Erfahrungsberichte D/S

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      Erfahrungsberichte D/S

      Hallo ihr Lieben,

      vorab ich bin nicht so der D/S Theoretiker und von meinem Wessen mehr Sadist als D/S ler.
      Wenn ich hier das ein oder andere Vermische möge man dies nicht negativ auslegen.

      Begriffe wie TPE oder 24/7 oder Metakonsens oder auch RACK sind mir durchaus geläufig.
      Ich bin kein Anfänger im BDSM Bereich.

      Ich will mal hier einen kleinen Einblick in unser D/S geben:

      In meiner Beziehung zu meinem Baby @moya haben wir D/S Teile. Ich führe Sie mehr mit sanfter Hand und langer Leine. Es gibt einfache Regeln, aber keinen Vertrag. Ich sag ihr ganz einfach was ich von ihr will. Oft kommt dann eine trotzige Reaktion, "nein niemals". Dann erkläre ich ihr das worum es geht und was es mir bringt und mit meiner Art reiße ich innere Mauern in ihrem Kopf nieder ohne sie so lange zu züchtigen bis sie es einfach tut.

      Beispiel meine Fußsohlen lecken. Heftige Gegenwehr von ihr. Ich habe ihr erklärt, dass das mir gut tut und es für mich vergleichbar ist wie Sex (Gefühls-Explosionen), also Erniedrigungsaspekte stehen nicht im Vordergrund. Und auf einmal tut mein Baby es freiwillig.

      Ich habe von Doms gehört die Ihre Subs trainieren um sie mit Gesten zu bestimmten Handlungen zu steuern (bring mir was zu trinken, Blowjob jetzt ....) was bei Parties immer eine eindrucksvolle Außenwirkung hat. Ich brauche das nicht.

      Wie ist das bei euch mit D/S in eurer Beziehung ?

      Welche Erfahrungen hat ihr gemacht?

      Liebe Grüße

      Master Pegor :thumbsup:

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Master-Pegor ()

      Mein BDSM, meine Beziehung mal in Worte zu fassen, diese Aufgabe ist echt nicht einfach und es ist sehr persönlich, daher habe ich mich echt schwer getan und mehr als einmal angefangen alles neu zu schreiben, und nun ist mein Master mir zuvor gekommen.

      BDSM lebe ich aktiv erst seit knapp 18 Monaten und seit 10 Monaten in einer Liebesbeziehung. In dieser Zeit habe ich viel über mich selbst gelernt, mich völlig neu entdeckt, vieles probiert. Ich bin wie ein Schwamm, nehme viele Themen hier aus dem Forum mit und muss darüber reden, versuche zu verstehen um dann schauen zu können, ob es gefällt und zu uns passen könnte. Ähnlich verhält es sich mit Tabus, wir besprechen meine Gründe warum ich etwas nicht möchte und seine Gründe warum er es möchte, was es ihm gibt, und dann sind meistens die Weichen auch schon gestellt um mal zu probieren.

      Im Moment ist unsere Beziehung SM lastig ohne Strafen und enthält DD/LG Anteile. Wir haben ein Machtgefälle also DS auch wenn ich mich nicht als sehr devot einschätze. Unser Umgang ist sehr zärtlich und fürsorglich "wenn es dir gut geht, geht's auch mir gut" so sehen wir das beide. Es ist schwer zu erklären, bei uns finden Augenhöhe und Machtgefälle irgendwie gleichzeitig statt. Wir haben Regeln, Rituale und Aufgaben, auch wenn diese mir anfangs gar nicht bewusst waren. Bei uns gibt's nur sehr selten Befehle, meist sind es freundliche bitten oder ein Frage ob ich etwas tun könnte. Bei uns heißt es also nicht "Ich habe Hunger, geh mach Frühstück!" Sondern "hast du auch Hunger? Machst du uns bitte Frühstück?" Und während ich also Frühstück bereite, wuseln wir beide im Küchen-Essbereich rum, lachen und reden und spielen auch manchmal. Beim Essen hat er ganz am Anfang mal den Wunsch geäußert, dass er es toll fände, wenn ich ihm die Brote schmiere und belege. Weil ich es aus der Kindheit mit meinen Großeltern, bei denen ich viel Zeit verbracht habe, gar nicht anders kenne, ist das für mich das normalste der Welt, so hab ich gar nicht mitbekommen, wie sich unsere erste Regel bzw. unser erstes Ritual eingeschlichen hat. Und auch mit den meisten anderen Regeln und Ritualen lief es ähnlich. Seinen Führungsstil würde ich als "familiär" beschreiben, er schiebt mich lieber sanft in die gewünschte Richtung als seine Autorität spielen zu lassen. Meine Erfüllung finde ich nicht bewusst im dienen. Es ist die Art und Weise des Umgangs wie wir ihn leben. Klar freut es mich wenn mein Master stolz auf mich ist, aber ich folge ihm weil er mir Sicherheit, Schutz und Liebe gibt. Ich kann mich immer auf ihn verlassen, ihm alles anvertrauen und darf auch verletzlich und klein sein. Er ist mein Fels in der Brandung, mit dem ich über alles offen reden egal ob Wünsche, Kritik oder sonstwas.

      Ich könnte noch viel mehr Beispiele und Erlebnisse bringen, aber für einen ersten Einblick sollte es erst mal genügen.

      Liebe Grüße
      Moya
      Manchmal haut die Realität der Hoffnung gnadenlos auf's Maul.
      Moya, dass du deinem Freund Brote schmierst oder er zu dir sagt, dass du bitte Frühstück machen sollst, finde ich nicht nur nicht D/S-ig, sondern sogar irgendwie respektlos. Ich würde meine Subs nie (ernsthaft) putzen, kochen oder bügeln lassen. Ja, ja, mein Sm, dein Sm, schon klar, ich denke mir nur - was man liebt und verehrt, dem dient man auch - sogar wenn man Top ist. Lass dich nicht verarschen aus lauter Verliebtheit.
      Ach ja, dich mein ich Master. Hoffe du machst aus deiner Sub keine Haushaltshilfe ;)

      Zum Thema: mein D/S findet hauptsächlich in der direkten Kommunikation statt. Fragen, Antworten, das Unaussprechliche (Tabus, Wünsche, Gefühle) in Worte fassen und sich dabei aufeinander konzentrieren. Rituale sind schon auch dabei, aber gerade die nur in engem Kontakt zueinander. Im Machtgefälle kann ich Antworten einfordern und Fragen stellen, die ohne zu Distanz oder sogar Aggression führen würden. Für mich eine sehr erkenntnisreiche Spielart. Psychologisch wertvoll.
      Brote schmieren auch? ;)
      Jedem das seine. Für mich ist meinen Partner die Brote zu machen das normalste der Welt dazu musste man mich weder zwingen noch überzeugen, es steht nur als Beispiel wie subtil unser DS passiert.

      Villainess schrieb:

      Im Machtgefälle kann ich Antworten einfordern und Fragen stellen, die ohne zu Distanz oder sogar Aggression führen würden. Für mich eine sehr erkenntnisreiche Spielart. Psychologisch wertvoll
      Das würde mich genauer interessieren @Villainess was für Antworten sollten das konkret sein? Ich kann mir keine Frage vorstellen, die bei uns zu Distanz oder Aggression führen würde. Ich bin mir nicht sicher ob es psychologisch wertvoll ist, nicht über wirklich alles offen reden zu können.

      Liebe Grüße Moya
      Manchmal haut die Realität der Hoffnung gnadenlos auf's Maul.
      Ein bisschen Verunsicherung, @Master-Pegor?

      Eure beiden Berichte deuten von einer sehr liebevollen, offenen und vor allem glücklichen Beziehung.

      Mainstream oder nicht. Ist das nicht total egal?

      Ihr zwei wachst gerade zusammen, werdet vielleicht andere, neue Erfahrungen machen. Oder vielleicht auch nicht.

      Absolut in Ordnung. Weil: es ist euer Leben. Eure Wünsche. Eure Sehnsüchte.
      Was ist D/S für Euch...
      Oh, ich tue mich immer verdammt schwer damit es zu beschreiben. Für mich ist D/S in erster Linie ein Gefühl. Es Bedarf gar keiner Handlungen, keiner Ansagen und keiner Regeln. Es ist zuerst ein Gefühl, dass einer Person gegenüber auftritt. Passiert das nicht, geschieht entweder gar nichts oder wenn man trotzdem Gefallen aneinander hat, landet es mehr bei SM.

      Ich gestehe, ich kann jetzt nur von SM-Beziehungen (aka Spielbeziehungen) reden. Aber auch da musste es erst wachsen. Je nachdem wie nah wir beieinander waren, reichte es auch immer in meinen Tagesablauf hinein, auch wenn wir uns nicht sahen. Wenn das besagte Gefühl aus dem 1. Satz da war, dann liebte (und liebe) ich es eben auch in Abwesenheit meine Aufgaben und Regeln zu haben - ob das nun Regeln zu meiner Kleidung sind, Schlafenszeiten und so weiter. Da wurden eben Dinge gefunden die mich auch durch den Alltag begleiten. Diese Dinge geben mir Kraft und geben mir das Gefühl nie allein zu sein. Sie sind ein Rahmen, eine Linie und sie geben mir Halt.
      Aktuell habe ich nicht viele Regeln oder Vorgaben. Aber es ist stimmig. Unser beider Laune und Gefühlszustand ist abhängig von dem was geschieht. Aber über allem schwebt das Wissen, dass er mein Herr ist und wenn er etwas ansagt/verlangt/vorgibt - dann folge ich.
      Dein Beispiel, @Master-Pegor, kommt mir bekannt vor. Bei uns gab es auch zwei Dinge, die mich abgeschreckt haben. Einmal war es mit einer Phobie verbunden, einmal mit der Angst vor öffentlicher Demütigung. Eine Phobie ist sicher keine leichte Sache. Aber wir sprachen immer wieder drüber, ich erfuhr warum er es mag und gerne tun würde - in dem Fall war es ein langer Weg aber der Start es auszuprobieren kam dann von mir. Die richtige Wortwahl und Erklärung hat den Horror in meinem Kopf irgendwann umgedreht, bis es ausprobieren wollte. Und was soll ich sagen... es hat echt lange gedauert, viele Gespräche, ein wenig Nachhilfe von ihm um den Grund zu finden, wie es zu der Phobie kommen konnte. Heute bin ich die Phobie los und habe eine Praktik mehr, die ich nicht mehr missen möchte - auch weil ich weiß was es IHM gibt.
      Aber das war wieder nur durch dieses Gefühl machbar. Wenn jemand in mir auslösen kann, dass ich ein No-Go neu überdenke und überwinde, dann ist es für mich D/S. Ebenso wie der Wunsch ihn zufrieden zu sehen und Lob zu bekommen, weil ich alles zu seiner Zufriedenheit getan habe.
      Das ist bei uns eher etwas spontan. Daher beschreibe ich D/S als ein gegebenes Grundgefühl. Sorry, falls das zu wirr klang... wie gesagt: Ich tue mich da schwer... :pardon:

      Warum man jetzt hier Sachen wie Frühstück machen abwerten muss, will mir echt nicht in den Kopf.
      Okay, wir leben nicht zusammen - aber wenn er hier ist, bringe ich ihm den Kaffee. Immer. Er ist bereit, wenn er ankommt, mal sagt er mir das er noch eine Tasse möchte - mal reicht er mir nur die Tasse.
      Wir sind beide Raucher... man soll es nicht glauben aber: Er zündet mir dafür ab und an eine Zigarette an und reicht sie mir.
      Alle Doms geben ihren Subs doch irgendwo was. Genau wie die Subs ihren Doms etwas geben.
      Kommt es wirklich drauf an, was dieses ETWAS ist? Nee, oder?
      In meiner vorherigen Beziehung hatte ich die angezündet Zigaretten zu überreichen... jedem das seine, jeder Beziehung die eigenen Regeln...
      Zunächst einmal herzlichen Dank für diesen schönen Einblick in eure Beziehung @Master-Pegor und @moya

      Mein Liebster und ich stehen noch ganz am Anfang unser D/S Beziehung. Bei uns läuft es ganz ähnlich, wie bei euch.
      Auch ich schmiere meinem Liebsten gerne seine Brote, koche, putze und bügele für ihn ( auch für mich) , nicht weil er mich dazu zwingt,
      sondern weil es für mich zum Alltag unter Liebenden dazu gehört.
      Sein Dominanz übt mein Mann auf sehr liebevolle Art aus, also in Form einer Bitte. Ganz selten erteilt er Befehle, und wenn dann nur, wenn ich mal ein bißchen zickig bin.
      @Villainess

      Unabhängig davon, wer welche sexuellen Spielarten wie praktiziert, gibt es für mich und für bestimmt viele eine Grundregel: Nicht pissig werden, eine minimale Etikette des menschlichen Zusammenlebens einhalten, höflich bleiben. Wie du vielleicht gemerkt hat, hat deine extrem "burschikose" Art dafür gesorgt, dass so ne Diskussion entweder verbebbt oder erst nach etlichen Anläufen wieder fließt.

      Ich denke eines ist für alle von uns richtig: Vermischt nicht das, was ihr mit eurem Partner /Gespielen /wie auch immer tut mit diesem Forum hier. Stehst du in deiner Sexualität darauf, andere zu erniedrigen, zu beschimpfen, zu beleidigen, ist das dein Ding.

      Von erwachsenen Menschen kann man aber erwarten, dass sie die Grundrechenarten des Umgangs miteinander verstanden haben.

      Ich hoffe das ist nachvollziehbar....

      Ach übrigens, ein guter Einstieg villainess... erster Threat, schon scheisse sein
      Liebe Gemeinde perverser Padawane,

      ich in meiner absoluten Urdominanz und (un)eingeschränkter Macht über die technisch-virtuelle Welt des GD-Universums. Ich, die sowohl bits and bytes bändigt, habe eine Botschaft an Euch:

      Brote schmieren für den liebsten, ist weder undominant, noch herabwürdigend. Es ist, was es ist: eine liebevolle Geste!

      Und nun verbeugt Euch vor meiner unfassbaren Weisheit.

      .........

      Jetzt mal auch ganz ernst :)

      Ja, DS hat sich bei uns "ganz leicht" eingeschlichen. Denn grundsätzlich entscheide ich über alles. Trage die Verantwortung, achte darauf, dass er seine Aufgaben (nein, ich gebe ihm keine ;) Aber er hat ja andere Verpflichtungen :P ) erfüllt, auf sich achtet, sich brav meldet, usw.

      Wie andere das sehen ist mir relativ egal. Auch wenn einige mich bereits aufgezogen haben: LA, ich dachte, du bist kein DSler :D tja, dachte ich auch. Kannst mich auch Trekki, Warsianer oder Schlumpf nennen. Uns gefällt es und damit ist gut.

      Ach ja, ich habe meinem Sub eben gerade etwas zu essen gemacht. :D

      LA

      moya schrieb:

      Das würde mich genauer interessieren @Villainess was für Antworten sollten das konkret sein? Ich kann mir keine Frage vorstellen, die bei uns zu Distanz oder Aggression führen würde.
      Das Hinterfragen von Entscheidungen und Handlungen die Sub im Leben trifft. Was-wäre-wenn-Fragen. Oder die Beschreibung von Gefühlen einfordern, auch von negativen. Auch Kritik einfordern als Top hat seinen Reiz weil es Sub auch Angst machen kann, Top kritisieren zu müssen. Eben über Alles offen reden können mit Hilfe von D/S.
      Genau da wären wir beim Thema. In einem Forum, wo viele Charaktere aufeinanderprallen, muss sich blöderweise auch ein Top Kritik gefallen lassen, unfreiwillig eingefordert hast du sie ja schon. Und das was du grade schreibst... dann müsstest du ja verstehen, warum du dir Dislikes eingefangen hast...
      Handle stets so, dass die Maxime deines Tuns jederzeit zum Naturgesetz erhoben werden kann...
      Gilt für Subs und Tops und für alle anderen in diesem riesengroßen Tiergarten namens Welt.

      Übrigens, Angst hatte ich nicht, dich kritisieren zu müssen
      Unser DS basiert auf vertrauen nicht auf Angst. Wir können über alles reden, weil das Vertrauensverhältnis extrem eng ist. Mein Master kennt meine intimsten Geheimnisse, Dinge die ich sogar über Jahre vor meinem ex Mann verborgen habe. Ist wirklich DS die Basis um über alles offen reden zu können? Ich kann mich einem Machtgefälle beugen und trotzdem meine Gedanken für mich behalten. @Villainess Kannst du eine offene ehrliche Antwort erwarten, wenn du diese quasi erzwingen musst?
      Manchmal haut die Realität der Hoffnung gnadenlos auf's Maul.
      Interessanter Aspekt, liebe @moya.

      Ich glaube, da sollte die Konstellation der Beziehung beachtet werden.

      Steht der submissive Part auf Zwang, wird eine ehrliche Antwort kommen.
      Für "Außenstehende" vielleicht schwer nachvollziehbar, ist aber so. ;)