Höchst fragwürdig. aufgrund der Naturgemäß hohen Wechselkursvolatilität, die gerade in "Krisenzeiten" deutlich anteigt, lässt sich aus den Wechselkursen eigentlich recht wenig ableiten. Aber um das obige Posting vieleicht ein wenig zu erklären:
Daten aus der Wirtschaft wie Wechselkurse oder Aktienindizes sind immer retrospektiv, d.h. sie lassen wenig bis keine Aussagen über zukünftige Entwicklungen zu. Was sie allerdings abgeben ist ein gutes Bild über die Erwartungshaltung von Investoren - nicht mehr und nicht weniger. Das liegt genau daran, dass deren Erwartungshaltung in die Kurse "Eingepreist" ist. Insofern kann man die Kurse als eine Art von einer gewissen "Kollektivintelligenz" getragene Expertenmeinung sehen. Was natürlich kein Gottgleiches Orakel ist - die ein oder andere geplatzte Aktienblase der letzen Zeit hat das recht Eindrucksvoll gezeigt. Böse Zungen würden sagen: In der ganzen Kaffeesatzleserei über den Brexit und essen wirtschaftliche Auswirkungen ist die Börse eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Profikaffeesatzleser.
Oft ist es so, dass es eine gewisse Kohärenz zwischen Presseberichterstattung und Börse gibt. Schlechte Nachrichten gehen mit schlechten Kursen einher und umgekehrt (natürlich immer spezifisch für die betroffene Branche, Nation etc.).
Wenn ich das Bild, dass mir die Deutsche Tagespresse vermittelt, herannehme, habe ich in den meisten Artikeln das Gefühl, das man klar davon ausgeht, dass die Briten sich selber massiv geschadent haben. Bei vielen abe ich den Eindruck, Die Insel kann froh sein, wenn sie wegen dem Brexit - pardon, wegen dem knappen Ergebnis eines das Parlament nicht bindenden Referendums über den Brexit - bis Ende der Woche noch nicht im Meer versunken ist ("... Zukunft geraubt"). Wenn ich mir dann die Aktienkursentwicklung ansehe, deutet das für mich derzeit massiv darauf hin, dass es hier eine deutliche Diskrepanz zwischen dem Meinungsbild in den Märkten (die das ganze offenbar doch aus der Sicht der briten ziemlich entspannt sehen) und dem Meinungsbild in der Presse gibt (Über letzteres habe ich natürlich nur einen subjektiven, keinen statistischen Eindruck. Vieleicht lese ich auch nur eine zu europafreundliche Presseauswahl.).
Nachtrag zu den Indizes:
Diese sind natürlich nicht direkt vergleichbar. Hier machen sich Auswahl, gewichtungsmethode, Einberechnung der Dividenden etc., in denen die Indizes sich unterscheiden, natürlich auch bemerkbar. die sind nicht Standartisiert, jeder Herausgeber berechnet seinen Index anders. Man sollte sie daher besten falls als grobe Orientierungsmöglichkeit sehen. Was die Konzerne angeht, so muss man sehen, Das z.B. Der FTSE 100 mit 100 werten bereitsdeutlich weiter nach unten geht als der DAX mit 30 und der Euro Stoxx = mit 50 Werten. Von daher wäre ich hier mit Spekulationen über die Exportorientierung und Unternehmensgröße vorsichtig. Und der interessierte kann gerne mal die letzten 10 Tage mDax gegen die letzten 10 Tage FTSE 250 plotten. Der FTSE 250 hat sich zwar tendenziell ähnlich dem mDax, Dax und EuroStoxx 50 entwickelt, jedoch kann man da definitiv nicht von "genau der anderen Richtung" sprechen. Und wer mal einen Langzeiplot des Kurses des Pfund gegen den Euro macht und mit der FTSE-Entwicklung vergleicht, der kriegt von mir ein Bier, wenn er da eine Abhängigkeit drin findet.
Daten aus der Wirtschaft wie Wechselkurse oder Aktienindizes sind immer retrospektiv, d.h. sie lassen wenig bis keine Aussagen über zukünftige Entwicklungen zu. Was sie allerdings abgeben ist ein gutes Bild über die Erwartungshaltung von Investoren - nicht mehr und nicht weniger. Das liegt genau daran, dass deren Erwartungshaltung in die Kurse "Eingepreist" ist. Insofern kann man die Kurse als eine Art von einer gewissen "Kollektivintelligenz" getragene Expertenmeinung sehen. Was natürlich kein Gottgleiches Orakel ist - die ein oder andere geplatzte Aktienblase der letzen Zeit hat das recht Eindrucksvoll gezeigt. Böse Zungen würden sagen: In der ganzen Kaffeesatzleserei über den Brexit und essen wirtschaftliche Auswirkungen ist die Börse eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Profikaffeesatzleser.
Oft ist es so, dass es eine gewisse Kohärenz zwischen Presseberichterstattung und Börse gibt. Schlechte Nachrichten gehen mit schlechten Kursen einher und umgekehrt (natürlich immer spezifisch für die betroffene Branche, Nation etc.).
Wenn ich das Bild, dass mir die Deutsche Tagespresse vermittelt, herannehme, habe ich in den meisten Artikeln das Gefühl, das man klar davon ausgeht, dass die Briten sich selber massiv geschadent haben. Bei vielen abe ich den Eindruck, Die Insel kann froh sein, wenn sie wegen dem Brexit - pardon, wegen dem knappen Ergebnis eines das Parlament nicht bindenden Referendums über den Brexit - bis Ende der Woche noch nicht im Meer versunken ist ("... Zukunft geraubt"). Wenn ich mir dann die Aktienkursentwicklung ansehe, deutet das für mich derzeit massiv darauf hin, dass es hier eine deutliche Diskrepanz zwischen dem Meinungsbild in den Märkten (die das ganze offenbar doch aus der Sicht der briten ziemlich entspannt sehen) und dem Meinungsbild in der Presse gibt (Über letzteres habe ich natürlich nur einen subjektiven, keinen statistischen Eindruck. Vieleicht lese ich auch nur eine zu europafreundliche Presseauswahl.).
Nachtrag zu den Indizes:
Diese sind natürlich nicht direkt vergleichbar. Hier machen sich Auswahl, gewichtungsmethode, Einberechnung der Dividenden etc., in denen die Indizes sich unterscheiden, natürlich auch bemerkbar. die sind nicht Standartisiert, jeder Herausgeber berechnet seinen Index anders. Man sollte sie daher besten falls als grobe Orientierungsmöglichkeit sehen. Was die Konzerne angeht, so muss man sehen, Das z.B. Der FTSE 100 mit 100 werten bereitsdeutlich weiter nach unten geht als der DAX mit 30 und der Euro Stoxx = mit 50 Werten. Von daher wäre ich hier mit Spekulationen über die Exportorientierung und Unternehmensgröße vorsichtig. Und der interessierte kann gerne mal die letzten 10 Tage mDax gegen die letzten 10 Tage FTSE 250 plotten. Der FTSE 250 hat sich zwar tendenziell ähnlich dem mDax, Dax und EuroStoxx 50 entwickelt, jedoch kann man da definitiv nicht von "genau der anderen Richtung" sprechen. Und wer mal einen Langzeiplot des Kurses des Pfund gegen den Euro macht und mit der FTSE-Entwicklung vergleicht, der kriegt von mir ein Bier, wenn er da eine Abhängigkeit drin findet.