Ein Supervisor für die BDSM-Beziehung?

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      Ein Supervisor für die BDSM-Beziehung?

      Es mag etwas merkwürdig klingen, aber das Thema soll als ein seriöses angelegt sein. Vielleicht auch zur Inspiration dienen.
      In vielen Bereichen des Lebens greifen wir auf Berater zurück, lassen unser eigenen Verhalten auf den Prüfstand hieven und holen uns probate Tipps, wie wir Dinge, oder unsere Einstellung Dingen und Menschen gegenüber, ändern können.
      Hier "bei uns" kommt das wohl eher selten vor - und es gibt vermutlich auch kaum fachkompetente direkte Ansprechpartner. Zwar greifen Subs bisweilen auf die Hilfe von Mentoren zurück, aber für Paare ...?
      Klar, jede Beziehung ist ein sehr persönliches, individuelles Ding. Aber hin und wieder stößt man doch sicher auch hier auf Barrieren, kann den Partner nicht mehr verstehen, stagniert im Sumpf des Alltäglichen oder möchte sich schlicht und einfach neue Ideen holen, Subbie zu triezen oder besser zu fordern und zu fördern.

      Wie ist es bei euch? Habt ihr gute Freunde oder Bekannte, denen ihr eine genauere Inspektion eurer Beziehung gestattet, ja wo ihr vielleicht sogar darum bittet, euch Ratschläge zu geben? Oder lasst ihr vielleicht sogar mal einen anderen Dom "ran", um euch neue Impulse zu holen?
      Oder aber ist das Thema "Supervision" nur eine echte Schwachsinnsidee, mit der ihr so gar nichts anfangen könnt?

      Bin gespannt auf eure Ideen und Meinungen ... ^^
      Ich habe euch ;)

      Die Idee ist nicht verkehrt , es tut immer gut sich auszutauschen.

      Sicher , es ist ein recht intimes Thema , aber auch Paartherapeuten oder Sexualtherapeuten (heißen die so?) sollten damit umgehen können .

      Ich habe auch mal Impulse für eine Freundin geliefert. Nun gut, aus der Beziehung wurde am Ende nix, aber das lag eher an der Untreue des Kerl.
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.
      Würde mich auch mal interessieren, wie andere dies Handhaben.

      Ich persönlich hatte in der Vergangenheit mal einen guten Bekannten, der bei meiner Frau und mir quasi als Supervisor agiert hat.
      Das war in der Phase, als wir festgestellt haben, das wir zusammen Probleme hatten, SM gemeinsam auszuleben.
      Er hat uns damals in einem langen Gespräch erkennen lassen bzw. erarbeiten lassen, wo unser Weg hinführt.

      Ich selber habe auch schon solche Gespräche geführt. Meist mit einzelnen Personen ( weiblich, wie auch männlich).

      Wenn Probleme auftauchen ist dies sicherlich ein guter Weg, sich als Paar gegenseitig zu reflektieren.
      Leider gibt es in meinen Augen zu wenige, die dies auch durchführen können.
      Da habe ich persönlich eine sehr schlechte Erfahrung gemacht. Ich dachte, ich hätte einen Mentor gefunden, der diese Aufgabe bei uns wahrnehmen könnte. Es hat sich dann allerdings herausgestellt, dass er selber Interesse an Interaktionen mit mir hatte. Damit war das dann recht schnell erledigt.
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Ich meine mich zu erinnern, dass es hier im Forum mal einen Beitrag gab in dem Therapeuten und/oder Coachs empfohlen wurden,die keine Berührungsängste mit BDSM ( und eine professionelle Ausbildung)haben.
      @Rozabel könnte es sein,dass Du da mal Tipps hattest?

      Es ist natürlich ein Glücksfall, wenn man im persönlichen Umfeld jemanden an der Hand hat. Wobei ich eher zu einer komplett neutralen dritten Person tendieren würde.
      Wären die Paten da nicht auch ansprechbar für sowas?
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.
      Also alles was der Selbstreflektion dient finde ich thematisch als Anreiz gut...
      Ich selber bin zwar etwas aus persönlichen Gründen angenervt und habe zudem familiär auch noch nen Supervisor der allerdings aus dem Bad/Raum flieht wenn miesgelaunte Tochter morgens bei Besuch+Übernachtung mit ihrer Laune erscheint aber nun denn..
      Es schadet hier wahrlich niemanden mal etwas aus sich raus zu kommen und zu hinterfragen warum wieso ein ehrliches miteinander selbst innerhalb einer egal welch Beziehung so schwer fällt und evtl dieses zu erlernen.. macht es irgendwie schöner... :) :saint:
      :blumen:

      Estella schrieb:

      Eine Liste von Profis, die sich auch mit BDSM auskennen findet sich hier:

      maydaysm.de/101,0,0,0,0,0.htm?…37a5590e445383c67c4b84243
      Dank euch schon mal für eure bisherigen Kommentare, ebenso für noch kommende ^^

      Profis sind sicherlich 'ne klasse Option, wenn ernste, vielleicht sogar unüberbrückbar anmutende Probleme vorhanden sind.

      Vordergründig allerdings meinte ich schon Menschen aus dem Bekanntenkreis, die die Leidenschaft teilen und bei "Flaute" und ein- oder beidseitiger Unzufriedenheit schlicht und einfach wieder den Weg zu frischem Wind vermitteln. Wo ein anderer Dom eventuell bemerken könnte, was ihm auffällt, was er in dieser oder jener Situation anders machen würde. Der einfach das "Handling" beurteilt, in gewisser Weise freilich wieder subjektiv, aber doch mit einer anderen Perspektive ...

      :coffee:
      Hello zusammen,

      für die o. g. "Ausgangssituation" gibt es mehrere Anlaufstellen. Von Paar-Therapeuten bis hin ...

      Zu allererst muss man jedoch sagen, dass jeder sein "eigenes" BDSM hat bzw. finden muss. Das heißt, wir können hier nicht von einem festen Konstrukt sprechen.

      Trotzdem oder gerade deshalb gibt es hier im Forum und in der Com eine Gruppe von engagierten Usern, die wir liebevoll die Paten nennen. Sie begleiten in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit nicht nur Einzelpersonen, sondern auch gelegentlich Paare.

      Ihre Arbeit umfasst dabei jedoch nicht das aktive Einführen in die Welt der BDSM ;) Sondern als Ansprechpartner bei Fragen und Unsicherheiten. Oftmals hilft schon ein geeigneter Gesprächspartner, der nicht wertet oder verurteilt, sondern hilft, die eigenen möglichen Wege und Antworten zu finden.

      Die Idee ist also keine Schwachsinnsidee oder neu - die Umsetzung jedoch wesentlich komplexer und zwischenmenschlicher, als man sich das vielleicht vorstellt.

      LA
      Generell ein guter Gedanke.
      Als Paar Freundschaften zu pfegen mit anderen Paaren in diesem Kontext ist sicherlich ganz wichtig.
      Trotzdem glaube ich das ein "sich gegenseitig helfen" in Krisensituationen schwierig ist....da keine Konstellation gleich ist.
      Bei Beziehungsproblemen wäre natürlich ein Paartherapeut mit BDSMbezug traumhaft.
      Nur gibt es wohl nicht.
      Selbst als Sub ist es schon schwierig einen guten Ratgeber im Freundeskreis zu finden...da oft die Empfindungen zu sehr auseinanderklaffen....das interagieren mit dem Herrn nicht ganz verstanden wird.
      Es gibt eben kein Rezept.
      Mit Mentoren hab ich solange ich alleine war sehr gute Erfahrungen gemacht...es ist sehr entscheidend was unter der Rolle eines Mentors verstanden wird.
      Aber seitdem ich gebunden bin, muss ich sagen funktionieren Freundschaften und Gespräche weiterhin gut, aber meine Mentoren können nicht mehr neutral sein.
      Sehr schade, aber ich denke das zeigt deutlich, das es hier im Bedarfsfall für Paare an professioneller Beratung/Therapie mangelt.
      @Viva ich weiß auch nicht mehr in welchem Thread es gewesen ist, allerdings habe ich dort keine Anlaufstellen genannt sondern erwähnt das ich selbst diese Funktion schon oft erfüllt habe. Ich "berate" sowohl einzelne Personen (dom und/oder dev) aber auch Paare (dom/dev). Auch hier sind im Laufe der Zeit schon mehrere an mich heran getreten und wenn ich kann dann helfe ich, immer.

      :coffee:
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      Hallo,

      ich finde den Gedanken gut @Sir_MarcO.

      Jemand der von aussen auf etwas - ich sage jetzt bewusst nicht Beziehung, denn es kann ja auch Kommunikation oder Interaktion sein - schaut ohne direkt involviert zu sein, sieht meist Dinge, die man innerhalb nicht wahrnimmt oder ist in der Lage neue Perspektiven zu eröffnen, für die man selbst gar keinen Blick hat, weil man schon so "eingefahren" ist.

      Ich könnte mir gut vorstellen, dass eine Supervision auch im Kontext BDSM - "Beziehungen" hilfreich sein kann um dem Paar zu helfen neue Wege zu gehen, ungünstige Verhaltensweisen abzulegen und die Beziehung zu erneuern zu, festigen und/ oder auch wieder lustvoller und interessanter zu gestalten.

      Und wenn ich dich da richtig verstehe @Sir_MarcO meinst du mit Supervisor sehr wohl jemanden, der auch mal direkt bei einer Session - oder wie immer man es nennen will - dabei ist und das "Geschehen"beobachtet. Denn ich glaube, dass man nur vom erzählen - in einer therapeutischen Sitzung - nicht immer unbedingt richtig erfassen kann was in dieser besonderen Situation passiert.
      Was du suchst,
      ist nicht auf den Gipfeln der Berge, nicht in den Tiefen der Meere,
      nicht in den Straßen der Städte;
      es ist in deinem Herzen.

      <3

      The Lady Blue schrieb:

      Und wenn ich dich da richtig verstehe @Sir_MarcO meinst du mit Supervisisor sehr wohl jemanden, der auch mal direkt bei einer Session - oder wie immer man es nennen will - dabei ist und das "Geschehen"beobachtet.
      Ja, @The Lady Blue, da hast du mich vollkommen richtig verstanden. Es geht schon darum, wie agiert wird und wie die Kommunikation und "Dynamik" sozusagen in medias res ablaufen. Da kann es freilich um grundsätzliches Verhalten gehen, das kann aber genauso gut auf Details heruntergebrochen werden. Und dazu muss man diese Dinge und Aspekte ja sehen, erfühlen.
      Beim weiteren Nachdenken kam ich zu dem Schluss , das es doch wie in jeder Beziehung ist. Man hat Freunde oder andere Menschen mit denen man über sein Leben und seine Beziehung spricht, über den Partner lästert oder sich auch mal ausjammert .
      Ob es nun um die mangelnde Hilfe im Haushalt geht oder die Flaute im Bett oder die Macken des Partners .

      Manchmal können passende Impulse erfolgen , manchmal hilft es auch einfach darüber zu sprechen um selber auf Gedanken zu kommen oder es auch ganz simpel mal ausgesprochen zu haben .
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.
      Ganz sicher, @M.J. Craw-Corteaz; es ist im Endeffekt ja auch nur eine besondere Art der Beziehung. Aber bei BDSM ist eben der Punkt, daß dies ein Thema ist, bei dem man eben nicht mit *jedem* düber reden kann/mag, und im Zweifelsfall auch nicht genau weiß, mit wem man es könnte.
      Und wenn man dann eben das Problem hat, daß man eben genau keinen Ansprechpartner im sozialen Umfeld hat, bei dem man sich darüber auskotzen kann, dann fehlt diese Möglichkeit eben.
      @stracciatella aus diesem Grund gibt es Plattformen wie diese oder Gruppen, wie die Paten.

      Wobei ich die Sache mit dem "Aktiv" dabei sein als sehr sehr kritisch betrachte. Das hat so etwas lehr meisterhaftes an sich und suggeriert genau das Gegenteil, was wir alle oft genug predigen: BDSM ist bunt, My Kink is not your Kink, jeder hat sein eigenes BDSM, usw.

      Des Weiteren wäre halt die Frage: Wonach wird so ein Supervisor beurteilt oder ernannt? Wer entscheidet das? Jeder selbst? Dann sehe ich die nächste Welle von Abstürzen. Gewisse intime Handlungen, Sessions usw. - möchte man tatsächlich, dass da jemand dabei ist, denn man entweder a) gar nicht kennt oder b) zu gut kennt?

      Bis zu einem gewissen Grad ist die Hilfestellung von außen sicherlich gut und manchmal sogar sinnvoll. Aber á la Leitfaden und mit Supervisor vor Ort, der die Handlungen, Session, etc. begutachtet und bewertet verliert das Ganze seine Initimität und seinen - sry meine Meinung - persönlichen Wert. Gewisse Situationen möchte ich mit meinem Partner / Partnerin teilen...

      LA

      P.S.: Ein Sexualtherapeut greift auch nicht aktiv beim Sex ein, oder? :D
      Grundsätzlich gehe ich mit deiner Ausführung konform, liebste @Lady Admin

      ICH sehe einen Supervisor aber erstmal NICHT in einer Session.
      Als Supervisor führe ich Gespräche mit Beiden. Versuche beide Seiten zu ergründen. Das ganze aber erstmal NUR verbal.
      Stärken und Schwächen werden von BEIDEN erarbeitet. Zum einen jeder für sich, zum anderen jeder über den anderen.
      Daraus versucht man dann einen gemeinsamen Konsens zu finden, damit BEIDE davon profitieren.

      Meiner Meinung nach, sollte ein Supervisor nur dann auch mit in eine Session genommen werden, wenn BEIDE es zum einen wünschen und zum anderen die vorherige Supervision nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht haben, bzw. zusätzlicher Klärungsbedarf IN einer Session besteht.

      Dabei sollte mMn der Supervisor aber NUR anwesend sein. Beobachten. Sich eine unabhängigen Eindruck über die Session machen.
      Er sollte da NICHT selbst tätig werden. Er kann verbal Tipps und Hinweise geben, sollte aber IMMER als Neutrum anwesend sein.

      Ich hoffe, ich hab es verständlich rüber gebracht ;)