Anfänger und Spielbeziehung – vorher über Details der Session reden?

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      Anfänger und Spielbeziehung – vorher über Details der Session reden?

      Diese Frage geistert mir seit Tagen im Kopf herum und ich finde einfach nicht die richtige Lösung.

      Vorweg: Es geht mir explizit um eine Spielbeziehung und explizit um eine Session. Alles, was sich so im Miteinander aus einer Situation ergibt, schließe ich hier gerade aus. Und: Ein gewisses Maß an gegenseitigem Vertrauen setze ich voraus. Es geht also auch nicht um das Spiel zwischen zwei völlig Fremden.

      Also – was sagen eure ERFAHRUNGEN? Ist es sinnvoll bzw. hilfreich, einem relativen Anfänger vor der geplanten ersten Session Details über den Ablauf zu verraten?

      Nachdem eine erste Session für mich nicht so gut lief, weil ich vorher offensichtlich zu wenig über Details gesprochen und No-gos nicht klar kommuniziert hatte, dachte ich bei einer anderen geplanten: So, jetzt will ich vorher aber wissen, was passieren könnte. Um die Erfahrung zu machen, dass das auch nicht das Richtige war. Die Details überforderten mich. Manches wäre unter meine Limits gefallen, zumindest für dieses erste Spiel. Grundsätzlich kein Beinbruch. Der Verlauf hätte abgeändert werden können. Aber bei mir stellten sich plötzlich (trotz Vertrauen in den dominanten Part) Zweifel und Ängste ein. Und die waren so präsent, dass die Session gar nicht stattfand.

      Jetzt bin ich irritiert. Und frage mich: Spielt ihr Doms mit relativen Anfängern beim ersten Mal nach einem bestimmten Szenario? Um die Belastbarkeit von Sub erst einmal zu testen? Oder weil der Anfänger immer den Bonus eines soften Einstiegs haben sollte? Sollte ich dabei bleiben, Details über den geplanten Ablauf vorher wissen zu wollen? Fühlt Dom sich dann vielleicht nur als Wunscherfüller? Oder sollten die Vorstellungen eines Anfängers beim ersten Mal im Vordergrund stehen? Wo bleibt dann der Überraschungseffekt, der ja durchaus seinen (unverzichtbaren) Reiz hat?

      Nehmt mir übrigens die Formulierung Anfänger nicht übel. Keine Ahnung, wie umfangreich die Erfahrungen sein sollten, bevor man sich nicht mehr als Anfänger bezeichnet. Ich will hier einfach die Grenze ziehen zwischen jenen, die wissen, was in einer Session auf sie zukommen kann, weil sie es vielfach erlebt haben, und jenen, die damit erst wenige Erfahrungen gesammelt haben und noch immer unsicher sind.

      Apropos Erfahrungen – Mutmaßungen, wie es sein sollte, helfen mir gerade nicht mehr weiter. Davon stelle ich selbst schon genug an. Ich wünsche mir wirklich ein paar Kommentare, die auf Erfahrungen basieren. Das gäbe mir mehr Sicherheit für mein eigenes (leider noch immer sehr kopfgesteuertes) Verhalten.

      Liebe Grüße in die Runde, Vicky
      Wenn Zweifel und Ängste aufkommen, solltest du ihm das mitteilen.
      So hat er die Möglichkeit darauf einzugehen.
      Ob es sinnvoll ist den kompletten Ablauf vorher zu besprechen, da bin ich mir nicht sicher.
      Zum einen, so empfinde ich das, kann etwas was ich als nicht so toll definieren würde, im Zustand von Erregung richtig geil sein.
      Zum anderen bei einem festen "Drehbuch" nimmst du Dom die Möglichkeit im Spiel auf dich, deine Bedürfnisse einzugehen.
      Empfehlenswert für den Anfang und um dir etwas angst zu nehmen, wäre das Spiel mit dem Ampelsystem.
      So bleibt ein bisschen Kontrolle bei dir ;)
      Ansonsten genug Zeit lassen, viel reden und schauen ob er auf deine Ängste eingeht, ob er dich versteht.
      Persönlich würde ich mich auch erst dann auf ein Spiel einlassen, alles andere macht keinen Sinn. Es ist sein Part, dieses Vertrauen, was du brauchst aufzubauen, du musst das natürlich auch zu lassen und offen darüber reden, wo es noch hängt.
      Anmerkung:
      Dies ist lediglich meine Meinung und nicht für die Allgemeinheit gültig.
      Danke für deinen Kommentar @Schwarze Rose.

      Safeword oder Ampelsystem ist klar - das setze ich auch voraus. Hat für mich auch was mit Vertrauen zu tun, dass man sich darüber einig ist.

      Zwischen festem "Drehbuch" und "Details kennen" mache ich noch mal einen Unterschied. Weiß ich beispielsweise, dass er mir die Augen verbinden wird, muss ich deshalb noch nicht wissen, wann oder in welcher Weise das geschieht. Da gebe ich dir auch recht - sooo genau sollte es wirklich nicht sein. Eine Session braucht Raum für Reaktion auf verschiedenste Aspekte, die vorher nicht absehbar sind.
      Also ich kann nur von meiner Erfahrung berichten und da hab ich auch schon gespielt ohne vorher die genauen Details abgesprochen zu haben. (Mir selbst :kopfnuss: geb).

      Mittlerweile habe ich Erfahrungen auch im Sinne einer Spielbeziehung machen können und ich habe langsam angefangen und immer klar und einfach angesprochen was ich will und was ich jetzt gerne machen würde. Wenn das dann auf Sympathie gestoßen ist wurde das gemacht, aber alles erstmal sachte und langsam. Warum? Nicht weil ich ein Wunscherfüller sein will. Aber für mich macht es am Anfang einfach Sinn seine Wünsche und Vorstellungen abzugleichen und da konzentriere ich mich auf die Wünsche und Ideen meiner Sub erstmal, sollte da etwas dabei sein was ich nicht machen will, dann sage ich das klipp und klar.

      Also als grobes Vorgehen hat sich bei mir bewährt:

      Nach Absprache der Tabus und nicht mehr.

      Sagt Subbie was Sie gerne machen würde und das wird dann erstmal in softer Form gemacht und kann ja dann gesteigert werden. Bis man ein Safewort hört und dann versuche ich den Punkt zu finden, wo Subbie kurz davor ist es zu sagen und dann einen Gang zurückzuschalten um dann wieder bis zu dem Punkt zu gehen und ihn langsam zu verschieben.

      So lerne ich den anderen immer besser kennen und es wird dann immer noch ein Stückchen drauf gelegt. Immer mit der Ansage bevor ich es mache.

      Und danach wird darüber geredet und sich ausgetauscht was toll war und was nicht.

      Also erstmal machen und dann entscheiden ob es gut war oder nicht und wie man es besser machen kann und nicht vorher sich zu sehr den Kopf zerbrechen. Sonst wird es verkrampft und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und ein Abbruch ist kein Beinbruch.

      Außer ein Beinbruch ist der Abbruchgrund ;)

      LG

      McG
      Ich bin selbst noch ziemliche Anfängerin und erzähl dir mal wie es bei mir bisher gelaufen ist.

      Ich wollte natürlich am liebsten alles vorher wissen, die Neugierde, Unsicherheit und auch der gewaltige Respekt hätten mich gern dahin getrieben tausend Fragen zu stellen. Er gab mir aber nie eindeutige Antworten in unseren Treffen vorher. Wobei er mir gerne mögliche Szenarien in den Kopf setzte und vermutlich vorab ein bisschen abcheckte wie ich darauf laut Kopfkino reagiere. Genaue Grenzen oder NoGos festzulegen ist meines Erachtens vor der ersten Erfahrung nicht möglich.

      Er sagte aber immer, dass das, was er mir da so präsentierte möglich wäre wenn wir HEUTE spielen würden. Morgen kann alles ganz anders sein und er möchte selbst kein Drehbuch weil er die Situationen entstehen lassen möchte aus dem, was ihm an dem Tag vorschwebt und auch je nach Tagesverfassung von uns beiden.

      Er wusste von mir vorher zwei meiner Grenzen die ich dachte zu haben und hat bereits in der zweiten Session eine davon dezent überschritten. Ohne dass ich es überhaupt gemerkt habe! Weil es einfach gepasst hat. Hätte ich das vorher gewusst wäre es nie dazu gekommen weil ich eigentlich unbegründete Panik gehabt hätte.

      Ich muss aber dazu sagen, dass er mich besser lesen kann als ich mich selbst. Es herrscht eine extreme Harmonie und ich verlasse mich deshalb einfach komplett auf ihn. Er genießt mein Vertrauen, nutzt es nicht aus und ich war vom ersten Mal an fähig, mich völlig in seine Hände zu legen ohne verkopft zu sein. Mit Drehbuch wäre der Kopf sicher nicht so frei gewesen.

      Ich bin für mich also recht schnell zu dem Entschluss gekommen, dass ich nicht wissen möchte was passieren wird. Ich denke wenn genug Vertrauen da ist ist es viel schöner den Moment einfach auf sich zukommen zu lassen.
      Ich wollte für das erste Mal eine Art "Briefing" haben.

      Danach war das Vertrauen da und es passte. Aber jetzt stehe ich vor verschiedenen Möglichkeiten und ich überlege was ich wissen will oder nicht, im Voraus, wie ich das nächste Mal mich einlassen könnte... . Daher kann ich deine Gedanken gut nachvollziehen.

      Mir ist vor allem wichtig das ich das Gefühl habe er versucht mich zu lesen und kann es auch schon teils und fragt immer wieder nach. Vor allem niemals nicht: zuviel am Anfang fordern, das finde ich über die Maßen unsensibel.

      Fallen lassen könnte ich mich für mich gesehen weniger, wenn ich genau wüsste was kommt. Aber gewisse Dinge die mir unangenehm sind (Stichwort Grenze) gehören nicht an den Anfang und wenn auch eher Dinge/ Sachen aus dem eigenen Komfortbereich der Sub den man dann erweitern könnte Schritt für Schritt (Stichwort Kopfkino)

      Ich hoffe meine Gedanken helfen dir weiter, alles Gute
      Du machst im Grunde gleich 2 Fehler auf einmal. 1. du denkst zu viel und 2. du willst zu viel kontrollieren (auch wenn es dir nicht so vorkommt)

      Vicky schrieb:

      Also – was sagen eure ERFAHRUNGEN? Ist es sinnvoll bzw. hilfreich, einem relativen Anfänger vor der geplanten ersten Session Details über den Ablauf zu verraten?
      Das ist individuell und von Mensch zu Mensch verschieden. Man kann kein Schema F abspulen. Bei einigen ist es tatsächlich sinnvoll und hilfreich und bei anderen genau das Gegenteil. Dies findet man in vorherigen Gesprächen miteinander raus.

      Vicky schrieb:

      Nachdem eine erste Session für mich nicht so gut lief, weil ich vorher offensichtlich zu wenig über Details gesprochen und No-gos nicht klar kommuniziert hatte,
      Kleiner "Fehler" von dir und großer "Fehler" des Dom (sofern er nicht auch Anfänger ist). Ganz egal ob erfahren oder nicht, die wichtigen Dinge wie eben No-Go´s, Grenzen etc. sollten ausführlich besprochen sein, immer!

      Vicky schrieb:

      So, jetzt will ich vorher aber wissen, was passieren könnte. Um die Erfahrung zu machen, dass das auch nicht das Richtige war. Die Details überforderten mich. Manches wäre unter meine Limits gefallen, zumindest für dieses erste Spiel
      Dir zu sagen was passieren "könnte" bringt eh nix. Da kann ich dir sonst was erzählen was dich in Angst und Schrecken versetzt aber nur weil ich dir sage all das "könnte" passieren heißt das eben nicht es WIRD passieren.

      Somit müsste man sich, um einen Anfänger eher neugierig anstatt unsicher zu machen, kleine Dinge, harmlose Spielchen usw. einfallen lassen und diese hinstellen als dies "könnte" passieren. Ist eine Möglichkeit aber schränkt zb. mich persönlich zu sehr ein.

      Vicky schrieb:

      Aber bei mir stellten sich plötzlich (trotz Vertrauen in den dominanten Part) Zweifel und Ängste ein. Und die waren so präsent, dass die Session gar nicht stattfand
      Logisch, es ist zwar eine Art Vorschussvertrauen vorhanden bezügl. des BDSM Bereiches aber ein leider nicht zu behebender Fehler der Menschheit ist und bleibt nun mal das Denken. Man stellt sich vor, man grübelt, man fantasiert und das in einem Ausmaß das ganz besonders bei Anfängern Panik und anderes auslösen kann.

      Vicky schrieb:

      Spielt ihr Doms mit relativen Anfängern beim ersten Mal nach einem bestimmten Szenario? Um die Belastbarkeit von Sub erst einmal zu testen? Oder weil der Anfänger immer den Bonus eines soften Einstiegs haben sollte?
      Nein ich habe kein bestimmtes und schon gar kein festes Szenario. Ob und in wie weit Sub belastbar ist teste ich auf vielfältige Weise. Bei mir gibt es keinen Bonus sondern wenn überhaupt nur eine Art kleiner Welpenschutz, das heißt ich halte mich insgesamt etwas zurück und gebe Sub etwas Spielraum.

      Vicky schrieb:

      Sollte ich dabei bleiben, Details über den geplanten Ablauf vorher wissen zu wollen? Fühlt Dom sich dann vielleicht nur als Wunscherfüller? Oder sollten die Vorstellungen eines Anfängers beim ersten Mal im Vordergrund stehen? Wo bleibt dann der Überraschungseffekt, der ja durchaus seinen (unverzichtbaren) Reiz hat?
      Nein solltest du nicht. Ja könnte durchaus möglich sein. Im Vordergrund? Ganz sicher nicht. Nicht nur der Überraschungseffekt geht dabei flöten.



      Wie oben schon erwähnt, Menschen denken zu viel, sie zerdenken alles. Und Schriftsteller sind da noch ne Nummer schlimmer, ihr Denken, ihre Fantasie etc. pp. ist noch ausgeprägter :D

      Sofern du es für dich als machbar erachtest mit der Person deines Vertrauens noch mal eine Session zu probieren würde ich dir folgendes raten:

      Geht zurück zum Anfang. Setzt euch hin und redet. Mach dir vorher Gedanken (ja jetzt darfst du noch denken :P ) und schreibe auf was Tabu ist, was du als Grenze betrachtest. Das gibst du ihm und dann redet ihr darüber. Der Rest liegt nicht mehr bei dir. Überlasse ihm (wie gesagt vorausgesetzt er ist nicht selbst Anfänger) das Feld und warte einfach ab. Lass dich überraschen.
      Wenn man nicht all zu kompliziert gestrickt ist (als Dom) reichen diese Angaben nämlich absolut aus um eine Session mit einem Anfänger positiv und erfüllend verlaufen zu lassen.

      Einem Anfänger gehen tausend Sachen durch den Kopf, dann kommt die Aufregung und Nervosität hinzu, auch Unsicherheit und etwas Angst spielen eine Rolle, die Vorfreude ist auch nicht zu vergessen. Das ist ein absoluter Cocktail aus Emotionen und die Hormone tanzen Tango. Man braucht kein riesen Szenario bei einem Anfänger damit dieser es als schön empfindet.


      :coffee:
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      ich erarbeite mir vertrauen praktisch. vorab ein kleines briefing wie mein anfang aussieht, eventuell etwas kopfkino wie es weitergehen könnte. beim kopfkino höre ich schon was angebrachter wäre. ich habe die erfahrung gemacht, das vertrauen sich erst richtig aufbaut wenn man praktisch zu gange ist.
      sprich beim bondage ; bunny fliegt nach kurzer zeit und meines ermessens nicht aufwendiger fesselung. wenn dieses erste "richtige" vertrauen da ist, kann ich an die grenzen denken bzw den spielfluss freier gestalten.
      ansonsten richtung sm teste ich erst unterschiedliche spielzeuge welcher schmerz mitten in der kompfort zone ist, alleine um eine sicherheit zu geben. von dieser basis aus spiele ich dann weiter.
      Toll, @Rozabel, lieben Dank für deinen ausführlichen Kommentar :) Das hilft mir echt weiter. Fürs nächste Mal. Wir hatten über die Limits nicht gesprochen, bevor ich vom Szenario erfuhr. Ich glaube, an der Stelle liegt der Hund auch begraben. Es war die falsche Reihenfolge. Vielleicht hätte ich, wenn es andersherum gelaufen wäre, gar nicht mehr groß was wissen wollen. Denn eines ist klar: Ich bin kopfgesteuert und leider sowieso mit viel Phantasie geschlagen. Und davon möchte ich gern weg. Ich muss nur noch den Weg finden, wie.
      Also hmm ... ganz ehrlich: Ich weiß ja nun nicht, was ihr so alles in ein erstes "spielerisches Treffen", das so gerne unter "Session" firmiert, reinpackt ^^ Das erschließt sich mir nicht so ganz. Meines Erachtens sind da die Möglichkeiten und Varianten doch halbwegs überschau- und vorhersehbar. Wenn man das richtig kommuniziert, sehe ich da keine sich aufdrängende Problematik, die sich innerhalb einer solchen Episode entwickeln sollte.
      Dass man bei ersten Herantastungen an das Gegenüber besonders zurückhaltend und damit vertrauensbildend agiert, wäre für mich jetzt eine absolute Selbstverständlichkeit - nicht nur Anfängerinnen gegenüber. Was aber nicht zwingend heißen muss, dass es währenddessen keine kleinen Überraschungen geben darf ^^ ... Ein "Drehbuch" halte ich für wenig inspirierend.
      Über Details wollte ich hier bewusst nicht sprechen @Sir_MarcO ... im Grunde tun sie auch nichts zur Sache. Und Session - nun ja, einfacher, wenn das Kind einen treffenden Namen hat.

      Möglichkeiten und Varianten halbwegs überschaubar - dachte ich auch. Aber dann war es (für mich) so wenig überschaubar, dass es mich erschreckt hat. Es hat sich so angefühlt, als würde ich keine Möglichkeit haben, ein bisschen in meiner Komfortzone zu verweilen, bevor es intensiver wird. Das hat mir am meisten Angst gemacht.

      Vicky schrieb:

      Es hat sich so angefühlt, als würde ich keine Möglichkeit haben, ein bisschen in meiner Komfortzone zu verweilen, bevor es intensiver wird. Das hat mir am meisten Angst gemacht.
      Die richtige Partnerwahl ist ein diffiziles Thema im bdsm. Dom-Sein setzt vor allem zwei Qualitäten voraus: eigene Disziplin und Empathie!
      Sind diese Eigenschaften nicht vorhanden, dürfte eine Session auch dann in den wenigsten Fällen zu erbaulichen Gefühlen bei der Sub führen, wenn man zuvor einen exakteren Rahmen oder meinetwegen auch eine Chronologie vereinbart.
      Also aus meiner Perspektive: Eher war der Partner der falsche als die Kommunikation.
      Wenn ich mich an meine allererste Session erinnere dann bin ich komplett ins kalte Wasser gesprungen. Ich hatte weder eine Ahnung von Bdsm noch was auf mich zukommen könnte. Ich glaube das ich das vorher gar nicht wirklich wissen wollte. Dann hätte mein Kopf wahrscheinlich auch nein gesagt.
      Ich schließe mich da jetzt mal vollkommen an @Rozabel an und frage mich, warum muss alles in der Welt immer mit mehreren Dingen auf einmal beginnen?

      Warum tastet man sich nicht einfach langsam ran, redet zunächst über das Thema, über einzelne Vorstellungen, Dinge, die einen interessieren oder vielleicht auch Angst machen und lernt sich dann vorsichtig mit Körperkontakt kennen.

      Um erst dann ins Bett zu gehen, um sich dort näher kennenzulernen. - Von BDSM im praktischen Sinne habe ich bis jetzt noch nicht gesprochen.

      Und wenn das bis dahin beide Seiten gefallen hat, kann man die ersten Gehversuche machen. Warum muss man jemanden, der geäußert hat, dass Fesselung schon immer spannend klang, gleich komplett entblößt an allen Extremitäten gefesselt im Bett liegen?

      Warum nicht einfach zunächst nur die Hände hinter dem Kopf festhalten und so ein sanftes Gefühl der Hilflosigkeit spüren lassen? - Dafür muss man sie nicht ausziehen.

      Warum jemanden, der geäußert hat, dass er eine starke Hand wünscht, gleich auf die Knie zu zwingen und so überfordern?


      Ich habe Lesen nicht mit Kafka's Metamorphose gelernt sondern durch schrittweises Entdecken, was auf den Straßenschildern stand. - Und so sollte es überall im Leben sein, wenn man etwas neues entdeckt oder auslebt. Erst recht hier, wo man sich im blödesten Fall rechtlich aufs Glatteis begibt.
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
      Nun ich habe ein wenig Erfahrung mit Anfängern, auch mit schüchternen bei denen es schon fraglich war ob sie sich überhaupt zu dem Date trauen.....
      Ich habe mich aber noch nie mit jemandem getroffen mit dem ich nicht vorher viel geschrieben/gechattet und telefoniert hatte.
      Durch diese Kommunikation habe ich im Vorfeld meist eine gute Vorstellung was im Kopf dieser Person passiert und wie sie auf bestimmte Stimuli reagieren wird.
      Natürlich - und da kann ich @Rozabel nur zustimmen - muss man vorher über Grenzen, Tabus und organisatorisches wie Safewort sprechen.
      Für mich ist es so, dass die Dinge in einer Session -auch und gerade die körperlichen - kein Selbstzweck sind, sondern das Denken der Sub verändern. Idealerweise das Denken ausschalten und nur das Fühlen übrig lassen. Aka Fliegen.
      Die Herausforderung für mich - und auch mein Vergnügen - ist das führen der Sub auf diesem Weg.
      Daher kann und will ich keinen 'Fahrplan' aufstellen, er würde mich hindern auf die Reaktionen der Sub einzugehen.
      DISClamer: Ich habe die Buchstaben zufällig aneinandergereiht. Sollte jemand darin eine Aussage sehen, kann es sich nur um die Projektion der eigenen Ansichten handeln. Ich habe keine Meinung, ich war’s nicht und werde es auch nie wieder tun.
      Meine Erfahrung mit Anfängerinnen und auch selbst als Anfänger sind eher in der Richtung, dass man gar nicht alles besprechen kann. Diese Welt ist so groß und so bunt, dass, so sagte es meine letzte Sub, man gar nicht weiß was es alles gibt. Man will sich ja auch nichts für die Zukunft verbauen. Dazu kommt, dass man seine eigenen Grenzen (noch) gar nicht richtig einschätzen kann.

      Bei mir lief es bisher so, dass im Vorfeld immer viel kommuniziert wurde. Ja, auch mit kleinen Geschichten was passieren könnte. Um die Reaktion darauf zu sehen.
      In den ersten ein bis drei Sessions fing es immer "langsam" an. Mit Handlungen, die vorher schon mal Gesprächsbestandteil waren. Und dann rantasten, probieren, intensivieren, pausieren, checken, weniger/mehr/was anderes. Und meistens war auch etwas überraschendes dabei. Etwas das bis dato nur am Rande mal erwähnt wurde. Aber auch hier mit aller Vorsicht.

      Und ein absolutes JA: Frauen denken (im Vorfeld) zu viel. Und oft zerdenken sie dann das eine oder andere oder manchmal auch gleich alles.
      Sich einlassen auf den Anderen, dem man ja schon soweit vertraut, dass eine (erste/zweite/dritte) Session im Bereich des möglichen liegt.
      Existence could not resist the temptation of creating me
      Also meine erste Session, sowie meine erste klare Erfahrung mit BDSM die man in der Frauschaftstaverne nachlesen kann. Waren beides mehr oder weniger totale Blindflüge für mich. Ich habe mich vorher nicht mal mit BDSM überhaupt so richtig beschäftigt. Vor der ersten Session wusste ich worauf meine Ex so im groben steht und wann die Session sein wird. Also konnte ich mich seelische und moralisch darauf vorbereiten dass irgendwas in dem Kontext passieren wird. Würde ich das genauso wieder machen? Ja! Würde ich das weiter empfehlen? Nicht unbedingt! Manche Sachen habe ich nämlich schon maßlos unterschätzt. Ich persönlich bin aber eher so eingestellt, "Kopf aus und rein ins kalte Wasser. Werde schon schwimmen können." :D
      Don't tell me what I can and can not do.
      I'd hate to have to make a fool out of you.
      Erst einmal :* an Rozabel und :* an Patrator - ihr spricht mir aus dem Herzen ^^

      :huh: Drehbuch?

      Das verkaufe ich eher teuer an ein Produktionsstudio, werde reich und kauf mir eine Insel. 8)

      So etwas wird es bei mir nie geben. Ich kann auch gern sagen warum: Ich bin ein leidenschaftlicher Mensch und das möchte ich ausleben. Wie soll ich jetzt planen, wenn ich nicht mal weiß, wie ich später drauf bin? Und vor allem: Wie soll ich planen, wie Sub drauf ist? :huh: Also ich kann ja wirklich vieles - aber nicht hellsehen. BDSM ist Entwicklung. Ein gemeinsames Zusammenspiel, so gesehen schreibt man das Drehbuch gemeinsam. :pardon:

      Vor allem, da vieles einfach von der Tagesform abhängig ist. Zusätzlich denke ich auch, dass die genaue Erklärung vorher an einen "Anfänger" eher schockierend wäre, da er wenig bis keine Erfahrungen hat auf die er zurück greifen kann, um sich ein halbwegs realistisches Bild zu machen (halbwegs, weil er ja nicht weiß, wie ich so ticke *gg*).

      Natürlich gibt es auch Menschen, die unbedingt vorher details brauchen, weil sie sonst völlig durchdrehen. Da gibt es aber auch eine tolle Möglichkeit: geht verschiedene Szenarien durch. Es gibt genug BDSM-Geschichten im Netz. Bespricht diese, das beruhigt einige :) (und so umgeht Dom ein Konzept vorzulegen, dass in 95% der Fälle eh nicht umsetzbar sind).

      LA
      Da dir ja um Erfahrungsaustausch ging, Vicky, erzähle ich also einmal, wie meine aller erste Session vorbereitet wurde.

      Ich hatte den Dom zuvor vorab relativ ausführlich per Mail, Telefon und auch in ersten Treffen ohne Interaktion kennen gelernt. Mein Gefühl war sehr gut und Angst hatte ich keine. Viel Aufregung, ja, das schon.

      Er hatte mich zuvor ausführlich per Mail gefragt, was ich glaube zu diesem Termin mitbringen zu müssen. Dann bekam ich eine ausführliche Mail mit einer Beschreibung, dass er vorhatte, einige Dinge mit mir zu tun in sehr sanfter Form, Von denen er im Vorfeld schon geklärt hatte, dass sie nicht zu meinen Tabus gehören. Alles Dinge, die er zuvor schon mit anderen Subs getan und bei denen er Erfahrung hatte.


      Durch lange und intensive Kommunikation im Vorfeld waren meine Vorlieben und Abneigungen für ihn bereits bekannt. Er hat mein Kino im Kopf vorher mächtig laufen lassen, aber mir keine genauen Infos gegeben, was auf mich zukommt...nur Andeutungen und das ist ja bekanntlich das "Schlimmste" :)

      Für mich war das damals eine sehr gute und sehr wichtige Erfahrung. Es gab keinen festen Ablauf, wohl aber ganz klar eine Art "roten Faden", den er an meine Reaktion angepasst hat.

      Bevor es dann tatsächlich losging, hatten wir in Ruhe Kaffee getrunken und uns unterhalten. Es gab noch einmal eine Art Briefing, in dem Safeword usw angesprochen wurden. Außerdem hat er mir noch einmal deutlich gezeigt, wo in der angemieteten Wohnung der Ausgang ist, falls ich das Gefühl hätte, in Panik zu geraten ist. Sehr umsichtig, auch wenn ich der Meinung war, dass er dort fast ein wenig übervorsichtig war.

      Letztlich waren diese Sicherheits Maßnahmen nicht erforderlich, aber dennoch ganz bestimmt vernünftig. Ich persönlich möchte im Vorfeld nicht genau wissen, was mit mir geschieht. Zu sehr hängt das auch von der Situation ab.

      So wars bei mir ;)
      @Sir_MarcO und @Patrator
      Ich habe das große Glück euch beide schon kennengelernt zu haben.
      Ganz ehrlich, wurden ein paar mehr in diese Richting denken, wäre alles irgendwie leichter.
      Nicht wenige derer die sich als Herr ausgeben, beginnt es schon mit dem Anschreiben das man als Anfänger Zweifel bekommt.
      Mir fallen etliche Situationen, auch beim ersten Kaffee ein, die schon auch unheimlich sind.

      Dieses "Dass man bei ersten Herantastungen an das Gegenüber besonders zurückhaltend und damit vertrauensbildend agiert, wäre für mich jetzt eine absolute Selbstverständlichkeit - nicht nur Anfängerinnen gegenüber. " von dir Marc - das ist noch nicht einmal bei einem Kaffee selbstverständlich- zumindest bei den Herren die ich bisher getroffen habe.

      Ja auch ich gehöre zu den Damen welche vieles Zerdenken...
      Gerade bei den letzen Male, habe ich versucht mal den Kopf nicht dominieren zu lassen und mehr das Gefühl- naja im Endeffekt hat es keiner über einen Kaffee geschafft bisher.

      Edit: ich merke gerade, heute bin ich glaube ich nicht ganz die richtige für das Thema ;)
      „Der leere Wunsch, die Zeit zwischen dem Begehren und dem Erwerben des Begehrten vernichten zu können, ist Sehnsucht.“

      Immanuel Kant