Alt oder neu? Wo stehe ich? (ausgegliedert aus dem Thema Dominanz der "alten Schule")

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      Ich bin neu, so neu dass ich noch nicht mal Anfänger bin. Gerade habe ich mir den Treath durchgelesen, weil ich eben alles lese, was mir unter die Augen kommt. Und nach den ersten beiden Seiten war ich mal völlig verwirrt:

      Ihr seid erfahren, ich nicht. Alles was ich jetzt sage, kommt aus meinen Fantasien und Sehnsüchten und aus dem was ich mir so angelesen habe.
      Sagen wir mal ich bin BD/s. Mit SM kann ich nicht.
      Vor ca 25 Jahren bin ich mal über SM gestolpert, damals gabs , glaub ich, noch kein BDSM. Weder will ich geschlagen werden, noch will ich jemandem weh tun. Also nix für mich und wieder vergessen.

      Meine Fantasien sind geblieben, als das was sie sind. Aber sie haben sich verändert.
      Ich träume von einem Mann, der mich gut behandelt, aber Macht über mich hat. Dem ich zur Verfügung stehe, wann immer er es will. Sexuell und auch so, wenn er etwas möchte. Alles für ihn tue. Ihn mit Respekt behandle, nein, Ehrfurcht. Dieser Mann verlangt manchmal Sachen, mit denen ich mir schwer tue, aber ich mache es, weil ich es für ihn tue. Und ich bin da eine Frau(Sub) die nicht diskutiert oder hinterfragt, ich bin fügsam, weil ich es machen will.und ja, auch ich werde sexuell befriedigt, aber ich kann es genießen, wenn ich nicht komme, denn der Akt an sich und seine Befriedigung machen mir ein wohliges Gefühl. Nein eigentlich, dass er sich durch mich befriedigt macht das.

      Immer wieder lese ich, dass Sub schon einen eigenen Willen haben soll und eben nicht fügsam sein soll.
      Nun, für mich ist das nicht so. Ich will alles und ich gebe alles. Was nicht heißt, dass ich keinen Willen habe, sonst könnte ich mich auch nicht unterwerfen.

      Ob ich dass dann auch Leben kann, weiss ich nicht. Muss ich ganz ehrlich sagen.

      Und jetzt frage ich mich ist das Alt oder Neu? Denn ich finde die "alten" Werte nicht schlimm. Die neuen aber auch nicht. Aber bitte, ich träume noch.
      Ich bin eigentlich ganz anders, aber ich komme so selten dazu.
      Ödön Horvath
      Ich für meinen Teil mache mir überhaupt keine Gedanken, ob ich DAS Prinzip richtig verstanden habe. Würde mich auch als blutige "Anfängerin" viel zu sehr verwirren. Daher kann ich mir auch nicht anmaßen, Dir zu sagen ob Du es verstanden hast. :empathy:
      Meiner bescheidenen Meinung nach...
      scheiß auf das Prinzip!
      DU WILLST ALLES ....ich auch :D und DU GIBST ALLES...ich auch! UND DU HAST EINEN WILLEN....ich auch-aber sowas von!!!!! Wer weiß, ob wir das ein Leben lang durchhalten?! ....wäre ein "Nein" denn so schrecklich?
      Hallo gabigrau,
      ich denke schon dass du das Prinzip (gibt es das überhaupt... :?: :rolleyes: ) richtig verstanden hast :) Ich kenne diese Art von Fantasien, reichlich! Habe sie unendliche Male geträumt, nachdem ich mich mit meinen Sehnsüchten erkannt und begriffen hatte und viele auch dann tatsächlich erlebt. Es ist möglich, ja, aber man darf dabei nicht vergessen, dass es den Alltag trotzdem noch oben drauf gibt ;) und das ist auch gut so, allerdings wird manches dann anders erlebt und erfahren, als es in der Fantasie 'geschieht'.
      Meine reichlichen Fantasien habe ich trotzdem behalten, aber zum Teil will ich sie gar nicht wahr werden lassen, weil es mir inzwischen oft wichtiger erscheint, im Alltag zu überleben und dazu bedarf es mehr. Was nicht bedeuten soll und muss, dass man alle Träume verstecken sollte :dance:
      Ich wollte das "Prinzip" deshalb wissen, weil ich verwirrt war und zuerst nicht verstanden habe wo der Unterschied ist. Gute und höflichen Umgangsformen sind für mich selbstverständlich und wenn ich mich unterwerfe, dann setze ich vorraus, dass ich das mit Respekt mache. Ob ich arbeiten gehe oder zu Hause für meinen Herren bleibe ist auch eine wirtschaftliche Entscheidung und Beziehungsabhängig. Aber beides ist ok. Wenn die Erziehung einer " Widerspenstigen Zähmung" gleicht, ist meiner Meinung nach irgendwas falsch. Ich könnte mir vorstellen dass eine MasoSub mal Strafen provoziert, aber grundsätzliche sollte eine Provokation nicht nötig sein. Denn, wenn ich meinem Herren folge und seine Regeln einhalte, sollten beide zufrieden sein. Nicht vergessen, ich spreche nur von BD/s, nicht von SM.

      Noch ein Satz zur Höflichkeit. Ich erlebe oft Schulklassen allen Alters bei Führungen. Es gibt Gruppen, da grüßt nicht ein Einziger!!!!!!!!
      Ich bin eigentlich ganz anders, aber ich komme so selten dazu.
      Ödön Horvath
      @gabigrau es gibt kein falsch! Es kommt nur auf die richtige Konstellation an!

      Unter den doms gibt es genauso welche, die zähmen wollen wie jene, die absoluten Gehorsam fordern und noch viele andere Vorlieben sind möglich, im ds.

      Die Neigungen sind so vielschichtig, umso wichtiger ist es, dass die Vorstellungen der Partner harmonieren, denn sonst geht's schief. Anpassen oder verstellen geht auf Dauer nicht gut. Alte Schule hin oder her.

      Du bist auf jeden Fall bei einem Herrn gut aufgehoben, der auf bedingungslosen Gehorsam steht.
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:
      Bitte seid mir nicht böse, aber ich glaube, dass diese Diskussion hier etwas fehl am Platz ist.
      In dem Thread ging es darum zu klären, was Dominanz nach der "alten Schule" überhaupt ist und nicht jeden einzelnen Menschen zuzuordnen.
      Das ist in meinen Augen nämlich ein sinnloses und unmögliches Unterfangen.

      @gabigrau
      Jeder Mensch lebt sein Leben und ein kleiner Teil (hier vielleicht ein größerer ;) ) seinen BDSM nach seinen Vorstellungen und so, dass es ihn glücklich macht.
      Dadurch entstehen so viele Facetten, Winkel, Stränge und neue Richtungen, die man gar nicht alle benennen kann.
      Dieser Thread ist für komplette Neueinsteiger wahrscheinlich ziemlich verwirrend und nicht geeignet um sich einen ersten Überblick zu verschaffen.
      Ich kann verstehen, dass du dein BDSM gern benennen würdest.
      Besser fände ich es jedoch, wenn du dich erst einmal beliest und deine Erfahrungen machst.
      Du wirst merken, dass der Name unwichtiger wird, je erfüllter du bist.
      Liest man die Zeilen von @gabigrau, sind wir doch einszueins bei dem Thema "alte Schule". Benannt von ihr als "alte Werte". Es gibt Menschen, die es leben. Es gibt die, die mit diesen Gedanken oder Wünschen einsteigen.
      Den Verfasser gleich zurechtzuweisen, ihr Beitrag wäre deplatziert und sie möge das doch erst mal beginnen zu leben, finde ich überzogen.
      Ich denke, dass man das Thema so nicht angehen kann. Teils ist es nämlich eine (BDSM-) Generationenfrage.
      Dann spiegelt die Gesellschaft sich auch in der Community. Man kann also so fragen: Sind alte Werte in dieser Gesellschaft noch gefragt und wer lebt diese noch?

      Von mir selbst: Ich habe eine Erziehung, bei der mir diese alten Werte nahegelegt wurden. So lebe ich. So lebe ich auch mein BDSM.
      Liebe @gabigrau , es gibt hier keine falschen Fragen und es braucht dir auch nichts unangenehm sein. :blumen:
      Das was ich dir nur mitteilen wollte, ist, dass es nicht EIN DS gibt.

      gabigrau schrieb:

      . Nix für ungut, ich wollte das einfach nur verstehen, den ich hab D/s von Anfang an so verstanden.
      jeder versteht da was anderes darunter.
      Unser DS orientiert sich nur an unseren Vorlieben. Uns ist das, was irgendwer als alte oder neue Werte definiert, völlig egal.

      Falls mit “alte Werte “ die alten Rollenbilder gemeint sind (?) kann ich nur sagen: Nein, die gibt es bei uns nicht und es wäre für mich auch undenkbar. Dennoch leben wir in einem ständigen Machtgefälle. Nur hat das eben nichts mit diesem alten RollenVerständnis zu tun.
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:
      @red
      Zu Unterscheiden ist folgendes: Ihr geht von dem aus, was ihr tut. Ihr habt Erfahrung.
      Danke, dass ihr das mit jemandem wie mir teilt.

      Ich habe nur von meinen Fantasien geschrieben und auch ehrlich, dass ich nicht weiß ob ich dass dann auch wirklich durchziehen kann. Das was ich aus den Erklärungen zu alten Schule herausgelesen habe, deckt sich gut mit dem was ich mir vorstelle. Und wenn ich mir einen Spielepartner suchen sollte, dann wäre es ein durchaus wichtiges Kriterium. In diesem Sinne, ist ein definierender Begriff, auch wenn nicht alle das exakt Gleiche damit meinen, sehr praktisch. Um das richtige aus dem Schrank zu holen, möchte ich wissen in welcher Schublade ich suchen soll. Das soll nicht negativ sein, sondern eine Hilfestellung fürs Leben. Schubladisieren macht also doch Sinn. :) Vor 20 Jahren hätte ich mich gegen ein Schubladendenken gewehrt, aber irgendwann merkt man, dass es eben auch praktisch ist. Nur verurteilen soll man nicht.

      Meine "Alten Werte" sind eigentlich ganz normale Verhaltensweisen von Menschen die achtsam miteinander umgehen. Da fällt das Siezen mit rein, das Grüßen überhaupt,(nicht hallo und grias di zu jedem) In den Mantel helfen, Türen aufhalten. Aber auch, die Socken nicht fallen lassen, die Schuhe mitten im Raum stehen lassen und bitte, egal bei welchem Machtgefälle: die schweren Sachen trägt der Mann! Und Handy am Frühstückstisch geht gar nicht.

      Mit altem Rollenbild meinst du Frau/Mann, nicht war? Die Frau hat nix zu reden, macht nur was der Mann sagt, Sie ist zu Hause, steht am Herd und wenn der Mann heim kommt, steht das Essen am Tisch. Sie darf den Haushalt machen und die Kinder erziehen, aber über die richtige Schule entscheidet letztendlich der Mann. Sie muss ihn fragen wenn sie Geld braucht und muss ihre Einkäufe rechtfertigen. Nachdem sie ihm am Abend das Bier vor den Fernseher gebracht hat, geht sie ins Schlafzimmer und wartet bis er sein Recht einfordert................

      Ein anderes Rollenbild: Die Frau macht dem Mann das Frühstück, nachdem er sein morgendliches Recht gefordert hat. Sie bekommt ihre Aufgaben für den Tag und muss auch schön darüber Buch führen. Sie versucht alles zu seiner Zufriedenheit zu erledigen obwohl manches nicht ganz einfach ist. Dann fängt sie an zu kochen, damit das Essen fertig ist, wenn er heimkommt. Kurz bevor er kommt nimmt sie die befohlene Position ein, wie immer er das haben möchte und wartet auf ihn. Er freut sich, dass sie alles richtig gemacht hat und denkt sich für den Abend eine kleine Gemeinheit aus, damit er mit ihr eine schöne Zeit verbringen kann. Letztendlich fordert er sein Recht ein und dann wird, wo und wie auch immer, geschlafen.........

      Der Unterschied liegt im WOLLEN. Unsere Eltern/Großeltern wollten vielleicht nicht so leben, aber wenn ich es so will, dann ist es doch ok.

      Im realen Leben habe ich die viel zitierte Augenhöhe in allen Dingen.
      Meine Fantasien sind meistens eher archaisch! :D
      Und ja ich weiß, es kommt auf den Partner an und ich will mich auch nicht darauf versteifen, denn allein durchs lesen und nachdenken haben sich Grenzen verschoben.
      Ich bin eigentlich ganz anders, aber ich komme so selten dazu.
      Ödön Horvath
      Grüß dich gabygrau,

      ich mag diesen Satz gerne aufgreifen.

      gabygrau schrieb:


      Wenn die Erziehung einer " Widerspenstigen Zähmung" gleicht, ist meiner Meinung nach irgendwas falsch.
      Falsch würde ich nicht sagen. Jeder Jeck ist halt anders.

      Im Zusammenhang mit einer Ds Beziehung wäre es für meine Begriffe nicht Verhalten einer submissiven Frau und eines dominanten Mannes, wenn solches als Machtgerangel und Kräftemessen erforderlich wäre, um die Positionen zu spüren.

      Ich persönlich denke da tendenziell eher an Ds lastig konstrukierte Situationen als Einleltung für weitere BDSM Bereiche, wie Bestrafungsspiele.

      Schöne Grüße
      triangel
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe