Brexit

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      Das Thema Brexit wurde nun schon mehrfach im Kontext Forumsurlaub angeschnitten und ich habe eine Anfrage erhalten, ob wir es nicht hier diskutieren könnten. Wie meist bei politischen Themen gibt es aber ein paar Auflagen:

      Bleibt bei den Fragen die hier nun stehen:

      1. Was denkt ihr bedeutet der Brexit für die Wirtschaft (GB, EU, Deutschland)?
      2. Meint ihr es gibt Nachahmer?
      3. Findet ihr es gut oder schlecht, dass Deutschland Teil der EU ist?
      4. Was denkt ihr wir der Brexit laufen wird (Zeitablauf, Konsequenzen, Schottland)?

      Nicht erlaubt ist:

      1. Allgemeine Politikerschelte ("die da oben sind alle blöd")
      2. Flüchtlingspolitik (ich habe hier keine Lust auf Gedankengut von AfD oder noch weiter rechts)
      3. Schwerpunkte bei der deutschen Politik (hier geht es um den Brexit und damit um ein EU Thema, Deutschland ist Teil der EU und kein unwichtiger aber es soll mal hier eben nicht um Deutschland sondern GB und EU gehen)

      Also denn, hier kann nun gestritten werden, sofern es zivilisiert bleibt :)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      sehr interessantes und wichtiges Thema.
      Nur zu zwei Punkten meine Meinung, ich denke Wilders und LePen werden auf den Zug aufspringen, haben aber glaube ich nicht so grosse Aussicht auf Erfolg. Auch weil alle durch den Brexit Entscheid sensibilisiert sind.
      Ich glaube auch,dass vor allen Dingen Boris Johnson mit seinem aussergewöhnlichen Standing hier viel zu dem Ergebnis beigetragen hat.
      Zweitens glaube ( oder hoffe ) ich, dass das Referendum nicht umgesetzt werden wird, da es für die britische Regierung nicht bindend ist, aber das ist vielleicht auch einfach mein naiver Glaube an das Gute ;)
      Nix für ungut, aber wer auf diesen Googkle-Trends-Mist aufpringt sollte sich vorher ggf. mal einige der weniger lauten, aber etwas sachlicheren Analysen ansehen, die zu diesen leidigen Google-Trends Schlagzeilen kurze Zeit später erschienen sind.

      z.B.:

      .medium.com/@dannypage/stop-using-google-trends-a5014dd32588#.rydmyebxk

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      Danke und ich mache es kurz

      Gentledom schrieb:

      Bleibt bei den Fragen die hier nun stehen:

      1. Was denkt ihr bedeutet der Brexit für die Wirtschaft (GB, EU, Deutschland)?
      - ich denke das es kurzfristig zu einigen "verwirrungen" führen wird aber es sich langfristig wieder einpendeln wird da wir die insel und die insel uns brauch

      2. Meint ihr es gibt Nachahmer?
      - sicherlich wird es nachahmer geben und ich denke auch das in deutschland so ein referendum erfolg hätte da die allgemeinheit mit der EU gerade in den letzten 3jahren mehr negatives als positives verbinden

      3. Findet ihr es gut oder schlecht, dass Deutschland Teil der EU ist?
      - da schlagen in meiner brust zwei seelen....einerseits hat die EU wirtschaftlich enorme vorteile für uns andererseits versucht die EU (in meinen augen) mit gewalt alles "gleich zu schalten bzw über alle Völker eine einheitliche haube zu stülpen was ja auf keinem kontinent geklappt hat

      4. Was denkt ihr wir der Brexit laufen wird (Zeitablauf, Konsequenzen, Schottland)?
      - wie es ablaufen wird wie immer chaotisch...man muss ja jetzt nur mal die nachrichten verfolgen und sich die ganzen unqualifiezrten äußerungen unserer politiker anhören zb den herrn schulz der wie viele poliker jetzt fordert das die insel SOFORT austreten muss...nach dem prinzip was der herr bush ja auch schon gelebt hat...du bist nicht für mich also bist du gegen mich und musst weg
      kurzer OT den ich mnicht verkneifen kann

      ich würde ja gerne mal sehen wie fett du wirklich bist @Dr. Gaius Baltar
      :empathy: für alle die sich von mir auf den schlips getreten fühlen :kopfnuss:


      :engel:
      .pbs.twimg.com/media/CkHrIj0WsAAd-Sm.jpg

      Das trifft so ziemlich den Nagel auf den Kopf - mittelfristig wird die Aktion wohl eher GB schaden als den EU-Ländern insb. Deutschland. Sicherlich werden auch hier einzelne Unternehmen oder Teilbranchen einige Federn lassen, allerdings werden diese Unternehmen auch schlicht betriebswirtschaftliche Entscheidungen treffen wenn sich z.b. ein Produktionsstandort als nicht mehr lukrativ erweist. Beispiel: BMW mit dem Mini. Eine Insel ist klassischerweise auf Export angewiesen und muss üblicherweise einen Teil der Handelswaren importieren. Ich sehe akut nix, was in GB produziert wird, was nicht woanders (in der EU) auch günstiger produziert werden könnte - gleichzeitig dürfte sich das eh nicht sonderlich günstige Leben für die Briten durch diesen Schritt zusätzlich verteuern - v.a. wenn es sich um Waren handelt, welche nicht in GB produziert werden (können). Als Schotte würde ich mir reichlich verarscht vorkommen, wurde doch im letzten Jahr noch reichlich Honig verschmiert, damit diese sich nicht von GB los sagen - und in Schottland wurde deutlich für "Remain" gestimmt, während in den klassischen Arbeiter- und Industriestandorten mehrheitlich für "Leave" gestimmt wurde. Es wurde zwar seitens der Politik und der Wirtschaft die "Ich bin entsetzt"-Karte gespielt, aber insgeheim dürften in einigen Arbeitszimmern der ein oder andere Sektkorken geknallt haben. GB war/ist zwar ein wichtiger Player aber auch ein ziemlicher Quertreiber und Blockierer in den letzten jahren - für die Insel tragisch, für den Rest EU eher eine Entlastung m.E.
      "Die Hölle - das sind die Anderen" - JP Sartre, Geschlossene Gesellschaft

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      So, dann sind die Brexit befürworter also die "bösen" @Viva?

      Nun, ich hätte sogar gute konkrete Grüde das zu sagen, schließlich hat mich das Votum kurzfristig ärmer gemacht - zumindest auf dem Papier ;( . Dennoch halte ich es für gut, dass es so kam, wie es bei der derzeitigen Entwicklung in der EU füher oder später kommen musste. Warum?

      Den Brexit selber stufe ich nicht als so dramatisch ein. Die Briten waren ohnehin nur auf der Basis diverser Extrawürste in der EU und damit unter dem Strich ein bisschen weniger Mitglied als die anderen Mitglieder. Die Briten möchten zugang zum Binnenmarkt und die EU möchte auch einiges von den Briten (insbesondere auch Zugriff auf deren Seestreitkräfte). Von daher werden die Briten, wenn sie austreten, auch ein bisschen weniger Nicht-Mitglied sein, als andere Nicht-Mitglieder. Ich gehe davon aus, dass, wenn sich die Beleidigten Stimmen a la Schulz erstmal bruhigt haben nicht soo viel in der Praxis ändern wird, sein es nun mit Briten drinnen oder draußen.

      Ich gehe jedoch davon aus, dass sich der Knall auf das Dilemma, in dem sich die EU befindet, durchaus heilsam auswirken könnte.

      Die EU-Befürworter haben recht, dass die Der EU-Binnenmarkt als Freihandelszone für die Teilnehmer signifikante Vorteile bietet. Die EU-Gegner haben jedoch auch recht, wenn sie sagen, dass die EU immer nur klein in klein geregelt und Glühbirnen und Staubsauger reglementiert hat (der Gängelungsvorwurf) und bei den beiden großen Probleme, die Euro/Wirtschafts/Griechenkrise und die Flüchtlings/Migrationskrise, erbärmlichst versagt hat (der Inkompetenzvorwurf).

      Man wird sich eingestehen müssen, dass die Völker Europas nun eben nicht schon so eng zusammengerückt sind, wie es einige Vordenker der EU sich gewünscht hätten. Man wird sich auch eingestehen müssen, dass manche Fragen vieleicht nicht unbedingt europaeinheitlich beantwortet werden müssen, ohne zu befürchten, dass Europa in der globalisierten Welt in der Bedeutungslosigkeit versinkt. Man wird dem, was als gute Idee begonnen hat und dann in der Umsetzung Schwächen offenbart hat, nachbessern müssen. Und dies kann (und muss meines Erachtens auch) durchaus bedeuten, dass man in der Vertiefung der EU ersmal den einen oder anderen Schritt zurück geht und sich zunächst auf die Bereiche konzentriert, in dennen die Europäisierung gut funktioniert. Keinesfalls wäre es sicherlich erstrebenswert, die EU einfach zu zerschlagen.

      Was jedoch nicht bringen wird ist, die EU-Skeptiker in die "Dummenecke" zu verbannen, wie es die Presse derzeit tut. Dafür sind zu viele Dinge schief gelaufen, dafür ist der Handlungsdruck inzwischen viel zu hoch und zu offensichtlich. Die offensichtlichen Defizite der EU weiter wegzureden und mit Platitüten a la "jetzt erst recht mehr Europa wagen" zu kaschieren wird genau zu dem führen, was das Gegenteil der Intention ist: Das Vertrauen in Politik und Presse wird weiter sinken und die rechten Parteien werden verstärkt Zulauf erhalten.
      @Dr. Gaius Baltar sagen wir es so für mich sind sie schon die "Bösen" ,da ich EU Befürworterin bin.
      Nehme ich jetzt deinen Ansatz ,dass es am Ende des Tages ein heilsamer Knall sein könnte, der die sehr wohl vorhandenen Defizite beheben könnte, dann könnte ich den Brexit im Nachhinein noch dankbar sein. Das wird aber erst die Zukunft zeigen.
      Ich bin auch nicht dafür jeden EU-Skeptiker pauschal in die Idiotenecke zu stellen, sondern befürworte eine Auseinandersetzung mit dem jeweiligen "Gegner", denn nur durch ernstgemeinte Diskussionen koennen Zweifel entkräftet werden oder neue Konsense gefunden werden.
      Ich hoffe einfach ,dass es nicht zu einem Dominoeffekt kommt, weil die europäische Idee (auch die der Solidarität) für mich eine richtige ist, die an der einen und anderen Stelle aber auch stark verbesserungswürdig ist.
      Ich rechne derzeit damit, dass das UK den Trennungsschritt von der EU nicht vollziehen wird. Allerdings wird es so oder so sehr geschwächt dastehen hinterher.

      Das "nicht vollziehen" vermute ich, weil nicht wenige, die lauthals gegen die EU protestiert und den Brexit gefordert haben, nun erst verifizieren, was das denn überhaupt für sie bedeutet. Die derzeitigen sehr vielfältigen und inhaltlich heterogenen Nachrichten aus dem UK diesbezüglich lassen vermuten, dass niemand damit gerechnet hat, dass es zu diesem Votum kommt. Insbesondere scheint unklar zu sein, was die rechtlichen Voraussetzungen innerhalb des UK sind, um die Article 50 Notice in Brüssel einzureichen. Hat das schottische Parlament ein Veto-Recht?

      (Am Rande: Einige der Reaktionen erscheinen, als habe eine Sub sich endlich erfolgreich von ihrem Dom emanzipiert und nun realisiert, dass ihr da nun was fehlt, was sie von ihrem Dom bis dato bekommen hat. Zugleich kann man es auch umgekehrt betrachten - UK hat als Dom immer mit der Strafe "Austritt" gedroht und zögert nun, diese umzusetzen, was die Autorität nachhaltig untergräbt und derartige Strafandrohungen für die Zukunft unattraktiv macht.)

      Auf Seiten der EU und der Wirtschaft sind die Reaktionen und nächsten Schritte viel klarer - UK ist ein Unsicherheitsfaktor und darf in der Form auf keinen Fall als Beispiel für ähnliche Bewegungen in anderen Ländern dienen. Soweit ich gehört habe, sind jetzt erstmal sämtliche EU-Investitionen in UK gestoppt. Forschungsprojekte mit Projektpartnern aus dem UK zum Beispiel haben derzeit keine Chance auf Förderung mehr. Das bedeutet im Effekt für viele Hochschulen im UK so starke Einschnitte, dass ganze Bereiche geschlossen werden. Junge Forschende mit Potential werden sich also eher andernorts umschauen (Stichwort Brain Drain).

      Für die Wirtschaft ist der Marktplatz EU zu interessant, um sich plötzlich außerhalb wiederzufinden. Während UK noch sucht, wie es mit dem Votum umgeht, werden bereits die ersten Arbeitsplätze auf das Festland disponiert (irgendwo las ich vorhin allein von 10.000 Finanzarbeitsplätzen, die von London nach Frankfurt gehen sollen). Insbesondere für internationale Konzerne ist UK auf absehbare Zeit kein attraktiver Standort mehr. Es gibt schon genug Probleme mit der Übertragung von Kundendaten in die USA (Stichwort Safe Harbor). Wenn nun auch UK ein "Drittland" wird, wird es als Standort unattraktiv.

      Die EU darf auf keinen Fall im Zuge von Austrittsverhandlungen großartige Zugeständnisse an UK einräumen - UK muss das abschreckende Beispiel schlechthin werden, wenn man die EU zusammenhalten will. Es muss auch den allerletzten Bürgerinnen und Bürgern der Mitgliedsstaaten klar werden: Wenn man rausgeht, geht es steil bergab. Für den Zusammenhalt der Union ist der Brexit damit sogar eine Chance.

      UK hat sich mit diesem Votum nachhaltig schwer geschadet. Ich würde mich nicht wundern, wenn es zerbräche (siehe Schottland, Nordirland) und es sogar wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen (Nordirland) käme.

      Leider. Ich habe mich im UK immer ganz wohl gefühlt.
      1. Was denkt ihr bedeutet der Brexit für die Wirtschaft (GB, EU, Deutschland)?
      Leiden wird vor allem die Wirtschaft auf er Insel, außer sie bekommen es hin doch noch im Binnenmarkt zu bleiben (ähnlich wie Norwegen, zahlen ja, Mitbestimmung nein). GB ist nicht unwichtig als Exportmarkt, aber anders herum ist die EU weitaus wichtiger für GB... wir sitzen also am längeren Hebel. Von manchen Unternehmensverlagerungen können wir sogar mittelfristig bereits profitieren.

      Was mir missfällt ist aber, dass nun so viele fordern, ein abschreckendes Beispiel zu schaffen. Führen durch Angst ist keine gute Führung. Klar eine harte Linie ist richtig und wir sollten unsere Interessen durchsetzen, wenn GB sich aber auf uns zubewegt dann sollten wir uns nicht verschließen, nur weil wir damit andere von einem Austritt abschrecken wollen.

      2. Meint ihr es gibt Nachahmer?
      Aktuell nein, die Stimmungslage ist da nicht schlecht genug in anderen Ländern. Dies kann sich aber binnen sechs oder mehr Monate ändern. Das Wahlvolk kann leicht durch äußere Umstände und gute Demagogen beeinflusst werden. Also auch wenn ich aktuell keine Gefahr sehe, jede Volksabstimmung kann nach hinten losgehen.

      3. Findet ihr es gut oder schlecht, dass Deutschland Teil der EU ist?
      Ich finde es super. Es gibt Optimierungspotential aber unter Strich profitiert die Sicherheit, die Wirtschaft und auch ich persönlich sehe mich als Profiteur (obiges plus Freizügigkeit und anderes)

      4. Was denkt ihr wir der Brexit laufen wird (Zeitablauf, Konsequenzen, Schottland)?
      GB wird auf Zeit spielen, was sollen sie anderes machen, es scheint keinen echten Plan zu geben wie nun vorzugehen ist und das Lager der EU Ablehner ist alles andere als homogen. Diese Unsicherheit wird zu weiteren Problemen führen. Die EU wird leider ein abschreckendes Beispiel haben wollen und das erinnert mich mehr an einen Rosenkrieg bei einer Scheidung denn nach einer fairen Auseinandersetzung. GB muss raus, wenn es eine Volksabstimmung gab muss man diese akzeptieren (also GB Führung), alles andere ist Humbug, dann braucht man keine mehr machen. Schottland wird sich wehren, die EU war ein willkommendes Gegengewicht zur nicht gerade beliebten "Fremdbestimmung" aus London, zudem scheint der Norden auch weltoffener zu sein als Englands (von der Weltstadt London mal abgesehen).
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Hikari schrieb:

      [...]Die EU darf auf keinen Fall im Zuge von Austrittsverhandlungen großartige Zugeständnisse an UK einräumen - UK muss das abschreckende Beispiel schlechthin werden, wenn man die EU zusammenhalten will. Es muss auch den allerletzten Bürgerinnen und Bürgern der Mitgliedsstaaten klar werden: Wenn man rausgeht, geht es steil bergab. Für den Zusammenhalt der Union ist der Brexit damit sogar eine Chance.[...]
      Und genau das ist der falsche Weg!

      Es soll durchaus Länder, auch kleine Länder in Europa, geben, die nicht in der EU sind und damit ganz gut zurecht kommen. ;) Wie es sich für GB entwickeln wird, kann auf lange Sicht niemenad sicher voraussagen. Nur wenn weiter dermaßen Laut gewettert wird, dass die Briten sich ins Unglück gestürzt haben, wird es für Le Pen, Wilders & Co. als Gergenargument reichen, wenn bei den Briten in den nächsten Monaten keine Hungersnöte ausbrechen.

      Ein "Abstrafen" der Briten als "Abtrünnige" um andere abzuschrecken die vlt. auch den Austritt erwägen durch die EU würde für mich nur eines Bedeuten: die Mitgliedschaft in der EU ist nichts freiwilliges mehr, sondern eine Zwangsmitgliedschaft. Sollte das der Fall sein, würde ich mich allerdings durchaus für den sofortigen Austritts Deutschlands aussprechen und von meinen Politikern und Verfassungsrichtern ebendiese Reaktion auf den Wegfall der Freiwilligkeit als Basis der EU-Mitgliedschaft erwarten. Denn das würde bedeuten, dass die EU-Gegner mit ihrem "Diktaturvorwurf" recht bekämen. Die EU ist ein Staatenbund, kein Bundesstaat. Die Freiwilligkeit der Mitgliedschaft ist das absolute Fundament, wenn die aufgegeben wird, wird es richtig knallen.
      Ich probiere es mal kurz

      Globalisierung finde ich gut, aber es ist wichtig sein Gesicht, seine Kultur das was ein Land ausmacht, nicht zu verlieren.

      Der Brexit ist ein Arlamsignal was hoffentlich in vielen Ländern gehört wird, um einen neuen Konstruierplan für unser Europa zu entwickeln.

      Der Brexit wird wirtschaftliche Schäden hervorrufen, die aber aufgefangen werden können.

      Ob und wie der Brexit tatsächlich umgesetzt wird, vermag ich nicht zu deuten. Da das Land sehr knapp gevoutet hat und manche wohl zu blauäugig waren, und diese ,,ihre" Entscheidung revidieren wollen.

      Interessant finde ich wie die Brexit Befürworter zur Zeit handeln, es scheint als ob sie nicht an sich selbst geglaubt haben...

      Es ist mir klar das einige auf das Boot Brexit setzen, was vor allem daraus zu erkennen ist, ist das die Menschen gerne ein Europa haben wollen, aber nicht ihre Heimat verlieren wollen. Vielen Menschen ist nicht klar das jeder einzelne seine Heimat ist und sie so zu seiner Heimat macht.

      Generell finde ich es mutig neue und andere Wege zu gehen, so kann man andere Ansichten und Möglichkeiten sehen und erfahren, die vorher verschlossen waren.

      Wichtig finde ich die Erkenntnis für alle Führungspositionen der Eu, das nur weil man etwas geschaffen hat, es nicht automatisch bleibt. Ich hoffe das es viele Köpfe anregt, den Indenitätsverlust den so manch Bürger spürt aufzufangen . Jedes Land sollte auch eine Verantwortung für sich seine Bevölkerung und die, die es aufnimmt tragen können und wollen.


      Ein Land sollte Sicherheit , Stuktur und Regeln vermitteln. Die für alle Menschen gleich und erstrebenswert sind .

      EU ist absolut sinnvoll, aber wie jedes Konzept sollte es nie fertig gestellt werden sondern immer in der Überarbeitung liegen.


      (Ok kurz ist anders)
      Ich finde es aktuell sehr "lustig".

      Denn die zwei wichtigsten Punkte von der Liste die EU zu verlassen wurden mittlerweile gestrichen.
      Das gesparte Geld fließt nicht in das Gesundheitssystem und Emigranten werden nicht aufgehalten und dürfen weiter Arbeitsplätze besetzen.

      Zumal ja, nachdem das Ergebniss fest stand, sehr viel in England gegoogelt wurde, was die EU eigentlich bringt.
      Sowas sollte man eigentlich vor einer Wahl machen, nicht erst danach.

      Dann meine ich mich noch daran zu erinnern, dass England vor 2 Jahren noch den Schotten gesagt hatte "Wenn ihr euch von uns abspaltet, habt ihr die ganzen Vorteile der EU nicht" und der größte Teil der Schotten hat dann für den Verbleib in England gestimmt.
      [IMG:http://www.greensmilies.com/smile/smiley_emoticons_aufsitzrasenmaeher.gif]
      Sämtliche Schreibfehler sind volle Absicht.
      Addiert ergeben sie eine unterschwellige Botschaft, mit der wir die Weltherrschaft an uns reißen werden.

      AdminE schrieb:

      Ich finde es aktuell sehr "lustig".

      Denn die zwei wichtigsten Punkte von der Liste die EU zu verlassen wurden mittlerweile gestrichen.
      Das gesparte Geld fließt nicht in das Gesundheitssystem und Emigranten werden nicht aufgehalten und dürfen weiter Arbeitsplätze besetzen.

      Zumal ja, nachdem das Ergebniss fest stand, sehr viel in England gegoogelt wurde, was die EU eigentlich bringt.
      Sowas sollte man eigentlich vor einer Wahl machen, nicht erst danach.

      Dann meine ich mich noch daran zu erinnern, dass England vor 2 Jahren noch den Schotten gesagt hatte "Wenn ihr euch von uns abspaltet, habt ihr die ganzen Vorteile der EU nicht" und der größte Teil der Schotten hat dann für den Verbleib in England gestimmt.
      naja ,das Thema googlen würde ich jetzt echt nicht überbewerten ,weil man schliesslich nur die Googlesuchanfragen sieht ohne die direkte Verbindung zum Abstimmungsverhalten ( wenn überhaupt abgestimmt wurde).
      Und die Aussage gegenüber den Schotten wurde ja von der damaligen Regierung getroffen und nicht vom Volk, das wiederum beim Referendum gefragt wurde.

      Viva schrieb:

      AdminE schrieb:

      Zumal ja, nachdem das Ergebniss fest stand, sehr viel in England gegoogelt wurde, was die EU eigentlich bringt.Sowas sollte man eigentlich vor einer Wahl machen, nicht erst danach.
      naja ,das Thema googlen würde ich jetzt echt nicht überbewerten ,weil man schliesslich nur die Googlesuchanfragen sieht ohne die direkte Verbindung zum Abstimmungsverhalten ( wenn überhaupt abgestimmt wurde).
      Darauf würde ich auch nicht viel geben (siehe Link von Dr. Gaius Baltar).
      Zudem kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das Thema am Tag nach der Abstimmung in vielen Schulen aufgegriffen wurde und die Schüler Referate dazu halten sollen bzw. sie sich für anstehende Diskussionsrunden informieren sollen.

      Gentledom schrieb:

      1. Was denkt ihr bedeutet der Brexit für die Wirtschaft (GB, EU, Deutschland)?
      2. Meint ihr es gibt Nachahmer?
      3. Findet ihr es gut oder schlecht, dass Deutschland Teil der EU ist?
      4. Was denkt ihr wir der Brexit laufen wird (Zeitablauf, Konsequenzen, Schottland)?
      Nun @AdminE wäre ein schönes Beispiel dafür wenn ein Argument nur das Gültigkeit haben soll, wenn es dem eigenen Zweck dienlich ist :lustig: Erlebt man leider auch nur zu oft in verschiedenen Situationen im Leben auch.

      1. Ich persönlich glaube nicht, dass sich hier viel tun wird. Viel Unruhe im Moment, wird sich aber bald wieder legen, wenn die Gemüter beruhigt sind und man sachlich über die nächsten Jahre nachdenkt.
      Im Übrigen ist z.B. die Kapitalverkehrsfreiheit im Vertrag von Lissabon für "Drittstaaten" ziemlich klar geregelt, somit muss sich der größte Sektor, der Finanzmarkt, schon mal keine großen Sorgen machen und tun die es nicht, stabilisieren sich die Börsen und es kehrt auch in der Wirtschaft wieder Ruhe ein.
      Was Import/Export angeht, so wäre es für die EU gefährlich zu große Hürden zu legen, denn wie so häufig kann man auch durchaus etwas von dem auch wollen, den man nun versucht in Ketten zu legen (ohne Forumskontext jetzt :pardon: ) und dieser dann trotzig natürlich diesen Wunsch verweigert, vor allem weil er es ja kann, weil er "unabhängig ist"
      Ich vermute dazu auch noch, dass es für die Reisefreiheit eine Lösung geben wird, immerhin fliegen einige Flieger von uns erst nach London bevor sie auf Übersee-Reise gehen. Würde man dies verriegeln oder erschweren, würde man vor allem den EU Bürgern damit Schwierigkeiten verursachen.
      Wer dazu meint, England hätte keine interessanten Export-Produkte, der sollte sich dies hier mal ansehen:
      .leseuronautes.eu/import-und-exportlaender-europas-und-ihre-handelspartner/#groste-exportlander-europas

      2. Durchaus werden einige darüber nachdenken, Frankreich, Niederlande und auch in Österreich redet die Bevölkerung, ob es passiert, hängt wohl sehr stark davon ab, wie Brüssel auf das Ereignis nun reagiert.

      3. Da bin ich zweigeteilt, auf der einen Seite hat es durchaus Vorteile, da es einiges vereinfacht, aber auf der anderen Seite eingriff in funktionierende Systeme nimmt, die danach aus dem Ruder laufen.
      (Verpackungsgrößen, Eingriff in Sozialsysteme, Führerschein, Richtlinien etc.) Um den Gedanken der EU weiter zu bringen wird Deutschland als Herz dieser Union unabdingbar sein, doch warum ich mir am Ende doch eher wünsche, warum es manchmal besser wäre kein Teil dieser Union zu sein erläutere ich später.

      4. 1,5-2,0 Jahre werden da schon ausgereizt werden. Auch wenn ein paar politische Kräfte nun drängen auf eine schnelle Lösung, werden es genau diese sein, die den Prozess wieder verzögern werden, da hier noch ein Komma fehlt, da der Punkt nicht passt und und und. Wie kennen dieses Theater ja schon zu genüge.

      Nun aber meine grundlegenden Gedanken dazu:
      Am Ende braucht die EU und allem voran Brüssel kein Mensch. Der Euro hätte eine reine Handelswährung blieben können, um eine Basis für innereuropäische Handelspartner zu schaffen, die ein paar Dinge einfacher gestaltet hätte bzw. man beide Preise auf den Schildern darstellt, da es dann eine Vergleichbarkeit gegeben hätte, doch das bekommt man ja inländisch schon nicht hin (Angabe des Preises auf Basis 100gr. oder 1kg gemischt in einem Regal angegeben natürlich ist es einfach umzurechnen, doch muss man dieses Spiel so spielen? - für mich als Wirtschaftspsychologen ist sowas gräßlich).
      Handelsunionen, Reisfreiheiten etc. wären auch ohne eine EU stabil planbar gewesen.
      Diese unterschiedlichen Kulturen und Ethik-Verständnissen wird mindesten noch 50-100 Jahre dauern, bis sich die ersten auf eine wirkliche Gemeinsamkeit besinnen und dann würde es erst mal anfangen.
      Angefangen von den sprachlichen Barrieren, die nun mal da sind, gefolgt vom Rechts- und Unrechtsverständnis einiger Länder, einfach weil sie es nicht anders kennen, hier muss der Nenner überhaupt noch gefunden werden.
      Warum wollen denn die meisten neuen Länder in die EU eintreten?
      Ich habe dazu eine Untersuchung von 2008 gelesen (leider habe ich die Quelle nicht mehr) in der dargelegt wurde, dass die Beitrittsländer der letzten Jahre davor und derer die schon angekündigt/angemeldet sind, vor allem auf Subventionen hoffen, um Projekte im Land umzusetzen.
      Kann man so machen, doch ist das im Grunde auch so gedacht gewesen?

      England wird kaum Einschnitte erleben, so meine Vermutung. Denn trotz aller Bonus- und Verzichtserklärungen (anstatt 17Mrd. "nur" 11Mrd.) Beitrag zu zahlen, erhält England rund 6Mrd. wieder zurück für Investitionen.
      Warum also sollte England weniger Geld haben, wenn schon 5 Mrd. künftig nicht mehr in einem fremden Haushalt verschwinden?
      Ob eine mögliche Verringerung der Steuerkraft eintritt, ist nur Spekulation, denn "vielleicht" fängt dies ja ggf. ein Zoll dann wieder auf?
      Es ist sehr naiv zu glauben, die Engländer würden nicht selbst genügen Möglichkeiten finden drohende Verluste zu dämpfen und sei es eine Kapitalsteuer auf Fremdkapital an der Börse zu verlangen.
      Ach wäre das ein Spaß (bewusst polemisch) dann würde sich Herr Schäuble abschauen können wie man es macht :saint:

      Die EU ist vor allem sehr bürokratisch und in den wichtigen Dingen meist nur durch Versagen glänzend unterwegs gewesen.
      Beispiele wurden ja schon genannt, man sitzt aus, schiebt es auf die lange Bank und hofft es löst sich von alleine und bei den unwichtigen Dingen wird schnell alles auf den Weg gebracht, manchmal sogar mit erstaunlich lückenloser Verfahrensweise, was bei den gut durchdachten Projekten so gut wie nie geklappt hat.
      Ich verstehe auch durchaus, dass es dem ein oder anderen endlich reicht sich ständig in die Parade fahren zu lassen, mir persönlich passt es ja auch nicht, doch habe ich eben fast nur die Wahl meinen Weg in dem neu geschaffenen Dschungel neu anzulegen.
      Zudem gibt es genügend Nachweise dafür, dass viele Politiker nur ihre Unterschrift machen um den Tagessatz zu kassieren und dann weiter ziehen. Wäre das jemand in der Privatwirtschaft, hätte dieser schon lange seien Schreibtisch räumen müssen. Dies sind mit die Kernpunkte, die mich ärgern zum Thema EU

      Am Ende weiß im Moment niemand, was passieren wird, da es das erste mal ist. Wenn dadurch Brüssel endlich wach wird und den Hintern in Bewegung bringt, dann war alleine dafür dieser große Knall notwendig und auch richtig.
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      Weil es gerade so schön reinpasst:

      "Den coolsten Spruch bringt Sulik: „Ich denke, der richtige Brite macht jetzt erst mal Urlaub.“ Malle ist jetzt allerdings teurer, denn das Pfund ist nach dem Brexit ja prompt abgestürzt."

      (Gerade gefunden auf Bild.de zu Anne Will)

      Anbei: @realGabe: Wie fett ich wirklich bin ist derzeit ein gut gehütetes Geheimnis .... ich denke aber der Absolutwert ist weniger dramatisch als der Vergleich mit der Situation bevor ein Sprung aus einem Fenster bei der Flucht aus einem Gebäude mich zu einer längeren Sportpause wegen einer leichten Tibiaskopffraktur verdammte. Und um Gerüchten vorzubeugen: Ich heiße NICHT Thomas und/oder Middelhoff...
      Ich bin kein Freund davon, nach über 70 Jahren noch von einer historischen Schuld zu sprechen. Dennoch sollten wir bei all den Forderungen nach einem schnellen Ausscheiden, einem Exempel das andere abschreckt zwei Dinge nicht vergessen.

      1. Die EU ist ein freiwilliger Zusammenschluss derzeit souveräner Staaten. Es geht um Zusammenarbeit und Ausgleich der Interessen.
      2. Keine 12 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs haben wir mit damaligen Kriegsgegner die EWG gegründet. Jedes der anderen Gründungsmitglieder hatten wir mit kriegerischen Mitteln im 2. Weltkrieg besetzt. Nun haben die Wähler in GB eine (in meinen Augen dumme) Entscheidung gefällt. Wenn Menschen und Staaten uns damals in ihrer Gemeinschaft haben wollten die wir Jahre zuvor mit Krieg überzogen haben, sollten wir dies wegen einem Volksentscheid (nicht ohne Grund haben die Gründungsväter und Mütter unseres Staates, dies auf Bundesebene verboten) nicht als immerwährenden Bruch verstehen. Gerade die jungen und gebildeten Briten wollten Teil der Gemeinschaft bleiben, also die Zukunft ist nicht grundsätzlich europafeindlich auf der Insel und selbst wenn jemand aus der EU raus will, bedeutet dies eben nicht, er/sie hasst Europa.

      Klar ist eine Ehe geschieden sollte man seine eigenen Interessen vertreten, Britenbonus daher ganz sicher nie wieder, Briten bestrafen wegen einer Entscheidung nein. Wir müssen als EU schauen was gut für unsere Mitglieder ist eine Trotzreaktion oder gar ein Exempel nur damit andere nicht folgen werden, das ist kurzfristig sicher nicht unverständlich, langfristig spiegelt es aber nicht die Werte wieder für die ein freies und brüderliches Europa stehen sollte.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Nicht der Brexit, sondern der Umgang mit dem Brexit, insbesondere durch die Medien macht mir Sorgen.

      Interessant ist z.B. dieser Artikel:

      faz.net/aktuell/politik/brexit…ntscheidung-14311448.html

      Alle drei Mythen wurden von der Presse heftigst befeuert. Es war enorm schwierig, an sachliche Informationen zu den Thema zu kommen. Auch in den angesehen deutschen Tageszeitungen scheint Journalismus mittlerweile - leider - im wesentlichen Meinungsmache zu sein. Es ist kaum übersehbar, dass in den Redaktionen überwiegend Brexitgegner sitzen, und jeder Journalist hat natürlich auch ein Recht auf eigene Meinung. Was ich mir jedoch wünschen würde wären mehr sachliche Argumente und weniger Stimmungsmache. Wenn angeblich die gebildeten überwiegend gegen den Brexit sind, so sollte das doch kein Problem für diese darstellen. Ansonsten wir der Begriff "Lügenpresse" nämlich wirklich bald wirklich eine traurige Renaissance in der Umgangssprache erleben.
      @Dr. Gaius Baltar meinst du den Umgang nach der Abstimmung oder bereits davor?

      Wenn ich mich durch die Onlineportale der grossen Journaille wühle ( und damit meine ich nicht Bild & Co), gibt es mittlerweile doch recht viel differenzierte Berichterstattung, Analyse und Interviews. Man muss sie nur suchen und lesen wollen.

      Ich denke im Vorwege gab es zuwenig, wobei ich die Berichterstattung in GB nicht wirklich beurteilen kann.
      Aber hier in Deutschland war das Thema ja eher unterrepräsentiert,was evtl auch damit zu tun hat ,dass niemand dieses Ergebnis erwartet hat...