Demütigung - Folgen - Wirkung

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      @Mrs. Agapitos
      Ich empfinde durchaus Demut und mein Herr kann mich auch dazu bringen mich demütig zu fühlen (mich also,per meiner persönlichen Definition, zu demütigen).
      Aber das empfinde ich nicht als negativ. Es zeigt mir meinen Platz, lässt mich seine Herrschaft spüren und natürlich auch seinen Stolz und seine Liebe. Alles Dinge, die ich mir durchaus sehr wünsche und die mich sehr wohl erregen können.
      Negativ gedemütigt würde ich mich fühlen, wenn er etwas von mir verlangen würde, was ich nicht kann, um mich ( vor anderen ) bloßstellen, mein Unvermögen für etwas sozusagen vorzuführen oder wenn er mich ignorieren würde.
      Das wäre negativ demütigend im Sinne der Definition, wie sie wohl auch im Duden zu finden ist.
      Aber weil das etwas ist, was mich verletzen würde und meinem Herrn nicht daran gelegen ist, das zu tun, ist sowas noch nie vorgekommen.
      @Mrs. Agapitos: Meine Gegenfrage hast du doch im Absatz drüber schon beantwortet: ;)

      Mrs. Agapitos schrieb:

      Nein ich muss gestehen ich komme wohl eher ohne demütigende Aufgaben aus.
      Es gibt ja nicht nur Schwarz und Weiß. Davon abgesehen musst du die Frage - wenn überhaupt - dann nur für dich beantworten. Und auch ganz sicher nicht jetzt sofort. Die Frage war auch mehr als Möglichkeit gesdcht, sich zu orientieren und die eigenen Gefühle besser kennen zu lernen.



      Rubber schrieb:

      Ich denke nicht, dass es gute oder schlechte Erniedrigung gibt.
      Hmm... so gesehen hast du recht. Aber es gibt eben "Erniedrigung mit poritivem Effekt" (Sub zieht Lust daraus) und "Erniedrung mit negativem Effekt" (Sub zieht keine Lust daraus und fühlt sich evtl. sogar verletzt).


      Mrs. Agapitos schrieb:

      Ich glaube das Gefühl kann man vielleicht gar nicht so gut beschreiben
      Genausowenig wie man die Lust an Devotion, Dominanz, Sadismus, Masochismus etc jemandem erklären kann, der so gar nichts mit BDSM am Hut hat. Und die Lust an Erniedrigung/Demütigung ist da sicher noch wesentlich schwerer nachvollziehbar. Schließlich ist das erst mal - für sich alleine betrachtet - ein negatives Gefühl.

      Ich versuche es mal mit einem etwas gewagten Vergleich:
      Einige Menschen mit psychischen Störungen/Krankheiten (insb. wenn Depressionen dabei sind), gehen in ihren destruktiven Gedanken und Gefühlen auf. Sie fühlen sich darin wohl, weil sie denken, diese Gefühle sind fester Teil ihrer Persönlichkeit. Sie kennen es kaum mehr anders. Und sie haben das Gefühl, dass sie es nicht verdient haben, sich gut zu fühlen. Wenn die Depressionen stark sind, fühlen sie sich wohl und "geborgen". Eine Spirale entsteht: Je schlechter es ihnen geht, umso mehr wollen sie unten sein, wodurch es ihnen noch schlechter geht usw.
      Das ist "nicht sexuell motvierter Masochismus", wie er z.B. auch auf Wikipedia steht. Ausführlichere Beschreibungen gint es im Netz zu Hauf.

      Beim "sexuell motivierten Masochismus" sind die psychischen Mechanismen recht ähnlich. Nur mit dem riesigen Unterschied, dass die Demütigung keine negativen Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein hat, sondern Sub sexuelle Lust daraus zieht. Sie bezieht es nicht auf sich als Person, sondern auf sich als Sub. (Behaupte ich jetzt mal so, v.a. um es etwas klarer zu machen.) Es ist Teil des Spiels. Im Alltag ohne jeglichen sexuellen Kontext hat Demütigung/Erniedrigung nichts zu suchen!
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)
      oh ich habe auch im Duden geschaut @Frl. Naseweis, und Demut und Demütigen haben nicht viel gemein, wie es der Wortstamm glauben ließe ^^

      Ich finde es wundervoll wie verschieden Dinge auf den einzelnen wirken und beginne langsam zu verstehen @WaterLily

      :blumen: danke euch allen die fleissig schreiben und mir helfen mich zu entwirren
      Genau das meine ich. Egal ob negative oder positive, große oder kleine, oder was auch immer Demütigung. Demütigung bleibt Demütigung.

      Es liegt in meiner Kraft als Dom, diese Demütigung mit Lust zu erfüllen oder eben nicht. Das sind ja am Ende auch die Rezeptoren, die jeder versucht herauszufinden. Viele können diese im vorherein gar nicht definieren.

      Ich unterscheide deshalb auch stark unter Demütigung und Erniedrigung.

      Demütigung kann man mit Demut begegnen.
      Erniedrigung kann man nur ertragen oder nicht.
      Demütigung: Ich wurde im realen Leben lange und heftig gedemütigt. Daher stellt sich mir die Frage, wie erkenne ich Demütigung im Kontext?
      Es gibt Dinge, über die ich aus erlebter Erfahrung nur lächeln kann.
      Eine echte Demütigung für mich wäre Unehrlichkeit, Vertrauensbruch oder auf gekonnte Weise öffentlich blossgestellt zu werden. Im Sinne von Bdsm. :pardon:
      Bin ich zu dumm dazu?
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Emilia () aus folgendem Grund: Nachtrag

      Ihr Lieben,

      ich würde mich gerne ausführlicher hier beteiligen, bin aber gerade ganz knapp mit der Zeit und lese nur immer mal zwischendurch als Ablenkung "quer". Ich komme später ausführlicher wieder :engel:
      Nur kurz:
      Ich verstehe schon, was Ihr alle meint und auch bei mir gibt es da große Unterschiede, Widersprüche, die dann evtl doch wieder keine sind.

      Was mich aber hier wundert:
      Verbindet denn hier niemand das Wort
      Demütigung mit "Demut"?
      Und Demut ist nicht durchweg negativ besetzt, teils genau das Gegenteil
      (wen es interessert, der lese mal zB Wikipedia zum Thema Demut- finde ich sehr interessant)

      Und von "Demut" zu "Devotion"

      Ist dann nicht Demütigung das, wo mir jemand diese Demut quasi durch Aktion abverlangt, weil ich sie nicht ausreichend in der erwarteten oder gewünschten Weise zeige?
      Ist es nicht ein Verweis auf den Platz, wo wir eigentlich hin wollen?
      Und daraus eben dann vielleicht der Reiz?

      Aber in all dem gibt es nunmal persönliche Grenzen, die wir alle haben, die ganz unterschiedlich sind, so wie unsere Spielarten. Und wenn wir an diese Grenzen kommen, die halt nicht zwangsläufig durch Aua, Schmerz oder sonst ein Signal zu merken sind, sondern vermutlich erst selbst realisiert werden, ist es damit, also mit der Demut und Demütigung vielleciht etwas schwerer, ein längerer Prozess, etwas verzwickter?


      ErNIEDRIGung ist für mich persönlich negativer besetzt. Sagt für mich schon das Wort. Ich bin niederer, kleiner als mein Gegenüber. Will ich ja auch sein, blubb blaa, also da fängst dann bei mir an, dazu später mehr...

      Aber Demut..., schaue ich jemanden "Demütig" an ist das mU durchaus voller Anerkennung und Ergebenheit. Demütigt man mich, fordert man mir dies nur ab, verdeutlicht es mir, durch unterschiedliche Aktionen.

      Sind da die Grenzen erreicht, wirds unangenehm, so wie jede Grenzüberschreitung.

      Boahhh, doch so lang, muss weiter. Bis später :engel: .
      Das wollte ich nur schnell so spontan einwerfen, vielleicht findet es ja wer interessant :saint:

      LG
      ...zwischen Schwarz und Weiß liegen 254 Graustufen - und wenn nicht, noch mehr :saint:

      BlackWings schrieb:

      Verbindet denn hier niemand das Wort
      Demütigung mit "Demut"?
      Doch, das kam hier auch auf. ;) Das Ergebnis war:

      Mrs. Agapitos schrieb:

      oh ich habe auch im Duden geschaut @Frl. Naseweis, und Demut und Demütigen haben nicht viel gemein, wie es der Wortstamm glauben ließe

      Nur weil beide denselben Wortstamm haben, heißt das nicht, dass ihre Bedeutung auch nur im Ansatz ähnlich ist. Ganz banales Beispiel: "Die Gefahr(en)" und "xy ist gefahren". Selbes Wort, völlig andere Bedeutung. Sprache entwickelt dich über die Zeit und manche Wörter entwickeln sich von der Bedeutung her in eine ganz andere Richtung.

      "Demütig" und "gedemütigt" sind zwei grundverschiedene Zustände. "Demut" ist die innere Haltung, sich selbst als "kleiner" (als Gott, die Natur, Dom, ...) anzusehen, selbst aber sehr wertvoll. Im Falle einer Demütigung geht eben dieser Selbstwert verloren. Demütigung ist wesentlich näher an "Erniedrigung" als an "Demut".


      Emilia schrieb:

      Daher stellt sich mir die Frage, wie erkenne ich Demütigung im Kontext?
      So dumm das klingt: Indem du es fühlst. Indem du - zumindest unterbewusst - weißt oder ahnst, dass das Gesagte oder die Handlung nicht durch und durch ernst gemeint ist. Oder so ähnlich.

      Aber längst nicht jeder kann "positive" Demütigung empfinden. Wir Menschen sind eben sehr komplexe Wesen. Jeder verarbeitet Reize anders, empfindet auf seine Weise. Ich habe z.B. so meine Probleme mit Demut - und "stolze Demut" geht bei mir gar nicht. Die beisen Gefühle treten bei mir einfach nicht zusammen auf. Bei anderen (z.B. dir?) schließen sich dann vielleicht sexuelle Lust (oder andere positive Gefühle) und Demütigung eben gegenseitig aus. Daran kann man nichts ändern, schon gar nicht erzwingen. Das ist ist besser oder schlechter, sondern einfach Teil der eigenen Persönlichkeit. ^^
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)
      Danke @WaterLily hatte ich dann doch tatsächlich überlesen - ist halt nüscht, wenn man nur so zwischendrin durch die Beiträge fliegt, bißchen mehr Konzentration darf da dann auch sein... :rot: Düdüdümmmmm.
      SORRY

      Das Kuriose: Ich bringe es sehr wohl miteinander in Verbindung in positiver und achtsamer Art und Weise, aber das überschreiten einer bestimmten Grenze, bzw der Art und Weise, kehrt es dann wohl in die negative Demütigung.

      Ja ja, so verschieden sind wir alle und dann das Definitions - und Interpretationsdings :D

      Aber es wurde gefragt, WIE kann ich dann bei etwas Lust empfinden, was ich eigentlich nicht mag oder irgendwie so sinngemäß...(mag jetzt nicht auf die andere Seite hopsen zum Zitieren).

      Hab jetzt ein bißchen mehr Luft und will's für mich persönlich mal versuchen:

      Ich bringe das bei mir in Zusammenhang mit einer besonderen Art von Entlastung, auch wenn das wieder verquer klingen mag.
      Umso mehr "man" mich klein macht, mich auf diesem Wege aus der Verantwortung nimmt, mich von meinem "Kraftsockel hebt", auf dem ich sonst zu stehen habe, umso mehr kann ich mich "frei fühlen".
      Die Demütigung ist eben dann das Untermauern dessen, die Verdeutlichung, das Aufrechterhalten, des Gefühls...

      Würde man mich jetzt in irgend ne Ecke stellen und gar nichts mehr mit mir tun (bitte nicht aufschreien, ich weiß auch Ecke stehen hat seinen Reiz :D - aber das ignoriere ich jetzt mal bewusst), dann würde das ja wieder abflachen, sich irgendwie wieder auflösen. Durch das, was mir an Demütigung zugefügt wird, bleibt der Faden gespannt, an dem ich vertrauensvoll hängen kann ;) (Hilfe, ich hoffe, ich bin noch wach genug, um mich halbwegs verständlich auszudrücken).

      Demütigung ist für mich eine Art "Hilfe" mich eben da hin zu bringen oder dort aufzuhalten, dort zu halten, wo ich Zustandsmäßig, im Innen und im Außen in Einklang mit mir sein will. Nicht alleine stehend, stets in Kombination mit xy, aber die anderen Dinge sind hier ja gerade nicht Thema. Dass mir das gefällt, ist also eine Variante, Teil der Gesamtheit, Ausdrucksmittel, "Empfangsmittel"...

      So, das alles bis zu meiner persönlichen Grenze.

      UND ich stimme überein mit einigen, die hier schrieben, wie wichtig eben ist, dass der andere einen achtet, also spührbar achtet, dass man eine wirklich vertrauensvolle Beziehung haben sollte.
      Also für MICH ist das zutreffend. Bei anderen ja wieder ganz anders. MIR ist das wichtig. Und ich muss auch WISSEN und darauf vertrauen können, dass durch die Dinge, die wir tun, nichts an Achtung eingebüßt wird.
      Riskiere ich damit, dass etwas in VERachtung müdet... auweia.
      Das ist glaube ich eine gar nicht so leichte Wanderung: Auf der einen Seite lasse ich mich von Dir demütigen, bitte Dich darum, auf der anderen Seite möchte ich Deine Achtung, will nicht, dass Du diese Dinge in einen Topf wirfst mit irgendwas des alltäglichen Lebens... Ich glaube, da fällt es auch mir manchmal eher leicht, in einen Zwiespalt zu geraten. Dass das NICHT passiert ist dann eben von der Basis der Beziehung abhängig. Jedenfalls bei uns.
      Ich vergleiche das mal mit früher, wo die Nacht "heiß" war und ich mir morgens am liebsten die Decke übers Gesicht gezogen hätte: "Hilfe, liebt der mich jetzt noch, akzeptiert der mich jetzt noch und geht anständig mit mir um, so versaut wie ich mich benommen habe???" Eben dieses Schamding vor uns selbst, weil eben anders erlernt, anders als man meint, dass es anständig wäre... irgendwie so.
      Als erwachsene Frau stehe ich da heute drüber, nur weil es mal nen bißchen versaut war ;)
      In einem so sensiblen Bereich wie dieser Sache hier, sind aber sicher viele von uns nicht gänzlich frei davon.

      MIR hilft es eben dabei, es mir persönlich erklären zu können und dann kann ich mich damit viel besser annehmen und hab das Problem nicht.

      Aber/ und, ich bringe es eben auch mit positiver Demut in Verbindung, die ich meinerseits zeigen kann, in dem ich's eben mit mir machen lasse.

      Im alltäglichen Leben, im nicht-BDSM Kontext, da sieht Demütigung für mich ganz anders aus und manchmal echt banal.
      In unserem Haushalt wird das Toilettenpapier extrem weit hoch ins Regal gelegt. Wir recht "kurzen Menschen" hier kommen da nicht ran ohne nen Aufstand mit Leiter etc zu machen. Ich erwähnte irgendwann "ey, lass das, leg das doch woanders hin". Ja, ich empfand es eben fast als demütigend, dass ich genötigt werde, für eine Notwendigkeit für mein Bedürfnis da erst klettern zu müssen. Seitdem der "Übeltäter" es weiß und es TROTZDEM dann manchmal macht, empfinde ich es in dem Moment als noch schlimmer.

      Im alltäglichen Leben können das bei mir also sogar mal recht kleine Dinge sein, die ein Gefühl von negativer Demütigung hervorrufen.

      In der Zwischenzeit habe ich auch echt nochmal drüber nachgedacht... ich glaube Erniedrigung ist für mich doch auch gar nicht so negativ besetzt. Will ich doch auch kleiner, niedriger sein in dem Moment.
      Aber es kommt nach der Demütigung in MEINER Reihenfolge.
      Was mir in den Sinn kommt, welches Wort bei mir negativ besetzt ist, das ist "Entwürdigend". Ein Beispiel, was das für mich war/ ist/ wäre, kann ich aber auch gerade nicht in Worte fassen. Ich kann es gerade nur fühlen, denn alleine bei dem Wort sträuben sich meine Nackenhaare. Und GsD musste ich damit noch nicht so oft Bekanntschaft machen. Eventuell nenne ich aber noch ein Beispiel. Ich fühlte mich da auch komplett "entmenschlicht" sozusagen... und da holt mich dann auch nichts mehr zurück, das habe ich nicht verziehen und das kann ich dann auch nicht vergessen. Das ist dann etwas, was ich versuchen will, stundenlang abzuwaschen... Diese Dinge sind dann Bestandteil meiner TabuListe. Insofern muss ich sie GsD auch nicht fürchten.
      ...zwischen Schwarz und Weiß liegen 254 Graustufen - und wenn nicht, noch mehr :saint: