungsgehilfe, wird aber, wenn er sich sicher und wohl fühlt und natürlich die Anlagen hat, zum Dom entwickeln. Das wird ein langer und schwieriger Prozess, also wird Sub Geduld mitbringen müssen. Und zwar jede Menge.
      Macht ein Zeichen aus, damit Dom seine Bereitschaft zum Spielen zeigen kann. Schlüssel an einem Nagel neben der Eingangstür o. Ä. So wird in der Anfangszeit Sub vor übermäßiger Zurückweisung und Dom vor übermäßigen Aufforderungen bewahrt und eine beiderseitige Frustration wird vermieden.
      Wer mit mir spielt, ist selber schuld.
      Erst mal möchte ich Euch für die Antworten danken.
      Ich bin ein sehr ungeduldiger Mensch.....das macht die Sache ja nun nicht einfacher.
      Aber, ich habe einen sehr geduldigen Mann. Wir reden die ganze Zeit. Immer, wenn jemand eine Frage, Unsicherheit oder eine neue Idee hat, sprechen wir sofort darüber.
      Also sofern es unsere Kinder zulassen...... :rolleyes:
      Mein Mann hat sogar die Initiative ergriffen und ein Funk-Vib bestellt. Als es dann kam, fuhren wir kurz darauf zu IKEA (mit den Kindern) und probierten es ab und an mal aus..... :whistling:
      Es hat uns beiden sehr viel Spaß gemacht. Wir haben es sogar "geschafft" 2x zu spielen. :rolleyes:
      Wir haben vorher und nachher gesprochen. Er hat auch immer wieder nachgefragt, ob alles in Ordnung ist. Es war sehr schön. Danach habe ich mich ihm noch mehr verbunden gefühlt als vorher. Es tat schon ein bischen weh im Herzen. War eine komische Erfahrung. Ich weiß jetzt, dass es ihm wirklich Spaß macht. Dass die Augen verbunden sind, macht es uns beiden zu Anfang wirklich leichter. Bei dem ersten Spiel war es nicht so und ich habe mich schlapp gelacht. Was aber witziger weise gar nicht schlimm war. Also er hat mir den Hintern verhauen. Ich habe ihm aber auch gesagt, dass ich so lachen muß, weil ich selber unsicher war. Aber natürlich auch, weil ich es lustig fand und mir es spaß machte. Ihn hat das garnichts ausgemacht. Ihn selber auch nicht verunsichert. Wir waren so mit uns und dem Spiel beschäftigt, dass die Unsicherheit einfach von alleine wegfiel. Bis auf mein Lachen. Das hat ihn irgendwie glaube ich sogar angespornt.... :huh:
      Mal sehen, wie es weiter geht. Wir wollen es auch ein wenig so in unser Leben einbauen, dass es nicht immer nur bei einem langen Spiel bleibt, sondern dass der eine zwischendurch mal seinen Wunsch äußern kann, was man so zwischendurch mit dem anderen anstellen kann, ohne dass es jemand mitbekommt. Wie z.B. der Funk-Vip, oder irgendwelche Aufgaben.
      Ich freue mich jetzt schon drauf. :)

      Viele sinnvolle Ratschläge

      sehe ich hier. Ich versuche immer etwas über uns zu schreiben, so wie ein symbolischer Griff an einer Leiter....

      Auch wir waren unsicher und sind es noch heute manchmal. Dieses kribbeln, ob es jetzt dem Entspricht was der Andere gerne hätte. Ja und es stimmt ...REDEN REDEN REDEN hilft. Das hat euer Experiment auch gezeigt.

      Wir haben uns ausgemacht SIE bestimmt immer wie gespielt wird. SIE als Sub oder Domse oder halt ich. Das Spiel beginnt dann in etwa so. Sie kniet sich in der Demutshaltung vor mir hin. Mittlerweile funktioniert das übergangslos und ich weiß was ich zu tun habe. :D Halsband angelegt und die Spiele können beginnen.

      Holt SIE aber die Gerte hervor und baut sich vor mir auf - heisst das AUF DIE KNIE - und ich lasse mich erziehen, züchtigen, verwöhnen, etc.... :whip:

      Schlussendlich werdet ihr sicher EUER PERSÖNLICHES RITUAL finden, da bin ich mir sicher.

      Das mit dem Funky hört sich gut an muss mal schauen wo es so ein Teil gibt :thumbsup:
      Natürlich darf Sub Dom um ein Spiel bitten. Und dazu braucht es nicht einmal viele Worte ...

      manchmal langt es schon, ihn schwubbelig zu küssen, gegen die Wand zu drücken und ihm mit einer Hand den Hinterkopf zu kraulen, mit der anderen Hand sanft am Schenkel oder am Po zu packen.

      :thumbsup:


      Mit der Gerte im Mund niederknien und ihn flehend angucken ist doch langweilig, oder?
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Hallo Schattenkind,
      wir haben die ABsprache das ich als Sub oder Dom, das ist egal, sozusagen das Spiel eröffne. DAs hängt damit zusammen das ich beruflich in beiden Sparten sehr viel Energie und Kraft reinstecke und für mich diese Spiele auch emotional sehr fordernd sind, das ich das nicht so jeden Abend haben könnte/möchte.
      So gibt es keine falschen Hoffnungen oder Erwartungen. Wie ich die Spiele eröffene ist auch abgesprochen, ansonsten mag ich auch gerne "normalen " VAnillesex der weniger aufwendig ist. :lach:
      lg
      LadyHawk