Was passiert innerhalb einer TPE Beziehung mit einem vorhandenen oder hineingeborenen Kind? (Ausgliederung aus "Unterschied zwischen TPE und Sklaventum")

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      Ich empfinde den grundtenor der Antworten eher so, dass tpe und das Kindeswohl durchaus zusammen passen können.
      Schallgewitter hat ganz zu Beginn perfekt zusammengefasst, dass es darauf ankommt bedürfnisgerecht mit den Kindern zu leben und der Rest eben individuell zu den Menschen passen muss.

      Kinder von Alleinerziehenden sind ebenso oft auf die entscheidungsgewalt von einem Menschen angewiesen. Da würde auch keiner auf die Idee kommen grundlegend zu sagen, dass getrennte Eltern das Kindeswohl gefährden.
      In einer tpe Beziehung gibt es zur Allmacht des dominanten parts zusätzlich noch die Liebe und Fürsorge des devoten parts.

      Man kann so eine Diskussion einfach nicht an extrembeispielen aufhängen, aber sie verleitet dazu sich zu überlegen wo die endgültige Grenze zu ziehen ist, an der es dann moralisch doch bedenklich wird.
      Das bedeutet aber nicht, dass man deshalb denkt solche Situationen wären in tpe Beziehungen normal.
      Schade, wenn mein letzter Beitrag so verstanden wird.
      Es tut mir leid für alle, die versucht haben sich auf meine Frage zu beziehen. Ich hab den Bezug nur in einem einzigen Fall verstanden. Danke, @Silbermond.
      Stattdessen frag ich mich, ob meine Beispiele nun als "extrem" gelten, obwohl ich sie für absolut normal halte, und ob sich das entweder doch nicht auf mich bezieht oder meine Meinung einfach so exotisch ist.

      Warum immer wieder der Einwand kommt, dass Dom doch nichts Böses will und das Vertrauen wichtig ist, ist mir an der Stelle auch nicht klar, denn die Ursprungsfrage hatte doch auch nichts mit "absichtlich Schaden wollen" oder "Macht missbrauchen" zu tun...?
      Auch bin ich mir sowohl darüber bewusst, dass man in einer TPE-Beziehung seine Meinungen diskutieren kann, auch das ist weder eine neue noch eine ungewöhnliche Erkenntnis für mich. Ich weiß aber immer noch nicht, wie sich das auswirkt wenn alles diskutieren nicht dazu führt, dass man zu einer gemeinsamen Überzeugung gelangt, WENN es dabei eben um KINDER geht.

      Die inzwischen teilweise ausgelagerte Diskussion bietet da auch keinen wirklichen Lösungsansatz, weil die Frage, ob ein dauerhafte Machtverhältnis zwischen zwei Personen sich auch auf andere abhängige Personen erweitert oder nicht in meinem Augen nicht das "total" der eigenen Beziehung betreffen "muss" sondern "kann" - je nach Definition eben.

      Ich kann also nicht wirklich auf die auf mich bezogenen Antworten eingehen, weil ich sie und den Bezug zu mir, zu den restlichen Posts und zum Thema nicht wirklich zuordnen kann. Tut mir leid. Ich glaub aber inzwischen, dass dieses Thema hier auch nicht mehr zu retten ist. Irgendwie redet jeder über was anderes.

      Also klinke ich mich hiermit aus und sage danke, an alle die es versucht haben, auch wenn ich nicht wirklich was verstanden habe, und danke @Gentledom für die Erkenntnis, dass TPE für mich dann wohl doch nicht in Frage kommt, da ich weder die Verantwortung für mögliche zukünftige Kinder noch die mögliche Pflege meiner Eltern jemals in die Hände eines anderen legen würde, da sie nun mal MIR übertragen wurde.
      dieses Thema zeigt wie es nun mal in einer Gemeinschaft ist:

      Viele Mensche = mind. so viele Meinungen

      Und das ist doch in Ordnung so, oder.
      Bei jedem schwingen andere Vorstellungen, eigene Erfahrungen, Vorurteile ... mit, welche seine Meinung natürlich beeinflussen. Deshalb werden wir hier bei so brisanten Themen auch nie auf einen grünen Zweig kommen.

      Ich hab gerade überlegt warum ich für Kinder hier keine Gefahr sehe, (immer unter der Annahme alle Beteiligten seien verantwortungsvolle Menschen) und es liegt ganz einfach an meinen eigenen Erfahrungen. Meine Tochter hat einen sehr liebevollen Vater nur Entscheidungen in Bezug auf sie will er nicht treffen, dh ich treffe sie immer schon alleine und sie entwickelt sich wunderbar. Das Gym hat sie sich übrigens schon selbst ausgewählt! (Wir lebten kein bdsm und er ist in allen anderen Bereichen sehr wohl entscheidungsfreudig).
      Bei meiner Freundin ist es genau umgekehrt, die leben auch kein bdsm und trotzdem entscheidet er alleine und sie ist die liebevolle Mama. In der Rolle fühlt sie sich einfach am wohlsten und alle sind glücklich.
      Von Alleinerziehenden will ich erst gar nicht beginnen.
      Ich will damit sagen, dass die BeziehungsStrukturen heutzutage so vielfältig sind, dass diese hier immer wieder angesprochene “ idealVorstellung“, Vater +Mutter entscheiden alles gemeinsam für ihr Kind, bei den einen gelebt und gewünscht wird oft aber auch nicht. Egal ob Vanilla oder bdsm.
      Für die positive Entwicklung der kleinen ist viel wichtiger, dass sich die Eltern einig sind und das geht auch wenn einer der Boss ist und der andere es so will, wie in meinen Beispielen oder auch bei tpe.

      Ich bin damit auch raus hier!
      Tpe ist, wie ich schon sagte , nichts für mich aber ich bin nach wie vor überzeugt, dass sich Kinder von tpe-lern genau so prächtig entwickeln können wie in jeder anderen Familie mit gesundem Familienleben auch.
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:
      Ich hab ja nun sehr lange überlegt, ob ich mich an dieser Diskussion beteilige, aber wie ich nun mal bin, kann und will ich mein großen loses Mundwerk einfach nicht halten! :P



      Was passiert innerhalb einer TPE Beziehung mit einem vorhandenen oder hineingeborenen Kind? (Ausgliederung aus "Unterschied zwischen TPE und Sklaventum")
      Wenn ich mich richtig erinnere war dies doch die Ausgangsfrage, oder? Für mich ist diese Frage sehr einfach zu beantworten...

      NICHTS

      Was soll denn mit dem Kind passieren? Jetzt mal gesunde Beziehungsstrukturen vorausgesetzt denke ich hat TPE generell weder einen positiven noch negativen Einfluss auf eventuell vorhandene Kinder. Gesunde Beziehungsstrukturen bedeutet für mich, dass der dominante Part sich auch hinterfragt und im Zweifelsfall auch mal eine Entscheidung trifft, die eigentlich nicht unbedingt seine Meinung wiederspiegelt, aber von der er weiß, dass es im Kontext die richtige ist.

      Was ich aber wichtig finde, das Kind kann niemals Bestandteil von TPE in dem Sinne wie der passive Teil es ist sein. Sub hat sich aktiv für diese Beziehungsform entschieden und will diese Form der Beziehung. Ein Kind kann diese Entscheidung nicht treffen, also kann es auch nicht in dieser Form Bestandteil der Beziehung sein. Natürlich wird sich TPE auch auf das Leben des Kindes auswirken, ganz sicher sogar, dies ist bei einer gesunden Beziehungsstruktur aber auch kein Problem, und dies ist doch in jeder anderen Beziehung auch so. Stabile positive Beziehungsstrukturen tuen Kinder aus meiner Sicht sogar gut, aus meiner Sicht ist es dabei eher egal welches Label sie tragen. Aber der Allmachts- und Besitzanspruch kann aus meiner Sicht nicht auf das Kind ausgeweitet werden. Eine totale Machtabgabe und Machtübernahme kann nur in Einvernehmlichkeit geschehen, die bei einem Kind nicht gegeben ist. Sollte dieser Anspruch aus einer TPE Beziehung zur Mutter abgeleitet werden, so halte ich dies für moralisch bedenklich und fragwürdig.

      Generell werden diese ganzen Bezeichnungen und Labels für mich immer unwichtiger und auch unsinniger, zum einen sind die Grenzen so fließend und zum anderen versteht jeder eben halt doch ein bisschen was anderes darunter. Und da es sich bei den meisten dieser Begrifflichkeiten um Dinge handelt, die mit zwischenmenschlichen Beziehungen zu haben, wird das ganze noch mal schwieriger, also was solls?

      Was mich aber offen gestanden erschreckt, verstört und insgesamt missmutig stimmt ist die Tatsache wie schnell wir mittlerweile dabei sind dem anderen Intoleranz, Diskriminierung und andere Dinge vorzuwerfen. Und wenn denn noch dazu kommt, dass man meint sein Gegenüber könnte es nicht beurteilen, weil er es nicht lebt und dann zu allem Überfluss unterstellt, derjenige hätte sich nicht damit auseinandergesetzt, geht mir echt die Hutschnur hoch. Woher wird denn das Wissen genommen, ob das Gegenüber sich damit ausgiebig auseinandergesetzt hat? Das sind Totschlagargumente die sich nun mal nicht wiederlegen lassen, bekommt ja keiner nen TPE Diplom wenn er sich so und so lange damit beschäftigt hat, oder doch? Ich mein, ich weiß es ja nicht, vielleicht hab ich mich noch nicht lange genug damit beschäftigt, hat es denn einer?

      So manches Mal habe ich den Eindruck, wenn man nicht mehr weiter weiß, oder vielleicht auch einfach keine Lust mehr hat zu diskutieren packt man mal die Intoleranzkeule, die Diskriminierungskeule oder die "Du hast doch eh keine Ahnung"-Keule aus, dann wird das schon passen. Wir sind hier nun mal in einem Forum, und da gehört es nun mal dazu nicht immer auf einen Nenner zu kommen, wenn da so wäre brauchen wir das Forum nämlich nicht mehr. Und nicht jeder muss alles und jeden Aspekt beim anderen toll finden, und zu allem ja und amen sagen. Mittlerweile werden Intoleranz und Diskriminierung an manchen Stellen schon reichlich inflationiert.
      Grüße Mr. Mendor

      Vertrauen, Verantwortung und Respekt sind es worauf es ankommt. Ohne Vertrauen kannst du dich nicht geben, ohne Verantwortung darf ich nicht nehmen und ohne Respekt können wir beides nicht und das ist all unsere Magie. (unbekannt)

      Mr. Mendor schrieb:

      Was mich aber offen gestanden erschreckt, verstört und insgesamt missmutig stimmt ist die Tatsache wie schnell wir mittlerweile dabei sind dem anderen Intoleranz, Diskriminierung und andere Dinge vorzuwerfen. Und wenn denn noch dazu kommt, dass man meint sein Gegenüber könnte es nicht beurteilen, weil er es nicht lebt und dann zu allem Überfluss unterstellt, derjenige hätte sich nicht damit auseinandergesetzt, geht mir echt die Hutschnur hoch. Woher wird denn das Wissen genommen, ob das Gegenüber sich damit ausgiebig auseinandergesetzt hat? Das sind Totschlagargumente die sich nun mal nicht wiederlegen lassen, bekommt ja keiner nen TPE Diplom wenn er sich so und so lange damit beschäftigt hat, oder doch? Ich mein, ich weiß es ja nicht, vielleicht hab ich mich noch nicht lange genug damit beschäftigt, hat es denn einer?
      Ich denke das Problem ist ein Gegenseitiges Aufeinander zu gehen, aber von beiden Seiten. Das man versucht auch die andere Seite zu verstehen. Ich kann sogar ein wenig Nachvollziehen wieso die TPEler sich angegriffen fühlten in dieser Diskussion. Aber auch die Ängste und bedenken der anderen Seite.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
      Auch wenn ich keine TPElerin bin, erlaube ich mir kurz ein kritisches Hinterfragen.

      Mir stellt sich die Frage, ob Menschen in diesem Lebensmodell den hohen Wert der Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern/Menschen anerkennen, trotzdem sie sich in ihrem persönlichen Rahmen für einen totalen Machtaustausch entschieden haben, was ihnen ja völlig unbenommen bleibt.

      Jetzt gehe ich mal davon aus, das dem so ist - sonst wäre eine weitere gedankliche Auseinandersetzung für mich ohnehin schon wieder vorbei.

      Also stelle ich die Frage in den Raum, wie man den Kindern dann vermitteln will, dass ungleiche Machtverhältnisse in der Gesellschaft abzulehnen sind, wenn man ihnen über die gesamte Zeit ihrer Prägung aber das Gegenteil vorlebt? Ja, sie spüren im besten Fall auch die Liebe von der diese Beziehung getragen ist, nein, es geht nicht darum, dass ich den Eltern ihre guten Absichten und Fähigkeiten abspreche, aber Erziehung bedeutet für mich auch die Weitergabe von Werten (hier Egalität).

      Wie kann das bitte funktionieren? Erklärt man den Kindern sein abweichendes Verhalten mit seiner Neigung, die einen einfach nicht anders leben lässt, auch wenn der große Rest der Gesellschaft auf anderen Werten aufbaut, die ja abseits von meinem Mikrokosmos auch für mich Gültigkeit haben und auf die ich mich wenn es mir passt ja auch gern berufe? Das dürfte dann erst ab einem gewissen Alter funktionieren und ich bezweifle nun mal stark, dass die Jahre, in denen das Kind tagtäglich damit konfrontiert wurde, dass ein Elternteil dem anderen immer untergeordnet und eben alles andere als gleichberechtigt ist, nicht ihre Spuren hinterlassen haben, die in eine Richtung drängen, die zwischen zwei Menschen die sich bewusst dafür entschieden haben zwar erfüllend ist, aber nicht automatisch für die Kinder als optimale Lebensvorbereitung dienen kann.

      Versteht mich nicht falsch, ich finde als Pädagogin vieles erschreckend bedenklich, das mir in 23 Jahren Berufsleben untergekommen ist, vollkommen abseits von BDSM. Aber genau deshalb bin ich sehr sensibilisiert auf Dynamiken in Familien und den Missbrauch der Kinder als verlängertes Ich.

      Es tut mir ja leid, aber ich bekomme Bauchweh, wenn man dann bei TPE Beziehungen, in die auch die Kinder ganz selbstverständlich involviert werden, nicht einmal mehr anmerken darf, dass das möglicherweise für das Kindeswohl zu extrem ist, einfach weil eine weitestgehend freie Entfaltung der Persönlichkeit für mich dabei nicht gegeben ist.
      Dazu muss ich auch keine TPEler mit Kindern kennen, um mir da ein Urteil zu bilden, reicht mir mein gesunder Menschenverstand und Realitätssinn.

      Solange nur Erwachsene betroffen sind, vorverurteile - beurteile ich nicht. Deren Entscheidung, deren Leben, deren Spaß und Leid. Kommen Kinder ins Spiel, schaffe ich es leider nicht mehr, alles was abgeht durch die Neigung gerechtfertigt anzusehen. Und es macht mich nachdenklich, dass man mit Kritik da sooo vorsichtig sein muss, um ja nicht an Lebensentwürfen zu kratzen, die genauso wenig wie auch viele andere, den Anspruch erheben können, unfehlbar zu sein.
      Gestern hatte ich keine Zeit zu schreiben, deshalb will ich es heute mal versuchen, ich finde nämlich deinen Ansatz ziemlich interessant @JamieLyn. Es stimmt, ich hatte mir vorher auch keine Gedanken über „normalere“ Entscheidungen gemacht, es schwankte auch immer zwischen Banalität und Extrem. Ich gehe jetzt mal bei deinen Beispielen von uns aus und versuche zu zeigen, wie wir das handhaben. Nur um es noch mal deutlich zu sagen: TPE machen wir wohl nicht, aber dennoch überlasse ich das letzte Wort eigentlich meinem Mann – warum: weil einer nachgeben muss, und es bei uns – wie ich schon mal gesagt habe, es eh meist ich war, die nachgegeben hat – auch schon lange vor BDSM. Der Unterschied ist lediglich, dass wir deshalb weniger streiten, und ich weniger angepisst bin, weil ich von vornherein weiß, dass er das letzte Wort hat. Ich habe jetzt aber auch die Gewissheit, dass er sich vorher genau überlegt, wie er entscheidet. (Und jetzt mal rein theoretisch kann Dom ja immer noch entscheiden, dass beide gemeinsam entscheiden). Außerdem hatte ich noch nie das Gefühl, dass ich übergangen wurde.

      JamieLyn schrieb:

      a) Die Frage der weiterführenden Schule steht an: Das Kind hat einen grenzwertigen Notendurchschnitt und die Eltern sollen entscheiden ob Gymnasium oder Realschule. Die Eltern favorisieren jeweils unterschiedliche Schularten. (Wer welche sollte hier egal sein.)
      b) Dom findet FSK-Angaben für Filme lächerlich. Sub hat die Sorge, die Inhalte schaden dem Wohl ihres Kindes.
      c) Der Arzt empfiehlt Wachstumshormone für das Kind, da es sonst vermutlich unterdurchschnittlich klein bleibt. Der Vater ist dafür, die Mutter dagegen (oder umgekehrt).

      a) Ich denke, da würden wir unsere Tochter entscheiden lassen, da es unserer Meinung nix bringt, ein Kind gegen seinen Willen auf eine Schule zu zwingen –wenn sie nicht auf Gymnasium will, bringt es nichts sie dort hin zu schicken und es gibt genug andere Möglichkeiten, das Abi später noch zu machen – und wenn sie das Gymnasium versuchen will, werden wir sie unterstützen.

      b)Das ist wieder so eine Sache, die vom Kind abhängig gemacht werden sollte – denn ja, ich hab auch schon gemerkt, dass die FSK manchmal ein bisschen seltsam ist. Und wir würden es wohl am ehesten so halten wie @Arphen. Aber auch da sind wir ziemlich der gleichen Ansicht.

      c) Das ist eine Sache, von der ich hoffe, dass wir sowas niemals entscheiden müssen. Ich bin deshalb grad so frei und wandle das mal in etwas Alltäglicheres: „Impfungen ja oder nein“. Auch da waren wir der gleichen Meinung.

      JamieLyn schrieb:

      Ehrlich gesagt, ich hab keine Ahnung, wie Vanillapaare in solchen Fragen zu einer Einigung kommen. Aber wenn ich der Meinung bin, das Wohl meines Kindes steht bei meinen gezogenen Schlüssen im Vordergrund, dann ist es schon recht fraglich, ob ich die Diskussion mit der "Dom hat immer Recht"-Karte für beendet erklären sollte!?
      Mir geht es da wie dir: ich weiß ehrlichgesagt nicht, wie man sowas auf Augenhöhe entscheiden soll – ja wir machen die Hälfte der Impfungen? (Nein, ich weiß, dass das Quatsch ist) Aber die "Gefahr", dass man nachgibt, und dann etwas passiert ist immer da. Wie gesagt, ich denke, man sollte sich in dem Moment dann schon bewusst sein, dass man die Konsequenzen trotzdem gemeinsam tragen muss. Denn ja, ich denke, wenn es etwas wäre, von dem ich wirklich sicher bin, dass es das Wohl meines Kindes gefährden würde, dann würde ich mich schützend vor sie stellen, da könnte selbst Super-Dom nix mehr ausrichten. ;)
      Aber

      JamieLyn schrieb:

      Klar, jeder kann sich irren. Es geht ja um die Fälle in denen Sub meint, sie wüsste es besser.

      Wenn ich immer meine, Dom weiß es besser oder mindestens genauso gut wie ich, dann wird es wohl nicht dazu kommen.

      Wenn ich aber in einer Situation überzeugt bin zu wissen, was die richtige Entscheidung für mein Kind ist:


      Geb ich da dann nach, weil ich eine TPE-Beziehung habe?

      Oder will ich dann nicht doch lieber eine NTPE (nearly total power exchange)-Beziehung in der das Kindeswohl auf Augenhöhe entschieden wird. Ok, hier stand irgendwo das gibts nicht, dann eben nur 24/7, was interessieren mich da Titel.

      Ist das ein angemessener Zeitpunkt für ein Safeword oder zeige ich damit doch nur, dass das Ganze Machtgefälle nur so lange gespielt wird, wie es eh meinem Willen dient?


      Ich wär eben in Kindesfragen nicht indifferent und es würde mir in dem Falle wohl nicht reichen hinterher sagen (oder denken) zu können "Ällabätsch, ich hatte Reeecht!" wie das bei anderen Fragestellungen der Fall sein mag.


      Die Frage wär doch aber viel eher: Ist es moralisch bedenklich oder gar verwerflich die eigenen Bedenken runter zu schlucken und sich dem Dom zu beugen, wenn man daran glaubt, dass es nicht die beste Entscheidung fürs Kind ist?
      Diese Frage stellt sich, ich glaube das hab ich schon mal gesagt, immer, wenn einer nachgeben muss. Es gibt eben nur „Impfen ja oder nein“. Und dann muss einer nachgeben. Und dann kann man auch hinterher nicht sagen, „ich habs dir doch gesagt“. Alles in Allem, kann ich nicht sagen, dass es schon einmal nötig gewesen wäre, mich in der Art gegen meinen Mann zu stellen, weil sich unsere Meinungen ziemlich decken.

      Mrs. Mendor schrieb:

      Damit sie sich so frei entwickeln können, dass sie irgendwann
      den für sie richtigen Weg gehen können, tut man gut daran sie nicht zum Spielball im BDSM und all
      seinen Facetten und Bereichen zu machen.
      Ich stimme dir vollkommen zu! Kinder sollen sich frei entwickeln können und man sollte immer das Beste für seine Kinder wollen – aber wie kommst du darauf, dass Kinder das nur können, wenn die Eltern alles gemeinsam entscheiden? (Edit: ich hab grad gemerkt, dass hört sich irgendwie fies an- soll es überhaupt nicht sein! Es ist wirklich als ganz normale Verständnisfrage gemeint :blumen: )
      Aber vielleicht ist das der Knackpunkt:

      Mrs. Mendor schrieb:

      Diese Frage steht nun mal in der Überschrift und nochmal: Kinder sind zwar (in den meisten Fällen) ein
      Ergebnis zweier Menschen die zusammen gefunden haben, aber dennoch nicht deren Eigentum, oder das Eigentum eines Partners. Es sind eigenständige Wesen, die auf die Welt kommen, oder in dieser Familie leben, ohne zu wissen was TPE ist und warum es darin eingebunden sein soll.
      Hier stimme ich dir ohne Einwand zu: Kinder können niemals das Eigentum eines anderen sein.
      Allerdings liegt vielleicht auch hier der Hund begraben, warum ich so wenig Probleme sehe: Ich sehe weder mich und schon gleich nicht unsere Tochter als Eigentum meines Mannes an. Vielleicht bin ich da auch wirklich schief gewickelt, was TPE angeht und wenn die Eigentumsbezeichnung oder auch das nichtselbstständige Beenden der Beziehung mit eingeschlossen wird, dann bin ich da auch raus. Und dann hab ich halt auch nur FANGTPE (Fastabernichtganz-TPE) –wobei ich ja eigentlich eh kein TPE habe :S
      Always be yourself, unless you can be a unicorn, then always be a unicorn...

      Silbermond schrieb:

      Ich denke das Problem ist ein Gegenseitiges Aufeinander zu gehen, aber von beiden Seiten. Das man versucht auch die andere Seite zu verstehen. Ich kann sogar ein wenig Nachvollziehen wieso die TPEler sich angegriffen fühlten in dieser Diskussion. Aber auch die Ängste und bedenken der anderen Seite.
      Das liegt aus meiner Sicht auch daran, dass in Antworten und Aussagen sehr viel eigenes Zeugs reininterpretiert wird. Ich hab jetzt sicherlich nicht jeden Beitrag im Kopf, aber mir ist in diesem Thread nicht wirklich die Aussage aufgefallen TPEler könnten nicht für Ihre Kinder sorgen, oder Kinder nehmen zwangsläufig schaden in einer TPE Beziehung der Eltern.

      Kinky schrieb:

      Ich stimme dir vollkommen zu! Kinder sollen sich frei entwickeln können und man sollte immer das Beste für seine Kinder wollen – aber wie kommst du darauf, dass Kinder das nur können, wenn die Eltern alles gemeinsam entscheiden?
      Wo wurde denn geschrieben, dass dies nur Eltern könnten, die alle Entscheidungen gemeinsam treffen? Und ist es wirklich so, dass Entscheidungen bei TPE allein getroffen werden? Der Weg der Entscheidung mag ein anderer sein, wenn Dom sich aber die Meinung von Sub anhört, und sie ihm Dinge zu bedenken gibt, die er vielleicht nicht bedacht hat, und diese Dinge mit in seine Entscheidung einbezieht, hat er diese dann allein getroffen? Oder ist das nicht auch eine Art der Illusion?

      Kinky schrieb:

      Und dann hab ich halt auch nur FANGTPE (Fastabernichtganz-TPE) –wobei ich ja eigentlich eh kein TPE habe
      Dann möchte ich aber NEBMFANGTPE haben (NochEinBisschenMehrFastAberNichtGanz-Tpe).

      @Deveda vielen Dank für deinen sehr differenzierten Beitrag aus der Sicht einer Pädagogin. Ich gehe in meinen Aussagen und Annahmen davon aus, dass diese Art der Beziehung wie soll ich sagen "subtil" gelebt wird. Aber insgesamt ist das eine schwere Sache, aus meiner Sicht brauchen Kinder feste Strukturen mit Regeln und Grenzen, die leider vielfach aus den verschiedensten Gründen nicht mehr ausreichend oft gegeben sind.
      Grüße Mr. Mendor

      Vertrauen, Verantwortung und Respekt sind es worauf es ankommt. Ohne Vertrauen kannst du dich nicht geben, ohne Verantwortung darf ich nicht nehmen und ohne Respekt können wir beides nicht und das ist all unsere Magie. (unbekannt)
      Okee, auch wenn es jetzt vermutlich Dislikes hagelt: :sofa:

      Mr. Mendor schrieb:

      Thread nicht wirklich die Aussage aufgefallen TPEler könnten nicht für Ihre Kinder sorgen, oder Kinder nehmen zwangsläufig schaden in einer TPE Beziehung der Eltern.
      Ich hab jetzt mal die Zitate rausgesucht, die für mich zumindest den Eindruck hinterlassen haben, dass es nicht möglich ist, Kinder innerhalb einer TPE-Beziehung, in der auch in der Kindererziehung Dom das letzte Wort hat, zu "normalen" Menschen heranwachsen können. Von meiner Seite aus ist nichts davon böse gemeint, und wenn es von den Schreibern nicht so gemeint war, dann okee, tut es mir leid, dass ich das falsch aufgefasst habe. Deswegen ja auch meine Nachfrage im letzten Post. (Das Edit hab ich übrigens vor deinem Post eingefügt, weil mir aufgefallen ist, dass mein Satz ein bisschen ruppig rüberkommt)

      Mrs. Mendor schrieb:

      2. Ich habe so meine Schwierigkeiten zu verstehen, wie es positiv für die Entwicklung des Kindes sein
      kann immer zu sehen, dass einer das Sagen hat!?
      Ja, wir hatten die Ausführungen bereits, dass es das früher gegeben hat und wohl auch heute noch teilweise
      gibt, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es sich für das spätere Leben positiv auswirken wird.

      Mrs. Mendor schrieb:

      In irgendeiner Hinsicht würde dieses Kind, meiner Meinung nach Defizite in seiner Persönlichkeit oder im sozialen
      Umgang mit anderen haben. Da ich nicht vom Fach bin, kann ich da nur mutmaßen, aber mir macht dieses Thema
      ein wenig Bauchschmerzen.

      Schallgewitter schrieb:

      Wer nicht in der Lage ist zu Gunsten des aller schwächsten hier Vorwurfs - und Aggressionsfrei Temporär zurück zu stecken sollte evtl. noch einmal genau darüber Nachdenken ob es nicht ne Alternative zum Kind gibt. Einen Hund oder Goldfische oder so.

      Mrs. Mendor schrieb:

      Entweder das ist mir alles so wichtig, dass ich mich nicht auf ein Kind anpassen kann, dann sollte man sich überlegen, ob man Kinder möchte oder wenn die Kinder schon da sind, ob man es denn wirklich so extrem leben muss oder möchte.
      Oder man sagt, alles super, kein Problem, das funzt auch mit Kind, ohne dass das Kind oder wir auf irgendetwas verzichten müssen, oder irgendwer das Gefühl hat, er müsste verzichten.

      Dana schrieb:

      Ich frage mich bei diesem Thema, ob jemand wirklich solche Allmachtsphantasien hat, dass er/sie wirklich ...
      1. alles besser weiß
      2. alles richtig entscheidet
      3. Verantwortung für mehrere Leben trägt
      4. in allen Entscheidungen unantastbar ist


      Und das nicht nur gegenüber sich und einem weiteren erwachsenen Menschen, der sich bewusst dafür entscheidet nichts zu entscheiden, sondern auch einem Menschen gegenüber, der in unserer Gesellschaft aufwachsen, zurechtkommen und Entscheidungen fällen lernen muss.


      Und wie verhält sich dieser Mensch gegenüber dem Kind? Erzieht er es zu einem freien Willen oder wird auch das Kind in eine Art TPE "gedrängt"?


      In meinem Kopf schwirrt seit Eröffnung dieses Threads immer das Wort "Größenwahn" herum...

      Schallgewitter schrieb:

      Was mir echt richtig sauer kommt in der letzten Zeit ist ne verdammt große Menge gequirlte rotze! Oh und es kocht in mir gewaltig bei all diesen speziellen Wehwehchen die bei Licht betrachtet JEDER haben kann und nicht nur BDSMler die nur speziell sind weil man mit macht BDSM in einer Ecke drauf klatscht, dieses Maßlose,Grenzenlose, dieses Gedankenlose hauptsache man quetscht es irgendwie ins BDSM! Ob es Kinder sind, ob es trauer ist oder sonstwas, grenzenloses Abgrenzen in purer Maßlosigkeit.

      Jescha schrieb:

      Ich frage mich wie Kinder z.B. eine gute Streitkultur oder Gleichberechtigung erlernen sollen wenn die Eltern es ihnen nicht vorleben, da das eigene Beziehungskonzept es nicht hergibt. Darauf zu hoffen das die Vermittlung von außen erfolgt kann nicht der richtige Weg sein.

      Schallgewitter schrieb:

      das sich mir bei der Vorstellung Kinder in TPE zu integrieren alles einfach nur hochrollt und ich schon automatisch diese armen Kinder denke.
      Allein der riesen Spagat den man Kindern hier aufbürden will ist schon in meinen Augen nicht ohne. Und ich gehe davon aus das ein Kind welches gezwungen wird so ein Modell zu erdulden durch aus sehr viel davon abbekommt und auch anerzogen bzw. antrainiert bekommt. Das es überhaupt gar keine Chance hat davon unberührt groß zu werden.

      Rozabel schrieb:

      Zudem, ein Kind welches in einem Elternhaus aufwächst in welchem intensives TPE gelebt wird, wird automatisch beeinflusst. Das Weltbild des Kindes wird geprägt auf das was es sieht, hört und erlebt daheim.

      In diesem Fall wäre es " hmm Mama muss immer für alles den Papa fragen... Papa bestimmt alles... Mama hat nichts zu melden". Kinder saugen alles auf was sie sehen, ganz besonders im Elternhaus. Dort erleben sie also das die Mama nichts entscheiden darf und immer erst den Papa um Erlaubnis fragen muss bzw. wenn was außerplanmäßiges passiert Mama erst fragen muss und wenn Papa keine Zeit zum Antworten hat geht das (was auch immer) nicht.

      Das Kind lernt also je nach Geschlecht, als Junge das Männer groß und stark sind und alles entscheiden und über alles bestimmen und Frauen nix zu melden haben oder als Mädchen das Frauen keine eigene Meinung haben und nichts entscheiden dürfen weil nur die Männer das Recht dazu haben.

      Aus dem Jungen wird also schon fast automatisch ein egoistischer Macho der sich für besser und mächtiger hält als ne Frau.

      Aus dem Mädchen wird dann eine Frau die unselbstständig und unterdrückt ist und weiß das nur ein Mann sagt wo es lang geht und was sie tun darf.


      Und wer jetzt ankommt und mir erzählen will das dies nicht passieren kann bzw. würde der hat einfach keine Ahnung von Kindern, deren Psyche und Entwicklung.

      Selbst wenn Dom und Sub hingehen und dem Kind immer wieder sagen das die Beiden das gerne machen weil sie es so wollen, dies aber nicht jeder so macht bzw. machen muss wird scheitern denn es zählt für lange Zeit in erster Linie was daheim erlebt wird.

      Rehlein schrieb:

      Und ich verstehe nicht, warum jemand das macht. Hält man sich in allen Bereichen für inkompetenter als Dom? Oder fehlt es an Selbstvertrauen?

      Ich meine das keinesfalls beleidigend, ich kann es bloß nicht nachvollziehen....

      Mrs. Mendor schrieb:

      Auch wenn es für viele eine Lebenseinstellung ist, soviel Weitblick sollte eigentlich bei jedem
      vorhanden sein, dass man nicht bei allem seine Kinder mit einbeziehen kann.
      Also wie gesagt, das sind die Beiträge, die ich so aufgefasst habe. Nochmal, wenn da jetzt was aus dem Zusammenhang gerissen ist, tut es mir leid, oder wenn ich das falsch verstanden habe. :blumen: Ich wollte hier jetzt nur mal aufzeigen, wie die ganze Diskussion auf mich gewirkt hat.
      ----------
      Always be yourself, unless you can be a unicorn, then always be a unicorn...

      Mr. Mendor schrieb:

      Dann möchte ich aber NEBMFANGTPE haben (NochEinBisschenMehrFastAberNichtGanz-Tpe).
      Sorry, da stehe ich auf dem Schlauch - aber ich verstehe jetzt nicht ganz, was du damit sagen willst.


      Wie gesagt, ich hab keine Ahnung, bin aber inzwischen auch überzeugt, dass ich kein "echtes TPE" haben will - denn ich glaube langsam, dass ich unter TPE wohl bisher etwas anderes verstanden habe. Deswegen gehe ich jetzt wieder von mir persönlich aus: ich überlasse in den meisten Dingen (womöglich sogar in allen Dingen? :pardon: ) meinem Mann das letzte Wort. Und ich würde nie hinter seinem Rücken oder gegen seinen Willen handeln, was "normale" Entscheidungen betrifft (wie etwa Ballett o.ä). Das bedeutet aber nicht, dass ich alles so hinnehmen würde, wenn ich der Meinung bin, dass mein Mann meinem Kind schadet.
      Wobei ich mir wieder die Frage stelle, wie das auf Augenhöhe gehandhabt wird - z.B. das Bsp mit der FSK.

      Deveda schrieb:

      Mir stellt sich die Frage, ob Menschen in diesem Lebensmodell den hohen Wert der Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern/Menschen anerkennen, trotzdem sie sich in ihrem persönlichen Rahmen für einen totalen Machtaustausch entschieden haben, was ihnen ja völlig unbenommen bleibt.
      Wie Menschen mit "diesem Lebensmodell" handhaben - keine Ahnung, aber ja - mir ist die Gleichberechtigung sehr wichtig. Ich finde es sollte immer unabhängig von Geschlecht, sozialem Stand, Nationalität oder sexueller Präferenz u.ä. sein, welchen Beruf oder Lebensweg man einschlagen will und ich versuche das auch meiner Tochter so beizubringen und vorzuleben.
      (Und außerdem ist doch nicht festgelegt, welches Geschlecht welche Rolle einnimmt: Dom kann doch sowohl Mann, als auch Frau sein.)

      Deveda schrieb:

      Also stelle ich die Frage in den Raum, wie man den Kindern dann vermitteln will, dass ungleiche Machtverhältnisse in der Gesellschaft abzulehnen sind, wenn man ihnen über die gesamte Zeit ihrer Prägung aber das Gegenteil vorlebt?
      Es ist doch aber so, dass man in der Gesellschaft immer auch einer Hierarchie unterworfen ist. Dem Chef, dem Staat, dem Lehrer... Wichtig ist dabei doch, dem Kind beizubringen, dass man trotz der vorhandenen Hierarchie - Wertschätzung und Anerkennung der in der Hierarchie unter einem Stehenden entgegenbringen soll/muss. Das bedeutet doch nicht, dass Dom dem anderen vor Kinderaugen den Mund verbietet.
      Und wieviel das Kind von dem Machtgefälle dann mitbekommen ist ja noch einmal eine ganz andere Frage. Sicher bekommen Kinder viel mehr mit, als man oft denkt, aber es gibt eben doch auch immer bestimmte Dinge, die nicht vor Kindern besprochen werden - wie z.B. die Beispiele mit der Hormontherapie/Impfen angeht. Wie gesagt, es kann auch sein, dass ich da völlig daneben liege.

      Ich hab jetzt mal ein Beispiel von dir aus diesem Thread rausgesucht. Ich hab mir damals schon den Beitrag gemerkt, weil ich ihn so faszinierend offen fand:

      Deveda schrieb:

      Mein Sohn fragte mich vor wenigen Tagen, warum es denn eigentlich strafbar ist nackt zu sein. Er versteht es wirklich nicht so ganz, wo er doch in diesem unserer Familie eigenen, anderem Bewusstsein aufgewachsen ist.
      Mir fällt auf, ich hab das damals gar nicht geliked -keine Ahnung warum, werde ich jetzt nachholen. Es ging dabei eben darum, dass an Nacktheit prinzipiell eigentlich nichts anstößig ist. Aber das zeigt doch eigentlich ganz gut, sofern ich das richtig aufgefasst habe, dass man durchaus etwas anderes in einer Familie leben/vermitteln kann und das Kind trotzdem in der Gesellschaft zurecht kommt und eben nicht nackt auf der Straße rumrennt.
      Genauso muss es doch dann auch gehen, in einem Machtgefälle zu leben, ohne dass ein Kind dies zwangsläufig sofort für sich übernimmt -oder stehe ich hier auch wieder auf der Leitung.


      Mr. Mendor schrieb:

      Und ist es wirklich so, dass Entscheidungen bei TPE allein getroffen werden? Der Weg der Entscheidung mag ein anderer sein, wenn Dom sich aber die Meinung von Sub anhört, und sie ihm Dinge zu bedenken gibt, die er vielleicht nicht bedacht hat, und diese Dinge mit in seine Entscheidung einbezieht, hat er diese dann allein getroffen? Oder ist das nicht auch eine Art der Illusion?

      Das habe ich nicht behauptet und wollte es auch nicht ausdrücken, kann sein, dass ich da in der Formulierung ungenau war. Ich denke da bin ich ganz bei dir, dass die Entscheidung eigentlich nicht alleine getroffen wird.
      Always be yourself, unless you can be a unicorn, then always be a unicorn...
      Liebe @Kinky

      leider ist dieses Thema ein Thema in dem einfach bei mir zwei Sichtweisen zum tragen kommen.
      Die aus dem Job und die persönliche :pardon: Und wie das eben manchmal so ist gehen beide nicht Hand in Hand. Das mag durchaus verwirrend bei manch einem Ankommen, kann ich aber nix für.
      Ich für meinen Teil habe wirklich versucht unvoreingenommen hier ran zu gehen. Oh und ich habe etwas mehr als nur vorbehalte aus anderen möchtegern TPE Themen und wie man sich dort präsentiert hat haben doch ein sehr eindeutiges und noch negatives Bild als ich vorher schon hatte von TPElern bei mir im Kopf hinterlassen das Tüpfelchen auf dem i ist der so wie der andere Strang in dem es um "total" geht. :pardon:

      Wenn ich mir alle TPE Themen auf die ich zugreifen kann mal bei Licht und ganz nüchtern ansehe zweifle ich selbst die wenigen Studien und co zum Thema Kinder und Entwicklung im Kontext zu BDSM an.
      Ich habe mich hier ausgeklinkt und werde in Zukunft versuchen alles mit TPE zu meiden. Einfach weil ich echt immer mehr das Gefühl habe hier bei TPE mit Extremisten und extremen Fanatikern in kontakt zu kommen. Mit beiden Fraktionen kann man nicht wirklich offen, ehrlich und vor allem FREI reden.

      Sorry aber ich mag mit TPE nix mehr zu tun haben. Vorher wars nur Geisterbahn mit kritischer Sicht jetzt ist es nur noch Gruselkabinett mit Abneigung und ohne Ausgang.

      Soll jeder machen was er will solange er hinterher auch die Konsequenzen gefälligst allein trägt. Mir egal weil ist nicht mein Leben und gut.

      So ich bin dann mal weiter in meiner BDSM Welt, die ist so schön ungenormt und bunt! Der Rest hier darf aber gerne weiter das ultimativ richtige und einzig wahre weil echte was auch immer zusammen schustern.

      Mir egal! Ich bin raus aus dieser eine extreme jagt die nächste Sache.

      Euch aber noch viel Spaß beim "echten" :lol:

      PS. Der Text enthält viele Spuren von ganz ernst gemeinter :ironie:

      Kinky schrieb:

      Sorry, da stehe ich auf dem Schlauch - aber ich verstehe jetzt nicht ganz, was du damit sagen willst.

      Wirklich gar nichts Besonderes, das war auf deinen Ausdruck abgezielt, aber auf keinen Fall negativ. ich fand ihn nur lustig. Nur Spinnerei, sorry wenn das falsch angekommen ist, ich habe nur manchmal den Eindruck, dass es um Steigerung in der Intensität von BDSM-Beziehungen geht, darauf war das gemünzt, aber nicht persönlich auf dich.

      Kinky schrieb:

      Mrs. Mendor schrieb:

      2. Ich habe so meine Schwierigkeiten zu verstehen, wie es positiv für die Entwicklung des Kindes sein
      kann immer zu sehen, dass einer das Sagen hat!?
      Ja, wir hatten die Ausführungen bereits, dass es das früher gegeben hat und wohl auch heute noch teilweise
      gibt, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es sich für das spätere Leben positiv auswirken wird.

      Mrs. Mendor schrieb:

      In irgendeiner Hinsicht würde dieses Kind, meiner Meinung nach Defizite in seiner Persönlichkeit oder im sozialen
      Umgang mit anderen haben. Da ich nicht vom Fach bin, kann ich da nur mutmaßen, aber mir macht dieses Thema
      ein wenig Bauchschmerzen.

      Schallgewitter schrieb:

      Wer nicht in der Lage ist zu Gunsten des aller schwächsten hier Vorwurfs - und Aggressionsfrei Temporär zurück zu stecken sollte evtl. noch einmal genau darüber Nachdenken ob es nicht ne Alternative zum Kind gibt. Einen Hund oder Goldfische oder so.

      Mrs. Mendor schrieb:

      Entweder das ist mir alles so wichtig, dass ich mich nicht auf ein Kind anpassen kann, dann sollte man sich überlegen, ob man Kinder möchte oder wenn die Kinder schon da sind, ob man es denn wirklich so extrem leben muss oder möchte.
      Oder man sagt, alles super, kein Problem, das funzt auch mit Kind, ohne dass das Kind oder wir auf irgendetwas verzichten müssen, oder irgendwer das Gefühl hat, er müsste verzichten.

      Dana schrieb:

      Ich frage mich bei diesem Thema, ob jemand wirklich solche Allmachtsphantasien hat, dass er/sie wirklich ...
      1. alles besser weiß
      2. alles richtig entscheidet
      3. Verantwortung für mehrere Leben trägt
      4. in allen Entscheidungen unantastbar ist


      Und das nicht nur gegenüber sich und einem weiteren erwachsenen Menschen, der sich bewusst dafür entscheidet nichts zu entscheiden, sondern auch einem Menschen gegenüber, der in unserer Gesellschaft aufwachsen, zurechtkommen und Entscheidungen fällen lernen muss.


      Und wie verhält sich dieser Mensch gegenüber dem Kind? Erzieht er es zu einem freien Willen oder wird auch das Kind in eine Art TPE "gedrängt"?


      In meinem Kopf schwirrt seit Eröffnung dieses Threads immer das Wort "Größenwahn" herum...

      Jescha schrieb:

      Ich frage mich wie Kinder z.B. eine gute Streitkultur oder Gleichberechtigung erlernen sollen wenn die Eltern es ihnen nicht vorleben, da das eigene Beziehungskonzept es nicht hergibt. Darauf zu hoffen das die Vermittlung von außen erfolgt kann nicht der richtige Weg sein.

      Ich habe hier jetzt mal einiges Exemplarisch raus genommen, und auch absichtlich das meiste von meiner Frau. Die ersten beiden Zitate halte ich für etwas aus dem Zusammenhang gerissen, wenn ich jetzt richtig gelesen habe, ging es da noch darum, das sich eine TPE-Beziehung automatisch auf das Kind erweitert. Ich denke einfach, dass dies schwierig ist TPE setzt eine aktive Entscheidung voraus, die ein Kind nicht treffen kann und auch nicht treffen wird. Also kann es passieren, dass ein Kind innerhalb einer TPE-Beziehung aufwächst, was im Grunde genommen nichts schlechtes ist. Es kann selbst aber niemals Teil dieser TPE Beziehung sein, wie es Sub ist. Vor diesem Hintergrund glaube ich hätte @Mrs. Mendor diese Aussagen so nicht getätigt.

      Wenn nun jemand meint, die aktive Entscheidung TPE zu leben würde automatisch an das Kind vererbt, mhm, gut kann ich nicht ändern, sehe ich aber völlig anders.

      Die Aussage von @Schallgewitter sehe ich persönlich nicht, dass es ein Angriff auf Erziehung in TPE Beziehungen ist, woran machst du das fest? Dies lässt sich uneingeschränkt auf alle die führen anwenden, auf Chefs, und auch auf Familienoberhäupter. Und wie ich schon schrieb, manchmal muss Dom wohl auch eine Entscheidung treffen, die er lieber anders treffen würde, von der er aber weiß, dass es die richtige ist.

      Ich weiß nicht, ob diese Aussagen als Angriff gemeint sind, oder waren, vielleicht erkenne ich sie auch nicht und bin da ein wenig unbedarft, aber ich persönlich ziehe mir auch nicht jeden Schuh an, der vielleicht passen könnte.

      Mhm, auch das zweite Zitat spricht doch Eltern in einer TPE-Beziehung nicht die Fähigkeit ab kinder liebevoll zu erziehen, und jeder der Kinder hat wird doch wohl bestätigen, dass Kinder nun mal auch die Beziehung der Eltern untereinander verändern. Und ich denke auch eine TPE-Beziehung muss sich darauf einstellen.

      Der Beitrag von Dana mag provokant sein, aber trotzdem doch auch berechtigt, meint Dom wirklich er wisse alles besser, oder hat er nicht sogar manchmal auch die Pflicht, Sub entscheiden zu lassen, weil sie es einfach besser weiß. Da schließe ich solche Dinge wie Dom fragt Sub nach ihrer Meinung und entscheidet dann so mal mit ein.

      Bei dem Beitrag von @Jescha ist aus meiner Sicht dann noch zu differenzieren, in wie weit Doms Meinung als wichtiger angesehen wird als Subs, Machtabgabe und Entscheidungen treffen ist ja das eine, wie wichtig die mitgeteilte Meinung von Sub genommen wird unter Umständen eine ganz andere. Und ein umsichtiger Dom wird aus meiner Sicht, die Meinung von Sub nicht immer überbügeln, weil es die Meinung von Sub ist. in so fern ist Gleichberechtigung und Streitkultur vielleicht etwas schwieriger zu vermitteln, aber doch nicht unmöglich. Und der Beitrag beinhaltet ja eigentlich auch eine Fragestellung und keine Aussage.

      Ja, ich gebe zu man kann all das als Angriff verstehen und besonders wenn man mit einer gewissen Emotionalität dabei ist, bleibt es manchmal nicht aus, dass man gar nicht differenzieren kann. Trotzdem kann man das doch auch als Diskussionsgrundlage nehmen und versuchen zu erklären, vielleicht von sich selbst berichten, wie du es getan hat.

      Dann aber Dinge wie Diskriminierung von Homosexuellen damit zu vermischen, denn so könnte man einen der Beiträge verstehen, halte ich auch nicht gerade für zielführend.


      Kinky schrieb:

      Wie gesagt, ich hab keine Ahnung, bin aber inzwischen auch überzeugt, dass ich kein "echtes TPE" haben will - denn ich glaube langsam, dass ich unter TPE wohl bisher etwas anderes verstanden habe. Deswegen gehe ich jetzt wieder von mir persönlich aus: ich überlasse in den meisten Dingen (womöglich sogar in allen Dingen? ) meinem Mann das letzte Wort. Und ich würde nie hinter seinem Rücken oder gegen seinen Willen handeln, was "normale" Entscheidungen betrifft (wie etwa Ballett o.ä). Das bedeutet aber nicht, dass ich alles so hinnehmen würde, wenn ich der Meinung bin, dass mein Mann meinem Kind schadet.
      Aber jetzt doch mal ganz ehrlich, was ist nun echtes TPE, und ist das wichtig, ob es TPE ist, oder ob andere das als echt bezeichnen. Du und dein Mann habt eine Art gefunden eure Beziehung zu leben und ob das nun TPE ist oder wer wie es nennt ist doch Pupe....

      Kinky schrieb:

      Wobei ich mir wieder die Frage stelle, wie das auf Augenhöhe gehandhabt wird - z.B. das Bsp mit der FSK.
      Das kann doch nur über kompromisse funktionieren, und wenn dann einer zurücksteckt. Das kann doch ganz unterschiedlich aussehen.

      Kinky schrieb:

      Das habe ich nicht behauptet und wollte es auch nicht ausdrücken, kann sein, dass ich da in der Formulierung ungenau war. Ich denke da bin ich ganz bei dir, dass die Entscheidung eigentlich nicht alleine getroffen wird.
      Genau aus diesem Grund, sehe ich das auch so, das TPE eben dann am Ende doch nicht so Total ist. Ein Dom der wirklich an seiner Sub interessiert ist, wird sich egal wie man das Beziehungskonstrukt denn nun nenn, versichern, dass es seiner Sub gut geht und das ihre Bedürfnisse erfüllt werden, und auch das kann wieder ganz unterschiedlich aussehen.
      Grüße Mr. Mendor

      Vertrauen, Verantwortung und Respekt sind es worauf es ankommt. Ohne Vertrauen kannst du dich nicht geben, ohne Verantwortung darf ich nicht nehmen und ohne Respekt können wir beides nicht und das ist all unsere Magie. (unbekannt)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Mr. Mendor ()

      JamieLyn schrieb:

      Ich weiß aber immer noch nicht, wie sich das auswirkt wenn alles diskutieren nicht dazu führt, dass man zu einer gemeinsamen Überzeugung gelangt, WENN es dabei eben um KINDER geht.
      Da ist die Antwort recht einfach. Du weißt nicht wie es sich auswirkt, weil eigentlich niemand weiß, wie sich bestimmte Dinge auf Kinder auswirken. Es gibt da den gesunden Menschenverstand, der reicht aber oft nicht aus. Nehmen wir mal ein Beispiel, das Kind möchte ein Eis, wenn es dieses Eis bekommt kann das die verschiedensten Auswirkungen haben. Es lernt, wenn es etwas will bekommt es das auch. Vielleicht bekommt es aber auch Karies oder lässt das Eis fallen, weil es das Falsche war. Du kannst nie Wissen ob eine Entscheidung für oder gegen etwas richtig oder falsch ist. Als Elternteil stehst du jeden Tag vor so einer Situation und oft genug als Dom ebenfalls, denn dann musst du Entscheidungen für deinen Sub treffen. Man kann alle Umwegbarkeiten und die Meinung des anderen und natürlich auch eines kindes respektieren und trotzdem die falsche Entscheidung treffen. Du weißt nicht wie sich das auswirkt, weil es keine Antwort gibt. Das weiß niemand. Und ich will hier nichts verharmlosen oder vergleichen aber so ist es eben. Außerdem gibt es sicher genug Menschen, die die Erziehungsrelevanten Entscheidungen außerhalb von so einer Beziehung ihrem Partner überlassen. Wichtig ist in meinen Augen, dass das Kindeswohl imme rgewahrt bleibt´und da darf man dann auch mal sehr genau auf die Gesetze achten.
      @Katharina wenn du alle (mit diesem sind es glaub ich fünf) Posts von mir in diesem Thema gelesen hast, weiß ich echt nicht wie du drauf kommst, dass dein Absatz meine Frage beantwortet. Das meiste was du hier nennst hab ich dort bereits selbst schon geschrieben, wie es meine Frage beantworten soll, seh ich jedoch nicht.

      Eine Antwort auf meine Frage würde z.B. lauten "Als Sub ignoriere ich meine Bedenken, weil man es eh nie genau wissen kann, dann kann auch Dom entscheiden." oder "Ich erwarte von meiner Sub auch in einer TPE-Beziehung, dass sie auf Augenhöhe debattiert bis eine gemeinsame Entscheidung getroffen wurde, schließlich geht es hier nicht um sie sondern um unser Kind."

      Ist aber auch egal, weil ich (wie ebenfalls in meinen Posts steht) keine Lust mehr habe mich mit dem Thema zu befassen. Bitte verschont mich mit weiteren Verlinkungen und Zitierungen.
      Liebe @Kinky,

      ich nehme es dir absolut nicht übel, wenn du deine Meinung hier vertrittst und dazu, von mir
      gemachte Äußerungen, zitierst. :) (Von meiner Seite aus alles gut :) !)

      Ich möchte mich aber kurz dazu äußern, weil sie hier und da doch aus dem Zusammenhang
      gerissen sind, wie du ja oben auch bereits angemerkt hast.
      Liest man sich nämlich die dazugehörigen Posts komplett durch, wird sich wahrscheinlich
      schnell zeigen, dass es nicht so gemeint war, wie es vielleicht der ein oder andere aufgefasst hat.

      Ich spreche sicherlich niemanden hier, und vor allem nicht den TPElern mit Kindern, das Recht ab, sie
      könnten ihre Kinder nicht richtig erziehen.

      Was ich in all meinen Posts hier zum Ausdruck bringen wollte und möchte ist, dass wenn sich zwei Menschen
      dazu entschließen TPE zu leben (es sei ihnen ja gegönnt :) ) Kinder nicht mit einbezogen werden sollten.
      Weil sie einfach nichts damit zu tun haben.

      Aber ich sehe hier teilweise leider nicht mal den Ansatz, dass es verstanden wird. Ich versuche ja auch die
      Gegenseite zu verstehen, reflektiere seit Tagen die Meinungen der anderen und überlege, wo könnten sie
      recht haben, wo nicht.
      Aber wenn dann noch Diskriminierungen vorgeworfen werden, spätestens dann hört es auch bei mir auf.
      Nur weil ich eine, meine Meinung, vertrete heißt das nicht, dass ich diskriminiere, oder andere und
      deren Meinung nicht respektiere. Kann sein dass es schon mal anders rüber kommt, aber wenn ich jetzt
      anfange jedes einzelne Wort auf die Goldwaage zu legen, dann brauche ich demnächst Tage, um einen Post
      zu verfassen.

      Naja, und auf einen Nenner werden wir hier wohl nicht mehr kommen! :pardon:
      Grüße

      Mrs. Mendor

      ______________________________________________________________________________

      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)
      @Kinky

      Ich bezog die Gleichberechtigung auch auf beide Geschlechter, darum schrieb ich auch "zwischen Menschen" nach einem Schrägstrich. Für mich ist das beileibe keine Feminismusfrage, sondern eine der Wertevermittlung, die zumindest in Grundzügen, mit denen der Gesellschaft in der wir uns bewegen konform gehen sollten - und das, obwohl mir Konformismus verhasst ist. Aber der Wert der Egalität, steht für mich nicht zur Diskussion. Werte lassen sich aber nur dann vermitteln, wenn ich sie glaubhaft vorlebe.

      Jetzt wird's aber schwierig, denn Fakt ist, es existiert keine Augenhöhe, keine Gleichheit, die Selbstbestimmung wurde zugunsten von totaler (im Fall von TPE) Fremdbestimmung aufgegeben.
      Wie total das total nun sein muss, wird ja auch gerade diskutiert. Aber die Wortbedeutung von total laut Duden, ist bei den Aussagen, die ich in diesem Thread mache, maßgeblich. Für mich macht es keinen Sinn das aufzuweichen und an eine persönliche Sichtweise anzupassen, weil man sich auch gern TPEler nennen würde, obwohl man per Definition eigentlich 24/7 in gewissen Bereichen einen Machtaustausch hat. Der Sinn fehlt mir dann deshalb, obwohl mir vollkommen wurscht ist, wer sich in welcher Schublade wohlfühlt, weil wir dann von Äpfeln und Birnen reden, nicht die gleiche Ausgangslage im Blick haben. Das macht es mehr als schwierig.

      Nach meinem Verständnis, überträgt bei TPE der submissive Part ohne Ausnahme die Macht an den dominanten. Es ist allumfassend. Das ist für mich die Ausgangslage, bis dahin alles gut und schön, hat keine Sau zu kratzen, wie wer lebt, aber jetzt kommen Kinder ins Spiel, und auch wenn ich keine Horrorszenarien im Kopf habe, ab diesem Zeitpunkt sehe ich es trotzdem kritisch. Und deshalb muss ich dabei bleiben - subtil @Mr. Mendor kann es, glaube ich, nicht so recht abgehen. Spielt man sobald die Kinder dabei sind, ein miteinander auf Augenhöhe vor? Lässt das TPE zu?

      Als Beispiel: Kommen die Kinder in solchen Familien überhaupt in den Genuss konstruktive Diskussionen mitverfolgen zu dürfen? Gespräche ja, aber da erleben sie eine angepasste, unterwürfige, angemessen vorsichtig formulierende Elternfigur, die nicht vehement ihre eigene Meinung vertreten kann und eine, die sich nicht scheut allzeit und in allem zu bestimmen und zu entscheiden, . Eine Person, die machtlos ist und eine, deren Macht ganz grundsätzlich nicht in Frage zu stellen ist.
      Sorry, auch wenn ich BDSMlerin bin und TOTAL submissiv, ICH für MEINE KINDER könnte diese extreme Asymmetrie in einer Elternbeziehung nicht gutheißen.
      Und damit bin ich raus, denn wer es so leben will, tut es ohnehin, was auch gut so ist, denn wer wäre ich denn, irgendetwas verbieten zu wollen. Und es gibt gewiss weitaus dramatischere Kinderschicksale. Das einzige was ich mir in dieser Diskussion verbitte: Kritik und Gegenwind an einem nicht per se (weil ja Neigung und so!) unproblematischen Familienkonstrukt als Diskriminierung hinzustellen.

      Deveda schrieb:

      Als Beispiel: Kommen die Kinder in solchen Familien überhaupt in den Genuss konstruktive Diskussionen mitverfolgen zu dürfen? Gespräche ja, aber da erleben sie eine angepasste, unterwürfige, angemessen vorsichtig formulierende Elternfigur, die nicht vehement ihre eigene Meinung vertreten kann und eine, die sich nicht scheut allzeit und in allem zu bestimmen und zu entscheiden, . Eine Person, die machtlos ist und eine, deren Macht ganz grundsätzlich nicht in Frage zu stellen ist.

      An dieser Stelle glaube ich, dass es in der Wahrnehmung etwas ändern würde, wenn man solche Paare und ihren Umgang miteinander erlebt.
      Ich glaube, fragt man die Leute, die uns kennen, haben sie nicht den Eindruck, ich würde mich unterwürfig und angepasst verhalten. Wir sind aufmerksam und liebevoll miteinander. Ja, ich gebe in meiner Beziehung mehr nach und übernehme mehr Aufgaben z.B. als meine Schwester, das ist meiner Schwester auch schon aufgefallen. Aber das ist wohl auch eine Typfrage.
      Und ich weiß recht genau, was ich möchte und wenn mir Dinge wichtig sind, kann ich sie auch entsprechend vehement vertreten, manchmal zu Monsieurs Leidwesen. Auch fünf Jahre „er kann über alles entscheiden“ haben daran nicht grundlegend etwas geändert, ich vermute also mal, das wird mir auch in zehn Jahren noch erhalten bleiben.
      Und zum Thema, ob er allzeit bestimmt und entscheidet: Abgesehen von mir hat er auch noch einen Job und noch mehr Leben. Er muss Dinge delegieren und sich dabei darauf verlassen können, dass ich in seinem Sinne handle. Nachdem wir uns jetzt 8 Jahre oder so gut kennen, glaube ich, seine Meinung zu vielen Dingen zu kennen und kann entsprechend handeln, ohne dass er daneben steht und exakte Anweisungen gibt. Viel von den Alltagsdingen regele ich und ja, ich berücksichtige z.B. bei der Essensplanung seine Wünsche mehr als ich es in einer normalen Beziehung tun würde. Das wäre aber sicher nicht zum Schaden irgendwelcher Kinder.
      Wie schon mehrfach hier ausgeführt wurde: wahrscheinlich stimmt man in den meisten Sachen irgendwie überein, sonst würde die Beziehung gar nicht so lange halten.
      So viel erst einmal dazu.
      Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. (Rut 1,16)
      @Kinky
      Lass dich :huggy: !
      Ich lese hier eher nur mit als zu schreiben, aber würde ich meine Meinung schreiben wollen, würde die sich absolut mit deiner decken!

      Aber danke allen, die hier mit diskutieren! Dieser Thread sorgt auch bei @MrTom und mir für abendfüllende Diskussionen, die meist so enden, dass wir letzten Endes doch die gleiche oder wenigstens eine ähnliche Meinung dazu haben. :D
      Wir haben alle irgendeinen Knacks - der Unterschied ist: bei manchen ist er diagnostiziert... :monster:
      @Félin

      Du hast recht. Meine Annahmen gründen sich auf eine rein theoretische Betrachtung. Unsere Wahrnehmungen können sich nicht decken und beide sind hochgradig subjektiv.

      Zusätzlich bin ich offenbar noch voreingenommen. Das resultiert wahrscheinlich

      1. aus meinem Unverständnis, wieso man den Wunsch nach Fremdbestimmung auf sein ganzes Sein ausweiten muss bzw. wie man den dahinterliegenden psychologischen Grundkonflikt für sich löst.
      Um mir das zu beantworten, beginne ich nicht zu unterscheiden zwischen ein "bisschen Neigung" (Schlafzimmersub) und im anderen Fall "echte Veranlagung" (TPE, CIS,...), sondern all das was wir in unterschiedlichen Ausprägungen hier treiben, ist ein Produkt unserer Psyche. Ich habe sehr oft das Gefühl wir tendieren dazu, alles was wir in diesem Bereich tun, mit unserer Neigung zu erklären. Mir ist das zu kurz gegriffen und hat für mich auch bis zu einem gewissen Grad mit Selbstbetrug zu tun.
      Da die Auswirkungen im Fall von "ich lasse mich im Bett gern führen etc" und "ich lege mein Leben in die Hände eines anderen und gebe meine Selbstbestimmung komplett ab" unterschiedlich intensiv sind, hinterfrage ich im zweiten Fall eben auch intensiver. Diesen Prozess mache ich für mich gerade durch. Daher gibt es ganz viel WARUM und WOHER in meinem Kopf.
      Und es schließt sich blöderweise dann auch die Frage an: WIE geht es mit diesen Fragen jenen, die ihrer Neigung ihr gesamtes Leben unterwerfen.
      Schwerer Fehler, denn ehrliche Antworten kann ich mir nur selbst geben und auf mich anwenden, aber Diskussionen in solch einem Forum verleiten dazu. Vielleicht ja auch gefährlicher Sinn der Sache.

      2. aus meiner berufsbedingten Vorbelastung.

      3. aus meinen Erfahrungen mit einem allmächtigen Vater. Auch wenn es abseits von BDSM war, meine Mutter hat sich auch freiwillig entmachten lassen, sie konnte nur nicht ihre Neigung als Begründung anführen. Die beiden sind heute noch verheiratet und obwohl es zur damaligen Zeit keine ungewöhnliche Beziehungsasymmetrie war: ab einem gewissen Alter hasste ich es, ihre Unfreiheit zu spüren. Ich hasste die Starrheit dieses Konzepts. Ich empfand diese Ungleichheit als ungerecht und auch als widernatürlich.
      Für mich kann ich sagen, die beiden dienten mir als abschreckendes role model.
      Konflikte vorprogrammiert, da meine Neigung mir aber auch den Wunsch nach Machtaustausch vorgibt. Ergebnis: ambivalente Gefühle ohne Ende.

      So, ich denke, da kommt einiges zusammen, das mich als neutraler Beobachter disqualifiziert. Aber - hmmm - ist das irgendjemand jemals irgendwann?
      Trotzdem - ich halte deshalb ab jetzt auch wirklich das Maul!

      Nur noch eines. Wie ich mir die TPE-Realität nun wirklich vorstellen muss, davon habe ich nach deinen Ausführungen nun noch weniger Ahnung. Denn so wie du es beschreibst, unterscheidet sie sich in keinem einzigen Punkt von meiner Beziehung.
      Das erkläre ich mir so, dass es ja nur einzelne Aspekte sind, die du anführst und ein kleiner Ausschnitt. Ich vermute deshalb - sonst wäre in Wahrheit ja eh alles ein und dasselbe und wir tun nur aus Freude an der Hirnwichserei so, als gäbe es Unterschiede - dass es sehr wohl Bereiche und Situationen geben muss, in denen sich die Fremdbestimmung auch von einer anderen Seite zeigt.

      Das war aber nun wirklich meine letzte Mutmaßung. Versprochen!