Bedingt durch meine Erziehung und Aufklärung durch meine Eltern, hatte ich lange Zeit wenig Spass an Sex. Sex war Stress. Sex war Druck. Klar wollte ich vögeln, als ich begann mich für Mädchen zu interessieren, aber es stand auch immer der Druck im Raum, es ihr dabei Recht zu machen. Meine Mutter hat mir da einiges auf den Weg gegeben, was tief in mir verankert ist. Tu ihr nicht weh, sieh zu, dass sie auch Spass dabei hat. Und so einiges mehr in dieser Richtung. Kurz, ich wurde dazu erzogen beim Sex meine eigenen Befürfnisse in den Hintergrund zu stellen.
Irgendwann begegnete mir eine Frau, zunächst als gute Freundin und Mitbewohnerin, dann als eine gute Freundin mit der ich ab und zu Sex hatte und schliesslich für eine Weile als Partnerin, die einen völlig anderen Hintergrund hatte.
Zu Beginn hatten wir keinen Namen dafür, sie machte mir nur einfach deutlich, dass es für sie völlig egal wäre, wie lange der Sex dauern würde, ob es ein Vorspiel gäbe oder nicht, letztlich wäre für sie wichtig, dass sie das Gefühl hätte, ich würde mich fallen lassen und wirklich Spass dabei haben. Und manchmal bis häufig war es ihr sogar wichtig, dass sie (vordergründig) keinen Spass dabei hatte.
Später erfuhr ich mehr über ihren Hintergrund, das Kind bekam einen Namen, damals noch einfach SM, sie erzählte mir von ihren Fantasien, ich ihr von meinen, manches probierten wir aus, manches blieb in der Fantasie. Ihre Beweggründe habe ich während der Beziehung nie verstanden, manches blieb mir fremd, manches gefiel mir gut. Unterm Strich habe ich mich aber nie wieder so befreit gefühlt. Wir spielten miteinander, ohne Safewort, ohne Tabuliste, einfach nur aus der Intuition heraus und es war wunderbar. Wir achteten aufeinander und benahmen uns wie zwei Welpen bei der Entdeckung der großen weiten Welt.
Sprung. 15-20 Jahre in die Zukunft.
Die Erinnerungen an die Zeit damals kommen hoch und der Turnschuh beginnt sich im Internet schlau zu machen, was das eigentlich war damals. Klar, der Begriff BDSM war auch mir inzwischen ein Begriff und so landete ich nach einigem Suchen schliesslich unter Anderem hier im Forum.
Zu Beginn war es eine sehr spannende Reise, ich habe alles gelesen, was mir vor die Augen kam, habe mich erinnert gefühlt, habe neues erfahren, aber irgendwann kam der Punkt, an dem ich den selben Druck spürte, wie damals beim "normalen" Sex. Wie muss Dom sein, was darf Dom, was darf Dom nicht, wie egoistisch darf Dom sein, was ist natürliche Dominanz, was ist ein Dummdom?
Hallo? Das war doch damals so einfach. Kennenlernen, Lieben lernen, ausprobieren, Spass haben.
Ich habe das Gefühl, dass es im BDSM inzwischen ähnliche Erwartungshaltungen gibt, wie in vielen anderen Bereichen auch. An sich selbst und auch an den Partner oder potentiellen Partner.
Ausgelöst durch die Medien und die schier unendliche Informationsflut die auf uns einstürzt, werden Bilder in Köpfen erzeugt, die Fantasie letztlich ausgeschaltet und Vorstellungen und Erwartungen entstehen. Vor dem ersten Kuss steht die Tabuliste und bevor es zum Kuscheln kommt muss Dom erst mal beweisen, dass er auch dominant ist und Sub, dass sie auch wirklich devot ist.
Ich mag das nicht, es schafft genau den Druck, dem ich zu entfliehen gedachte. Manchmal mag ich wieder 20 sein, kein Internet haben und einen Menschen kennenlernen, mit dem ich vielleicht auch die ein oder andere Fantasie umsetzen kann, aber den ich, und der mich, zu allererst als Mensch schätzt und mit dem ich Spass ohne Druck und ausserhalb der Konventionen haben kann. Mehr nicht.
Ich würde gerne Eure Meinung zu dem Thema lesen, möchte Euch aber bitten dabei moderat und fair zu bleiben. Ich habe den Text aus einer sehr persönlichen Sicht geschrieben und einiges darin verarbeitet, was ich eigentlich nie mit der Öffentlichkeit teilen wollte. Also bitte bleibt einigermaßen nett zu mir und zu Euch. Danke.
Turnschuh.
Irgendwann begegnete mir eine Frau, zunächst als gute Freundin und Mitbewohnerin, dann als eine gute Freundin mit der ich ab und zu Sex hatte und schliesslich für eine Weile als Partnerin, die einen völlig anderen Hintergrund hatte.
Zu Beginn hatten wir keinen Namen dafür, sie machte mir nur einfach deutlich, dass es für sie völlig egal wäre, wie lange der Sex dauern würde, ob es ein Vorspiel gäbe oder nicht, letztlich wäre für sie wichtig, dass sie das Gefühl hätte, ich würde mich fallen lassen und wirklich Spass dabei haben. Und manchmal bis häufig war es ihr sogar wichtig, dass sie (vordergründig) keinen Spass dabei hatte.
Später erfuhr ich mehr über ihren Hintergrund, das Kind bekam einen Namen, damals noch einfach SM, sie erzählte mir von ihren Fantasien, ich ihr von meinen, manches probierten wir aus, manches blieb in der Fantasie. Ihre Beweggründe habe ich während der Beziehung nie verstanden, manches blieb mir fremd, manches gefiel mir gut. Unterm Strich habe ich mich aber nie wieder so befreit gefühlt. Wir spielten miteinander, ohne Safewort, ohne Tabuliste, einfach nur aus der Intuition heraus und es war wunderbar. Wir achteten aufeinander und benahmen uns wie zwei Welpen bei der Entdeckung der großen weiten Welt.
Sprung. 15-20 Jahre in die Zukunft.
Die Erinnerungen an die Zeit damals kommen hoch und der Turnschuh beginnt sich im Internet schlau zu machen, was das eigentlich war damals. Klar, der Begriff BDSM war auch mir inzwischen ein Begriff und so landete ich nach einigem Suchen schliesslich unter Anderem hier im Forum.
Zu Beginn war es eine sehr spannende Reise, ich habe alles gelesen, was mir vor die Augen kam, habe mich erinnert gefühlt, habe neues erfahren, aber irgendwann kam der Punkt, an dem ich den selben Druck spürte, wie damals beim "normalen" Sex. Wie muss Dom sein, was darf Dom, was darf Dom nicht, wie egoistisch darf Dom sein, was ist natürliche Dominanz, was ist ein Dummdom?
Hallo? Das war doch damals so einfach. Kennenlernen, Lieben lernen, ausprobieren, Spass haben.
Ich habe das Gefühl, dass es im BDSM inzwischen ähnliche Erwartungshaltungen gibt, wie in vielen anderen Bereichen auch. An sich selbst und auch an den Partner oder potentiellen Partner.
Ausgelöst durch die Medien und die schier unendliche Informationsflut die auf uns einstürzt, werden Bilder in Köpfen erzeugt, die Fantasie letztlich ausgeschaltet und Vorstellungen und Erwartungen entstehen. Vor dem ersten Kuss steht die Tabuliste und bevor es zum Kuscheln kommt muss Dom erst mal beweisen, dass er auch dominant ist und Sub, dass sie auch wirklich devot ist.
Ich mag das nicht, es schafft genau den Druck, dem ich zu entfliehen gedachte. Manchmal mag ich wieder 20 sein, kein Internet haben und einen Menschen kennenlernen, mit dem ich vielleicht auch die ein oder andere Fantasie umsetzen kann, aber den ich, und der mich, zu allererst als Mensch schätzt und mit dem ich Spass ohne Druck und ausserhalb der Konventionen haben kann. Mehr nicht.
Ich würde gerne Eure Meinung zu dem Thema lesen, möchte Euch aber bitten dabei moderat und fair zu bleiben. Ich habe den Text aus einer sehr persönlichen Sicht geschrieben und einiges darin verarbeitet, was ich eigentlich nie mit der Öffentlichkeit teilen wollte. Also bitte bleibt einigermaßen nett zu mir und zu Euch. Danke.
Turnschuh.