Brexit

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      Hard.n.Wild schrieb:

      Es geht uns einen Dreck an, ob irgendwo gefoltert wird, ob in China die Todesstrafe existiert usw.
      Nennt man Menschlichkeit, schadet einem Menschen nicht.

      Wenn sich Menschen oder auch Staaten dafür einsetzen, dass irgendwo nicht mehr gefoltert, gemordet, vergewaltigt wird finde ich das gut, wenn sie nur Eigeninteressen verfolgen (Ressourcen, Macht) finde ich es schlecht.

      Wir können in einer Weltgemeinschaft leben, dann sollten wir auch helfen wenn es nötig ist oder wir bauen eine Mauer und sagen uns was kümmern uns die anderen, wir machen unser eigenes Ding keiner mischt sich bei uns ein und wir auch bei keinem. Ich würde ungern hinter einer solchen Mauer leben :)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Manchmal könnte man fast glauben, dass Ablehnung der EU auch ein bisschen an mangelnder Beschäftigung mit ihr liegt.

      Hard.n.Wild schrieb:

      Das ist schlichtweg falsch. Die Regierungen haben das Vorschlagsrecht! Entschieden wird durch den Kommissionspräsidenten, ob überhaupt und wenn mit welcher Aufgabe die einzelnen Kommissionsmitglieder betraut werden.
      Ähh, nö, lt. Art. 17 EU-Vertrag entscheidet das EU-Parlament über die Besetzung der Kommision.

      Hard.n.Wild schrieb:

      Wer mischt sich in der Türkei (EU-Mitglied!!!) ein, wo es ebenfalls nachgewiesener Maßen Folter gibt?
      Seit wann sind die denn dabei? Meines Wissens scheiterte der letzte Versuch eines Beitritt der Türkei zur EU 1683 vor Wien. ;)
      Now my name isn't Harry ...

      Harry Palmer schrieb:

      Ähh, nö, lt. Art. 17 EU-Vertrag entscheidet das EU-Parlament über die Besetzung der Kommision.
      Ähh nö nö ;)

      Art. 17 VII 2. UAbs. S. 2 EUV: Jeder Mitgliedstaat (mit Ausnahme der Staaten, aus denen der Kommissionspräsident und der Hohe Vertreter der Union für Außen- und Sicherheitspolitik kommen, s. dazu sogleich) schlägt eine Person als Mitglied der Kommission vor, häufig frühere Regierungschefs oder -mitglieder. Deutschland hat Günter Oettinger nominiert, welcher bereits von 2009-2014 der „deutsche“ (die Herkunft der Kommissare soll eigentlich keine Rolle spielen, weil sie laut Vertragstext nicht ihr Heimatland sondern ausschließlich die Interessen der EU vertreten, vgl. Art. 17 III UAbs. 3 EUV) Kommissar war. Hat jeder Mitgliedstaat eine Persönlichkeit benannt, nimmt der Rat diese Liste der 27 Personen im Einvernehmen mit dem neuen Kommissionspräsidenten mit qualifizierter Mehrheit an, was in der Praxis reine Formsache ist. Der Kommissionspräsident sucht nun für jeden nominierten Kommissar die richtige Position in der neuen Kommission...

      Also wenn, dann solltest du alles zitieren...

      Achja, EU-Rat ist nicht EU-Parlament!


      Harry Palmer schrieb:

      Seit wann sind die denn dabei? Meines Wissens scheiterte der letzte Versuch eines Beitritt der Türkei zur EU 1683 vor Wien.
      Stimmt, geb ich dir Recht, sie gelten ja "nur" als Beitrittskandidat...spielt aber keine Rolle, was die Verurteilung der Folter dort angeht.

      schneewittchen.10 schrieb:

      Hm, @Hard.n.Wild , es gibt einen Unterschied zwischen "vorschlagen" und "wählen"...
      jep, sagte ich doch. Das unbestritten mächtigste Gremium (EU-Kommission) wird nicht gewählt, sondern kann vom Kommissionspräsidenten abgenickt werden oder eben auch nicht. Er allein bestimmt, wer in der Kommission sitzt und was er da zu tun hat. Weder der EU-Rat und schon garned das Parlament haben rechtlich einen Einfluss darauf, der Rat darf nur vorschlagen/nominieren. Passt es dem Präsidenten, gut, wenn nicht, muss ein neuer Vorschlag her.
      @Hard.n.Wild

      Du hast das Zustimmungsvotum des Parlaments im nächsten Unterabsatz übersehen:

      "Der Präsident, der Hohe Vertreter der Union für Außen- und Sicherheitspolitik und die übrigen Mitglieder der Kommission stellen sich als Kollegium einem Zustimmungsvotum des Europäischen Parlaments. Auf der Grundlage dieser Zustimmung wird die Kommission vom Europäischen Rat mit qualifizierter Mehrheit ernannt."

      Nur am Rande: Gerade bei der Nominierung der jetzigen Kommission "Juncker" ging es im EU-Parlament hoch her. So "undemokratisch" ist die Besetzung der Kommission wirklich nicht.
      Now my name isn't Harry ...

      Harry Palmer schrieb:

      @Hard.n.Wild

      Du hast das Zustimmungsvotum des Parlaments im nächsten Unterabsatz übersehen:

      "Der Präsident, der Hohe Vertreter der Union für Außen- und Sicherheitspolitik und die übrigen Mitglieder der Kommission stellen sich als Kollegium einem Zustimmungsvotum des Europäischen Parlaments. Auf der Grundlage dieser Zustimmung wird die Kommission vom Europäischen Rat mit qualifizierter Mehrheit ernannt."

      Nur am Rande: Gerade bei der Nominierung der jetzigen Kommission "Juncker" ging es im EU-Parlament hoch her. So "undemokratisch" ist die Besetzung der Kommission wirklich nicht.
      Nochmal: der Rat ( = Regierungschefs der Mitgliedsstaaten ) schlagen die Kommissionsmitglieder dem Präsidenten vor. Aber ihm ALLEIN obliegt es, sie zu bestätigen und mit Aufgaben zu betrauen!

      Das Votum hat bisher einmal gegriffen soweit ich weiß in einem Austausch (slowenische Kandidatin).
      War allerdings eher unbedeutend!

      Andererseits wird ein ehem. Bankenlobbyist (Hill) als Verantwortlicher für Bankenaufsicht durch Juncker einberufen (und ja, er scheidet zum 15/7 aufgrund des Brexit aus) und der ehem. Finanzminister Frankreichs (verantwortlich für die immense Neuverschuldung Frankreichs) wird als Verantwortlicher für Wirtschafts- und Finanzangelegenheiten eingesetzt und das Parlament nutzt sein "Votum" nicht...ein Schelm wer böses denkt...
      Naaaaaaaja, so ganz würde ich das nicht unterschreiben.

      Jeder Mensch auf der Welt hat eine Verantwortung allen anderen Gegenüber was ethische Grundsätze angeht. Und es anzumahnen und öffentlich zu machen, dass Menschen misshandelt werden, insbesonders durch Folter geht uns alle an. Wenn Länder dann mit ihrem Volk schlecht umgehen, weil ihnen öffentliche Einheiten vorenthalten werden (Schulen, Straßenbau, Gesundheitssysteme), dann mag ich Dir Recht geben, aber bei ethischen Grundsätzen verhandel ich nicht nicht, mit niemanden.


      Hard.n.Wild schrieb:

      Wer mischt sich in der Türkei (EU-Mitglied!!!) ein

      Im Übrigen ist die Türkei kein Land der EU, es ist ein Land, welches zu rund 4% in Europa liegt, der restliche Teil des Landes liegt im asiatischen Raum.
      Das alleine wäre für mich Grund genug dieses Land niemals in die EU aufzunehmen, wobei die Gleichberechtigung und ethische Grundsätze für sich alleine auch schon Grund genug für eine NIchtaufnahme wären.
      Aber es geht ja um den Brexit, nicht um die Türkei.

      EDIT: sorry, hatte Seite 3 übersehen vor dem Schreiben.
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      Das Problem an Europa ist wohl seine Dimension und Vielfältigkeit, beides ist aber auch eine Stärke. Wobei ich gerade selbst merke auch mir fehlt hier Bildung. In der Schule habe ich das deutsche System gelernt, im Studium den deutschen Staatsaufbau, ich kenne die wichtigsten deutschen Politiker. Einfach mal Beispiele...

      Test Bundesländer BRD: Alle sofort gewusst, plus Landeshauptstadt
      Test EU Mitglieder: Ich kam nicht auf alle, ich habe glatt Malta vergessen, Hauptstädte schweigen wir drüber ich ordnete nur 23 korrekt zu

      Gründungsdatum BRD: Jahr, Monat und Tag
      Gründungsdatum EWG und EU: Jahr

      Grundgesetz: Kenne ich recht gut
      Grundrechtscharta der EU: Es gibt sie, wird wohl grob das drin stehen was bei uns auch drin steht (kurz kein Plan was konkret da alles geregelt ist)

      Ähnlich bei den politischen Prozessen, die deutschen kenne ich recht gut, die der EU nur sehr grob.

      Wie sollen Bürger hinter etwas stehen, das so schwer zu fassen ist. Ich glaube hier hinkt die EU, wir müssen der Bevölkerung vermitteln was die EU ist, in Schulen, durch die öffentlich-rechtlichen Medien, durch Aktionen, durch Präsenz. Hetzer nutzen diese Unwissenheit gerne aus und behaupten einfach Dinge oder stellen Halbwahrheiten in den Raum. Der Brexit ist da ein sehr schönes Beispiel, man schaue sich die angeblichen Vorteile und Versprechen an und was nun wohl wirklich der Fall sein wird. Die EU braucht nicht mehr Demokratie, denn sie ist demokratisch, aber sie muss dies auch den Bürgern vermitteln und über ihre Stärken aufklären, dafür könnte man sehr gerne mal etwas Geld aus dem EU Topf ausgeben.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Jep, genau so ist es. Mehr als die Hälfte der englischen Bevölkerung sind unwissende Hetzer. Würde man eine europaweite Umfrage machen, kämen sicher noch einige dazu...

      Dann gehen wir doch einfach mal her, thematisieren die EU in den Schulen und Universitäten usw. streuen Glitzer drüber und machen ein rosa Geschenkbändchen drumherum und alles wird gut.

      Die öffentlich-rechtlichen Medien, Aktionen usw. haben in England aber nicht viel bewirkt...seltsam...vielleicht gibt es ja auf "der anderen" Seite auch nen paar schlaue Köpfe. Schonmal drüber nachgedacht? Wäre möglich.

      Nur mal so am Rande: Nicht an den Worten wird gemessen, sondern an den Taten.

      Und da hat sich meiner unwissenden Meinung nach, die EU bisher nicht mit Ruhm bekleckert.

      -Sanktionen gegen Russland (Rückgang von über 20 Mrd. Handelsvolumen allein für Deutschland)
      -zig Rettungspakete
      -Waffenlieferungen in die Krisengebiete Syrien, Irak etc. (völlig Wurscht an wen, selbst Steinmeier antwortete auf den Vorwurf, das solche Waffen egal an wen sie geliefert werden, nicht mehr kontrolliert werden können mit: Kein Einsatz ohne Risiko)
      -TTIP (in Diskussion)
      usw.

      Mal ganz davon abgesehen, ich finde es sehr provokant, respektlos und unqualifiziert, anders Denkende zu titulieren, ihnen mangelndes Wissen vorzuwerfen und schlimmeres. Ich akzeptiere die EU-Befürworter und erwarte das gleiche auch von ihnen. Sowas nennt man Meinungsfreiheit und kommt gewöhnlich in Demokratien vor UND wird sogar in unseren Schulen und Universitäten gelehrt.

      Danke trotzdem für die rege Diskussion. :thumbsup:

      Gentledom schrieb:

      Hetzer nutzen diese Unwissenheit gerne aus und behaupten einfach Dinge oder stellen Halbwahrheiten in den Raum.

      Hard.n.Wild schrieb:

      Mehr als die Hälfte der englischen Bevölkerung sind unwissende Hetzer.
      Eine kleine Übersetzung meiner Aussage ;)

      Hetzer beeinflussen Menschen und durch Halbwahrheiten oder Lügen bringen sie sie dazu ihnen zu folgen.

      Dies bedeutet nicht, dass jeder Mensch der ihnen folgt selbst ein Hetzer ist.

      Dies bedeutet nicht, dass jeder Mensch der das gleiche Kreuz setzt wie die Hetzer es wollen (gibt es ja auf beiden Seiten, nach meinem Gefühl beim Brexit in GB aber weitaus mehr auf der Leaveseite) von ihnen beeinflusst wurde. Ein Teil dieser Leute hat aus ganz anderen Gründen sein Kreuz da gesetzt :)

      Also bitte die Kirche im Dorf lassen (wie unser Doktor schon beim Irak als gelungenes Beispiel für einen Vielvölkerstaat in der Zeit Saddams zu dir sagte)

      Stellen wir fest ich bin in der Tendenz pro EU und du in der Tendenz gegen die EU und damit bin ich raus aus der Diskussion mit dir, ich habe nicht das Gefühl das sie irgendwie etwas bringen wird.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Mich ärgern diese meist durch puren Populismus oder Egoismus geführten Diskussionen zum Thema EU. Europa und die Euopäische Union sind einfach so komplexe Themen, als dass man da mit einfachen Antworten weiter kommt. Mir fehlt in den meisten Diskussionen bei den Meckerern über diese Themen neben Grundlagenkenntnissen zu der EU auch das nötige Demokratieverständnis. Ich finde, dass von den EU-Gegnern viel zu oft übersehen wird, was uns die europäische Einigung gebracht hat. Neben Annehmlichkeiten wie Freizügigkeit, einen europäischen Binnenmarkt und vielem mehr, leben wir in der längsten Periode des Friedens, die dieser Kontinent jemals erleben durfte. Und ja, ich oute mich hier auch als flammender Europa-Fan.
      Eben dieses Problem des Unverständnisses zeigt sich ja gerade hier am Beispiel "Kommsion".
      @Hard.n.Wild Ich denke nicht, dass bei der Kommission die demokratische Legitimation abgesprochen (die aus von demokratisch gewählten Regierungen vorgeschlagenen Kommisaren besteht, die auch noch die Zustimmung des EU-Parlaments bedürfen) und ihre bestehenden Kompetenzen in Frage gestellt werden sollten.
      Viel eher könntest du ein Demokratiedefizit beim fehlenden Initiativrecht des Europäischen Parlaments sehen. Hier besteht eine wesentlich wichtigere Baustelle.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von schneewittchen.10 ()

      Ich will es mal so ausdrücken, mich überrascht anhand dieser Diskussion das auffallend mangelnde Interesse, die Gleichgültigkeit oder die Ignoranz bzgl. dessen, was in der Welt/in Europa vor sich geht. Wie manipulativ doch viele Menschen sind, vllt auch einfach nur bequem.

      Ein sehr passendes Beispiel für die "Demokratie" der EU findet sich im Lissaboner Vertrag wieder.
      Auf Maastricht 1992 (u.a. Wirtschafts- und Währungsunion, Verbraucherschutz-Richtlinien - auch sehr interessant!!) Amsterdam 1997 (freier Personenverkehr, Europol) Nizza 2001 (Sitzerhöhung und -verteilung zugunsten F, GB und D sowie I) will ich garnicht eingehen.

      Im Lissaboner Vertrag (in Kraft ab 2009) wurde folgendes festgelegt:

      -Art und Weise der Bestimmung Präsident und Kommission (auch in Fachkreisen, von führenden Politikern als demokratisch in frage gestellt)

      -eine BELIEBIG veränderbare Gesetzgebung OHNE den Bürgern ein Referendum gewähren zu müssen (Demokratie?)

      Und wer sich jetzt ein bisschen auskennt, wird sich denken können, warum genau der letzte Punkt (zur Erinnerung: KEIN Referendum der Bürger) aufgenommen wurde:

      Hier ging es in erster Linie um die noch zu beschliessende Verfassung. Diese wurde im Gipfeltreffen 2004 vorgelegt und beschlossen.
      2005 stimmten jedoch die franz. Bürger in einem nationalen Referendum mit NEIN, ebenso zwei Monate später auch die Niederländer.
      Er kam vorerst auf Eis zur "Überprüfung".

      Bis 2007 Frau Merkel die Präsidentschaft hatte und die Berliner Erklärung zur Ausarbeitung eines neuen Vertrags (Verfassung) heraus gab.

      Der "neue" Vertrag war zu 96% eine Kopie des vorher abgelehnten Vertrags! Trotzdem wurde er von allen 27 Mitgliedsstaaten im Dez 2007 unterschrieben.

      Irland entschied als einziges Land kurz DANACH ein öffentl. Referendum abzuhalten. Ergebnis war ein klares NEIN, ähnlich wie die Franzosen und Niederländer zuvor.
      Portugal, welches ebenfalls ein Referendum in Betracht zog, wurde massiv von Sarkozy und Brown unter Druck gesetzt, und beugte sich dem Druck.

      Schlimmer war es in Frankreich und Irland. Frankreichs Sarkozy ermöglichte seinem Volk gar kein zweites Referendum und Irland bekam ein zweites Referendum aufs Auge gedrückt (trotz das sich dreiviertel der Wähler gegen ein zweites Referendum ausgesprochen hatten). Die Neuwahl ergab ein JA (wen wunderts, wenn doch Millionen Gelder in die massenwirksamen irischen Medien gepumpt wurden).

      Sarkozy damals: Frankreich war das erste aller Länder, das mit NEIN stimmte. Das würde in allen Mitgliedsstaaten passieren, wenn es dort Referendum gäbe. Es gibt eine Kluft zwischen Volk und Regierung... (14.11.2007)

      In dieser Form haben sich sehr viele Politiker damals geäussert!

      Und hier noch ein weiteres kurzes Beispiel:

      EU-Wahl 2009: 57% der wahlberechtigten Bürger enthielten sich aus Protest der Stimme, 4% stimmten gar dagegen.

      Nationale Regierungen haben ebenso null Kompetenz bzgl. der Brüsseler Regierung, ihnen ist lediglich eine Beschwerde möglich, die die Kommission lediglich zur Kenntnis zu nehmen hat (Art. 7)

      Also, all diese Dinge führen in meinen Augen eine Demokratie ad absurdum und gleicht eher einer nicht gewählten Diktatur! Im übrigen, um das Geschichtswissen der Unwissenden etwas aufzufrischen: der als "Gründervater der EU" benannte Walter Hallstein hat bereits 1938 zusammen mit Hitler beim "grossen Treffen in Rom" genau dieses Konstrukt (die höchste Rasse vor dem Judentum zu schützen) mit Hitler und Mussolini für die Nachkriegszeit besprochen, vereinigtes Europa unter NS-Kontrolle. Völlig absurd, das genau er genau 19 Jahre später an demselben Ort die Römischen Verträge unterschreibt.

      Die Bürger sind getäuscht worden mit Versprechungen wie "Deutschland wird nicht für Schulden der anderen EU Länder bezahlen müssen" (Merkel und Schäuble seinerzeit).

      Interessant wird im übrigen die Präsidentenwahl 2017 in Frankreich, Fr.Le Pen als aussichtsreiche Kandidatin hat ja bereits den Austritt Frankreichs anklingen lassen.
      Damit wäre die EU tot.

      Und nun erzähl mir noch jemand was von Populismus, Unkenntnis, fehlendem politischen Grundwissen, fehlendem Demokratieverständnis etc.

      Ab hier bin ich aktiv raus aus der Diskussion als verbleibender Gegner der "derzeitigen" EU.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Hard.n.Wild ()

      Jezt mal ein schlichterGedankengang von nicht ausreichend wirtschaftlich informierter Seite .

      War die Abstimmung über BREXIT nicht ein von Cameron als Drohgebärde gedachtes Instrument ? Als die EU seinen Forderungen nach weniger Belastungszahlungen und mehr Geldfluss nach UK nicht nachgeben wollte ?

      Nun ist die Regierung UK selbst völlig überrascht von dem Ergebnis und stellt fest , das die Bevölkerung" rein aus dem Bauch heraus" abgestimmt hat - aller aufklärerischen Bemühungen zum Trotz .
      Da diese Abstimmung als politisches Erpressungsmittel eingesetzt wurde sollte die EU natürlich auch nicht mit allzu großer Nachsicht darauf reagieren und GB vorerst ziehen lassen .
      Der wirtschaftliche Verlust durch den Wegbruch von Exporterleichterungen etc wird GB sicher zur Umkeher bewegen müssen - ist die Frage wann .
      Und unter welchen Vorraussetzungen wird GB dann zurückkehren müssen . Diese Abstimmung war wirtschaftlich und politisch nicht nur für GBein Bärendienst .
      Die EU wird sich dadurch neu positionieren müssen - auch im Hinblick auf Fördergelder Verteilung und Zugeständnisse für einzelne Länder, die glauben höhere Ansprüche stellen zu dürfen . GB wird in eine Krise stürzen - EU Märkte werden sicher erschüttert aber nicht wackeln durch BREXIT - evtl wird sich ein Teil des Londoner Finanzmarktes umorientieren Richtung EU - Festland .
      Dem Grundgedanken eines gemeinsam wirtschaftlich handelnden und sichernden Europas wird es keinen Abbruch tun und die Europäische Idee weitertragen .
      Sicher auch als Mahnung sich nicht unbedacht aus der Gemeinschaft zu entfernen und trotzdem seiner nationalen Identität treu zu bleiben .

      Kleine Bauch gesteuerte Betrachtung - :pardon: [][/
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      .de.wikipedia.org/wiki/Godwin%E2%80%99s_law?wprov=sfla1

      .de.wikipedia.org/wiki/Walter_Hallstein?wprov=sfla1
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Viva ()

      @Chloe Ich glaube nicht. Soweit ich mich erinnern kann, waren die Briten nie begeistert vom Beitritt zur EU. Das widerspräche ihrem Verständnis der Magna Carta, für die England seinerzeit hart kämpfte. Daher hat es mich auch sehr verwundert, als Cameron u.a. Winston Churchill auf den Plan rief, der niemals den Brexit befürworten würde, wäre er noch am Leben. Wo doch Old Winny seinerzeit der grösste Verfechter und Verteidiger der Magna Carta war.

      Hard.n.Wild schrieb:

      Das widerspräche ihrem Verständnis der Magna Carta, für die England seinerzeit hart kämpfte.
      Was hat denn jetzt Winston Churchill mit einer vom Erzbischoff von Canterbury im Jahre 1215 entworfenen Vereinbarung zwischen König John und einigen rebellischen Baronen zu tun?

      OK, die historische Beschäftigung mit der MC im 17. und 18. Jahrhundert lieferte einige Denkanstöße (insb. zur US-Verfassung und deren Bill of Rights). Aber für die heutige Zeit ist die EMRK (die vom UK als erster Vertragsstaat ratifiziert wurde) doch erheblich relevanter.

      Man verzeihe mir das nachstehende OT:

      .www.youtube.com/watch?v=XTWQzF1027I
      Now my name isn't Harry ...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Viva ()

      Um einmal wieder zum Erstposting zurückzukommen: Der Hauptvorteil der EU für die Briten soll angeblich auf dem Gebiet der Wirtschaft liegen. Hier hat sich jetzt in den letzten Tagen eine interessante Entwicklung ergeben:

      Der EURO STOXX 50:

      Euro Stoxx 50.png

      Der DAX:

      DAX.png

      Und nun, siehe da, der FTSE 100:

      FTSE100.png

      Offenbar gingen nach den bei derartigen Ereignissen immer auftretenden "Panikverkäufen" die Erwartungen an die Wirtschaftliche Entwicklung der nächsten Jahre in GB und der Rest-EU in der Presse und auf der Investorenseite in den letzten Tagen massiv auseinander.

      EDIT: die Größenunterschiede der Bilder waren keine Absicht...
      Finde ich nicht so ungewöhnlich. Für mich sind die Wechselkurse der beste Indikator für einen Vergleich der mittelfristigen Aussichten der Wirtschaftsleistung. Der Kurs vom Pfund ist ziemlich in den Keller gegangen. Schaut man sich die Schwergewichte des FTSE100 an, so sind diese sehr international aufgestellt, also nicht nur in Bezug auf den Export sondern auch Tochterunternehmen und Produktionsstätten. Diese Bereiche außerhalb von GB verschlechtern sich evtl weit weniger als die lokal aufgestellten Unternehmen, zumal Öl und Finanzen (die 3 Topunternehmen im FTSE) nicht von dem Standort GB abhängig sind.

      Also günstiges Pfund bedeutet für ausländische Investoren, dass man nun günstig kaufen kann, also britische Aktien die in Pfund gehandelt werden. Gerade bei den Globalplayern kann das sinnig sein, denn sie werden wegen der internationalen Aufstellung keinen so großen Schaden nehmen wie der Rest der britischen Wirtschaft.

      Der FTSE250 (weniger Globalplayer) hat sich genau in die andere Richtung entwickelt.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff