Zurück in den Alltag - allein

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      Ach liebe @BlackSunny noch vor gar nicht allzulanger Zeit, hast du mich getröstet.
      Ich dachte auch , oh Gott wie komme ich da raus.
      Ja Ablebkung hilft, aber nur solange bis man wieder die Tür hinter sich schliesst, und plopp ist alles wieder da.
      Zeit, ja Zeit ist wohl wirklich dass einzige was hilft um seine Mitte wieder zu finden.
      Und zulassen, zulassen dass es einem schlecht geht, sich eingestehen ich habe ein Recht darauf mich auch schlecht fühlen zu dürfen, die Erwartungen an sich selbst, immer lächeln zu wollen wegschieben, Gefühle sind dazu da um gefühlt zu werden auch die die nicht schön sind.

      Das mit der Selbstbefriedigung, ja das kenne ich auch, einerseits die körperliche Lust, anderseits das einfach machen gar nicht so leicht.

      Bis hin zum weinen, da man zwar einen Orgasmus hatte, der einen aber nur noch trauriger macht.

      Der Kopf dann leerer ist als zuvor, die Bilder die aufkommen im Kopf, Kopfkino , welches nicht mehr in dieser Form real werden kann.

      Was man versuchen kann ist negative Gedanken, mit neuen positiven zu besetzen, es versuchen um zu kehren, falls Blockaden da sind.

      Mir ist es nicht gelungen, es ging soweit dass mein Kopfkino starb, ich dann überhaupt keines mehr hatte.

      Ich wollte es haben aber es kam nicht auf, wie ausgeschaltet.

      Dann hab ich mir gesagt, ok, ich brauch das jetzt um neues zu entwickeln, und ich habe mich nicht befriedigt hab es einfach gelassen, der Appetit war weg, und man soll sich ja nichts rein zwingen.

      Ja und irgendwann kommt das Leben zurück, denkt man weniger dran, anfangs erschrocken darüber wenn man dran denkt dass es den ganzen tag überhaupt keine Rolle gespielt hat, das ist die Phase wo man noch nicht wirklich losgelassen hat, man will noch ein wenig leiden.

      Dann werden es Tage ohne die Gedanken, man findet zurück zu sich selbt, ja lass dir Zeit, verwöhne dich auf einer anderen Ebene, indem du dich wichtig nimmst, es nicht versuchst zu verdrängen.

      Es ist ein wenig wie Trauer, und die darf gelebt werden , braucht ihren Platz
      Auch ich kann quasi "live" berichten, mein Spielpartner und ich haben uns vor 2 Wochen getrennt... Gelitten haben wir beide sehr darunter, umgegangen sind wir damit jedoch völlig unterschiedlich. Berichten kann ich natürlich nur aus meiner Sicht.

      Zeit, das so oft erwähnte heilende Pflaster, ist bei mir leider nicht das Allheilmittel für meine Seele. Ich verliere den Boden unter den Füssen, durchdenke alles vorwärts, rückwärts und dann nochmal im Kreis, suche nach Ursachen, nach dem Punkt, ab dem es falsch lief, suche IRGENDWAS, woran ich es festmachen kann. Manchmal gibt es aber diese Punkte nicht, aber das Gedankenkarussell kommt nicht zum Stehen und kostet mich den letzten Rest Energie.

      Was mir hilft, ist eine Struktur im Alltag, die mich zwingt weiterzumachen, nicht einzuigeln, mich innerlich zu bewegen und nicht dem lähmenden Gefühl der Trauer und der Verzweiflung hinzugeben. Alleine bekäme ich diese Struktur nur schwer hin, hier helfen mir meine Tiergefährten ungemein, für die der Alltag natürlich in halbwegs geregeltem Maße weitergehen MUSS, sie zwingen mich dazu. Ich war aber sehr froh, in der vergangenen Woche Urlaub gehabt zu haben, ich hätte nicht zur Arbeit gehen können.

      Ein weiterer sehr hilfreicher Punkt für mich ist mein Anspruch an mich selbst, keine Energie in etwas zu stecken, was ich nicht beeinflussen kann. Ich möchte mich so zügig wie möglich mit etwas abfinden, was zu ändern nicht im Bereich meiner Möglichkeiten liegt. Es bringt nichts, zu hadern und zu verzweifeln, wenn es eben ist wie es ist, und keine Chance besteht etwas daran ändern zu können.
      Die Umsetzung ist nicht leicht, aber ich habe es bisher immer hingekriegt. Wichtig ist für mich, keinen negativen Abschluss zu haben, ich vermeide es tunlichst, jemandem "Schuld" zuzuweisen, ich bin niemandem "böse".

      Fakt ist, ich habe noch nie so sehr gelitten, es hat noch nichts so sehr weh getan, wie diese Trennung nach nur 2 Monaten Dauer. Fakt sind aber auch, und das ist viel wichtiger, sehr viele wunderschöne Erinnerungen und Erfahrungen, Fakt ist ein wundervoller Mensch, der nach wie vor ein Teil meines Lebens ist, dafür bin ich sehr dankbar. Und so lasse ich das Schöne überwiegen, bin dankbar für das, was ich gewonnen habe, bin dankbar für einen tollen Freund in meinem Leben, und verwahre die Zeitspanne als unbeschreiblich schöne Erinnerung. Es geht mir tatsächlich nur 2 Wochen nach der Trennung wieder ziemlich "gut". Klar, es gibt immer noch kleine Tiefs und wehe Momente, aber das ist okee, die haben ihre Daseinsberechtigung, das wird auch noch eine ganze Weile so sein. Aber der brennende Schmerz ist weg, die dumpfe Leere ist weg, und ja, ich vermisse unser Spiel sehr(sehrsehr), habe auch das Forum die ganze Zeit bisher gemeiden. Aber es ist "okee", ich habe die Situation, deren Veränderung nicht in meiner Macht stand und steht, angenommen, und bin an ihr vielleicht auch ein klein wenig gewachsen. Es ist wie es ist, es ist an mir es "okee" sein zu lassen, und auf diesem Weg bin ich gerade...

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:
      Mit den Tieren bin ich voll bei dir @June
      Mein Pferd zwingt mich dazu, mich aufzuraffen und zum Stall zu fahren und mich definitiv darauf zu konzentrieren. Und so schwer mir das im Moment fällt, mich irgendwie aufzuraffen, so sehr tut mir die Zeit am Stall gut. Der Alltagstrouble dort lenkt auch so gut ab. Man hat wieder das Gefühl, zurück in die Realität zu kommen.
      @BlackSunny Ja, dieses gezwungen werden sich aufzuraffen und vor die Tür zu gehen...
      Ich habe zwei Jungpferde, davon ein 3jähriger Hengst, bei den Rockerteenies muss ich voll und ganz bei mir sein, sonst gibt's Rockerparty. Und vor die Tür muss ich täglich mehrmals auch mit den Hunden. Ohne die Viecherles würd ich immernoch in meinem Loch hocken...

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:
      Definitiv. Ich hab hier auch meine Hunde. Die fragen nicht, ob ich Bock hab oder nicht. Wenn die müssen und wollen dann ist das so.
      Und mein Stütchen ist 4. Von daher verstehe ich voll und ganz was du meinst. Bin ich nicht auch mental bei ihr, dann wirds unter Umständen nicht so lustig.
      Guten Morgen,

      es sind manchmal einfach die kleinen Dingen. Ich hab das gestern wieder gemerkt. Sei es, dass jemand da ist, der einen in Stresssituationen wieder auf den Teppich holt, oder sei es, dass mir bei Einschlafstörungen die mir unterstützend erteilten Rituale helfen.
      Es ist erschreckend, wenn man merkt, wie sehr der Alltag von diversen Ritualen und Selbstverständlichkeiten beeinflusst war.
      Und ich finde es im Moment wahnsinnig anstrengend, sich da selbst raus zu holen, gegen die drohende Resignation zwischendurch anzukämpfen.
      So lange ich immer irgendwie unterwegs bin (Job, Hunde, Stall) gehts noch. Aber sobald die Tür nach einem zugeht und zu Hause die Maske abfällt, ist man nicht mehr die, die man nach außen mimt.
      Jeder sagt, Zeit ist ein heilender Faktor... ich hab nur Angst, dass die Zeit einfach zu lang ist. Und viel mehr hab ich Angst, dass mich das Ganze verändert.

      Puh ... nun gut ... Nützt nix, der Schreibtisch ist voll.
      Danke fürs Lesen!
      Habt ne schöne Woche!
      wenn man vor einem berg steht, nach ober zur spitze schaut und denkt, da komm ich nie hin, und man dann oben steht sich zurück erinnert und schmunzelnd sagt, na ok war nicht einfach, aber sooo schlimm wars doch nicht wie befürchtet. man wächst an seinen aufgaben. also wachse, grins

      BlackSunny schrieb:

      Jeder sagt, Zeit ist ein heilender Faktor... ich hab nur Angst, dass die Zeit einfach zu lang ist. Und viel mehr hab ich Angst, dass mich das Ganze verändert.
      @BlackSunny Lass dich mal drücken... :empathy:

      Natürlich verändert dich das, all unsere Erlebnisse und Erfahrungen verändern uns ein Stück weit. Aber das ist in Ordnung, denn Erlebnisse und Erfahrungen sind ein Teil von uns und Veränderung als solche ist fester Bestandteil des Lebens.

      Wie bereits geschrieben sehe ich Zeit nicht als alleinig heilenden Faktor. Der wichtigste Faktor ist nach meiner Erfahrung, die Situation anzunehmen, ohne Groll, ohne Schuldzuweisungen, nach vorne sehen und nicht gänzlich in der Vergangenheit hängen zu bleiben. Alles ist eine zeitlang okee, natürlich, aber man darf nicht darin steckenbleiben, es raubt einem alle Kraft und Energie zum Weitergehen.

      Sich auf die Zeit zu verlassen führt nach meinem Empfinden eher dazu, dass man verdrängt, dass man den Alltag über sich schwappen lässt, ohne jemals wirklich abgeschlossen zu haben. Dann kommt es immer wieder hoch, und man sitzt "ewig" in seinem Loch und sieht den Himmel nicht mehr.

      Ich wünsche dir ganz viel Kraft, liebe Sunny. Auch wenn es sich jetzt nicht so anfühlt, du wirst es aus diesem Tal heraus schaffen. Und du wirst lächeln, wenn du oben angekommen bist, und nur noch die schöne Erinnerungen an die Zeit präsent sind. Du wirst feststellen, dass du daran ein Stück weit gewachsen bist und deine Persönlichkeit sich ein Stück weiterentwickelt hat. :huggy:

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:
      Der alte Spruch, dass Zeit alle Wunden heile, hilft einem in deiner Situation sicher nicht arg weiter. Dass es irgendwann wieder besser sein wird, wird dir klar sein - nur die Zeit bis dahin ist einfach sch...
      Es ist gut die Trauer zuzulassen, um die Trennung verarbeiten zu können.

      Versuch an den Punkt zu kommen, dass du die Trennung für dich akzeptierst. Ihr ward nicht perfekt für einander, sonst wäre es nicht auseinander gegangen. Was in der Vergangenheit liegt kann man nicht mehr ändern. Also quäle dich nicht zu sehr damit.
      Schau in die Zukunft. In ein paar Jahren wirst du auf diesen Zeitpunkt heute zurückblicken und deine Zukunft dann mit dem Mann verbringen, der wirklich zu dir passen wird, mit dem es klappen wird. Wenn die Beziehung jetzt nicht in die Brüche gegangen wäre, wirst du ihn vielleicht nie treffen.

      Bis dahin: Nimm dir Zeit bewusst für dich selbst. Such dir etwas, das dich erfüllt oder was du schon immer einmal machen wolltest. Was würde dir jetzt gut tun? Also ich - und das würde ich im realen Leben NIE gegenüber irgendwem zugeben! - hab einer Trennung mein Jurastudium zu verdanken. Das war eine der besten Entscheidungen meines Lebens! Daher Danke F., dafür dass du mich verlassen hast! Das mit uns hätte auf Dauer ohnehin nicht funktioniert. ;)

      Ich wünsche dir alles Gute. Drück dich! :huggy:
      Ich danke euch allen!!!!!
      Es tut mir auf jeden Fall schon mal gut, hier ein paar aufmunternd Worte zu bekommen.
      Bei mir hat sich freundlicherweise eine Patin gemeldet und auch wenn ich ansonsten jemand bin, die lieber hilft anstatt Hilfe anzunehmen, werde ich das Angebot annehmen. Diesmal ist es einfach an der Zeit.

      Hätte mir vor einigen Jahren jemand gesagt, dass etwas so tief gehen kann, den hätte ich milde belächelt. Ich hab zumindest sehr viel dazu gelernt. Und wie schrieb mir ein lieber Mensch vor ein paar Tagen? "He was your lesson, not your forever." Irgendwann wird vielleicht dann Mr. Forever meinen Weg kreuzen.

      Danke nochmal...