BDSM & Strafrecht (Ausgeliedert aus "Würde gerne Neues ausprobieren")

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      BDSM & Strafrecht (Ausgeliedert aus "Würde gerne Neues ausprobieren")

      Hallo Jackal123,

      Jackal123 schrieb:

      Meine Freundin und ich würden BDSM gerne mal ausprobieren haben aber nicht wirklich Ahnung wie man damit richtig anfängt.
      Laß die Finger von dem ganzen BDSM/SM-Kram, das ist nichts für Euch!

      Egal wie modisch und gehyped das ganze momentan sein mag, es handelt sich um Freiheitsberaubung, Körperverletzung oder u.U. Vergewaltigung. Damit wollt Ihr nichts zu tun haben! Und sicherlich auch nicht mal eben eine Straftat "ausprobieren".

      Wenn ihr was neues machen wollt, redet miteinander worauf ihr Lust habt, was Euch geil macht. Und baut das gegenseitige Vertrauen auf, genau dieses auch miteinander umzusetzen. Scheißegal, was dabei am Ende rauskommt. Dafür braucht ihre keine Mode-Krücke aka BDSM. Und was immer Ihr beide dann wirklich wollt; das ist Euer Ding und das solltet ihr durchziehen!

      Gruß,
      Moon-Beast

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      P.S.: Ach, und solltet ihr meinen Rat beherzigen und am Ende feststellen, daß ihr doch sowas wie BDSM macht: Herzlich WIllkommen ;)
      Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.
      - Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

      Moon-Beast schrieb:

      Laß die Finger von dem ganzen BDSM/SM-Kram, das ist nichts für Euch!

      Egal wie modisch und gehyped das ganze momentan sein mag, es handelt sich um Freiheitsberaubung, Körperverletzung oder u.U. Vergewaltigung. Damit wollt Ihr nichts zu tun haben! Und sicherlich auch nicht mal eben eine Straftat "ausprobieren".
      Finde es nicht klug BDSM mit Freiheitsberaubung, Körperverletzung oder u.U. Vergewaltigung gleichzusetzen. Ich vermute zwar du wolltest damit etwas anderes bezwecken, dennoch mag ich diesen Vergleich gar nicht. BDSM hat damit überhaupt nichts zu tun und wir sollten uns eigentlich sehr deutlich von solchen Straftaten distanzieren und sie nicht mit unserer Spielart in einen Topf werfen und wenn für einige die dem "Hype" (sehe ich übrigens anders) erliegen nun ein wenig fesseln und Popohaue BDSM ist ist das auch OK, es ist ihr BDSM und da sollte keiner von uns drüber werten denn niemand von uns hat auf die Deutungshoheit was BDSM ist ein Anrecht.

      Wo man etwas für den Einstieg findet:

      gentledom.de/grundlagen/tipps-fuer-einsteiger/
      gentledom.de/grundlagen/bdsm-anleitung/
      gentledom.de/grundlagen/spielarten/
      gentledom.de/aus-dem-leben/erste-schritte-bdsm/
      gentledom.de/community/magazin/ (Mai 2012 hat den BDSM Einstieg zum Thema)

      Um nur ein paar zu nennen und hier im Forum gibt es auch ewig viel dazu:

      forum.gentledom.de/index.php/T…pe=com.woltlab.wbb.thread
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Wow puh mir fällt gerade echt was aus dem Gesicht. In einem BDSM Forum eine Einsteiger Anfrage mit Straftaten wie Vergewaltigung auf eine Stufe zu zerren ist echt naja scheiße.
      Zumal der Unterschied zwischen beiden irgendwo auch in der Einvernehmlichkeit der Sache bei beiden Parteien liegt.
      Wenn man solchen Mist in die Richtung von Anfängern und Fragestellern absondert sollte man es auch als Ironie oder "spaß" deutlich Kennzeichen. Wir haben da sogar einen Emoticon für mit Schild und so.

      Naja es ist Freitag, auf anderen Boards erlebt man so was Montags.

      Ich geh mal noch nen Kaffee trinken und mich etwas ausklinken. Ey WIE kann man nur echt jetzt mal 8| :thumbdown:
      Erstmal an @Jackal123 eine Entschuldigung, daß ich hier den Thread hijacke, wenn es länger wird mach ich noch einen eigenen Thread auf.

      Gentledom schrieb:

      Finde es nicht klug BDSM mit Freiheitsberaubung, Körperverletzung oder u.U. Vergewaltigung gleichzusetzen. Ich vermute zwar du wolltest damit etwas anderes bezwecken, dennoch mag ich diesen Vergleich gar nicht. BDSM hat damit überhaupt nichts zu tun und wir sollten uns eigentlich sehr deutlich von solchen Straftaten distanzieren und sie nicht mit unserer Spielart in einen Topf werfen.
      Ich kann Deine Ansicht durchaus verstehen, aber mal direkt gefragt: was passiert denn, wenn ich jemanden Fessel, Schlage oder Sex mit ihr habe und sie am nächsten Tag zur Polizei geht? - Die Frage der EInvernehmlichkeit ist im Nachhinein schlecht zu beweisen.
      Und ich glaube nicht daß ein Richter dann sagt, oh, das war BDSM, dann ist ja gut ...

      Und angesichts der Entwürfe für das neue Sexualstrafrecht soll ja das Entziehen des Einvernehmen selbst im Akt -und gar hinterher(!)- noch ermöglicht werden. Blöd dann für den Partner, wenn aus ursprünglich einvernehmlichem Sex im nachhinein(!) eine Vergewaltigung wird.
      Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.
      - Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist
      Das kann ich so nicht stehen lassen.

      Moon-Beast schrieb:

      Ich kann Deine Ansicht durchaus verstehen, aber mal direkt gefragt: was passiert denn, wenn ich jemanden Fessel, Schlage oder Sex mit ihr habe und sie am nächsten Tag zur Polizei geht? - Die Frage der EInvernehmlichkeit ist im Nachhinein schlecht zu beweisen.
      Und ich glaube nicht daß ein Richter dann sagt, oh, das war BDSM, dann ist ja gut ...
      Ich hatte diesen Fall beruflich nicht, bin als Volljurist aber mit Richtern, Staatsanwalt und Anwälten befreundet die so etwas schon hatten, mal mit mal ohne BDSM. Auch hier funktioniert unser Rechtssystem allgemein sehr gut. Im Strafrecht gilt in dubio pro reo also die Behauptung allein reicht da nicht aus, es muss gefüttert werden und jeder halbwegs gute Verteidiger kann hier viel bewirken, wenn der Dom mit Safeword spielt und dies auch nachweisen kann. Wer ohne spielt, naja der geht ein großes Risiko ein, da sage ich dann aber auch, Pech gehabt wenn man das Risiko eingeht muss man eben auch mit der möglichen Quittung rechnen :) Klar bleibt ein Restrisiko aber richtig gemacht (Safeword, Auswahl der Spielpartner, usw) ist das rein rechtlich extrem safe, ansonsten würden ja reihenweise BDSMler im Knast sitzen :D

      Moon-Beast schrieb:

      Und angesichts der Entwürfe für das neue Sexualstrafrecht soll ja das Entziehen des Einvernehmen selbst im Akt -und gar hinterher(!)- noch ermöglicht werden. Blöd dann für den Partner, wenn aus ursprünglich einvernehmlichem Sex im nachhinein(!) eine Vergewaltigung wird.
      Meinst du ernsthaft, dass die Person während des Akts ihre Entscheidung nicht mehr revidieren können soll????

      OK Leute die Metakonsens haben würden sich das vielleicht wünschen aber ich bin verdammt froh, dass wir in einem Rechtsstaat leben in dem man zu jeder Zeit Herr über seinen eigenen Körper und seine Rechte ist. Zudem frage ich mich ernsthaft welchen Entwurf du gelesen hast, der hinterher einen Entzug der Einwilligung vorsieht, bitte diesen Teil korrekt zitieren und belegen. Das ist ganz sicher nicht so und wird auch nie passieren.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Also irgendwie habe ich ja gehofft, dass das extreme Ironie von Dir war Moon Beast , ok dem ist nicht so...

      Aber warum diese Aussage :" Laß die Finger von dem ganzen BDSM/SM-Kram, das ist nichts für Euch!"

      Das erschliesst sich mir gar nicht, ehrlich gesagt. Wie kannst Du vom Ausgangspost ausgehend, davon so rigoros ausgehen?

      Zum Rest haben Gentledom und Schallgewitter ja schon genug gesagt.

      @Mod3 mein Beitrag hatte sich überschnitten mit deiner Ansage, bitte auch ausgliedern dann
      @Jackal123 Ich hoffe Ihr habt Spaß an Eurem Ausprobieren und dem Einstieg in BDSM und ich persönlich hoffe, dass Du über Eure Erlebnisse und Erfahrungen ein bisschen was berichtest - würde mich jedenfalls wirklich interessieren, da ich mich als Frischling auch erst versuche zurecht zu finden.

      @Moon-Beast Ich habe doch wirklich kurz überlegt, ob ich nach lesen Deines Posts sofort BDSM aus meinem Hirn kloppen und das Forum verlassen sollte. Gott sei dank viel mir dann wieder ein, wie tolerant und hilfsbereit hier die meisten Mitglieder hier sind.
      Ich denje es wäre von großem Vorteil für alle, wenn Du Dich vor Deinen Kommentaren zum Sexualstrafrecht, mit diesem auch detaillierter befasst und zwar auch zum "Ist-Zustand". Natürlich ist das deutsche Recht auch immer zum Teil auch Auslegungssache, aber auf sehr allgemein verfasste Erklärungen von evtl geplanten Änderungen Bezug zu nehmen, dient m. E. allenfalls der Polemik und Panikmache
      Ich kann ehrlich gesagt absolut nicht verstehen was der Kommentar überhaupt sollte. Es hat sich jemand erkundigt und wollte wissen wie er einsteigen kann, wenn es den beiden nicht gefällt hören sie schon selbst auf damit.

      Es ist absolut daneben mit sowas zu kommen! Mich haben am Anfang die meisten Praktiken auch erstmal erschreckt und waren mir zu hart. Wenn man keine Erfahrung hat dann erschreckt die Welt des BDSM einen erstmal, das kommt vor. Ob man Spaß daran hat oder nicht findet man erst raus wenn man sich versucht. Und bei Versuchen wendet man selten gleich extreme Praktiken an.

      Mir wurde am Anfang auch die Frage gestellt ob ich sicher sei das ich überhaupt Interesse an BDSM habe. Die Frage ist irgendwo berechtigt, aber sie ist auch ziemlich übergrifflich. Denn damit wird suggeriert das andere besser zu wissen meinen was mir gefällt oder nicht. Dein Kommentar war sogar noch eine Stufe härter @Moon-Beast. Du bist damit derb übergriffig geworden mit dem Kommentar.

      Zudem es beim BDSM immer auf Vertrauen und Absprachen beruht. Diese Straftaten die du nennst haben ABSOLUT NICHTS mit BDSM zu tun. Solange weiterhin solche Dinge im Kontext mit BDSM in den Raum geworfen werden, brauchen wir uns über Klischees und Vorwürfe nicht wundern!

      Gruß

      eine fassungslose
      Silbermond
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
      :monster: Manchmal da frage ich mich ernsthaft wo zur Hölle ich hier nur bin.

      Warum immer diese verdammten Grundsatzdiskussionen an Punkten wo es so komplett null und gar nicht angebracht ist. Himmel Arsch und Zwirn bei allen Höllen noch mal warum muss man immer auf Gesetzen Rumreiten wenns um BDSM geht?

      Ehrlich jetzt mal wenn ich in ner Session bin dann habe ich vorher zugestimmt bzw.deutlich und unmissverständlich eingewilligt. Mitten drin in der Aktion habe ich bestimmt auch besseres und schöneres zu tun als über Gesetze nach zu Grübeln. Ich weiß ja nu nicht wie es beim Rest aussieht aber ich mache sowas mit Menschen die ich mag, liebe und mit denen mich mehr als ein hallo verbindet. Warum sollte man dem Menschen dann hinterher ans Bein pissen wollen?
      Man kann auch hinter jeder ecke verdammt noch mal paranoid Geister sehen. Was soll das? Für die einen ist es ne Lebensart, für die nächsten einfach ein nettes plus. Ich glaube mal weniger das die Mehrheit BDSM nicht betreibt um anschließend zur Polizei zu gehen oder Gerichte zu beschäftigen X(

      Schallgewitter schrieb:

      Wenn man solchen Mist in die Richtung von Anfängern und Fragestellern absondert sollte man es auch als Ironie oder "spaß" deutlich Kennzeichen. Wir haben da sogar einen Emoticon für mit Schild und so.
      Ja, urspünglich war - wie von Gentledom auch richtig erkannt - die Intention eine vielleicht nicht ironische, aber durchaus andere.


      Durch Gentledoms Antwort ging das dann auf eine andere Schiene, deswegen auch ein Danke an Mod3 für das ausgliedern, auch wenn ich mir ein anderen Titel gewünscht hätte (z.B. "Bdsm & Strafrecht")

      Gentledom schrieb:

      halbwegs gute Verteidiger kann hier viel bewirken, wenn der Dom mit Safeword spielt und dies auch nachweisen kann.
      Hm, wie soll ich das nachweisen? Da kann doch nur bei den Vernehmungen auf Konsistenz und Glaubwürdigkeit der beteiligten geprüft werden, denn selbst ein Schriftstück, daß vorher ein Safeword verabredet, zeugt ja nicht davon, daß es beachtet wird, oder genutzt wurde.

      Gentledom schrieb:

      aber richtig gemacht (Safeword, Auswahl der Spielpartner, usw)
      Da sind wir uns wieder einig, gerade die Auswahl der Spielpartner ist dabei IMHO immens wichtig! Daher bin ich bei der, Verzeihung, Hedonisten-Schwemme momentan auch etwas ... echauffiert, die glauben mal eben BDSM wie einen ONS durchziehen zu können.

      Gentledom schrieb:

      Meinst du ernsthaft, dass die Person während des Akts ihre Entscheidung nicht mehr revidieren können soll????
      Jein. Ist zugegebenermaßen ein Problem. Von einer "Vanilla" warte wo alles sauber und ordentlich ist, hat natürlich jeder jederzeit das Recht aufzuhören. Aber das bedeutet auch, daß man sich ja zum einen vorher weniger Gedanken machen muß und zum anderen sich nie seiner animalischen Seite hingeben darf, weil immer die Möglichkeit besteht, daß der andere - trotz anderer Absprachen - plötzlich nicht mehr will.

      Und ja, IMHO bewegen wir uns in einer Grauzone. Vieles fängt erst an interessant zu werden wenn es eben nicht mehr gespielt, sondern echt ist. Und genau in der Ecke verorte ich BDSM eher als in der netten "50 Shades Of Grey"-Welt.

      Gentledom schrieb:

      Zudem frage ich mich ernsthaft welchen Entwurf du gelesen hast, der hinterher einen Entzug der Einwilligung vorsieht, bitte diesen Teil korrekt zitieren und belegen. Das ist ganz sicher nicht so und wird auch nie passieren.
      Na, da hoffe ich doch ernsthaft daß Du recht behalten wirst.
      Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.
      - Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

      Moon-Beast schrieb:

      Jein. Ist zugegebenermaßen ein Problem. Von einer "Vanilla" warte wo alles sauber und ordentlich ist, hat natürlich jeder jederzeit das Recht aufzuhören. Aber das bedeutet auch, daß man sich ja zum einen vorher weniger Gedanken machen muß und zum anderen sich nie seiner animalischen Seite hingeben darf, weil immer die Möglichkeit besteht, daß der andere - trotz anderer Absprachen - plötzlich nicht mehr will.

      Und ja, IMHO bewegen wir uns in einer Grauzone. Vieles fängt erst an interessant zu werden wenn es eben nicht mehr gespielt, sondern echt ist. Und genau in der Ecke verorte ich BDSM eher als in der netten "50 Shades Of Grey"-Welt.

      Ein Dom der sich nicht unter Kontrolle hat und nicht fähig ist jederzeit zu stoppen ist in meinen Augen kein starker sondern ein sehr schwacher Mensch oder wie du es andeutest jemand der auf dem Niveau eines rein triebgesteuerten Tiers agiert... Grauzonen gibt es da nicht, wenn dich der rechtliche Aspekt interessiert: gentledom.de/schlagwoerter/sonstiges/metakonsens/ und gentledom.de/infos/bdsm-und-re…htswirksame-einwilligung/
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Moon-Beast schrieb:

      Laß die Finger von dem ganzen BDSM/SM-Kram, das ist nichts für Euch!
      Da frag ich mich welches Recht wir haben, das für Andere zu beurteilen - sie machen es im Konsens und wollen Spaß haben, wie Hard oder Softcore sie das machen geht uns nix an. Darf ich nicht mehr schwimmen gehen weil ich mich nicht ins offene Meer traue? Bin ich kein Kampfsportler, weil ich versuche realen Kämpfen auf der Straße aus dem Weg zu gehen? Bin ich kein Gamer weil ich keine Lust habe den Rest meines Lebens ein einziges Spiel zu zocken? ^^ Lass sie doch


      Moon-Beast schrieb:

      Egal wie modisch und gehyped das ganze momentan sein mag, es handelt sich um Freiheitsberaubung, Körperverletzung oder u.U. Vergewaltigung.
      Mit beiderseitigem Einverständnis, dann ist es keine Straftat mehr. Du sagst Medizinstudenten auch "Mit Medizin wollt ihr nix zu tun haben, das handelt sich um schwerste Körperverletzung, Mord, Totschlag, fahrlässige Tötung...oh und Kampfsport ist sowieso Körperverletzung...und Kinderarzt ist dann gleichgestellt mit Kindesmissbrauch?


      Moon-Beast schrieb:

      Dafür braucht ihre keine Mode-Krücke aka BDSM.
      Mir gefällt der Ausdruck irgendwie nicht...BDSM ist aktuell mehr in den Medien und aktuell in Mode ja, aber das heisst doch nicht, dass man nur BDSM machen will weils in Mode ist. Es kann viele Gründe haben, dass sie gerade JETZT damit starten wollen. Was wenn vor....wann auch immer du angefangen hast, BDSM gerade gehyped worden wäre. Hättest du dann auf BDSM verzichtet weils eine Modeerscheinung war?


      Moon-Beast schrieb:

      Die Frage der EInvernehmlichkeit ist im Nachhinein schlecht zu beweisen.
      Darum gibts sowas wie unterschriebene Nogo & Tabu Listen, Sklavenverträge etc. Auch wenn die vor Gericht ungültig sind da sittenwidrig beweisen sie zumindest, dass es einvernehmlich gewesen sein dürfte.


      Moon-Beast schrieb:

      Hm, wie soll ich das nachweisen?
      Ich hab unterschriebene Papiere wo auch Safewords aufgelistet sind. Und Dokumente aufm PC ^^

      Gentledom schrieb:

      Ein Dom der sich nicht unter Kontrolle hat und nicht fähig ist jederzeit zu stoppen ist in meinen Augen kein starker sondern ein sehr schwacher Mensch oder wie du es andeutest jemand der auf dem Niveau eines rein triebgesteuerten Tiers agiert...
      Frag mal die Primals, die genau das animalistische, das Tier in sich suchen ... :)

      Aber um zu dem von mit Intendierten Thema zurückzukommen.

      Du schreibst in dem Artikel zur Rechtswirksamkeit der Einwilligung:


      2. Die Einwilligung muss freiwillig (also ohne Druck, insbesondere von Dom) erfolgen

      Da frag ich mich, wieweit "Druck" ausgelegt werden kann.

      Das typische Szenario ist ja, daß zwei Menschen Interesse aneinander haben und sich unterhalten. In BDSM-Kreisen kommt es dann oft vor das eine Seite sagt XYZ ist für mich aber Voraussetzung für eine Beziehung. Abhängig von der Stärke des Beziehungswunsches auf der anderen Seite wird sich dann darauf eingelassen. ... Mehr oder weniger begeistert.

      Kann eine geschickt geführte "Überredung" -früher vielleicht "Verführung" genannt- schon als Druck ausgelegt werden?

      Ich sehe -gerade bei MaleSubs- nämlich oft die Tendenz für eine FemDom in SM Praktiken einzuwilligen, die oft weit über ihren Erfahrungshorizont gehen und Hauptsächlich durch den Beziehungswunsch der MaleSubs motiviert sind.
      Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.
      - Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist
      Huch,

      eine spannende Diskussion. Ich werfe mal meine Gedanken mit in den Raum, würde mich sehr freuen, dass, wenn ich was falsch sehe, @Gentledom mich aufklärt :)

      Also, ich gehe jetzt von SM aus, da DS für mich nicht wirklich relevant ist.

      Mein Piercer will für jedes Piercing eine Unterschrift, da es sich um eine Körperverletzung mit Einwilligung handelt.

      Wir spielen in der Regel mit Halsband. Das heißt, wenn er mir sagt "Magst du mir dein Halsband geben" oder "Hol dein Halsband" und ich verneine, ist klar, ne, jetzt nicht. Hole ich es, gebe ich eine grundlegende Einwilligung in diesem Moment. Passiert nun etwas, was mir z.B. in dem Moment zu viel ist, so teile ich das mit, wobei er sich gerade bei neuen Sachen oft rückversichert. Es gibt für mich also trotz der grundlegenden Einwilligung jederzeit die Möglichkeit, diese zu widerrufen. Das ist doch, jetzt mal rein rechtlich gesehen, eine ziemlich klare Sache in dem Fall auch und gerade für mein Einverständnis und seine Absicherung, oder?

      Kommen wir ohne Halsband in die Richtung, dann fragt er auch nach. Oder ich sage nein oder ähnliches.

      Liebe Grüße Liz

      Moon-Beast schrieb:

      Da frag ich mich, wieweit "Druck" ausgelegt werden kann.

      Das typische Szenario ist ja, daß zwei Menschen Interesse aneinander haben und sich unterhalten. In BDSM-Kreisen kommt es dann oft vor das eine Seite sagt XYZ ist für mich aber Voraussetzung für eine Beziehung. Abhängig von der Stärke des Beziehungswunsches auf der anderen Seite wird sich dann darauf eingelassen. ... Mehr oder weniger begeistert.

      Kann eine geschickt geführte "Überredung" -früher vielleicht "Verführung" genannt- schon als Druck ausgelegt werden?

      Ich sehe -gerade bei MaleSubs- nämlich oft die Tendenz für eine FemDom in SM Praktiken einzuwilligen, die oft weit über ihren Erfahrungshorizont gehen und Hauptsächlich durch den Beziehungswunsch der MaleSubs motiviert sind.
      Wenn Du es so interpretierst dürfte niemand (egal ob Anfänger oder vermeintlicher "Profi") BDSM ausüben, da es sich in der Regel um emotionale Beziehungen mit Abhängigkeiten handelt und nicht um einen Kühlschrankkauf.

      Viva schrieb:

      Wenn Du es so interpretierst dürfte niemand (egal ob Anfänger oder vermeintlicher "Profi") BDSM ausüben, da es sich in der Regel um emotionale Beziehungen mit Abhängigkeiten handelt und nicht um einen Kühlschrankkauf.
      Ah ... ich sehe Du verstehst worauf ich hinaus will ... :)

      Das würde nämlich tatsächlich bedeuten, daß nur Menschen, die wirklich in der Lage sind ihre Motivationen -und vor allem psychischen Schwachstellen- zu erkennen sich an BDSM wagen sollten. Denn im Grunde kann jede/-r Druck und Manipulation ausüben um diese Ziele zu erreichen. Und ich denke, daß es heutzutage kaum Menschen gibt die über sich selbst so aufgeklärt sind, daß sie dort völlig unbeeinflußt entscheiden können.

      Und dann bin ich wieder bei meinem Ausgang: Laßt die Finger davon ;)
      (und ich sollte mich hier abmelden und meine Spielsachen verkaufen :) )

      P.S.: Du glaubst nicht wieviele Emotionen bei einem Kühlschrankkauf mitspielen ;)
      Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.
      - Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

      Moon-Beast schrieb:

      Viva schrieb:


      Das würde nämlich tatsächlich bedeuten, daß nur Menschen, die wirklich in der Lage sind ihre Motivationen -und vor allem psychischen Schwachstellen- zu erkennen sich an BDSM wagen sollten. Denn im Grunde kann jede/-r Druck und Manipulation ausüben um diese Ziele zu erreichen. Und ich denke, daß es heutzutage kaum Menschen gibt die über sich selbst so aufgeklärt sind, daß sie dort völlig unbeeinflußt entscheiden können.
      Da magst Du Recht haben, aber ich halte es für sinnvoller, dann jemandem, der Interesse bekundet zu raten, dass er sich langsam mit, sagen wir mal sanften Techniken an das Thema BDSM rantasten soll.
      (auch mit fachkundiger Unterstützung zum Beispiel aus diesem Forum)
      Anstatt ihm bildlich gesprochen die Tür vor der Nase zuzuknallen.

      Moon-Beast schrieb:

      Und ich denke, daß es heutzutage kaum Menschen gibt die über sich selbst so aufgeklärt sind, daß sie dort völlig unbeeinflußt entscheiden können.
      Kannst du es denn?
      Wenn nicht, solltest du tatsächlich wohl deinem eigenen Rat folgen... :huh:
      Wir haben alle irgendeinen Knacks - der Unterschied ist: bei manchen ist er diagnostiziert... :monster:
      Ich bekomme langsam aber sicher das Gefühl es soll hier einfach nur Stunk vom Zaun gebrochen werden.

      :ironie: Geht's nicht noch ne runde mehr Diskriminierender oder nicht noch einen Hauch mehr Verachtender? :ironie:

      Scheiß egal ob ein Mensch nun ganz toll ist in Selbsteinschätzungen, Selbstreflektion oder nicht, jeder Mensch egal ob Seelisch Angeknackst, Geistig oder Körperlich Behindert oder sonst wie mit Handycap darf sein Leben gestalten und leben wie er kann und will. Das schließt auch das praktizieren von BDSM mit ein!

      Wie anmaßend ist es bitte zu sagen Menschen die so oder so sind dürfen dieses oder jenes nicht erleben oder ausleben. Wir sind dich keine Richter über andere Menschen oder Einsteiger die hier sagen du darfst und du darfst nicht!