BDSM und Sucht...Die Suche nach noch mehr "Kick"

      BDSM und Sucht...Die Suche nach noch mehr "Kick"

      Ich mache mir immer wieder Gedanken zu diesem Thema. Zugegeben, ich gehöre zu den Menschen, die ein gewisses Suchtverhalten/ -potenzial in sich tragen - immer auf der Suche nach mehr....
      Vor ungefähr 3 Jahren dachte ich, dass es nicht immer weiter gehen kann (noch mehr "Kick") und habe mich wieder auf eine "normale Beziehung" (Blümchensex) eingelassen.Natürlich ging das nicht gut, da ich durch und durch devot bin und zusätzlich noch eine masochistische Veranlagung habe.
      Wie geht es Euch damit?
      Kennt Ihr das Gefühl?
      joar...ich denk da lieber nicht ganz genau drüber nach. ich krieg nämlich auch nie genug. würd mich schon interessieren, wieso ich so bin, aber ich glaube darauf gibts keine eindeutige antwort. manchmal bin ich mir auch nicht sicher, ob ich nichtteilweise einfach die innere leere füllen wollte. habs glaube ich in nem anderen thread ("narben" ) mal erwähnt.
      Bei mir ist es ähnlich.Meine Tabuliste war vor drei Monaten auch noch länger,habe schon einige Grenzen überschritten.Frage mich manchmal,wohin das führen soll und kriege ein bißchen Angst vor mir selber.Mein Mann behält mich im Auge...
      wenn man so testet, was man alles aushält, hat das ja aber auch vorteile. die darf man nicht ignorieren. man wird z.b. sehr selbstbewusst, naja, glaub ich zumindest.
      gefährlich ist, wer schmerzen kennt...ich glaube so hat rammstein das mal formuliert. ;)
      ne, keine panik. ich frag mich auch oft genug, ob ich vielleicht nicht alle latten am zaun hab. wahrscheinlich hab ich das auch nicht, aber dann wär ich ja auch langweilig. wer will schon langweilig sein? wenn du allerdings ernsthaft ein problem damit hast, tut es schon gut, mal mit jemandem zu sprechen, der vielleicht eine ganz andere sexualität hat. hilft schonmal, um sich selber einzuordnen und die gedanken zu sortieren. außerdem hört man dann mal, was jemand "normales" davon hält, wenn man sich selber gerade als grenzwertig empfindet. mir hats zumindest beim letzten mal geholfen. ;)
      @ püppi

      Ich mag Deine offene, direkte, unkomplizierte Art sehr!!! Und ja, Du hast Recht und mich durchschaut - ich frage mich immer wieder ob ich vielleicht "nicht alle Latten am Zaun habe" :)
      Leider habe ich niemand, mit dem ich darüber sprechen kann (außer meinem Dom) und es tut sooooooo gut, hier im Forum Menschen zu treffen, mit denen ich über dieses Dinge reden bzw. schreiben kann....
      oh danke! ich bin mir manchmal nicht so sicher, ob ich mit meiner direkten art hier nicht das niveau drücke. ich geb mir nicht mal mühe beim schreiben und tipp einfach so wie ich reden würde. ;)
      also ich hab auch keine "freunde", aber immerhin im studium nette komilitonen, da hab ich einfach mal einen von zugeschwallt. der fands dann letzendlich garnicht so schlimm und da hab ich mich schon mal besser gefühlt. ich war mir aber echt nicht sicher, ob ich rausgeschmissen werde, oder ob ich weiter reden darf. war schon sehr mutig von mir. stimmt schon, dass man sowas nicht nur mit sich allein ausmachen sollte. man sieht selber ja meistens nur das schlecht.^^
      Ja Emily,

      obwohl ich weit davon entfernt bin gefährlichen Praktiken verfallen zu sein, oder gar Narben tragen, oder sonst irgendwie hardcore zu sein, weiß ich nur zu gut was Du meinst. Wahrscheinlich hilft nur immer mal wieder über sich und das was man tut nachzudenken und auch mal eine Runde stehen zu bleiben.

      Ich habe über den Aspekt mal in einer Therapie gesprochen, die ich aus ganz anderen Gründen gemacht habe. Das Gespräch resultierte in der Erkenntnis das hinter meinen Masochismus eine Portion Kompensation und Autoaggresion steckt. Ich war darüber sowas von erschrocken, hatte ich doch gerade angenommen eben nicht krank zu sein. Meine Ärztin fragte mich dann ob ich jemanden der nicht adipös ist und Abends eine Tafel Schockolade isst, um einen beschissenen Tag zu komensieren als krank empfinde. Das hat für mich alles etwas ins rechte Licht gerückt und mich beruhigt.

      Ich denke aber es lohnt sich immer mal zu überprüfen ob die Menge Schockie die man braucht noch gesundheitsverträglich ist.

      Liebe Grüße redcat

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von redcat ()

      Nicht ganz normal zu sein... das Gefühl kenne ich doch auch. Wenn man aufwächst und seine dominante Ader nicht auslebt, weil man sich lebst als krankhaft empfindet ist schon nicht so prickelnd. Aber wenn man anfängt sich zu akzeptieren geht es. Ist natürlich ein etwas langwieriger Prozess. Ähnlich einer zweiten Pubertät. Wenn dann später noch die sadistische Neigung mit dazu kommt dann geht der Spaß von vorne los. Bei den vielen Möglichkeiten Schmerzen zu bereiten dauert es, bis man seine persönlichen Grenzen und Tabus ausgelotet hat. Und vieles kickt verdammt gut. :whistling: Da fällt es teilweise schon schwer auf dem Teppich zu bleiben. Deshalb ist es notwendig sich mit sich selbst auseinander zu setzen und zu reflektieren. Wenn man erkennt, dass man ein gewisses Suchtpotenzial hat dann hilft nur das um im Alltag nicht permanent Entzugserscheinungen zu haben.
      Während der Session sieht es da schon wieder etwas anders aus. Da kommt es mir teilweise so vor als müsste ich, überspitzt formuliert, den Hulk zurückhalten. Da bin ich auf der Suche nach dem Kick und kann nicht einfach nur genießen, sondern muss auf meine Partnerin achten. Es erfordert Selbstdisziplin und ich kann mich nicht gehen lassen. Also ist der Kick und seine Intensität, den ich erleben darf, immer abhängig von meiner jeweiligen Partnerin. Ich kann immer nur bis zu dem Level gehen, das sie aushält. Deswegen spiel ich auch gern in Grenznähe. Es ist zwar immer wieder ein Drahtseilakt, aber ich könnte es mir ohne einfach nicht mehr vorstellen.
      Wer mit mir spielt, ist selber schuld.
      bruce und genau darin also in dem spielen in grnznähe liegt doch unser kick.......
      kann ich mich soweit im zaum halten? wie weit kann ich noch gehen ????
      das nicht selbst fallenlassen das ständig mit dem kopf da sein müssen das ist
      für mich das besondere...... natürlich wir könnten weitergehen.... aber under körper muss auch keine schmerzen ertragen
      aber jedesmal wenn meine Sub fliegt werde ich dafür belohnt das ich mich unter kontrolle halte .....das ich alles richtig gemacht habe
      die grenzen vielleicht etwas erweitert aber nicht wirklich überschritten habe in diesem drahtseilakt liegt der kick für mich .....
      ...... was ich noch anmerken wollte ich denke ich bin normal nur eben mit anderen vorlieben im thema sexueller neigung und das ist ein thema wie musik
      oder kunst oder literatur jedem gefällt eben was anderes
      Aus aktuellem Anlass
      Schwäbische Maultaschen haben nichts mit Maulschellen zutun
      sondern sind etwas leckeres zum essen
      :rofl:
      Liebe Emily,
      diese Fragen beschäftigen mich auch. Gerade mein Mann ist immer wieder auf der Suche nach Neuem und wir entdecken gemeinsam auch Neues, was auch Spaß macht und Befriedigung bringt. Manches ist aber im ersten Moment auch ein wenig beängstigend. Sicher weiß ich nur das mein Sex als wir uns kennenlernten noch gaaannz anders aussah als heute . Und damals wären die Dinge die ich heute als lustvoll empfinde für mich unmöglich gewesen. Also Zeit lassen, rantasten und offen bleiben ist zur Zeit unser Motto. Und wo es hinführt: ?( :rolleyes:
      lg
      LadyHawk
      Mit 18 habe ich mal in einer "Jungens Runde" gestanden und ich weiss nicht mehr wie es auf das Thema kam...aber einer fragte..."Sag mal Gizmo, könntest Du eine Frau schlagen ?"
      Ich habe damals sehr spontan gesagt.." Ja, klar wenn sie mich darum bittet sofort"...Abgesehen von dem komischen Blick die die Anderen an der Stelle auf mich geworfen haben,
      habe ich noch Tage später nachgedacht warum das so spontan kam und ob das wirklich ich war.

      Inzwischen weiss ich, dass ich keine Grenzen hätte was Dinge angeht die keinen dauerhaften Schaden verursachen würden .... Ich habe mich selbst in einigen Situationen kennen gelernt, die ich vor
      einiger Zeit niemals nie überhaupt für möglich gehalten hätte. Dass ich dazu überhaupt in der Lage wäre das zu tun.
      Der Kick ist dabei nicht nur die Reaktion auf der anderen Seite... das schon sehr sehr stark...aber trotzdem
      ist es auch meine eigene Reaktion die mich dabei kickt...
      Ein Stück den Menschen kennen lernen, der da auch noch in mir ist und der wohl kontrolliert bleibt und bleiben muss, er darf nicht losgelassen werden.
      In einer Situation habe ich mal gedacht, dass es mehr ein intellektuelles Spiel mit mir selbst ist. Der Intellekt der das Tier in Schach hält...
      Ich glaube das es nicht nur die Sub an Ihre Grenzen führt sondern auch mich selbst.
      Wobei ich auch weiss, dass ich immer einen Schritt voraus sein muss und unglaublich wach im Kopf,
      um das Ruder in dieser mentalen Gradwanderung nicht aus der Hand zu geben.

      Wo die Grenzen sind.... die Grenzen bestimme nicht ich... weil ich inzwischen weiss dass ich fast keine habe....
      die Grenzen bestimmt Sie und nur Sie... dazu muss man reden und dazu muss man fühlen...einfühlen..
      Das ist es, was diese Form der Sexualität so viel spannender für mich macht als die "normale" Form.
      Wo das endet...bestimme nicht ich...Nein das bestimmt nur Sie !

      Und ja ich habe einen Knall..... wie wir alle hier .... und ich bis echt froh und dankbar dafür ;)

      GIZMO
      die grenzen legt die Sub fest
      um das geht es hier
      ich lebe den bdsm schon seit einigen jahren und wollte in der ersten zeit immer schneller immer mehr kick erleben
      habe deswegen mehrere doms gehabt
      im nachhinein danke ich meinem ersten Dom denn er hatte sich gegen gewisse kicks gesträubt und mich deswegen
      freigegeben
      ich habe bei der findung nach noch mehr kick dann auch schlechte erfahrungen gemacht
      und ich sage auch
      lasst euch zeit und tastet euch an neues ran
      und das mit dem vertrauen eures partners
      Interessant das Thema muss ich gestehen, habe ich doch ähnliche Frage auch mal in einem anderen Forum gestellt.

      Ich wollte dabei wissen, wie weit man gehen kann / will?

      Denn selbst spricht hier der Threadautor von Sucht. Da aber eine Sucht eben dadurch bestimmt ist, dass man zwangsläufig mit der Zeit immer mehr will, wird die Frage nach dem Ende der Fahnenstange laut.

      Wie viele richtig meines Erachtens schon gesagt haben, bestimmt die Grenzen im maßgeblichen der Partner, doch auch die eigenen Grenzen sollte man dabei nicht außer acht lassen.

      Wenn man nur an den Grenzen des anderen spielt zB, kann es auch sein, das man die eigenen sehr schnell vergisst und dann kann es schnell zum Gau kommen.

      Wie ich es schon in einem anderen Thread mal beschreiben habe, bin ich selbst gern ein Grenzgänger, doch auch wenn hier der "Kick" am Höchten ist, muss ich selbst immer Obacht geben.

      Da kommt für mich nun das zum tragen, was ich in den Reden, meines eigenen Threads (anders Forum), von "alten Hasen" gehört habe. Am Anfang will man eigentlich alles mit einmal ausprobieren.

      Doch dann wenn man so einiges gemacht hat, kommt man in ein Loch. Das ist nicht unbedingt ein Absturz, sondern ein Sättigungsgefühl und wenn sich das breit macht, dann hat man auch keine Lust mehr.

      Den Kick zu suchen und die Sucht zu befriedigen ist kein Verbrechen, doch wenn ihr die ersten Anzeichen, eines solchen Gefühles bei euch merkt, dann ist es auch mal gut und man sollte einen Gang runterschalten.

      Wie habe ich es mal so schön gehört, man spielt dann im Wohlfühlbereich von beiden und beide bekommen dann auch ihre Befriedigung. (es muss ja nicht jedes Mal der Kopf weggefetzt werden :D)

      lieben Gruß Epi
      Danke Epi ,hast recht,am Anfang will man alles und sofort.Ich muss dringend einen Gang zurückschalten..

      Gizmo,mein Mann ist da mit Dir einer Meinung,er fühlt sich genauso in seiner Haut.Ich habe unterschätzt,dass es so schwer ist,auf mich aufzupassen.Wir haben die Zeit und nehmen sie uns.

      Einen schönen Sonntag wünscht Elaine
      Wow!
      Ich danke Euch allen für die vielen Antworten und Gedanken, die Ihr zu diesem Thema geschrieben habt!
      Mir ist einiges viel klarer und bewusster geworden. Aber jetzt muss ich mich erst einmal sortieren und mir ein paar Gedanken machen (reflektieren), bevor ich zu diesem Thema noch etwas schreiben kann.

      Liebe Grüße, Emily
      ein sehr interessanter beitrag emily!!

      beim lesen fiel mir erst auf, wie sehr mich das thema betrifft und warum mein freund im moment wohl ein wenig auf der bremse steht!
      vor lauter entdeckergeist würde ich am liebsten alles auf einmal erleben - kann nicht genug bekommen.
      das mit dem zeit-lassen ist sicher ein weiser rat. werde das mal auf mich wirken lassen.
      lg red
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:
      Es ist, als ob ich einen Spiegel vor mir hätte...ja, dieses Suchen und Wollen nach mehr....und das Bedürfnis JETZT das zu bekommen was ich will und mir fehlt....das kenne ich seit gut einem Jahr sehr intensiv.
      Eine Sättigung ist noch lange nicht erreicht. Meine Grenzen verschieben sich ziemlich oft und schnell aktuell. So schnell, dass ich meinen Mann zu überfahren drohe....nein, ich überfahre ihn tatsächlich!
      Er bremst mich dann und gibt mir in langen und offenen Gesprächen das Signal dass ich mich zurücknehmen muss, damit er mit mir mitkommt.
      Es ist gut, dass er den klaren Kopf behält und mich so gut kennt, dass er mich vor zu viel Enthusiasmus und zu starken Grenzüberschreitungen zurückhält, damit ich keinen Schaden nehme.
      GEMEINSAM und KLEINE SCHRITTE ist es was wir uns nun versprochen haben. Es geht nichts verloren, es wird nur gewonnen durch angepasstes Tempo.
      Geduld mit mir selber, das ist etwas was ich noch lernen muss.
      Aërien
      Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht (Oscar Wilde)