Warum ist Essen eigentlich so ein hochemotionales Thema?

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      Weil es schon in der Kindheit mit Emotionen verbunden wird.

      Schau:

      Kind weint weil Knie blutig geschlagen -> Pflaster und Keks.

      Zahnarzt/ Kinderarzt: tapfer Impfung weggesteckt, am weinen -> Lolli.

      Zimmer aufgeräumt etc: Schokolade o. ä.

      Als Teenager der erste Liebeskummer -> Eiscreme, Chips, ...

      Essen = Trost oder Belohnung die Verbindung zu Emotionen ist da.
      Keine Gurke, kein Apfel nööö Schnucksachen!
      seine
      Weil in unserer Gesellschaft für manche Essen schon eine Religion ist.
      Es geht nicht mehr darum,zu essen, um zu überleben, wie es früher für die meisten Menschen galt.
      Heutzutage leben wir in einer Überflussgesellschaft.
      Jeder kann wählen, was und wie er ißt.
      Dazu kommt, dass gleichzeitig der Glaube schwindet.
      Also erheben viele Essen zu ihrem Glauben: "Nur, wer so ißt wie ich, ißt richtig."
      Und weil man nicht falsch liegen möchte, wird das eigene Essverhalten vehement und teilweise fanatisch verteidigt.
      "Ich bin das Gute und die anderen die Bösen" lautet dann das Motto.
      Dazu kommt der von den Medien verbreitete Körperkult.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Weil Essen auch eine geschlechtsspezifische Komponente aufweist. Ich habe mein Abi an einem Mädchen-Gymnasium gemacht. Dort gab es regelmäßig den Wettstreit wer am wenigsten isst. Ich kenne Frauen, die gar nicht oder nur sehr ungerne in der Öffentlichkeit essen.
      Mir ist es schon passiert, dass meine Bestellung im Restaurant kommentiert wurde. So nach dem Motto: "Na, da hat die Dame sich ja einiges vorgenommen. Höhö." Ja, danke auch, ich bin 1.80 groß und werde nicht nur von einer Suppe satt!
      Auch Männer müssen sich solche Sachen anhören. Ein Freund von mir ist Vegetarier. Auf wirklich jeder Grillfeier wird er von den anderen Männer deswegen belächelt und es werden Witze gerissen.
      Essen ist ein hochemotionales Thema weil mit Essen Emotionen verknüpft sind.

      Essen schüttet Hormone aus - Zucker vor allem Glückshormone und macht damit gesund zufrieden, glücklich.
      zu wenig Essen schüttet auch Hormone aus, und macht Aggressiv, Müde oder deprimiert.

      Manche Nahrungsmittel beeinflussen den Hormonhaushalt sehr direkt und können auch Lust, Euphorie oder aber auch Trauer und Wut auslösen.

      Dazu kommt, wie schon erwähnt wurde, dass wir geprägt sind. Wer als Kind für eine Leistung Süsses bekommen hat und zum Trost Schokolade, der verbindet durch den Automatismus Süss mit Erfolg und Schokolade mit Trauer und schon wird das Essen zur Psychotherapie.

      Dazu kommt, dass wir in einer Gesellschaft leben wo dick sein geächtet wird, gleichgesetzt mit Faulheit, seelischer Gemeinheit (Bösewichte sind oft dick, Helden meist dünn) Niederträchtigkeit, mangelnder Selbstbeherrschung etc. Und dem gegenüber steht der Trieb dick zu werden um zu überleben und dem Rausch der Hormone wenn man isst. Das Essen zu ächten ist ähnlich gemein wie Sexualität zu ächten. Und während es Asexuelle Menschen gibt, wäre mir neu, dass es Menschen gibt die gar nichts essen 8sofern sie können), es betrifft also jeden

      Und es hat sogar was Religiöses...Leib Christi und so ^^
      In meinen Augen und meinem Kenntnisstand nach ist das so weil die Nahrung die wir uns zuführen die Emotionen beeinflusst und unsere Emotionen beeinflussen was wir an Nahrung zu uns nehmen.

      Beides steht in einer Art Wechselwirkung.
      Nun ja, es ist vermutlich ganz einfach: Essen ist neben Atmen so ziemlich das einzige, was wir wirklich tun müssen. Schon aufgrund dessen kommt dem eine herausragende Bedeutung zu. Und dann haben wir freilich, jeder für sich, ein gewisses Ernährungsdogma entwickelt - im Laufe unseres Daseins. Das was wir essen, wird von anderen wahrgenommen und beurteilt, ebenso verfahren wir selbst. Ob wir nun toleranter sind oder nicht. Wir definieren uns auch darüber, wie und was wir essen - es widerspiegelt einen Gutteil unserer persönlichen "Kultur", unserer Ethik. Und das führt zu den gemeinten Diskrepanzen ...
      Und ganz ehrlich: Ein Stück weit kann ich das auch gut verstehen!
      Geht etwas in Richtung OT - aber ich stelle gerade fest, dass für mich essen aus ganz anderem Grund hochemotional ist - ich stelle die Ernährung um, das ist aber eine Arbeit die als längerfristig zu betrachten ist.
      Denn die Gefühle die Essen auslöst, löst es später immer wieder aus.
      Gerade im Urlaub: Kanelstang in Dänemark - etwas was zu jeden Urlaub dazu gehört - quasi Tradition..
      Nur Satt wird man von einem
      Kleinen Stück nicht...
      Es gehört dazu, aber jetzt muss(te) ich lernen das es eigentlich nicht gut für mich ist.

      Das heißt freilich nicht das ich mir nicht was gönne - aber so Fallen lauern für mich überall
      Wo ich entschieden muss ob ich der Emotion oder der Logik recht gebe.

      Essen ist das was Säuglinge bekommen wenn sie unruhig sind - essen bestimmt alles - daher auch emotional.
      „Der leere Wunsch, die Zeit zwischen dem Begehren und dem Erwerben des Begehrten vernichten zu können, ist Sehnsucht.“

      Immanuel Kant

      Ja warum ist essen so ein hochemotionales Thema?
      Es gibt da ein Sprichwort : "Essen und trinken hält Leib und Seele zusammen."
      Das trifft es ziemlich gut. Auch sagt man: "Von essen und trinken hat sich schon mancher ernährt."
      Ich für meinen Teil sehe es ähnlich wie meine Vorschreiber, essen ist etwas elementares. Ich koche und bekoche super gern meine Lieben zu hause. Weil: "Liebe geht durch den Magen."

      Liebe Grüße

      Miss C
      Warum es für mich emotional ist?
      Mir wurde mal gesagt, dass ich mich selbst damit konditioniert habe, weil ich oft Dinge sage wie
      "Ooooh, mit Essen ist gleich alles viel besser!"
      oder
      "Wir essen erst mal was und dann finden wir eine Lösung für das Problem"
      oder
      "Zur Belohnung gibts ein Eis!"


      Richtig Ärger gab es dann, als mal eine Tochter (11) von einem Freund meine Worte wiedergab (und mir unterstellt wurde, ich würde auch sie schon konditionieren... ?( )

      Mir ist das vorher noch nie aufgefallen :huh:


      Naja...
      und manchmal nervt es mich auch einfach nur. Das Essen. Zum Beispiel dann, wenn ich wieder mal feststelle, dass ich einfach nicht kochen kann! :pardon:
      Zuckersüße Grüße,



      P
      oppy :blumen:

      Poppy schrieb:

      Naja...
      und manchmal nervt es mich auch einfach nur. Das Essen. Zum Beispiel dann, wenn ich wieder mal feststelle, dass ich einfach nicht kochen kann!
      Ohne ins OT abzugleiten - "Kochen" muss nicht aufwändig sein, um etwas Gutes hervorzubringen. Das Wichtigste scheint mir Muße und die Bereitschaft, sich selbst bewusst etwas Angenehmes zu gönnen. Letztlich braucht es nicht mehr als ein paar wenige frische Zutaten - und vielleicht 15 Minuten "Quality time", wie man so schön sagt :)

      In dem, wie uns was wir essen, zeigt sich ein Gutteil unseres Wesens. Ich finde es ganz schlimm, wenn Menschen mehr oder minder beiläufig etwas "in sich hineintun", in Stress futtern, in sich hineinschlingen. Das zeugt von wenig Respekt sich selbst gegenüber. Zumindest ist das meine Meinung.

      Und da trennt sich natürlich auch die Spreu vom Weizen ...
      Dass das Thema Essen ein sehr sensibles ist, habe ich erst erfahren, als bei uns der Nachwuchs da war.

      Es ist schlicht und ergreifend Macht. Wie fühlt sich denn eine Mutter, deren Kleinkind den Brei verweigert, der am besten noch selbst gekocht ist?
      Vielleicht sogar über mehrer Tage und wenig isst (was ja zeitweise absolut normal ist)?
      Wie fühlt man sich?
      Machtlos u in der Not nicht wissen was tun.
      Du glaubst dein Kind 'verhungert', obwohl dem überhaupt nicht so ist.
      Du fängst das Grübeln an. Was machst du? Reinstopfen? Trotz Protest?

      Wir alle haben das durchgemacht, als Kleinkind und meiner Meinung nach können in dem Alter schon sehr, sehr viele Weichen gestellt werden, wie Essen dann später empfunden wird.

      Für mich persönlich ist Essen ein Hochgenuss. Egal ob ein frisches KäseBrot, das 6-Gänge Menü, das kalte Wienerle direkt aus dem Kühlschrank in den Mund oder der Campari mit Eis auf der Couch.
      Herrlich, einfach nur herrlich.... :yes: und wenn man doch mal mit dem Essen spielen darf, kombiniert mit der schönsten Nebensache der Welt. Dann sehe ich so aus... ^^ ^^ ^^