Natürliche Dominanz

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      @Cliffhanger:
      Ich kenne meine konkreten "Quellen" leider nicht mehr genau. Es war auch nie ein ausführlicher Artikel o.ä. zu dem Thema, sondern wurde hie und da mal erwähnt oder persönliche Erklärungn/Meinungen dazu. Deswegen Danke an @cuisi für den Tipp!


      @Rehlein:
      Deine Kritik an diesem Begriff kann ich gut verstehen und ist in den meisten Fällen sicher berechtigt. Auch ich kenne ihn nur im Zusammenhang mit BDSM, anderweitig wird er vermutlich nie benutzt, sondern irgendwie anders umschrieben. "Starke Persönlichkeit", "zieht einen in den Bann", "Selbstbewusst", wie auch immer.

      Lady Admin schrieb:

      Vielleicht ist natürliche Dominanz [...] eine Art "Oberbegriff" für positive Mitreißende Eigenschaften?
      Das mag sein. Für eine (natürliche) Dominanz braucht man auch immer andere Eigenschaften. Aber dieses Problem gibt es bei vielen Persönlichkeitsbeschreibungen. Und auch schon im EP wurde "natürliche Dominant" als "Gesamtheit der außenwirksamen Verhaltensweisen" beschrieben. Und noch andere schöne Wörter sind gefallen, sinngemäß etwa: souverän, vertrauensvoll, kompetent, Führungspersönlichkeit, Gelassenheit und und und. Von mir auch kann man auch Wörter wie charismatisch, charmant oder authentisch dazu nehmen.

      Wobei wir bei dieser Auflistung wieder einige Wörter hätten, die m.E. niemand zur allgemeinen Selbstbeschreibung nutzen sollte. Niemand tritt immer und in jedem Bereich souverän auf, hat für alles genügend Kompetenz, und wen ich charmant finde, möchte ich bitte selber entscheiden. Allgemein klingen für mich alle positiv gemeinten Eigenschaften immer sofort überheblich, wenn sie nicht in einen schönen Kontext stehen. "Natürliche Dominanz" bildet da ganz und gar keine Ausnahme.
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)

      Lady Admin schrieb:

      Vielleicht ist natürliche Dominanz auch nur ein BDSM-Synonym für "besonders charismatisch", "authenthisch" usw... vielleicht sogar eine Art "Oberbegriff" für positive Mitreißende Eigenschaften?

      Als Synonym würde ich es nicht bezeichnen, da Synonyme ja einen ähnlichen Bedeutungsumfang haben.
      Die Definition dieser Eigenschaften ist doch sehr individuell. Was Person A als charismatisch, authentisch etc. empfindet kann Person B ganz anders empfinden. (z.B. Für Person A ist es ein echtes Lachen und für Person B ein aufgesetztes Lachen.)
      Daher ist für mich die persönliche Wahrnehmung der entscheidende Faktor. Wobei ich dann eher charakterisierende Adjektive wähle als von natürlicher Dominanz zu sprechen.

      Viva schrieb:

      Sobald natürliche Dominanz in den Mund genommen wird kommt es bei mir erstmal zu einer reflexartigen Skeptik ,weil es gerade in BDSM Kreisen gern von den (in meinen Augen ) Falschen genutzt wird.
      Genauso reagiere ich auch instinktiv... Männer, die gleich im ersten Satz von sich geben, sie seien "natürlich dominant", müssen das tatsächlich betonen...

      Dominant ist ganz einfach die Fähigkeit, andere zur Unterordnung zu zwingen. Ob diese nun angeboren oder erlernt ist, ist ja schwer zu unterscheiden und unerheblich.
      Wofür jenes "natürlich" stehen könnte, wäre vielleich, dass dieses Verhalten nicht gekünstelt und aufgesetzt wirkt. Nur in diesem Fall - also wenn das Ganze etwas lächerlich wirkt -, beherrscht derjenige ja gerade nicht die gewünschte Fähigkeit - ist also überhaupt nicht dominant.

      schneewittchen.10 schrieb:

      Dominant ist ganz einfach die Fähigkeit, andere zur Unterordnung zu zwingen.
      Kann man nicht besser sagen "zu bringen", statt "zu zwingen"?

      Zwingen würde ich eher mit Gewalt und Nicht-Einvernehmen in Verbindung bringen. Oder bin ich da zu spitzfindig?
      "I don't exist when you don't see me
      I don't exist when you're not here"
      Ich Springe mal auf den Punkt Wahrnehmung von @Lady Admin auf.

      Die Dominanz oder "angenehme" Ausstrahlung einer Person hängt für mich zu einem großen Teil von dem ab, was sein/ihr Gegenüber als Dominat/angenehm empfindet. Es gibt sicherlich Menschen, die ein lautes Auftreten als Dominanter empfinden als die "stille Dominanz" von der Anfangs mal die Rede war.

      Unsere Meinungsbildung wird so stark von unserem Unterbewusstsein mitbestimmt, das wir nur selten wirklich sagen können was uns genau an Person A besser gefallen hat, als an Person B. Ich habe mal eine Studie gelesen (hab gerade gesucht, leider nicht gefunden) in der, Professoren unterschiedlicher Fachrichtung, Gast-Vorlesungen, einmal in Anzug und dann in "lotter" Klamotten gehalten haben. Die Vorlesungen waren immer die gleichen, aber halt Fachspezifisch. Die Klamotten wurden von der Studie vorgegeben. Thema der Studie war: Autorität irgendwas.. (ich bekomme es nicht mehr zusammen. ^^)

      Die Studenten der einzelnen Fachrichtungen wurden in Gruppen aufgeteilt und jede Gruppe durften nur jeweils zu einer Vorlesung. In den "Business" Fachrichtungen wie zb VWL/BWL und Jura (waren noch mehr, weiß aber nicht mehr genau welche) ist der Prof im Anzug besser angekommen. Die (meisten) Studenten haben ausgesagt er wäre Kompetent, Inspirierend usw. das Thema der Vorlesung wäre hoch interessant gewesen etc. Die Aufmerksamkeit war durch die Bank höher und es gab kaum Störungen im Raum.
      Studenten die von den "lotter" Prof eine Vorlesung bekamen, haben ausgesagt, dass der Prof unfähig wäre. Der Vorlesungssaal war unruhig, die Studenten haben weniger stark das Thema verfolgt und es gab oft Zwischenrufe.
      Die Vorlesungen waren Identisch. Es wurden die gleiche Medialen Hilfsmittel, Handouts usw verwendet. Die Studenten haben einfach nur nicht das bekommen, was ihrer Vorstellung entsprochen hat.

      So ähnlich sehe ich das auch im Bezug auf dieses Thema hier im Thread. Es gibt Menschen, die bringen andere dazu ihnen aus der Hand zu fressen, ohne sich anstrengen zu müssen, aber es müssen eben "kompatible" Typen Mensch auf beiden seiten sein.

      Um mal ein extrem Beispiel zu geben: Ein ultra Punk wird sich, auf keinen Fall, von einem Banker etwas sagen lassen, egal wie Dominat/Charismatisch/wasauchimmer der Banker ist. Da Prallen einfach 2 zu verschiedene Sichtweisen aufeinander. Aber ja, hier handelt es sich um ein Extrem beispiel.

      Im BDSM-Kontext (und im normalen Täglichen Leben), kommt eine abgeschwächte Version diese Beispiels ins Spiel. Wie ich schon eingangs Erwährte, mag Sub es vielleicht wenn Dom sich aufplustert und laut ist. Vielleicht ist es genau das was Sub schon immer sucht, eine/einen Dom, die/der einen Raum betritt und ihn sich "gewaltsam"(mit fällt kein schöneres Wort ein) an sich reißt. Sub zwei, empfindet dies möglicherweise als aufschneiderisches oder fakes Verhalten. :pardon:
      Jedem so wies schmeckt. ^^

      Es kommen einfach zu viele Faktoren zusammen um da meiner Meinung nach wirklich Konzens finden zu können.
      Der TO hat seine Meinung für mich schön erklärt, aber wirklich zustimmen kann ich ihm Leider nicht.

      PS: Finde es immer komisch, das Dominates Verhalten in nicht BDSM Situationen automatisch bedeutet, dass die Person eine/einen Klasse Dom abgeben würde. Es gibt doch mehr als genug Subs die im Alltag auch mal sehr Dominat sind. Kann natürlich sein, dass ich da was falsch gelesen habe, als ich Quer die Posts durchgegangen bin. ^^ Falls ja, hier schon mal Sorry. =)

      PPS: @Cliffhanger Hier ist ein vereinfachtes Bild des Introvertiert seins, dass ich persönlich als sehr zutreffend empfinde.
      img01.deviantart.net/b45c/i/20…ble_by_sveidt-d5b09fj.jpg
      Hufflepuff in the streets, Slytherin in the sheets...
      #50NerdsofGrey

      Wenn jemand Rechtschreibfehler findet, kann Er/Sie, sie gerne behalten! :thumbsup:
      Ich finde schon, es gibt eine natürliche Dominanz und ich finde @Phylax hat das schon wirklich schön beschrieben und sich Gedanken dazu gemacht.

      @LadyAdmin, weshalb du allerdings dieses als Charisma beschreiben würdest und dabei eine Abtrennung machst, verstehe ich nicht ganz, denn Charisma ist für mich persönlich :Austrahlung.
      Man spricht auch oft davon, jemand strahlt eine natürliche Dominanz und beschreibt damit, die Ausstrahlung dieser Person, ich würde daher natürliche Dominanz und Charisma gar nicht so weit voneinander entfernen.
      Ich finde hingegen auch nicht, wie du es beschreibst, dass man in Führungsseminaren Natürliche Dominanz erlernt, in diesen Führungsseminaren geht es um Selbstreflexion und zu lernen, wie man sich sachlich durchsetzt. Dies kann aber so gut wie jeder mit dem richtigen Coaching lernen.
      Dominanz kann man dort nicht lernen, nur scheinbare.


      Natürliche Dominanz lässt sich durch körperliche Test sogar messen.
      Dennoch würde ich meine Denkweise gerne anhand eines Beispiels etwas verdeutlichen:

      Eine Person betritt den Raum, alle drehen sich um und freuen sich vielleicht, dass diese Person da ist.Wir nehmen instiktiv diese Person als dominierend, herausstechend war,aber durchaus als angenehm. Dies bezeichnet man auch als "wirkende Dominanz."

      Das ist bei charismatischen Persönlichkeiten der Fall, darum meine ich dass ich dies auch nicht trennen würde, Charisma und natürliche Dominanz.
      Nun eine unangenehme Variante davon.

      Eine Person kommt in einen Raum, und pfeift erst mal alle zusammen= unangenehme Dominanz,bestimmende Dominanz ,diese ist aber erlernt!

      Somit ist Dominanz nicht gleich Dominanz .
      Dominanz ist nicht gleich dem anerlernenten Durchsetzungsvermögen,dazu braucht man erst einmal eine natürliche Dominanz, die durch verschiedene Dinge beeinflusst wird und verschiedene Eingangskanäle hat.
      Zum einen " Fühlen" dazu kommt ein Verbunden sein mit der eigenen Emotion "Ich selbst"(also sich zu fühlen) und wichtig auch der Wille bestimmen zu wollen
      und nicht auch zuletzt die Überzeugung, das Richtige zu tun,also die internale Referenz . Alles dieses erfüllt meiner Meinung nach die Grundvoraussetzung für Durchsetzungsvermögen und somit auch für natürliche Dominanz.

      Natürlich dominante Meschen sind für mich niemals laut, aber ich höre sie.
      Sie sind leise und überzeugen alleine durch ihr Sein.
      Ich finde , wer ganz laut schreien muss um dominant zu sein, oder wahrgenommen zu werden, ist meilenweit weg, natürlich dominant zu sein- er hat lediglich eine Wunschvorstellung von dem wie er gerne wäre.
      Natürliche Dominanz gibt es für mich und sie ist durchdingender , wenn sie echt ist.
      Gewisse Verhaltensweisen kann man sich sicher antrainieren, doch irgendwann fällt man dadurch in gewissen Situationen auf.
      Das war meine Meinung dazu,

      lg OneforallSeason
      Never look eager. ...

      Gentledom schrieb:

      Sollte es so etwas wie eine natürliche Dominanz geben, was ich selber durchaus bezweifel, dann würde ich es so verstehen, dass es eine Dominanz ist die in sich ruht. Sie ist nicht aufgesetzt oder muss unterstützt werden. Sie ist vorhanden und muss nicht extra abgerufen werden. Sie ist einfach vorhanden und wurde nicht forciert.

      Das ist in etwa das, was ich meinte.
      Menschen mit "natürlicher Dominanz" brauchen keine Schulungen, um dominantes Verhalten an den Tag legen zu können. Sie TUN nicht in bestimmten Situationen dominant, sondern SIND es einfach. Unbewusst, mitunter sogar ungewollt und ohne damit etwas zu bezwecken.
      Wobei ich allerdings auch denen zustimme, die es merkwürdig finden, wenn jemand sich selbst als "natürlich dominant" bezeichnet...

      Lady Admin schrieb:

      ...


      Ich finde den Punkt der WAhrnehmung in diesem Zusammenhang sehr wichtig.

      Einige haben ja bereits geschrieben, dass natürlich für sie bedeutet, dass es nicht gespielt wirkt, sondern eher selbstverständlich und automatisch.

      Ich finde das ziemlich interessant, da ich selbst auch kaputte Sensoren habe und ebenfalls noch nie jemanden so wahrgenommen habe. Um so spannender ist es, von Euch solche Erfahrungen zu lesen.


      ...

      Nun, ich selbst bin schon gelegentlich auf Menschen getroffen, die nicht nur total dominant auf mich wirkten - sondern auf Nachfrage gar abstritten, auch nur ansatzweise dominant zu sein. ;)
      Sie waren sich ihrer Wirkung auf andere scheinbar gar nicht bewusst... :pardon:
      @Gentledom, weshalb genau bezweifelst du eigentlich, dass es natürliche Dominanz gibt?

      Ich finde eine Erklärung immer noch ganz gut , weshalb der eine so oder der andere so denkt, so kann man auch die andere Seite immer mal besser verstehen und bekommt auch neue Einblicke, es ist doch nichts schlimmer als festgefahren an den eigenen Mustern zu kleben. :)
      Mich interessiert das, denn ich finde das Thema hoch spannend, nicht nur im Kontext, was BDSM angeht.
      Never look eager. ...
      Huhu @OneforallSeason

      wieso Abgrenzung? Ich glaube, es gehört schon dazu. In solchen Seminaren lernt man auch ein gewissen selbstsicheres Auftreten, das ggf. als Dominanz verstanden werden kann - zumindest war das der Gedanke, den ich dabei hatte. Genauso lernt man Gesprächsführung, schult auch seine Aufmerksamkeit gegenüber anderen Personen etc. pp. Die Vielzahl der Möglichkeiten je Schulung ist recht groß :) Dabei geht es meist gar nicht um sachliche Argumentation, sondern eben oftmals um zwischenmenschliche Beziehungen und Verhaltensweisen.

      Wie ich bereits mehrfach gesagt habe: Mir ist noch nie jemand untergekommen, den ich oder andere in meinem Umfeld als "natürlich dominant" bezeichnet hätten und ich bin recht viel rum gekommen bzw. komme recht viel rum - ob nun beruflich oder privat. Vielleicht liegt es tatsächlich an kaputten Sensoren :)

      Deshalb bin ich ja so dankbar über Eure Sichtweisen, denn wie sagt man so schön: Was der Mensch nicht kennt... ;)

      Du schreibst:

      OneforallSeason schrieb:

      Natürliche Dominanz lässt sich durch körperliche Test sogar messen.
      das würde mich interessieren. Gibt es dazu Informationsquellen, die man sich mal anschauen / durchlesen kann? Es würde mich wirklich brennend interessieren, wie solche Tests aussehen und was für Ergebnisse da rauskommen.

      Danke :)

      LA
      Ich bin vor meinem inneren Outing ein paar mal dominanten Personen begegnet und habe mir da auch durchaus gedacht: Wow, der ist aber dominant! Aber niemals hätte ich jemanden als Dom bezeichnet. Das kommt erst, wenn man sich mit BDSM beschäftigt. Also.... ich habe diesen Ausdruck verwendet.

      und...ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der keine Anlage einer natürlichen Dominanz hat, die auch so lernen kann. Man kann sicher lernen zu Führen, aber Dominanz in unserem Sinn, braucht mMn eine angeborene Anlage.
      Ich bin eigentlich ganz anders, aber ich komme so selten dazu.
      Ödön Horvath
      @LadyAdmin, ok wenn du diese Seite beleuchtest , finde ich hast du mit deiner Aussage Recht, ich habe das für mich in Bezug zur natürlichen Dominanz gesetzt und nur aus dieser Seite beleuchtet, für mich war in erster Linie auch wichtig auch keine Abgrenzung zwischen Natürlicher Dominanz und Charisma zu machen.
      Auf der anderen Seite denke ich auch, natürlich dominante Menschen würden vielleicht ein solches Seminar nicht belegen aber auch ich habe solch ein Coaching hinter mir aber wenn ich mal darüber nachdenke im alltäglichen habe ich auch eine durchaus dominante Ader, somit muss ich dir Recht geben ,an der Stelle.

      Gut dass man immer mal zwei Seiten beleuchten kann..

      Das mit den Test wurde an Tieren getestet, an Hunden und Alpha Tier Verhalten von Wölfen , dabei unterschiedliche Hormonwerte unter anderem Testosteron bestimmt und unterschiedliche Aktivität des Gehirns festgestellt.Wenn ich den Artikel noch habe, schicke ich den mal per PN.
      Never look eager. ...

      Rehlein schrieb:

      Ich sehe den Ausdruck 'natürliche Dominanz' auch kritisch. Oder belustigt.
      Für mich ist das einfach eine BDSM-typische Floskel, die vorwiegend gebraucht wird um sich von den anderen, "schlechteren" abzuheben. Kommt direkt hinter "ich mache/bin ... aus der alten Schule". Ich persönlich frage mich immer, warum man meint diese Information mitteilen zu müssen. Wenn mich seine dominante Ausstrahlung eh in die Knie zwingt, muss er es mir dann ja nicht nochmal sagen, oder?
      Und das ist so klischeehaft, das ich Leute, die solche Ausdrucksweisen nutzen um sich selbst zu beschreiben, leider nicht ganz so ernst nehmen kann. Ohne dass ich damit jemanden kränken möchte.
      Als ich @Phylax kennen lernte, hat er sich tatsächlich NICHT so vorgestellt: "Hallo, ich bin XY und übe jetzt auf dich meine natürliche Dominanz aus." ...und ich bin bei seinem Anblick nicht gleich in die Knie gegangen. Bei manchen weiß ich nicht, wie sie sich die Welt vorstellen - so geht doch niemand durchs Leben.

      Er war ruhig, ich bin gesprungen wie ein Flummi. Wir hatten wochenlang eine ganz "normale" Beziehung. Kein Druck, kein Schlagen, überhaupt nicht so, wie ich mir so eine BDSM-Beziehung vorgestellt habe. Ich bin eine starke Frau und gewohnt mich im Leben durchzusetzen. Damals habe ich ihm sogar gefragt, ob er sich sicher sei, dass er dominant veranlagt sei. Er hat nur gelächelt und "ja" gesagt.
      Er hat es ganz ohne Druck geschafft, mein Herr zu werden - nur mit Ruhe und seiner (ja, sehr stillen) Dominanz. Mittlerweile gibt es NICHTS, was ich nicht für ihn tun würde.

      schneewittchen.10 schrieb:

      Dominant ist ganz einfach die Fähigkeit, andere zur Unterordnung zu zwingen.
      Er gibt weder Aufgaben noch braucht er Strafen. Er wird weder laut noch war er jemals böse, zornig oder sonst etwas in diese Richtung. Trotzdem hat er es geschafft, dass ich mich ihm völlig unterordne. Fast ohne es zu bemerken war er auf einmal in meinem Leben allgegenwärtig. Ohne den geringsten Zucker würde ich ihm nicht nur mein Leben, sondern auch das meines Kindes, oder allen anderen Menschen, die mir wichtig sind, anvertrauen.

      Ich habe keine Ahnung, wie er es angestellt hat, aber gezwungen hat er mich sicher nicht.

      derDaken schrieb:

      Es gibt Menschen, die bringen andere dazu ihnen aus der Hand zu fressen, ohne sich anstrengen zu müssen, aber es müssen eben "kompatible" Typen Mensch auf beiden seiten sein.
      Danke!

      Ich weiß, dass ich ganz, ganz großes Glück habe!
      Da ich im Versuch als Dom den Erwartungen meiner Freundin (nenne sie an dieser Stelle bewusst nicht Sub) leider nicht gerecht werden konnte, habe ich mich auch etwas mehr mit dem wieso, weshalb, warum befasst. Obwohl mir auch vorher schon klar war, das ich eher nicht so unbedingt der dominante Typ bin.

      Dominant ist man, oder man ist es nicht. Ich finde da gibt es - wenn überhaupt - kaum Abstufungen. Und wenn man "es" ist, dann muss es wohl ein natürlicher Wesenszug sein (dessen Ausprägung sich durch weitere Faktoren steigern kann)... Man kennt das ja von Personen die einen Raum, einen Saal, eine Halle oder gar ein Stadion betreten und sofort den gesamten Raum mit ihrer Präsenz Ausfüllen, alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen ... die Person sagt vielleicht noch nicht mal etwas und dennoch verstummen ALLE, denn die Person könnte ja gleich etwas wichtiges sagen oder tun ...
      Ich würde dieser Fähigkeit jedoch nicht allein die Ausstrahlung, das Charisma zugrunde legen. Denn das nutzt gar nichts, wenn die Person dann da steht und anfängt unsicher zu stammeln ... nein es muss mehr dahinter stecken, eben eine ausgeprägte Führungsqualität, welche diesen "Alphatieren" zugrunde liegt ... und diese Führungsstärke wirkt letztlich auch auf die Ausstrahlung zurück, das Erscheinungsbild kann dabei noch eine Rolle spielen, aber nur eine untergeordnete.

      Mal ein Beispiel, stellt Euch diesen Marc Zuckerberg mal als Azubi einer Fasadenreinigungsfirma vor ... welche Ausstrahlung hätte er wohl, wenn er einen Saal betritt? Als normaler kleiner Azubi, hätte er eben auch nicht diese gewisse Selbstsicherheit ... vor einem großen Publikum "irgendwas schlaues zu sagen" ... rein optisch ist der Kerl ein Bübchen, wie viele andere ... Jobs, Gates zu ihrer Zeit genauso ... der überwältigende Erfolg, welcher hier und da schon mal in Dollars gemessen wird, hat bei diesen Personen ohne Zweifel einen Rückkoppelungseffekt auf deren Ausstrahlung ... und natürlich auf deren Selbstsicherheit ... ich meine wer will einem noch ans Bein pinkeln, wenn man so viel Kohle und Wirtschaftsmacht hat, das man nahezu alles und jeden damit manipulieren oder gar kontrollieren kann ... sogar Regierungen ... das Wissen um diese Macht, macht ohne Zweifel selbstsicher.

      Kennt Ihr einen in der Öffentlichkeit unbekannten und trotzdem charismatischen Langzeitarbeitslosen? Wäre dann wohl eher ein außerordentliches Ausnahmephänomen ...
      @rubbi

      Nachdem du beide Absätze zitiert hast, gehe ich davon aus, dass du dich doch etwas gekränkt fühlst - das wollte ich nicht.
      Meine Erfahrung sagt, dass es durchaus einige Menschen gibt, die einem ihre "natürliche Dominanz" als Selbstbeschreibung ungefragt aufs Auge drücken. Ich bin mir sicher, dass du einige entsprechende Anzeigen in der Community finden kannst :)

      Mit der Beschreibung, was es in mir auslöst, wenn jemand diese Ausdrucksweise nutzt, wollte ich niemanden abwerten. Du scheinst mit deinem Partner glücklich zu sein und das ist es, was zählt.
      Jedem ist sein Geschmack halt selbst vorbehalten. So wie manche Raucher als Partner mögen und es für andere ist es ein NoGo ^^
      @rubbi: Danke! Ich glaub, ich hab kaum jemals ein schöneres Kompliment bekommen. <3

      @Rehlein: Ich verstehe Deinen Frust bezüglich unrichtiger und unrealistischer "Selbstanpreisungen". Aber ich glaube, Du schüttest hier trotzdem "das Kind mit dem Bade" aus ...

      Sicher ist es eine ebenso alte wie richtige Weisheit, daß Suchende, vor allem dann, wenn ihnen bestimmte Eigenschaften ganz und gar fehlen, versucht sind, diese Eigenschaften "herbeizureden", beziehungsweise übermäßig zu betonen.

      Insofern hast Du sicher uneingeschränkt recht, wenn Du davon ausgehst, daß in je größeren Lettern "ich bin natürlich dominant" in einer Selbstanpreisung steht, diese bei der betreffenden Person umso weniger vorhanden sein wird. Ich glaube allerdings, daß dies für die allermeisten mehrheitlich bei der jeweiligen Zielgruppe als positiv empfundenen Eigenschaften gilt.

      Das alles heißt aber nicht, daß "natürliche Dominanz" nicht existieren würde oder eine BDSM-typische Floskel wäre. Meiner Meinung nach gibt es sie, wie im EP beschrieben, recht oft und meistens ohne jeglichen BDSM-Zusammenhang ...

      @all: Danke für den Denkanstoß mit den "Alphatieren". Der ist eigentlich sehr naheliegend und schlüssig - nur bin ich von selber noch nie drauf gekommen ...
      Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere. Laotse
      Mit dem Begriff konnte ich nie viel anfangen. Die Antworten finde ich aber sehr interessant und gebe nun auch mal meinen Senf dazu :)

      Dominanz kann meiner Meinung nach alles und nichts sein, hängt irgendwie davon ab, wer darauf reagiert.
      Aber auch jemand, der rumschreit, kann einschüchternd wirken oder erzielen, dass geschieht, was er möchte. Man denke an die "lieben" Sportlehrer oder die bösen Chefs. Beispiel Schulzeit: Die Hausaufgaben habe ich immer bei den Lehrern gemacht, die tierisch sauer wurden, wenn man nichts vorzuweisen hatte und bei denen, die mir ads Gefühl gaben, es sei wichtig und ich sei gut, wenn ich die Aufgaben erledige.
      Der Unterschied ist eben, dass man jemanden, der seine Wünsche ruhig und sympathisch zu vermitteln versucht, eher akzeptiert und die Wünsche lieber erfüllt.

      Trotzdem habe ich auch schon Menschen erlebt, die ich gleich als dominant wahrgenommen habe. Sie sahen entweder a) atemberaubend gut aus und traten selbstsicher auf, b) traten einfach nur sehr selbstsicher auf und c) sind stark auf ihre Mitmenschen eingegangen, sich jedoch nicht von ihnen vereinnahmen lassen (ok, ... viel Interpretationsfreiraum^^). Hätte derjenige diese Verhaltensweisen aber nicht irgendwann erlernt, so würde er nicht so wahrgenommen werden. Schönheit durch z.B. symmetrische Gesichtsformen, passende Proportionen usw., die von Natur aus gegeben wurden, würde ich als etwas natürliches bezeichnen.

      Ich ordne mich gerne unter, auch in Gruppen. Wenn ich merke, dass nichts vorangeht, bin ich aber häufig die stille aber treibende und motivierende Kraft, die die Führung übernimmt und durch Ermutigung versucht die anderen zu motivieren. Das klappt bisher immer echt super. Bin ich jetzt dominant oder devot? Ist das dann natürliche Dominanz, weil ich automatisch die Führung übernehme und jeder folgt? Nach einer Definition, die weiter oben genannt wurde von @Unruly : Ja. Oder nicht?

      Unruly schrieb:

      Nun, ich selbst bin schon gelegentlich auf Menschen getroffen, die nicht nur total dominant auf mich wirkten - sondern auf Nachfrage gar abstritten, auch nur ansatzweise dominant zu sein.
      Sie waren sich ihrer Wirkung auf andere scheinbar gar nicht bewusst...
      Vielleicht muss man dabei auch zwischen sexueller Dominanz/Devotion und einer in anderen Situationen unterscheiden?

      Mein Partner ist etwa der netteste Typ, den man sich vorstellen kann und lässt mich immer die Filme aussuchen :) Trotzdem ist er dominant. Würde ich ihm diese Dominanz aber aberkennen, indem ich einfach nicht mehr seinen Befehlen/Wünschen Folge leiste und mich ihm in jeder Hinsicht widersetze, wäre er wenigstens für mich nicht mehr dominant. Könnte ich, will ich aber nicht. Das heißt, hier ist der Wille zur Unterwürfigkeit/Devotion gegeben.
      Worauf ich hinaus möchte (vereinfacht): Dominanz existiert nur dann, wenn der andere gewillt ist, sich unterzuordnen. Dafür gibt es viele Einflusfaktoren - wie etwa Macht, ein höherer Status, damit einhergehend die Möglichkeit Lob und Strafe zu verteilen und bestimmt ganz viele mehr.