Verantwortung/Entscheidungsgewalt abgeben = Dom muss Gedanken lesen

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      Verantwortung/Entscheidungsgewalt abgeben = Dom muss Gedanken lesen

      Hey,

      Ich habe mir mal ein paar Gedanken gemacht:

      Wie ist es eigentich wenn Sub Verwantwortung abgibt. Ich meine nicht Macht(mit Machtabgabe geht auch immer eine gewisse Verwantwortungsabgabe einher), sondern wirklich auch Verwantwortung in teilweisen persönlichen Bereichen. Quasi, dass Top die Entscheidungen für Sub trifft. Ist es dann eigentlich nicht so, dass er die Sub sogar besser kennen muss, als sie sich selbst?

      Nur mal so als Beispiel:
      Dom fragt: Wollen wir mal Analsex ausprobieren?
      Sub sagt: Hmmm... keine Ahnung (nicht ja, oder nein).

      Was macht Top dann? Erwartet Sub dann ernsthaft, dass Top für sie entscheidet, ob sie das gut findet oder nicht?(dafür muss er also besser wissen, was für sie gut, als sie selbst weiß. Das grenzt doch schon an Gedankenleserfähigkeiten.) Warum kann sie dann nicht in dem Moment einfach sagen ja oder nein? Weil wenn sie es wirklich nicht weiß könnte Top ja einfach warten, bis sie sicherer ist und dann noch einmal nachfragen. Oder will Sub gerade, dass er dann dort die Entscheidung trifft, damit sie sich quasi keinen Kopf machen muss.

      Ich habe halt bisher BDSM vom Verständnis etwas anders interpretiert und werde es auch. Mir ging es eher um die Machtabgabe.

      Dom fragt: Wollen wir mal Analsex ausprobieren?
      Sub sagt: Können wir/können wir nicht.

      Bei ersterem kann er es dann fordern bzw. sie ranführen, wann und wie er möchte. Das ist dann also seine Macht. Er verlangt es dann, weil er weiß, sie akzeptiert das und sie muss sich dem dann unterordnen und unterwerfen. Bei letzterem kommt es auf die Tabuliste.

      Desweiteren sehe ich es auch so, dass die Partnerschaft quasi auf Augenhöhe bleibt. Sub darf ruhig Wünsche und Vorschläge äußern und nur wenn Top danach ist, dann kann er seine Macht nutzen. Aber ist ist nicht wie im anderen Beispiel ein dauerhafter Fürsorger, der dafür Sorge trägt, dass Sub ihr Gehirn fast dauerhaft ausschalten darf.

      Bin ich da zu sehr der Rosinenpicker? Ich will Macht und will "alles" bestimmen, wenn ich dazu Lust habe. Aber wenn ich keine Lust habe, musst du selbst entscheiden Sub.

      Man kann meine Gedankenbeispiele auch auf Alltagsbeispiele übertragen:
      Fliegen wir nach x? Hast du Lust heute in den Park spazieren zu gehen?

      Finde es halt bis zu einem gewissen Grad auch in Ordnung wenn Top hier die Entscheidungsgewalt übernimmt(Mein Verständnis: nur wenn ihm danach ist; Fürsorgerverständnis: immer): Aber für mich ist das eher ein "unterjochen".
      "Wir gehen jetzt in ein Cafe"
      Sub hat Kopffweh, aber Pech gehabt, weil Top das so möchte. (Sie kann aber schon noch selbstständig denken und weiß, ob sie das gerade gut findet oder nicht)
      Aber nicht er soll spüren, wenn sie mal nicht oder doch ins Cafe möchte.

      Ich finde halt schon dass es dort einen Unterschied gibt zwischen Verwantwortungs und Machtabgabe, auch wenn es keine klare Trennung gibt.

      Mich würde mal interessieren wie andere Tops das sehen? Macht es euch Spaß die Gedanken lesen zu müssen(Ich würde mir da wie ein Kindergärtner vorkommen) ?

      Und wie sehen es die Subs? Habt ihr schon noch eigene Gedanken und Präferenzen wenn er für euch Entscheidungen trifft, nur ihr unterdrückt sie? Oder ist das wirklch ein keine Ahnung und ihr vertraut ihm, dass er die beste Entscheidung für euch getroffen hat (provokativ gefragt: kommt man sich da nicht wie ein 5-jähriges Kind vor ?. Das ist nicht mal beleidigend gemeint, jeder soll so leben wie er möchte und wenn es beiden Partnern passt, nur zu. Nur ist es soweit weg von meinem Weltbild, dass ich das gerne nachvollziehen würde).

      Gerade bie 24/7 und TPE stelle ich es mir richtig anstrengend vor, wenn ich quasi Entscheidungen für zwei Treffen müsste und merke, wie Sub es nicht mag, wenn sie wieder selbst entscheiden MUSS.

      Über Input und Austausch würde ich mich freuen. Vielleicht entwickle ich ja so auch ein anderes Verständnis bzw. kann zumindest die Fürsorgerbeziehungen mehr verstehen.
      Da logge ich mich ein und sehe- diesen Text hier.
      Nun, da kann ich nicht auf meinen Patschehändchen sitzen bleiben. Und ich will es auch nicht. ;)

      Ich sage gleich- was ich jetzt schreibe ich MEINE Meinung und die muss niemand anderer für sich selbst so sehen. Jeder muss BDSM genauso leben, wie es für ihn/sie wichtig ist. Das ist doch das A und O. Wenn es dich glücklich macht, dass so zu tun wie du es beschrieben hast, dann machst du es so und niemand anders hat das Recht, dir zu sagen "das ist aber dann kein richtiges BDSM" oder so.

      Ich für meinen Teil WILL die Verantwortung abgeben. Und zwar komplett.
      Um deine beiden Beispiele zu nennen, gäbe es für mich bei der Frage nach Aalverkehr einfach kein "nein", sondern nur ein "ja", wenn mein Herr das wünscht.
      Genauso wie es mir einfach fern liegen würde, mit in den Park zu gehen wenn er das sagt und dann aber eine Schnute zu ziehen wie ein bockiges Kind. Denn mein Einverständnis dazu habe ich ja bereits damit abgegeben, als ich sagte, dass ich die Verantwortung KOMPLETT abgeben möchte.
      Ich bekomme einen Befehl und ich folge. Ich würde nicht fragen, ich hätte einfach das Vertrauen, dass mein Herr durchaus erkennt, wenn es mir nicht gut geht (gerade Migräne und die Periode sind ja durchaus leicht zu erkennen).

      Und nein, wie ein 5jähriges Kind würde ich mir dabei nicht vorkommen. Ich versuche schon sehr lange, dieses Gefühl in Worte zu fassen, aber es gelingt mir einfach nicht. Es ist eher das Gefühl, geborgen und beschützt zu sein.
      Wenn ich aber nach meiner Meinung gefragt werde, dann äußere ich diese klar und deutlich. Ich würde dann auch nicht sagen "Wie du willst", sondern "ja" oder "nein" und ob dieser Schritt dann gegangen wird, entscheidet mein Herr. :D
      Ich habe eigene Entscheidungen und Präferenzen - die teile ich ihm auch mit. Ihn interessiert ja auch, was ich möchte - er muss nur nicht danach handeln. Ich vertraue ihm, dass er eine Entscheidung trifft, mit der ich leben kann - es muss aber natürlich nicht dieselbe sein, die ich getroffen hätte.
      Ich weiß, dass er keine Lust hat, Gedanken lesen zu müssen und genervt ist, wenn ich nicht meine Meinung sage - was ab und zu vorkommt, wenn mir Dinge egal sind oder ich alle Möglichkeiten gleich gut finde - dennoch möchte er dann eine explizite Meinungsäußerung.

      Wobei, er fragt deutlich weniger nach Dingen. Von ihm kommt kein „wollen wir x ausprobieren?“, sondern ein „heute probieren wir x“. Da kann ich schon auch eine Meinung zu äußern, fühle mich diesbezüglich aber nicht so angesprochen.
      Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. (Rut 1,16)
      Ich finde "Gedanken lesen" passt nicht. Kommunikation trifft es besser. Ohne Kommunikation geht es nicht. Nur damit weiss der Dom in welchem Rahmen er sich bewegen kann. Schließlich läßt Sub zu, dass der Dom ihr Dom ist. Beide haben die Verantwortung zu kommunizieren, auch wenn er die Macht hat.@birdtx Du fragst, ob das Spaß macht: für mich ist diese Kommunikation, dieser Dialog eines der wichtigsten Dinge im BDSM, mir macht das Spaß.

      Anstrengend ist das für den Dom nur wenn er es sich anstrengend macht. Schließlich kann er entscheiden. Er kann auch entscheiden, Sub die Entscheidung zu überlassen, wenn er das will. Ist ja nicht alles schwarz oder weiß :D
      "I don't exist when you don't see me
      I don't exist when you're not here"
      Gedanken lesen passt auch nicht wirklich..Eher würde ich sagen, Dom liest aus der Mimik und spürt, ob es weitergehen darf , oder nicht.
      Zudem werden Aktionen meist vorher besprochen.
      Ich sage dom auch, wenn es nicht passen würde. Und er weiss genau, wenn es wirklich nicht geht. Dann wird in beidseitiger Verantwortung abgebrochen. :pardon:
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)
      Alles eine Sache der Absprache, wie ich finde, denn Dom muss keine Gedanken lesen können, wenn die Fronten geklärt sind.

      Entweder, Sub möchte die Verantwortung komplett abgeben, dann läuft es so wie @Helleschatten bereits beschrieben hat. Da gibt es kein "Nein, dazu habe ich jetzt keinen Bock" und fertig.

      Wenn die Präferenz vorher anders abgesteckt wurden, liegt der Fall anders.
      Man hat seine Tabus, No-Go's, und eben die zuvor besprochenen Dinge.

      In beiden Fällen wird Dom aber sicherlich merken, wenn es Sub schlecht geht. Nicht, weil Dom Gedanken lesen können muss, sondern weil Dom Sub kennt, einschätzen kann, dadurch dass man auch eine
      gewisse Verantwortung gegenüber Sub hat.

      Auf welche Bereiche des Lebens, oder in welcher Form BDSM Einfluss nimmt, bleibt hierbei allen selbst überlassen.
      Grüße

      Mrs. Mendor

      ______________________________________________________________________________

      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)
      Nein, der Dom muss keine Gedanken lesen - sondern zwischen den Zeilen und die Mimik/Gestik.

      Ich persönlich will nicht komplette Macht abgeben. Aber eben hin und wieder. Ich genieße es, wenn mein Partner gelegentlich eine Entscheidung trifft. Wenn ich eine Meinung habe, ist die fix.

      Aber hin und wieder hab ich tatsächlich keine Meinung. Teilweise womöglich auch, weil ich die Situation nicht einschätzen kann. Wenn nur ein "vielleicht"/"keine Ahnung" kommt, dann kann ich mich auch nicht wirklich entscheiden. Oder weil es mir schlichtweg egal ist - aber wenn Dom begeister ist, bin ich es auch. Um beim Beispiel von Analsex zu bleiben, heißt das dann so viel wie "Ich bin nicht unbedingt scharf drauf. Aber wenn du möchtest, können wir es mal sanft probieren".

      Wenn man sich gut kennt, kann Dom aber auch einfach mal etwas bestimmen. Oft sind es ja nur Ängste und Hemmungen, die Sub an etwas hindern. Ich würde sagen, es kommt in jeder Partnerschaft mal vor, dass der andere besser weiß, was einem gut tut. Aber wie gesagt, man muss sich eben kennen und das Vertrauen muss auch erst einmal wachsen.

      Ich muss aber auch ehrlich sagen: Ich komme mir gerne gelegentlich wie ein 5-jähriges Kind vor. Das heißt ja nicht, dass ich nicht für mich selber entscheiden kann. Ich will es nur eben manchmal nicht. Ich genieße es zu wissen, dass da jemand auf mich achtet, und der weiß, was mir gut tut. Ständig stark und eigenständig zu sein, kostet mich einfach Kraft. Ich "brauche" manchmal einfach einen liebevollen "Tritt in den Arsch". Und mein jetziger Partner gibt mir den auch gerne.


      Für mich persönlich würde das:

      birdtx schrieb:

      "Wir gehen jetzt in ein Cafe"
      Sub hat Kopffweh, aber Pech gehabt, weil Top das so möchte.
      überhaupt nicht gehen. Ich kommuniziere im Zweifel auch klar, dass ich Entscheidungen dieser Art nicht möchte. Die Fürsorge steht für mich im Vordergrund. Und bspw. TPE entspricht nicht meinem Charakter. Würde er trotzdem solche Entscheidungen treffen, wäre das für mich purer Egoismus und kein BDSM mehr (weil in keiner Weise einvernehmlich). Für mich steht die direkte Fürsorge immer im Vordergrund.
      Entweder: Sub möchte solche Entscheidungen, weil sie ihrer Neigung entsprechen. (Wie gesagt, bei mir nicht der Fall, also fällt das bei mir weg)
      Oder: Dom Entscheidet, was wegen der Kopfschmerzen besser ist. Vielleicht tut es Sub ja auch gut, an die Frische Luft zu gehen und eine Kleinigkeit zu essen. Dann ist die Begründung aber nicht mehr "weil Top das so möchte", sondern "weil es auch gut für Sub ist".



      Das ist so mein Empfinden, für meine (eigene, kleine) BDSM-Welt, und wie ich selbst BDSM leben möchte. Aber jeder macht sich sein eigenes BDSM, weil die Bedürfnisse so unterschiedlich sein lönnen. Und das ist auch gut so ^^
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)
      @WaterLily: "Die Fürsorge steht für mich im Vordergrund."

      Deswegen beißt es sich imo auch so extrem mit meinem Verständnis. Das sehe ich nämlich nicht so. Ich sehe es so, dass die Macht und das Top seinen Willen bekommt im Vordergrund steht. Das heißt nicht, dass Sub einfach die "Scheiße fressen" muss, egal was Top jetzt mit ihr anstellt(er muss auch Rücksicht nehmen und wenn sie kommuniziert x und y gefällt ihr nicht, dann muss er abwegen und ihr nichts böses tun.) Aber ich finde eben eine Sub die des Dienens wegen dient, entspricht viel mehr meiner Vorstellung von Devotion, als einer, die sich nur in "starke" Hände begibt um sich so "umsorgen" zu lassen, bzw. die Verwantwortung bei ihm abgibt,damit er dann für ihr Wohlergehen entscheidet. Da ist dann für mich die Frage, in welche Richtung geht überhaupt das Machtgefälle? Ich meine eine umsorgende Mutter ist auch ganz schön, aber aus dieser Beziehung bekommt das Kind viel mehr, wie es gibt, obwohl er der "untere" Part ist.

      Daher ist auch mein Verständnis von Machtgefälle eben:
      Top gibt vor und Sub zieht nach.

      Das heißt wenn Top keine Lust hat zu entscheiden, darf er die Entscheidung einfach delegieren.

      Allerdings hat er WENN er eine Entscheidung trifft, schon aufzupassen, dass Sub davon keinen ernsthaften Schaden.

      Das ist eben ein ganz anderes Prinzip:

      Fürsorger-Prinzip: Top bekommt die Macht, Fürsorge von Sub steht im Vordergrund, damit Sub sich nicht mehr Sorgen/bzw. Gedanken machen muss.

      Bird-Prinzip: Top bekommt die Macht, muss aber aufpassen, dass er Sub mit seiner Macht nicht schadet. Fürsorge ist zwar einzuhalten, steht aber nicht im Vordergrund.

      Daher mag ich es auch mit dem Analsex lieber, wenn Sub sagt:
      Ja ist okay ode Nein.

      Denn sie nimmt dabei viel Verantwortung auf sich (sie gibt mir quasi das okay) und ich habe dann die Macht es durchzuziehen(wobei dann wieder die Verantwortung kommt, nichts falsch zu machen). Wenn aber Top vorher nicht fragen darf bzw. soll ob er anal machen darf (dann bekommt er doppelte Verwantwortung. 1. er soll entscheiden ob sie das überhaupt will bzw. es ihr guttut. 2. er soll es so ausführen, dass dabei nichts passiert). Das hat für mich so ein Kindergärtner-Prinzip oder Mutter-Prinzip.
      Natürlich, es gibt doch völlig verschiedne Herangehensweisen. Etwas überspitzt könnte das so aussehen:

      1. Augenhöhe:
      Dom: Willst du Analsex ausprobieren?
      Sub: Ja oder nein.

      2. "Ego-Top": (*)
      Dom: Wir probieren jetzt Analsex, weil ich das jetzt so will.
      Sub: ...

      3. Fürsorger:
      Dom: Möchtest du Analsex ausprobieren?
      Sub: Weiß nicht...
      Dom: Doch, ich denke, es wird dir gefallen. Wir probieren das jetzt aus, ok?



      Aufpassen, dass Sub nichts passiert, muss er so oder so. Und wegen der Entscheidung:

      Im Fall (2) testet er eben einfach an. Er merkt doch dann aus Subs Reaktion, wie sie reagiert. Im schlimmsten Fall tut es Sub halt weh. Aber Sub weiß genau, dass Top auch mal Dinge tun wird, die ihr nicht gefallen. Daraus zieht sie aber ihren Reiz. Dom muss nicht wirklich entscheiden, ob Sub es will oder nicht. Er probiert einfach aus, wenn er möcte. Einge gewisse Fürsorge besteht m.E. trotzdem, weil er automatisch auf Subs Neigung eingeht und aufpasst, sie nicht zu überfordern.

      Und (3) ist vllt. eher so eine Mischung aus beidem. Ich denke aber, dass Top hier gar nicht so "krasse" Sachen verlangt. Sondern eher etwas harmloses wie "Zieh heute XY für mich an". Das ist sicher eine Art "Mutter-Prinzip". Darum gibt es Tops, die sich als "Guardian", "Caregiver" oder "DaddyDom/MommyDom" bezeichnen. Diese Bezeichnungen kommen ja nicht von ungefähr. Top zieht hier seinen Gewinn mehr aus dem "Geben" und nicht ausschließlich aus dem "Nehmen".


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      (*) Mir ist spontan nichts besseres eingefallen. Ich meine diese Bezeichnung nicht abwertend!
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)
      Ich geh für Situation 1 jetz mal davon aus Analsex sei was neues, das noch nie versucht wurde, denn eigentlich kann ich mir diese Frage also irgendwie nur als "Warnhinweis" ("Achtung, heute ist es soweit") oder zur Anregung des Kopfkinos vorstellen.
      Um Zweiteres geht es ja nicht, also stell ich mir jetzt einfach ein Äquivalent vor, das für mich passt, weil es für mich neu wäre.
      Ziemlich sicher würde ich dann wirklich mit "vielleicht"/"ich weiß nicht recht" antworten. Warum? Naja, weil ich unsicher bin. Wenn Dom nachhakt würde ich ihm dann auch sagen wo meine Ängste liegen (Schmerzen, Ekel, Scham, was auch immer), ob ich es von selbst tue hängt wohl von der sonstigen Kommunikation ab. Als Konsequenz heißt das in Jamie-sprache er darf es gern versuchen, aber es könnte sein, dass ich abbrechen muss, und dass er besonders aufmerksam und vorsichtig sein muss. Wenn die Antwort einfach "Ja" wäre, würde ich mich im Hinterkopf vermutlich sogar fragen, was diese Frage eigentlich sollte ("Sollte ich da jetzt Angst vor haben?"/"Warum fragt er bei so was banalem um Erlaubnis???"), wäre die Antwort ein klares "Nein" sind die Tabus nicht richtig abgesteckt gewesen und ein Gespräch wäre fällig.

      Situation 2: Wenn mich Dom fragt, ob ich Lust habe spazieren zu gehen, bekommt er eine Antwort auf die Frage ob ich Lust dazu habe und kein "wenn du es so möchtest", da ich davon ausgehe er wird sich schon was bei seiner Frage denken. :P Wenn er dagegen sagt "Lass uns spazieren gehen." lautet die Antwort im Normalfall zwar schon "ja"(vielleicht auch "Jetzt?!?" oder "Aber hier is grad so kuschelig im Bett...???") und nicht "ich weiß nicht..."/"vielleicht", aber dann gehts ja auch nicht um meine Meinung sondern ums gehorchen. Da ist die Entscheidung ja eigentlich schon gefallen.
      Wenn ich ihm aber erzähle, dass ich Migräne hab, erwarte ich wohl erstmal einen Anschiss, dass ich das nicht längst gesagt habe und dann die Frage nach der Einschätzung was mir gut tun würde. Allerdings hab ich auch selten mal Anfälle die so schlimm sind, dass ich mich übergeben muss vor Schmerzen, man sollte die also nicht unnötig provozieren. Unabhängig davon ob die Schmerzen im Kopf sind oder wo anders, wenn es mir nicht gut geht und nicht um Faulheit erwarte ich dass er seine Planung nach den von mir eingebrachten neuen Informationen ändert.
      Ich seh mich ja schon als Egosub, aber trotzdem kehrt das die Machtstruktur nicht um. Dom entscheidet und wenn Dom dauerhaft andere Entscheidungen treffen mag als ich ihm überlassen möchte, ist er eben nicht der richtige Dom für mich. So wie ja auch nicht jeder Partner passt zu deinen "Macht ausspielen aber keine Entscheidungen"-Einstellung passt.

      Einen Aspekt will ich aber noch einwerfen: Ich kann auch als Sub Entscheidungen für meinen Dom treffen/vorbereiten. Mein letzter war z.B. recht entscheidungsfaul (vielleicht auch eher planungsfaul), wenn es darum ging festzulegen, wo wir Essen gehen und ähnliches. Naja, dann ist es eben als Sub meine Aufgabe ihm (am besten mehrere) Vorschläge zu machen, die ihm gefallen und die ein möglichst schönes Date für ihn garantieren.
      Und so ein "Such dir was aus, ich bin sicher ich bin mit all deinen Optionen glücklich." geht doch runter wie Öl. :D

      birdtx schrieb:

      Fürsorger-Prinzip: Top bekommt die Macht, Fürsorge von Sub steht im Vordergrund, damit Sub sich nicht mehr Sorgen/bzw. Gedanken machen muss.

      Bird-Prinzip: Top bekommt die Macht, muss aber aufpassen, dass er Sub mit seiner Macht nicht schadet. Fürsorge ist zwar einzuhalten, steht aber nicht im Vordergrund.
      Gibt's bei mir beides, je nach Kontext oder Situation. Manchmal mache ich Dinge weil ich sie machen will (Bird-Prinzip), dann weiss ich aber entweder ziemlich sicher dass es nicht kritisch oder OK für Sub ist. Oder ich lasse es auf eine Machtsituation ankommen (was auch reizvoll sein kann). Manchmal führe ich Sub vorsichtig um sicherzustellen, dass einvernehmlich etwas passiert (Fürsorge-Prinzip).

      Beides hat seinen Reiz, ich mag diesen Wechsel zwischen umsorgen und pushen :love: UNd es ist niemals entweder-oder, sondern irgendwas dazwischen, mal mehr Bird, mal mehr Fürsorge.
      "I don't exist when you don't see me
      I don't exist when you're not here"
      Ich kann mich im Kern den mir Vorschreibenden nur anschließen.

      In Abhängigkeit von meiner aktuellen Stimmung und Interessenlage, sowie Subbies Verfassung entscheide ich.

      Meine eigene Bindung zu Sub ist dabei nicht außer Acht zu lassen, sprich eine reine Spielbeziehung würde von mir egoistischer geprägt geführt, als meine Liebesbeziehung zu @Sublime.
      In letzter Fall reichen mir Einvernehmlichkeit mit und Unversehrtheit von /s nicht aus. In letzterem Fall will ich Fürsorge betreiben. Zum einen weil ich plane, dass es meine letzte Beziehung sein soll, zum anderen weil ich will, dass ich morgen eine bessere sub habe, als ich es gestern war.
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      Hallo,
      also ersteinmal, auch wenn man ein totales Machtgefälle hat, der Top also auch Entscheidungsgewalt über Finanzen usw. hat, gibt Bottom sein Gehirn nicht bei der Machtübergabe ab. Wir sind nicht beim Militär, wo es heißt "Erst Befehl ausführen, dann darfst du VIELLEICHT denken"
      Mein Herr spricht mit mir über seine Entscheidungen, nicht alle gefallen mir, aber er entscheidet aus diversen Gründen und erklärt mir diese dann, aber bevor er entscheidet findet ein Gespräch darüber statt, was ich brauche möchte usw.

      birdtx schrieb:

      Dom fragt: Wollen wir mal Analsex ausprobieren?
      Sub sagt: Hmmm... keine Ahnung (nicht ja, oder nein).
      Dann gibt es für Dom unterschiedliche Möglichkeiten. Er kann mit ihr über Analsex reden und so rausfinden wo ihre Unsicherheiten liegen, passend drauf eingehen und dann je nachdem entscheiden es zu lassen, oder mit ihr vorsichtig das Thema anzugehen. Theoretisch könnte er es auch ohne Gespräch angehen oder lassen. In der Regel wenn aber so offensichtliche Unsicherheiten in der Antwort versteckt sind, hakt er erstmal nach und entscheidet dann.

      birdtx schrieb:

      "Wir gehen jetzt in ein Cafe"
      Sub hat Kopffweh, aber Pech gehabt, weil Top das so möchte.
      So hat mein Herr das noch nie gehandhabt. Ich habe Möglichkeiten mich mitzuteilen, wenn es nicht geht, weil ich zum Beispiel krank bin. Dom ist doch kein A...loch vor dem Herren und ein egoistischer Narzisst. Sondern möchte doch auch das es seinem Bottom gut geht. Daher wird er den Einwand "Kopfschmerzen" ernst nehmen und sorge tragen, das es Sub bald besser geht.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
      Hallo @birdtx

      Bei mir und @Thunderbolt_II :love: ist es da eher so gelagert, dass ich unter gewissen Voraussetzungen die Macht komplett abgeben kann, wie z.b. auf den sogenannten 4 qm, da ist es dennoch so, dass Thunder fragt oder mich sanft dahin führt, zu dem was er wir möchten. Ansonsten ist es eher so, dass es demokratisch abläuft. Alles andere würde in unserer Konstellation nicht funktionieren. Da steht dann doch die gegenseitige Fürsorge und die so oft zitierte Augenhöhe im Vordergrund. Auf Biegen und Brechen etwas durchsetzen, würde bei mir nur Kopfschütteln und ein : "Geht's noch" nach sich ziehen.

      Liebe Grüße

      Miss C
      Gedanken lesen? Klar, außerdem kann ich fliegen und nachts leuchten - wer denn nicht?

      aber jetzt mal im ernst,wo liegt das Problem?

      wenn ich ein machtgefälle oder eine Beziehung jeglicher Art eingehe,mache ich das bewusst und mit offenen Karten. Auch mein Sub weiß, dass es nicht nur um seine Wünsche und Vorstellungen geht,sondern um meine Bedürfnisse.

      Er ist bereit mir zu folgen,zu vertrauen und zu ertragen. Und natürlich kümmere ich mich um ihn. Er kann auch jederzeit sagen,was er denkt oder meint,heißt aber nicht zwangsläufig das ich dem zustimme.

      Ich bin so gesehen die letzte Entscheidungsinstanz.

      du nennst zwar zwei Möglichkeiten,aber dein zweites prinzip sagt immer noch nicht aus,wo da der Fokus liegt und ist für mich das gleiche wie das erste, nur anders formuliert.

      Mein Prinzip: miteinander möglichst verantwortungsvollen Spaß haben.

      la

      p.s. sorry handy

      Silbermond schrieb:


      birdtx schrieb:

      Dom fragt: Wollen wir mal Analsex ausprobieren?
      Sub sagt: Hmmm... keine Ahnung (nicht ja, oder nein).
      Dann gibt es für Dom unterschiedliche Möglichkeiten. Er kann mit ihr über Analsex reden und so rausfinden wo ihre Unsicherheiten liegen, passend drauf eingehen und dann je nachdem entscheiden es zu lassen, oder mit ihr vorsichtig das Thema anzugehen. Theoretisch könnte er es auch ohne Gespräch angehen oder lassen. In der Regel wenn aber so offensichtliche Unsicherheiten in der Antwort versteckt sind, hakt er erstmal nach und entscheidet dann.
      Genau das meinte ich. Du gibst nicht in letzter Instanz dein okay. Sondern du erwartest, dass er dann (auch nach diverser Fragerei) für dich entscheidet, ob es was für dich ist (ob nun im Sinne von, du kanst es ertragen, oder im Sinne von du findest es schön, ist erstmal zweitrangig). Warum soll er quasi entscheiden, ob es für dich okay ist oder nicht? Warum kannst du nicht selbst sagen: Ja, ausprobieren. Nein, das möchte ich nicht ausprobieren.

      Er muss also in dem Moment finde ich eine Art von "Gedankenlesen" sprich, wissen was für dich gut ist und was nicht, obwohl du es selbst nicht einmal weißt.

      Wenn ich z.b. dann einen Film aussuche, weil sie sagt: weiß ich nicht. Oder das Restaurant. Dann achtet man ja schon auf den anderen und wenn der Gegenpart vorher sagt: "Wenn ich nochmal zum Chinesen gehe, dann kotze ich." Dann geht man nicht zum Chinesen (außer man ist heute besonders fies :P). Aber gerade wenn es weitreichendere Entscheidungen sind, wie Dreier, Haus bauen, Heirat usw., dann finde ICH(ihr müsst es ja nicht) es echt zu extrem, wenn Sub sich dann zurücklehnt und sagt. Hier entscheide du mal, und ich merke danach ja, ob es mir gefällt oder nicht.

      Das ist kein Angriff gegen dein/euer Beziehungsmodell(lebt das, was beiden Spaß macht). Nur wundert mich wie ein Top sich auf sowas einlassen kann und ihm sowas Spaß macht.
      In Machtausübung etc. Unterwerfung etc. sehe ich einen sehr großen Reiz.
      An Caregivesness/Daddy/Fürsorge-Prinzip(nennen wir wie wir es wollen): eben nicht.

      Und ich frage mich, ob ich da ein Rosinenpicker bin, oder ob es Subs gibt, die sich sowas überhaupt auch vorstellen können. Oder ob dieses Fürsorge-Prinzip eben unweigerlich dazugehört, wenn ein Machtgefälle entsteht.

      birdtx schrieb:

      Man kann meine Gedankenbeispiele auch auf Alltagsbeispiele übertragen:
      Fliegen wir nach x? Hast du Lust heute in den Park spazieren zu gehen?
      wenn ich "Abgebe" würde doch die Frage so gar nicht gestellt...sondern wir gehen in den Park! Punkt
      und Dom weiß ob mir das gut tut oder nicht.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Also ich weiß ja nicht was andere so können , aber ich kann Gedanken lesen :P
      Der am häufigsten vorkommenden Gedanke bei meinem Jungen ist "oh wie Geil au das tut weh verdammt tut das weh ich will hier weg oh ich fliege "

      Also irgendwie ist es schon richtig was ich da mache .

      Es ist in der Tat so , das der Kerl nicht gefragt werden will. Er will nicht seinen Senf dazu abgeben . Wenn ich etwas tun möchte , dann soll ich es tun und nicht fragen .
      Natürlich obliegt mir zu schauen das das von mir gewünschte zum Einen ordentlich gemacht wird und zum Anderen im passenden Moment getan wird . Außerdem kenne ich ihn so gut das ich weiß was ich ihm zumuten kann .

      Ich würde also niemals fragen ob wir mal dies oder jenes probieren wollen , sondern es tun .
      Bzw , fragen oder ankündigen im Rahmen und zum Zwecke des Anheizen .
      Das ist dann aber eher eine Fangfrage , so erregt wie er da ist sagt er immer ja . :D


      Edit: noch was vergessen .
      Ich erwarte allerdings von meinem Jungen das er bei Dingen die er absolut gar nicht will oder kann vorher oder spätestens Mittendrin die Klappe auf bekommt .
      Sollte er hinterher auf die Idee kommen sich zu beklagen was die böse Frau ihm schröckliches angetan hat und lamentieren das er das ja überhaupt nie nicht wollte - kann er mich mal gern haben .
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.

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