Milchpreise, was ist zu tun?

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      Um zurück zur Milch zu kommen, es ist ja nicht nur die Milch im Orginalzustand betroffen, ich frag mich ja immer wie ein Joghurt bloss ein paar Cent kosten kann.
      Wenn ich für andere Milchprodukte kaufe versuch ich regionale Ware zu bekommen. Bei Milch und Käse geht es ganz gut , bei Quark, Mascarpone und co wird es schon schwieriger bis nicht auffindbar im Supermarkt.

      Edit: ich kauf sowas wenn halt nur für andere, weil ich ohne tierische Produkte lebe
      Und ein paar Fakten...

      Eine Kuh produziert im Schnitt mehr als 7,6 Tonnen Milch pro Jahr
      Die Ertragsleistung der Kuh hat allein in den letzten 25 Jahren um 62% zugenommen (in den letzten 50 Jahren sogar um rund 300%)
      Europa (und auch die BRD nimmt hier einen Spitzenplatz ein) hat im Schnitt die meisten Kühe pro Stall >Massentierhaltung ist eben effizienter
      Wir exportieren weit mehr Milch und Milchprodukte als wir importieren

      Eine durchaus differenzierte Ausführung zum Thema Wasserrechte spare ich mir hier, denn so eindimensional wie das Thema öfters in den Medien dargestellt wird ist es in meinen Augen nicht und vor allem hat es nichts mit dem Thema Milch zu tun.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gentledom ()

      @tyko können wir bitte zurück zur Milch kommen wie im EP?

      Zum Kindergeld:
      Es ist eine Sozialleistung vom Staat an alle die Haushalte in denen ein Kind aufgezogen wird (Kindergeld soll Eltern finanziell entlasten) ! Es gibt keinen Unterschied zwischen reich oder arm! Und das ist auch richtig und gut so!
      Schön wie hier verallgemeinert wird, obwohl man wahrscheinlich weder betroffen ist oder war.

      Deshalb jetzt meine unverschönte Antwort darauf:

      Ich bin Alleinerziehende Mutter und komme aus armen Verhältnissen. Ich habe als Kind auch mal hungern müssen. Das lag nicht daran, dass meine Eltern das Geld lieber für Kippen oder Alkohol aus dem Fenster geworfen haben oder weil sie dem Staat auf der Tasche lagen - sie waren beide berufstätig (!!!!) und trotzdem hatten wir nicht viel.

      Klar ist Milch vllt. nicht lebensnotwendig. Aber was ist mit Käse? Quark? Joghurt? Mal ein Pudding zwischendurch? Butter? Klar, kann man alles austauschen. Verhungern werden wir nicht. Aber ist das Sinn und Zweck?

      Will ich als Mutter und als Mensch, dass mein Kind auf Alternativen umsteigen muss, weil ich es mir nicht leisten kann? NUR ÜBER MEIN LEICHE!!

      Klar, kann man argumentieren, "man" braucht es ja nicht. Aber muss das sein? Es MUSS einen anderen Weg geben.

      Dieser Weg heißt jedoch nicht Subventionen, sondern Bewußtsein für den eigenen Konsum schaffen. Genauso darf die Schere zwischen arm und reich nicht noch weiter auseinander klaffen. Unsere Mittelschicht wird immer kleiner.. wo soll das hinführen?

      Für mich hat somit der Einwand "Was ist mit den ärmeren Schichten" schon bestand und sollte nicht einfach ignoriert werden. Wer da kein Problem sehen sollte, der sollte sich mal 3 Tage nur durch Wasser und Brot ernähren.

      Danach reden wir gern weiter.

      LA
      OT
      @Lady Admin..ich wollte hier keinem zu nah treten. Es war nur ein Beispiel. Klar gibt es Eltern, die trotz Arbeit kaum Geld haben, was echt schade ist und ungerecht ist.
      Und ich möchte auch nicht, dass jemand auf jede Art von Milchprodukten verzichten muss, weil das Geld nicht da ist.
      Und ich war selber Alg 2 Empfänger. Und bin Aufstocker...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Saillady ()

      @Lady Admin falls du dich von meiner Aussage angegriffen gefühlt hat tut es mir leid. Ich möchte ärmeren Menschen sicher nicht die Milch absprechen, ich bin nur der Überzeugung, dass man bewusst konsumieren sollte. Ich selbst hab leider schon Zeiten hinter mir wo 50-70€ das Maximum an Geld für Lebensmittel und dringend benötigte Medikamente waren.
      Es wird immer Eltern geben die besser keine geworden wären. In meiner Jugendzeit habe ich solche Kinder betreut und es war grausam..
      Es gibt auch etliche Eltern die in Not geraten und alles für ihren Nachwuchs tun würden. Ich verstehe auch, dass einige arme Menschen froh um solche Preise sind.
      Persönlich wünsche ich mir einfach einen allgemeinen bewussten Konsum. Es muss nicht jeden Tag Fleisch und Milch geben egal ob arm oder reich. Aber niemand sollte gezwungen sein auf diese Speisen/Lebensmittel zu verzichten. Das ist aber wieder ein anderes Thema (Aufstocker usw).
      Mir tut es wirklich von Herzen leid,wenn eine meiner Aussagen dich verletzt hat.
      Ich verfolge die Milchproblematik auch schon ein Weilchen und bin für mich zu einem Schluss gekommen.
      Ich bin gerne bereit etwas mehr Geld für hochwertige Produkte auszugeben, ist aber als Student nur begrenzt möglich. Deshalb, und wegen den hochwertigeren Fettsäuren kaufen wir Bio-Milch. Am liebsten würde die Milch direkt vom tierfreundlichsten Bauern der Umgebung holen, aber das ist schon allein durch meinen Wohnort nicht möglich.

      Es ist schlimm, das viele Bauern nicht mehr von ihren Tieren leben können, das sind sicherlich persönliche Tragödien. Für mich persönlich ist allerdings schwerwiegender, das damit Investitionen für tierfreundlichere Ställe unmöglich sind. Dann kann man natürlich sagen, das Ställe mit höheren Tierzahlen mehr Gewinn machen und mehr Geld für solche Investitionen hätten. Ich glaube kaum, dass das das Ziel der großen Betriebe ist, aber immerhin haben sie das Geld - dh. man kann sie dazu bringen, dass sie es tun.

      Jetzt steht erstmal die Abschaffung der ganzjährigen Anbindehaltung an. Wenn das durch geht wird das auch vielen kleinen Bauern die Grundlage nehmen. Das tut mir leid, um die persönlichen Schicksale der Bauern, aber ist meiner Meinung für ein höheres Gut und damit absolut gerechtfertigt.
      Die Frage ist ja auch was jeder einzelne tun kann und will.
      Bis so vor 6 Jahren kauften wir Milch auch lagenweise im Discounter. Irgendwann haben wir unser Einkaufverhalten verändert. Es wird nicht nur regionale Frischmilch gekauft (nicht einfach da unsere Genossenschaft von Arla übernommen wurde) sondern auch Fleisch & Wurst beim Metzger.
      Wenn ich mir ansehe das diese Produkte, länger halten, besser schmecken und irgendwie schneller satt machen kann ich für uns zumindest sagen das der finanzielle Mehraufwand im Monat überschaubar ist.
      Ja, es gibt nicht mehr jeden Tag Fleisch, ja es muss auch Brot vom Vortag gegessen werden, wenn der Schinken aus ist gibt es eben noch Salami.... Das ist, wenn man ehrlich ist nicht schlimm oder anders wie früher bei uns zu Hsuse.
      Ich lebe in der Ilusion alles richtig zu machen und glaube daran das, würden alle/mehr so handeln sich einiges ändern würde..... Nehmt mir jetzt blos nicht meine rosa Brille weg! Sonst :peitsche1:
      ....du bist was du ißt! Deswegen vermeide Nüsse und Pflaumen (Garfield) :D
      Alles gut @Jiminy und @Saillady - ihr seid mir nicht zu Nahe getreten. Nur wäre es manchmal zu einfach. Das wäre wirklich wünschenswert. Leider ist dem eben nicht so, weil es nicht immer schwarz oder weiß ist. Also macht euch keine Gedanken :)

      Zurück zum Thema:

      Jiminy schrieb:

      Es muss nicht jeden Tag Fleisch und Milch geben egal ob arm oder reich. Aber niemand sollte gezwungen sein auf diese Speisen/Lebensmittel zu verzichten.
      Das ist wirklich perfekt auf den Punkt gebracht! Danke @Jiminy ! Da bin ich komplett bei dir.

      Von mir aus darf Fleisch und Milch das doppelte oder dreifache Kosten. Das braucht man nicht jeden Tag (sollte man auch gar nicht so viel.. :P ).

      LA

      P.S.: Auf Obst und Gemüse sollte man tatsächlich nicht verzichten.. aber hier gibt es eine tolle Alternative zum Supermarkt: mundraub.org/map :D
      Ich sage ganz klar, dass das was die Milchbauern für den Liter Milch erhalten zu wenig ist.
      Ich wäre auch durchaus bereit keine 0,42€ oder zu anderen Zeiten 0,55€ zu zahlen.

      Ich habe auch zwei Kinder Zuhause. Ich stimme zu, dass Milch nicht in Maßen verzehrt werden sollte,
      auch nicht durch Kinder, dennoch ist und bleibt es ein Grundnahrungsmittel.

      Milch ist in so vielen Nahrungsmitteln enthalten und wir leben in einer Zeit, in der sich, wie ich finde,
      eigentlich niemand 3 Mal überlegen sollte, ob er Milch kauft oder lieber Brot.
      Ein Mittelweg muss her, denn wie @Lady Admin schon schrieb, kommt uns die Mittelschicht abhanden.
      Die Kluft zwischen Arm und Reich wird größer, und das finde ich äußerst bedauerlich.

      Warum also nicht ein Preis von, sagen wir 0,80€/Liter und den Bauern 0,40€ davon geben? Warum muss überhaupt alles mit eine Zusatzsteuer hier, eine da zusätzlich belastet werden. Da blickt ja kaum noch jemand durch. :S

      Dazu kommt natürlich, dass es den Menschen möglich sein muss, diese 0,80/Liter zählen zu können.
      Das würde aber noch ein Umdenken in der Lohnpolitik erfordern und würde das Thema hier sprengen, fürchte ich.

      Ich gebe zu, wir leben in einer Überflussgesellschaft, in der man sich viel anschafft, was vielleicht eigentlich nicht nötig ist, aber wer einmal wirklich erlebt hat, wie es ist den Euro 3 oder 4 Mal umzudrehen, bevor man ihn ausgibt, der wird wissen was ich meine.
      Gerade wenn man Kinder hat, ist das oftmals nicht einfach.

      Das Problem ist also demnach ein Teufelskreis, weil das Problem damit anfängt, dass die Milchbauern zu wenig Geld erhalten, wollen diese mehr, wird die Milch teurer, was wiederum dazu führt, dass manche mit niedrigem Einkommen, diese nicht mehr leisten können, was wiederum irgendwann den Absatz abschwächen könnte.
      Die Katze beißt sich also in den Schwanz, wie man so schön sagt.

      Subventionen helfen da auch nicht viel, da es ein grundsätzliches Problem ist. Es muss endlich mal eine bleibende Lösung her, die auch wirklich Bestand hat. Subventionen lösen das Problem nur temporär.

      Wahrscheinlich ist, wie meistens, der Mittelweg der Richtige!
      Grüße

      Mrs. Mendor

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      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)
      Humorig gemeint aber mit einem ernsthaften Hintergrund:

      Milch zu subventionieren ist doch eigentlich nur eine MILCHMÄDCHENRECHNUNG...

      Ich nehme das Steuergeld das ich vom Steuerzahler erhalte und subventioniere ein Gut, dass die Steuerzahler dann vergünstigt konsumieren können.

      Der Vorteil den ich sehe, jeder kann sich nun einfacher Milch leisten und es findet eine wirtschaftliche Umverteilung statt (die ich durchaus begrüße, wobei ich eher dafür wäre die Spitzensteuersätze anzuheben), dies kostet aber zu viel Geld (Bürokratie) und schadet Bauern außerhalb der EU die somit ihrem regionalen Markt fehlen.

      Daher finde ich das Saldo dieser Milchmädchenrechnung negativ.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Mars schrieb:

      haben wir uns nicht längst alle daran gewöhnt im Dispo zu leben?
      Nein. Ich nicht.

      Aber, um nicht zu sehr OT zu sein:

      Ich habe mir nicht alles davor durchgelesen, denke jedoch, dass es letztendlich nur wenig nützt, wenn der Staat die Milchbauern unterstützt.
      Langfristig werden nur noch große Höfe oder Biohöfe überleben.
      Man sollte lieber der Wahrheit ins Gesicht sehen (es gibt zu viele Milchkühe) als zu versuchen, jeden Hof zu retten. Das gelingt einfach nicht.
      Ansonsten hat der Verbraucher es in der Hand, wenn er Milch unter einem bestimmten Preis nicht kaufen würde. Das werden aber die wenigsten machen. Zumal es genug Verbraucher gibt, die wirklich jeden Pfennig umdrehen müssen.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Interessantes Thema... Grundsätzlich muss ich Gentledom da zustimmen, ich bin voll und ganz, gegen jegliche Subventionen, wie etwa die Direktzahlungen, die ohne jegliche Gegenleistung bezahlt werden.
      Anders siehts mit Zahlungen für bestimmte Leistungen aus, Beispielsweise eine Prämie darauf, dass erst ab einem bestimmten (späteren) Zeitpunkt die Wiesen gemäht werden. Einen finanziellen Anreiz sehe ich dort sinnvoll.

      Genauso sehe ich es übrigens auch mit den Subventionen, die auf dem Milchgipfel besprochen wurden.
      Der niedrige Milchpreis ist bedingt durch das Überangebot von Milch. Was also bringen Zahlungen an finanzschwache Höfe? Eine Lösung für das Problem ist damit nicht gefunden. Im Gegenteil, die Preisproblematik wird künstlich in die Länge gezogen und auch solche Betriebe, die noch von Rücklagen leben, müssen diese aufbrauchen und diejenigen, die den Betrieb schließen müssen, werden dies sowieso tun, nur später. Solange die Milchmenge nicht weniger wird, kann auch der Preis nicht fallen!

      Das durch die Abschaffung der milchquotierung die Milchmenge steigen wird, war absehbar. Im Jahr davor wurde der Stallbau im Milchwirtschaftsbereich von staatlicher Seite stark gefördert. Was dabei herauskommt kann sich jeder denken... Das Russlandembargo tat sein Übriges. Und durch den Ministerbeschluss von Gabriel, der eine Übernahme von Tengelmann durch Edeka trotz kartellrechtlicher Bedenken einfach Durchwinkt. So wird die Verhandlungsposition der Molkereien gegenüber den Lebensmittelkonzernen nicht gestärkt.

      Was also tun?
      Die einfachste Lösung aus meiner Sicht ist, den politischen Kurs, den man eingeschlagen hat weiter zu verfolgen. Dies heißt, Angebot und Nachfrage regulieren den Preis. Das dabei Höfe sterben wusste man vor einem Jahr, Augen zu und durch.
      Letztlich muss der Verbraucher entscheiden was er kauft, alle Milchprodukte haben eine Kennzeichnungspflicht. Auf der Verpackung ist vermerkt, wo das Produkt produziert wurde. Auch wenn ich nicht vom Bauern vor Ort kaufen kann, kann ich die Produkte meiner Heimatmolkerei unterstützen!
      Hier der Link, falls es jemand interessiert: vis.bayern.de/ernaehrung/leben…ng/milchkennzeichnung.htm

      Auf lange Sicht muss man sich entscheiden, zu welchem Preis man welche Qualität kaufen will. Wir haben selbst einen Milchviehbetrieb. Realistisch wirtschaften kann man mit 40ct für den Liter Milch.
      Ich bin auch in der Lage für 20ct Milch zu produzieren. Die Frage ist nur zu welchem Preis? Wer darunter leidet ist klar, dass sind meine Milchkühe. Schließlich kann man die Kuhzahl/m² erhöhen und diverse andere Bequemlichkeiten und Zuckerl für die Tiere einfach weglassen und damit wesentlich kostengünstiger produzieren.
      Für mich kommt so etwas nicht in Frage!!! Aber andere Landwirten ist es vielleicht egal. Schließlich ist es ein schwerer Schritt einen über Generationen aufgebauten und vererbten Betrieb einfach so zu schließen!

      :blumen:
      “It is only by way of pain one arrives at pleasure”
      Marquise de Sade
      Also, wenn ich mal ins Minus gerate dann steh ich heulend vor dem Automaten..hab dann wirklich extreme Existenzängste


      Milch muss schon allein deswegen deutlich teurer sein, weil es den Tieren ansonsten dreckig geht. Milch muss also eigentlich schon allein deswegen deutlich teurer sein als Brot und Obst und Gemüse. Als ich an der Kasse stand mit meinen 2Äpfeln, 1Birne und meiner Packung Tomaten (ist tatsächlich schon so geschehen) und vor mir der Herr sich darüber aufregt, dass die Hühnerbeine 2,39€ das Pfund Paket kosten und die Milch mit 65 Cent auch zu teuer sei, wäre ich beinah ausgerastet. Mein Einkauf lag bei knapp 5€.
      Es gibt Studien dazu, dass je ärmer Familien sind desto mehr Fleisch und Milch konsumieren sie (Tendenz der letzten Jahre und weiter steigend) eben weil es so billig ist. Nirgends in Europa zahlen die Menschen so wenig für ihre Lebensmittel.
      Wir müssen ganz dringend wieder zu regionaler Ware und vielleicht wieder so Kochen wie unsere Ur-/Großeltern sprich in Richtung 1x die Woche Fisch und Braten. Ansonsten viel Obst,Getreide und Gemüse und wenig tierisches. Zwischendurch Milchspeisen.
      Wir können nicht auf den Rücken der Tiere und Bauern und ja auch den Menschen im Ausland unsere Billigmilch (unseren allgemeinen Wohlstand ) aufbauen. Das wird uns noch ganz böse um die Ohren fliegen.
      Ich stehe der Auffassung, die Versorgung der Marktwirtschaft nach deren Mechanismen regeln zu lassen, äußerst kritisch gegenüber. Natürlich kann die Wirtschaft das, nur ob das Ergebnis dem Verbraucher zu gute kommt ist doch mehr als fraglich. Im Endeffekt läuft das doch immer auf eine Monopolstellung großer Firmen, Qualitätsabfall und schlussendlich Preissteigerungen heraus.
      Selbstverständlich wäre eine sinnvolle Vorgehensweise, die Produktion über die Nachfrage zu regeln... Die Hoffnung alleine auf den mündigen Verbraucher zu setzen, ist ein leider unrealistisch.
      Sinn von Subventionen sollte ein lenkender Eingriff in den Markt nach einem zuvor festgelegten Ziel sein - und dieses sollte nicht in der Quantitäts- sondern in einer Qualitätssteigerung liegen. Betriebe, die sich um eine positive Umweltbilanz, artgerechte Haltung des Viehs und die Qualität der Ware bemühen, sollten unter die Förderung fallen und hätten damit auch weiterhin eine Daseinsberechtigung. Wer sich diesem Leitgedanken nicht anschließt, sollte eine Strafzahlung leisten müssen. Eine billige Produktion darf sich nicht mehr lohnen.

      Jiminy schrieb:

      Milch muss schon allein deswegen deutlich teurer sein, weil es den Tieren ansonsten dreckig geht.
      Ich glaube nicht, dass Mehreinnahmen in der Regel bei den Kühen landen, sie werden wohl eher auf dem Konto der Milchbauern landen und die Kuh wird froh sein dürfen wenn ein ganz kleiner Teil bei ihr ankommt. Wer sich um die Kuh Sorgen macht hat es selbst in der Hand, man muss dann eben darauf achten welche Milch man kauft. Nur weil der Hof X nun 200 Euro mehr im Monat bekommt oder auch 500 Euro wird er der Kuh nicht ein besseres Leben ermöglichen. Es mag Idealisten geben, aber der Großteil der Bauern wird wirtschaftlich denken, lohnt es sich und was bleibt für mich unterm Strich übrig. Mehr Geld ist also nur ein Ansatz wenn es an etwas gekoppelt ist und das ist in der Regel das Gewissen der Verbraucher.

      Kurz und bündig: Warum gab es vor 30 Jahren so gut wie keinen Biobauernhof und inzwischen sind es schon sehr viele? Weil es damals keinen Markt für Biosachen gab, die Kühe hätte es auch damals gefreut aber ohne einen Absatzmarkt schauen die meisten Bauern eben vor allem auf ihren Gewinn. Ok ein wenig kommt auch das inzwischen verbesserte ökologische Bewusstein dazu aber dies ist mehr ein Feigenblatt ausschlaggebend bleibt die Nachfrage.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff