Was ist der Unterschied zwischen einer BDSM- und einer Vanilla-Beziehung für euch?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Was ist der Unterschied zwischen einer BDSM- und einer Vanilla-Beziehung für euch?

      Das frage ich mich schon lange. Ich habe auch schin einige Antworten für mich gefunden. Aber ich möchte dieses Gedankenspektrum noch erweitern. Ich bin zuletzt gefragt worden, ob ich eine 24/7 Beziehung führe, nein, das tue ich nicht. Zumindest nicht, was ich darunter verstehe. Meine/ unsere Beziehung ist ja erst in der Entwicklung, wobei sich ja jede Beziehung entwickelt bzw entwickeln sollte (Stillstand ist Rückschritt) und daher weiss ich nicht, wohin alles, was ich gerade so erlebe, führt. 24/7 ist zumindest nicht das, was ich will.

      Was nun ist BDSM überhaupt? Also ich meine eine BDSM Beziehung. Dom verantwortet alles. Er führt die Beziehung. So sehe ich das. BDSM ist für mich ja auch etwas vôllig anderes als geiler, harter Sex in einer Beziehung oder auch als Affäre. Letzteres geht für mich sowieso gar nicht, weil ich da ein solch starkes Vertrauen gar nicht aufbauen kann. Kurzum: ich lasse mich nicht von xy schlagen, der nur das will und nicht mich in meiner Ganzheit sehen, erleben, erfahren will. Dom muss sich auch über BDSM hinaus für meine Gefühle, Gedanken, Pläne, Ziele, Verletzungen, Ängste, Probleme interessieren und dann auch DA sein für mich. BDSM ist für mich das, was unsere Beziehung extrem vertrauensvoll und intensiv macht, etwas, dass eine unglaubliche Nähe generiert, von der Vanilla-Beziehungen Lichtjahre entfernt sind. Ich könnte auch einen Dom nicht so einfach wechseln wie eine Beziehung zu einem Vanilla-Mann. Auch bin ich bereit eine ganz andere Toleranz aufzubringen für seine Bedürfnisse, was ich in einer Vanilla-Beziehung nie zulassen könnte.

      Dom soll mich fordern und fördern und mich verändern, erziehen, ausbilden, mich zu seiner Sub machen, aber mir auch ansonsten helfen mich persönlich weiter zu entwickeln. Was bin ich für ihn? Ich bin ich und da sind die Pfeiler in meiner Persônlichkeit, die immer da sein werden. Er aber kann mich verändern. Ich lasse es geschehen. Ich vertraue ihm so sehr, dass ich das zulasse und weil ich weiss, dass er immer mein Wohlergehen im Sinn hat und mich nie ausnutzen oder benutzen wird, obwohl er z. B. genau das sagt. Er benutzt mich zu seiner Befriedigung. Ja. Es soll ja auch ihm Spass machen. Alles andere wäre platonisch. Das sexuelle, was zwischen Mann und Frau per se immer etwas mit Macht ausüben zu tun hat, ist ja wichtiger Teil des Ganzen. Eine Sub, die Sex maximal 1x im Monat will, wäre auch eine absolute Fehlbesetzung. Sub muss m.E. schon ein sehr sexueller Mensch sein, der Sex braucht. Da wäre jetzt auch wieder die Verbindung zur eigentlichen Frage hergestellt: Was unterscheidet eine BDSM- von einer Vanillabeziehung? Ich denke auch in der Quantität von Sex. Es gibt so viele Frauen, v.a. gestresste Mütter für die Sex etwas ist, was sie auch noch tun müssen wie Wäsche bügeln, etc. Hormonell bedingt, sind Frauen über 40 auch eher weniger an Sex interessiert als im Alter von 20-30. Sex spielt m.E. in einer BDSM Beziehung eine viel grôssere Rolle, weil ja auch das alltägliche Miteinander sehr schnell sexualisiert wird, er ihr etwas verbietet oder etwas von ihr fordert und das kickt ihn dann wieder.

      Also, nur ihr. Wie seht ihr das?

      Lg v Anaisa
      Hallo Anaisa, ich will es wieder mal in meiner Art beantworten.

      Meine Frau und ich kennen uns jetzt schon >20Jahre. Bis vor kurzen wussten wir gar nicht was Vanillasex ist oder andere Bezeichnungen. Wir haben unsere eigene Art von Beziehung aufgebaut. Wahrscheinlich würde ich sagen die "Unsere Namen-Beziehung". Einfach individuell so wie jede Beziehung sich voneinander unterscheidet. Im Laufe der Zeit, speziell in den letzten Tagen (seit dem Beitritt ins Forum) beginne ich die Phasen unserer Beziehung einzuteilen in vanillig und Spielzeit (BDSM). Aber das ist völlig unwichtig für mich, die Einteilung.

      24/7/365 ist das nicht die Ehe? Ich weiß schon, 24 Stunden dienen, herrschen usw... Aber das ist nicht unsere Vorstellung einer gleichberechtigten Beziehung. Wo ist der Unterschied zwischen Spiel und real Life? ICH habe immer und jederzeit die Verantwortung für meine Frau. Das ist mein natürlicher Beschützerinstinkt. Wehe wenn sich jemand vergreift an Ihr :huntsman: .....

      Fordern, fördern, verändern tu ich SIE natürlich auch, aber SIE mich ebenso. Das sind Zutaten für unsere Vorstellung einer lebendigen Beziehung! Aber das gilt wieder im realen Leben wie im Spiel!

      Auch LadyHawk vertraut mir und wenn SIE sich unterwirft dann bedingungslos. Es liegt dann ausschließlich an mir die Zeichen einer Überforderung zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Im Alltag ebenso, ihr den schweren Einkauf abzunehmen, im Haushalt mitzuhelfen, ist wieder in meiner Verantwortung und für mich selbstverständlich.

      Natürlich weiß ich, nicht jede/r ist 20 Jahre mit ein und dem Selben Partner zusammen. Das ist eine Herausforderung die wir geschafft haben und durch unsere Art daran zu arbeiten werden wir noch viele Jahre hinter uns bringen :love:

      Also der Unterschied zwischen Vanille und BDSM sind für mich vielleicht die Untensilien die man mehr verwendet, obwohl genügt vielleicht die Hand, braucht man Fesseln oder Peitschen? Ich denke nicht. Meine Frau braucht mehr Vanille als ich, Ich steh mehr auf das Andere. Wieder meine Verantwortung die Waage zu halten! Das war auch wie schon mal geschrieben die "Angst" meiner Frau ob wir überhaupt in diese "Szene" passen... SIE ist nicht zu 100% hörig und ich min kein 100% Dom in der Vorstellung der bekannten Klische´s.

      Das ist mir aber wurscht! WIR sind WIR! Vanillia/BDSM/24-7/ wie sie auch alle heissen die Bezeichnungen.... sind alles nur Schubladendenken und ich will in keiner Schublade enden :D

      baba
      @switch70

      Danke für deine Antwort. Ich denke bei euch ist vieles sowieso anders. Erst mal, dass ihr BDSM jetzt erst zusammen entdeckt und beide "Anfänger" seit und auch das switchen zw Dom und Sub Dasein. Das wäre für mich und IHN völlig unvorstellbar. Es ist ganz klar, dass er die Führung hat in unserer Beziehung und ich suche ja auch meine Führung bei ihm, seinen Schutz, da ist es unvorstellbar für mich, dass ich IHN schlage. Sorry, dass ich das jetzt schreibe: Aber ein Leitwolf wirft sich nicht auch mal zu Füssen eines niedrig gestellten Wolfs in der Rangordnung. Nichts für ungut, ich akzeptiere natürlich eure spezielle Form dwr Beziehung.

      Es ist nur so, dass ihr eine bunte Mischung m.E. lebt, eben auch mit Vanilla Elementen. Was das genau ist, wäre dann wieder interessant....

      Also: was macht den Unterschied aus zw BDSM-Beziehung und Vanilla-Beziehung oder gerne auch zwischen BDSM-Beziehung und einer Beziehung, wo BDSM reine Sexualität ist und wo ER eben nicht im Leben auch die Beziehung führt (was z. B. ein Unterschied schon mal wäre, eben KEINE gleichberechtigte Beziehung zu führen, was nicht heisst, dass sie dadurch keine Rechte hätte.....)

      Also... wer hat hierzu eine Meinung?

      A.
      Beziehungen sind vielfältig, BDSM Beziehung sind es auch ;)

      Ich halte wenig von allgemeinen Vergleichen, der Unterschied einer BDSM Beziehung zu einer "Vanilla-Beziehung" ist..... BDSM, das wars auch schon... die Frage wäre dann eher was bedeutet BDSM in einer Beziehung für euch? Für den einen ist es eine BDSM Beziehung, wenn einer den anderen mal ans Bett fesselt, für andere erst wenn Sub rechtlos lebt und im Käfig schläft... ich bewege mich dazwischen und finde das ganz gut. Aber es kommt auf die Partnerschaft an wie weit und intensiv es in welchem Bereich geht. Für mich ist es eine BDSM Beziehung, sobald BDSM für die Beziehung einen hohen Stellenwert hat.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      @Switch,
      deinem Beitrag ist für mich nichts mehr hinzuzufügen. Wie du weisst bin ich mit Schattenkind auch schon über 20 Jahren zusammen. Und ich denke unsere Beziehung im "Alltag" ist dann eher die Gleichberechtigte. Während des Spielens übernehme ich dann aber das Kommando und das uneingeschränkt. Wäre meines Erachtens auch anders nicht durchführbar. Es macht doch mehr Spass einer fest im Leben stehenden Frau mal zu unterwerfen, als wenn diese immer unterwürfig ist. ;)

      Gruss,
      Inops
      Ein paar ehrliche und direkte Zeilen:

      Mir sind Personen sehr unsympathisch die meinen für andere entscheiden zu dürfen was denn nun BDSM ist oder BDSM als etwas ansehen das besser ist und andere würden deswegen nicht so intensive Beziehungen führen, weniger tiefe Emotionen oder geilen Sex haben... Das ist so verbohrt...
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Hallo Anaisa,

      dank deines Beitrages ist mein Blutdruck mal wieder gestiegen. Ich finde es sehr anmaßend zu behaupten, dass der Unterschied zwischen BDSM und Vanillasex (wobei ich mich da den Vorrednern anschließe und Schubladendenken so gar nicht mag) die Quantität von Sex ist. Wie bitte kannst du beurteilen, ob die einen mehr Sex haben als die anderen? Es gibt sicherlich auch genügend gestresste Mütter, die BDSM ausleben. Wenn man durch was auch immer gestresst ist, mag man sicherlich weder den einen noch den anderen Sex.

      Frauen über 40 haben weniger Sex? Sorry, aber da musste ich echt laut lachen - vor allem, wenn ich an meine Erfahrungen als Swinger denke. Der Altersdurchschnitt liegt in den Clubs sowie auch im privaten Bereich bei 40-45 Jahren. Die jüngeren Frauen und Männer, die einen Swingerclub besuchen, kommen meist eher zum Party machen und haben am vergnüglichen Treiben auf den Matten eher weniger Interesse.

      BDSM ist für mich das, was unsere Beziehung extrem vertrauensvoll und intensiv macht, etwas, dass eine unglaubliche Nähe generiert, von der Vanilla-Beziehungen Lichtjahre entfernt sind.
      Dazu kann ich nur sagen: Wenn du BDSM brauchst, damit eure Beziehung extrem vertrauensvoll und intensiv ist, finde ich das eigentlich sehr traurig. Noch schlimmer ist es aber, dass du diese Eigenschaften den von dir genannten Vanilla-Beziehungen absprichst. Auch eine "normale" Beziehung kann man als sehr intensiv erleben, man vertraut dem anderen voll und ganz, auch bei "normalem" Sex (hm, wie definiert man nun eigentlich "normalen" Sex?) muss man sich fallen lassen können, um intensive Gefühle zu erleben.
      Ich finde also deine Antwort auf die gestellte Frage sehr provokativ. Ein Schlag ins Gesicht für diejenigen, die BDSM als eine Spielart von vielen sehen und nicht nur BDSM leben. Zu denen zähle ich mich zum Beispiel: Ich führe eine ganz normale Beziehung mit meinem Mann, wir sind in der Swingerszene unterwegs und tauchen immer wieder in die Welt des BDSM, speziell D/S ab - und wir finden Erfüllung in allem, was wir gemeinsam tun.

      Sex spielt m.E. in einer BDSM Beziehung eine viel grôssere Rolle, weil ja auch das alltägliche Miteinander sehr schnell sexualisiert wird
      Hm, mein Mann und ich haben auch ein tägliches Miteinander, bei dem wir die Finger nicht voneinander lassen können. Wir haben sehr viel Sex - auf unterschiedliche Arten, so wie es eben gerade die Lust bestimmt. Also warum sollte in einer BDSM Beziehung der Sex eine größere Rolle spielen? Lange Zeit dachte ich sogar, es wäre genau anders herum: Bei BDSM kommt es viel seltener zu sexuellen Handlungen, speziell auch weniger Geschlechtsverkehr. Mittlerweile weiß ich, dass eben jeder sein eigenes BDSM hat. Was der eine als NoGo ansieht, gehört für den anderen einfach dazu.

      Und so würde ich es auch allgemein halten. Eine "VanillaBeziehung" ist das, was zwei Menschen aus ihr machen. Wer BDSM auslebt, tut dies genau so, wie beide es wollen. Solange wir mit diesem Schubladendenken nicht aufhören, wird es immer die eine und die andere Gruppe geben, die sich nicht wirklich grün sind.

      So viel erstmal dazu, ich könnte noch viel mehr schreiben, aber bei meiner heutigen Laune würde das eher ausufern.

      Grüße
      Das Komma
      Als ich die Frage "Was ist der Unterschied zwischen..." las, habe ich mir kurz Gedanken darüber gemacht. Jedoch kam ich zu keiner Antwort, da es für mich keine gravierenden Unterschiede gibt, außer eben (danke Gentledom) BDSM.
      Ich habe schon einige Beziehungen ohne BDSM hinter mir und würde niemals behaupten, dass diese weniger intensiv waren, was Gefühle...betrifft.
      @Anaisa
      Wir erwarten, dass BDSM von der Gesellschaft akzeptiert wird und du verurteilst bzw. stellst dich über die Menschen, die sich für eine andere Lebensform entschieden haben. Finde ich schwierig!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Emily ()

      Hallo Anaisa,
      ich denke mal auf deine Fragen gibt es soviele "Wahrheiten" wie es Menschen gibt, denn jeder hat da seine eigene Meinung oder Erfahrung dazu.
      Ich wußte bis vor wenigen Wochen nicht mal was Vanillesex ist. Außderdem verwischen meiner Meinung nach auch die Grenzen zwischen BDSM und Vanilla dazu immer mehr. Handschellen, Vibratoren, Analsex und noch mehr waren für unsere Eltern vielleicht schon pervers und nicht "normal". Für junge Menschen gibt es da viel weniger Grenzen. DAs hängt vielleicht auch mit den Medien zusammen. Sex und nackte Menschen sind schon so im Alltag verankert das auf Plakaten, Zeitschriften, Büchern, FErnsehen dies alles schon "normal" ist. Vom INternet mal nicht zu sprechen.
      Wir brauchen einfach nur Toleranz für alles was uns selber fremd erscheint und da meine ich nicht nur Sex.
      lg
      LadyHawk
      @ gentledom -> +1

      Zwei Dinge dazu wie immer bei mir ... Kurz und knapp:

      Etwas an das ich mich immer gehalten habe..

      Urteile nie über Dinge die du selbst nicht beurteilen Kannst, Urteile müssen immer
      Auf Wissen oder Erfahrungen beruhen und selbst dann muss man die Größe haben
      seine Urteile auch revidieren zu können. Keine Schublade darf für immer zu sein.

      Und bezüglich der Qualität ist mir gerade ein Zitat von Woody Allen eingefallen
      Und das mit einem mörder Augenzwinkern :

      Sex ist nur schmutzig, wenn er richtig gemacht wird.
      Hallo Anaisa,

      Zitat von Komma:

      Eine "VanillaBeziehung" ist das, was zwei Menschen aus ihr machen. Wer BDSM auslebt, tut dies genau so, wie beide es wollen. Solange wir mit diesem Schubladendenken nicht aufhören, wird es immer die eine und die andere Gruppe geben, die sich nicht wirklich grün sind.

      Da kann ich mich nur anschließen!!!

      Das einzige was ich noch dazu sagen kann ist : Ich bin Mutter von 2 KIndern habe genug Stress im Alltag und lebe trotzdem BDSM !!! ( es ist kein ,,Muss,, für mich , auch vor BDSM war es das nicht)

      Claudia26
      Jede Beziehung ist einzigartig, sei es eine Vanillabeziehung, Spielbeziehung oder D/S-Beziehung.
      Darüber zu urteilen, maße ich mir nicht an.
      Ebenfalls erlaube ich mir auch kein Urteil darüber, welche der drei Beziehungsformen nun die wahrhaft Erfüllende ist.

      Ich halte es für gefährlich eine Form davon zu idealisieren......
      Auf der stinknormalen Bezeihungsebene sehe ich da wenig Unterschiede. Ebenso, wie zu einer Stino-/Vanilla-Beziehung das (aus)leben der Sexualität gehört, ist es in einer BDSM-Beziehung die etwas kreativere Variante.

      Auch in Vanilla-Beziehungen ist es nicht ungewöhnlich, wenn einer der beiden hier oder da die Führung übernimmt. Eine Aufgabenverteilung nach Stärken und Schwächen macht noch keine D/S-Konstellation.

      Anders herum ist etwas heftigeres Vögeln noch kein S/M.

      Die Grenzen sind fließend. Wie viel und wie stark abgegrenzt die Teile einer Bezeihung sind, hängt davon ab, womit sich die Beteiligten wohl fühlen und wie sie ihre Beziehung gestalten.
      Ich finde es immer wieder interessant, wie man aus eine Mücke einen Elefanten machen muss. Das kategorisieren von Dingen oder wie hier so schön schon gesagt wurde, das Schubladendenken bringt uns immer wieder zu einem Punkt. Muss man denn seine Andersartigkeit immer so hoch anpreisen, das schlimmste dabei unter Gleichgesinnten. In einem bekannten Zeichentrickfilm wurde es mal so schön gesagt: "man findet immer wieder einen Grund, seine Mittelmäßigkeit zu feiern".
      BDSM ist eine Art des Sexes in erster Linie. Die Erziehung, Förderung usw. Ist eine Sache die meines Erachtens in jede NORMALE Beziehung gehört. Bloß weil ich meine Frau fördere oder den einen oder anderen stups in eine Richtung gebe, damit sie dann sich anders oder besser verhält, macht für mich keinen BDSM aus. Die Tiefe einer Beziehung wird nicht durch die Macht des einen bestimmt, sondern durch die Macht und Einigkeit die man zusammen hat.
      Es möge so sein, das man inniger wird, wenn man Schmerzen verteilt oder empfängt, doch auch Vanilla-Beziehungen können sehr tief gehen, ohne das man da Dom oder Sub ist. Die Häufigkeit des Sexes ist dabei nicht unbedingt vom BDSM Charakter einer Beziehung abhängig! Das Alter wieviel man Sex hat, ist zwar erwiesen, das Frauen nach 30 bis 40 viel mehr haben als Männer, aber auch "normale" Menschen haben da viel Sex.
      Also ich schließe mich einigen Vorgängern an, das ich auch einen gewissen Blutdruckanstieg verspüre, wenn ich diese bornierten Ansichten lese.
      Macht euch frei im Denken und dann werdet ihr auch die Freiheit in eurem handeln haben. Alles zu Normen und zu klassifizieren dient der Ordnung aber nicht zu leben. Denn das freie Leben kennt das alles nicht und würde so eine Engstirnigkeit nicht an den Tag legen.

      Lieben Gruß epi

      PS: das klingt zwar jetzt alles hart, aber so wie man in den Wald hinein schreit , so hallt es meist heraus
      also aus eigenem wissenschaftlichen forschungsinteresse kann ich sagen, bei mir zumindest klappt es, selbst wenn mir jemand nicht wichtig ist, ein gefühl von nähe künstlich für kürzere zeit herzustellen, indem ich mich einfach ein bißchen "misshandeln" lasse und er danach nett zu mir ist. das hat in früheren beziehungen toll funktioniert. jetzt fragt nicht, wieso ich diese beziehungen geführt habe, so ganz genau kann ich das nicht sagen. bißchen gesellschaft war nett. die jungs waren mir natürlich nich unsympathisch nur gefühlsmäßig nicht sehr wichtig. deshalb seh ich diese sache mit, bdsm beziehungen sind intensiver, sehr kritisch.^^ stockholmsyndrom, weis der geier, wie man das psychologisch erklärt.
      jedenfalls kann man danach "süchtig" werden, weil es die leere in einem ausfüllt die man sonst vielleicht empfindet. künstliche nähe is ja besser als garnix,
      ich schrieb KANN...nicht das hier gleich alle über mich herfallen.
      also eine vanillabeziehung ist für mich einfach eine beziehung ohne großartige bdsm elemente und mit bdsm elementen fällt dann meinetwegen unter bdsm beziehung. würd jetzt nicht sagen, dass das eine besser ist als das andere.^^

      Back to topic...

      Ich denke, der grundlegende Unterschied zwischen den Vanilla- und BDSM-Beziehungen ist folgender:
      Der bewusste Umgang mit der Beziehung und der dazugehörigen Rollenaufteilung.
      Machtgefälle gibt es natürlich auch in Vanillabeziehungen, nur dass da eben nicht die Einteilung in Dom/Top und Sub/Bottom gemacht wird, sondern die Struktur eben einfach da ist und Punkt. Da hat das Kind halt keinen Namen und muss deswegen auch nicht besprochen werden. Was die Häufigkeit und Intensität von Sex in einer Beziehung angeht hängt auch eher von der Ausprägung der Triebe der Partner ab, als ihrer Ausrichtung.
      Meine persönliche Meinung: Ich finde auch, dass BDSMlastige Beziehungen intensiver sind. Aber auch nur, weil es meine Bedürfnisse und Triebe wirklich befriedigt. Vanillas haben eben eine andere Ausrichtung und können genauso eine erfüllte Beziehung führen, die ihren Bedürfnissen gerecht wird. Intensität, Vertrauen, Nähe und Geborgenheit, sowie sexuelle Befriedigung sind nicht von der Art und Weise abhängig, wie eine Beziehung geführt wird, sondern davon, wie gut die Partner harmonieren.
      Wer mit mir spielt, ist selber schuld.

      Master Bruce schrieb:

      Intensität, Vertrauen, Nähe und Geborgenheit, sowie sexuelle Befriedigung sind nicht von der Art und Weise abhängig, wie eine Beziehung geführt wird, sondern davon, wie gut die Partner harmonieren.


      Das sehe ich genauso, das entspricht auch meiner Erfahrung. Ich würde auch sagen, dass es zumindest bei mir auch so ist und war, dass ich in einer Beziehung mit BDSM intensivere - oder sollte ich eher sagen, bewusstere? - Gespräche über die Beziehung und die Sexualität führe als in früheren Beziehungen ohne BDSM. Ich finde das sehr schön, manchmal durchaus schwierig, und vor allem aber auch sehr hilfreich. Es hilft mir, mich selbst und meinen Partner besser zu verstehen und kennenzulernen. Aber die Intensität der Beziehung, die Gefühle und die Verbundenheit ergeben sich aber vor allem daraus, ob es passt - oder eben nicht.
      Ich hab meine Gedanken grad in Master Bruce's Worte gefunden. Ich denke auch, das eine Beziehung welche alle meine Wünsche/Bedürfnisse abdeckt, intensiver ist. Egal ob Bdsm oder nicht.... Vor allem auch weil ich so ganz mich selber sein kann und mich nicht irgendwie verstellen muss, weil mein Partner ganz andere Vorstellungen hat.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Elle ()

      perfekte antwort bruce - besser kann man es wohl kaum ausdrücken!
      und auch elle und dasweib kann ich mich nur vollinhaltlich anschließen.

      ich lebe ja erst seit kurzem in einer ds-beziehung. bin also noch sehr unerfahren. hatte aber davor auch sehr erfüllende vanillabeziehungen, zumindest eine zeitlang.
      neu sind für mich - abgesehen von den unglaublich intensiven erotischen erlebnissen - die vielen sehr offenen gespräche über unser empfinden, unsere vorlieben, vorstellungen ...
      da alles für mich so neu ist, fühle ich es auch intensiver und wahrscheinlich auch, weil ich mich endlich ausleben kann. ohne mir zuvor überhaupt bewusst zu sein, dass ich dies nicht tue.

      um eine BDSM-beziehung (was auch immer das genau ist) intensiv erleben zu können, bedarf es der jeweiligen neigung. wenn jemand in diese gedängt, gezwungen wird, wird er sich ebenso unwohl fühlen, wie ein BDSMler in einer vanillabeziehung.

      und kleine anmerkung am rande: ich bin ü40 und hatte noch nie so viel spaß am sex wie heute! :modo:

      schönen abend und lg
      red
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel: