Was passiert innerhalb einer TPE Beziehung mit einem vorhandenen oder hineingeborenen Kind? (Ausgliederung aus "Unterschied zwischen TPE und Sklaventum")

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      Puh endlich etwas Zeit. Und auch wenn ich mal wieder nur viel zu wenig Sofaschlaf im Büro bekomme möchte ich jetzt doch noch ein bischen Zeit in eine Antwort stecken.
      Bevor ich loslege noch eins, Leute diese Überschrift ist ein absolutes Wortmonster! Tut schon fast weh beim Hinsehen. Ich breche das mal jetzt auf für mich folgendes runter:

      Was ist wenn ein Kind in einer mehr oder weniger intensiven BDSM Verbindung aufwächst?

      Klare erste grobe Antwort ist erstmal es lebt und wächst zu einem Erwachsenen Menschen heran. Zum Glück gibt's hier keine BDSM extra Wurst. Das funktioniert hier wie überall gut oder miserabel. Kommt auf die Eltern an und wie sehr sie ihr Kind und seine Bedürfnisse im Blick haben.

      Wenn ich mir jetzt mal beide Freds ansehe (den worauf das hier basiert, und den hier) dann sehe ich 3 Seiten.
      1. ich will aber mein BDSM leben auch mit Kind
      2. BDSM okay aber Kind bleibt außen vor
      3. BDSM hin oder her das Kind steht im Vordergrund
      Ihr alle habt auf eurem weg nicht mehr recht oder unrecht.

      Ob BDSM das in einer oder mehreren Ebenen in die Erziehung eines Kindes einfließt nun schadet oder nicht das kann man pauschal nicht beantworten. Ja es gab schon vor mehr als 15 Jahren diverse Studien mit der Thematik wie sich die Sexualität und das Leben der Eltern auf die Kindliche Entwicklungen auswirkt. Man kann bis heute nicht sagen dies oder jenes ist pauschal schlecht. Genau so wenig wie man sagen kann dieses oder jenes ist positiv.
      Eltern die "ihr" BDSM irgendwo mit Kind ausleben da wo Kinder ein Machtgefälle bei den Eltern mitbekommen sind so gesehen erstmal nicht mehr auffällig in der Entwicklung oder besser als Kinder die in anderen Modellen groß werden.
      So viel erstmal dazu. Das soll jetzt aber auf keinen fall als Freifahrtschein für irgendwas verstanden werden!

      Die Frage die sich Eltern bei allem Drang ihre Neigung ausleben zu müssen stellen sollen und müssen ist eigentlich die ob diese Lebensphilosophie dem Wesenskern ihres Kindes gegenüber zumutbar und vertretbar ist. Denn nicht jedes Lebensmodell das Eltern toll finden oder leben wollen ist gut für das Kind. Hier kann wirklich sehr tiefer und kaum reparierbarer Schaden angerichtet werden.
      Was ich damit meine ist jeder von uns ist doch anders. Was ich zb. lecker finde kann Lady Admin total ekelhaft finden usw. genau so verschieden sind Kinder auch. Der eine ist ein Räuber und kaum vorm Entdeckerdrang zu bremsen, der nächste ist vorsichtig und hat lieber einen Erwachsenen in der nähe.

      Man kann also nicht pauschal ohne das Kind selbst zu kennen sagen das etwas in der Erziehung gut, schlecht oder pure gewöhnungssache ist. Klar Kinder sind robuster und viel zäher als Erwachsene meinen mögen die stecken schon verdammt viel weg. Aber sie zahlen auch immer den aller höchsten Preis für Lebensexperimente ihrer Eltern. Ich erlebe in der Praxis Kinder die kommen zB. nicht mit beiden Eltern als Leitperson zurecht die blühen regelrecht auf wenn sie nur einen haben der den Ton angibt, ich habe aber auch Kinder die genau das als belastend empfinden, Kinder die von den Erziehungsversuchen ihrer Eltern kaputt gespielt wurden, kinder die sich erdrückt oder ungeliebt fühlen etc.
      Alle "meine" Kids so schwer wie sie sind, haben eines gemeinsam die Erziehung der Eltern und das Umfeld in dem sie sich bewegen müssen gehen an ihren Bedürfnissen vorbei. Das Ergebnis davon ist dann ein Kind das seinen Platz nicht findet und sich einfach falsch in seinem ganzen sein fühlt.

      Wieviel man also von was auch immer in die Erziehung einbringt sollte sich niemals an den Eltern und deren wollen richten sondern am Kind und seinen Bedürfnissen. Gerade in den acht Hauptphasen die so wichtig und prägend für das Erwachsenenalter später sind sollte man als Eltern immer in der Lage sein zu gunsten des Kindes zurück zutreten und das eigene wollen erstmal hinter allem anderen anstellen.

      Das Leben welches man vorlebt, sowie die Erziehung die man für sich selbst als passend erachtet sollte niemals vergessen lassen das es hierbei auch um Bedürfnisbefriedigung des Kindes geht. Und genau das ist der Kern der Sache was passt und was nicht ist nichts statisches sondern individuell und hoch dynamisch und immer dem Kind angepasst.

      Gentledom schrieb:

      <<..>> Ist es moralisch legitim, dass eine Mutter ihre Rechte und Pflichten faktisch komplett auf einen Dritten überträgt (egal ob er nun Vater oder Stiefvater wäre)? Aus dem Verständnis von TPE kann man das ableiten, persönlich vertrete ich die Auffassung, dass TPE aber Sub nicht von der Eigenverantwortung befreit und schon gar nicht von der Fremdverantwortung für einen unmündigen Nachkommen befreien kann. Spannende Frage, vielleicht sollte sie sogar ausgegliedert werden.
      Pauschal und mal ganz provokant und leicht ironisch geantwortet: Ja!
      Es gibt so manche Eltern, die entweder freiwillig oder unfreiwillig ihre Rechte und Pflichten an den Kindern abgeben und diese in einem "Kinderheim" aufwachsen lassen.

      Grundsätzlich stellt sich aber die Frage:
      was leben zwei Menschen miteinander aus?

      Ist allmächtiger Dom mit (inzwischen durch "Erziehung und Beziehungskonstrukt" lebensunfähiger") Sklavin gesegnet, wird hier sicher nicht darüber gesprochen, wer, wie und wo was entscheidet. Das Kind wird automatisch dem allmächtigen Herrn und Vater folgen, weil dem Kind "rein überlebenstechnisch" gar keine Wahl bleibt.

      Klar wird das niemand gut finden.
      Allerdings frage ich mich, ob man als Dom wirklich einen "lebensunfähigen" Partner/Sklaven haben will, dem man alles sagen muss?

      Für mich schwer vorstellbar. Ich diskutiere nicht, wenn ich entschieden habe, erkläre aber warum und wieso, wenn gewünscht. Aber bei entscheidenden neuen Themen bzw. Entscheidungsfindungen ist mein Sklave sehr wohl einbezogen, zumal es ja zufälligerweise auch noch Faktoren wie Arbeit und Co gibt, die nicht meiner "hoheitlichen Entscheidungsgewalt" Unterliegen.

      Was ich sagen will: Geklärte Themen, Rituale, Regeln etc. werden nicht diskutiert: Ich sage, er macht. Dennoch gibt es gewisse abgeklärte Freiheiten und auch wenn er mir folgt, so ist er dennoch ein Individuum mit Wünschen und Bedürfnissen und keiner, der uns aus dem sogenannten Vanilla-Bereich kennt, würde sagen, dass er hörig ist. "Hörig" im Sinne von willenlos und Marionette.

      Deswegen betrachte ich diese Frage eher schmunzelnd. Mir jedoch darüber bewusst, dass es im Bereich der Familienkonstrukte so manches gibt, dass ich mit "ähnlich oder gar direkte Sklaverei" bezeichnen möchte (allerdings ohne BDSM-Hintergrund , sondern eher im Kontext der unterschiedlichen Gewaltformen, wie psychische, physische oder sexuelle Gewalt, bei der Kinder eben genauso wenig wie Partner/in ausgeschlossen sind.)

      Hörigkeit, Willenlosigkeit, Tabulos und ähnliche Worte werden zwar oft im BDSM-Kontext gesucht oder angeboten, aber sind für mich persönlich absolute K.O.-Wörter, da ich eben keine lebensunfähige Marionette oder Zombie haben will, sondern neben all dem BDSM-Gefüge eben noch Gefühl, Wertschätzung und Liebe mit einem Partner leben möchte.

      Diese Konstrukte von TPE etc. stelle ich persönlich nach ihrer Funktionalität und Angepasstheit im Alltag in Frage. Für mich persönlich sind es eher theoretische Konstrukte. Gerne würde ich jedoch mal mit Menschen in Kontakt kommen, die von sich behaupten, dass sie es leben und würde gerne erfahren wie es realistisch im Alltag funktioniert.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von She-Ra ()

      @Schallgewitter
      Diese 8 Phasen kamen doch von woher...da gibt es doch ein Modell, oder täusche ich mich?
      Da klingelt es bei mir ganz entfernt...ist das nicht auch genutzter Lehrstoff für soziale Studiengänge?
      Könntest du mir bitte die Quelle nochmal verraten? Das wäre sehr lieb, denn das Thema interessiert mich. :love:
      Ja klar @darkness

      Erik H. Erikson's Modell der Persönlichkeitsentwicklung. Er hat nach Lebensjahr und Lebensphase psychosoziale Kriesen lokalisiert die jedes Kind durchmachen muss und ein Positives und ein negatives Entwicklungsmodell erstellt. Sprich wie entwickelt sich ein Kind in welcher Kriese und welche Folgen hat es dann im Weiteren Verlauf. Welche Stärkung und welche Defizite werden wann, wo, wodurch, wie tief gebildet und verankert.

      Ganz ehrlich diese Phasen bekommt man i.d.R nicht mit. Eltern die ein Blick für ihr Kind haben reagieren darauf natürlich mit Anpassung von Erziehung und Lebensumfeld. Ich bin ehrlich verfechter von Situationsabhängiger dynamischer Erziehung. Dieses nach Buch oder Modell erziehen ist immer so eine Sache :/ kann klappen kann aber auch gewaltig in die Hose gehen.

      Das ist eigentlich hartes Brot man neigt irgendwann überall Geister zu sehen und alles zu hinterfragen.

      Aber gut. Alle diese hier haben die acht Phasen als Grundlage.

      Erikson:
      - Identität und Lebenszyklus
      - Jugend und Kriese - Psychodynamik im sozialen Wandel

      - Kohlberg:
      Psychologie der Moralentwicklung
      Just Community Ansatz in Theorie und Praxis

      - Malson; Itard; Mannoni:
      Die wilden Kinder

      - Schreiner:
      Moralische Entwicklung und Erziehung

      - Asendorf:
      Keiner wie der andere ( wie Persönlichkeitsunterschiede entstehen)
      Ich finde, dass ist ein haariges Thema!

      Die Schwierigkeit liegt für mich darin, dass ich nicht finde, dass Kinder etwas damit zu tun
      haben, ob Mama und Papa Lust haben TPE zu leben. Kinder sollten, generell im Kontext BDSM,
      außen vor gelassen werden. Sicher, sie können aufwachsen, wie jedes andere Kind, dennoch
      wäre es 1. für mich als Mutter unvorstellbar, meine Rechte und Pflichten meinem Kind gegenüber
      abzutreten. Man hat das Kind ausgetragen, geboren und wird es, als Mutter, in den meisten Fällen
      bis aufs letzte verteidigen. (Es wird in den meisten Fällen nicht nötig sein, aber ich denke ihr wisst was ich meine)
      2. Ich habe so meine Schwierigkeiten zu verstehen, wie es positiv für die Entwicklung des Kindes sein
      kann immer zu sehen, dass einer das Sagen hat!?
      Ja, wir hatten die Ausführungen bereits, dass es das früher gegeben hat und wohl auch heute noch teilweise
      gibt, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es sich für das spätere Leben positiv auswirken wird.
      In irgendeiner Hinsicht würde dieses Kind, meiner Meinung nach Defizite in seiner Persönlichkeit oder im sozialen
      Umgang mit anderen haben. Da ich nicht vom Fach bin, kann ich da nur mutmaßen, aber mir macht dieses Thema
      ein wenig Bauchschmerzen.

      3. Kann oder muss das Ausleben einer Neigung so ausgeprägt ausgelebt werden, dass dabei sogar die Kinder
      mit inbegriffen sein müssen? Ich fand da den Post von @darkness sehr treffend.

      Ich finde einfach irgendwo muss mal ein Punkt gemacht werden. Kinder suchen sich zum einen nicht aus,
      dass sie auf die Welt kommen wollen, zum anderen können sie sich ihre Eltern nicht aussuchen, und sie sollten
      nicht auch noch in die Beziehungsmodelle ihrer Eltern mit rein gezogen werden, wenn diese auf BDSM, TPE, usw.
      ausleben möchten.
      Grüße

      Mrs. Mendor

      ______________________________________________________________________________

      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)

      Mrs. Mendor schrieb:


      Ich finde einfach irgendwo muss mal ein Punkt gemacht werden. Kinder suchen sich zum einen nicht aus,
      dass sie auf die Welt kommen wollen, zum anderen können sie sich ihre Eltern nicht aussuchen, und sie sollten
      nicht auch noch in die Beziehungsmodelle ihrer Eltern mit rein gezogen werden, wenn diese auf BDSM, TPE, usw.
      ausleben möchten.
      genau da bin ich voll und ganz bei dir. Privat ist es auch meine Meinung das man Grenzen braucht und ziehen muss.
      Leider ist es aber so das manche ihre Neigung über alles stellen da kann man nix gegen machen. Es ist halt neuerdings chic nur noch bei seinem Kick zu sein ohne Rücksicht auf alles andere.
      Bei solchen und anderen Themen tröste ich mich damit das es
      1. höhere Stellen gibt die eingreifen können wenn gefahren für kinder im verzug sind
      2. bei den meisten ist es eh nur irgendein seltsames Gedankenspiel das nicht wahr wird

      Privat würde ich später als Mutter auch eher zusehen das meine Kinder nicht so aufwachsen müssen einfach weil ich der Meinung bin BDSM hat nix in keiner Erscheinung auch nur in der Nähe oder im Kontext zu Kindern was verloren. Ich will das sie sich selbst entdecken und ihre Richtung unbeeinflusst durch irgendwelches egoistische Modellevorleben finden.

      Rein Fachlich nun steht oben schon es gibt keinen Anhaltspunkt das BDSM Einflüsse generell schädlich aufs Kind wirken.
      Ich bin da auch ganz bei Mrs. Medor und Schallgewitter.
      Egal wie/was/wo man lebt, man hat als Elternteil einfach die Verantwortung für sein Kind und dessen wohlergehen.
      Für mich/uns ist es logisch, dass wir "unser TPE Beziehung" niemals mit der eines kinderlosen Paares vergleichen können.
      Vieles ist lediglich im Kopf present und das reicht uns auch :)
      Das Thema muss glaube ich, von viel mehr Seiten beleuchtet werden.
      Der nachfolgende Text, soll lediglich zu Verdeutlichung/ Erklärung meiner Gedanken sein, vollkommen Wertefrei.
      Wenn ein Paar Tpe lebt, ist es mehr als nur die sexuelle Komponente, es ist eine Form der Beziehungsführung.
      In vielen Antworten hier geht es schon rein nur um diese Lebensführung, in Verbindung mit Kindern, unabhängig davon ob dieser Bereich Dom übergeben wird oder nicht.

      Problematisch an der Thematik finde ich, für ein Tpe Paar, was diese Form der Beziehung, nun schon längere Zeit lebt, Ist das normal!
      Sie sind es miteinander u.U. gar nicht anders gewöhnt.

      Ich möchte mich nicht hinstellen und da mit hocherhobenen Zeigefinger hinstellen und sagen: " Mit Kind geht das jetzt aber nicht mehr".
      Genauso wenig, würde ich es bei Homosexuellen, oder anderen Minderheiten tun.

      Wenn jetzt beide ihre Beziehung nicht mehr so ausleben können ( natürlich unter Rücksichtsnahme aufs Kind)
      bleiben Eltern zurück die frustriert sind.
      Ob das für das Kind dann besser ist, wage ich zu bezweifeln.
      Bevor es jetzt zu Missverständnissen kommt, ich gehe natürlich davon aus, das es keine sexuellen Handlungen / Erniedrigungen ect. gibt, wenn das Kind anwesend ist. Hier ging es jetzt um das Machtgefälle als solches.
      Anmerkung:
      Dies ist lediglich meine Meinung und nicht für die Allgemeinheit gültig.
      @Schwarze Rose Ich verstehe jetzt nicht ganz warum Eltern frustriert zurückbleiben sollten, weil sie ihre Beziehung nicht mehr so ausleben können wie vorher!? Ich denke, es gibt hier im Forum genügend Leute die eine TPE Beziehung führen und Kinder großziehen. Die Sache ist doch ganz einfach die, dass in den meisten Fällen Kinder von diesem Machtgefälle ausgenommen sind.
      Soll heißen, im Punkto Kindererziehung sind dann beide auf Augenhöhe.

      Ähm, und auch wenn es jetzt seltsam klingt, zumindest in der ersten Zeit, in der ein Kind geboren worden ist, hat man ehrlich gesagt andere Sachen im Kopf, als BDSM und TPE.
      Das heißt nicht, wenn man ein Kind hat ist alles vorbei, es heißt nur, da ist dann jemand der einfach mehr Aufmerksamkeit braucht, als die eigene Neigung.

      Und wie alle Eltern wird man das übrige Konstrukt um die Kinder herum bauen.
      Grüße

      Mrs. Mendor

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      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
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      @Mrs. Mendor Ich habe es jetzt so verstanden, das ein Paar das TPE als Beziehungsform schon länger lebt, sich für ein Kind eben umstellen, wie alle Eltern ihr Leben umstellen müssen, aber frustration aufkommen kann, wenn das alte Gewohnte ganz wegfällt, weil "das macht man nicht als Eltern".

      Es ist ein Unterschied ob man eine Angepasste Form weiterlebt oder wegen dem Kind ganz aufhört damit. Am Ende wird das Kind der Leidtragende sein, wenn die Eltern sich zu sehr nach ihm Richten und sich selbst vollkommen aufgeben, weil die Eltern es eben dem Kind entsprechend in die Schuhe schieben, nicht bewusst...aber für das Kind doch spürbar.

      Ich selbst hab den Frust austragen dürfen für meine Mutter das sie ihre Gesangskarriere aufgeben musste, weil ich Unterwegs war und damals eine Mutter gefälligst zuhause bleiben soll und nicht Abends auf Konzerten rumrennen. Ist nicht schön für Mutter und Kind und tut der Bindung gar nicht gut.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
      @Mrs. Mendor
      Beim Tpe geht es ja um die totale Machtübergabe.
      Total beinhaltete für mich "alles".
      Wenn ich jetzt anfange einzelne Bereiche auszuklammern, habe ich kein Total mehr und somit kein Tpe.
      Augenhöhe gibt es imho innerhalb von Tpe nicht, es widerspricht sich.

      Ob man eine solche Beziehung führen möchte oder nicht, überlegt man deshalb auch vorher sehr gründlich.
      Wenn man sich dann dafür entscheidet, sollten die Konsequenzen daraus auch bewusst sein. Auch die Frage ob Kinder und wenn ja, wie die Erziehungsvorstellungen sind, sollten vorher geklärt sein.
      Anmerkung:
      Dies ist lediglich meine Meinung und nicht für die Allgemeinheit gültig.
      Ich grätsch jetzt mal dazwischen und habe auch nicht alles gelesen, aber über manches bin ich doch gestolpert :pardon: Ich verstehe nicht ganz, welche Richtung dieses Thema teilweise nimmt. Entscheidungen abgeben, hat mit den Kindern erst mal wenig/nichts zu tun. Wieviele Frauen überlassen ihren Ehemännern die letzte Entscheidung, ganz ohne BDSM? Wie oft höre ich "Da muss ich erst meinen Mann fragen"? Wie läuft es in vielen anderen Kulturen? In wieviel Ehen gehört es dazu, dass wichtige Dinge abgesprochen werden und einer entscheidet am Ende? Leiden diese Kinder? Nein - m.E. nicht und wenn doch, hat es für mich wenig mit der Beziehungsmodell zu tun, sondern mit anderen Faktoren. Für mich ist eins der wichtigsten Punkte, dass Kindern sehen Eltern/Elternteile bei Alleinerziehenden sind glücklich und sich einig. Natürlich verändern sich Beziehungen mit Kindern, einiges verändert sich. Schließt das TPE grundsätzlich aus - in meinen Augen nicht.

      Irgendwo sehe ich das Problem nicht - wenn man selbst keins daraus macht :)
      @SilbermondJa, so habe ich das auch verstanden :) .
      Ich möchte sicherlich auch niemanden auf die Füße treten, aber wenn ich in einer TPE Beziehung lebe und es wird ein Kind in diese Beziehung geboren, tja, dann darf man wohl, für das Wohl des Kindes, annehmen, dass Mama und Papa sich mal Gedanken gemacht haben, wie wird es oder soll es denn werden, mit Kind!? Wie gesagt, ein Kind sucht es sich nicht aus auf die Welt zu kommen.

      Das du es mit deiner Mutter so erleben musstest tut mir wirklich leid, denn ich finde, die Freude über ein Kind sollte immer überwiegen :) .

      Mir ist in diesem Fall nur wichtig, dass es nicht so aussieht, als müsste man BDSM und alles was damit irgendwie zu tun hat über alles stellen, sogar über die eigenen Kinder. Ich sehe es als "einen" Teil von mir, der sicher zu mir gehört, aber es ist nicht das einzige was mich und mein Leben ausmacht. :)
      Grüße

      Mrs. Mendor

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      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)
      Öhhhmm ich bekomme das gerade nicht zusammen.
      Die Fragestellung war doch mal vereinfacht ausgedrückt

      TPE Beziehung mit einem vorhandenen oder hineingeborenen Kind?

      Gut ich kann mit TPE nix anfangen und das was ich dazu hier im Forum so lese bringt mich eher dazu an ne Geisterbahn ohne Ausgang zu denken aber egal. Mit BDSM kann ich dann doch was anfangen :)

      Mal ganz knall hart gesagt, wenn man ein Kind in die Welt setzt dann sollte einem klar sein das man sein Leben irgendwo umkrempeln muss, das es sich eben vom gewohnten weg verändert weil da jetzt noch ein Mensch dazu kommt der sich das nicht aussuchen konnte, der evtl. gar nicht für so eine Lebensweise gestrickt ist!
      Wer nicht in der Lage ist zu Gunsten des aller schwächsten hier Vorwurfs - und Aggressionsfrei Temporär zurück zu stecken sollte evtl. noch einmal genau darüber Nachdenken ob es nicht ne Alternative zum Kind gibt. Einen Hund oder Goldfische oder so.

      Schallgewitter schrieb:

      Mal ganz knall hart gesagt, wenn man ein Kind in die Welt setzt dann sollte einem klar sein das man sein Leben irgendwo umkrempeln muss, das es sich eben vom gewohnten weg verändert weil da jetzt noch ein Mensch dazu kommt der sich das nicht aussuchen konnte, der evtl. gar nicht für so eine Lebensweise gestrickt ist!

      Wer nicht in der Lage ist zu Gunsten des aller schwächsten hier Vorwurfs - und Aggressionsfrei Temporär zurück zu stecken sollte evtl. noch einmal genau darüber Nachdenken ob es nicht ne Alternative zum Kind gibt. Einen Hund oder Goldfische oder so.
      Gebe ich dir vollkommen recht. Aber schließt das TPE für dich aus? Für mich nicht. Bei dem was ich so sehe, liegt das Problem nicht in den Beziehungsformen, sondern darin wie die Eltern mit ihrer Verantwortung umgehen. Ich bin überzeugt davon, dass Eltern die TPE leben genauso verantwortungsvoll handeln, wie Eltern in einer "Vanillabeziehung". Andersrum gilt das natürlich auch. TPE heisst für mich nicht, dass Mama/Papa überall kniet (mal überspitzt ausgedrückt), sondern es geht viel um unsichtbare Rituale/Regeln/Absprachen usw. Wie schon geschrieben, ändert sich mit einem Kind alles, aber für mich heisst das nicht etwas ausschließen, sondern (vereinfacht ausgedrückt) anzupassen. Kurz: Wie so oft sehe ich hier kein BDSM-spezifisches Problem.

      (Da ich nicht TPE lebe bitte unterbrechen falls ich daneben liege - das hier ist einfach nur meine Auffassung :) )
      @Schallgewitter
      Ich denke alle die hier geschrieben haben, haben klar und deutlich gesagt, dass das Wohl des Kindes an erster Stelle zu stehen hat.

      Das geändert werden muss ist auch klar und logisch nachvollziehbar.

      Auch wenn ich mich jetzt unbeliebt mache, es gibt kein gesichtertes Wissen darüber, was eine " perfekte Kindheit" "perfekte Eltern" ausmacht.

      Hinzugehen und zu sagen, schafft euch lieber ein Haustier an....dazu schweige ich lieber.

      Wollen wir hier wirklich werten, wer mit welcher Neigung, welchem Hintergrund, welchen Handicap....ect.pp... sich dazu entscheiden darf ob er Kinder möchte.

      Solange das Wohl des Kindes, egal in welcher Konstelation vorne liegt, denke ich, das Eltern verantwortungsbewusst handeln.
      Ob der Weg der richtige ist wird keiner vorher wissen können.
      Bei einer "Standard Vanilla" Beziehung aber auch nicht.
      Anmerkung:
      Dies ist lediglich meine Meinung und nicht für die Allgemeinheit gültig.
      Vielleicht liegt es wieder daran, dass jeder alles anders definiert.
      Für mich heißt TPE, dass Dom in letzter Instanz entscheidet und das in allen Bereichen.
      Das heißt doch nicht automatisch, dass Sub den ganzen Tag nackt auf den Knien rumrutscht.
      Was auch klar ist, dass Kinder nicht in sexuelle Praktiken einbezogen werden!
      Aber ich finde nix verwerfliches dran, wenn man bspw. sagen würde, alles sitzen am Tisch und es wird erst gegessen, wenn der Papa allen einen guten Appetit wünscht.
      @nightbird hat es bereits geschrieben, dass es ganz ohne BDSM heißen kann, dass erst der Mann gefragt wird. Und ich würde auch meinen Mann fragen, ob wir unsere Tochter ins Ballett schicken. Wenn er "nein" sagen würde, und ich wüsste, dass es für meine Tochter wichtig ist, dann würde ich versuchen ihn umzustimmen, doch letztlich würde es wohl seine Entscheidung sein. Wobei ich sicher bin, dass mein Mann immer mit bestem Wissen für unsere Tochter handeln würde. (Ob das allerdings als Machtgefälle angesehen wird oder nicht - keine Ahnung. Und ob es anders wäre, wenn ich keine BDSM-Schublade dafür hätte, wage ich zu bezweifeln. Denn wir sind auch in der Wohnung in der wir sind - ohne, dass ich hier rein wollte und das schon 4 Jahre bevor ich was von BDSM wusste)
      Außerdem finde ich, dass ein bisschen vergessen wird, dass Doms ja auch weiblich sein können und dementsprechend die Mutter ja diejenige wäre, die die Entscheidung trifft.

      Was das "Ausleben einer Neigung" angeht, da würde ich dann jetzt mal noch die homosexuellen ins Boot holen - finde da nämlich auch nix dran, wenn ein gleichgeschlechtliches Paar ein Kind bekommt und ACHTUNG sich auch noch vor diesem Kind küsst.
      Ist auch nix verwerfliches dran, wenn Mama und Papa das tun. Wobei ich das noch eher als etwas sexuelles einstufen würde, als wenn
      wenn es heißt, "keiner steht auf, bevor Mama das Essen für beendet erklärt". Dann ist das einfach ein Ritual. Hat nix mit Ausleben einer sexuellen Neigung vor Kinderaugen zu tun.


      (P.S. es bedeutet nicht, dass wir das so ausleben, wie oben beschrieben, sondern nur, dass ich es mir in der Art vorstellen kann. ;) )

      Edit: war zu langsam... ich bezog mich auch nightbirds ersten Post
      Always be yourself, unless you can be a unicorn, then always be a unicorn...
      So ich glaub ich muss nun doch auch was dazu sagen ^^


      triangel schrieb:

      Ein zu heutiger Zeit innerhalb einer TPE / CIS Beziehung geborenes Kind ( ich verweise auf die Gesetzmäßigkeit
      innerhalb der Beziehung) unterliegt ebenfalls TPE.
      So? Wenn Sub Eigentum des Doms ist, würde das unterstellen, dass ein Kind Eigentum der Sub ist und damit Dom gehört, aber ein Kind gehört sich selbst und gewisserweise auch dem Staat (Kindergeld etc.) und kann daher gar nicht Eigentum des Doms sein. Ausserdem bezieht sich TPE auf die Mutter, das Kind hat gar nicht die nötige Reife um eine Entscheidung zu treffen zumal auch Sub iM TPE jederzeit aussteigen kann.


      triangel schrieb:

      den Text-Konsumenten möchte ich ein Mindestmaß an
      Selbstrefletion und Verstand abfordern.
      Würden wir dem Schreiber auch gern, aber ohne weitere Erläuterung ist das schon ein heftiges Statement, zumal ein juristisch ungültiges


      triangel schrieb:

      Der Unterschied zwischen Sklaverei und TPE liegt in der Freiwilligkeit der Sklaven.
      In die Sklaverei wurden viele Menschen geboren
      Kommt auf das Verständnis an. Im BDSM Kontext ist Sklaverei immer freiwillig. Und reale Sklaverei war etwas das Menschen durchaus auch viele Sklaven freiwillig gewählt haben

      June schrieb:

      Für mich persönlich wäre dies moralisch definitiv nicht vertretbar
      Wobei in meinen Augen der Dom dann auch das Kindeswohl an 1. Stelle zu stellen hat, das Wohl der Sklavin an 2. Stelle und sich selbst an Dritte, denn mit Rechten kommen auch Pflichten hier Verantwortung und Fürsorge. Darin seh ich eigentlich kein Problem wenn die nötige Kompetenz da ist. Das muss aber jeder Fall für sich entscheiden, wie ers handhaben möchte
      Aber wie du sagst, es gibt auch Vanilla Beziehungen wo einer klar für alles zuständig ist gern in streng religiösen Familien



      M.J. Craw-Corteaz schrieb:

      heißt das der devote Part gibt seine Rechte am Kind ab ?
      - heißt das der devote Part verliert automatisch sein Kind , wenn er die Beziehung beendet ?
      - was passiert wenn etwas entschieden wird was dem devoten Part überhaupt nicht passt ?
      - wer entscheidet ob überhaupt ein Kind gezeugt / geboren wird ?
      - Nein
      -Nein, das wär schon juristisch gar ned machbar
      - Safeword?^^
      - Beide zusammen hoffentlich, sonst wärs ja kriminell




      schneewittchen.10 schrieb:

      Was bedeutet das für die Entwicklung eines Kindes?
      Wobei das Fälle sind die genauso in Vanilla Beziehungen eintreten können, Trennung der Eltern, Jugendamt das einschreiten muss, Unfälle mit Todesfolge...


      Rozabel schrieb:

      Das frühere Sklaventum war
      Wobei wieder die Frage wäre wieviel früher, in welcher Kultur, welche Definition? Aus modernem Kontext heraus war ja irgendwie alles was früher mal gemacht oder gedacht wurde furchtbar. Aus dem Kontext der jeweiligen Zeit heraus hatte Sklaverei genug reize, dass viele Menschen das einem anderen Leben vorzogen, freiwillig. Zumal wir auch nicht nur von Plantagenarbeitern ausgehen dürfen, in Rom waren zum Beispiel viele Berufe von heute Sklavenarbeit - Friseur, Lehrer, Arzt....sowas machten Sklaven

      Lady Admin schrieb:

      und auch diese sind nicht für das Kindeswohl schädlich Es bedeutet auch nicht, dass sie weniger liebevoll sind.
      Eben. Ich möchte erneut darauf verweisen, dass weltweit sogar die allermeisten Menschen von Eltern mit klarem Machtgefälle erzogen werden, sei es aus Gründen der Religion (Christentum, Islam Judentum) oder aus Gründen der Kultur (Hinduismus, Buddhismus) und? Schadet es dem Kind? Nein. Was ein Kind braucht sind Eltern die es lieben und für es da sind, es loben und auch erziehen. Ich bin mir sogar sicher, jedes Kind hätte lieber TPE Eltern die miteinander glücklich sind als irgendein gleichberechtigtes Konzept auf Augenhöhe wo die Eltern dauernd streiten. Für Kinder ist weniges schlimmer als Eltern die sich nicht mögen, denn wenn das Kind etwas mitkriegt das seinem Wohl schadet und es traumatisiert, dann sind es Streite der Eltern...zumal Viele hier noch in Machtgefällen aufgewachsen sein dürften.
      Zumal Erziehung nicht nur Sache der Eltern ist - es gibt Kindergarten, Schule, Vereine, Freunde...

      Henry schrieb:

      biss zu ihrer Mündikeit von allen Praktiken die der begriff BDSM abdeckt ausgeschlossen sind.
      Ich behaupte mal, dass viele Erziehungsmethoden schon ins D/S Spektrum gehören. Das Kind aufs Zimmer schicken oder vorschreiben was es zu essen gibt, wann es Hausaufgaben macht etc. ist auch D/S Und wenn Papa dem Kind sagt es soll duschen gehen, kann ers auch der Mama sagen wo ist das Problem?^^

      Schallgewitter schrieb:

      Hier kann wirklich sehr tiefer und kaum reparierbarer Schaden angerichtet werden.
      KANN ^^ Aber das geht mit JEDEM Lebensmodell der Eltern. Man gibt dem Kind Werte mit. Ist BDSM da schlechter als Religiösität? Oder Workaholic und Geldgeilheit? Sollte man Eltern die Erziehung des eigenen Kindes verbieten, weil sie Antiautoritär sind oder weil sie Überautoritär sind? Sollte man dann Rassisten die Kinder wegnehmen? Und was ist mit Esoterikspinnern oder Veganern? Dem Kind kann vieles schaden, und es gibt kaum Menschen die in ihrer Kindheit nicht das eine oder andere Trauma erlitten haben. Die Frage ist ja eher wie man damit umgehen lernt und da helfen ja auch Lehrer und Freunde des Kindes mit


      Kinky schrieb:

      keiner steht auf, bevor Mama das Essen für beendet erklärt. Dann ist das einfach ein Ritual. Hat nix mit Auslebung einer sexuellen Neigung vor Kinderaugen zu tun.
      Eben so seh ich es auch. Wenn Dom Mama und Kind erzieht lebt die Mama sogar die Erziehung und Ideale vor was durchaus sehr positiv ist, da Kinder viel besser lernen wenn sie sehen, dass die Eltern sich auch an Regeln halten und den selben Gesetzen unterworfen sind. Regeln die für alle gelten sind einfach fair und verständlich