Was ist der Unterschied zwischen einer BDSM- und einer Vanilla-Beziehung für euch?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Ja, Red, für mich hast du etwas tolles geschrieben.

      "neu sind für mich - abgesehen von den unglaublich intensiven erotischen erlebnissen - die vielen sehr offenen gespräche über unser empfinden, unsere vorlieben, vorstellungen ... "

      Das kann ich unterschreiben, seit Beginn "der Spiele" vor einiger Zeit öffneten sich auch meine Gefühle viel mehr und ich tue mir leichter IHR mitzuteilen.
      Joa, das kann ich im Großen und ganzen so unterschreiben.

      Wir hatten eine Vanillabeziehung, so bis ca. vor etwas über einem Jahr...

      und seit BDSM ins Spiel kam redet man viel mehr über Sex miteinander, probiert mehr aus, und ja, es fühlt sich für mich auch intensiver an (Autschn! :pinch: )
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Noch mal zur Erinnerung: Ich frage, wie IHR den Unterschied empfindet zw Vanilla- und BDSM- Beziehung! Ich wünsche und erwarte keine allgemeingültige Definition, sondern individuelle Meinungen. BDSM hat m. E. auch keine Definition, zumindest kenne ich sie nicht. Jeder hat SEIN BDSM und das ist ja auch gut so. Nichts liegt mir ferner, als jemandem meine Meinung aufoktruieren zu wollen. Nur meine Einstellung, die ihr gerne auch diskutieren könnt, sonst würde ich ie ja nicht mitteilen, ist eben MEIN BDSM bzw das von IHM umd mit. Auch das entwickelt sich und ich weiss auch (noch) nicht genau, wie und wo es hingeht. Aber ich denke viel darüber nach, was es mit mir macht und was ich will und dazu freue ich mich immer über Meinungen dazu.

      Zum Thema Sex und Frauen > 40 und Mutter ist es einfach so, dass des Sex weniger und weniger wichtig ist, als v.a. man(n) sich das wünscht. Das ist statistisch signifikant. Hierzu gibt es Umfragen. Ob die immer die Realität genauso abbilden - keine Ahnung, sicher nicht zwingend, aber die Tendenz wird stimmen. Das ist so, ob es dem einen oder anderen gefällt oder nicht. Aber das hat ja überhaupt nichts mit der Individuum zu tun. Jeder ist anders. Und wer hier in diesem Forum Mitglied ist i.d.R. sowieso. Also freuen wir uns doch, dass es auch andere Frauen gibt und dass wir eben nicht so sind - dann steigt auch der Blutdruck nicht 

      Lg und danke für die zahlreichen Antworten in so kurzer Zeit.

      A.
      Ich finde, ihr geht wegen der einen Aussage bzw. dem Vergleich etwas zu hart mit der Threaderstellerin um. Ich kann verstehen, dass man erst mal abwehrend reagiert, sieht man darin doch eine elitäre Denkweise. Jedoch glaube ich NICHT, dass der Vergleich elitär gemeint ist. Ich glaube viel mehr, sie wollte nur ihre ganz ureigene und persönliche Erfahrung zum Ausdruck bringen, die besagt, dass für SIE ganz persönlich eine BDSM Beziehung bedeutend intensiver ist, als eine Vanillabeziehung.
      Und ich denke, damit steht sie nicht alleine da.

      Sicherlich haben schon sehr viele Leute bemerkt, dass sich SM fast schon inflationär verbreitet, dass mittlerweile ganz viele Menschen über Nacht SMer werden, die meisten jedoch sind in erster Linie an DS, weniger an SM interessiert. Bei denjenigen würde ich persönlich weniger von einer zugrunde liegenden SM Neigung reden, ich denke viel mehr, dass sie BDSM als Hilfsmittel entdeckt haben, um an verdrängte Gefühle heran zu kommen. Gefühle, die durch tief geprägtes Misstrauen und der Unfähigkeit, ein normales Verhältnis zur Nähe//Distanz zu finden, unterdrückt werden. Damit will ich nun nicht mit dem Finger auf die betroffenen Menschen zeigen, viel mehr glaube ich, dass das eine ernsthafte Gesellschaftsproblematik in der heutigen Zeit ist. Eine Zeit, in der sich Ängste, Unsicherheiten und Bindungsprobleme rasant verbreiten.

      Nun hört ein Mensch, der von diesen zumeist unbewussten Ängsten betroffen ist, plötzlich was von Doms und ihren ganzen Verantwortlichkeiten. Ähnlich, wie es ja auch die TE beschreibt, indem sie meint:

      Dom muss sich auch über BDSM hinaus für meine Gefühle, Gedanken, Pläne, Ziele, Verletzungen, Ängste, Probleme interessieren und dann auch DA sein für mich.


      Und

      Dom soll mich fordern und fördern und mich verändern, erziehen, ausbilden, mich zu seiner Sub machen, aber mir auch ansonsten helfen mich persönlich weiter zu entwickeln. Was bin ich für ihn? Ich bin ich und da sind die Pfeiler in meiner Persônlichkeit, die immer da sein werden. Er aber kann mich verändern. Ich lasse es geschehen. Ich vertraue ihm so sehr, dass ich das zulasse und weil ich weiss, dass er immer mein Wohlergehen im Sinn hat und mich nie ausnutzen oder benutzen wird,


      Was ich sehe, und nein, das meine ich nicht abwertend, ist, dass im Dom eine vertrauensvolle Vaterfigur hinein interpretiert wird, Dom wird idealisiert, und Sub entwickelt sich regressiv zu einer „Tochter“, für dir der Vater verantwortlich ist.
      Das ist nicht unbedingt das Verschulden der betreffenden Sub, sondern das, was seitens vieler Doms (aber auch subs) nach außen suggeriert wird. Da wird sehr oft mit Floskeln hantiert, wie: Die Unterwerfung ist ein Geschenk, und Dom muss es würdigen bzw. verantwortungsbewusst damit umgehen.
      Um nur ein Beispiel von vielen zu nennen.

      Wenn damit ein Mensch vollere Bindungsängste konfrontiert wird, kann es passieren, dass sich alle Schutzmechanismen ausschalten und er anfängt, regressiv zu empfinden. Und ja, in dem Fall wird er dann auch die folgende Beziehung mit einem Dom bedeutend intensiver und vertrauensvoller empfinden, als jede Vanillabeziehung, die er zuvor hatte. Ganz einfach, weil er mehr zulässt und Ängste für den Moment aufgelöst werden.
      Bis eines Tages das Erwachen kommt, und man merkt, dass auch Dom nur ein Mensch mit Macken und Fehlern ist, wie jeder andere auch.
      Spätestens dann wird man seine Einstellung ändern und ein Stück weit reifen, und dann unterscheidet sich die Sicht auch nicht mehr von all denen, die hier geantwortet haben.
      Ich gebe IHM meine Seele, er verletzt mich physisch und psychisch, er macht mich aber nicht kaputt. Mein Vertrauen ist grenzenlos. Er weiss um mich. ER beschützt mich, passt auf mich auf. Ich ertrage es, habe Verständnis für seine Bedürfnisse, auch wenn sie mir wie auch immer weh tun, lasse ich es geschehen, denn ich weiss auch, er fängt mich auf, tröstet mich, liebt, schätzt mich, ist stolz auf mich, achtet mich und weiss auch WAS und WEN er gefunden hat und er ist immer für mich da. Ich gehöre zu ihm und ich gehöre ihm und er gehört zu mir. Ich bin aber nicht sein Eigentum. Ich bin auch nicht wirklich sein Besitz, obwohl ich ihm gehôre, weil ich es zulasse, dass ich ihm gehöre. Mich nicht dagegen wehre und gehorche ihm. Das ist mein BDSM und meine BDSM-Beziehung. Und es ist vielmehr ER, da er so ist wie ER ist und weniger BDSM und noch weniger ein bisschen Fesseln oder Schlagen, was es wirklich ist für mich. Es ist eine ungleiche Beziehung so wie wie Mann und Frau auch ungleich sind und jeder bringt das ein, was er kann und so ist er ist mental und physisch stärker als ich. Das ist so. Und daher führt er mich. Er ist Fels in meiner Brandung für mich, aber auch ein Fels, der mich durch sein Fels-Sein verletzen kann und es auch tut. Er ist er und ich ich und er und ich haben uns gefunden. Wir wollen es so und ich falle dann auch und es tut weh und es soll auch weh tun, den im Schmerz liegt eine Tiefe, die er und ich wollen und dann fängt er mich auf und er pflegt meine Verletzungen, die er mir zugefügt hat. Seelische Verletzungen erfordern viel mehr Vertrauen und Zuwendung als physische. 

      Ein Beispiel: Das Zulassen einer anderen Frau ist z. B. eine solche seelische Verletzung. An dieser Stelle sind mir noch ganz am Anfang. Es löst Gefühle in mir aus, auch ganz plötzlich, unabhängig von der Situation in der ich gerade bin und ich frage mich, was tut es mit mir, warum empfinde ich das jetzt. Was ist rational, was fast hysterisch, bin ich adäquat. Und dann rede ich darüber mit ihm. Nicht und nie über sie, über mein Gefühl und er muss mir dabei helfen. Das ist seine Aufgabe aks Dom, der soetwas von mir verlangt und er wird um meine seelischen Schmerzen wissen, wenn er sie sieht. Mein Schmerz wird sein Schmerz, denn meine seelische Verletzung durch ihn  schmerzt in ja, er ist ja kein Soziopath. 

      Kein Rumzicken, kein Streiten, offen für Neues sein,... keine Kontrolle, kein Vanilla (nicht weil es schlecht ist, sondern nur weil WIR nicht so sind und sein wollen), Toleranz, auch einseitige Toleranz.....aufgrund der Rollenverteilung ist kein quid pro quo möglich... und beidseits nicht gewollt... gehorchen, sein nein ist mein nein und doch und gerade dadurch und durch meine Weichheit und Verletztlichkeit berühre ich ihn und er mich. Es ist unglaublich intensiv, eben auch weil es schmerzt. Wir wollen beide sehr tief berührt werden. So sind wir.

      Vertrauen ist alles und ohne Vertrauen ist alles Nichts.

      A.
       

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Anaisa ()

      Anaisa lebt ihre Beziehung wie sie es möchte. Ihre ureigenste Entscheidung.
      Ich denke ob eine Beziehung erfüllend empfunden wird hängt nicht von bdsm ab sondern davon in welchem ausmaß die eigenen Bedürfnisse gedeckt werden, wie auch i
      immer die aussehen. Wir sollten so tolerant sein, das jeden für sich entscheiden zu lassen.
      H
      Ein Satz zu Statistiken: die beste ist jene, die ich selbst gefälscht hab (bin aus der Branche ;-))

      Und von hobby-psychologie halte ich wenig.

      LG red
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:
      Grenzenloses Vertrauen ist meiner Erfahrung nach etwas, was sich, wenn man ehrlich ist, nur im Laufe von viel Zeit und unterschiedlichsten gemeinsamen Erfahrungen und Erlebnissen entwickeln kann. Wenn ich zu früh entscheide, jemanden absolut oder grenzenlos zu vertrauen, mag ich Glück haben, wenn das gerechtfertigt ist, oder auch nicht. Jeder Mensch, der schon 30, 40 oder noch mehr Jahre gelebt hat bringt eine Fülle an Erlebtem und prägenden Erfahrungen mit, an Ängsten, Sehnsüchten, Hoffnungen etc. Diese Fülle kann sich einfach nicht in wenigen Monaten vollständig und restlos einem anderen erschließen, das braucht Zeit. Ich kenne von mir natürlich auch das starke Bedürfnis, jemandem am liebsten sofort voll und ganz zu vertrauen, mich ihm ohne Einschränkung hinzugeben (das halte ich nicht für BDSM-Beziehungen vorbehalten, das ist eher ein menschliches, psychisches Bedürfnis - hat ja auch was Schönes, Romantisches, Beruhigendes). Allerdings hat sich oft gezeigt (natürlich erst im Nachhinein), dass dieses geschenkte Vertrauen verfrüht war.

      Bei meiner jetzigen Beziehung kann tiefe Nähe und große Vertrautheit und Vertrauen da sein, wachsen, ohne dass wir es als "falsch" oder einschränkend empfinden, wenn der eine oder andere trotzdem manchmal Momente von Unsicherheit oder Zweifeln erlebt. Darum reden wir ja viel miteinander, fragen, wenn wir unsicher sind was der Andere jetzt meint oder fühlt. Wir sind uns doch neu begegnet, als erwachsene Menschen mit langer und auch teilweise unterschiedlicher Vorgeschichte. Die kann man sich natürlich erzählen (was wohl auch jeder tut, wenn er jemand kennenlernt auf den er sich einlässt), aber selbst das bloße Erzählen geschieht nicht auf einmal und dann weiß man alles. Und was das Erzählte alles so bedeutet, was den Anderen wirklich ausmacht, das ERFÄHRT man eben erst nach und nach - darum heißt es ja auch "Erfahrung" :D .

      Ich liebe und vertraue meinem Partner so sehr, dass ich ihm auch Momente der Angst und Unsicherheit zeigen kann ohne zu fürchten, das gefährdet die Beziehung egal ob auf der rein emotionalen Seite oder im Bereich BDSM. Schutzmechanismen zu haben finde ich immens wichtig, denn egal ob D/S in einer Beziehung eine Rolle spielt oder nicht, die Verantwortung für mich selbst liegt in letzter Konsequenz in meinen Händen.
      Ganz unanhängig von Anaisa und der Beziehung die sie uns hier schildert beobachte ich auch, dass (bitte nicht abwertend auffassen) Neusubs ihren Dom stark idealisieren und ja ich finde auch zu einer Vaterfigur stilisieren. Auf was Dom auf einmal alles achten soll und frei legen und fördern und beschützen, das ist schon beachtlich.
      Wir reden viel von den Verantwortlichkeiten die Dom inne haben, oder inne haben sollen. Vielleicht reden wir so viel davon um klar zustellen es geht um BDSM und nicht um psychische und/ oder physische Gewalt. Inzwischen reden wir aber so viel von der Verantwortung eines Doms, dass ich mich langsam frage ob wir uns da nicht was vor machen.

      Dominanz hat erstmal das Ziel die eigenen Bedürfnisse durch zu setzen. Daran ändert auch das zu Recht propagierte aufeinander achten nichts.

      lg redcat
      @Marvelous

      Erste Hälfte - ganz deiner Meinung. Zweite Hälfte. Falsche Interpretation. Aber nicht schlecht von der Idee her. Ich suche keine Vaterfigur. Er verhält sich auch nicht so. Und ich mich auch nicht. Und ich tue auch nicht den ganzen Tag, was er sagt und will. Will er ja auch gar nicht. Wir diskutieren häufig alles mögliche. Es ist nicht 24/7 und wird es auch nie sein. Es ist offen, frei, tolerant und doch sehr eng und es ist SO auch für ihn neu, da unsere Beziehung neu ist und jede BDSM Beziehung anders ist und sein muss, da es jeweils 2 individuelle Menschen sind und so soll jeder nach seiner Passion glücklich werden.
      Immer wieder stelle ich fest, dass ich mit meinen Äusserungen euch sehr stark berühre, Emotionen auslöse unterschiedlichster Art. Warum ist das so? Ich habe nur meine Meinung! Es ist MEINE Meinung, meine bzw unsere Beziehung. Ich beschreibr nur, wie ich es wahrnehme, fühle und denke. Das kann jeder anders sehen. Das tangiert mich nicht. Interessieren tun mich andere Meinungen jedoch sehr und dafür danke ich euch, auch wenn der Ton manchmal etwas schrill und ungedämpft von einem oder anderen klingt, aber in der Hitze des Gefechts dann doch akzeptabel ist, wenn dann nicht immer gleich ALLE auf hilflose Anaisa eindreschen.... bin ja nur kleine Sub 

      redcat schrieb:

      Ganz unanhängig von Anaisa und der Beziehung die sie uns hier schildert beobachte ich auch, dass (bitte nicht abwertend auffassen) Neusubs ihren Dom stark idealisieren und ja ich finde auch zu einer Vaterfigur stilisieren. Auf was Dom auf einmal alles achten soll und frei legen und fördern und beschützen, das ist schon beachtlich.
      Wir reden viel von den Verantwortlichkeiten die Dom inne haben, oder inne haben sollen. Vielleicht reden wir so viel davon um klar zustellen es geht um BDSM und nicht um psychische und/ oder physische Gewalt. Inzwischen reden wir aber so viel von der Verantwortung eines Doms, dass ich mich langsam frage ob wir uns da nicht was vor machen.

      Dominanz hat erstmal das Ziel die eigenen Bedürfnisse durch zu setzen. Daran ändert auch das zu Recht propagierte aufeinander achten nichts.

      lg redcat


      Genau so sehe ich das auch, danke redcat!! :thumbup: . Als erwachsene, gestandene, gereifte Person brauche ich keinen anderen Menschen, der mich erzieht, formt und die vollständige Verantwortung für mich übernimmt. Und keinen, der am besten von Anfang an mehr über mich weiß als ich selbst. Das wäre mir äußerst supsekt. Ich will einen Partner, mit dem ich gemeinsam wachsen kann - als Mensch und als Frau. Mein Partner ist ja auch als Dom "nur" ein Mensch, zum Glück. Er zeigt mir seine schwachen Seiten und Momente ebenso ehrlich wie seine starken (und umgekehrt), und das intensiviert meine Liebe zu ihm, meine Achtung, meinen Respekt, und meine Bereitschaft, mich ihm hinzugeben. Wenn die Bedürfnisse, die Dom hat und eben auch ohne mich zu fragen durchsetzt, sich nicht überwiegend mit meinen überschneiden würden, würde ich mich wohl eher nicht "umerziehen" lassen wollen, damit ich lerne sie lächelnd zu ertragen. Das ist doch in jeder Beziehung so, entscheidend ist, jemand mit genug Übereinstimmung zu finden, dass beide glücklich und zufrieden sein können, nicht, jemand zu finden, der aus mir einen anderen Menschen macht, damit er dann mit dem Ergebnis zufrieden ist.

      Und ehe jemand meint, das höre sich nicht nach einer "richtigen" Sub an: mein Mann, der beileibe kein Weichspüler-Dom ist, ist mehr als zufrieden mit mir. :love: :thumbup:

      Anaisa schrieb:

      Immer wieder stelle ich fest, dass ich mit meinen Äusserungen euch sehr stark berühre, Emotionen auslöse unterschiedlichster Art. Warum ist das so? Ich habe nur meine Meinung! Es ist MEINE Meinung, meine bzw unsere Beziehung. Ich beschreibr nur, wie ich es wahrnehme, fühle und denke. Das kann jeder anders sehen. Das tangiert mich nicht. Interessieren tun mich andere Meinungen jedoch sehr und dafür danke ich euch, auch wenn der Ton manchmal etwas schrill und ungedämpft von einem oder anderen klingt, aber in der Hitze des Gefechts dann doch akzeptabel ist, wenn dann nicht immer gleich ALLE auf hilflose Anaisa eindreschen.... bin ja nur kleine Sub 
      Hallo Anaisa,

      ich habe schon öfters deine Artikel gelesen und musste teilweise heftig den Kopf schütteln. Es gibt Widersprüche (auf die ich nicht eingegangen bin weil ich es nicht auseinandernehmen wollte) und vor allem wird nicht immer deutlich, dass du tolerant bist. Ich denke du machst den Fehler, in dem Überschwang deiner Gefühl dir selbst nicht klar zu machen, dass du gerade so empfindest deine Ausdrucksweise aber sehr vielen gegen den Strich geht. Dies hängt damit zusammen, dass du dein Leben als etwas besseres (Intensiver/schöner whatever) darstellst und dich damit über andere erhebst. Ich habe mich lange mit meiner Meinung zurückgehalten und dachte mir, OK sie ist gerade total in ihrer Rolle aufgegangen und wirds schon noch merken, dass sie übertreibt.

      Du bist hier in einem BDSM Forum in dem wir uns aber nicht in erster Linie als BDSMler sondern als ganz normale Menschen verstehen. Du kannst nicht erwarten, dass es keinen Gegenwind gibt wenn du Behauptungen aufstellst die von vielen nicht mitgetragen werden. Stell dir vor du würdest das was du hier schreibst einer Freundin erzählen die nicht BDSMlerin ist, was denkst du wie würde sie reagieren, wenn du ihr sagst: Deine Beziehung kann nie so toll sein wie meine, dein Sex nie so gut wie meiner und achja dein Leben kommt eh nicht mehr an meins heran. Solche Aussagen wecken bei jedem dem Reflex der Verteidigung. Wenn alle einem sagen man macht etwas falsch, sollte man sich genau überlegen ob man auf dem richtigen Weg ist. Nicht immer hat die große Mehrheit recht, aber selten ist es nicht...

      In diesem Sinne, innehalten, reflektieren und vielleicht einfach überlegen warum es so viel Gegenwind in einem Forum gibt, in dem eigentlich fast jede Meinung toleriert wird. Wie du schreibst du bist "nur eine kleine Sub", du bist hier vor allem Mensch und erst in zweiter Linie Sub.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gentledom ()

      Nein, Anaisa, du löst keine Emotionen mit deinen Beschreibungen aus, zumindest nicht bei mir. Viel eher sehe ich DICH sehr emotional.
      Natürlich hast du nicht willentlich und bewusst nach einem Vater gesucht, jedoch ist die Konstellation, so wie du sie beschreibst, eher typisch für eine Vater/Tochter Beziehung. So auch dein Vertrauen und deine Erwartung. Wenn du mal ganz genau hinschaust, so erkennst vielleicht auch du, dass du deinen Partner, mit dem du ja erst kurze Zeit zusammen bist, doch sehr idealisierst. Fast machst du ihn zum Übermenschen, der alles weiß, alles kann und für alles da ist. Auch klingt Eure Beziehung bzw. deine Sicht zu Eurer Beziehung eher wie eine Symbiose.

      Ich will dir damit aber nicht zu nahe treten. Für mich ist es völlig ok, was du fühlst und wie du Eure Beziehung siehst. Ich bin nur darauf eingegangen, weil ich die Intensität, wie du sie erlebst, aus meiner persönlichen Sicht erklären wollte, so, wie ich es sehe. Und dass ich nicht glaube, dass du dich damit über andere Beziehungen, unter anderem Vanillabeziehungen, stellst....
      sondern dass es für dich (ggf. aus den von mir genannten Gründen) tatsächlich so intensiv empfunden wird. ;-)
      @Gentledom

      Danke für deine Sicht der Dinge. Das mit "kleiner Sub" war natürlich nicht ernst gemeint. Ich bin ein erwachsener Mensch, habe einiges in meinem Leben auf die Reihe bekommen, studiert noch spät, usw, usw. Bin an Tiefschlägen beruflich u privat gewachsen und stehe mitten im Leben und von daher brauche ich sicher keinen Dom, keine Vaterfigur (habe einen echten, der reicht) und doch habe ich nun für mich selbst etwas entdeckt, was ganz neu für mich ist. Es ist eine ganz andere Art der Beziehung. Und bei uns eben nicht nur anderer Sex. Und "nur"meine ich jetzt nicht abwertend. Ich freue mich, wenn andere so wie sie leben zufrieden und glücklich sind. Zufriedene und glückliche Menschen in meinem Umfeld machen es auch für mich angenehmer. Klar, ich bin widersprüchlich. Das ist auch gut so. Meine Erfahrungen sind eben erst 1 1/2 Jahre und ernsthaft mit jetzigem Dom 1/2 Jahr und da TUT sich ja auch was in mir. Ja, ich bin emotional und ich mag auch Emotionalität bei anderen. Der Ton ist aber eben auch Programm und ich nehme mich davon auch nicht aus. War auch vor kurzem etwas erzürnt, was ja auch einige beobachten konnten, was aber nun geklärt ist und auch allen Lesern sich sowieso nur sehr bedingt erschliesst und erschliessen kann.

      Noch mal: Es ist doch schön, wenn ihr alle glücklich seit mit eurem BDSM. Ich bin es eben so wie es bei mir ist glücklich. Dass jedes Glück auch unglückliche Momente hat, ist normal - für mich. Für mich ist das hier die Möglichkeit meine Meinung UND Gefühle mitzuteilen. Das schätze ich sehr. Und dass hier Menschen sind ist gut so! Ich brauche ja Niveau und keine abgedrehten Spinner und das finde ich hier. Fein 

      Ich glaube jedoch, dass der eine oder andere hier - auch wenn das jetzt wieder höchstprovokant ankommen wird - auch einwenig neidisch ist, auf mich, auf andere hier.... das ist ein ganz normales, menschliches Gefühl.... dazu gehört im übrigen auch, das hämische Grinsen zwischen vorgehaltener Hand oder auch gerne altkluge sich Zurûcklehnen: Die wird schon noch drauf kommen... Neid ist ansich nichts pathologisches... hat jeder mal, also steinigt mich nicht gleich wieder.... und dennoch möchte ich nur mal eine Antwort sehen, wo drinsteht: Anaisa, toll, was du lebst, das würde ich auch gerne ausprobieren. Nicht, weil ich Zuspruch und Bestätigung brauche, sondern weil es tatsächlich Menschen in meinem Freundeskreis gibt, die das so sehen. Das ist so.
      @ Alle -> Ich kann und werde hier nicht wirklich sinnvollen Inhalt angeben können da es einfach nicht fair wäre da Anaisa und ich uns kennen ( wie der geneigte Leser ja über einige Zeit verfolgen konnte ) und ich halt mehr Informationen habe.
      Ich sollte eigentlich auch dieses Post nicht schreiben... allerdings kann ich nicht anders....also habt Nachsicht ;) ( auch Du Anaisa )

      @ Anaisa -> Es ist alles OK, wenn ich Dir einen Rat geben kann...dann lies den Beitrag von Gentledom noch zwei drei mal und denk drüber in Ruhe nach....jeder hier gönnt Dir was Du erlebst... und Begeisterung für das Neue ist genial... aber kein Grund
      zu sehr zu provozieren...leben und leben lassen...das ist ganz wichtig...

      cheers

      GIZMO
      @Marvelous

      Nein, ich sehe IHN auch kritisch und ich denke auch oftmals anders als ER. Ich probiere gerade fûr mich etwas völlig Neues aus. Das ist eine andere Welt für mich und Sichtweise. Ich war sehe lange Single oder hatte Affären und irgendwann muss man sich auch eingestehen, dass es evtl nicht am anderen immer liegen kann, wenn es nicht klappt. Da kann, wen man denn kann und will, sich entweder ändern oder weiterhin alleine sein. Eine andere Möglichkeit ist den passenen Partner zu finden und dann noch zusätzlich zu erkennen, dass man etwas ganz anderes braucht, als man das bislang glaubte und das ganz andere Eigenschaften bei einem Partner es sind, die ich brauche. Interessanterweise gehört da für mich Treue unter bestimmten Umständen nicht mehr unbedingt dazu. Das ist fûr mich eine Erfahrung, ungefâhr vergleichbar mit der Entdeckung des Penicillins, nur eben auf persönlicher psychischer Ebene. Ich entdecke mich. Und ich erfahre noch viele andere Charaktereigenschaften, die mir vorher viel mehr oder weniger beim anderen wichtig waren und damit werde ich eben auch eine andere, da sich mein Blick verândert. Dadurch, dass sich mein Blick verändert, verändert sich auch mein Verhalten und schlussendlich ich und damit sind wir wieder am Anfang, ich ziehe andere Männer und Menschen dadurch an, was auch sehr spannend ist. Insgesamt sollten wir alle uns weiterentwickeln und am Leben wachsen, der eine wächst wie ein Unkraut, der andere geordnet wie eine Rose. Dann beschneidet uns das Leben wieder und wir wachsen anderswo und-wie weiter.

      Ich wachse augenblicklich an und durch IHN und das geniesse ich. Wie es weiter geht und ob ich in 1/2 Jahr immer noch so denke - wer weiss das schon. Dazu passiert gerade zu viel in meinem Leben. Ist er nur Wegbegleiter, Katalysatorr oder ist er es mit dem ich auf Dauer leben will und werde in einer etwas anderen Beziehung, da er anders ist und ich auch? Ich bin durchaus kritisch und daher suche ich ja auch den Austausch mit anderen z. B. hier, hinterfrage mich und ihn und das, was ich tue. Dabei versuche ich zu verstehen, was mir so gut tut und warum. Und das ist eben mit überraschenden Einsichten und Erkenntnissen für mich verbunden. Das ist auch anstrengend, aber eben auch sehr schön.

      A.
      @Gizmo

      Schön, dass ich dann auch noch deine Meinung dazu lesen darf. Lebt doch alle so, wie ihr wollt!!! Herje, manchmal hab ich das Gefühl, ich spreche chinesisch. Das ist ja schon bei einigen psychiatrischen Krankheiten so: derjenige, der sich nicht als krank erlebt, ist gesund. Da kann der Arzt sonst was behaupten. Punkt. BDSM ist übrigens im ICD-10 als Krankeit verschlüsselt, aber NUR, wenn derjenige darunter leidet, sonst ist es stinknormal.

      Ich DARF aber auch, lieber Gizmo, ob du das jetzt provokant findest, oder nicht, bestimmtes Verhalten oder Lebensformen belächeln oder auch sogar für mich ablehnen. DADURCH wird es ja nicht falsch oder schlecht. Wer so wie er lebt, glücklich ist, dem sei gratuliert. Punkt.
      Zitat Anaisa:

      "daher suche ich ja auch den Austausch mit anderen z. B. hier, hinterfrage mich und ihn und das, was ich tue. Dabei versuche ich zu verstehen, was mir so gut tut und warum."

      Da sind wir da core. Guter Vorsatz Anaisa! ;)