Erfahrungsberichte D/S

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Erfahrungsberichte D/s ist jetzt natürlich ein sehr sehr weitläufiges Thema, was entweder ein sehr langer Beitrag wird oder einer mit nur wenigen zusammenfassenden Punkten. Ich habe hier an verschiedenen Punkten im Forum (allerdings wahrscheinlich vor allem im Veri-Bereich) dazu geschrieben, da gibt es einige Themen, wo du lesen kannst, wie andere ihr D/s umsetzen.

      D/s ist für mich/für uns ein relevanter Teil unserer Beziehung, von Anfang an. Genau genommen war erst das D/s da, dann die Beziehung, so wie sie jetzt ist. Es war von Anfang an ein recht umfassendes Machtgefälle und hat sich ziemlich schnell auf alles erweitert, sodass es keinen Bereich gibt, in dem er nicht bestimmen kann (Allerdings steht er nicht permanent hinter mir und überwacht - er kann sich schon darauf verlassen, dass ich Dinge versuche, so zu handhaben, dass sie in seinem Interesse sind).
      Wir haben einige Regeln und einige Rituale, die unser Machtgefälle unterstreichen sollen und generell bemühe ich mich darum, sein Leben schöner, einfacher und angenehmer zu gestalten. Das fängt bei Kleinigkeiten an (wie vor dem ins Beet gehen noch einmal die Kaffeemaschine auffüllen, damit er am nächsten Tag nicht direkt Kaffee/Wasser auffüllen muss) und geht hin zu "ich erledige den Haushalt, weil es in unser Machtgefälle passt". Ja, manchmal ist das stressig für mich und ich weiß nicht recht, wie ich alles geschafft bekomme, aber grundsätzlich ist das ein Konzept, das ich so leben möchte.
      Ich weiß den abgesteckten Rahmen, in dem ich mich bewegen darf, sehr zu schätzen und dass er auf mein Bedürfnis nach festen Regeln und Ritualen eingeht. Und dass ich gefordert bin, auch außerhalb meines Wohlfühlbereiches zu handeln, wenn er das möchte.

      Unser D/s passt für uns, egal, ob es jetzt Mainstream D/s oder nicht Mainstream D/s ist und mir/uns ist relativ egal, was die Meinung anderer Menschen dazu ist.
      Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. (Rut 1,16)

      Arphen schrieb:

      Es kommt doch nicht darauf an WAS man tut sondern WIE und WARUM.
      Genau so sehe ich das auch :) ob ich nun Brote schmiere oder Füße küsse, das ist doch völlig unerheblich. Ich diene und das tue ich gern. Das ist meine Vorstellung von D/s. Praktisvh habe ich das in den Jahren unterschiedlich erlebt, ich lebe nicht seit Jahrzehnten mit ein und dem selben Herrn zusammen. Das war immer abhängig von dem Beziehungsformat. D/s ist etwas Grundsätzliches in meinem Leben, das sich jeweils angepasst hat. Es geht mir darum, mich einem Mann zu unterstellen, ohne ein graues Mäuschen zu sein. Ich bin berufstätig, finanziell unabhängig, kann allein existieren und überleben. Ich habe nach langer Ehe einige Jahre allein gelebt, auch das kann ich.
      Ich finde meine Erfüllung (mehr oder weniger/manchmal könnte es gern mehr sein), mich dem Mann zu unterstellen, den ich liebe und ehre - was auf Gegenseitigkeit beruhen sollte, was es in meiner jetzigen Beziehung auch der Fall ist.
      Ja, ich schmiere auch Brote :D (Brotdose für die Arbeit, sonst kann er das auch ganz gut allein ;) ) , ich koche auch und freue mich, wenn ich ihn umsorgen kann. Das bedeutet nicht, dass ich hier alles allein machen muss, dazu ist unser Alltag viel zu komplex und voll, das würde ich gar nicht schaffen. Es geht - wie schon gesagt - um etwas grundsätzliches und das tut mir gut!
      Die "Unterhaltung" zeigt für mich deutlich, wie hochsensibel und variantenreich dieses Thema empfunden wird. Eigentlich ein wunderbares Thema, um sich darüber auszutauschen und den bunten Strauß zu betrachten.

      Ich selbst, bin einfach glücklich, wenn ich meine Herzensmenschen beglücken kann. :love:
      Ich tue alles, was ich kann, damit diese glücklich sind und sich wohlfühlen. Ich tue es freiwillig und gern. Es bedient auch mein Belohnungssystem. Und ich mag es ganz besonders, wenn ich nicht gebeten oder gezwungen werden muss, sondern wenn ich es erkenne, bevor das Bedürfnis überhaupt erkannt oder gar formuliert wurde.

      Es macht mich zufrieden und glücklich. Egal, ob es ein Kaffee ans Bett, ein Lieblingsessen kochen, eine helfende Hand oder ein Deep-Throat :whistling: ist ...

      Ich überwinde gern meine Hürden, Bequemlichkeit und meine Ängste, wenn ich weiß wofür und auch wenn es sich jetzt easy anhört, das ist es nicht immer, aber es ist fast immer ein ganz erfüllendes Thema.

      Ich würde mich deshalb nicht kategorisieren mögen ob das DS ist oder was auch immer, aber ich freue mich über jede Hürde, die ich überwinden darf, um dieses Gefühl zu haben.

      Es kann auch anders sein, nur mal so... Was ist, wenn ich es wichtig empfinde (um das Beispiel aufzunehmen) ihm die Füße zu küssen und die Brote zu schmieren und ich "darf" es nicht... Auch das kann eine Challenge sein, die meinem Belohnungssystem zunächst widerspricht, aber inhaltlich nichts anderes ist, außer, dass ich Umdenken muss. 8|

      Ja, natürlich habe ich viele Beispiele, die mir zunächst nicht leicht von der Hand gingen, aber es hat immer funktioniert, wenn manchmal auch länger. Allerdings nie mit Gewalt, sondern immer über meinen "Kopf" (Bauch, Herz) und dafür, wenn es mal länger dauert, Habich eine Knirschschiene... :icon_lol:

      Danke für das Thema :blumen:
      "Mein" D/S ... bzw "sein" D/S sieht so aus, dass ich ihm gehorche und ihm diene, weil ich ihn liebe. Das kann sehr detailverliebt auf der einen Seite sein, und sehr losgelassen auf der anderen.

      Als kleiner Auszug ist es so, dass ich ihm angebe wann ich die Wohnung verlasse, was ich in meiner Freizeit mache, geht in die Richtung dass ich für ihn koche, dass ich ihn dusche, ihn abtrockne, ihn rasiere, ihn eincreme und dass ich ihn nach dem urinieren säubere. Ich rede wenn ich gefragt werde. Wenn ich mich mit ihm unterhalte dann in der 3. Person Subjektform.

      Er bestimmt wann ich ins Bett gehe, er bestimmt meinen Freundeskreis, er bestimmt wann ich zuhause zu sein habe, er bestimmt ob ich mich nachmittags besser hinlegen sollte wenn ich Kopfschmerzen habe, er bestimmt was ihm wichtig ist und übernimmt Verantwortung für mich wenn ich es gerade nicht kann.
      Ich darf Wünsche äussern, habe aber keine Rechte.


      Eigentlich in einem Satz ausgedrückt: Gehorsam steht über allem. Das ist unser D/S.

      Er weiß zu jeder Minute wo ich mich befinde, er kennt meine Gedanken, meine Wünsche, meine Sehnsüchte.
      .avis rara.
      Sehr interessant, diese Frage zu lesen und vorallem auch die vielen unterschiedlichen Antworten dazu...
      Ich glaube, dass meine Sehnsüchte und Wünsche, in Sachen Ds wesentlich größer sind, als die, meines Herrn.
      Brote schmieren, Jacke abnehmen, mich melden, wenn ich aus dem Haus gehe, bestimmte Kleinigkeiten, die sich durch den Alltag schleichen, wie: 'ich zünde die Zigaretten an', gehe vor ihm die Treppe hoch und runter nur hinter ihm, liege als Erste im Bett...., gibt es sicher.
      Für mich ist es allerdings oft so, dass mir irgendwas fehlt... Ich kann das gar nicht so richtig beschreiben. Es dürfte halt gern, immer noch ein bisschen 'mehr' sein...
      Was 'mehr' allerdings ausmacht, ist zu diffus, um es in Worte zu fassen.

      LG Seine
      Denkanstoss:

      Ich hatte mal das Vergnügen vor 2 Jahren eine Frau kennen zulernen (sie ist nicht in diesen Forum) deren Dom ihren ganzen Tagesablauf geplant und verfolgt hat. Ohne ihren Dom war sie absolut nicht lebensfähig. Wenn er ihr nicht sagte jetzt hast du den Abwasch in der Küche zu erledigen - vergas sie das.

      Ich finde das ist schon sehr grenzwertig. Wie weit will man im Rahmen des Machtgefälle gehen? Dem passiven Part alles vorschreiben, alles durchregeln ...... das nur noch Grundfunktionen übrig bleiben?

      Wie sind eure Erfahrungen mit D/S ?
      @Master-Pegor diese Art Machtgefälle wäre mir zu viel und würde mich mit der Zeit auch unglücklich machen.

      Es ist bei uns so, das ich morgens beim gemeinsamen Kaffee trinken mit meinem Dom meinen Tagesablauf abspreche, welche Besorgungen für diesen Tag anliegen. Ab und zu gibt er mir dann zusätzlich Aufgaben. Er weiß immer, wo ich gerade bin.
      Falls dann irgendetwas dazwischen kommt (z. B. wenn was mit unserem Sohn ist) sage ich ihm sofort bescheid. Der Haushalt liegt in meiner Verantwortung, führe aber ein Haushaltsbuch, das ich ihm regelmäßig zeige.
      Was ich koche oder anziehe entscheide ich meistens selbst. Ab und zu äußert er natürlich auch Wünsche, was ich koche oder anziehen soll, denen ich sehr gerne nachkomme. Das ist so in groben Zügen unser D/S .

      Master-Pegor schrieb:

      Denkanstoss:

      Ich hatte mal das Vergnügen vor 2 Jahren eine Frau kennen zulernen (sie ist nicht in diesen Forum) deren Dom ihren ganzen Tagesablauf geplant und verfolgt hat. Ohne ihren Dom war sie absolut nicht lebensfähig. Wenn er ihr nicht sagte jetzt hast du den Abwasch in der Küche zu erledigen - vergas sie das.

      Ich finde das ist schon sehr grenzwertig. Wie weit will man im Rahmen des Machtgefälle gehen? Dem passiven Part alles vorschreiben, alles durchregeln ...... das nur noch Grundfunktionen übrig bleiben?

      Wie sind eure Erfahrungen mit D/S ?
      Dazu wäre sehr interessant zu wissen, wie weit sie sich vor der Beziehung alleine organisieren konnte.
      Auch nur als Denkanstoss, es könnte ja gut sein, dass sie erst durch ihn dazu in der Lage ist...
      Das ur weil es bei vielen als negativ dargestellt wird, sobald von aussen starke Strukturen vorgegeben werden. Es gibt ja genügend Menschen, denen es sehr gut tun würde ,würden sie so eng geführt.
      ich möchte das gern noch ein wenig ergänzen. wer mich kennt,weiss das ich extrem durchstrukturiert bin ,egal ob in meinem Alltag oder bei der Arbeit. Dies war allerdings nicht immer so, vor meiner Ehe/Beziehung war ich eher ein Ruderboot auf dem Ozean ,dass sich von den Strömungen treiben lies und sobald der Wellengang stärker wurde hin und her geworfen wurde. Ans Ziel kommt man so nicht wirklich.
      Innerhalb meiner Beziehung hat dann meine Frau das Ruder übernommen und angefangen sehr rigide Strukturen aufzubauen. Erst dann und nach diversen Meutereien merkte ich und konnte ich annehmen, dass genau diese Strukturen mir Sicherheit geben und mein komplettes Potential zum Entfalten bringen.
      Mit dieser Selbsterkenntnis trat bei mir selber ein Wandel ein und ich bin mittlerweile aus mir selbst heraus so strukturiert, dass ich die Führung von aussen nicht mehr benötige und genau das auch als meine Stärke im Beruf aber auch in nebenberuflichen Aktivitäten nutze.
      Was ich sagen möchte, von aussen kann es befremdlich wirken, aber manchmal ist auch dieses vermeintliche "Entmündigung" eine "Weiterentwicklungsmassnahme" ( mir fällt grad kein besserer Begriff ein).
      Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich durch diese Erfahrungen für die ich meiner Exfrau immer dankbar sein werde mich vom Ruderboot zum Liniendampfer entwickelt habe... ^^
      Ich bin da doch sehr nahe bei @Viva um sich hier mit dem Beispiel näher befassen zu können bräuchte es für mich persönlich mehr Hintergrund Info. Hier jetzt zu sagen ja der Dom macht den Tagesablauf für diese Sub ist mMn. zu grob dahergesagt.
      War sie denn vorher in der Lage sich selbst den Tagesablauf zu Strukturieren? Gerade die Aussage:
      "sonst würde sie das vergessen"
      Lässt ja bereits Spielraum für Spekulationen das etwas in der eigentlichen Entwicklung fehlt/ nicht mitgenommen wurde.
      Gab es denn im Leben davor überhaupt regelmäßige feste Strukturen an denen sie lernen konnte was das ist, wie das funktioniert oder fehlte das in der Entwicklung?
      Ist eine Erkrankung außgeschlossen? Denn es gibt eine doch recht große Palette an verschiedenen Erkrankungen die es betroffenen Menschen sehr schwer bis unmöglich macht einen Tagesablauf zu Strukturieren und sich daran ohne fremde Hilfe zu halten.

      Für mich hat das Beispiel so erstmal sehr wenig bis nichts mit D/s zu schaffen. Es kann sein das Dom diese Aufgabe einfach übernommen hat weil er musste und nicht weil es teil des Spiels ist oder so.
      Ich kann nur für mich sprechen - für mich wäre das genannte Beispiel undenkbar.

      Seit fast 20 Jahren führe ich den Haushalt komplett selbständig. Puh - selbst bei einem Partnerwechsel könnte ich mir schwer vorstellen hier meine Selbstständigkeit aufzugeben, wozu auch?
      Für mich hat das nichts mit D/S zu tun - ich bin ab 13 Uhr zu Hause - und mein Partner kommt oft erst nach 18 Uhr abends nach Hause.
      Ich kann noch so tief in meinen inneren Sehnsüchten kramen, aber ich finde da nichts darüber, dass man mir sagt, wann ich putze, wann ich einkaufe, was ich koche, wann ich das Haus verlasse.... :pardon:

      Für mich ist es auch undenkbar, dass ein Dom(se) gefallen dran hat bei Dingen des täglichen Lebens absolut jeden kleinen "Handgriff" vorzugeben und zu kontrollieren...oder?
      Na jaaaa..

      also das kommt sicherlich auf den Einzelnen an und auch oft auf die Konstellation. Ich muss zugeben, ich bin jemand der sehr selbstständig und im allgemeinen sehr viel Verantwortung trägt. Normalerweise sollte mir das "eigentlich ja reichen".

      Aber ich muss zugeben, dass mich manche Dinge sehr wohl reizen und mir auch gefällt, wenn ich Bescheid darüber weiß, wann er welche Termine hat, was er gerade macht usw. Das macht es mir unter Anderem leichter ggf. einzugreifen, wenn mir gerade nach anderen Dingen ist ;)

      Ausserdem kann es auch von Sub als eine Art der Wertschätzung empfunden werden, wenn das Interesse an seinem Tagesablauf gezeigt wird, er ggf. sogar unterstützt wird usw. Solch eine "Kontrolle" muss somit nicht zwangsläufig als Einschränkung wahrgenommen werden, sondern als Halt und gemeinsame Verbundenheit.

      LA

      Viva schrieb:

      @Gruenschnabel ich denke es ist weniger die Frage, ob es Spass macht sondern die Frage nach der Notwendigkeit.

      Für mich somit nicht notwenig, sondern etwas, das mich total "nerven" würde, mich einengen, mich nicht entfalten liese.

      Aber natürlich, es gibt Menschen, die brauchen diese Vorgabe oder Hilfe/Struktur.
      Es ist dann für mich dennoch sehr bedenktlich, wenn nach einer gewissen Zeit der Vorgabe/Hilfe immer noch keine Selbständigkeit bei
      Dingen des täglichen Lebens eintritt.
      also es ist mehrschichtiger. Den Hinweis von Lady Admin finde ich auch wichtig. Und es stimmt ich mag es auch gern wenn ich abhängig von der Seite auf der ich mich bewege, Kontrolle geben oder empfangen darf auch wenn es nicht unbedingt notwendig ist.

      Du sagst, dass Du es bedenklich findest wenn nach einiger Zeit die Selbstständigkeit nicht eintritt. Aber wenn die Entwicklung so gar nicht gewünscht ist, warum sollte sie dann erzwungen werden?
      Bzw. es kann auch einfach sein, dass der Rahmen so bestehen bleibt,weil gewünscht, was nicht bedeutet,dass der Geführte nicht sehr wohl in der Lage ist selbstständig zu sein.
      hmm....wenn das gewünscht wird? jein.
      Von wem und wie weit?
      "Gefährlich" wird es für mich, wenn einer der beiden Partner ohne diese Vorgabe nicht mehr klar kommt!
      Also der andere nicht aufhören kann alles vorzugeben und der zweite ohne Vorgabe des anderen nichts erledigt bekommt.
      Wie gesagt, es geht um nötige Dinge des täglichen Zusammenlebens.

      Bei Dingen, die das Leben versüßen...ähm...bin ich etwas anderer Meinung! ;)