Wie dominant muss ein Dom sein?

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      Wie dominant muss ein Dom sein?

      Liebe Subs, liebe Doms,
      da dieses Thema heute durch den Chat geisterte hat es mich nachdenklich gemacht.
      Ich glaube, dass ein Dom nicht zu dominant oder zu wenig dominant sein kann, ich denke, dass es auch auf die Sub ankommt. Manche Sub stehen darauf geschlagen zu werden, es macht sie an. Andere, und zu denen zähle ich mich selbst, stehen darauf ihrem Dom zu gefallen. Mich machen die Schläge an sich nicht an. Ich bin stolz darauf wenn ich es schaffe die mir gestellten Aufgaben und seien sie noch so abstrus, zu erfüllen.
      Wenn ich es aber nicht schaffe, obwohl ich mir Mühe gegeben habe, dann möchte ich nicht noch Schläge dafür, dann möchte ich, dass mein Dom mir hilft dieses Ziel zu erreichen. Gemeinsam Grenzen erforschen und verschieben, das möchte ich. Meine Möglichkeiten und Fähigkeiten erweitern und dann den Stolz meines Dom in den Augen sehen, wenn ich es doch noch hin bekomme.
      Macht mich das zu einer schlechten oder weniger devoten Sub?
      Oder ihn, wenn er mich nicht gleich schlägt, zu einem schlechteren oder weniger dominanten Dom?
      Nein, ich denke nicht. Ich denke, jeder Topf hat einen Deckel, jede Sub ihren Dom.
      Wo steht geschrieben wie ein Dom oder ein Sub sein muss?
      Oder wie ihre Beziehung funktionieren sollte?
      Ist es nicht eigentlich nur wichtig, dass sich beide wohl fühlen?
      Toleranz und Respekt, von beiden Seiten und eine ganze Menge Vertrauen, darauf kommt es für mich an.
      Gruß
      Kathynca

      Bevor sich die Dom-Fraktion ausschweigt...

      Grüße dich, Kathynca.
      Wie dominant ein Dom sein MUSS? Gute Frage... Ich persönlich finde ja, dass mit dem Begriff "Dom" schon sehr unpräzise umgegangen wird. Dom = dominanter Part. Keine Silbe von sadistisch. So gesehen dürfte der Dom per Definition ja 100% dominant und sonst nichts sein. Und somit auch keine Gewalt anwenden, um ein Fehlverhalten o. Ä. abzustrafen. Er müsste sich mit Strafen wie Kellerarrest, Strafstehen in der Ecke oder einer Fesselung begnügen. Die Sub auch freiwillig annimmt; Sie ist ja schließlich zu 100% unterwürfig und sonst nichts.
      Weil es aber Dom und Sub in Reinform nicht (oder zumindest sehr selten) gibt und immer sadistische, bzw. masochistische Tendenzen mit einfließen, ist es eher eine Frage welche Neigung bei der einzelnen Person stärker ausgeprägt ist. Wenn Sub 70% devot, 30% masochistisch ist, dann bräuchte sie einen Dom, der 70% dominant, 30% sadistisch ist, damit das Ganze stimmig ist. Theoretisch. Wie will man feststellen, welche Neigung zu welchem Prozentsatz vorhanden ist? Ein Ding der Unmöglichkeit.
      Jeder hat seine ganz eigenen Tendenzen, Abneigungen und Vorlieben die nicht zu 100% deckungsgleich mit dem Partner sein können. Wer im BDSM seine individuelle Sexualität ausleben will, wird immer Kompromisse eingehen müssen. Denn wer nach dem perfekt passenden Gegenpart sucht, der wird häufig eine Enttäuschung erleben. Oder bleibt eben allein. Das liegt in der Natur der Sache. Aber ich schweife ab...
      An sich müsste die Frage auch eher lauten: Wie dominant DARF Dom sein? Schließlich gibt Sub durch Ihre Tabus den Rahmen, in dem sich Dom bewegen darf, vor.
      Also: Liebe Submissive, zählt mal eure Tabus auf! :popcorn:
      Wer mit mir spielt, ist selber schuld.

      Mein Beitrag zur Notwendigkeit von Dominanz für Sub, Teil 1

      Liebe Kathynca, lieber Bruce, liebe Doms und Subs

      Dominant sein... müssen, dürfen... Tabus... 

      Insgesamt ist es alles sehr individuell und jeder ist da anders.

      Mein Dom bezeichnet sich selbst als SadDom, was das ganze dann besser charakterisiert. Die prozentuale Verteilung wechselt auch je nach Lebensphase und ist nicht immer gleich. 

      Ich suche immer seine Führung und auch wenn wir Spass haben, lachen und im realen Leben ist dennoch eins immer spürbar - seine Dominanz. Ich habe das mal natürliche Dominanz genannt. Er ist so, er kann auch gar nicht anders. 

      Bei meinem letzten Dom war das anders. Der war viel emotionaler und hat auch geweint. Was ja per se nichts schlechtes ist. Nichts gegen Männer, die weinen. Aber es war eben nicht der Mann, den ich suchte. Ich hatte ihn einmal mit seiner Frau telefonieren gehört und er war da beinahe devot! Das war für mich ein Schlüsselerlebnis, das ich jedoch damals beim letzten Mal Sehen gar nicht verstand erst mal, erst ein paar Wochen später war mir klar, dass ich diese Dissonanz nicht will und nicht suche. Ich brauche Authentizität. Ein Mann, der so auch immer und überall ist - dominant. Der sich nie ein X für ein U verkaufen lässt und - selbst wenn er nicht stets und sofort von seiner klaren Linie Vorteile hat und manchmal sogar Nachteile - sich dennoch ehrlich, offen, direkt verhält, nie buckelt auch im Job nicht, nie sich unter Wert verkauft, der eben nicht diplomatisch geschickt sich durchs Leben laviert. Der auch aneckt und anecken will, nicht für etwas, was er tut, nicht tut geliebt werden will, der NETT is= wir erinnern uns: nett ist die kleine Schwester von Scheisse ), sondern den Sub so nehmen muss wie er ist oder eben nicht. Ein Fels in der Brandung eben und ich bin dabei wie das Wasser: weich, flexibel, passe mich auch an, aber das Wasser hat auch eine Kraft und es bezwingt auch durch seine andere Art den Stein. Die scharfen Kanten werden runder. Es umschmeichelt ihn und so ist unsere Beziehung. Ich fühle seine Zärtlichkeit, seine Liebe und Zuwendung, je mehr ich mich gebe und seine Liebe äussert sich auch ganz anders als bei meinem ersten Dom. Viel tiefer, viel erlicher, subtiler. Wie oft mein Ex-Dom mir gesagt und geschrieben hat, dass er mich liebt und nie aufgeben wird und am Schluss waren es nur schöne Worte und sonst nichts, kann ich gar nicht zählen. Er hatte nur einen "Ausflug" zu mir gemacht und sich letztlich nicht auf meine Seele eingelassen, nicht einlassen wollen, war nicht an meinen Ängsten, an dem schwarzen und negativen Dingen an mir interessiert, er wollte nur das das für ihn angenehme, war nicht bereit auch meine Stimmungen zu akzeptieren und nicht in der Lage mich aus einer Eifersucht oder aus einer anderen Schwäche herauszuFÜHREN und war einfach nicht interessiert genug an dem, was unter der Oberfläche liegt. Das ist ja auch typisch Vanilla. Ex und hopp und bloss nicht mal was aushalten. Da wird dann gleich mit Trennung gedroht usw., wenn man(n) eine andere ZuSÄTZLICH hat, weil SIE eben seine Bedürfnisse an dieser Stelle nicht erfüllen KANN. Wer kann schon alles? Trennen muss man sich ja nich lange nicht, wenn man nicht 100 % seine Bedürfnisse erfüllt. Eine Frau und ein Mann ewig zusammen und nie Abwechslung, nie Anregung von aussen, nur im eigenen Beziehungssaft kochen. Wer will sowas? Ich nicht. Das Leben ist viel zu bunt dazu und bietet zu viel. Ich begrenze mich ja auch nicht auf Spaghetti in Tomatensauce, nur weil ich zufällig besonders mag. Die Frau von meinem Ex-Dom ist so. Sie teilt nicht und kann nicht aushalten, dass er, der nur 2 Frauen in seinem Leben hatte - sie und mich - in mir etwas anders gefunden hat, als sie ihm geben konnte oder auch jemals geben kann. Sie ist ja auch nicht ich. Dass sie ihm viele, ganz andere Dinge geben kann, reicht ihr nicht. Sie hat ihm dann die Pistole auf die Brust gesetzt und die klassische Frage gestellt: Sie oder ich. Typisch Vanilla. Ein bisschen Maso ist nun auch okay, weil er da ja dran Spass hat. Klar, sie entdeckt sich auch neu, aber sie ist eben nicht ich und da er und ich eine gemeinsame Vergangenheit vor ihr hatten, ist da eben auch emotional mehr zwischen und bzw war. Aktuell ist er beleidigt wg mir und hat einfach Angst, dass er seine Familie verliert, wenn er noch mal was mit mir tut. Was beide damit leben, das ist für mich keine BDSM-Beziehung. Wollen beide wohl auch nicht. Ist ja auch okay so. Nur wer sich Dom nennt will m. E. dominieren und das immer. Und er will eben auch seine Bedürfnisse befriedigt haben. Er ist ja DOMINANT, d. h. auch einstückweit egoistisch im Rahmen eines gesunden Egoismus allerdings. 
      Dass Dom Sub auch mal freiwillig den Vortritt lässt oder sie etwas entscheiden lässt, ist m. E. kein Zeichen von Schwäche. 

      Mein Dom hat es mir mal sehr treffend in einer Mail geschrieben, als ich Vorschläge für das Wochenende machte und ihn fragte, was er denn dann mit mir tun wolle, kam die Antwort: Ich würde einen Dom fragen, was er mit mir tun wolle..? Ich solle es einfach lassen... er würde bis dann und dann bleiben und nannte mich nur Häschen. Er ist eben kein Wunsch-Dom. Welche ernsthafte Sub will den schon? Zum Thema Kochen antwortete er dann auf meine frage, ob er mit mir kochen wolle einfach ein ja, er müsse ja nicht alles kommentieren und man(n) sage einfach ja oder nein und gut ist. Er sage zum Kochen ja. 

      Das ist jetzt ein Beispiel, vielleicht nicht das beste. Die Wortwahl, die hier ja auch und vielleicht und vor allem entscheidend ist, habe ich jetzt aus Intimitätsgründen nicht hier reinkopiert, damit ich das dann nicht wieder LÔSCHEN muss, was ja hier einige so befremdet, daher bildet das Beispiel nicht hinreichend gut das ab, was ich meine. Aber sonst würde es eben zu intim werden. Ich erzähle ja schon genug von mir... 

      Das ist für mich eine klare AN-Sprache und das brauche ich, liebe ich an ihm, tut mir gut. Ich bin ein sehr differenzierter Mensch, sehr emotional und sehe die Dinge in allen Farben und von allen Seiten und komme dann folglich auch manchmal nicht auf den Punkt (kann man ja auch an meinen Postings hier erkennen ) und sein Schwarz-Weiss denken ist das, was mein Wollknäuel im Kopf wieder sortiert. Das ist für mich Dominanz wie ich sie brauche. Ein Mann, der sich mit jeder kleinsten Hirnwindung und Befindlichkeitsstörung von mir auseinandersetzt, wäre mir zu anstrengend. Er stoppt mich, begrenzt mich und nimmt mich dann einfach nur in den Arm, sagt mir, dass es ihm leid tut, wenn ich genervt bin oder schlechte Laune habe, aber versucht dann nicht mein innerstes nach oben zu drehen oder gar in sich selbst die Schuld zu suchen, wie das mein Ex-Dom oft tat. Dinge sind oft einfach nur so. Man kann sie akzeptieren oder eben nicht, aber es braucht kein Zurechtbiegen weder von ihm noch von mir. Er hält mich auch aus und ich ihn und damit meine ich seine Andersartigkeit, die ich liebe, die mir aber eben nicht immer gefällt. Ich bin auch einfach sehr weiblich und steigere mich manchmal in Dinge hinein und drehe mich im Kreis. Er bringt mich da wieder raus und kann diesen Teufelskreis unterbrechen. Da ist seine Dominanz spürbar. Er sagt noch niemals, jetzt ist gut, sondern sein Verhalten zeigt mir das. Z. B. wenn ich abends, wenn er zu müde ist vom anstrengenden Arbeitstag und eben keinen Sex will, setzt er das durch und ich bekomme eben nicht, was ich will dann. Er zeigt mir einfach dieses "nein", aber nimmt mich in den Arm zum Einschlafen und ich spüre dann seine Zuneigung und obwohl ich nicht bekommen habe, was ich wollte, kann ich dann durch ihn meine Lust aushalten und es akzeptieren. Männer wollen ja angeblich immer Sex. Ist nicht so. Und Frauen muss man ködern, umwerben, froh sein, dass sie es ihm erlaubt. Stimmt auch nicht immer. Ist aber Typisch für so viele (lange) Beziehungen und typisch für Vanillas. 

      Dominanz ist auch ein einfaches ja oder nein. Ohne Kommentar, ohne Begründung. Ich nehme es auch bei anderen Dingen dann einfach an und es ist eben NICHT ausdiskutierbar! Ich brauche diese Grenze, eine sichere Leine, an der er mich führt. Das bin ich und ich erkenne mich immer mehr  in ihm als sein Gegenpart. Seine Dominanz erzeugt bei mir regelrecht mein devotes Verhalten und das ist etwas, was sehr viel Zündstoff aus einer Beziehung nimmt. Ich akzeptiere und nehme an und bin glücklich damit, auch weil ich seine Zufriedenheit und Entspanntheit dadurch spüre. Ich bin anders bei ihm, eben weil er diese natürliche Dominanz besitzt. Ich kann mich 100 % auf ihm verlassen. Sein Wort gilt. Auch bei Dingen, die ich nicht mag. Aber diese Klarheit und Ehrlichkeit ohne Dinge abzuschwächen oder schön zu reden, weil dies den anderen dann angeblich weniger verletzt, brauche ich. All das ist für mich Dominanz, die ich brauche und suche.

      Im BDSM-Spiel ist diese Dominanz natürlich viel ausgeprägter. Er tut, was er will und das ist nur angelehnt an meine Bedürfnisse, weil er es eben nicht für mich, sondern für sich tut. Viele Doms werden zum Wunsch-Dom. Er soll es ihr recht machen und ihre Wünsche nach Schmerz und Dominanz erfüllen und zwar so, wie sie es will und aushalten WILL. So einen Mann will ich nicht, der mich schlägt, weil es mich erregt. Das tut es ja so auch gar nicht. Es ist ja SEINE Freude daran, die mich kickt. Einige Doms sind wenig sadisch unterwegs hier. Ist ja auch kein Problem. Ist eben so, sie wären eben nicht mein Deckel zu meinem Topf. Daher wird auch Schlagen oft als Strafe für etwas gesehen, was Sub nicht richtig gemacht hat. Ich aber will einen Dom, der mich schlägt, weil es ihm gefällt und weil er es kann. Wenn er mich schlagen würde, weil ich es will, würde er mir wie mein Erfüllungsgehilfe vorkommen und damit wäre er nicht mehr dominant für mich, dann dominiere ich ja letztlich ihn. Er tut das, was er will und genau das brauche ich, auch wenn das eben nicht immer das  ist, was ich WILL. Wollen und brauchen sind eben nicht immer dasselbe. 

      Mein Ex-Dom gab mir viel, was ich wollte, aber wenig, was ich brauchte.

      Das zu erkennen, dass die Erfüllung der eigenen Wünsche eben nicht zwangsweise glücklich macht, habe ich erst in letzter Zeit begriffen. Im Gegenteil, etwas NICHT zu bekommen, ist manchmal viel zufriedenstellender. 

      Wieviel kôrperlichen Schmerz er mir zumutet DARF, ist auch daher gar nicht meine Frage, auch die Frage nach Tabus nicht. Keine bleibenden Schäden von Narben in akzeptierbaren Ausmass und Orten mal abgesehen. Das ist mein einziges Tabu. Ansonsten liegt es in seiner Hand und er weiss ja um mich und in den Momenten, in denen ich etwas WIRKLlICH nicht ertragen KANN, vor etwas so grosse ANGST habe, spürt er das und verschiebt dann diese Grenze maximal ein Stück weit oder auch eben nicht, aber er geht nicht darüber hinweg. Mir aber diese Grenzen aufzuzeigen, mich bis zur völligen Erschöpfung zu belasten, ist seine Aufgabe und da ist dann mehr seine Dominanz als sein Sadismus gefragt. Das blosse Ertragen von dem Schmerz z. B. einer Nadel sonst wo, ist nicht das, was ich oder er wollen. Es geht ja um Gefühle dabei. Er verletzt mich und fügt mir Schmerz zu. Das ist etwas, was ich niemandem ausser ihm erlaube. Es ist ein Eingriff, eine Körperverletzung. Wenn ein Arzt einem Patienten z. B. ohne seine Erlaubnis nur Blut abnimmt, ist das eine strafrechtlich relevante Körperletzung. Da darf man auch mal das Grundgesetzt zu befragen.... oder über Menschenwürde beim Thema Erniedrigung philosophieren... (thttp://de.m.wikipedia.org/wiki/Menschenwürde) Er tut mit mir eben, was er will. Und damit ist das grenzwertig. Ich gebe ihm damit eine Art Blanco-Scheck. Und ich unterwerfe mich ihm ganz. Es liegt in seiner Hand. Das geht m. E. nur in einer von Liebe und starkem Vertrauen geprägten Beziehung. Je meht er Subs Grenzen berührt, verschiebt, auch mal überschreitet, umso stârker muss er sie auch auffangen und er muss dann eben auch im realen Leben da sein, gerade wenn er sie im Bett erniedrigt. Da sein, weil es ihr aufgrund dieser besonderen Beziehung auch mal schlecht gehen wird. Er muss Sub balanced halten. Das kann er nur, wenn er dies Stärke und Dominanz hat, denn er leitet ja auch die Beziehung und trägt die Verantwortung. (Das ist KEINE 24/7 Beziehung was ich meine, es ist eine "normale" BDSM-Beziehung, natürlich das, was ich darunter verstehe. Jedem bleibt die Definition hierzu frei überlassen. Das ist klar.) Denn diese Erniedrigung bleibt ja auch im Kopf von Sub nicht nur während des BDSM-Spiels oder ein paar Stunden später dort zurück, es wird ein Teil von ihr. Er verletzt sie seelisch und ist dann eben auch dafür, was er mit ihr tut verantwortlich inklusive die Folgen. Er dringt in Subs Kopf ein. So will ich das, so ist es bei uns. Da sind Schläge nur Verletzungen, die weh tun und heilen, nicht mehr. Es geht um etwas ganz anderes bei Dominanz und auch bei SadDoms, was ich hier versuche zu erklären, wie gesagt, immer aus meiner Sicht heraus.

      So, dass war mein Beitrag zur Dominanz, wieder einmal sehr lang und ich hätte wohl noch mehr Worte.  So bin ich eben. Bunt, nicht schwarz-weiss und daher brauche ich gerade zu meiner Erdung das Schwarz-Weisse, um mich nicht selbst im Wollknäuel in meinem Kopf zu verheddern. Dazu brauche ich einen dominanten Mann, der das durch und durch ist und keinen An- oder Ausschaltknopf dafür hat. Der eben nicht so will, wie ich will und sich in keinster Weise von mir manipulieren lässt, aber dessen Zuneigung auch unabhängig von meinen Launen immer spürbar ist. Diese Dominanz macht mich glücklich.

      Jeder braucht etwas anders. Das weiss ich. Also nicht gleich wieder auf Anaisa einschlagen, wenn sie etwas als so und nicht anders gültig formuliert hat. Es ist meine Meinung. Nicht mehr, nicht weniger. Alle anderen Vorstellungen über Dominanz toleriere und akzeptiere ich, nur ich bin eben genau so und das ist auch gut so. 

      Ach ja und zu eurer Beruhigung: nein, ich werde dies hier nicht wieder löschen 

      Euch allen einen guten Tag!

      Anaisa
      Moin- moin

      Wenn das derselbe chat war, in dem ich auch anwesend war, dann ging es meiner Auffassung nach darum: was ist eine d/s Beziehung.

      Und da war es eben so, dass alle "älteren" Hasen, Häsinnen und Häschen der Auffassung waren, dass in einer d/s Beziehung einer innerhalb des nun wieder sehr individuell verhandelbaren Rahmens einfach mal das letzte Wort hat. Und zwar nicht nur wenn es dem Sub Part der Beziehung sowie so grad genehm, egal oder nur wenig unangenehm ist, sondern immer.

      Nun kann natürlich kein Kapitän einen Schiff lenken dessen Mannschaft meutert, deswegen kommt es auf dem Schiff d/s Beziehung natürlich auf das Zusammenspiel der gemeinsamen Arbeit an. Wenn aus irgendwelchen (wieder sehr individuellen Gründen) die Mannschaft dem Kapitän nicht mehr folgen kann/ will, dann ist das Schiff d/s Beziehung gekentert. Das muss nicht in jedem Fall heißen, die Beziehung ist vorbei, aber der d/s Anteil der Beziehung ist vorerst gescheitert. Ein stabiles Paar kann das mit einiger Mühe (denke ich) aushalten und mit Willensstärke das Schiff in die Werft schleppen, general überholen und es nochmal versuchen. Unendlich viele Meuterein übersteht aber keiner.

      Auch ist eine d/ s Beziehung kein starres Konstrukt sondern so flexibel wie die Menschen in ihr leben. Alles lang andauernden d/ s Beziehungen die ich in meinem Bekanntenkreis erlebe, sind auch was das d/ s anbelangt wandelbar. Da werden mit unter schon mal Teile davon neu verhandelt oder Grabenkämpfe ausgefochten wie in jeder anderen menschlichen Beziehung auch. Eins bleibt aber, einer hat in dem ihm übertragenen Bereich das letzte Wort. Und wer glaubt das sich dies nicht auf das Leben jenseits des Schlafzimmers auswirkt der ist einfach naiv.

      Deswegen sollte man sich es einfach gut überlegen ob man tatsächlich eine d/ s Beziehung anstrebt oder doch lieber einfach nur etwas anders Sex haben will. Viele scheinen immer noch der Meinung zu sein, das sei irgendwie eine "Schande" oder kein "richtiger" SM- nix für Ungut aber- so what- wir sind doch nicht hier um es irgendwem außer uns selbst Recht zu machen- oder?

      lg redcat
      Redcat, genau so ist es und ich danke dir für deinen Beitrag.

      Jede D/S-Beziehung ist anders und der Rahmen ist Verhandlungssache ;)
      Jedoch ist es klar, wer in diesem Rahmen die "Entscheidungsgewalt" hat und diese immer wieder in Frage zu stellen wäre einfach nur dumm und albern.
      Mann/Frau entscheidet sich bewußt für dieses Beziehungsmodell und sie wollen es so.
      TPE-Beziehungen sind ebenso unterschiedlich wie die reinen Spielbeziehungen.
      Ich kann verstehen, dass es für viele extrem und unvorstellbar ist.....jedoch finde ich es schon ein wenig schade, dass diese Art des BDSM´s in diesem Chatgespräch einwenig verurteilt worden ist.
      Gerade "hier" sollte man doch tolerant sein ;)
      Jeder wie er will und jeder wie er es braucht.
      Es gibt nicht richtig oder falsch.....jedoch erlaube ich mir schon, eine Portion Realismus in manche Sichtweisen einzubringen....und dies nicht aus Überheblichkeit....
      Also nichts für ungut :)

      Gast 125

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Adena ()

      Ich sehe ehrlich kein Problem darin, wenn Sub meine Position gelegentlich mal in Frage stellt. Im Gegenteil: Meine Stellung zu behaupten und mich durch zu setzen ist schon eine Befriedigung, die ich hin und wieder genieße. So lang das ganze kein Dauerzustand wird und einige Kleinigkeiten auch durch einen scharfen Blick geklärt werden können. Ähnlich wie bei Paaren die sich streiten, weil das Versöhnen so schön ist.
      Ein Sieg ist erst ein Sieg, wenn er einem nicht geschenkt wird. So sehe ich das.
      Wer mit mir spielt, ist selber schuld.
      Bruce, da stimme ich dir zu. Jedoch ging es bei dem Ursprungsgespräch darum, ob Dom sich immer durchsetzen muss und auch dazu eventuell nicht schöne und unangnehme Methoden einsetzten darf.
      Selbstverständlich geht man als Sub auch mal in eine Abwehrhaltung und versucht bewußt den Dom "in Frage" zu stellen. Jedoch bin ich mir dann sehrwohl darüber bewußt, dass letztendlich er doch zu seinem Ziel kommen wird.....der Weg dorthin ist mir natürlich nicht immer klar und er passt mir auch nicht jedesmal.
      Spielerisch einen Dom herauszufordern macht Spaß......die Antwort von seiner Seite nicht immer.
      Ich würde aber nicht damit die grundlegende Struktur der D/S-Beziehung in Frage stellen, außer ich hätte kein Interesse mehr daran.
      Ganz allgemein kann man das als Top-Bottom-Konstellation.

      In welcher Facette sich diese manifestiert, also zb: Rigger - Bunny, dominant - devot, oder Sadist - Masochist, hängt von den persönlichen Vorlieben ab.

      BSDM ist halt sehr bunt und facettenreich. Einen paasenden Partner zu finden, mit dem es auf der Beziehungsebene paßt und wo die Beziehung auch alltagstauglich ist, ist schon schwer genug. Wenn man dann noch ein "perverser BDSMler" ist, wird's schon schwieriger. Dannoch die richtigen Vorlieben unter einen Hut zu bringen...

      Hinzu kommt im D/S-Kontext dann noch, ob der auf Spielsituationen beschränkt sein oder sich wie ein roter Faden durch den Altag ziehen soll.

      Unter'm Strich denke ich, daß ein "guter Dom" ein authentischer Dom ist.
      Wie rund muss eine Kugel sein um als Kugel zu gelten?

      Ich glaube auf die Frage wird es keine Antwort geben können ebenso wie auf die Frage dieses Threads...

      Ein Dom muss für mich authentisch sein... Dominanz kann dabei alles oder nichts bedeuten... Ist ein superdominanter Typ der Tabus nicht beachtet ein Dom? Dom ist in meinen Augen mehr als nur Dominanz und daher ist es eine Frage verschiedener Faktoren...
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich bin schon ein paar mal hierüber gestolpert und habe gelesen. Nun ist ja die Frage, wie ich es seh. Mein Dom muss schon dominant sein und soll das auch, vor allem in unserem DS-Beziehung. Was wir immer wieder diskutieren (nicht im Sinne von Infragestellen, es ist mir nur sehr wichtig) und ist dennoch das Thema Augenhöhe . Außerdem ist Dominanz insofern wichtig, um Spielregeln abzustecken, zu vereinbaren und zu prüfen. Er hat da schon den besten Weg eingeschlagen: fair, ab und an mit neuen Ideen, die mir nicht immer gleich gefallen oder gar nicht. Aber eben auf Augenhöhe.
      Gute Frage.
      Wie hier schon erwähnt, muss die Dominanz authentisch sein, nicht gespielt.
      Ich denke, aber was jemand für dominant hält oder eben nicht bzw. was einen anspricht, ist von Mensch zu Mensch verschieden.

      Dominanz die mich zum Beispiel anspricht, hat auch viel mit Intelligenz zu tun. Zum Verständnis; Er muss mich auf meiner Ebene abholen, da ich mich nicht für die Dümmste halte, muss er auf dieser Frequenz mithalten können. Hört sich irgendwie doof und eingebildet an, aber da fängt es bei mir tatsächlich an, ob ich einen Mann für mich persönlich als dominant empfinde oder nicht.
      Des Weiteren muss da auch eine gewisse Sensibilität vorhanden sein, einer der nur sein „Programm“ abspielt, ist meist zu egoistisch oder nicht gewillt, Sub zu beobachten, ihre Reaktionen aufzunehmen und zu schlussfolgern. Ein gesunder Egoismus ist durchaus erwünscht.
      Auch kann ich nichts mit Lehrbuch-Doms anfangen. Jede Konstellation ist individuell und das sollte auch Dom bewusst sein. Und so erkundet man zusammen wieder von neuem.

      Somit gibt es für mich nicht ein wie dominant muss ein Dom sein, denn das muss er, alles andere ist für mich dann halt kein Dom, sondern was empfindet man als dominant. Und passt das, dann ist er für mich dominant. Punkt.
      @GreenBlueEyes Das kann ich zu 100 % unterschreiben. Mir geht es genauso.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Da antworte ich gleich mit der Gegenfrage, wie devot muss sub sein?
      Gibt es eine allgemeine Maßeinheit für Dominanz/Submission?
      Die Neigungen und ihre Ausprägungen müssen einfach zueinander passen.
      Bei mir muss auch der Kopf dominiert werden bevor der Körper nachfolgen kann. Bei jemand anderem mag das genau umgekehrt sein.
      Dominanz kann sich in so vielen Dingen zeigen, aber ohne, dass sie zur Submission des Gegenübers passt wird kein Schuh draus.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall

      Kathynca schrieb:

      Wie dominant muss ein Dom sein?
      Für mein Verständnis ist dies eine jener "theoretischen" Fragen, auf die es "praktisch" keine allgemeingültige, sondern stets auf den individuellen Einzelfall abgestimmte Antwort geben kann.

      In einer idealen Ausgangssituation wäre es für den gemeinsamen bestmöglichen Genuss von Vorteil, wenn der Dom so dominant wie die Sub devot oder vice versa wäre :)

      Mit zunehmendem Grad der Abweichung von dieser Art Gleichgewicht in die eine oder andere Richtung dürften mittelfristig die Herausforderungen wachsen und langfristig die Frustration im Sinne von Unzufriedenheit zunehmen.

      My two cents for today.