DS: was bedeuten diese zwei buchstaben für euch?

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      DS: was bedeuten diese zwei buchstaben für euch?

      eine DS-beziehung kann so viele facetten aufweisen, jeder versteht da etwas anderes darunter und jedem ist dabei etwas anderes wichtig.

      was ist es bei euch?

      es fallen immer wieder so schlagwörter wie macht ausüben/macht abgabe, unterwerfung, hingabe, verantwortungsübernahme/-abgabe, gehorchen, regeln, gesten, demut, demütigen, kontrolle, strafe ... uvm

      was für den einen ein basiselement seiner beziehung wäre ist womöglich für den anderen nicht einmal bestandteil seines DS.
      ev. muss man das differenziert nach sexueller unterwerfung und jener im alltag sehen, die art der beziehung spielt für mich bei dieser frage hingegen nur eine untergeordnete rolle.
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:
      Die bewusste Einhaltung von Spielregeln und gegenseitige Reflexion dieser Bewusstheit durch entsprechende Handlungen.
      Actio-Reactio. Sich gegenseitig bewusst machen, wie und wann und warum das Unterbewusste manchmal übernimmt und dadurch alte Muster durchbrechen. Mehr Kontrolle gewinnen, besser Loslassen lernen, sich in Konzentration üben. Für mich ist D/S zentrales Thema aller BDSM-Aktivitäten.
      Unter D/S verstehe ich eigentlich, dass einer führt und einer folgt.
      Ich differenziere da aber zwischen "der breiten Masse" und meiner eigenen Beziehung.

      Für "die große Masse" mag es völlig normal sein, Regeln aufzustellen, zu strafen wenn nötig, zu erziehen, als Sub zu gehorchen wenn angebracht und gewünscht;
      Für mich selber und meine Beziehung möchte ich keine engen Regeln, keine Strafen und keine Erziehung.
      Auf mich passt das CG/L-Modell: mein Dom führt, beschützt mich aber gleichzeitig auch, umsorgt mich und belohnt statt Strafen anzudrohen.

      Man könnte es mit der klassischen Hundeerziehung auf der einen Seite (Gehorsam durch Unterwerfung und Strafe) und der Modernen auf der anderen Seite (Gehorsam durch positive Verstärkung) vergleichen.

      Bei harter Führung funktioniere ich sicher auch ganz hervorragend, aber glücklich würde ich damit nicht. Für mich muss Führung (D) sanft und verlockend sein, dann wird auch mein Folgen (S) freudig, motiviert.
      Wir haben alle irgendeinen Knacks - der Unterschied ist: bei manchen ist er diagnostiziert... :monster:
      der Hintergrund meiner Frage ist der, sichtbar zu machen, wie unterschiedlich DS gelebt werden kann.

      deshalb gibt es auch kein richtig oder falsch bei dieser Frage. Ich bin überzeugt, dass fast jeder von uns sein ganz eigenes DS lebt und das ist auch völlig ok.
      Jeder soll es so leben, wie es ihm Spaß macht. Ich hätte nur gerne mal, die verschiedenen Nuancen in einem thread dargestellt. Auch um Neueinsteigern zu zeigen, dass es mehr als ein DS gibt.
      Danke an alle, die sich schon beteiligt haben.
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:
      D/S heißt erst mal nur, dass irgendeine Form von Machtgefälle herrscht.

      Mein Partner und ich führen wohl so ein Mischding aus "klassischem" D/S und CG/L. Im Alltag sind wir meistens auf Augenhöhe. Es gibt Bereiche, in die ich mir nicht reinreden lasse (z.B. wie bei @Lilly13 die Hunde-Erziehung). Aber in einigen Momenten ist das Machtgefälle "plötzlich" da. Sei es nun, weil ich mich selber unterordne ("kann/darf ich xy?"), er mir etwas befiehlt ("Du machst jetzt xy!") oder er mir eine Strafe androht, weil ich mal wieder frech war :P
      Die Strafe selber wird aber immer nur während einer "Session" ausgeführt.

      Insgesamt ist die Dominanz im Alltag eher sanft, fürsorglich, liebevoll. Wenn ich murre, werde ich mit safter aber bestimmender Stimme überredet.
      Während einer "Session" ist die Dominanz hart, gemein und gewalttätig (im prositiven Sinne, weil es meine Neigung anspricht, mich kickt). Wenn ich nicht spure, werde ich gezwungen und bestraft.

      Ich merke grade, wie schwer es mir fällt, unser D/S ordentlich zu beschreiben :gruebel: Aber ich glaube, für einen kleinen Einblick reicht das erstmal ;)


      P.S. Wäre schön, wenn sich hier noch mehr beteiligen :blah: . Mich interessiert die Frage nämlich auch sehr - einfach, weil ich total neugierig bin ^^
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)
      Eine wirklich anspruchsvolle Frage, liebe @red.

      Ein Ansatz für mich: D/S bedeutet für mich Formung.
      Für beide Seiten.
      Das Schwächen erkannt werden, mit ihnen "gespielt" wird, perspektivisch aber das Ziel, diese abzustellen bzw. zu abzuschwächen.

      Das bedeutet in meinen Augen für den dominierenden Part viel Aufmerksamkeit. Ein Stück weit auch die Neuausrichtung des Focus von sich weg auf den Partner.
      Welche dann vom submissiven Part angenommen/aufgenommen wird.

      In Summe profitieren beide Seiten von der Formung. Wirken doch positive/verstärkte Charaktereigenschaften auch in anderen Lebensbereichen.

      Herzlichst

      K.
      D/S spielt in unserer Ehe eine große Rolle, aber (noch) nicht 24/7. Machtgefälle ist auch außerhalb einer Session bei uns da.
      Mein Mann weiß z. B. über meinen Tagesablauf immer bescheid, sprich wo ich gerade bin. Auch erzähle ich ihm gerne von mir aus,
      was ich tagsüber so erlebt habe, und er mir.
      Es gibt bei uns Bereiche, die auf Augenhöhe stattfinden ( er würde mir nie vorschreiben, mit wem ich befreundet sein darf als Beispiel) wobei das Machtgefälle aber auch von jetzt auf gleich da ist (z. B. mach jetzt dies, bringe mir das...) aber immer lieb verpackt... :)
      Habe ein bißchen Schwierigkeiten, meine Gedanken da in vernünftigen Worten auszudrücken. Hoffe, das es einigermaßen verständlich
      rüberkommt.
      Das liegt vielleicht daran, das mein Liebster und ich noch ganz am Anfang stehen, was D/S betrifft. In ein paar Jahren mehr dazu :D
      Dann mal mein eigener Versuch unser DS zu beschreiben:

      Wir sind eine Kombination aus frecher Göre und dominanter KuschelBär und leben 24/7 in einer liebesBeziehung.
      wir sind GenussMenschen, das was wir tun, soll Spaß machen und unser miteinander bereichern. Es hat daher etwas sehr spielerisches, auch im Alltag.

      Seine Dominanz übt auf mich einen erotischen Reiz aus, deshalb hat DS auch im Alltag für mich immer eine sexuelle Komponente, für meinen Partner nicht unbedingt. Er genießt seine Macht.
      das Wechselspiel von Augenhöhe und Machtgefälle ist für uns das Salz in der Suppe. Ich liebe es, wenn wir eben noch ganz normales Paar sind und er mich im nächsten Moment mit einer kleinen Geste zu seinen Füßen dirigiert.
      Daraus erkennt man schon, dass wir nicht ständig im Sub/Dom Modus sind aber es lässt sich jederzeit abrufen.
      Bei uns gibt es auch keine alten RollenBilder. Jeder macht, was er am besten kann, er kocht, ich schwinge den Hammer . Den Haushalt führen wir beide, jeder in seinem Reich. Darauf hat DS bei uns keinen Einfluss, außer dass ich vielleicht mal das Frühstück nackt und in Ketten gelegt zubereiten muss.

      Verantwortung habe ich in keinem Bereich des Alltags abgegeben, Kontrolle nur sehr eingeschränkt. Wir brauchen das glücklicherweise beide nicht. Wir sind füreinander da und unterstützen uns gegenseitig, das ist nicht Bestandteil unseres DS. E er muss auch nicht auf mich aufpassen oder mich beschützen.
      Es gibt ein paar Regeln und da ich keine brave Sub bin gehören Strafen bei uns unbedingt dazu, ohne würde es nicht funktioniert. Er genießt es auch mich zu strafen. Ich weniger, da er dabei wirklich fies sein kann und vor allem sehr kreativ.
      Wobei, wenn ich ehrlich bin, mag ich gerade das wieder sehr an ihm. Seine Konsequenz und sein Feeling, was wann angebracht ist, verlangen mir oft tiefsten Respekt ab.

      Als Kontrast zu den Strafen steht bei uns Spaß ganz hoch im Kurs. Es gibt praktisch keine Situation in der nicht schon gelacht wurde und wir lachen viel.

      Über allem steht allerdings die Liebe . Ich hab noch nie so geliebt und ich wurde noch nie so geliebt und dafür bin ich unheimlich dankbar.
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:

      red schrieb:

      Wir sind eine Kombination aus frecher Göre und dominanter KuschelBär und leben 24/7 in einer liebesBeziehung.
      wir sind GenussMenschen, das was wir tun, soll Spaß machen und unser miteinander bereichern. Es hat daher etwas sehr spielerisches, auch im Alltag.

      Seine Dominanz übt auf mich einen erotischen Reiz aus, deshalb hat DS auch im Alltag für mich immer eine sexuelle Komponente, für meinen Partner nicht unbedingt. Er genießt seine Macht.
      das Wechselspiel von Augenhöhe und Machtgefälle ist für uns das Salz in der Suppe. Ich liebe es, wenn wir eben noch ganz normales Paar sind und er mich im nächsten Moment mit einer kleinen Geste zu seinen Füßen dirigiert.
      Daraus erkennt man schon, dass wir nicht ständig im Sub/Dom Modus sind aber es lässt sich jederzeit abrufen.
      Bei uns gibt es auch keine alten RollenBilder. Jeder macht, was er am besten kann, er kocht, ich schwinge den Hammer . Den Haushalt führen wir beide, jeder in seinem Reich. Darauf hat DS bei uns keinen Einfluss, außer dass ich vielleicht mal das Frühstück nackt und in Ketten gelegt zubereiten muss.
      Also hättest du uns beschrieben :D

      Nur hab ich ihm inzwischen alle Bereiche meines Lebens übertragen. Also die Erlaubnis für die Kontrolle darüber. Und wir haben einige mehr Regeln, die aber so kaum bis nicht auffallen, weil sie sich bei uns eingebürgert haben im Umgang miteinander.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
      Unsere Beziehung ist sehr DS-lastig, der SM-Teil ist da eher Mittel zum Zweck.

      Bei unserem DS geht es auch vorallem um das Formen. Es geht darum viel gemeinsam zu sprechen, die Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften, die wir als positiv ansehen, zu fördern, Stärken auszubauen und negative Dinge, wie z.B. Ängste abzubauen. Für mich geht es viel um Selbstreflektion und inneren Wachstum und das ist es, was für uns beide im Vordergrund steht, besonders wenn es um das alltägliche Machtgefälle geht. Wir wachsen in dieser Beziehung beide. Ich weil er mich immer wieder konfrontiert, mit mir, meinen Grenzen und Ängsten, mich zwingt mich damit auseinanderzusetzen. Er, weil er mir sonst ab einem gewissen Punkt nicht mehr gewachsen wäre, ich ihn nicht ernstnehmen könnte, es immer wieder neue Lebenssituationen gibt, die von ihm fordern, Dinge anders anzugehen und zu lösen als bisher.

      Unser DS, bzw. unser ganzes BDSM ist auf Formen und Wachsen ausgerichtet.