Wie ehrlich sind BDSM'ler wirklich

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      (Un-)Ehrlichkeit ist doch ein unendlich weites Feld ...

      Gefühlsmäßig drängt es mich, @Rozabel Recht zu geben, was die erhöhte Ehrlichkeit hinsichtlich Gefühlen und Bedürfnissen in BDSM-Beziehungen betrifft. Aber wie ihr gelingt es mir nicht, das jetzt auf der Stelle dingfest zu machen.

      Daher ein anderes kleines Beispiel, aus dem beruflichen Umfeld eben, das zeigt, dass meiner Meinung nach Ehrlichkeit und Unehrlichkeit überhaupt nicht ethisch definierbar sind. Viele, auch hier vertretene Meinungen, gehen ja beispielsweise davon aus, dass etwas zu "verschweigen" (ich will da jetzt nicht primär auf das "Fremdgehen" abzielen), eine verwerfliche Form der Unehrlichkeit sei.


      Aber wie oft sage ich einem Mandanten: "So können wir das aber nicht vor Gericht sagen". Wie oft sagt oder tut jemand etwas, das ganz anders aufgefaßt wird, als es gesagt oder gemeint ist? Ist das "unehrlich", weil es nach dem Empfängerhorizont (schönes juristisches Wort :) ) nicht die "objektive Wahrheit" abbildet? Oder ehrlich, weil der Erklärende ohnehin beschreiben will, was er als die objektive Wahrheit empfindet ...

      Oft täuschen wir uns auch selbst. Und das schon bei objektiven Tatsachen! Wenn es jetzt um die Gefühlsebene geht, wird das alles noch viel, viel komplizierter, weil wir hier nicht so leicht objektiv feststellen können (nichtmal selbst), ob wir uns täuschen.

      Hat jetzt tatäschlich alles gar nix mit der Frage zu tun, ob ich bei einer neuen Bekanntschaft "vergesse" zu erwähnen, dass ich eigentlich Frau und Kinder daheim sitzen hab ... das ist einfach nur platt ... sondern viel mehr mit dem, was ich eingangs meinte.

      Wie können wir uns sicher sein, dass wir dem Partner alles sagen, zeigen, ihn fühlen lassen, was für uns - emotionell - gerade "Wahrheit" ist? Das ist kompliziert und das ist eine Aufgabe. Eine objektiv fast unmögilche! Und die (und damit ist mein ausschweifender OT-Teil beendet ... :sofa: ) fällt uns vielleicht tatächlich in einer BDSM-Beziehung mitunter sogar wesentlich leichter als in einer Vanilla-Beziehung. Nicht, weil wir weniger Rücksicht auf unseren Partner nehmen müßten oder würden, sondern vielleicht im Gegenteil, weil wir ihn besser kennen müssen, um tun zu können, was wir nunmal tun. Ich möchte fast wetten, dass in normalen Beziehungen ganz, ganz viele Dinge nicht ausgesprochen werden, weil eine gewisse Furcht, ein gewisses Unbehagen darüber besteht, wie es der Partner aufnehmen oder vestehen wird. Natürlich sind auch wir nicht davor gefeit, mal an einander vorbei zu reden. Aber ich für meinen Teil weiß zum Beispiel, dass ich von meiner Sub erwarte (und das auch ausgesprochen ist), dass sie mir alles erzählt, was sie bewegt oder beschäftigt. In einer "Vanilla"-Beziehung wäre ich nie darauf gekommen, eine solche "Forderung" aufzustellen. Das bedeutet jetzt umgekehrt für sie, dass sie weiß, dass sie mir auch alles erzählen kann, wirklich alles, ohne dass es mich schockieren, vor den Kopf stoßen, aus dem Konzept bringen oder sonst unangenehm berühren würde. In unserem Fall hab ich ganz positives Wissen davon, dass ich vieles nicht erfahren hätte, wenn ich dieses Gefühl nicht vermittelt hätte. Andersherum weiß ich, dass auch ich ihr wirklich alles offenbaren kann - und dass sie das auch "aushält". Das sicher einerseits, weil durch den DS-Anteil ihr Fokus, mich "zufrieden zu stellen", glaube ich schon höher ist, als in einer "normalen" Beiziehung, aber andereseits vielleicht auch wiederum deshalb, weil ich mich viel intensiver bemühe, sie zu "lesen" - immer, nicht nur bei der Sache - als ich das in einer Vanilla-Beziehung tun würde.



      Und weil das ja gerade auch oft sehr relevante Wünsche und Sehnsüchte betrifft, führt meiner Meinung nach jedes Zögern in diesem Bereich dazu, dass wir eben nicht ganz ehrlich (im Sinne von nicht ganz vollständig) mit unserem Partner kommunizieren können - vielleicht trifft es das halbwegs, was ich mir denke zu dem Thema, dass BDSM-Beziehungen auf dieser Ebene ehrlicher sein können - quasi ehrlicher sein DÜRFEN ...
      Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere. Laotse
      @Rozabel

      Ich danke dir für deine Antwort ^^

      Meines Erachtens drückst du mit Ehrlichkeit aus was ich unter Offenheit verstehe.
      Wenn ich meinem Partner nichts von meiner Neigung erzähle, dann bin ich ihm gegenüber, was meine Sexualität betrifft zumindest, nicht offen. Oder optional natürlich mir gegenüber auch nicht. Gesetzt den Fall ich kann mich überhaupt selbst einordnen und bin nicht auch noch selbst völlig ahnungslos, natürlich. Wenn das Kind mein halbes Leben keinen Namen hat, ich trotz vorhandener Tendenzen keine wirkliche Ahnung habe, dann bin ich meiner Meinung nach eher nicht offen. Vielleicht auch (wenn ich mich meiner Sexualität verschließe, sei es aus Scham etc.) etwas verkappt? Aber auf Beziehungen und Gefühle bezogen ja nicht unehrlich. Ich kann meinen Mann abgöttisch und aufrichtig lieben und trotzdem, wenn den Haken drin ist, daran verzweifeln dass etwas fehlt das ich im blödesten Fall nicht definieren kann. Meine Beziehung kann sehr eng sein und mein Mann ein absoluter Sahnecracker mit dem sonst ALLES passt - wenn ich es nicht über mich bringe zu sagen worauf ich stehe oder Schwierigkeiten habe mich ihm diesbezüglich zu öffnen, bin ich dann unehrlich? Oder bin ich nicht offen?
      (Was meiner Meinung nach auch mit einem selbst zu tun hat, oder auch unter Umständen damit wie man erzogen und diesbezüglich schlussendlich damit geprägt wurde. Wenn Sexualität familiär tabuisiert wurde z.B.. Gibt es ja öfter als man denkt.)

      Das wäre jetzt mein Gedankengang hierzu.
      Denn auch bevor BDSM in dem Fall Einzug in unser Leben fand, unsere Gefühle uns betreffend und unsere Beziehung - die waren nicht falsch und auch nicht unehrlich.
      Aber es gab eine undefinierte Seite die entdeckt und erforscht werden musste, denn daran wären wir sonst beziehungstechnisch hops gegangen.
      Nähkästchen zu :D ;)

      LG

      darky
      @darkness ....

      So ähnlich wie dir ging es uns auch.... Wobei unsere Beziehung nicht hops gegangen wäre, da wir ja ein wenig von dem, was wir später kommunizieren konnten, weil endlich Bezeichnungen gefunden wurden, erlebt /gelebt wurden....

      Ich würde es auch als offener bezeichnen, wie wir heute miteinander reden... Früher haben wir uns bereits offen ausgesprochen, was auch der Grund ist, warum wir uns in schweren Situationen nicht verloren haben... Heute reden wir wesentlich offener über Fantasien und trauen uns diese auch wirklich laut auszusprechen. ...

      Betrug und Lüge haben für uns in keiner Beziehung was zu suchen... egal ob zu dritt oder zu zweit. ... Wenn mehrere Beteiligte vorhanden sind, sprich Ehepartner oder Vanilla -Partner und Sub und Dom, haben meiner Ansicht nach alle Beteiligten das Recht auf die Wahrheit. ... Auch wenn es schmerzlich ist..... Punkt....

      Ansonsten finde ich die Kommunikation jetzt leichter, weil die Grenzen im Kopf aufgebrochen sind....

      Ehrlicher sind wir dadurch, glaube ich, nicht geworden. ... einfach nur noch offener....

      LG Moon
      Ehrlichkeit ist m.E. eine Frage der Persönlichkeit, der Umstände (was glaubt man gefahrlos sagen zu können) und der subjektiven Wahrnehmung. In diesen Dingen können BDSM-ler nach meinem Verständnis nicht anders sein als alle anderen auch, wenn wir sind Menschen.

      Offenheit im Umgang mit (potentiellen) Beziehungs-/ Sexualpartnern hingegen dürfte nach meiner Beobachtung zumindest auf diesen speziellen Interessenbereich bezogen ausgeprägter sein, haben wir doch alle festgestellt, dass wir irgendwann mit unserer Neigung "aus dem Schrank kommen" müssen.
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      Für mich ist Ehrlichkeit einer der Grundpfeiler einer Beziehung.
      Egal ob BDSM oder nicht.
      Beim BDSM sehe ich aber eine Erweiterung, weil ich viel tiefer und weiter meine Seele öffne.
      Das hab ich in keiner Vanilla-Beziehung je erlebt, deshalb waren diese Beziehungen aber nicht unehrlich, sonder einfach die
      innere Verbundenheit ging nicht so tief.

      Was das Fremdgehen betrifft: ich komme aus einer Beziehung in der ich 10 Jahre keinen Sex hatte. Ich hätte jedes Recht gehabt fremdzugehen,
      weil mir ein Grundbedürfnis und eine tragende Komponente meiner Beziehung bewußt vorenthalten wurde. Alle anderen Dienstleistungen wurden
      gerne und häufig in Anspruch genommen, nur etwas Zurückgeben war ich nicht wert.
      Deshalb bin ich der Meinung - es gibt durchaus "legitime" Gründe fremdzugehen - schließlich wird man durch den Partner dahin getrieben. Jeder
      ist auch innerhalb einer Beziehung Einzelwesen mit Bedürfnissen...und ich bin der Meinung, es ist die verdammt Pflicht eines Jeden, der sich Partner
      nennt...diese nach seinen Möglichkeiten zu erfüllen.

      Ich gehe da für mich noch einen Schritt weiter....fehlt einer dieser Grundpfeiler...wird Beziehung nur mit halber Kraft gefahren...stehe ich
      nicht permanent, wohlwollend im Fokus meines Partners....ist es für mich nicht die Beziehung, die will. Das ist für mich das Ziel...dahin zu kommen ist
      ein Prozess und Beziehungsarbeit...das macht Mühe und kostet Kraft.
      ich denke wie @Schallgewitter
      Nicht ehrlicher oder unehrlicher als überall im miteinander.

      Tendenziell ehrlich, liegt am Character, nicht an der Neigung.

      Sicher wünscht sich jeder Ehrlchkeit, und man ist schnell dabei zu sagen ja ich bin ehrlich.
      Jeden den man fragst, findet es wichtig egal ob BDSM oder nicht.

      Wer sagt schon von sich, boah ich ,neee ist mir wumpe, ich lüge wie gedruckt, ist mir dch egal.

      Und seien wir ehrlich, wie ehrlich sind wir wirklich? ( lach, nettes Wrtspiel)
      Wenn ich ehrlich sage ich bin nicht immer ehrlich, dann bin ich es und auch wieder nicht, ehrlich mit meiner Aussage zu Ehrlichkeit dass auch ich schon unehrlich war
      Jeden Tag kann es vorkmmen, z.B wenn ich gefragt werden , na wie gehts von meiner Nachbarin.
      Die will doch gar nicht hören , boah voll scheiße gerade, Geldsorgen , Liebeskummer....

      Ok, mit der habe ich keine Beziehung wo es ne Rolle spielt, aber ich kann gleichzeitig zu einem Menschen ehrlich sein, und zu einem anderen eben nicht.

      Ist verschweigen nicht ansprechen auch schon lügen oder evntl nur Rücksichtnahme, um nicht zu verletzen?

      Kleine Notlügen verwerflich?

      Die größte Lüge ist meiner Meinung nach die zu behaupten man ist immer ehrlich , in allem


      Rozabel schrieb:

      Sagen wir die Tendenz ist meiner Meinung nach eine wesentlich größere als in Vanilla-Beziehungen. Und diese Tendenz zeigt sich für mich darin das zwei Menschen die etwas Bestimmtes ausprobieren und/oder leben wollen dies einander mitteilen müssen. Wie eben hier in Bezug auf BDSM.


      Rozabel schrieb:

      Aber um eine BDSM Beziehung leben zu können braucht es eben meiner Meinung nach dieses "mehr" an Ehrlichkeit.


      Vileicht ist die Tendenz größer.
      Aber über seine Wünsche, Bedürfnisse, Vorstellungen, Abneigungen zu reden braucht es nicht mehr Ehrlichkeit, sondern Offenheit, weniger Scham, und ein mehr an Egoismus

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von bastet ()

      Moon schrieb:

      Betrug und Lüge haben für uns in keiner Beziehung was zu suchen... egal ob zu dritt oder zu zweit. ... Wenn mehrere Beteiligte vorhanden sind, sprich Ehepartner oder Vanilla -Partner und Sub und Dom, haben meiner Ansicht nach alle Beteiligten das Recht auf die Wahrheit. ... Auch wenn es schmerzlich ist..... Punkt....
      Das hört sich wunderbar an. Und schön wäre es, wäre es so einfach!

      Wahrheit kann auch sehr verletztend oder sogar zerstörend sein. Ich denke, dass niemand das Recht hat, nur um sein eigenes Gewissen zu beruhigen, jemand anderen zu verletzen. Umso mehr trifft es zu, wenn es wirklich unbeteiligte Dritte treffen würde.
      @rubbi sei mir nicht böse, aber ich finde der Partner der belogen bzw. betrogen wird/werden soll hat das Recht zu entscheiden, welche Konsequenzen er daraus zieht...

      Egal wie verletzend oder zerstörend es sein wird / sein könnte, er/sie sollte/sollten es alleine entscheiden, was aus der Beziehung werden soll... Ich finde es egoistisch sich das Recht raus zu nehmen, das alleine zu entscheiden. ...
      Ich für meinen Teil würde es viel schrecklicher finden irgendwann drauf zu stolpern so belogen worden zu sein und das seit vielleicht Wochen, Monaten oder gar Jahren. ...

      Ausserdem fängt es doch schon bei der Ehrlichkeit sich selbst gegenüber an.... Oft werden die Neigungen verschwiegen und der Partner hat nicht einmal eine Chance darauf Einfluss zu nehmen, sich damit auseinander zu setzen oder Kompromissein eingehen zu können. ...

      Wenn das nicht funktioniert, der Partner also zumindest über die Neigungen Bescheid weiß, aber man zusammen nichts damit anfangen kann, dann einfach heimlich in einer Spielbeziehung sein eigenes Glück zu suchen ohne den Partner davon zu unterrichten, ist schlichtweg egoistisch. ...

      Ich würde es wissen wollen, ob mein Mann mit anderen etwas ausleben möchte, was ich ihm nicht geben kann...

      Meine Überlegung ist auch, verstellt man seinem Partner nicht die Möglichkeit, einen Partner zu finden, der besser zu ihm passt....
      Sich selbst ganz sicher auch. ..Ganz bestimmt tut es weh über diese Konsequenzen nachzudenken und sich damit auseinander zu setzen... Aber sind wir es nicht uns selbst und dem Partner gegenüber schuldig?

      Ich finde schon...

      Hisbutterfly schrieb:

      weil ich ich Bedenken habe damit ein paar Leuten auf die Füße zu treten
      AU mein Fuß! Na...wenn das so ist darfst du gar nix mehr sagen über irgendwas, irgendwem trittst du IMMER auf die Füsse. Bist du gegen Mord? Damit trittst du manchen Mördern ganz schön auf die Füße XD Es ist also auch nicht schlecht mal Leuten drauf zu treten, vor allem wenns Masochisten sind und damit tret ich hier Vielen auf die Füsse damit du nicht allein bist ^^


      Hisbutterfly schrieb:

      Aber meine Frage dreht sich eher darum wie es bei den Menschen aussieht die zuhause ihren Vanilla Partner sitzen haben und sich hinten rum noch ein/e Spielgefährten/in suchen um seinen/ihren kink auszuleben.
      Also man müsste zwischen Spielbeziehung und dauerhafter BDSM Beziehung unterscheiden. Da Spielbeziehungen sich ja auf Treffen von ein paar Stunden beziehen reicht es ja wenn man darauf vertrauen kann, dass Nogos und Tabulisten eingehalten werden und man beim Safeword abbricht...hat man dagegen eine Beziehung mit allem drum und dran möchte man auf viel mehr Vertrauen können, eben auch Dinge die BDSM nicht betreffen. Und hat man eine Onlinebeziehung muss man wieder auf mehr Vertrauen können da man quasi dem ausgeliefert ist was der Andere sagt.

      Zumal man bitte nicht alle BDSmler über einen Kamm scheren darf. Zum einen gibt es Arten des BDSM wo Vertrauen weniger wichtig ist als bei Anderen, zum Anderen weil BDSMler auch Menschen sind und natürlich gibts Dummdoms und Sssseltendämliche Subs und natürlich auch Betrüger und Lügner aber deswegen sind nicht alle so....ich unterstelle auch nicht allen Katholiken pädophil zu sein nur weils auf manche Geistliche zutrifft.

      Zumal eine Spielbeziehung recht offensichtlich nur "eine von vielen" ist wo man damit rechnet nicht der / die Einzige zu sein was bei einer festen Beziehung ja wieder ganz anders aussieht.

      Ist es Betrug...wenn der Andere es nicht weiß ja. Aber es gibt genug BDSMler die mit einem Vanilla verheiratet sind und BDSM mit jemand Anderem ausleben aber mit dem Wissen und dem Einverständnis des Ehepartners.

      Zumal es ja genug Vanillas gibt die fremd gehen. Ja in BDSM ist vertrauen wichtiger weil man sich mehr in die Hände des Anderen begibt und der mehr kaputt machen kann, körperlich wie psychisch als ein Vanilla und man redet für gewöhnlich mehr miteinander, vor allem was das sexuelle angeht und ausführlicher weil es Teil der Spielart ist...das heisst nicht, dass es keine BDSMler gibt denen das wurscht ist ^^

      Arphen schrieb:

      Also man müsste zwischen Spielbeziehung und dauerhafter BDSM Beziehung unterscheiden. Da Spielbeziehungen sich ja auf Treffen von ein paar Stunden beziehen reicht es ja wenn man darauf vertrauen kann, dass Nogos und Tabulisten eingehalten werden und man beim Safeword abbricht...hat man dagegen eine Beziehung mit allem drum und dran möchte man auf viel mehr Vertrauen können, eben auch Dinge die BDSM nicht betreffen.
      Tatsächlich? Warum?

      Arphen schrieb:

      Zumal eine Spielbeziehung recht offensichtlich nur "eine von vielen" ist wo man damit rechnet nicht der / die Einzige zu sein was bei einer festen Beziehung ja wieder ganz anders aussieht.
      Woher nimmst du diese "Weisheit"? Das finde ich schon sehr vermessen von dir, so eine Aussage zu treffen!
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      So seh ich das auch. ...

      Trotzdem möchte ich dazu sagen, dass es meine eigene Einstellung zur Thematik ist und in keinem Fall andere damit bewerten möchte....

      Für mich kommt es nur nicht in Frage, jemanden so im Unklaren zu lassen. ...

      Jeder hier muss alleine wissen, wie er sein Leben gestaltet und wie er mit seinen Lieben umgehen möchte....

      Mein Rat.... Ehrlichkeit wehrt am längsten. ...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Félin () aus folgendem Grund: Urheberrecht: Bild entfernt

      Zur Ausgangsfrage - es geht den Menschen wie den Leuten .
      Ich denke nicht das irgendwer aufgrund seiner Neigung oder Lebensform grundsätzlich ehrlicher ist als ein anderer.
      Und eine ganze Gruppe von Geneigten haben erst recht keine grundsätzlich anderen Eigenschaften als eine andere Gruppe .

      Also - sie sind genauso ehrlich wie andere Menschen auch .
      Ist eine Frage der Persönlichkeit , nicht der Neigung oder Zugehörigkeit zu einer Gruppe
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.
      Ich habe mir diese Frage auch schon gestellt.
      Für mich selber bin ich zu dem Schluss gekommen, dass in BDSM-Beziehungen auf jeden Fall oft offener miteinander umgegangen wird als in so mancher Vanilla-Beziehung.

      Ich vergleiche dazu mal meine letzten beiden Beziehungen:

      Vanilla: bedeutend älterer Mann als ich, er hatte sein Leben, ich meins, und da wir schon von Beginn an nicht viel bzw. nicht richtig miteinander geredet haben, haben wir zu spät gemerkt, dass es nicht passt. Sexuelle Vorlieben wurden durch "Zufall" gefunden, durch Versuch und Irrtum quasi. Die Beziehung hielt ca. 7 Monate, wovon ca. die letzten 2 schon nicht mehr wirklich als Beziehung zu betiteln waren, sondern eher als WG und Freundschaft Plus.

      CG/L: Er ist ein paar Jahre älter, hatte vor mir auch sein eigenes Leben und ich meins. Wir haben irre lange und oft geredet - bisher (seit Ende Januar) ist noch kein Tag vergangen, an dem wir weniger als 1 Stunde geredet haben (persönlich oder mindestens am Telefon) - eher wurden es mindestens 2 Stunden, auch an Tagen, wo wir uns gesehen haben. Sexuelle Vorlieben werden zwar gemeinsam erkundet, aber wir haben beide in etwa eine grobe Vorstellung von dem, was der Andere mag.
      Da wir so viel geredet haben, auch über "was wäre wenn", über No-Gos´s in vielen Bereichen, wissen wir viel mehr voneinander als ich vorher nach 7 Monaten über meinen Ex wusste.

      Ein Unterschied ist meiner Meinung nach durchaus wahrscheinlich, wenn es nicht unbedingt ein "Dummdom" ist o.Ä.

      Welche Beziehung jetzt ehrlicher ist... da wird es sich sicher in beiden Beziehungen die Waage halten. Idioten gibt es überall... :whistling:
      Wir haben alle irgendeinen Knacks - der Unterschied ist: bei manchen ist er diagnostiziert... :monster: