Was passiert innerhalb einer TPE Beziehung mit einem vorhandenen oder hineingeborenen Kind? (Ausgliederung aus "Unterschied zwischen TPE und Sklaventum")

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      Also, ich komme jetzt entweder nicht mehr richtig mit oder ich bin für das Thema zu einfach gestrickt, keine Ahnung :pardon: . Ich spreche jetzt auch mal nur für mich, die ich doch sehr bei @Schallgewitter bin, aber sie hat selber genug Haare auf den Zähnen, die Meister Propper nen tollen Afro stehen lassen würden ;) (absolut nicht bös gemeint!).

      Mal ehrlich, das dieses Thema überhaupt dermaßen Diskussionswürdig ist, finde ich schon befremdlich. Diese Frage würde sich mir nämlich überhaupt nicht stellen. Ein Kind hat nichts, aber auch rein gar nichts für mich damit zu tun, ob ich in meiner Beziehung TPE lebe. Wie gesagt, das alles hier ist total toll, wir leben es gerne aus, tri tra trullalla, aber irgendwo mal einen Punkt machen. Ganz einfach.

      Entweder das ist mir alles so wichtig, dass ich mich nicht auf ein Kind anpassen kann, dann sollte man sich überlegen, ob man Kinder möchte oder wenn die Kinder schon da sind, ob man es denn wirklich so extrem leben muss oder möchte.
      Oder man sagt, alles super, kein Problem, das funzt auch mit Kind, ohne dass das Kind oder wir auf irgendetwas verzichten müssen, oder irgendwer das Gefühl hat, er müsste verzichten.
      Grüße

      Mrs. Mendor

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      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)
      Ich frage mich bei diesem Thema, ob jemand wirklich solche Allmachtsphantasien hat, dass er/sie wirklich ...
      1. alles besser weiß
      2. alles richtig entscheidet
      3. Verantwortung für mehrere Leben trägt
      4. in allen Entscheidungen unantastbar ist


      Und das nicht nur gegenüber sich und einem weiteren erwachsenen Menschen, der sich bewusst dafür entscheidet nichts zu entscheiden, sondern auch einem Menschen gegenüber, der in unserer Gesellschaft aufwachsen, zurechtkommen und Entscheidungen fällen lernen muss.


      Und wie verhält sich dieser Mensch gegenüber dem Kind? Erzieht er es zu einem freien Willen oder wird auch das Kind in eine Art TPE "gedrängt"?


      In meinem Kopf schwirrt seit Eröffnung dieses Threads immer das Wort "Größenwahn" herum...
      Ich finde diese Wendung hier absurd und so unglaublich an den Haaren herbeigezogen das mein Hirn kapituliert.
      Klar gab es damals so was ähnliches aber wie man das nun schön reden kann erschließt sich mir null. Damals waren auch nicht alle Kinder gut in dem Lebensmodell aufgehoben! Damals war auch nicht alles gut und eitel Sonnenschein weder bei Kindern noch in Familien! Nur die Mittel dies zu beschönigen waren andere, sie waren grausam und oft alles andere als Human die Mittel um Kinder wieder "richtig" zu bekommen X(
      Also ganz klar an die ewige Damals gabs das auch und alle waren ach so Happy Fraktion --> NEIN auch damals war NICHT alles gut!

      Was mir echt richtig sauer kommt in der letzten Zeit ist ne verdammt große Menge gequirlte rotze! Oh und es kocht in mir gewaltig bei all diesen speziellen Wehwehchen die bei Licht betrachtet JEDER haben kann und nicht nur BDSMler die nur speziell sind weil man mit macht BDSM in einer Ecke drauf klatscht, dieses Maßlose,Grenzenlose, dieses Gedankenlose hauptsache man quetscht es irgendwie ins BDSM! Ob es Kinder sind, ob es trauer ist oder sonstwas, grenzenloses Abgrenzen in purer Maßlosigkeit.

      Das und noch zig Zeug mehr!

      @Dana hat mit einem einzigen Wort etwas beschrieben das ich nicht in Tausend Texten ausdrücken könnte!

      Größenwahn trifft es für mich genau ins schwarze!

      @Mrs. Mendor ich nehme das jetzt mal als Kompliment und sage artig Dankeschön :)
      Ach ja und Danke für die Bilder zu Meister Proper im Kopf. Tolle Wurst nu hab ich wieder Grimme nur 15 Jahre jünger im Auge! Menno ich wollte doch mal schlafen. Manchmal bist du echt etwas böse ;(

      Und damit bin ich durch mit dem Thema und raus aus diesem Strang hier.
      Wir hatten hier mal vor einem Jahr oder mehr (hab's nicht mehr auf dem Schirm) ein angemeldetes Paar, das eine Recht extreme Art hatte sich auszuleben, bei der auch, ihren Darstellungen nach zumindest, das Kindeswohl ihres Kindes mehr als nur...zweifelhaft gewahrt war.

      Das ging sogar so weit, dass sie es als völlig legitim und richtig bezeichnete ihr Kind wegzugeben, sollte es der Auslebung ihrer Neigung im Wege stehen, was es damals wohl tat.
      Es war auch damals recht speziell, die beiden waren nach einigen solcher seeehr seltsamen Aussagen glücklicherweise nicht mehr lange da. Ich krieg es wirklich nicht mehr ganz zusammen, schade eigentlich ( @Luna ? Du bist bei sowas besser, erinnerst du doch noch präziser daran? Oder sonstwer?).
      Denn während man hier über Recht und Unrecht streitet und Begriffe totdefiniert (sorry folks), passieren tatsächlich zum Teil da draußen das skurrilste Zeug.

      Auch mit Kindern. Auch im Rahmen von BDSM. Und auch im Rahmen TPE.
      Aber eben in keinem guten Rahmen.
      Es gibt nichts was es nicht gibt.

      Deswegen finde ich es einerseits gut solche Diskussionen zu führen, andererseits führt es so zu nicht viel, weil man sich im Kreis dreht. Und sei es nur weil sich die meisten (zum Glück) mit solchen Handlungen und/oder Entscheidungen nicht identifizieren könnten und geistesgegenwärtig genug sind zumindest zu versuchen ihren Kindern die bestmöglichen Eltern zu sein.
      Und damit scheinen sich hier die meisten zu identifizieren. Finde ich gut :)

      P.S.: Sollte ich mich falsch erinnern, dann oops ^^ Salatbrain. Aber da klingelts bei mir zart im Hintergrund, da war was...
      Für mich heißt TPE nicht gleich, dass Sub keine eigene Meinung haben darf oder diese nicht kommunizieren darf.
      Ergo: Sub denkt über die Erziehung anders, können beide darüber reden. Dom entscheidet ja nur in der letzten "Instanz", aber vorher kann man sich annöhern.
      Allerdings finde ich, wer in einer solchen Partnerschaft lebt und ein Kind bekommt (oder schon hat), sollte sich ausführlich über die Erziehung unterhalten. Vielleicht sind ja auch beide der gleichen Ansicht, haben den gleichen Erziehungsstil bzw. setzen bei der Erziehung die gleichen Schwerpunkte. Wenn das klar ist, und Dom wie schon mal gesagt an 1. Stelle das Kind, danach Sub und dann erst sich stellt, sollte die Erziehung wunderbar funktionieren und das Kind hat keine Nachteile.
      Und für die Zeit, in der Sub alleine mit dem Kind ist, kann die "Aufgabe" an Sub ja durchaus sein: Erziehe das Kind. Dann entscheidet Sub durchaus, aber mit Einverständnis des Dom. So bekommt das Kind nicht mit, dass Mama oder Papa nix zu sagen hat, und Sub hat ein gutes Gefühl Dom gegenüber.
      Für mich ist das alles gar nicht so abwegig, ein Kind in einer solchen Partnerschaft großzuziehen.
      Ist jetzt ein schlechter Vergleich, aber auch im Tierreich gibt es Hierarchien innerhalb der Familie. Da steht ganz klar einer an der Führungsstelle, und alle anderen folgen, an ihrer jeweiligen Stelle der Rangfolge. Und ich würde mal behaupten, den Jungtieren geht es damit durchaus gut...
      Und wenn ich mich recht erinnere, sind diese Tiere sehr nah mit uns verwandt... ;)
      Wir haben alle irgendeinen Knacks - der Unterschied ist: bei manchen ist er diagnostiziert... :monster:
      Bitte geht mal in euch bevor ihr Weiterschreibt, denn hier werden gerade Meinungen angedeutet, die keiner hier im Thread vertreten hat.
      Stein des Antoßes war ein Beitrag von Triangel, der nicht so richtig verstanden wurde und die Moralische Frage die Gentledom dann kam:

      Gentledom schrieb:

      Ich verstehe triangel so, dass zwar das Kind kein TPEler ist, jedoch der dominante Part in allen Belangen des Kindeswohls die entscheidende Instanz ist. Daraus ergibt sich für mich eine spannende moralische Frage. Sich selbst verschenken bis zur Rechtlosigkeit ist rechtlich und moralisch (solange es eine zwanglose Ausstiegsmöglichkeit gibt und keine sittenwidrigen Handlungen vorgenommen werden) absolut in Ordnung und dürfte hier von niemandem beanstandet werden, wie aber sieht es mit den Rechten einer Dritten Person aus, für welche man als Elternteil die Verantwortung übernommen hat? Ist es moralisch legitim, dass eine Mutter ihre Rechte und Pflichten faktisch komplett auf einen Dritten überträgt (egal ob er nun Vater oder Stiefvater wäre)? Aus dem Verständnis von TPE kann man das ableiten, persönlich vertrete ich die Auffassung, dass TPE aber Sub nicht von der Eigenverantwortung befreit und schon gar nicht von der Fremdverantwortung für einen unmündigen Nachkommen befreien kann. Spannende Frage, vielleicht sollte sie sogar ausgegliedert werden.

      darkness schrieb:

      Deswegen finde ich es einerseits gut solche Diskussionen zu führen, andererseits führt es so zu nicht viel, weil man sich im Kreis dreht.

      Die Diskussion dreht sich aktuell tatsächlich in einem Scheinkreis. Denn keiner versteht mehr so recht worum es eigentlich geht. Dadurch werden die Texte missverstanden.

      Einig sind sich alle dabei, das vor den Kindern keine sexuellen Handlungen durchgeführt werden sollten, oder auch eindeutige D/S-Aktionen, welche generell in der Öffentlichkeit wohl nur von ganz extremen Paaren verwendet werden wie sich Hinknien vor dem Top usw.

      Die moralische Frage hier dreht sich aber wirklich im Kreis, aus dem einfachen Grund, es wir nebeneinander her gesprochen und nicht miteinander. @Schallgewitter und @Mrs. Mendor ich schätze eure Meinungen sehr, aber ich hab das Gefühl das ihr euch gerade verrannt habt und Aussagen in den Texten seht die keiner gemacht hat.

      Schallgewitter hat uns einen schönen Überblick verschafft über die Psyche der Kinder, ja wir wissen das war lang nicht alles, aber alles kann man ja auch schlecht in einen Beitrag packen, dafür ist das Thema viel zu Komplex. Pädagogik ist nicht umsonst ein eigenes Studienfach.

      Die Diskussion welche sich im Kreis dreht ist die Frage nach "Schadet es dem Kind, wenn ein Machtgefälle vorhanden ist?" und da hat Schallgewitter ja schön erklärt, das kann man nicht pauschal sagen. Ich merke das bei meinen eigenen Kindern sehr, daher erziehe ich auch jedes Kind anders, immer angepasst an dessen jeweiligen Bedürfnisse. Während meine Tochter sich am besten in einem recht lockeren Erziehungskonzept entwickelt, brauchen meine Jungs klare Strukturen und Regeln, sonst fühlen sie sich überfordert. Das wiederum fordert von uns als Eltern einen ziemlichen Spagat in der Erziehung, damit nicht der Vorwurf kommt "Das ist unfair, wieso darf die XY und ich nicht, oder das ins Unfair, du schaust nach dem ja viel mehr als nach mir"

      Ähnliche Spagate kennen alle Eltern hier, die mehr als ein Kind haben.

      Viele sind der Ansicht ein Machtgefälle per se schadet den Kindern erstmal nicht. Tut es wirklich nicht, solange die Eltern die Bedürfnisse ihrer Kindern im Blick haben.

      Was alternativ noch aufkam ist die Meinung das aber auch Eltern Bedürfnisse haben und diesen Nachgehen wollen, sonst sind sie Frustriert und auch das Stimmt. Die Lösung hierfür wieso das so ist findet man im Capability Approach: de.wikipedia.org/wiki/Capability_Approach

      Eltern haben also vorrangig immer einen Spagat zwischen ihren Bedürfnissen und denen der Kinder zu meistern. Zu sagen "Wer Kinder will hat diese an erste Stelle zu rücken oder sollte keine bekommen, finde ich ehrlich gesagt frech und viel zu einseitig gesehen.

      Denn was ich bisher weiß, ist das Eltern sich am besten um ihre Kinder kümmern können, wenn ihre Bedürfnisse erfüllt sind. Wenn man sich für Kinder entscheidet, dann weiß man nicht vorher WAS einen alles erwartet. Zum einen weil kein Kind gleich ist, die Nichte kann also total Pflegeleicht sein, aber das eigene Kind braucht extrem viel Aufmerksamkeit und Hilfe usw. Zumal sich Kinder anderen Gegenüber immer anders Verhalten als den eigenen Eltern gegenüber. Alle Eltern kennen das ,wenn Erzieher im Jährlichen Elterngespräch erklären wie sich das Kind im Kindergarten oder in der Schule entwickelt und man sich Fragt "Reden sie von meinem Kind?"

      Kinder werden von so vielen Einflüssen erzogen, das wir gar nicht alles miteinbeziehen KÖNNEN. Je Älter sie werden umso wichtiger wird ihnen die Welt im Außen, außerhalb der Familie und umso weniger Einfluss haben die Eltern darauf was ihr Kind so alles aufschnappt. Aber mit einer guten Bindung zu den Eltern, erzählen die Kinder auch mehr und holen sich öfter Rat bei den eigenen Eltern, als wenn die Bindung wackelig ist.

      Kinder brauchen vor allem eines: Eltern auf die sie sich verlassen können! Die sie ernst nehmen können und die ausgeglichen sind! Denn nur so können Eltern und Kind optimal vertrauen und aufeinander zugehen.

      Das alles hat mit BDSM nichts zu tun, aber Eltern deren Grundbedürfnis eben eine Leben mit BDSM ist, brauchen auch hierfür ihre Freiräume und stricken das um die Kinder drumherum. Das bedeutet, das sie ihr BDSM anpassen. Auch mit einem dauerhaften Machtgefälle, heißt das NICHT, das Eltern vor den Kindern ihre Lebenseinstellung praktizieren. Ein Machtgefälle kann auch unterschwellig vorhanden sein. Das muss nicht aktiv abgerufen werden. Das heißt auch nicht das der/die Top auf die Bedürfnisse seines Bottoms nicht reagiert und sich darüber hinwegsetzt und somit in der Erziehung ihm alle Mitspracherechte entzieht, es heißt nur, das er am Ende bei kritischen Situationen das letzte Wort inne hat.

      Das heißt nicht das Top eine Allmachtsposition inne hat oder Größenwahnsinnig ist. Das heißt nicht, das er keinen Rat bei seinem Bottom sucht. Es heißt nur einer trifft die endgültige Entscheidung. Ja dabei können auch Fehler passieren, aber mein Gott wir sind alles nur Menschen und Fehler gehören dazu. Auch wenn die Eltern kein Machtgefälle haben und auf Augenhöhe entscheiden können diese Fehler passieren. Weil oftmals die Folgen nicht vorhersehbar sind. Das nennt sich Leben.

      Was für Kinder wichtig ist, ist nicht das ihre Eltern niemals Fehler machen, oder sie in einer absoluten Friede. Freude, Eierkuchen Welt aufwachsen müssen, sondern was wirklich wichtig ist, das die Bewältigungsstrategien lernen. Das Leben bietet uns immer unvorhersehbare Überraschungen. Manche sind schön, andere nicht. Im Laufe unseres Lebens lernen wir mit diesen Dingen umzugehen auf unsere eigene Weise und das ist es wobei Eltern ihren Kindern helfen. Problemlösungen zu finden. Alltagsstrategien zu entwickeln und Regeln.

      Darin sind wir uns doch im Grunde alle einig. Es gibt also keinen Grund zu stänkern nur weil man sich um moralische Fragen Gedanken macht. Die Auseinandersetzung mit diesen moralischen Fragen ist eben auch eine ganz wichtige. Zu sagen "Solche Fragen sollten gar nicht erst aufkommen" ist zu kurz gedacht, denn die Auseinandersetzung damit hilft uns doch unvorhergesehenes nicht außer acht zu lassen und uns selbst zu reflektieren. Damit wir Entscheidungen treffen und Verantwortung tragen können. Sich mit diesne Fragen auseinander zu setzen heißt doch nicht das man heimliche Wünsche hegt und diese dann so umsetzen will, sondern einfach das man für sich selbst den Rahmen absteckt was für einen denn überhaupt vertretbar ist.

      Das solche Fragen überhaupt aufkommen zeigt das Verantwortungsvoll mit möglichen Folgen umgegangen wird, weil man sich eben Gedanken macht, was könnten den die Folgen sein.

      Ich bin tierisch fasziniert von der Psyche des Menschen, auch von der dunklen Seite, ich befasse mich damit, weil ich verstehen möchte wieso manche Dinge passieren. Aber nur weil ich mich mit der Psyche und auch mit Verbrechen befasse und versuche zu verstehen, heißt das lange nicht das ich selbst welche begehen möchte oder heimliche Wünsche hege, ich versuche einfach nur zu verstehen WIESO manche Dinge passieren. Da stelle ich mir eben auch viele moralische Fragen. Aber doch nicht weil ich irgendwas gut heiße was andere tun.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
      In einer Welt, in der leider immer mehr Eltern immer weniger in der Lage scheinen, ihre Kinder angemessen zu erziehen, spielen solche Konstellationen, in der ein stringentes TPE gelebt wird, sicherlich eine statistisch vollkommen untergeordnete Rolle.
      Meines Erachtens erwächst nicht aus der Beziehungsform das Dilemma, sondern aus persönlicher Unreife oder Bequemlichkeit. Ob nun Stino oder bdsm!

      Just my two cents
      Marc :coffee:

      Sir_MarcO schrieb:

      In einer Welt, in der leider immer mehr Eltern immer weniger in der Lage scheinen
      Also mal davon abgesehen das Eltern heutzutage einen unglaublichen Druck aushalten müssen....es hat sich extrem viel in Sachen Erziehung geändert, durch Forschungsergebnissen usw. Aber den Eltern Unfähigkeit zu zusprechen finde ich daneben. Man sollte eher mal schauen woher die Überforderungen kommen und zwar WERTFREI!. Denn nicht immer sind die Eltern die bösen.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.

      Silbermond schrieb:

      Aber den Eltern Unfähigkeit zu zusprechen finde ich daneben. Man sollte eher mal schauen woher die Überforderungen kommen und zwar WERTFREI!
      Na ja - es ist eben nur meine Beobachtung!
      Klar hat sich die Welt verändert, klar leben wir in einer hektischen Zeit - nichtsdestotrotz scheint es MIR so, dass vielen Eltern heute die Reife fehlt - oder schlicht die "Qualität", Kinder angemessen "heranreifen" zu lassen. Freilich gibt es Ausnahmen, muss es Ausnahmen geben. Aber sehr viele machen es sich schon sehr leicht. Das ist hier aber nicht das Thema, und ich bin auch nicht gewillt, hier eine gedankliche Exkursion über Unfähigkeiten anzufangen ... ^^

      Wie dem auch sei - ich erhebe mit meinen Ansichten keinen Anspruch darauf, dass sie von jedem geteilt würden.


      Silbermond schrieb:

      Also mal davon abgesehen das Eltern heutzutage einen unglaublichen Druck aushalten müssen....
      Hier müsste man dann tatsächlich nachfragen, wo dieser "unglaubliche Druck" herrührt. Eventuell täte es dann Not, die Lebensprioritäten zu verschieben .... oder zumindest zu überdenken.
      @Dana @Mrs. Mendor
      @Schallgewitter

      Das euch das Thema Tpe und Kinder Unbehagen bereitet, ist ja ganz klar rüber gekommen.
      Da wurde das was geht und was nicht geht, eurer jeweiligen Meinung nach, ja ziemlich deutlich vertreten wird.

      Möchte jetzt mal eine ganz andere Frage in den Raum werfen.

      Wie viel Tpler kennt ihr denn, mit Kindern wo den Kindern dieses Machtverhältniss schadet?
      Und zwar nur das Machtverhaltniss und nicht der Erziehungsstil.

      Persönlich kenne ich 2 Pärchen die innerhalb einer Tpe Beziehung Kinder haben. Ich kann nicht erkennen das es den Kindern schadet. Ganz im Gegenteil, der Tagesablauf ist geregelt, es gibt innerhalb der Familie feste Strukturen, Regeln.
      Und Nein, die Kinder werden nicht zu Tpe Bdsm oder sonst was hin erzogen, sondern sehr frei denkend und soweit möglich Vorurteilsfrei.

      Deshalb würde es mich schon interessieren, welche Erfahrungen ihr da gemacht habt. Wenn man schon mit Grössenwahn oder erhobenen Zeigefinger kommt? ob Tpeler sich überhaupt Kinder anschaffen sollen bzw. noch mal darüber Nachdenken sollen.
      Da wären jetzt konkrete Beispiele nicht schlecht oder handelt es sich nur um ganz private moralische Vorstellungen was darf und was nicht?
      Anmerkung:
      Dies ist lediglich meine Meinung und nicht für die Allgemeinheit gültig.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Schwarze Rose ()

      Dana schrieb:

      Ich frage mich bei diesem Thema, ob jemand wirklich solche Allmachtsphantasien hat, dass er/sie wirklich ...
      1. alles besser weiß
      2. alles richtig entscheidet
      3. Verantwortung für mehrere Leben trägt
      4. in allen Entscheidungen unantastbar ist
      Gerichte, Gesetzgeber, Jugendamt oder generell Ämter.... :D



      Schallgewitter schrieb:

      NEIN auch damals war NICHT alles gut!
      Definitiv nicht. Die Frage die wir uns stellen müssen ist aber, ist es jetzt besser? Die Probleme von heute sind Andere als damals aber sie haben sich nur verlagert, nicht gelöst. Die Antiautoritäre Erziehung macht eine Kindheit nicht glücklicher, aber dafür ein Kind schwieriger und den Reifungsprozess zum Erwachsenen deutlich langsamer. Der Lasse machen Stil macht Kinder auch nicht glücklicher nur für Alle schwieriger. Eine Ohrfeige macht ein Kind definitiv nicht glücklich, aber ob das Anschreien, ignorieren und die psychische Gewalt von heute besser ist? Ich denke ein Kind will sich vor allem geliebt und geborgen fühlen - und da haben wir heute mehr Defizite als jemals zuvor. Heute ist kein Elternteil "rund um die Uhr" für das Kind erreichbar, heute hat das Kind so viel Stress in der Schule, dass es kaum eine Freundschaft pflegen kann, die Eltern sind meist völlig überfordert...Ich kenne einige Leute die von ihren Eltern geschlagen wurden, aber solange sie gespürt haben, dass die Eltern sie lieben und der Schlag als gerechtfertigt empfunden wurde, war alles in Ordnung, die Leute empfanden ihre Kindheit als sehr glücklich und haben ein tolles Verhältnis zu ihren Eltern. Und ich kenne Leute die wurden nie körperlich geschlagen, aber unentwegt psychisch nieder gemacht von den Eltern - sie hassten ihre Kindheit und hassen heute ihre Eltern. Zum Zum Thema zu sagen bleibt - es ist dem Kind doch scheissegal welches Lebensmodell die Eltern haben solange das Kind einen Platz darin hat.


      darkness schrieb:

      Denn während man hier über Recht und Unrecht streitet und Begriffe totdefiniert (sorry folks), passieren tatsächlich zum Teil da draußen das skurrilste Zeug.

      Auch mit Kindern. Auch im Rahmen von BDSM. Und auch im Rahmen TPE.
      Jap aber immerhin gibt es auch ein Jugendamt. Und skurrilses Zeug passiert halt auch im Rahmen von Vanilla, auch im Rahmen von Ehen, Patchworkfamilien und ganz ohne BDSM oder TPE. Ich finde man kann da nicht dem Lebensstil die Schuld geben sowas ist doch individuell.


      Silbermond schrieb:

      oder auch eindeutige D/S-Aktionen, welche generell in der Öffentlichkeit wohl nur von ganz extremen Paaren verwendet werden wie sich Hinknien vor dem Top usw.
      Wobei mir da die Frage aufkommt ob sowas nicht sogar ein Ordnungsgeld geben könnte? Ich meine hinknien ist keine sexuelle Handlung aber vermutlich doch für den aktuellen Zeitgeist sehr störend. Ich stell mir das gerade vor, wie emanzipierte Mama die mit Töchterchen durch den Supermarkt geht und auf einmal kniet da eine freizügig aber durchaus angemessen bekleidete Frau vor ihrem Mann, der ihre Leine in der Hand hält...wär das eine Ordnungswidrigkeit oder ginge das durch...hat da ein Jurist ne Antwort? ^^ Ich mein, dass es moralisch daneben ist brauchen wir nicht drüber reden aber mich würd interessieren ob es juristisch relevant wäre. Im Karneval sieht man ja auch allerlei Zeugs und so Sachen wie die Love Parade ist ja ausgeschildert ^^


      Silbermond schrieb:

      das Eltern sich am besten um ihre Kinder kümmern können, wenn ihre Bedürfnisse erfüllt sind.
      Dem stimme ich zu und ich denke das ist auch den Kindern lieber. Kinder wollen eine glückliche Familie mit glücklichen Eltern in der sie gut aufgehoben sind. Kinder geben sich auch oft selbst die Schuld daran, wenns zwischen den Eltern nicht so gut läuft und ich denke gerade hier wärs den meisten Kindern lieber die Eltern sind glücklich und es tritt etwas zurück als es steht im Vordergrund von unglücklichen Eltern.


      Silbermond schrieb:

      auch von der dunklen Seite
      Gut gut...auf dem richtigen Weg du bist, Darth Silbermond...btw freie Sexualität und Leidenschaft wär doch was, das die dunkle Seite stärkt ^^


      Schwarze Rose schrieb:

      Da wären jetzt konkrete Beispiele nicht schlecht oder handelt es sich nur um ganz private moralische Vorstellungen was darf und was nicht?
      Ich finde man muss gar nicht auf BDSM und TPE speziell gucken. Wie gesagt es gibt GENUG Familien die aus religiösen oder kulturellen Gründen TPE effektiv leben ohne einen BDSM Kontext zu haben. Schadet es den Kindern religiöser Menschen? Ich finde nicht, im Gegenteil, ich habe Kinder die in solchen Strukturen aufgewachsen sind immer als sehr gut erzogen, höflich und nett erlebt und die Meisten davon haben sich auch später gesellschaftlich sehr gut integriert und in ihrem Leben schnell Karriere gemacht. Ob sie glücklich waren kann ich schlecht beurteilen aber es schien mir so. ich erinnere mich etwa den die Zeugen Jehovas - klares TPE Machtverhältnis nach der Bibel. Die Kinder bestens erzogen und glücklich, aber vor allem wurden die Kinder geliebt, jeder hatte seinen Platz, auch die Mama und die Eltern waren glücklich miteinander und mit den Kindern und hatten eben drum auch viel Zeit und Kraft für die Kinder. Problematisch wurden Sachen wie Weihnachten wenn alle Anderen Geschenke kriegen, aber der Papa sagt wir feiern das Fest nicht weil es heidnisch ist. Aber auch da gibts ne Lösung - im Gegenzug kriegen die Kinder an einem anderen wirklich christlichen Feiertag die ganzen Geschenke
      @Arphen

      Oh ja...Jugendamt, danke für das Stichwort. Da bin ich Experte, quasi als Direktimport.
      Das Jugendamt - weißt du eigentlich was alles passieren muss, damit so ein Kind hier geschützt werden kann?
      Und weißt du wie Pupu-egal man dem Jugendamt ist, wenn die Eltern gut verschleiern? Da werde ich echt böse, bei sowas.
      Und ich rede nicht davon dass es hier nicht Leute gibt, die ein Auge auf Familien haben und unterstützen oder eingreifen.
      Aber BITTE komm mir nicht mit diesem Wix vom Jugendamt, das Jugendamt kann auch nicht immer überall gleichzeitig sein.
      Ist auch nicht das Thema gerade, es geht ja nicht darum, welche Instanz eingreift wenn die Eltern am Rad drehen.
      Alleine in meiner Zeit beim Gyn hatte ich Mädels vor der Nase...da hätte das Jugendamt aber mal echt zackig eingreifen müssen, aber keiner hat sich bewegt.
      Also echt, jetzt X(
      Das wird mir jetzt ein bisschen zu doof.
      Irgendwie dreht sich Diskussionen hier im Kreis. Es geht doch nicht darum das Kindeswohl zu schädigen. Und wenn welche Instanz dann wie eingreift. Auch Erziehungsstile sind so unterschiedlich und haben nun ja auch nichts mit der Neigung der Eltern zu tun.

      Interesant wäre zu erfahren, warum einige davon ausgehen, das ein Kind innerhalb einer Tpe Beziehung, mit totaler Machtabgabe, moralisch nicht vertretbar ist.
      Wenn es der gleiche Erziehungsstil ist, die ein Paar mit BDSM auf Augenhöhe oder ein Vanilla-Paar lebt.
      Wo ist dann der Unterschied zu den Tpe Paar, das hier das Kindeswohl in Gefahr gesehen wird?

      Da komme ich nicht mehr mit.
      Alles was bis jetzt als Argumente gebracht wurde, sind Extreme, um die es eigentlich nie ging.
      Anmerkung:
      Dies ist lediglich meine Meinung und nicht für die Allgemeinheit gültig.
      Ich frage mich wie Kinder z.B. eine gute Streitkultur oder Gleichberechtigung erlernen sollen wenn die Eltern es ihnen nicht vorleben, da das eigene Beziehungskonzept es nicht hergibt. Darauf zu hoffen das die Vermittlung von außen erfolgt kann nicht der richtige Weg sein.

      Haben Kinder nicht ein Recht auf aktive Eltern? Natürlich gibt es immer Situationen in denen auch Erziehende auf Augenhöhe sich beratschlagen und gemeinsam entscheiden, aber grundsätzlich sollte doch jedes Elternteil jederzeit in der Lage sein Ansprechpartner und Entscheider für das Kind, Erzieher, Lehrer etc. zu sein. "Warte bis dein Vater nach Hause kommt", sollte 2016 ausgestorben sein.

      Jeder soll sein Leben leben, aber sich der Verantwortung entziehen oder sie abtreten wenn es um mehr als das eigene Leben geht kann in meinen Augen nicht richtig sein, zumindest nicht wenn man grundsätzlich dazu in der Lage ist. Kinder bedeuten großes Glück, aber für eine gewisse Zeit nunmal auch Verzicht, das geht allen Menschen die mit Kindern leben so.


      Schwarze Rose schrieb:

      .....der Tagesablauf ist geregelt, es gibt innerhalb der Familie feste Strukturen, Regeln.

      Und Nein, die Kinder werden nicht zu Tpe Bdsm oder sonst was hin erzogen, sondern sehr frei denkend und soweit möglich Vorurteilsfrei.
      Das hat aber doch nichts mit ihrem Lebensmodel zu tun, das ist Kindererziehung.

      Schwarze Rose schrieb:

      Und zwar nur das Machtverhaltniss und nicht der Erziehungsstil.
      Finde ich einen wichtigen Einwand. :)

      Als geborenes "Clan"-Kind kann ich davon ein Liedchen singen ;) Das heißt - innerhalb der Familie gab es ein spürbares Machtgefälle. Und mit Familie meine ich nicht nur die Eltern und Geschwister, sondern Tanten, Onkel, Großeltern etc. pp. Es gab feste Strukturen, zu wen man ging, bei welchen Anlässen. Wer zuerst Einladungen erhielt usw.

      Also ziemlich strukturiert ;)

      Aber auch wer das "Sagen" hatte war klar. Selbst für uns Kinder. :secret: Aber Kinder sind ziemlich schlau und wissen selbst damit umzugehen bzw. es zu umgehen :D :whistling:

      Dieses sehr spürbare Machtgefälle hatte zwar nichts mit BDSM zu tun, jedoch war es auch dort so, dass das Familienoberhaupt eben das letzte Wort hatte - ich denke, dass lässt sich ganz gut mit einem Dom vergleichen - trotzdem war die Erziehung nicht nur seine Angelegenheit, sondern die Angelegenheit der ganzen Familie (!!!). Es wurde nur eben weniger über Entscheidungen diskutiert. :D

      Was ich damit sagen möchte ist: ein Machtgefälle - egal welcher Art - muss nicht zwangläufig heißen, dass die Erziehung nur einer übernimmt oder die Verantwortung dafür trägt. Oder das es sich grundsätzlich um einen sehr autoritären Erziehungsstil handelt (in manche Angelegenheiten war es bei uns wie in der Steinzeit - in anderen Dingen wiederum - hatte ich mehr Kindheit, als meine Klassenkameraden ;) ).

      Ich weiß, dass es für Aussenstehende schon immer schwer war, das zu verstehen oder auch die positiven Aspekte zu erkennen. Aber wie heißt es so schön: Nicht alles was glänzt ist gold. Und nicht alles was man nicht versteht ist schlecht.

      LA
      @Jescha
      Wer hat denn behauptet, das Sub sich um nichts mehr kümmer darf/ kann / tut ?(
      Es ist doch nicht so, das wir einen lebensunfähigen Mebschen haben, der den ganzen Tag am Handy hängt und den Herrn fragt, was gerade zu tun ist.
      Da würde glaube ich selbst der größte Kontrollfreak bei verrückt.

      Es ist doch viel eher so, dass es einen gemeinsamen Erziehungsstil gibt, es wurde irgendwann mal besprochen, dabei meine ich die grobe Richtung. Das Erziehung auch auf Kinder abgestimmt sein sollte, sind wir uns glaube ich einig.
      Also wird von den Eltern daran rungefeilt. Probleme werden analysiert und besprochen. Nur jetzt ist einer da der das letzte Wort hat.

      Zum Thema Streitkultur.
      Das Kinder mitbekommen müssen das Eltern streiten .... finde ich nicht.
      Persönlich finde ich Streit schon was ganz furchtbares und etwas was ich Kindern nicht antun möchte. Aber das ist nun mal meine persönliche Einstellung dazu.

      Diskussion ja, sachlich auf einer vernünftigen Ebene. Aber Streit, Nein.
      Anmerkung:
      Dies ist lediglich meine Meinung und nicht für die Allgemeinheit gültig.
      @Schwarze Rose
      Streit ist menschlich, er muss ja nicht ausarten in Gemeinheiten und Geringschätzung, aber den Kindern immer nur Friede, Freude, Eierkuchen vorgaukeln ist Unsinn. Die sind klein, aber nicht blöd und bekommen eh mit wenn etwas nicht stimmt. Vernünftig diskutieren und streiten gehört zum Leben dazu.