Für die Anfänger, Fortgeschrittenen und wer sonst noch so lesen möchte...

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      Für die Anfänger, Fortgeschrittenen und wer sonst noch so lesen möchte...

      Gerade in den letzten Tagen haben mich einige Threads nachdenken lassen. Nein, es hat NICHTS mit den Forenproblemen zu tun.

      Für mich hat es mit der neuen Zeit des Internets und dem Wissenshunger der Menschen zu tun.
      Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, daß man mit Hilfe des Internets versucht, neue Informationen zu bekommen. Ganz im Gegenteil.

      ABER...

      Ein wenig eigenes Denken sollte meiner Meinung nach zumindest vorhanden sein.
      Gerade dann, wenn man an eine neues Thema ran geht.

      Da wir hier in einem SM-Forum sind, drehen sich meine Gedanke auch um das Thema SM/ BDSM. Im nachfolgenden schreibe ich SM ;)

      Gerade Anfänger sind unsicher. Haben Fantasien. Dinge die gedanklich erregen. Neu sind.
      Diese suchen sich Informationen im Netz. Da spricht auch überhaupt nichts dagegen. Man kann sich Berichte durchlesen. Techniken nähergebracht bekommen. Und, und, und.

      Aber auch die Erfahrenen schauen sich um. Was gibt es "Neues"? Was kenne ich noch nicht? Was könnte ich noch lernen?

      Bis dahin in meinen Augen alles völlig legitim und völlig normal.

      Was MICH aber stört:

      Es wird oftmals suggeriert, was das "RICHTIGE" SM ist. Nur wenn Du DIES machst, bist du RICHTIGER SM-ler. Wenn Du DAS nicht machst, hast Du eigentlich hier nichts zu suchen.
      Dom ist nur, wer "xyz" macht. Sub ist nur, wer auch wirklich "abc" lebt.

      Auch bei den Erfahrenen wird oft gesagt, wenn du "klm" nicht machst, dann bist du nur ein Mitläufer, aber niemand, der dazu gehört.

      Sind wir daher heute die besseren SM-ler? weil wir in Schubladen unseren SM ausleben?
      Wie war es früher. Ohne Internet?

      Wir haben gelebt. Ausgelebt. Gemacht. Gute, wie auch weniger gute Erfahrungen gemacht.
      Wo war der Unterschied zu Heute?
      Wir haben einfach gemacht, uns dabei wohl gefühtl. Uns zusammen entwickelt. OHNE zu wissen, was Dom/Sub machen MUSS, um Dom/Sub zu sein. Wir WAREN einfach.
      Und das war mehr als gut so.

      Leute. Besinnt Euch auf EUCH. Auf das, was IHR fühlt. Was ihr gemeinsam habt. Und nicht, was einige denken, wie es zu sein hat.

      Richtig ist, was IHR für richtig erachtet. Richtig ist, was IHR als richtig fühlt und erlebt.

      Achtet auf die Hinweise zu eurer Sicherheit. Lasst euch Covern.
      Vor allen Dingen... Lasst euch Zeit mit dem Kennenlernen. DAS ist in meinen Augen das Wichtigste.

      Lernt erstmal den Menschen kennen. Per schreiben, am besteb aber NEUTRAL im realen Leben.
      Dann lernt den Mann/ die Frau kennen.
      Wenn es DANN immer noch passt, lernt den Dom / die Sub kennen.
      ABER... fangt in ALLEN Bereichen erstmal bei Null an. Egal, welche Erfahrung vorher da war.

      Und bitte.... ich weiß um die Neugier, die am Anfang da ist. Ich weiß um den Reiz, der vorher da ist.... Geht es bitte LANGSAM an. Setzt euch nicht selbst unter Druck.
      Macht ihr das, ist in den meisten Fällen ein Scheitern bzw. eine schlechte Erfahrung vorprogrammiert.

      Geht es locker an. Denn nur dann könnt ich euch selbst, euren Gegenüber und eure Neigung wirklich enstpannt kennenlernen.
      Ungeduld führt, mMn, meist zu eher negativen Erfahrungen.

      Das musste ich jetzt einfach mal loswerden....
      Vielen Dank @Anxo, ein uneingeschränktes like dafür. Passt irgendwie auch gerade in den thread von @Turnschuh, wenn ich nicht völlig daneben liege. Ich mag keine Schubladen und ich mag auch nicht mit irgendwas protzen, ich will mich und meine Lust finden und befriedigen - und ja, lesen und Orientierung schadet nicht (immer), aber v. a. ist ein gesundes Bauchgefühl hilfreich. Jedoch ist das leider oft zu sehr vergraben unter externalen oder selbst auferlegten Ansprüchen. Mein täglicher Job ist es, es auszugraben und gut hinzuhören!
      Es gibt ein Leben vor dem Tod
      Ja, das liebe Internet ... :D Aber nicht nur das ist "Schuld" am Wandel.
      Ich denke das viele Menschen sich zu sehr leiten und beeinflussen lassen. Von Medien, von der Gesellschaft, vom eigenen aufgebauten Druck und den Erwartungen/Ansprüchen an sich selber. "Wenn die das können, dann muss ich auch ..." Wie öft höre ich diesen Satz. (und ich kann bzw will ihn schon lange nicht mehr hören!)
      Oftmals geht das Bauchgefühl durch verloren. Die innere Stimme wird ignoriert und verstummt irgendwann komplett.
      Ich finde es erschreckend das viele Menschen keine Ängste mehr zulassen(wollen). Ist Angst doch ein Urinstinkt welcher unser Überleben sichern sollte. Ein Warnsignal welches man nicht einfach übergehen darf. Seht Eure Angst doch nicht als Schwäche, seht sie eher als ein "Achtung"! Lasst sie zu und schaut genauer hin...
      Was du sagst, verweht im Wind. Nur was Du tust, schlägt Wurzeln!
      Du sprichst mir aus der Seele, @Anxo

      Ich habe mich, als mein Partner und Herr damals sagte, er will mich erst mal völlig ohne bdsm kennenlernen, zwar erst gewundert, aber heute weiß ich, wie recht er damit hatte.
      Trotzdem, dass wir ins in einer einschlägigen Kontaktbörse kennengelernt haben, haben wir uns nach drei Tagen völlig stino real getroffen und über Monate hinweg nur als Mann und Frau kennengelernt.
      Ich war noch recht am Anfang und hatte vorher völlig andere Erfahrungen gemacht. Ich wurde immer sofort beim Kennenlernen irgendwie schon als Sub betrachtet und mir ging es mit den Männern ebenso. Das ging jedes Mal schon nach kürzester Zeit in die Hose.

      Bei meinem Herrn ist alles aus der Zuneigung zu dem Menschen, der uns gegenüberstand erwachsen. Ganz langsam und von alleine....
      Irgendwann haben wir beide gespürt, dass es menschlich nicht besser sein könnte, wir wollten nicht mehr ohne den anderen sein und dann erst haben wir begonnen, unseren bdsm zu entdecken....völlig ohne das "Korsett" wie Sub oder Dom zu sein haben. Einfach, wie wir es fühlen.

      Und wir reden viel....es gibt kein Thema, ob Alltag oder bdsm, über das wir nicht ausführlich sprechen würden oder könnten.
      Das finde ich ganz wichtig. Wenn ich nämlich nicht mit meinem Partner über alles reden kann, dann stimmt in der Beziehung was nicht.
      Na, das kommt ja genau richtig, kurz nach dem Lesen des Threads über einen Unfall und kurz vor einem ersten Date! Danke für den Warnschuss, @Anxo!

      Aber das hier lesen zu können, ist eine Errungenschaft des Internet, finde ich.
      Und ich habe wenig Erfahrungen im Bereich BDSM, dafür in anderen Bereichen. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir früher "einfach gemacht und uns wohl gefühlt" hätten. Im Gegenteil, es wurde doch viel mehr ver- und beschwiegen.

      Ich denke, gestern wie heute bleibt niemandem von uns erspart, einen Weg zwischen gesunder Angst, Ängstlichkeit, Mut und Leichtsinn zu finden. Ich kann mir heute viele negativen Erfahrungen ersparen, indem ich mit Verstand lese. Auch Dank dir,
      lieber @Anxo
      Schön gesagt, @Anxo! :blumen:

      Ich glaube, du hattest vor einiger Zeit mal eine ähnliche Aussage geschrieben, die irgendwie in die Hose ging mit der Zeit. :rot:
      Dieser Text hier ist genau richtig! :yes:

      Gerade als Anfänger möchte ich irgendwo dazu gehören, mich in eine Schublade quetschen, damit ich nicht ganz alleine dastehe.
      Ich will mich definieren, etwas benennen können, was ich gerade erst entdeckt habe.
      Ich hatte dieses Gefühl sehr stark, zumal meine BDSM-Anfänge in eine Zeit gefallen sind, in der es mir persönlich ziemlich dreckig ging.

      Durch dieses Forum, durch Aussagen, Ratschläge wie deine, @Anxo , konnte ich meine kleine innere Dampfwalze zum stoppen bringen und mich langsamer vortasten.
      Danke dafür! :blumen:
      Wir haben alle irgendeinen Knacks - der Unterschied ist: bei manchen ist er diagnostiziert... :monster:
      Hallöle

      Nur mal meine kleine Meinung:
      Also ich denke, die Infos, die heute jedem zugänglich sind, sind Fluch und Segen zugleich. Sicher ist es super, wenn man sich schlau machen und ein bisschen belesen, Kontakte knüpfen kann etc.
      Ich bin auch so jemand der den Start ohne Internet und Co hatte. Zweimal Schwein gehabt und einfach Partner kennen gelernt bzw. verkuppelt worden, mit denen es passte. In meinem Kopf war nix, wie es sein müsste. Wir haben uns einfach kennengelernt, merkten, dass da Vorlieben zusammenpassen und haben probiert, gemacht, getan, manches wieder gelassen und sicher auch mal Experimente gemacht die nicht ganz ohne waren. Aber alles fand auf direkter menschlicher Ebene statt.

      Nach meiner Ehe waren dann viele alte Kontakte weg und ich schaute mich erstmals im Internet um. Letztendlich landete ich auf einer recht bekannten großen Seite und bekam einen Kulturschock. Leute schrieben mir noch vor dem 1. Treffen explizit was sie mit mir machen wollten, ich bekam vor der 1. Verabredung Listen mit zig Regeln (das Highlight waren 50 Regeln die ich vorsorglich schon mal lernen sollte). Es folgten Aufforderungen Neigungs- und Tabulisten zu schicken und zum Abgleich der Neigungen mal einen Neigungstest zu machen und das Ergebnis zu mailen. Ganz ehrlich - bei all dem Papier- und Listenkram dachte ich, ich hätte versehentlich nen Bürojob angenommen. :pillepalle:
      Es schien alles in der falschen Reihenfolge zu gehen, ich wurde Dinge gefragt, bei denen ich niemals auf die Idee gekommen wäre sie zu hinterfragen und nach wenigen Wochen löschte ich entnervt mein Profil. Das war weder das, was ich kennengelernt hatte, noch das was ich wollte. Da ich ja wieder im www auf BDSM-Seiten bin ist klar: Ich hab damit nen zweiten Versuch gemacht. Aber dieses Mal mit dickeren Fell und dem Vorhaben, alle von mir persönlich wegzujagen, die mir mit Listen ankommen. Klappt bisher gut. :D
      Ich scheuche auch alle weg, die sich in der ersten Nachricht schon nur für die Neigung interessieren oder mit der Tür ins Haus fallen. Die Beziehungsform ist mir da Latte. Wenn ich nicht zuerst den Menschen mag ist auch alles weitere nicht drin und ich möchte nicht erst total über alle Vorlieben Bescheid wissen, geschweige denn meine erzählen, wenn ich nicht einmal weiß, ob ich die PERSON überhaupt ein bisschen mag.

      Das ist meiner Meinung nach etwas, was zu schnell verloren geht oder verloren ist. Es wird nicht mehr erst geschaut ob menschlich die Chemie stimmt. Es wird reduziert und die wichtigste Frage ist - passen die Vorlieben. Hauptsache es geht schnell... Wenn ich jemanden auf so einer Plattform kennen lerne denke ich mir naiv "der ist auch hier - also wird wohl was da sein" - aber mehr ist erstmal nicht wichtig. Mir jedenfalls. Denn ich habe durch meinen Start für mich gelernt - die Neigung variiert. Was mir mit A gefallen hat, kann bei B überhaupt nicht passen - aber dafür passt auf einmal etwas anderes, was ich vorher nie für möglich gehalten habe. Man lernt sich kennen, wächst miteinander und findet den passenden Weg für DIESE Verbindung und da durfte ich ja auch wieder Glück haben. Kennengelernt, Chemie stimmt und einfach weiter kennengelernt und probiert. Und es passt. :love:

      Neulich habe ich aus Spaß an der Freud mal Neigungstests gemacht. Wurde mir ja oft genug nah gelegt. :D Also ich bin devot (okay, das ist mir schon länger klar), überhaupt nicht dominant (Moment mal... da war doch was :gruebel: ), überhaupt nicht sadistisch ( ehhhhm... :gruebel: ) aber dafür habe ich ein Leder-Fetisch... (what? ?( 8| ) ...
      Für mich waren die Tests lustig, aber nur ausprobieren und trotz Schiss (gelegentlich viel Schiss), Gesprächen und Selbstgesprächen konnte ich das für mich sortieren. Nämlich das Dominanz und Sadismus (sollte die richtige Person wo das passt auftauchen) durchaus vorhanden sind. Und sorry, ein Leder-Fetisch konnte ich noch nie feststellen. :pardon:
      Was ich sagen will: In meinen Augen können solche Tests evtl einen vagen Tipp vermitteln, aber auch total schief gehen und man sollte nicht zu viel drauf geben, denn sie können auch total falsch liegen. Klar, kann man sagen, dass Tests nicht alles ermitteln können aber vielleicht hätte mich so ein Ergebnis vor 8 Jahren verwirrt und evtl hätte ich da mehr drauf gegeben, als ich es hätte tun sollen.

      Im Großen und Ganzen habe ich also für mich befunden: Okay, ich bin hier - hier dürften viele gleichgesinnte sein - alles andere... abwarten und schauen. Es muss nicht schnell gehen. Für mich ist die Partnersuche nicht anders als vorher. Zu Vanillazeiten habe ich auch niemanden beim 1. Date (oder davor) gefragt was er alles gern hat, noch habe ich MICH in Frage gestellt, ob ich eine gute Freundin/Partnerin etc. abgeben würde oder ob ich bin, was er erwartet. Wenn ich früher jemanden getroffen hab, wusste auch ne Freundin bescheid. Es hieß halt nur nicht "Covern" ... und dann? Entweder es passte halt - oder eben auch nicht. Ich bin einfach wie ich bin und um mehr will ich mir keinen Kopf machen. Die Neigung ist ein Teil von mir, sie ist vielseitiger als zu Beginn gedacht, aber nur ein Teil des ganzen.

      Ich möchte hier auch niemandem etwas absprechen. Das ist einfach meine Geschichte und mein Kulturschock den ich auf dem Weg bekam. ;) Ich streite auch nicht ab, dass manche Möglichkeiten sicher toll sind und es gut ist, dass man sich belesen kann und es Orte für den Austausch gibt und das dies für viele eine große Hilfe ist. Mich hätte diese Informationsflut ganz zu Beginn allerdings gnadenlos verunsichert und auch wenn mein Weg ohne Infos manchmal sicher nicht leicht war, bin ich doch froh drum.

      Jetzt hab ich so viel geschrieben, dass ich keinen Schimmer mehr habe ob das hier hin passt... aber naja... musste wohl mal raus. Back to the roots. Informationen zu Praktiken, Sicherheitshinweise, Ideen etc rausziehen - aber Erfahrungen anderer nicht auf sich beziehen, sich nix vorschreiben lassen und einfach gucken was die Reise so bringt.
      Joa, das fiel mir halt zu dem Thema so ein. :)

      Grüße
      Jinx
      @Jinx ja dieser Neigungstest, falls wir denselben gemacht haben, ist nich sonderlich gut.

      Mir is aufgefallen, das man vieles, was als sadistisch gewertet wird, eig. anders sehen könnte, also mehr als Hingabe, Unterwerfung, Erniedrigung. Wurde bei mir dann aber halt trotzdem alles als sadistisch gewertet, obwohl ich keine Lust am Leid von anderen verspüre. Und das trifft sicher auch auf Submissive / masochistisch zu, das sich da der eine denkt, ok das ist submissive, und wird dann aber als masochistisch gewertet.
      Danke erstmal, für das positive Feedback.

      @MoMo
      Ich glaube, @Jinx ging es nicht primär um die Neigungstest. Es war ein Beispiel von vielen, die gerade Anfänger mehr verwirren können, als ihnen zu helfen.
      Es gibt diverse Tests im Netz. In den meisten Fällen fallen die Total unterschiedlich aus.

      Der Post von @Jinx zeigt in meinen Augen auf, wie "gefährlich" zu VIEL information sein kann.
      Anfangs angefangen die Neigung zu leben, OHNE im Internet recherchiert zu haben. Einfach "gemacht", ohne irgendwelche Erwartungshaltungen zu haben.

      Später dann das Eintauchen ins Netz und die Verwirrung über zu VIEL Information.
      Klischees, die erfüllt werden sollten. Listen, Fragebögen, etc.

      Da lernt man dann doch nicht den Menschen mit kennen....
      Danke @Anxo für Deinen Bericht.

      Diesen Kulturschock wie @Jinx ihn beschreibt habe ich ähnlich erlebt. Vieles aus deinem Beitrag kam mit bekannt vor :)

      Vor etwas mehr als 3 Monaten begann meine Entdeckungsreise. Was ich ganz schnell lernte, jeder Schritt näher zum eigenen BDSM wirft neue Fragen auf und es gibt kein" Zurück" zum Ausgangspunkt. Ich stolperte also völlig unbedarft hier ins Forum begann mich zu informieren und legte auf der Com Seite ein Profil an, später auch eine Anzeige.

      Zuerst war alles schnell, neu, bunt und aufregend. Aber das war es nicht immer. Diese ganzen Informationen stießen ganz schhön viel an.
      Und so gehörte es auch dazu mich täglich mit mir, meinen Ägsten, Ansichten, Scham, dem bisherigen Leben und Überwindung auseinanderzusetzen. Plötzlich waren da Themen mit denen ich mich nie befasst hatte. Und eine gewisse Sehnsucht die tiefer als jene nach sexueller Befriedigung ist und tückischer. Denn Sie verursacht Chaos im Kopf, im Herzen und setzt auch dem Bauchgefühl zu. Man wird unsicher und deshalb vielleicht auch unvorsichtig, weil man endlich spüren möchte wie sich dieser unbekannte Teil anfühlt.

      Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mir als Unerfahrenen noch in der Zeit des Kennenlernens keine Zeit zur Entwicklung zugestanden wurde. Entweder wurde beim Kennenlernen von Beginn an das volle Wunschprogramm gefahren oder man nahm sich ca 2 Wochen für allgemeinen Austausch und leichtes Abklopfen der Neigung Zeit um dann kurz vor dem Treffen mit Forderungen und Verhörähnlichen Befragungen klar zu machen was alles erwartet wird. Und in welchem Unfang ich am besten ab sofort zur Verfügung zu stehen hätte :pillepalle: Ein Abhaken verschiedener Spielarten im Schnelldurchgang z.B. was gar nicht möglich ist, wenn die Erfahrung fehlt.

      Und egal wie sicher ich vorher durchs Leben gegangen bin, diese Zeit der Selbstfindung verunsichhert mitunter so sehr dass man beginnt an sich selbst zu zweifeln. Ich verstehe, dass ein gewisser abgleich der Neigungen gewünscht wird und dass es später notwendig ist aus Sicherheitsaspekten, Definitionen abzugleichen. Aber das "Wie" und das " Wann" ist entscheidend.

      Ich bin froh, dass ich hier im Forum gelandet bin. Jetzt nach 3 Monaten scheint es als wäre ich tausende Kilometer meinem Ausgangspunkt entfernt, belächle frühere Standpunkte und auch teilweise Fragen die ich hier gestellt habe. Das Forum ist auch Internet und ich musste selektieren was ich lese und was nicht.Aber ich habe hier viele wichtige Informationen bekommen und berührende Berichte gelesen.

      Was das Internet jedoch auch mit sich brachte, hier im Forum sind die Menschen mit denen ich mich austausche, Ratgeber, mittlerweile teilweise Freunde, meine Patin, selbst Menschen die mich nicht einmal persönlich kennen und trotzdem hilfsbereit zur Seite stehen.
      Ich kann mit Worten nicht ausdrücken wie dankbar ich dafür bin :blumen: Denn das macht den Weg nicht ganz so schwer und
      gibt Bestätigung und Halt und eine gewisse Erdung um mich nicht unvorsichtig auf gewisse Dinge einzulassen. Mich nicht beirren zu lassen und um mir Zeit zu nehmen.

      Und ja, es geht immer erstmal um den Menschen :)

      Was nutzen die ganzen Übereinstimmungen der Häkchen, wenn nachher die Chemie nicht stimmt und der erste Kuss ein Reinfall ist :D

      Nur meine persönliche Erfahrung auf den Tisch gelegt , sorry dass es so lang wurde. Vielleicht hätte ich auch ein neues Thema starten müssen. Bin mir da gerade unsicher.

      Liebe Grüße
      Vielen Dank @Anxo für diesen Thread!! <3

      Auch allen anderen, die hier schon gepostet haben meinen Dank!! :blumen:

      Ich habe ihn erst heute gelesen, aber das tut ja nichts zur Sache.

      Da auch ich erst in der Findungsphase bin und mich bisher nur virtuell ausgetauscht habe, habe ich auch schnell gemerkt, dass ich eben nicht in eine Schublade passe und mir dann auch schon mal sagen lassen musste, dass meine Fantasien und Vorstellungen eher Rollenspiele seien und kein BDSM.
      Oder eben auch gleich überfrachtet wurde mit den Vorstellungen des Herrn für das erste Mal und ich mich vor Schreck gleich wieder in mein Schneckenhaus verkrochen habe. (Bin eben ein Sensibelchen.)

      Deshalb finde ich diesen Eingangspost und die Antworten darauf so großartig und es bestärkt mich jeden Tag neu MEIN BDSM zu finden und zu leben und mich da zu behaupten... egal ob Sub oder einfach Frau, Geliebte, Gespielin.

      Ganz toll finde ich auch deinen Beitrag @Frl. Naseweis!! :yes:
      Er zeigt auf ganz besondere Weise, dass es eben auch ganz anders laufen kann, als man es zunächst glaubt, wenn man sich mit dem Thema und der eigenen Neigung zum BDSM das erste Mal beschäftigt.

      Ich bin wirklich irre dankbar, dass ich die Seite GD und das Forum hier gefunden habe. :thumbsup:
      Was du suchst,
      ist nicht auf den Gipfeln der Berge, nicht in den Tiefen der Meere,
      nicht in den Straßen der Städte;
      es ist in deinem Herzen.

      <3

      Ich möchte nur noch einmal herauskehren dass das Internet deswegen nicht 'das Böse' ist. Ich denke nicht, dass ich ohne es so schnell und so problemlos an dem Punkt gelandet wäre, an dem ich jetzt bin. Ich wäre nach meiner ersten Ersten Berührung mit dem Thema wahrscheinlich nicht zu dem Schluss gekommen, dass mein Gegenüber nicht dominant genug war und sein wollte, als dass es für mich funktioniert und dass wir in der Hinsicht einfach nicht zusammengepasst haben. Stattdessen hätte ich weiter gezweifelt, ob BDSM das Richtige für mich ist.
      Und ich hätte nicht verstanden, wo der Unterschied zwischen S/M und D/S liegt - das war vorher eins für mich. Dadurch wäre der ganze Prozess, das zu finden, was mir gefällt und passt, schon zu meinem jetzigen Punkt hin viel langwieriger geworden oder vielleicht nicht einmal richtig angestoßen worden.
      Das sind zwei Beispiele dafür, wie mir der ganze Haufen Infos, Kontakte und fremde Erfahrungen aus dem Internet - insbesondere von hier - unheimlich weitergeholfen haben.

      Natürlich darf man nicht vergessen, dass jeder Mensch anders ist und dass das, was für den einen gilt, beim nächsten wieder ganz anders aussieht. Aber dennoch teilen wir immer wieder ähnliche Erfahrungen und können da voneinander profitieren. Sonst wäre das Label 'BDSM' doch gar nicht so erfolgreich.

      Amare schrieb:

      Ich finde es erschreckend das viele Menschen keine Ängste mehr zulassen(wollen). Ist Angst doch ein Urinstinkt welcher unser Überleben sichern sollte. Ein Warnsignal welches man nicht einfach übergehen darf. Seht Eure Angst doch nicht als Schwäche, seht sie eher als ein "Achtung"! Lasst sie zu und schaut genauer hin...

      Ich denke, es gibt einen Unterschied zwischen 'Ängste verdrängen' und 'nicht zulassen dass Ängste dein Handeln bestimmen'. Das Erste wäre dumm, für Letzteres muss man seine Ängste dagegen erstmal ernst nehmen und im zweiten Schritt hinterfragen.
      Und manchmal hilft es, trotzdem den Schritt ins Ungewisse einfach zu wagen, vor dem man Angst hat und der einen davon abhält, seinen Horizont zu erweitern...