Ich klammere jetzt bewusst alle bisherigen Antworten aus und antworte nur auf die anfängliche Fragestellung, um nicht alles noch mehr zu verkomplizieren. Selbstverständlich gebe ich meine Meinung wieder, der zu folgen jedem selbst überlassen bleibt.
Wie ist es eigentich wenn Sub Verwantwortung abgibt?
Du sagst es ja schon selbst: Mit Machtabgabe geht auch immer eine gewisse Verwantwortungsabgabe einher. Macht und Verantwortung zu trennen ist ein grundlegender Fehler. Das geht nicht. Wenn du Macht bekommst, musst du auch die Verantwortung übernehmen und die Verantwortung kannst du nur haben, wenn du auch die Macht hast. Diese beiden Dinge sind eine Einheit. Wenn du BDSM nur in Sessions auslebst, kannst du diese Einheit zeitlich beschränken, aber nicht trennen.
Entscheidungen für Sub zu treffen nennt man gemeinhin Fremdbestimmung und dafür musst du Sub nicht besser kennen als dich selbst. Warum nicht? Weil es eine Plattitüde aus Groschenromanen ist, überhaupt jemanden besser kennen zu können als dich selbst. Das geht nicht, also musst du dir darüber auch keine Sorgen machen. Selbst wenn du kein Dom mit einer magischen Glaskugel bist, kannst du es hinkriegen.
Dein Beispiel:
Dom fragt: Wollen wir mal Analsex ausprobieren? - Dieser Satz wird erst richtig, wenn es heißt "Vanilla fragt". In einer BDSM-Beziehung hat Subbie gewöhnlich ihre Hardlimits definiert und wenn Analverkehr da nicht genannt wird, dann fragt Dom auch nicht danach. Entweder er will es... und tut es... und sagt VIELLEICHT gnädigerweise vorher Bescheid... oder er hat eben gar keinen Bock drauf und lässt es. So simple is that. Dom fragt nicht, er verlangt oder nicht. Generell gilt: Sobald du eine Sub fragst, ob sie etwas will (Fragen aus Höflichkeit, mit bestimmten Hintergedanken oder z.B. bzgl. gesundheitlicher Bedenken mal ausgenommen), hast du den ersten Schritt zur Wunschzettelsub getan. Für alle die nicht wissen, was das ist: Sub sagt Dom, wie, wann und wo er sie doch bitte behandeln, demütigen, schlagen usw. soll. Das ist eine Farce.
Nun zu einem etwas unglücklich konstruierten Vorstellungsansatz: Top entscheidet nicht, wie Sub etwas findet, sondern er entscheidet, ob sie etwas tut bzw. was mit ihr getan wird. Wie sie das dann findet, ist ganz allein ihre Sache und bei allem Machttransfer und aller Unterwerfung - das wird auch niemals ein Dom beeinflussen können. Der springende Punkt dabei ist - und das ist die Macht daran - Sub hat die Freiheit es zu mögen oder zu hassen, aber so oder so - sie wird tun, wenn und weil er es so will!
Fragst du eine Sub nun aber doch einmal, ob sie etwas will oder was sie will (weil es dir in diesem Moment einfach wirklich egal ist oder weil du ihr aus Dank, Zuneigung oder als Belohung entgegen kommen willst), dann repräsentiert deine Reaktion auf ihre Entscheidung schlicht deine persönliche Integrität (genau wie bei Vanillas) und die würde ich dir raten zu bewahren. Das heißt, wenn du ihr eine Wahl gibst, dann respektiere ihre Wahl auch. Wenn es aus Dank, Zuneigung oder als Belohung geschieht, dann sag ihr das auch. Und noch ein Tipp: Lass ihr die Wahl nur bei aktuellen und zeitlich begrenzten Dingen, nicht bei generellen, denn falls du es dir später doch noch anders überlegst, würdest du damit nur deine eigene Integrität torpedieren.
Was, wenn sie es wirklich nicht weiß? (und nicht ja oder nein sagen kann)
Gegeben ist der Fall, dass ihr dabei seid Hardlimits herauszufinden, also noch ganz am Anfang steht. In diesem Fall ist sicherlich etwas mehr Verständnis und vielleicht sogar Vorsicht angebracht. In diesem Fall ist es auch möglich, etwas zu versuchen und dann doch abzubrechen, weil es für einen von euch einfach nicht geht. Liegt es an Sub, wird sie ihre Lehre daraus ziehen und die Sache daraufhin als Hardlimit definieren oder nicht. Wenn sie es tut, ist das selbstverständlich zu akzeptieren. Wenn nicht, dann würde ich genau mit dieser Sache sofort weitermachen. Einfach aus Prinzip.
Noch eine persönliche Notiz dazu:
Menschen ist in der Geschichte schlimmeres passiert, als von hinten genommen zu werden, und sie haben es überlebt und überwunden. Es ist normal, das Sub nicht unbedingt sofort ihre perfekte No-go-Liste beisammen hat und man kann sich herantasten und herumprobieren, aber am Ende muss Sub da eine Entscheidung treffen und damit dann auch leben. Wenn sie bspw. Analverkehr für ok befindet, dann hab keine Angst davor, es auch zu tun, und wenn sie bei der ersten Praxis zu jammern anfängt, dann ist das eben ihr Problem. Hätte sie es sich vorher mal besser überlegt! Da muss sie dann durch und das wird ihre zukünftigen Hardlimit-Entscheidungen sicher nur positiv beeinflussen. Ist es dann vorbei, kann sie es ja immer noch als Hardlimit nennen. Ein Dom ist kein Clown. Aussagen haben Auswirkungen. Je schneller sie das lernt, desto besser für alle Beteiligten. Muss ich jetz den Begriff Konsequenz erklären? Ich denke, der versteht sich von selbst.
Ich verstehe nicht ganz, inwiefern du BDSM "anders" interpretiert hast. Es geht dir um den Machttransfer. Genau darüber schreibe ich und ich hoffe, wie sind da noch beieinander Gibt sie ihr ok, kann er es verlangen, wenn nicht, muss sie es entweder auf die Tabuliste setzen ... und wenn nicht, kann er es trotzdem verlangen (egal ob es ihr gefällt oder nicht). Um größere Verstimmung dabei abzuwenden, legt man deshalb ERST die Hardlimits fest und tobt sich DANACH in ihrem Rahmen aus. Diese Reihenfolge ist sinnvoll.
Eine Partnerschaft kann auf Augenhöhe bleiben oder auch nicht. Das kommt ganz darauf an, wie ihr das haben wollt. Und selbst wenn BDSM 24/7 - also permanent - gelebt wird, spricht nichts dagegen, dass Sub Wünsche und Vorschläge äußern darf. Macht ist kein Attribut aus einem Onlinespiel mit einem Zahlenwert, mit dem man sich Gefolgschaft erkaufen kann. Macht ist nichts greifbares, was man in einen Sack packen kann. Macht ist kein Rohstoff, kein Mittel, sondern ein Ergebnis. Macht wird durch deine Handlungen sichtbar und existent. Was du tust oder tun kannst, dass ist die Macht und kein abstrakter Begriff. Du musst Sub also nicht in eine Situation bringen, in der du deine Macht ausspielen kannst, sondern du tust einfach etwas und daran spüren beide, dass dieses Machtgefälle und somit die Macht selbst existiert. Achja... nur weil für einen gesorgt wird, muss man nicht hirntot sein. Du verwechselst 24/7 mit CG/lg. 24/7 beschreibt lediglich den zeitlichen Umfang eines Machtgefälles, während CG/lg die Art und Ausgestaltung einer Beziehung beschreibt, die selbst wiederum entweder 24/7 oder Session-basiert sein kann. Verantwortung kannst du entweder übernehmen oder nicht. Wenn du sie nicht immer haben willst, dann ist 24/7 nichts für dich und du solltest BDSM in Sessions ausleben. Wenn du dich allerdings dafür entscheidest, dann kannst du auch nicht immer die "Macht" haben, zumindest nicht immer dann, wann du es willst. Dann kann Subbie nämlich auch mal sagen "Huch, hab ich heut aber Kopfschmerzen!"
Omg es nimmt kein Ende xD
Wenn Subbie Kopfweh hat, kann sie das doch einfach sagen. Ist ja nicht so, dass man als Dom auf einem anderen Planeten lebt. Ein guter Dom würde daraufhin sicherlich ihr Wohlergehen in den Vordergrund stellen und das bescheuerte Cafe vergessen. Ein Dom ist keine unansprechliche Persönlichkeit, sondern ganz im Gegenteil einer der ersten Ansprechpartner in allen Belangen überhaupt. Es mag da vllt Ausnahmen geben, aber ich bin überzeugt davon, dass es bei der Mehrheit der BDSMler so ist. Ich für meinen Teil sehe das als Teil meiner Verantwortung als selbstverständlich an.
Wenn für dich bestimmte Beziehungstypen zu anstrengend wirken, dann lass sie doch fürs erste einfach außen vor. Höchstwahrscheinlich sind sie ja dann eh nichts für dich und falls du deine Meinung änderst, kannst du das später immer noch mit deiner Partnerin besprechen. 24/7 und TPE sind dafür gedacht, dass du genau das auch willst und nicht dafür, es zu müssen. Das gilt für Dom wie auch Sub. Eine Sub fühlt sich gut dadurch, zu gehorchen, zu dienen, zu "leiden". Deshalb solltest du dir vllt weniger Sorgen darum machen, welchen Raum du ihr gewähren solltest, sondern eher darüber, welchen Raum du selbst ausfüllen willst und was du überhaupt willst. Vllt fängst du erst mal bei grundsätzlichen Fragen an, wie z.B. "Bin ich sadistisch?" Wenn ich merke, dass Sub etwas nicht mag, dann ist es mir eine besondere Wonne, ihren inneren Kampf mitzuverfolgen und sie zu loben, wenn sie es am Ende doch schafft. Das ist richtig spannend, denn man weiß ja nie, wie es ausgeht
Okay noch ganz kurz Crashkurs-mäßig zu DD/lg bzw. CG/lg (ich hoffe, das meintest du mit Fürsorgebeziehung): Der Unterschied zu einer normalen DS-Beziehung besteht in den Rollen, die beide einnehmen. Er eher verständnisvoll, verzeihend, belehrend, erziehend, geduldig, amüsiert, wohlwollend, sie eher verspielt, liebesbedürftig, aufmerksamkeitsbedürftig und zufrieden zu stellen mit ganz einfachen Dingen wie einem Eis, einem Kuscheltier oder einer Umarmung. Eben "Voll-süüüß"-Modus. Ansonsten ist DS eben eher strikt und klar, es herrscht Befehlston, wenn auch freundlich. Man begegnet sich in den Erwartungen als gleichwertige Erwachsene, nur dass die Erwartungen dem Machtgefälle entsprechend entgegen gesetzt sind. Sie will zufrieden stellen, auch wenn das bedeutet, eine halbe Stunde lang zu warten. Es ist eine andere Art von Dominanz und Submission.
So, mein Kopf ist jetz leer. Ach du grüne Neune, was ist das denn für ein Roman geworden...
Wie ist es eigentich wenn Sub Verwantwortung abgibt?
Du sagst es ja schon selbst: Mit Machtabgabe geht auch immer eine gewisse Verwantwortungsabgabe einher. Macht und Verantwortung zu trennen ist ein grundlegender Fehler. Das geht nicht. Wenn du Macht bekommst, musst du auch die Verantwortung übernehmen und die Verantwortung kannst du nur haben, wenn du auch die Macht hast. Diese beiden Dinge sind eine Einheit. Wenn du BDSM nur in Sessions auslebst, kannst du diese Einheit zeitlich beschränken, aber nicht trennen.
Entscheidungen für Sub zu treffen nennt man gemeinhin Fremdbestimmung und dafür musst du Sub nicht besser kennen als dich selbst. Warum nicht? Weil es eine Plattitüde aus Groschenromanen ist, überhaupt jemanden besser kennen zu können als dich selbst. Das geht nicht, also musst du dir darüber auch keine Sorgen machen. Selbst wenn du kein Dom mit einer magischen Glaskugel bist, kannst du es hinkriegen.
Dein Beispiel:
Dom fragt: Wollen wir mal Analsex ausprobieren? - Dieser Satz wird erst richtig, wenn es heißt "Vanilla fragt". In einer BDSM-Beziehung hat Subbie gewöhnlich ihre Hardlimits definiert und wenn Analverkehr da nicht genannt wird, dann fragt Dom auch nicht danach. Entweder er will es... und tut es... und sagt VIELLEICHT gnädigerweise vorher Bescheid... oder er hat eben gar keinen Bock drauf und lässt es. So simple is that. Dom fragt nicht, er verlangt oder nicht. Generell gilt: Sobald du eine Sub fragst, ob sie etwas will (Fragen aus Höflichkeit, mit bestimmten Hintergedanken oder z.B. bzgl. gesundheitlicher Bedenken mal ausgenommen), hast du den ersten Schritt zur Wunschzettelsub getan. Für alle die nicht wissen, was das ist: Sub sagt Dom, wie, wann und wo er sie doch bitte behandeln, demütigen, schlagen usw. soll. Das ist eine Farce.
Nun zu einem etwas unglücklich konstruierten Vorstellungsansatz: Top entscheidet nicht, wie Sub etwas findet, sondern er entscheidet, ob sie etwas tut bzw. was mit ihr getan wird. Wie sie das dann findet, ist ganz allein ihre Sache und bei allem Machttransfer und aller Unterwerfung - das wird auch niemals ein Dom beeinflussen können. Der springende Punkt dabei ist - und das ist die Macht daran - Sub hat die Freiheit es zu mögen oder zu hassen, aber so oder so - sie wird tun, wenn und weil er es so will!
Fragst du eine Sub nun aber doch einmal, ob sie etwas will oder was sie will (weil es dir in diesem Moment einfach wirklich egal ist oder weil du ihr aus Dank, Zuneigung oder als Belohung entgegen kommen willst), dann repräsentiert deine Reaktion auf ihre Entscheidung schlicht deine persönliche Integrität (genau wie bei Vanillas) und die würde ich dir raten zu bewahren. Das heißt, wenn du ihr eine Wahl gibst, dann respektiere ihre Wahl auch. Wenn es aus Dank, Zuneigung oder als Belohung geschieht, dann sag ihr das auch. Und noch ein Tipp: Lass ihr die Wahl nur bei aktuellen und zeitlich begrenzten Dingen, nicht bei generellen, denn falls du es dir später doch noch anders überlegst, würdest du damit nur deine eigene Integrität torpedieren.
Was, wenn sie es wirklich nicht weiß? (und nicht ja oder nein sagen kann)
Gegeben ist der Fall, dass ihr dabei seid Hardlimits herauszufinden, also noch ganz am Anfang steht. In diesem Fall ist sicherlich etwas mehr Verständnis und vielleicht sogar Vorsicht angebracht. In diesem Fall ist es auch möglich, etwas zu versuchen und dann doch abzubrechen, weil es für einen von euch einfach nicht geht. Liegt es an Sub, wird sie ihre Lehre daraus ziehen und die Sache daraufhin als Hardlimit definieren oder nicht. Wenn sie es tut, ist das selbstverständlich zu akzeptieren. Wenn nicht, dann würde ich genau mit dieser Sache sofort weitermachen. Einfach aus Prinzip.
Noch eine persönliche Notiz dazu:
Menschen ist in der Geschichte schlimmeres passiert, als von hinten genommen zu werden, und sie haben es überlebt und überwunden. Es ist normal, das Sub nicht unbedingt sofort ihre perfekte No-go-Liste beisammen hat und man kann sich herantasten und herumprobieren, aber am Ende muss Sub da eine Entscheidung treffen und damit dann auch leben. Wenn sie bspw. Analverkehr für ok befindet, dann hab keine Angst davor, es auch zu tun, und wenn sie bei der ersten Praxis zu jammern anfängt, dann ist das eben ihr Problem. Hätte sie es sich vorher mal besser überlegt! Da muss sie dann durch und das wird ihre zukünftigen Hardlimit-Entscheidungen sicher nur positiv beeinflussen. Ist es dann vorbei, kann sie es ja immer noch als Hardlimit nennen. Ein Dom ist kein Clown. Aussagen haben Auswirkungen. Je schneller sie das lernt, desto besser für alle Beteiligten. Muss ich jetz den Begriff Konsequenz erklären? Ich denke, der versteht sich von selbst.
Ich verstehe nicht ganz, inwiefern du BDSM "anders" interpretiert hast. Es geht dir um den Machttransfer. Genau darüber schreibe ich und ich hoffe, wie sind da noch beieinander Gibt sie ihr ok, kann er es verlangen, wenn nicht, muss sie es entweder auf die Tabuliste setzen ... und wenn nicht, kann er es trotzdem verlangen (egal ob es ihr gefällt oder nicht). Um größere Verstimmung dabei abzuwenden, legt man deshalb ERST die Hardlimits fest und tobt sich DANACH in ihrem Rahmen aus. Diese Reihenfolge ist sinnvoll.
Eine Partnerschaft kann auf Augenhöhe bleiben oder auch nicht. Das kommt ganz darauf an, wie ihr das haben wollt. Und selbst wenn BDSM 24/7 - also permanent - gelebt wird, spricht nichts dagegen, dass Sub Wünsche und Vorschläge äußern darf. Macht ist kein Attribut aus einem Onlinespiel mit einem Zahlenwert, mit dem man sich Gefolgschaft erkaufen kann. Macht ist nichts greifbares, was man in einen Sack packen kann. Macht ist kein Rohstoff, kein Mittel, sondern ein Ergebnis. Macht wird durch deine Handlungen sichtbar und existent. Was du tust oder tun kannst, dass ist die Macht und kein abstrakter Begriff. Du musst Sub also nicht in eine Situation bringen, in der du deine Macht ausspielen kannst, sondern du tust einfach etwas und daran spüren beide, dass dieses Machtgefälle und somit die Macht selbst existiert. Achja... nur weil für einen gesorgt wird, muss man nicht hirntot sein. Du verwechselst 24/7 mit CG/lg. 24/7 beschreibt lediglich den zeitlichen Umfang eines Machtgefälles, während CG/lg die Art und Ausgestaltung einer Beziehung beschreibt, die selbst wiederum entweder 24/7 oder Session-basiert sein kann. Verantwortung kannst du entweder übernehmen oder nicht. Wenn du sie nicht immer haben willst, dann ist 24/7 nichts für dich und du solltest BDSM in Sessions ausleben. Wenn du dich allerdings dafür entscheidest, dann kannst du auch nicht immer die "Macht" haben, zumindest nicht immer dann, wann du es willst. Dann kann Subbie nämlich auch mal sagen "Huch, hab ich heut aber Kopfschmerzen!"
Omg es nimmt kein Ende xD
Wenn Subbie Kopfweh hat, kann sie das doch einfach sagen. Ist ja nicht so, dass man als Dom auf einem anderen Planeten lebt. Ein guter Dom würde daraufhin sicherlich ihr Wohlergehen in den Vordergrund stellen und das bescheuerte Cafe vergessen. Ein Dom ist keine unansprechliche Persönlichkeit, sondern ganz im Gegenteil einer der ersten Ansprechpartner in allen Belangen überhaupt. Es mag da vllt Ausnahmen geben, aber ich bin überzeugt davon, dass es bei der Mehrheit der BDSMler so ist. Ich für meinen Teil sehe das als Teil meiner Verantwortung als selbstverständlich an.
Wenn für dich bestimmte Beziehungstypen zu anstrengend wirken, dann lass sie doch fürs erste einfach außen vor. Höchstwahrscheinlich sind sie ja dann eh nichts für dich und falls du deine Meinung änderst, kannst du das später immer noch mit deiner Partnerin besprechen. 24/7 und TPE sind dafür gedacht, dass du genau das auch willst und nicht dafür, es zu müssen. Das gilt für Dom wie auch Sub. Eine Sub fühlt sich gut dadurch, zu gehorchen, zu dienen, zu "leiden". Deshalb solltest du dir vllt weniger Sorgen darum machen, welchen Raum du ihr gewähren solltest, sondern eher darüber, welchen Raum du selbst ausfüllen willst und was du überhaupt willst. Vllt fängst du erst mal bei grundsätzlichen Fragen an, wie z.B. "Bin ich sadistisch?" Wenn ich merke, dass Sub etwas nicht mag, dann ist es mir eine besondere Wonne, ihren inneren Kampf mitzuverfolgen und sie zu loben, wenn sie es am Ende doch schafft. Das ist richtig spannend, denn man weiß ja nie, wie es ausgeht
Okay noch ganz kurz Crashkurs-mäßig zu DD/lg bzw. CG/lg (ich hoffe, das meintest du mit Fürsorgebeziehung): Der Unterschied zu einer normalen DS-Beziehung besteht in den Rollen, die beide einnehmen. Er eher verständnisvoll, verzeihend, belehrend, erziehend, geduldig, amüsiert, wohlwollend, sie eher verspielt, liebesbedürftig, aufmerksamkeitsbedürftig und zufrieden zu stellen mit ganz einfachen Dingen wie einem Eis, einem Kuscheltier oder einer Umarmung. Eben "Voll-süüüß"-Modus. Ansonsten ist DS eben eher strikt und klar, es herrscht Befehlston, wenn auch freundlich. Man begegnet sich in den Erwartungen als gleichwertige Erwachsene, nur dass die Erwartungen dem Machtgefälle entsprechend entgegen gesetzt sind. Sie will zufrieden stellen, auch wenn das bedeutet, eine halbe Stunde lang zu warten. Es ist eine andere Art von Dominanz und Submission.
So, mein Kopf ist jetz leer. Ach du grüne Neune, was ist das denn für ein Roman geworden...