D/s und Öffentlichkeit

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      Also ich finde ein wichtiger Punkt der in der bisherigen Diskussion nicht beachtet wurde, ist, dass z.B. Homosexualität eine grundlegende Form der Sexualität ist und keine sexuelle Neigung.

      Ob man als heterosexuelles oder homosexuelles Pärchen Dinge tut, die von den allgemeinen gesellschaftlichen Normen akzeptiert werden, sollte darum egal sein, wenn man der Meinung ist, dass beide Ausprägungen gleichgestellt sein sollten (Dinge, an denen unser lieber Staat mal arbeiten könnte -.-).

      Sämtliche BDSM-Aspekte gehören (korrigiert mich, wenn ich mich mit den Definitionen verrenne) aber zu den sexuellen Neigungen, dass heißt, auch wenn eine Handlung für die Beteiligten nicht sexuell konnotiert ist, käme ein danebenstehendes Elternteil unter Umständen (Kinder können verdammt neugierig und hartnäckig sein) nicht umhin, seinen Kindern zu erklären, was BDSM ist, wenn sie fragen, warum ein Mensch den anderen Meister nennt und vor ihm auf die Knie sinkt ;)

      Vorausgesetzt also, dass für Umstehende offensichtlich sein sollte, was genau da gerade abläuft, finde ich es schon eher extrem. Nicht "falsch", aber schon außergewöhnlich, eben auf der gleichen Ebene, wie es extrem wäre, jede andere sexuelle Neigung öffentlich zu zeigen (etwa


      Meiner Meinung nach kann es durchaus vorkommen, dass man durch solches Verhalten anderen auf den Schlips tritt, denn nicht jeder will wissen, was sich bei anderen so im Bett (im allerweitesten Sinne) abspielt, manch einer würde das dann einfach lieber nicht gesehen haben.
      Darum denke ich, sollte man ein wenig Rücksicht zeigen - zum Beispiel darauf achten, dass es in einer Situation geschieht, in der möglichst wenige Menschen anwesend sind, oder es so gestalten, dass es schlichtweg nicht auffällt (vorher schlüssel fallen lassen und sich beim "aufheben" sehr viel Zeit lassen etwa). Das wird sicher nicht jedem passen, und wer es absolut nicht mit seinem Leben vereinen kann, der Öffentlichkeit zuliebe darauf zu verzichten (wie ja so manche Schlabber-Knutscher auch) - der muss es wohl tun. Für mich wäre es nichts ;)

      decorum schrieb:

      Hat nicht jede gesellschaftliche Veränderung ihren Anfang gehabt?
      Genau das Gespräch hatte ich gestern noch ^^ Wenn wir Leuten immer gesagt hätten, dies oder jenes darf man nicht und macht man nicht und auch wenns keine objektive Begründung dafür gibt, hat man das so zu schlucken...wir wären noch immer in der Steinzeit in kleinen Höhlen. Selbst technologischer Fortschritt und generell wissenschaftlicher aber eben auch sozialer Fortschritt beruht darauf, dass es Leute gibt die sich Fragen....warum sollte man das nicht machen?
      Warum sollten wir nicht den Adel und die Bürger rechtlich auf die selbe Ebene stellen? Warum soll eine Frau nicht die gleichen Rechte haben wie ein Mann? Warum sollte ein Schwarzer nicht genauso das Recht auf Glück haben wie ein Weisser? Warum sollten Homosexuelle nicht zusammen leben dürfen? Alles mal Tabu Themen die zum Glück hinterfragt wurden.


      mariella schrieb:

      Die meisten Leute verstehen es eh net und zeigen uns den Vogel

      mariella schrieb:

      Ich will nicht, das andre Leute sich bedrängt oder gestört fühlen.
      Das ginge mir auch zu weit.
      ist das nicht ein Widerspruch? Irgendwer wird sich IMMER gestört fühlen, und irgendwem gehst du immer zu weit, egal ob Sub vor dir kniet oder du eine ungezieme Haarfarbe hast oder zu freizügige Kleidung oder allein weil du nicht am Herd stehst, IRGENDWER wird sich immer über dich ärgern. ich versteh auch ned wie man sich zum gleichen Geschlecht erotisch hingezogen fühlen kann, und wenn sich 2 Menschen gleichen Geschlechtes vor meinen Augen küssen fühle ich mich dadurch auch etwas gestört, aber ich käm nie auf die Idee denen ihr Glück zu verwehren oder das Ausleben davon zu verbieten nur weils mir etwas unangenehm ist. Zumal es mir viel unangenehmer ist wenn so ein Assi besoffen in der Gegend rumeiert oder ein Teenie auf Discolautstärke Musik hört...im Zug. Umgekehrt ist mir bewusst, dass sich auch genug Leute darüber stören, dass ich ständig Ohrstöpsel drin habe und Musik höre oder gewissen gesellschaftlichen Konventionen aus dem Weg gehe.
      Wir haben in unserer Gesellschaft einiges akzeptiert - warum nicht BDSM in der Öffentlichkeit? Also als Lebenseinstellung nicht als Sexualpraktik, Sex in der Öffentlichkeit geht dann doch zu weit und ist ja auch strafbar. Aber warum kein Halsband, Fesseln und Lederoutfit tragen? Verdeckt mehr als ein Bikini am Strand und sieht auch ned seltsamer aus als die Klamotten von Goths oder die Frisuren von Punks.
      Wenn wir hinnehmen, dass hier Frauen aus religiösen Gründen nur noch als Augenpaar zu sehen sind während nebendran eine 13 Jährige in Minirock und Makeup rumläuft und im Hintergrund 2 Kerle Händchen halten und sich unendlich verliebt in die Augen sehen, neben denen grinsend ein Rocker in Leder und Stacheloutfit seiner Lederbraut ordentlich auf den Popo haut während ein beobachtender Punk die Fäuste ballt und von seiner mit Ketten und Piercings übersähten Liebsten zurück gehalten wird und der schwarz schwärzer am schwarzesten gekleidete Hauttechnisch Leichenblasse Goth eine Zigarette mit seinem nigerianischen Kumpel raucht der in bayrischer Tracht dasitzt weil er zum Musikantenstadl will....wo in der Szene stört dann ein knieender Mensch an der Leine?


      red schrieb:

      , weil ich niemanden damit belästigen möchte, würde mir aber gleichzeitig eine weit tolerantere gesellschaft wünschen, in der mehr individualität erlaubt wäre.
      Dann müssen wir einfach die juristischen Grenzen ausnutzen und uns im legalen Rahmen bewegend so geben wie wir sein wollen ;) Belästigt wird IMMER irgendwer. Ich bin sicher, manchen Deutschen stört, dass ich Österreicher also Ausländer bin, der Nächste wird sich ärgern weil ich Autist also ein Behinderter bin, wieder einer wird sich Aufregen, dass ich Mittelaltersachen mag und schonmal in Rüstung Zug fahre, während der Nächste meinen Dialekt unmöglich findet und die eine oder andere Dame findet sicher auch meinen Kleidungsstil belästigend ^^


      red schrieb:

      manchmal habe ich schon sehnsucht zb. nach london auszuwandern, weil dort die menschen weit offener sind und offensichtlich viel weniger probleme mit andersartigen haben. ich hab dort zb. ein pärchen beobachtet, die völlig unbeschwert durch den park schlenderten in eindeutiger kleidung und leine. keiner guckte hinterher!
      Das kann ich teilweise bestätigen - nie selbst erlebt aber tatsächlich auf Videos gesehen von Freunden gehört...große Städte sind da viel aufgeschlossener, gerade in den USA gibts öfter Paare die ganz öffentlich - und nein nicht am Street Fair, Petplay ausleben im Park, oder sie auf allen Vieren an der Leine geht und solang alles Wichtige bedeckt ist stört sich keiner daran. Von Bekannten in Japan hab ich auch manches gehört - während Japaner sich teilweise mehr an Dingen stören als wir denken würden, wenns um BDSM oder Kleidung in der Öffentlichkeit geht, scheint da kaum einer ein Problem zu haben.


      red schrieb:

      ich glaube schon, dass wir hier im deutschsprachigen raum noch sehr konservativ sind
      Jain. Ich würde Sagen in der Schweiz ist das besser, da hab ich zwar auch noch keinen an der Leine durch den Stadtpark gehen sehen aber auf Parties (nicht BDSM sondern Gothic, Industrial, Mittelalter) Ich denke in Wien würde man die Szene mit der Leine auch tuschelnd oder mal kurz kopfschüttelnd akzeptieren, wirklich stören würden sich daran höchstens die Rentner. In Köln ginge es vielleicht auch besser. Aber je ländlicher die Gegend umso unmöglicher wirds. ich erinnere mich an meine Kindheit vor 20 Jahren als in Innsbruck das erste Bordell Tirols aufgemacht hat was das ein Aufschrei in den Medien war....im "heiligen Tirol" ein Freudenhaus, die Leute haben vor dem Bordell protestiert, Freier verjagt, die Prostituierten beschimpft und die Polizei musste die Nutten vor den "anständigen Bürgern" schützen...


      red schrieb:

      betteln muss nicht unbedingt sein
      Ach tun Leute in der Fussgängerzone auch ^^ Und von den Leuten die bewusst auf arm und elend machen oder einem gar nachlaufen fühl ich mich weit mehr gestört als von einer Sub die ihren Herren um was anbettelt - solang se mich ned anbettelt ^^


      red schrieb:

      übrigens sind für sie die doch sehr häufig vorkommenden sexszenen im TV (auch am nachmittag) viel schlimmer, das will sie nämlich wirklich nicht sehen. ist aber leider schon bei fast jedem krimi dabei.
      Und in der Werbepause und teilweise sogar in Zeichentrickserien für Kinder auch wenns da kaschiert ist


      hannah120209 schrieb:

      Ich glaube Kinder machen sich um solche Dinge weniger Gedanken als wir denken
      Eben. Wie gesagt - Kinder bekommen erst ein Problem damit wenn wir ein Problem daraus machen. Dazu gabs auch genug psychologische Tests. Kinder juckt sowas nicht, die stören sich ned dran und werden nicht davon beeinflusst, sie interpretieren die Dinge auf kindliche Weise - die spielen halt, oder die haben sich lieb oder die kuscheln halt nackig. Das ist nix besonderes solang wirs nicht dazu erheben.
      Blöde Zeichenbeschränkung doofe....



      Silbermond schrieb:

      Ich denke der zweite Fall würde dann schon zum extremere gehören


      Ok auch zum Ursprungsthema - was ist "extrem" für mich ist extrem eine Entartung in ein polares Extrem, also etwas das schwer extremer zu gestalten ist. Etwas das sehr Wenige machen würden, eben weil es weit von dem weg ist, das die Meisten wollen, daher extrem - weit weg von der Mitte. Da finde ich Knien oder andere D/S Handlungen in der Öffentlichkeit nicht extrem. In eindeutigen BDSM Klamotten (aber Geschlechtsteile verdeckt) im Stadtpark spielen, so mit Peitsche und Flogger oder Sub an den Baum fesseln wo gerade die türkische Familie grillt...das wär ziemlich extrem. Als Petplayer bei nem Agility wettbewerb für Hunde mitmachen, das ist extrem ^^
      Knien in der Öffentlichkeit ist zwar nicht gerade standard oder normal, aber extrem finde ich es nicht. Die Szene wo Sub auf Knien Dom anbettelt das Eis vom Boden essen zu dürfen...das finde ich extrem, gerade weil auch Kinder zugegen sind und auch aus rechtlichen Gründen weil das nicht sehr hygienisch ist, ich würds Sub auch verbieten, wer weiß was die sich am Ende einfängt ^^




      schwarze Rose schrieb:

      Aktives Bondage oder Sm in der Bahn, um sie Offentlichkeit damit zu konfrontieren, käme für mich nicht in Frage. Da es da imho um sexuelle Handlungen geht.



      Wenn ich reines Bondage nehme, also voll bekleidet...sehe ich da in Nachtzügen wirklich kein Problem, das kann auch ganz unsexuell sein. Zumal sexuelle Handlungen in der Öffentlichkeit strafbar sind. Jemanden der es will festbinden? Kann auch Kunst sein.



      Maire schrieb:

      Nicht jeder ist mit BDSM vertraut, für die meisten ist BDSM gleich Misshandlung der Frau/Sub/Sklavin und nichts anderes.



      Eben drum wär Aufklärung wichtig und das geht leider bei der Masse nur indem man sie damit konfrontiert und sie zwingt sich damit Auseinanderzusetzen. Ich erinnere mich an unser Tiroler Dörfchen wo ein Schwarzer dazu gezogen ist, Moslem obendrein und mit Türken hatte man schon negative Erfahrungen. Kurzum das ganze 800 Seelen Nest war richtig stinkig, haben sich vor Terroranschlägen gefürchtet, vor Vergewaltigung, vor Afrikanisierung des Dorfes...jeder hatte ne ganz klare Meinung wie so ein Schwarzer ist. Und? Es hat zwar zwei Jahre gedauert in denen der Gute sich beweisen musste, aber jetzt gehört er fest zum Dorf dazu und jeder würde für ihn in die Bresche springen oder ihn gegen Aussenstehende verteidigen, weil man sich mit dem Islam und der anderen Hautfarbe auseinandersetzen musste und gemerkt hat...he...der is ja ganz normal.



      Maire schrieb:

      Und ich frage mich, wie das auf einen kleingeistigen Macho wirkt



      Wie wirken denn Actionfilme auf ihn? Pornos? Seine Stammtischtreffen mit anderen Hirnlosen? Die Bild Zeitung? Die Machointernetseiten die er besucht? Also Menschen werden nicht zu Vergewaltigern weil sie ein BDSM Päärchen sehen und wer meint Frauen seien nix Wert, der meinte das schon lange vor BDSM und niemand wird wegen BDSM denken, Frauen seien minderwertig, solche Meinungen hat man schon weitaus früher im Leben aufgegabelt. Und letztlich wird es IMMER Leute geben die gegen die Regeln der Gesellschaft stehen. Nazis gibts, und daran wird ein Roberto Blanco nix ändern und nur weil ein Schwarzer sich daneben benimmt gibts nicht gleich 100 Nazis mehr.
      Ich denke der kleingeistige Macho der die Szene mit der Leine sieht wird grinsen und sich denken "recht so" ehe er sich wieder seinen Kumpels zuwendet und darüber Witze reisst. Der wird deswegen nicht mehr Macho als er schon vorher war.




      Maire schrieb:

      n. Ich finde, bei allem Freiheits- und Toleranzgedanken, sollte sich jeder einzelne seiner Verantwortung anderen gegenüber bewußt sein.



      In meinem Rechtsverständnis ist jeder für sich selbst verantwortlich. Wollen wir aus Rücksicht gegenüber Pädophilen Kindern den Zutritt in öffentliche Bäder verbieten? Wollen wir wegen Menschen die Hunde fürchten die Hundhaltung verbieten? Sollten wir für die Katzenallergiker die Katzenhaltung verbieten? Sollten wir nicht aus Rücksicht auf Diebe Besitz verbieten? Sorry, Menschen sind selbst dafür verantwortlich sich an die Regeln der Gesellschaft zu halten. Sicher, manch einer hat ein Handicap und man kann darauf in einem Rahmen Rücksicht nehmen aber man kann nicht die ganze Gesellschaft umkrempeln weil ein paar Leute sonst ein Problem haben könnten.



      JamieLyn schrieb:

      Viele Handlungen (Hinknien) würden übrigens ihren Reiz für BDSMler verlieren, wenn sie sozial anerkannt wären. Wo wäre denn die Überwindung wenn sich jeder hinknien würde? Wo die Symbolik? Auch wenn es jeder akzeptiert wäre die Herausforderung schon weg.



      Für wieviele BDSMler? Ich lasse meine Liebste zu Hause, wenn die Kinder nicht da sind, auch knien oder mich entsprechend Anreden oder benutze sie auch mal als Möbelstück. Da ausser uns Beiden keiner was davon sehen kann und es mittlerweile doch "Routine" ist ist es auch kein großer innerer Kampf mehr - die Symbolik ist Liebe und Hingabe, Vertrauen und Geborgenheit, Schutz und Sicherheit, Demut und Willigkeit. Wenn es jeder akzeptiert ist es trotzdem schön. ich küsse sie auch gern, auch in der Öffentlichkeit, dabei ist mir völlig egal wer es sieht, das ist eine Sache zwischen uns Beiden, ein Ausdruck der Liebe und Zusammengehörigkeit der schön ist, und das verliert nicht dadurch an Reiz, dass es jeder macht. Natürlich ist es schön, wenn sie sich für mich überwindet, aber schöner finde ich es, wenn sie spüre und sehe wie sie Freude und Lust daran hat mir zu dienen und Spass daran hat diese Dinge zu tun - und das bleibt auch wenn die Überwindung nicht mehr da ist.

      Schwarze Rose schrieb:

      @Maire
      Ähhh an dem Punkt komme ich nicht mehr mit, ich übernehme für mich, mein Verhalten gerne die Verantwortung....aber nur wenn ich auch Verantwortlich bin.
      Verantwortlich bin für das was ich tue ggf. für das was ich unterlasse, aber nicht für das was andere tun.
      Und für die Schlussfolgerung von deinem Macho, wäre ich nicht verantwortlich.

      Gerade bin ich wirklich erschüttert, inerhalb eines Bdsm Forums solche Vorwürfe lesen zu müssen. Das ich mir Gedanken bei einer Begrüssung machen soll, ob auf Grund dieser, jemand der durchgeknallt ist, eine Frau vergewaltigt. :bahnhof:
      @ Schwarze Rose:

      Mist, ich wusste es kommt falsch rüber....

      Ich meinte, man muß halt echt aufpassen, wer sowas mitbekommt.

      In nem Club unter Gleichgesinnten, weiß man was los ist. In der Öffentlichkeit fördert man mit solchen Gesten nicht grad das Bild der Gleichberechtigung.

      (Vielleicht hätte ich es bei dieser kurzen Aussage belassen sollen :-/)

      Außerdem gehören solche Dinge wie auf die Kniegehen, Hundeleine etc. ppa. schlicht ins Schlafzimmer. Ein Händeschütteln, ein Handkuss ist respektvoll/unterwürfig genug.

      Maire schrieb:

      Außerdem gehören solche Dinge wie auf die Kniegehen, Hundeleine etc. ppa. schlicht ins Schlafzimmer. Ein Händeschütteln, ein Handkuss ist respektvoll/unterwürfig genug.
      Ja das kann man so sehen. Und ärgern uns, dass wir Bußgeld zahlen müssen wenn wir uns in indischen Gebieten öffentlich Küssen, regen uns auf wenn wir in arabischen Landen verboten bekommen einen Badeanzug oder gar Bikini oder auch nur n Minirock zu tragen, protestieren damit Frauen dort keine Burka tragen müssen...das ist doch genau was ich meine. Wieso nehmen wir uns das Recht heraus zu entscheiden was für Andere richtig ist? Woanders sind Dinge die für uns selbstverständlich sind, auch nur im eigenen Schlafzimmer erlaubt, Umarmen zum Beispiel.
      Ich hatte gestern Nacht schon das Bedürfnis zu schreiben, wollte es aber bei klarerem Verstand machen. Nun ist mein wichtigster Punkt schon genannt worden. In Maßen verstehe ich das Bedürfnis, dass man "seine" Sexualität auch akzeptiert wissen möchte und auch den Reiz vom Spiel in bzw. mit der Öffentlichkeit.

      Ich denke der wesentlichste Unterschied zwischen küssen und hinknien ist, das bei ersterem jeder die Situation als etwas eindeutig Einvernehmliches versteht (den Fall das der eine den anderen festhält, dieser sich wehrt ausgenommen - zumindest wo ich her komme, erwarte ich das da sofort Leute verbal und später auch energischer dazwischen gehen), beim Hinknien ist es nicht so klar, das ist unbekannt und man weiss von außen nicht wie "einvernehmlich" das jetzt ist.

      Und so eine Ungewissheit macht keinen Spaß - das stresst die Leute und wenn man sich im Nachhinein fragen muss ob man nicht doch etwas hätte sagen sollen, verstehe ich, wenn Frustration aufkommt und die Leute verärgert sind. Gerade wenn sie sich noch eine Verbindung zu BDSM denken können....

      Meiner Meinung nach: Kein Wunder wenn es da BDSM gegenüber Vorbehalte gibt...

      Extrem finde ich nicht wirklich, aber unangebracht schon. Wenn sowas nachts nach einer Party im Eifer des Gefechts mal passiert - so be it, aber sich dann wundern das BDSM uU. nicht in der Gesellschaft akzeptiert ist?

      Arphen schrieb:

      Ja das kann man so sehen. Und ärgern uns, dass wir Bußgeld zahlen müssen wenn wir uns in indischen Gebieten öffentlich Küssen, regen uns auf wenn wir in arabischen Landen verboten bekommen einen Badeanzug oder gar Bikini oder auch nur n Minirock zu tragen, protestieren damit Frauen dort keine Burka tragen müssen...das ist doch genau was ich meine. Wieso nehmen wir uns das Recht heraus zu entscheiden was für Andere richtig ist? Woanders sind Dinge die für uns selbstverständlich sind, auch nur im eigenen Schlafzimmer erlaubt, Umarmen zum Beispiel.
      Ich verstehe nicht was daran so komisch ist - nicht das ich das ich alle Sitten toll finde die (andere) Gesellschaften haben - aber man sollte sich halt dran anpassen ?(

      Rehlein schrieb:

      Ich denke der wesentlichste Unterschied zwischen küssen und hinknien ist, das bei ersterem jeder die Situation als etwas eindeutig Einvernehmliches versteht (den Fall das der eine den anderen festhält, dieser sich wehrt ausgenommen - zumindest wo ich her komme, erwarte ich das da sofort Leute verbal und später auch energischer dazwischen gehen), beim Hinknien ist es nicht so klar, das ist unbekannt und man weiss von außen nicht wie "einvernehmlich" das jetzt ist.
      Nun ja...wär das Knien an der Leine nicht einvernehmlich könnte die Person sich genauso wehren, weglaufen, um Hilfe rufen...ich gehe davon aus, jemand der es nicht will, lässt sich auch nicht so einfach anleinen und ausführen. Wäre da ne Straftat im Hintergrund wäre keiner so wahnsinnig das in die Öffentlichkeit zu verlagern, ausser er will geschnappt werden und dann stellt er sich eher gleich der Polizei. Ich denke schon, dass man die Einvernehmlichkeit erkennen kann. Bei Schlägen in der Öffentlichkeit...ok das kann einen irritieren. Wenn er sie übers Knie legt und haut...das ist irritierend. Da dürfte man zwar auch recht schnell erkennen ob sie sich wehrt oder nicht, sie Spass hat oder nicht, aber da Körperverletzung erstmal eine Straftat ist wäre das durchaus eine Handlung die falsch verstanden werden kann. Andererseits geht auch keiner dazwischen wenn sie ihm eine Ohrfeige gibt und wegstapft, obwohl das auch ne Straftat ist. Aber Knien per se? Man könnte die Leine als Freiheitsberaubung auslegen (sag ich mal als Laie) aber es wäre auch nicht schwer sich da zu befreien oder zumindest zu wehren und sich durch Rufe bemerkbar zu machen, wenn es nicht gewollt wäre

      Rehlein schrieb:

      Ich verstehe nicht was daran so komisch ist - nicht das ich das ich alle Sitten toll finde die (andere) Gesellschaften haben - aber man sollte sich halt dran anpassen
      Es geht um das Objektive - warum wollen wir das Knien verbieten? Aber erlauben das Küssen? In anderen Ländern wär das Knien erlaubt und das Küssen verboten. Woher nehmen wir uns das Recht zu entscheiden was für Andere Richtig zu sein hat? Wir sollten doch so tolerant sein, dass wir dann jedem zugesetehen zu tun was ihn glücklich macht solang es im Rahmen der Gesetze ist die hier gelten.
      Also ich glaube nicht, dass Einvernehmlichkeit das essenzielle Problem ist - Leute, die anstoß daran finden wissen vermutlich zumindest so viel, dass diese "Perversen" auch noch "Spaß daran haben" ;)

      Ich kann den Punkt gut verstehen, dass man sagt: "Es wäre aber besser, wenn die Gesellschaft lernen würde, es zu akzeptieren."
      Dem stimme ich bis zu einem gewissen Grad zu - es wäre schöner, wenn einvernehmliche Neigungen etc. mehr Akzeptanz fänden und die nicht sexuellen Komponenten kein Grund für Abscheu wären.

      Aber ich finde, das ist nicht der richtige Weg, nicht, wenn es zu aufdringlich ist (Ein Hinknien ist nun sicher kein Grund zum Aufstand und noch sehr im milden Bereich... aber es geht schon ein wenig in die Richtung).

      Wenn man will, dass es zu mehr Akzeptanz kommt, muss man zuerst mehr Aufklärung betreiben - am besten, indem man offen zu seiner Neigung steht. So kann man es jedem erklären, der es verstehen will und das Halbwissen der Bevölkerung weicht einem besseren Verständnis.

      Das Problem ist nur: viele wollen das nicht (ich würde auch ungern jemanden meine Neigung wissen lassen, der sie nicht teilt). Darum wird dieser Prozess wie jede Gesellschaftliche Änderung lang brauchen (würde er auch bei mehr Offenheit von unserer Seite aus). Insofern wird man wohl hinnehmen müssen, dass zu dieser Zeit gerade nicht jeder Mensch erfreut sein wird, wenn er unfreiwilliger Beobachter von Unterwerfungsritualen ist.

      Arphen schrieb:

      warum wollen wir das Knien verbieten
      Wir wollen gar nichts verbieten, aber offenbar ist es ja in unserer Gesellschaft nicht anerkannt und akzeptiert, oder? Sonst gäbe es ja keine Diskussion ob es extrem und unangebracht ist. Und jedes "vorreiten" wird halt Menschen gegen den Strich gehen. Macht das, wenn ihr wollt, aber wundert euch dann nicht warum BDSMler nicht besonders beliebt sind.
      Hi folks,

      nun las ich gerade alle Beiträge in diesem thread und dabei fiel mir etwas auf.
      Öfter als nicht, wurde in einer Weise argumentiert die etwa so klang:

      -Trotz allem finde ich durchaus das solche Gewohnheiten in der Öffentlichkeit eher irritierend sind für die Zuschauenden
      -Auch wenn ich es so oder ähnlich im Verborgenen tue, heiße ich nicht gut, dass es wer öffentlich tut
      -Ehrlich gesagt, finde ich es ziemlich daneben, wenn
      -ich weiß ja was die da tun , aber wie muß das nur auf *fremde* wirken
      -aber selbst mir war es richtig unangenehm
      -Seh ich anders

      Ich denke dies, ich finde das, ich kann mir nur/nicht vorstellen, ich ( ) <<< andere pers Meinung oder Ansicht in Klammern einfügen,
      alles von BDSMlern ;
      evtl wäre ja mal ein beherztes fragen, wie die Situation, wenn sich die Situation ergibt, von nicht BDSMlern tatsächlich empfunden wird angebracht. Weil sonst ist und bleibt das Diskutierte eine Fremdschäm und Me-Monster Veranstaltung.

      Just my 2 Cent
      Da staunste Bauklötze
      Top-Modern
      Technik die begeistert

      Rehlein schrieb:

      Macht das, wenn ihr es unbedingt wollt, aber wundert euch dann nicht warum BDSMler nicht besonders beliebt sind.
      Ich wurde auch schon darauf angesprochen daher möchte ich gerne klar stellen, dass die Meinungen die ich vertrete nicht die Meinungen sind die ich auslebe. Ich bin dafür, dass homosexuelle heiraten und Kinder adoptieren dürfen, sich öffentlich küssen und Händchen halten können, das macht mich aber nicht schwul. Ich bin für eine gerechte Bezahlung der Frauen, aber deswegen mach ich keine Geschlechtsumwandlung. Ebenso vertrete ich die Meinung, wer sein BDSM öffentlich ausleben will oder auch zu Hause vor den Kindern, soll das tun - das heisst nicht, dass ich das möchte oder tue.
      Ich weiß, manchmal fällt es neurotypischen Menschen schwer die Aussage einer Person von der Person zu trennen oder eine hochkochende Emotion objektiv zu betrachten und das sorgt für viele Missverständnisse, dafür entschuldige ich mich. Ich möchte aber nicht, dass man mir oder meiner Liebsten Dinge unterstellt die gar nicht stimmen, nur weil ich allgemeine Aussagen mache was ich gut fände. Ich fände es gut, wenn man im Stadtpark auf allen Vieren an der Leine gehen könnte ohne schief angeschaut oder gar angefeindet zu werden, das heisst nicht, dass ich das tun möchte, aber ich würde mir wünschen, dass Menschen die es wollen es ohne Angst vor negativen Konsequenzen tun können. Ich will, dass ein Politiker, Anwalt, Sozialarbeiter oder auch eine Kindergärtnerin zu ihrem Lebensstil stehen kann ohne dadurch ausgegrenzt oder gar gekündigt zu werden. Ich möchte, dass wir Menschen als Menschen beurteilen wie sie sind, und nicht wonach sie aussehen.


      Nia schrieb:

      Wenn man will, dass es zu mehr Akzeptanz kommt, muss man zuerst mehr Aufklärung betreiben - am besten, indem man offen zu seiner Neigung steht. So kann man es jedem erklären, der es verstehen will und das Halbwissen der Bevölkerung weicht einem besseren Verständnis.
      Ich fürchte das ist zu optimistisch gedacht. So haben weder Homosexuelle noch Frauen ihre Rechte bekommen. Wer sich nicht zwingend mit etwas auseinandersetzen MUSS wird es auch nicht tun und vor dem Thema die Augen verschliessen. Sicher, manche Leute kann man aufklären, manche Leute können dazu stehen....Andere würden gefeuert wenn sie dazu ständen, Andere kommen gar nicht zum erklären sondern werden gleich Mundtot gemacht und wer sich nicht dafür interessiert, weil er selber Betroffen ist oder wen gut kennt der Betroffen ist, der dreht sich um und schaut weg, ignoriert es und bleibt beim festgefahrenen Weltbild. So sind Menschen. Schau dir an wieviele Probleme wir in Deutschland oder auf der Welt haben nur deswegen, weil die meisten Menschen eben nicht hinschauen und sich nicht damit auseinandersetzen obwohl an jeder Strassenecke und Medial Aufklärung betrieben wird. Klimawandel, Welthunger, Seuchen, Wohlstandskrankheiten, Armut, Menschenrechtsverletzungen, Datenschutzverletzungen, Islam...Aufklärung an jeder Ecke aber kaum einer setzt sich damit auseinander und wer es tut ist meist direkt oder indirekt davon betroffen, da kann ich als Autist n Lied von singen - obwohl statistisch jeder einen Autisten kennt, eher sogar mehrere, will sich keiner damit auseinandersetzen wenn er nicht muss.
      Wann nimmt der stark Adipöse Mann ab? Wenn der Arzt ihm sagt er sollte abnehmen? Nö. Wenn die Freunde sagen er soll abnehmen? Nö. Wenn die Frau ihn nicht mehr attraktiv findet? Nö. Nach dem Herzinfarkt an dem er fast gestorben wäre und das obwohl er von allen Seiten aufgeklärt wird, dass sein Lebenswandel ihm ein frühes Grab bescheren könnte.
      Hört der Raucher auf weil es seine Freunde stört? Weil ihm Rauchen zu teuer ist? Weil er gelesen hat, dass Rauchen ungesund ist? Weil er weiß, er könnte Lungenkrebs kriegen? Ne...er hört auf wenn er zwingend muss. (Immer die Masse gesprochen, einzelne vernünftige Menschen gibts ja, aber die sind die Minderheit)

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      Arphen schrieb:

      Ich wurde auch schon darauf angesprochen daher möchte ich gerne klar stellen, dass die Meinungen die ich vertrete nicht die Meinungen sind die ich auslebe. (...) Ich weiß, manchmal fällt es neurotypischen Menschen schwer die Aussage einer Person von der Person zu trennen oder eine hochkochende Emotion objektiv zu betrachten und das sorgt für viele Missverständnisse, dafür entschuldige ich mich.
      Kein Grund dich zu entschuldigen, @Arphen!
      Das galt nicht speziell dir, und war auch alles andere als hochkochend. Am Ende kann ich es eh nicht beeinflussen wer was macht und es kann mir auch ziemlich wurscht sein. Aber ich habe wenig Verständnis dafür, wenn diese Personen sich dann fragen warum man als BDSMler nicht so beliebt ist in der Gesellschaft - man provoziert halt, bewusst oder unbewusst.

      Und ich finde es ist ein großer Unterschied ob Homosexuelle sich küssen oder jemand an der Leine durch den Park krabbelt. Küssen ist in unserer Gesellschaft sehr akzeptiert (knutschen hingegen nicht so sehr) - entsprechend sollen das auch alle dürfen.
      An Leine durch den Park krabbeln fällt meiner Meinung nach eher in die Kategorie wie intim Streicheln - und das will ich von wildfremden Personen nicht sehen. Auf entsprechenden Partys gerne, aber bitte nicht überall.
      Ich will auch dazu senfen!

      Irgendwann ging es da doch auch um Kinder und dazu ist mir eine Szene aus meiner Kindheit eingefallen.

      Ich war so 5 Jahre alt und ging an der Hand meiner Mutter, als sich plötzlich ein Mann vor uns stellte und seinen Mantel öffnete. Meine Mutter ist mit mir ganz ruhig an ihm vorbei gegangen, ich habe ihn schon angestarrt.
      Ich fragte meine Mutter, warum der Mann nichts unter seinem Mantel anhat und sie sagte wieder ganz ruhig, dass das ein armer Mann sei, weil er ein bisserl krank ist. Damit war´s das für mich.
      Ich muss dazu sagen, ich habe meine Eltern auch nackt gesehen, also waren für mich nackte Menschen so gar kein Problem.
      Was mich damals wirklich beeindruckte war, ich dachte er fliegt gleich weg, weil er den Mantel so aufgerissen hat. Er blieb aber stehen ...in Gummistiefletten...mit seinen nackten Waden. Hihi.

      Gut, ich bin nun schon über 50 und bin in Wien aufgewachsen. Aber als ich noch ein kleines Mädchen war, hat man mir beigebracht, dass ein Knicks eine besonders nette Begrüßung ist. Die Buben machten eine Verbeugung. - Ich würde sagen, knicksen ist zu mindestens ein angedeuteter Kniefall.

      Vor ein bisschen mehr als einem Jahr wusste ich noch nicht mal, dass es BDSM gibt. Hätte ich die mittlerweile berühmte Bahnhofshalle durchquert und den mittlerweile ebenso berühmten Kniefall beobachtet, hätte ich mich wohl gefragt, was die da für ein komisches Spiel spielen, wäre aber ohne mir weiter den Kopf darüber zu zerbrechen einfach weiter gegangen, da es ja nicht gefährlich für irgendjemanden zu sein scheinen würde.
      Wenn nun meine Enkelin bei mir gewesen wäre, hätte ich ihr genau das gesagt: Ich weiß es nicht, wahrscheinlich spielen sie ein Spiel.
      Wenn man genug Zeit hat, könnte man ja auch zu den Aktivisten hingehen und die Kleine fragen lassen, was die da tun...vielleicht ganz spannend...für alle.

      Ich bin auch der Überzeugung, dass Kinder mit solchen Szenen weit weniger Probleme haben als Erwachsene. Erst durch die Reaktion der Erwachsenen kommt das Problem.
      Auch bei Leuten an der Leine ginge es für Kinder noch mit Spiel durch. Oder Eis schlecken vom Boden. Obwohl man dann doch auch sagen sollte, dass das ein grausliches Spiel ist und man ganz schön krank werden kann, wenn man aufschleckt, was Fremde ausspucken oder Hunde pinkeln.

      Als ehemalige Fahrerin der Wiener Linien weiß ich, dass es definitiv kein Verbot von Bondage, sehr wohl aber für zu lautes Musik hören, stricken, trinken aus offenen Behältnissen, etc. gibt.
      Sorry wenn ich jetzt dazwischen Grätsche aber könnt ihr zum eigentlichen Thema zurück kommen?
      Es sollte doch um D/S in der Öffentlichkeit gehen und ihr werdet von mal zu mal extremer in euren Beispielen und es wird mehr und mehr eine Grundsatzdiskussion und das sollte es nicht sein.

      Meine persönliche Meinung zu D-S und anderen praktiken in der Öffentlichkeit ist schlicht die:
      Jeder darf genau das tun und lassen was er will solange es NICHT dritte involviert.
      Frei nach solange ich nicht gezwungen werde mir zB. ne kniende Sub anzutun weil ich am selben Bahnsteig wie die auf meine Bahn warten muss, solange mich Handlungen dritter nicht dazu zwingen etwas erklären zu müssen was ich nicht will ist doch alles schick.
      Was die außerhalb von dem was ich sehen und hören kann machen ist mir völlig schnuppe.

      Im eigentlichen Kern ist es für mein momentanes verstehen so das man das verwischen von wichtigen Grenzen Diskutiert. Sorry aber die Abgrenzung von privater Raum und Öffentlicher Raum ist sinnvoll und wichtig und hat für mein persönliches Gesellschaftsempfinden nicht verwischt zu werden. Diese Grenze sorgt immerhin auch dafür das alles weitestgehend in geregelten Bahnen abläuft und dazu gehört eben das man nicht alles überall machen kann.

      Mein Senf.

      Rehlein schrieb:

      Aber ich habe wenig Verständnis dafür, wenn diese Personen sich dann fragen warum man als BDSMler nicht so beliebt ist in der Gesellschaft - man provoziert halt, bewusst oder unbewusst.
      Schon...aber provozieren wir nicht alle? Jeder der seine Lebensweise, Religion, Beruf oder sonstwas zur Schau stellt, öffentlich, provoziert doch. Und doch sind manche Gruppen gerade wegen ihrer Provokationen beliebt Kabarettisten, Komiker, Karnevalisten...Andere Gruppen polarisieren und sind gerade darum so erfolgreich wie Politiker oder verschiedene religiöse Vertreter. Andere lassen bei jeder Gelegenheit ihren Musik und Lebensstil raushängen vom Goth bis zum Rocker. Ich finde es schlimm, wenn ein Manager sich auch ausserhalb seines Berufes als arroganter Schnösel aufspielt, ein Anderer mag nicht von den Zeugen Jehovas aus dem Bett geklingelt werden und wieder der Nächste erträgt den Gedanken nicht in der Nachbarschaft eine Moschee zu haben oder gar ein Flüchtlingsheim. Wir differenzieren im Allgemeinen wenig. Was wir mögen, da lassen wir uns alles gefallen, wenn aber was das wir nicht mögen die gleichen Rechte beansprucht gehen wir auf die Barrikade...

      Ich verstehe, wer Toleranz fordert sollte sie auch haben und wer provoziert braucht sich nicht wundern wenn er aneckt. Soweit so klar. Aber wo ist das Verständnis dafür, dass jemand sein Lebensglück ausleben will und zeigen will wer er ist? Sind die Muslime schuld, in Deutschland die falsche Religion zu haben? Sind Kopftuchträgerinnen schuld anzuecken? oder kann man nicht doch von den Anderen erwarten sich ein bisschen zusammen zu reissen? Ist die Lesbe schuld, wenn sie ihre Liebste am Bahnsteig küssen will oder kann man nicht erwarten, dass Andere das mal hinnehmen?


      Rehlein schrieb:

      Küssen ist in unserer Gesellschaft sehr akzeptiert
      Jap genau. Und woanders ist es verboten. Warum ist das Eine bei uns ok und das Andere nicht? Aus historischen Gründen? Warum dürfen dann Leute etwas öffentlich das noch vor 20 Jahren strafbar war und Andere etwas das nie verboten war nicht?
      Also doch wieder das : Ich empfinde es so ... deswegen sollen sich alles Anderen bitte auch so verhalten und meinen Vorstellungen konform laufen. Diese erwartete Generalisierungshaltung ist es doch genau, welche ich ansprach.

      Wie kommt es das gerade Randgruppen immer und immer wieder Tolleranz erwarten/fordern, aber anscheinend relativ wenig davon selbst für 'Leidensgenossen' aufbringen? Und wir reden ja gerade wirklich nicht von Extrema sondern Lapalien des Alltags hier und gerade.

      Warum nicht einfach mal dem guten James Bond nacheifern a la Leben und leben lassen?


      @rubbi schön gesagt

      Edita Nachtrag :
      @Arphen :yes:
      Da staunste Bauklötze
      Top-Modern
      Technik die begeistert

      Schallgewitter schrieb:

      Jeder darf genau das tun und lassen was er will solange es NICHT dritte involviert.
      Laut Musik hören? Rauchen? Besoffen herumtorkeln? In der Fussgängerzone Musizieren? In sehr fragwürdiger Kleidung rumlaufen? Sich stark parfümieren? Hinknien vor einem Anderen involviert Dritte nicht mehr als eine Stachelfrisur. Bondage im Nachtzug involviert Dritte nicht mehr als ein Strassenkünstler.
      @Arphen tut mir leid ich habe gerade keinen Plan wie ich dir das was ich meine nun so begreifbar machen kann das du es nachvollziehen kannst :blumen: Tut mir leid aber diese Beispiele die du da bringst das ist wie der Versuch aus Obst Gemüse zu machen.
      Sie passen einfach nicht.
      Ich überlege gerade.... wäre da nicht mal eine Umfrage spannend: wen stört was und wen stört was nicht? Zum Beispiel von den Dingen, die Arphen oben drüber aufgeführt hat:

      Da könnte sich dann evtl. als Ergebnis herauskristallisieren, was in der Gesellschaft "erlaubt" ist und was eher nicht .

      (diese Liste ist von mir kopiert und gemeint unter dem Gesichtspunkt: wenn ich davon betroffen bin, nicht wenn ich selbst dies aktiv betreibe o. ä.)
      - Laut Musik hören - stört mich sehr
      - Rauchen - stört mich mittlerweile sehr
      - Besoffen herumtorkeln - finde ich abstossend --> stört mich sehr
      - In der Fussgängerzone Musizieren --> kommt auf die Musik an, stört mich meist weniger
      - In sehr fragwürdiger Kleidung rumlaufen --> stört mich gar nicht
      - Sich stark parfümieren --> stört mich von allem am meisten, weil es mir wahnsinnig schwer fällt, nicht direkt mein Mittagessen auf umgekehrtem Wege loszuwerden (was nicht immer gelingt)
      - Hinknien vor einem Anderen --> stört mich gar nicht
      - Stachelfrisur --> stört mich gar nicht
      - Bondage im Nachtzug --> fände ich spannend zuzuguggen
      - Strassenkünstler --> kommt auf die Art der Kunst an, mag es nicht, ungefragt involviert zu werden
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]