Ein Supervisor für die BDSM-Beziehung?

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      Anxo schrieb:

      Grundsätzlich gehe ich mit deiner Ausführung konform, liebste @Lady Admin

      ICH sehe einen Supervisor aber erstmal NICHT in einer Session.
      Als Supervisor führe ich Gespräche mit Beiden. Versuche beide Seiten zu ergründen. Das ganze aber erstmal NUR verbal.
      Stärken und Schwächen werden von BEIDEN erarbeitet. Zum einen jeder für sich, zum anderen jeder über den anderen.
      Daraus versucht man dann einen gemeinsamen Konsens zu finden, damit BEIDE davon profitieren.

      Meiner Meinung nach, sollte ein Supervisor nur dann auch mit in eine Session genommen werden, wenn BEIDE es zum einen wünschen und zum anderen die vorherige Supervision nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht haben, bzw. zusätzlicher Klärungsbedarf IN einer Session besteht.

      Dabei sollte mMn der Supervisor aber NUR anwesend sein. Beobachten. Sich eine unabhängigen Eindruck über die Session machen.
      Er sollte da NICHT selbst tätig werden. Er kann verbal Tipps und Hinweise geben, sollte aber IMMER als Neutrum anwesend sein.

      Ich hoffe, ich hab es verständlich rüber gebracht ;)
      Genau so würde ich es sehen. Es gehört auch unbedingtes Vertrauen dazu... und es geht nicht darum, etwas direkt "dabei" zu zerreden oder zu bewerten.
      Was du suchst,
      ist nicht auf den Gipfeln der Berge, nicht in den Tiefen der Meere,
      nicht in den Straßen der Städte;
      es ist in deinem Herzen.

      <3

      Hmm....ob ich/wir gleich einen Supervisor bräuchten, weiß ich nicht.
      Mein Herr und ich haben gemeinsame und auch getrennt voneinander Freunde aller Couleur (Dom/Sub, gebunden, frei, mit verschiedenen Erfahrungen) mit denen wir uns austauschen und die unsere Beziehung und ihre Dynamik recht gut kennen.
      Ausserdem sind wir beide immer sehr intensiv im Gespräch, reflektieren uns auch selbst recht gut und hatten bisher noch nie ernsthafte Probleme.

      Und wir sind oft beide Anlaufstelle für Freunde und Bekannte mit Beziehungsproblemen....vanilla und gleichgesinnte

      Wir hätten aber absolut kein Problem damit uns (professionelle) Hilfe zu holen, wenn wir merken würden, dass etwas gründlich falsch läuft und wir es allein nicht schaffen wieder in die Spur zu kommen.

      Sir_MarcO schrieb:

      Es mag etwas merkwürdig klingen, aber das Thema soll als ein seriöses angelegt sein. Vielleicht auch zur Inspiration dienen.
      In vielen Bereichen des Lebens greifen wir auf Berater zurück, lassen unser eigenen Verhalten auf den Prüfstand hieven und holen uns probate Tipps, wie wir Dinge, oder unsere Einstellung Dingen und Menschen gegenüber, ändern können.
      Hier "bei uns" kommt das wohl eher selten vor - und es gibt vermutlich auch kaum fachkompetente direkte Ansprechpartner. Zwar greifen Subs bisweilen auf die Hilfe von Mentoren zurück, aber für Paare ...?
      Klar, jede Beziehung ist ein sehr persönliches, individuelles Ding. Aber hin und wieder stößt man doch sicher auch hier auf Barrieren, kann den Partner nicht mehr verstehen, stagniert im Sumpf des Alltäglichen oder möchte sich schlicht und einfach neue Ideen holen, Subbie zu triezen oder besser zu fordern und zu fördern.

      Wie ist es bei euch? Habt ihr gute Freunde oder Bekannte, denen ihr eine genauere Inspektion eurer Beziehung gestattet, ja wo ihr vielleicht sogar darum bittet, euch Ratschläge zu geben? Oder lasst ihr vielleicht sogar mal einen anderen Dom "ran", um euch neue Impulse zu holen?
      Oder aber ist das Thema "Supervision" nur eine echte Schwachsinnsidee, mit der ihr so gar nichts anfangen könnt?

      Bin gespannt auf eure Ideen und Meinungen ... ^^
      also merkwürdig finde ich die Frage ganz und gar nicht!

      Gerade wo ich so frisch in meiner ersten Dom/Sub Beziehung stecke ist mir ein recht ähnlicher Gedanke schon mal gekommen.

      Ich bin in der Glücklichen Lage dass ich wirklich gute Freunde hier gefunden habe mit denen ich glaube ich über wirklich alles reden könnte im Kontext BDSM.
      Für mich eine große Erleichterung e nachdem was mir auf der Seele brennt.

      Ich denken hier und da ist ein "Coach" wirklich eine gute Sache und ich persönlich hätte auch keine Berührungsängste wenn da plötzlich mal einer mehr da wäre.

      Das Abnehmen hat auch erst mit dem
      Richtigen Ansprechpartner gut funktioniert.

      :thumbsup:
      „Der leere Wunsch, die Zeit zwischen dem Begehren und dem Erwerben des Begehrten vernichten zu können, ist Sehnsucht.“

      Immanuel Kant

      Moin,

      interessantes Thema.
      Ich denke durch meinen Freundeskreis, der sich zu einem großenteil aus BDSMlern zusammensetzt und dadurch schon eine dauerhafte Welle an Inspiration bietet, einfach weil die Themen auch viel mehr in die Richtung gehen, ist dies Supervising irgendwo Teil meines Lebens, ebenso durch meine Arbeit.

      Ich finde Austausch wichtig.
      Wenn ich mich an meine frühen Anfangszeiten erinnere, als ich wirklich angefangen habe, da habe ich mich lange mit dem Thema auseinandergesetzt, ob ich bestimmte Dinge einem anderen Menschen "antun" kann und es mit meinen Vorstellungen vereinbaren kann.
      Da sagte mir ein Freund "Solange ihr beide drauf steht, ist alles gut"
      Mit dieser Einstellung bin ich nun seit 8 Jahren unterweg, ein simpler Satz, auf den ich alleine vielleicht viel später gekommen wäre.

      Ich denke Austausch im BDSM Bereich ist nicht anders als in sonstigen Bereichen die Beziehungen anbelangen, es tut gut sich Rat zu suchen oder auch Rat zu geben und ich habe es schon unzählige Male erlebt, dass ich von Freunden nach meiner Meinung gefragt wurde oder aber auch die Meinung von Freunden erfragt habe, wenn ich ein Thema hatte was mich beschäftigt hat.

      Außer jetzt konkretes Handeln, da mache ich das, was ich eben mache, da bin ich ganz ich selbst und mit meiner Partnerin zusammen ergeben sich die Dinge die man macht von ganz alleine.

      Ich habe auch mal in einer Konstellation mein Wissen oder wie auch immer man das betiteln möchte an einen Dom weiter gegeben, bzw. ihm gezeigt wie ich es machen würde, am Beispiel seiner Partnerin.
      Wenn die Menschen dafür offen sind und es offen kommuniziert wird, dann ist auch sowas kein Problem und warum auch nicht, es ist doch schön wenn jemand lernen möchte.

      Generell bin ich ein riesen Fan von dem, was wir von anderen Menschen lernen können, durch Gespräche, durchs zusehen, es gibt soviel zu entdecken und auf manche Sachen kommt man eben alleine nicht.

      Die bgrenzung von Rat zu Einmischung würde ich trotzdem ziehen, denn mein Weg ist ein Weg und der Weg muss nicht für jeden zum Ziel führen, genauso wie Rat den ich mir hole der Weg derer ist, bei denen ich nach Rat frage, den kann ich immernoch ändern oder überdenken oder als Alternative wählen oder im Hinterkopf behalten.

      Keiner ist perfekt und lernen und lehren, auf Nachfrage des Wissbegierigen ist doch etwas wunderschönes, was definitiv zum Leben dazugehört und auch im BDSM Kontext einen wichtigen Aspekt darstellt oder darstellen kann, es bereichert, egal in welche Richtung.

      Mein Notebook verschluckt Buchstaben.
      Aber so far,
      best wishes
      Ich kann mir für mich persönlich keinen Supervisor speziell im BDSM vorstellen.
      Zum einen bin ich dank meinem Netzwerk und diversen Foren unglaublich breit imBDSM aufgestellt, ich habe glaube ich zu fast jeder Spielart jemanden den ich kenne und um Rat fragen kann.

      In meiner Beziehung verbiete ich mir schon aus Prinzip jede Einmischung von Außen oder von Personen die uns/ mich nicht schon lange kennen. Speziell im BDSM Kontext gesehen würde ich selbst dort so jemand wehement ablehnen. Es ist unglaublich intim und da will ich keinen haben der mich irgendwie bewertet, analysiert oder sonstwas nur um mir hinterher sagen zu lassen was alles falsch war. Nö Fehler erkennen und beheben ist für mich ein Job der den Partnern zufällt.

      Für mich ganz persönlich finde ich macht es einen großen Unterschied ob ich mich an einen Vertrauten Freund/Freundin wende oder ob ich nur irgendein Job oder irgendeine Nummer bin.

      Sir_MarcO schrieb:

      Oder aber ist das Thema "Supervision" nur eine echte Schwachsinnsidee, mit der ihr so gar nichts anfangen könnt?
      ...also es kommt sicherlich darauf an wie gut die jeweiligen Partner miteinander kommunizieren können - als Hilfe/Anregung/ auch Austauschmöglichkeit finde ich das im Einzelfall schon gut, wenn Beide es auch wollen!

      Entfesselt schrieb:

      @newbarbie ist da eventuell auch eine entsprechende sexualbegleitung möglich?
      Eine Sexualbegleitung hat ein sehr "breites Spektrum" - von mit den einzelnen Partnern reden - zusammen reden -Anleitung geben - bishin zu gemeinsamen sexuellen Handlungen ist da alles möglich.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Ich selbst gehöre verschiedenen BDSM Institutionen/Organisationen an und arbeite entsprechend auch aktiv dort mit.

      Daher sind schon vermehrt Paare und auch Einzelpersonen an mich herangetreten und haben mich um Rat gefragt.

      In diesem Zusammenhang habe ich auch teilweise Paarbegleitung gemacht.

      Hierbei geht es in meine Augen auch nicht darum welche Neigungen vorliegen und ob man sie verstehen muss/kann/soll oder auch nicht.

      Das Wichtigste in jeder zwischenmenschlichen Beziehung ist und bleibt eine offene und ehrliche Kommunikation.

      Ich versuche immer als Erstes herauszufinden, was die Bedürfnisse der jeweiligen einzelnen Personen sind. Viele sind sich selbst hierüber noch nichteinmal im klaren und können sie nicht konkret benennen. Also ist das zumindest das erste Puzzleteil was man hier angehen muss.

      Hiernach schaut man, was passt zusammen, was ergänzt sich, wo kann man noch ein wenig rumschrauben (Kompromisse schließen) und wo liegen die Grenzen bzw. die unverrückbaren Tabus.

      Die Paarberatung für BDSMer ist nicht anders gelagert als die der "Stinos". Die jeweiligen Sexualpraktiken sind hierbei genauso relevant, wie die Toleranz und Akzeptanz von allen anderen Bedürfnissen. (Hobbies, welches Programm schauen wir heute, müssen wir schon wieder am Wochenende soviele einladen, mach endlich mal diese dämliche Zahnpastatube zu (wieso kann man eigentlich keine zwei nehmen ? *kopfkratz*..... usw. usf.))

      Natürlich fühlen sich die BDSMer etwas wohler, wenn sie einen Gesprächpartner finden der zumindest halbwegs kapiert wovon da gesprochen wird. Insofern macht es schon Sinn, sich an jemand kompetenen aus der Szene zu wenden, den man vertraut und wo man sich aufgehoben fühlt.

      Freunde halte ich immer für sehr riskant. Ich habe noch keine Freundschaft erlebt, die auf Dauer in irgendeiner in diesem Fall "neutral" funktioniert hat.

      Die BVSM e.V. kann hierbei schonmal eine erste Anlaufstelle sein, da sie als Dachorganisation mit vielen Vereinen/Organisatioen/Institutionen vernetzt ist und entsprechend beim Vermitteln von kompetenten Ansprechpartnern behilflich sein kann.
      Love is constant devotion, not a passing emotion.
      Devotion: The best way to establish your way of being.
      Die Idee eines Supervisors für Beziehungen, finde ich gar nicht so schlecht.

      Bei einer Session möchte ich denjenigen aber nicht dabei haben. Das ist mir dann doch zu intim.

      Ob ich nun einen Freund/in oder jemand fremdes dazu hinzuziehe, kommt darauf an was für ein Problem es ist. Manches fällt mir leichter mit einem komplett aussenstehenden nochmals zu betrachten und mich da auf mögliche Probleme oder Missverständnisse hinweisen zu lassen. Bei anderen Problemen ist mir jemand der mich gut kennt und weiß wie ich auch auf die Kritik und die Hilfestellung reagiere lieber, weil die Person meist weiß wie man mich zu nehmen hat.

      Professionelle Hilfe ist aber an sich nie schlecht. Ich persönlich würde lieber einmal zu viel solch eine Hilfe in Anspruch nehmen als zu wenig.

      Was ich aber leider auch schon erlebt habe ist und da kann der beste Supervisor nicht vor schützen. Wenn beide Partner nicht wirklich merken oder es nicht merken wollen das etwas schief läuft und man so das Ganze an die Wand fährt.
      Da bleibt halt nur wie üblich eines eine offene und ehrliche Kommunikation.

      LG
      McG

      Sir_MarcO schrieb:

      Klar, jede Beziehung ist ein sehr persönliches, individuelles Ding. Aber hin und wieder stößt man doch sicher auch hier auf Barrieren, kann den Partner nicht mehr verstehen, stagniert im Sumpf des Alltäglichen oder möchte sich schlicht und einfach neue Ideen holen, Subbie zu triezen oder besser zu fordern und zu fördern.

      Wie ist es bei euch? Habt ihr gute Freunde oder Bekannte, denen ihr eine genauere Inspektion eurer Beziehung gestattet, ja wo ihr vielleicht sogar darum bittet, euch Ratschläge zu geben? Oder lasst ihr vielleicht sogar mal einen anderen Dom "ran", um euch neue Impulse zu holen?
      Sich Inspiration von aussen holen, ist sicher nicht verkehrt. Ebenso Unterstützung, sollte man diese benötigen, welcher Art auch immer. Wichtig finde ich, dass hier beide Beteiligte zustimmen und dies auch tatsächlich wollen.

      Ich für mich kann mir nicht vorstellen, die persönliche Ebene einer Beziehung vor jemand anderen en detail auszubreiten. Für mich wäre das gemeinsame Gespräch, die gemeinsame Suche nach neuen interessanten Aspekten oder auch einfach nur kleinen Veränderungen im Alltag, immer der Weg der Wahl, einfach, weil ich selbst ja auch Interesse daran habe. ^^ Dass ein Dom sich aber gerne auch neue Ideen unter Doms holt, ist natürlich klar, da hätte ich auch nicht unbedingt was einzuwenden. :D

      McGalagher schrieb:

      Bei einer Session möchte ich denjenigen aber nicht dabei haben. Das ist mir dann doch zu intim.
      Dies wäre auch für mich ganz klar ein No Go, ebenso "einen anderen Dom ran lassen". :/

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:
      Ich hab jetzt einige Zeit über das Thema nachgedacht, und kann für mich sagen, dass ich einen Supervisor im Bereich BDSM habe. Jemand, der meine Eindrücke mit mir reflektiert, meine Vorstellungen und Wahrnehmung mit mir prüft und mich berät. Jemand, dem ich ich mich eigentlich unbegrenzt öffnen kann.
      Er kennt mich in fast allen Facetten und sieht Aspekte, auf die ich alleine nicht kommen würde. :yes:
      Er berät mich, ohne mich zu dirigieren, und wenn ein neuer Dom Fragen hätte, würde er sicher mit uns beiden diskutieren. :blah:
      Er begleitet mich einfach auf meinem Weg.
      " In Action " mit einem anderen Dom wollte ich ihn aber nicht dabei haben :fie: :rot:
      "Ich denke, also bin ich. Denk ich positiv- gewinn ich." (Die Fantastischen Vier)