Wieviel Eigeninitiative ist bei Sub gewollt?

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      Wieviel Eigeninitiative ist bei Sub gewollt?

      und noch ein Thema welches ich hier gerne heute vormittag rein werfen möchte, um Eure Meinung zu erfahren.
      Entschuldigt, wenn es an der ein oder anderen Stelle etwas provokativ formuliert ist, ich meine es nicht wertend..... bin einfach nur neugierig. :P

      Es geht um die Session an sich. Ganz gleich, wie sie gestrickt ist (aus welchen Teilen BDSM und Vorlieben sie bestehen mag), klar ist eines: Es gibt eine führende und eine unterwerfende "Rolle". Soweit so gut ;)
      Ich erwische mich zur Zeit oft dabei, dass ich mir Gedanken darüber mache, wieviel Eigeninitiative von Sub erwartet/verlangt wird. Schon beim Schreiben merke ich, dass es komisch ist, zu erklären, was ich meine.... ich versuch`s trotzdem :D

      Auf der einen Seite ist sehr klar geregelt, wie das Spiel läuft. Dom sagt, Sub tut.
      Aber ist es das, was Dom auch wirklich will? Eine willenlose Sub die marionettenhaft (entschuldigt bitte - dies soll wirklich keine Wertung darstellen) funktioniert? Im Vanilla Kontext kenne ich es, dass beide gleich ihren Willen durch-und umsetzen.
      Funktioniert eine BDSM-Session ausschließlich aus "Befehlen" bzw. aus den jeweiligen Reaktionen der Sub? Sind die Reaktionen das Einzige, wo Sub steuert/steuern kann?
      Macht Dom es nicht auch an, wenn Sub sich einfach mal selbstbewusst nimmt, was sie/er gerne möchte? Oder gehört das gar nicht ins Spiel und/oder muss wieder unter dem Deckmantel:"du darfst jetzt für einen Moment machen, wonach dir ist?", stehen?
      Ist Dom dazu verdammt, sich immer ein Programm auszudenken, bzw. einen Plan zu haben?

      Mir ist klar, dass es da keine einheitliche Struktur "so muss es sein" geben wird, aber durch die vorgegebenen Parameter steht ja doch schon einiges fest. Wie seht ihr das ? Wie handhabt ihr das? Wie fühlt sich das für euch an?

      Ich freue mich auf neue Gedankengänge ;)
      Grundsätzlich gestaltet jeder das Spiel wie es ihm gefällt.

      Aber ja der Grundgedanke von D/S ist: einer sagt was zu tun ist der/die anderen folgen und tun es. Wie viel Freiraum da Bottom erhält bestimmt der Top.

      Allerdings binden nicht alle Paare D/S mit ein und dann sieht es wieder anders aus, da existiert aber auch kein Machtgefälle, wenn D/S ausgeklammert ist und da nimmt sich quasi jeder Gleichberechtigt was er gerade braucht.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
      Es kommt tatsächlich auf beide Partner darauf an. Was gewollt und gewünscht ist.

      Darum finde ich es auch unheimlich wichtig, soviel und intensivst beim Kennenlernen zu kommunizieren. Weil dort offen gelegt wird, was genau gesucht wird. Ob es eine sehr ausgeprägte devote Neigung bevorzugt wird bzw. vorhanden ist.

      Oder aber Hornochsigkeit und eine gewisse Renitenz von beiden begrüßt wird (so betitel ich mal Subs "Eigeninitiative" ;) )

      Und so: ein Herr, welcher absolute Devotheit erwartet, würde mit mir definitiv nicht glücklich werden. Ich mit ihm übrigens auch nicht. ;)

      Herzlichst

      K.
      Ich denke es kommt sehr auf die Art des Spiels an:

      wenn gewollt ist das Sub provoziert, dann ist es eben mehr Eigeninitiative......wenn gewollt ist mehr Gehorsam dann eben weniger.



      cuisi schrieb:

      Ist Dom dazu verdammt, sich immer ein Programm auszudenken, bzw. einen Plan zu haben?
      in gewisser Weise schon, wenn er sagt wo es lang geht.......

      aber im Grunde ist ja vorher abgeklärt wie der Rahmen ist und in diesem Rahmen soll Dom ja bestimmen
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Hallo cuisi,

      wie Silbermond schon anklingen lässt, ist das bei jedem Paar (bzw. auch in Konstellationen mit mehreren Betreiligten) ganz individuell. Deshalb halte ich persönlich es auch für sehr anmaßend, wenn andere glauben, sie könnten für die Allgemeinheit sprechen.

      Meine Liebste und ich führen eine in vielen Teilen gleichberechtigte Partnerschaft. Mir wäre es auch viel zu langweilig, eine "kleine, dumme Marionette" zu haben. Ich brauche den intellektuellen Austausch auf Augenhöhe wie die Luft zum Atmen. Dazu gehört für mich unbedingt, dass jeder Beteiligte etwas einbringen kann.

      Andererseits genieße ich es, wenn ich bewundert werde und ich meiner Liebsten die Führung geben kann, die sie braucht. Beispielsweise, weil sie selbst in manchen Fällen unsicher und unentschlossen ist. Wenn ich ihr dann geholfen habe die bestmögliche Entscheidung zu treffen, erfüllt es mich mit Stolz und sie schenkt mir wiederum ihre Bewunderung.

      In den Teilen, in denen unsere Partnerschaft nicht gleichberechtigt ist, haben wir allerdings eine deutlich D/s-geprägte Beziehung in der ich meiner Liebsten klar sage, wo es langgeht. Dennoch respektiere ich meine Liebste auch innerhalb der D/s-Beziehung.


      Meine liebsten Einsatzmittel zur Führung sind lediglich Blicke und meine Stimme. Immer wohldosiert und sobald wir in Gesellschaft sind auch niemals kompromittierend, sondern sehr subtil. Sowohl Stimme, wie auch Blicke setze ich allenfalls mit Nachdruck ein. Kompromittierende Äußerungen, brüllen oder gar schreien empfinde ich als ganz und gar schwach und armselig.


      Sollten Stimme und Blicke nicht mehr ausreichen greife ich, sobald wir wieder allein sind, mit größter Selbstverständlichkeit und Ruhe zu meiner Gerte. Danach sind die Fronten bis auf Weiteres wieder geklärt.


      Viele Grüße


      Cornelius
      Danke schon jetzt für Eure Antworten...

      muss denn Subs Eigeninitiative zwangsläufig gleich gestellt werden mit Provokation?
      Was ist mit einer Sub, die einfach für einen Moment tut, wonach ihr ist? Z.B. sich an "ihm bedient" oder einfach auch sagt, was sie grade gerne möchte und dabei die Beine spreizt? Ist das dann gleich topping from the bottom?

      Klar ist das vorher definiert und beide wissen in etwa den O-Ton des Spieles, aber darf dann davon auch nicht mehr abgewichen werden?

      Cornelius schrieb:

      In den Teilen, in denen unsere Partnerschaft nicht gleichberechtigt ist, haben wir allerdings eine deutlich D/s-geprägte Beziehung in der ich meiner Liebsten klar sage, wo es langgeht. Dennoch respektiere ich meine Liebste auch innerhalb der D/s-Beziehung.
      Und in diesen Teilen bestimmst ausschließlich du, Cornelius ?
      Sagen wir mal so, ich weiß immer, wo mein Platz ist und das genieße ich. :love: Ich würde es auch komisch finden, wenn @Cornelius das nicht voraussetzt. Neulich war ich etwas frech und die Strafe folgte auf dem Fuße. Es war etwas beschämend, aber das hatte ich mir selbst eingebrockt.
      Wir diskutieren auch gerne über Gott und die Welt. Das Eine schließt das Andere nicht aus.
      Und gerade dadurch, dass man sich irrt, findet man manchmal den Weg.

      Vincent van Gogh
      Die Antwort meiner Liebsten gibt schon einen recht guten Einblick, wie es bei uns ist.

      Wir führen den D/S-geprägten Teil unserer Beziehung nach dem bewährten Prinzip, dass die sub den Rahmen vorgibt und der Dom innerhalb dieses Rahmens frei entscheidet. Dabei haben wir keinerlei schriftliche Abmachungen und auch sonst kein starres Konzept, sondern wir sind beide grundsätzlich eher flexibel, denn vieles hängt auch von unserer jeweiligen Tagesform ab.

      Dennoch gibt es natürlich Grenzen, die ich nicht zu überschreiten wage und andererseits eben solche für die ich meine Liebste bestrafe, sobald sie sie übertritt.

      Das Ganze ist so komplex, dass es nicht möglich wäre es in allen Einzelheiten niederzuschreiben.

      cuisi schrieb:

      Was ist mit einer Sub, die einfach für einen Moment tut, wonach ihr ist? Z.B. sich an "ihm bedient" oder einfach auch sagt, was sie grade gerne möchte und dabei die Beine spreizt? Ist das dann gleich topping from the bottom?

      Mein Herr und ich habe da eine Regelung für, wenn ich zum Beispiel eine Session möchte, dann gibt es ein Protokoll wie ich darum bitten kann. Er entscheidet dann ob mir meine Bitte gewährt wird oder nicht. Sich quasi einfach an ihm "zu bedienen" fühlt sich für mich tatsächlich wie topping from the bottom an, aber da ist jedes paar anders und Handhabt das auch anders.

      Aber da ja auch ich Bedürfnisse und Wünsche habe und Momente wo ich Lust auf etwas bestimmtes gibt es eben dafür das Protokoll, das mir hilft das zu äußern, weil er es nicht unterbinden möchte und durchaus meine Wünsche hören möchte, aber dabei bleibt die Macht dennoch bei ihm, der dann entscheidet ob wir das nun machen oder nicht.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
      Die Eigeninitiative kommt bei mir eher außerhalb einer Session zum tragen. Ich spreche vorher mit meinem Liebsten
      über meine Wünsche und Bedürfnisse. Ob und wann er sie erfüllt, entscheidet er.
      Innerhalb einer Session hat mein Mann das Sagen. Er sagt, ich gehorche. Ich empfinde das nicht
      als marionettenhaft, sondern genieße es. Es hilft mir sehr, mich fallen zu lassen.
      Eine Sub die immer brav macht was ich sage ist doch langweilig, wenn Subi Eigeninitiative ergreift und etwas "Hornochsig" wird ist das doch viel interessanter und gibt natürlich immer gleich wieder Grund für Bestrafung :kopfnuss: sicher kann sie auch gerne wünsche äußern, ob ich sie dann erfülle liegt natürlich in meinem ermessen und es wird eh gemacht was ich will. :yes:
      Aber das ist bei jedem D/s Paar natürlich anders und das macht jeder wie er es gerne möchte und hätte. Reden ist da wie immer am aller wichtigsten dabei, aber auch subi soll doch bei der ganzen Sache am Ende nicht zu kurz kommen! :empathy: :love: <3:pardon:
      Ich finde meine Erfüllung darin im Rahmen einer Session jegliche Verantwortung an meinen Herrn abzugeben. Für mich ist es eine Erleichterung mal nicht bestimmen und denken zu müssen.
      Klar gibt es einen abgesteckten Rahmen, innerhalb dessen wir spielen. Aber ob er versucht meine Grenzen etwas zu dehnen und wie er das tut, entscheidet mein Herr.
      Und ich genieße es, mich in seine Hände zu begeben und in diesen Momenten ganz die SEINE zu sein :peitsche2:
      Mein Dom begrüßt es sehr, wenn ich während einer Session (hin und wieder) auch Eigeninitiative zeige. Allerdings gefällt mir selbst das nicht so sehr, weil ich gerne "Marionettenhaft" bin und mir jede Kleinigkeit befehlen lasse. Ehrliche Eigeninitiative zu zeigen ist schwer, wenn der Wunsch darin besteht, zu dienen. Meine Wünsche sind alle passiver Natur und der Wunsch zu dienen, ist stets höher als z.B. der Wunsch nach einer bestimmten Stellung.
      Wenn ich aktiver sein soll, und selbstständig etwas entscheiden, dann fordert er das aktiv ein. Das ist zwar keine Eigeninitiative mehr, aber ein Kompromiss, mit dem wir wir beide auf unsere Kosten kommen.

      Außerhalb der Session sieht das natürlich ganz anders aus. Aber das war hier ja nicht die Frage ^^
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)
      ich denk Eigeninitiative darf man nicht mit Topping from the bottom gleichsetzen.

      Eigeninitiative kann ja auch darin bestehen, dass sub wünsche erfüllt ohne dass jeder Handgriff angesagt werden muss.
      Mein Mann genießt es sehr, wenn ich aus eigeninitiative seine Vorlieben bediene und ihn verwöhne. Wenn er sich mal einfach zurücklehnen und genießen kann.
      Und da seine Vorlieben nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehören ist das ein Geschenk von mir an ihn ohne eigenen sexuellen lustgewinn. Für mich ist in solchen Situationen das Machtgefälle gerade deshalb sehr deutlich spürbar.
      Die Beantwortung der Frage ist m.E. stark von Art, Form und Umfang der gelebten BDSM-Beziehung eines Paares abhängig. Nimmt DS einen hohen Stellenwert auch im Alltag ein, dann ist Eigeninitiative unabdingbar, da sonst vieles schlicht nicht Funktioniert. Ich möchte z.B. keine Sub, die ohne Anweisung den Wasserhahn nicht zudrehen kann und statt dessen zuschaut wie der Eimer überläuft. Im Rahmen der sexuellen Interaktion ist es davon abhängig, wonach mir gerade der Sinn steht, sprich ob ich eine aktive Teilnahme durch sie wünsche, oder sie nur Objekt ist. Die Liste ließe sich beliebig verlängern.
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      .....ähm, ja. Also - wir sind ja in erster Linie eine sich liebendes Ehepaar (also ein nogo für den "echten" BDSMler). Wenn wir "spielen" dann läuft es schon so das ich die Richtung vor gebe. Aber ob Manu jetzt "nur" da steht, oder auf die Knie geht und "piep! FSK16 piep" ist ihr überlassen, sie darf also gerne Initative zeigen, wenn Sie mir nicht passt in dem Moment kann ich sie ja ignorieren (die Initiative)
      Grüße Maddin
      ....du bist was du ißt! Deswegen vermeide Nüsse und Pflaumen (Garfield) :D
      Das kommt echt schwer auf die Konstellation an.

      Man darf Provokation für mich nicht mit Eigeninitiative vergleichen.
      Im Spiel möchte ich keine Eigeninitiative von meinem Sklaven ohne vorherige klare Ansage.
      Das will ich nicht.
      Etwas Provokation find ich hingegen gut.
      Das reizt und fordert mich.
      Mein Sklave ist perfekt im provozieren :S im hingeben und sich komplett steuern lassen auch ^^
      Meine perfekte Kombi :love:

      Aber wie gesagt, jedem Paar und jeder Konstellation das seine :D
      Ich würde zwischen Session und Alltag unterscheiden, um diese Frage zu beantworten.

      Eigeninitiative=Kommunikation von Wünschen und Träumen im Alltag, auch mal die Lust am Herrn aktiv zu zeigen. Das ist für mich ein Muss!

      Kompetenzüberschreitung kommt da immer gut, hat ja auch seinen Reiz :thumbup: und führt im Allgemeinen (bei mir) zur Belohnung :rot:


      Während der Session ist klar, Gehorsam. Sub folgt. Kompetenzüberschreitung würde da eher unangenehmere Folgen für Subbi haben. :yes:

      Meine Sicht der Dinge.