Tabus, Vorhandene oder Neue Verhandlungssache?

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      ich lese hier immer nur tabus der/des sub....wie sieht es mit tabus des gegenparts aus?

      für mich driftet es hier etwas in richtung wunschzettel ab....die tabus beider seiten stecken das spielfeld ab so einfach ist das und wenn die tabus zu weit auseinander liegen wirds halt nichts....so einfach kann es sein!
      :empathy: für alle die sich von mir auf den schlips getreten fühlen :kopfnuss:


      :engel:
      Warum hat es was mit Wunschzettel zu tun, @realGabe, wenn sich ein Tabu neu bildet?

      Keine Sub macht etwas grundlos zum Tabu.
      Ebenso dürfte es sich ja auch für Doms gelten. Auch Doms haben gute Gründe für ihre Tabus.
      Nur sehe ich es um einiges schwerer an für eine Sub das Tabu eines Doms zu brechen, als umgekehrt. Also zumindest wüsste ich nicht, wie ich die Tabus meines Herrn brechen sollte.

      Und ich denke, es geht hier vor allem um neu auftretende Tabus in einer bestehenden Beziehung (wie auch immer diese geartet ist).
      Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so einfach ist, dass dann halt nicht gespielt wird. Das klingt nach Aufgabe der Beziehung.
      Reden und Verständnis füreinander sind meiner Meinung nach das einzige, was man da tun kann und die Hoffnung und vielleicht das langsame wieder herantasten, an das was war.
      Völlig aufzuhören mit dem Spiel in einer bestehenden Beziehung wäre ja nun auch nicht unbedingt das, was beide wollen.
      Ein Tabu ist für mich etwas, das ist eine Praktik die ich oder meine Sub nicht ausüben wollen, unter keinen Umständen. Soviel zur grauen Theorie.

      Ich hab leider in der Praxis eine durchaus komplexere und schwierigere Erfahrung gemacht. :dash:

      Tabus die vorher festgelegt wurden sind durchaus einfacher einzuhalten. Beide Seiten sind sich derer bewusst. Und es wird auch nicht versucht diese zu brechen.

      Bei Tabus die erst später auftauchen, was durchaus passieren kann. Das Leben ist nun mal Veränderung und was vorher vielleicht sogar geil war oder mit einem anderen Partner kein Tabu. Kann sich zu einem solchen zu entwickeln.
      Das kann übrigens auch auf Seite des Doms stattfinden. (Ja :yes: auch Doms haben Tabus und verändern und entwickeln sich :old: )
      Und wenn das passiert dann ist das schon schwieriger.
      Für Dom taucht da auf einmal ein Tabu auf was vorher keines war. Man muss umdenken, umplanen, Rücksicht darauf nehmen, es aus dem Repertoire streichen und das ist nicht so einfach wie es sich anhört. Vor allem dann nicht wenn man es gewohnt war das es eigentlich immer gemacht wurde. Und umso öfter es gemacht wurde umso schwieriger ist es das als neues Tabu sich wirklich in den Kopf zu hämmern. :dash: Es liegt mMn. in der Pflicht des Doms ein Tabu zu akzeptieren, zu achten und nicht zu brechen.

      Für Sub (und hier spekuliere ich jetzt einfach mal) taucht da auch erstmal ein Tabu auf was vorher keines war. Und dann fällt vielleicht genau die Praktik weg, die Sub total kickt. Und Sub anmacht. Stelle ich mir auch nicht gerade toll vor.

      Egal, wer das neue Tabu aufstellt ob Sub oder Dom. Es ist nicht einfach damit klarzukommen.

      Ich für mich möchte gerne den Grund für das neue Tabu wissen. Stelle ich es selbst auf dann, versuche ich es meinem Partner so gut es geht näher zu bringen. Auch wenn ich es vielleicht erstmal selbst verstehen muss.
      Gibt meine Sub ein neues Tabu an, dann ist eine Begründung dessen zwar schön. Macht es für mich einfacher und ich kann auch besser abschätzen, ob auch ähnliche Praktiken mit Vorsicht zu benutzen sind, aber nicht zwingend notwendig. Ich verlange aber das Sub sich über die Gründe im Klaren ist auch wenn diese mir nicht genannt werden.

      Um das noch mal klarzustellen. Ich rede hier von Tabus und nicht von Grenzen. Bei Grenzen entscheide ich als Dom ob und wie weit ich diese erweitere oder nicht.

      LG
      McG

      Cat schrieb:

      Cat schrieb:

      ...hatte er noch keine Erfahrungen als Sub gesammelt, für ihn war das absolutes Neuland. Wir haben uns damals sehr viel über das Thema unterhalten und verschiedene Themengebiete besprochen. Er wurde neugierig und wollte es mal versuchen. Gesagt – getan. Wir haben langsam angefangen und geschaut was ihm gefällt und was nicht, Grenzen gefunden und Tabus entdeckt, die ihm vorher noch nicht so klar waren…
      Mal ein "Tabu" meinerseits ohne BDSM-Bezug, denn mit habe ich nicht so viele und gerade kein passendes Beispiel parat: Ich fasse kein rohes Fleisch an und das ist einfach so, sollte mich mal jemand gegen meinen ausdrücklichen Willen dazu zwingen, hat er ein gewaltiges Problem. Mein Partner akzeptiert das und schneidet das Fleisch selbst. :pardon:
      An dem Tabu arbeiten wir doch... Ich habe auch schon Ziegenherzen bestellt! :D
      Wenn ich meine Nadelphobie überwinden kann dann schaffst du das auch. Ich glaube an dich! :D

      Rozabel schrieb:

      @Sin

      Für dich ist die Sache mit den Haaren und Füßen keine Tabuliste. Dem Smiley nach zu urteilen empfindest du das sogar eher als lächerlich. Keine Sorge, darin stimme ich vollkommen mit dir überein. Doch eines darf man nicht vergessen, in unseren Augen sind das keine Tabus aber in ihren waren es welche.

      Du sagst selbst es gibt Dinge die du als Tabu angibst die den meisten eher banal erscheinen.

      Man sollte mich dahingehen aber auch nicht missverstehen. Es ist nicht so das ich Dinge grundsätzlich nicht akzeptiere, ich erwarte nur eine verständliche und nachvollziehbare Erklärung das ist alles.
      Nur damit wir uns richtig verstehen. Ich wollte dich oder deine Meinung zum Thema nicht angreifen. Denn irgendwie habe ich das Gefühl dass du das Gefühl hattest. Oder ich bin einfach nur verwirrt. :S ^^

      Ich antworte aber trotzdem auf deinen Post, einfach weil paar interessante Dinge drin stehen. Mit denen ich meine Ansicht verdeutlichen kann, nicht um deine Meinung zu diskreditieren. :)

      Ich hatte dein Beispiel nur genommen weil diese "Tabuliste" für mich keine Tabuliste ist. Die Dame in deinem Beispiel hat ja schon begründet dass sie XY nur nicht machen will weil sie keine Lust dazu hat. Das ist für mich kein Tabu. Ein Tabu ist für mich etwas womit ich ernsthafte Probleme habe. Zum Beispiel hasse ich Spanking, mit übers Knie legen und so. Das ist für mich Kindlich und "entwürdigend". Allerdings trage ich davon keine körperlichen Schäden davon und meine Ego verkraftet das auch. Folglich ist es kein Tabu und wenn Femdom das machen will, dann ist das wohl so. Nur weil ich Dinge nicht mag sind sie nicht automatisch ein Tabu.

      Rozabel schrieb:

      Sin schrieb:

      Wobei ich aber auch sage muss dass ich einige meiner Tabus nicht erklären kann.
      Meinst du das in der Art wie: "Ich weiß nicht warum ich damit ein Problem habe, es ist halt einfach so"
      Dazu sage ich dann, auch wenn du den Grund vielleicht nicht erklären kannst so kannst du aber sehr wohl deine Empfindung darlegen. Du kannst mir beschreiben was du fühlst bei dem Gedanken an XYZ. Und ich bin durchaus in der Lage zu erkennen ob du mir da nen Bären aufbinden willst oder nicht denn diese Art von Gespräch führe ich nicht am Telefon sondern Auge in Auge wo mir sehr viel mehr als nur die Stimme zur Verfügung steht.
      Jap genau. Es gibt übertrieben gesagt beispielsweis Dinge die selbst für das prüdeste Stino-Vanilla-Paar üblich sind. Mit denen ich aber Probleme habe. Daher meine Aussage über mögliches anales ansehen meiner Tabuliste. Diese Sachen kann ich nicht erklären, wahrscheinlich bin ich mir selbst nicht über den Grund bewusst. Deshalb sind diese Dinge aber trotzdem ernst gemeint von mir und sollen auch so behandelt werden. Auch wenn diese nicht nachvollzogen werden können. Denn der Fakt dass diese Sachen auf meiner Tabuliste stehen, signalisieren schon die Ernsthaftigkeit. Zumindest für mich. ^^


      Rozabel schrieb:

      Sin schrieb:

      Ich kann mir nun aber auch vorstellen dass es für Femdom nun besonders interessant ist sich mit diesen Tabus zu beschäftigen. Was in gewissem Rahmen auch OK ist. Ich bin gerne bereit für Femdom soweit zu gehen wie ich eben kann
      Allein diese Bereitschaft macht schon einen ganz gewaltigen Unterschied und ist sie bzw. das Bemühen darum ernst gemeint dann zeigt sich das auch im Verhalten.

      Naja das gehört für mich nicht nur ins BDSM sondern in jede Beziehung. Ich kann mir im Restaurant nicht das 6 Gänge Menü bestellen und dann nicht bezahlen ^^ . Ist halt alles ein geben und nehmen.
      Don't tell me what I can and can not do.
      I'd hate to have to make a fool out of you.

      Sin schrieb:

      Nur damit wir uns richtig verstehen. Ich wollte dich oder deine Meinung zum Thema nicht angreifen. Denn irgendwie habe ich das Gefühl dass du das Gefühl hattest.
      Weder noch :D Im Grunde meinen wir schon so ziemlich das Gleiche also alles gut ;)

      Es kommt halt darauf an wie ernst man etwas meint bzw. nimmt. In deinem Fall nutzt du ein Tabu nicht um dir dein Subleben zu verschönern sondern um wirklich klar zu machen das da was ist das nicht geht und so sollte es auch sein. Eine Tabuliste dient nicht der Bequemlichkeit oder Laune sondern soll im besten Falle schützen und bewahren.

      Würde jeder das so sehen gäbe es auch keine Probleme, leider ist dem aber nicht so und darum gibt es immer wieder Schwierigkeiten damit.

      Grundsätzlich sollte man sowieso immer miteinander reden, oft finden sich Alternativen und/oder Kompromisse. Und wenn nicht überdenkt man halt wie wichtig es einem ist. In einer schon (länger) bestehenden Beziehung kippt man ja selten gleich alles hin zur Trennung. Möglichkeiten gibt es wirklich genug....
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      Ich fass das jetzt mal ganz kurz für mich zusammen.

      Viele Menschen haben irgendwelche Abneigungen, Tabus was auch immer,
      Manche kommen ,..Manche gehen

      Was ein Glück das wir Absprache treffen können, und diese auch wieder anpassen können.

      • Hätte mit vor 10 Jahren jemand gesagt das ich Analverkehr haben werde,..ich hätte ihn übern Jordan geschickt.
      Aber andrer Partner anderes Gefühl, anderer Bedürfnisse, andere Grenzen....
      Hallo ihr Lieben!

      Hier ist zwar schon die Seite drei angebrochen, nur möchte ich auch etwas dazu sagen.

      Auf der Seite des Subs stehend, kann ich mich @realGabe, @Rozabel und der lieben Schalli anschließen.
      Wenn es um ein Tabu geht, was man nicht erklären kann, kann man auch nicht wissen wie die Reaktion darauf sein wird.

      Natürlich kann man nicht jeden Ekel erklären und für mich geht's auch nicht um ein -jetzt wird's aber scho ungemütlich-.

      Für mich gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Tabus. Nämlich die, die irgendwann in Angriff genommen werden, wenn die Zeit reif ist und die unantastbaren Tabus.

      Unantastbar warum? Sub oder Dom hat genau diese Grenze überschritten und weiß ganz genau wie die Reaktion darauf ist.
      Eine zweite Grenzüberschreitung würde schwere Folgen nach sich ziehen, Ängste verstärken, hervorrufen, eine Verarbeitung würde nur schwer gelingen und der psychische oder physische Schaden recht groß. Oder es entsteht eine Spirale von negativen Flashbacks. Was ich wirklich niemanden wünsche.

      Meine zwei Cent dazu
      Orion

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Orion ()

      Ich verstehe ehrlich gesagt die Problematik teilweise nicht. Vielleicht bin ich auch
      zu einfach gestrickt dafür, keine Ahnung.

      Klar stellt man zu Anfang Tabus auf. Manche, weil man schon weiß, dass man
      überhaupt nicht damit umgehen kann und es überhaupt nicht aus- oder erleben möchte,
      manches aus Unwissenheit heraus, weil man sich eigentlich noch nie wirklich damit
      beschäftigt hat.

      Man kann ja über alles reden. KV-Spiele stehen bei uns beiden auf der Tabu Liste.
      Es gibt eben Dinge, die möchte man nicht ausprobieren.

      Zu Anfang gab es auf meiner Tabu Liste zum einen die Nadeln, zum anderen auch
      NS-Spiele. Ich hab anfangs immer gesagt, dass er niemals Nadeln in mich rein pieksen würde.
      Ich habe auch vehement mit dem Kopf geschüttelt, als wir auf unserem Zettel bei NS ankamen.
      Warum? Unwissenheit! Ist doch klar, dass man sich sträubt, wenn man sich nie mit etwas
      wirklich auseinandergesetzt hat.

      Aber irgendwann kommt man an den Punkt, wo man sich weiterentwickelt hat, wo man
      seine Tabus neu sortiert, weil man neugierig geworden ist, weil da plötzlich neues
      Kopfkino auftaucht, welches einen kickt.
      Dann spricht man darüber und probiert es aus. Warum auch nicht? Wenn es nicht gefällt,
      können immer noch beide besprechen, es zu lassen.

      Genauso umgekehrt. Man praktiziert, als Beispiel, Analverkehr. Irgendwann hat Subbie nur
      noch Schmerzen dabei. Also muss es ja angesprochen werden. Die Schmerzen sind
      so unangenehm, dass es einfach nicht mehr geht. Also ab auf die Tabu Liste damit.

      Solche Beispiele könnten wir uns jetzt zu Hauf aus den Fingern saugen.

      Fakt ist, über Tabus kann man reden, man kann sie stehen lassen, neu zusammen fassen,
      aber wenn man den richtigen Dom an seiner Seite hat, kann man Tabus auch angehen
      und mit Einfühlungsvermögen auch aus der Welt schaffen.

      Denn sonst hat es wirklich etwas von Wunschzettel-Charakter und meines Erachtens nach
      frage ich mich, ob da das Vertrauen denn so groß ist, wenn ich als Sub so vehement auf
      meinen Tabus verharre, dass ich nicht mal ansatzweise auszuprobieren!?

      Alles ist meiner Meinung nach verhandelbar!
      Grüße

      Mrs. Mendor

      ______________________________________________________________________________

      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)
      Ich hatte schon immer recht wenige Tabus.
      Das waren Dinge, von denen ich wusste, dass ich aus bestimmten Gründen ein Problem damit habe.
      Und meine Tabus sind Tabus.
      Da wird es niemals eine Annäherung geben.
      Sie sind gut durchdacht und gut dosiert.
      Ehrlich gesagt ist auch nicht vorstellbar für mich, dass sich diese Liste erweitert.

      Dann gibt es aber noch eine Liste mit Dingen, denen ich skeptisch gegenüber stehe.
      Da stehen Dinge drauf, die unter gewissen Umständen vorstellbar sind, oder solche, die ich einfach nicht kenne, und deswegen bedenken habe.
      Da stehen auch Dinge drauf, die ich versuchen möchte, mich aber nicht traue.
      Das ist die Liste mit meinen Grenzen, die aber immer und jederzeit erweiterbar sind.

      Diese Liste in jede Richtung erweiterbar.
      Manches probieren wir, wird vielleicht sogar regelmäßig ins Spiel eingebaut, anderes nicht, weil mein Partner sie nicht mag, an andere werde ich langsam herangeführt.
      Sicher sind auf dieser Liste Dinge, die nicht zu meinen Favoriten gehören, und es auch nie werden. Aber ich würde deswegen nicht auf den Gedanken kommen, sie dann auf einmal als Tabu zu bezeichnen.

      Und am Ende ist es ein verdammt gutes Gefühl, wenn ich über meinen Schatten gesprungen bin, und etwas getan habe für ihn...
      An sich ist nichts entweder gut oder böse, sondern das Denken erst macht es dazu. (Shakespeare "Hamlet")
      Hallo,

      also ein Tabu ist schon etwas stärkeres als eine Abneigung. So sehr sich Einschätzungen und Situationen ändern können, ein Dom, der die Sub mit sanftem Druck und stetigem Neuverhandeln zu einer Aufgabe ihrer Tabus bewegen will wird wohl am ehesten das Vertrauen in seine Zusagen verspielen.
      Solche Versuche sind meist nicht so clever wie diejenigen, die es versuchen glauben möchten. Wahrscheinlicher stelle ich mir vor, dass eine Sub in einem solchen Fall damit rechnet sich jederzeit verteidigen zu müssen.

      Horst
      Vorab muss ich gestehen, das ich nicht alle Antworten hierzu durchgelesen sondern nur überflogen habe. Daher beziehe ich mich ausschliesslich auf den Text des TE.

      Aus meiner Sicht gilt: Tabu ist Tabu! Unverrückbar, indiskutabel, rechtfertigungsfrei. Und das gilt für beide Seiten.

      Das setzt zwei elementare Dinge voraus: eindeutige (persönliche) Definition des Begriffs "Tabu" und glasklare und unmissverständliche Kommunikation.

      D.h. für mich und die Partnerin, wir müssen uns beide im klaren darüber sein, was wir unter Tabus und was wir unter Grenzen verstehen.

      Als Beispiel wurde hier KV genannt. Da bin ich mir zu 100% und darüber hinaus sicher, das das mit mir nie zu machen ist, daher Tabu. Nicht ein bisschen tabu (= Grenze) sondern Tabu! Hier gibts mE nur schwarz oder weiß.

      Soll also heißen, das ich mir sehr genau und mit gutem Grund überlege, was ich auf die Tabu-Liste setze, da ich selbst die Bedeutung als sehr hoch ansetze. Daher habe ich vllt im Gegensatz zu anderen eher (noch) weniger Tabus, diese allerdings endgültig und definitiv.

      Dinge, bei denen ich mir nicht 100%ig sicher bin, weil vllt mangels Erfahrung oder mangels Mut noch nicht erlebt, und unschlüssig bin ob deren Reiz, würde ich daher als Grenze bezeichnen. Diese kann zeitlich begrenzt sein und vllt nach (negativen) Erlebens zu den Tabus hinzukommen.

      Und ehrlich gesagt, weder muss noch will ich die Tabus der Partnerin verstehen, ich akzeptiere und respektiere sie und erwarte das gleiche.
      Wie will man denn auf die Frage: "Warum schmeckt dir Spinat nicht?" antworten?? Weils so ist und Punkt :facepalm:
      Ich denke auch das der Grund, warum die Meinungen hier unterschiedlich sind, ist wie schon geschrieben wurde, das jeder etwas anderes unter einem Tabu versteht. Definitionssache.

      Wenn manche wirklich sowas wie, "keine nackten Füße, weil großer abturner" als Tabu immer wieder zu hören bekommen, dann versteh ich schon, das sie den Begriff etwas weniger ernst nehmen. Das würde dann Imo. eher unter nicht mögen fallen. Natürlich hat jeder das Recht auch das als Tabu zu deklarieren, nur wenn dann halt der Grund wirklich nur "nicht mögen" ist, und keine phobie odersonstige psychische beschwerden dahinter stecken, dann versteh ich wenn man sich etwas verarscht vorkommt.
      Und deshalb kenne ich keine Tabus....

      Es gibt für mich nur Grenzen, die abhängig von den jeweiligen Beteiligten, dem körperlichen - oder dem Gemütszustand, der Zeit oder dem Ort variieren können. Und das gilt für Sub und Dom.

      Ich weiß wie es mir bei der Benennung von Tabus geht. Wenn z.B. mein Subbie meine nackten Füße nicht sehen will, weil sie das sonst traumatisiert, dann bekommt sie die mit Sicherheit jeden Tag!

      Entschuldigt meine Polemik. Aber ich denke das ist genau der Große Punkt des BDSM. Es gibt eben diese Tabus nicht! Wenn sich zwei Menschen finden und alles passt, ist auch alles möglich!

      Von daher denke ich, dass es nur gesellschaftliche oder kulturelle Tabus gibt, denen wir uns unterwerfen sollten.

      Zwischen zwei Menschen sollte alles möglich sein. Ist es das nicht, ist es nicht Das, was ich erstrebenswert finde, und gehe lieber Blumen gießen.
      Sei glücklich und dankbar, dass Dir scheinbar noch nichts zugestossen ist, was ein Trauma ausgelöst hat, mein Tabu z. B. hat weder gesellschaftliche noch kulturelle Hintergründe, sondern sehr persönliche. Dies ist passiert, lang bevor ich meinen Mann kennen und lieben lernte, das eine hat also nichts mit dem anderen zu tun und nur, weil ich meinem Mann vertraue, löst sich solch ein Trauma auch leider nicht ins Nichts auf.
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]
      Allgemein würde ich mal sagen, kann es auch bei diesem Thema wieder Jeder so halten wie er es eben möchte in seiner (wie auch immer gearteten) Beziehung.

      Ich persönlich unterscheide nochmal zwischen harten Grenzen und Tabus.
      Harte Grenzen sind Dinge vor denen ich z.b. Angst habe, oder die mir wirklich nicht gefallen...die ich aber mit viel Vorsicht evtl. bereit bin anzugehen.
      Tabu bedeutet für mich...es ist für die andere Seite eben tabu da ranzugehen solange ich es nicht selbst irgendwann ändere.

      Ich bin gerne bereit offen darüber zu sprechen...auch über die Hintergründe (so es denn welche gibt)...würde das aber nie als Voraussetzung sehen damit ein Tabu eingehalten wird. So nach dem Motto "Du kannst es nichtmal erklären? Tja, dann probieren wir das jetzt einfach..."

      Kommt ein Tabu neu hinzu, dann wird das schon triftige Gründe haben und ich sehe da keinen Unterschied zu bereits bestehenden Tabus.
      Jetzt möchte ich mich auch noch einmal zu Wort melden.
      Weswegen ich diesen Tread überhaupt gestartet habe, war eben folgende Überlegung.
      Ich selber bin noch Anfänfer, vileicht wird dass auch immer so bleiben, da ich entl für einige Dinge zu feige bin, nicht den richtigen Partner finde mit dem ich weiter gehen kann als ich es bisher getan habe, was auch immer.

      Nun mag man Grundsatzdiskussion dazu sagen, oder Begriffsstreiterei, was denn überhaupt unter den Begriff Tabu fallen darf.

      Tabulos ist wohl kein Mensch, jedenfalls fände ich es nicht erstrebenswert völlig tabulos zu sein.

      was ich so als Anfängerin , Neuling, im Kopf habe über Tabus ist dass es Dinge sind die ich absolut ablehne, die Gründe hierfür müssen nicht für jeden logisch sein, aber für mich sind sie es.

      Tabus sind für mich Spielarten, von denen ich denke oder auch weiss sie schaden mir, oder bergen Risiken die ich nicht bereit bin einzugehen.

      dazu gehört z.B dass ich nichts bereit bin zu machen was bleibende körperliche oder seelische Schäden verursachen kann.

      So gesehen mien einziges wirklich großes Tabu.

      So viele in Stein gemeisselte Tabus habe ichh dann nicht einmal, denn wie ja viele schon sagten kommt es auf den Partner an, was nach und nach evntl möglich ist, weil ich dann auch merke, er weiss was er tut, weil ich spüre es wird auch auf mich acht gegeben.

      Wenn ich jetzt am Anfang einer neuen Beziehung gemeinsam mit dem Partner über Tabus rede, kann ich diese klar formulieren, es sind no goes von denen ich sage never, nie.

      Ich möchte jetzt gar nicht darauf eingehen was es ist, nur soviel , wenn ein absolutes No go von mir nun der ultimative Kick für den anderen ist, er sagt, ohne dieses Spielart geht gar nichts, ja dann wird man wohl nicht zusammen finden.

      Manche deklarieren zB rauchen des Partners als Tabu, tja wer halt mit einer rauchenden Partnerin als Tabu sieht für den werd ich wohl nicht in Frage kommen.

      Natürlich ist es am Anfang noch relativ leicht über seine fixen Tabus zu reden, sind doch noch keine tieferen Gefühle mit im Spiel.

      ich verhandele nicht darüber ich nenne sie und gut ist, entweder es passt zusammen oder nicht.
      Umgekehrt gilt natürlich dass gleiche.

      Jetzt ist man zusammen, entdeckt sich nach und nach immer mehr, geht über Grenzen, das Bedürfnis den Partner alles zu geben wird stärker es kommen Dinge ins Spiel die ich als Anfängerin nicht mal ahnte das es dass gibt, es tauchen Sachen auf an die ich nicht mal im Traum dachte.

      Ich habe Dom freie Hand gelassen dass in den zuvor abgestecken Rahmen alles möglich ist, und da wird auch nicht dran gerüttelt.

      ich vertraue darauf das mein Dom auf mich acht gibt, auch wenn es mir mal nicht gut geht.

      Dass eine Aussage von mir reicht um mich nicht völlig zu überfordern, denn ich stelle ja Dom nicht als den hin der mir schaden will.

      Eben darauf dass auch auf körperliche Einschränkungen , seelische Stresssituationen Rücksicht genommen wird, denn in meinen Augen sollte ein verantwortungsvoller Partner eben darauf achten dass es dem anderen gut geht.

      ich finde jetzt kein Beispiel was aufeinmal zu einem Tabu werden könnte, was vorab ging und selbstverständlich war, oder nicht genannt wurde weil eigentlich kein Tabu aber mit diesem Partner dann doch, es ist alles nur Spekuletion.
      ein wenig an den Haaren herbeigezogen.

      Ok, ich versuche es mal.

      Fesseln, kein Tabu, sondern sogar gewünscht, ersehnt...
      dann kommt einer der kann es nicht fesselt mich auf eine Art die mir schadet , weil er glaubt zu wissen was er tut , aber er riskiert dabei meine Gesundheit, dann würde ich im Nachhinein fesseln als Tabu festlegen, da ich für meine Gesundheit nur selbt die Verantwortung übernehmen kann, nicht bereit bin sie wegen eines Kicks ob nun mein eigener oder dem des Partners diese aufs Spiel zu setzen.

      Es könnte ein begrenztes Tabu bleiben, ist beiden trotzdem an einem weiteren zusammenbleiben gelegen kann als Auflage gegeben werden, informier dich, lerne es , mach dich schlau, und dann ja dann versuchen wir es noch mal.

      So gesehen kann auch über Tabus verhandelt werden.

      Taucht jetzt im Verlauf der Beziehung etwas auf was aufeinmal von mir anders empfunden wird, möchte ich es auch als neues vorher nicht vorhandenes Tabu nennen dürfen.

      Auch ohne zu diskutieren, zu verhandeln, denn wenn ich es aussprechen würde dann doch nur dann wenn es in den Bereich des einen großen Tabus fällt welches ich habe, ich sehe auf Dauer meine Gesundheit gefärdet, und auf diese zu achten, bleibt mein oberstes Gebot, welche ich niemals nie aus den Augen lasse.

      Nicht für den Kick des Partners, und auch nicht für den von mir.

      Es liegt immer in meiner Verantwortung und auch wenn ich Verantwortung abgeben mag und will, diese eine gebe ich nicht ab.

      Stellt sich heraus dass der andere damit dann nicht klarkommt, tja dann müssen die Konsequenzen gezogen werden, beidseitig.

      Wer meint ich wäre deswegen eine Wunschzettel Sub, der soll mich so sehen.

      Am Ende ist es mein Leben, meine geistige , seelische, körperliche Unversehrtheit, und die stelle ich an oberste Stelle, denn ich und kein anderer muss mit Folgen daraus leben

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      @Rozabel Liebe Roza, nieniemalsnicht möchte ich für Unmutsfalten auf deiner Stirn verantwortlich sein... :blumen:

      Leider kann ich dein Zitate zu meinen Textstellen nicht mitzitieren...

      Rozabel schrieb:

      Sorry aber diese Aussage liest sich für mich so: Ich habe als Dom weder Achtung noch Respekt gegenüber meiner/m Sub wenn ich die von ihr/ihm gesetzten Tabus nicht anstandslos akzeptiere und einhalte. Da bildet sich direkt so eine kleine Unmutsfalte zwischen meinen Augenbrauen Auch Tabus sind sehr wohl diskussionswürdig
      Du hast das etwas überspitzt formuliert, und deine -berechtigte- Unmutsfalte hat seine Ursache eher in der Situation der nachfolgenden Textstelle:

      Rozabel schrieb:

      Nicht jeder Grund hat seine Berechtigung, definitiv nicht. Ich verrate mal zwei Beispiele die ich von einer weiblichen Sub als Tabu vor die Nase gesetzt bekam:

      Tabu Nr. 1: Nicht in die Haare greifen um den Kopf zu fixieren
      Tabu Nr. 2: Keine nackten Füße, Socken bleiben immer an.
      Ich bin Anfängerin, und habe mir meine Tabus sehr genau überlegt und mich selbst dabei hinterfragt. Was dabei heraus kam, sind einige wenige ernsthafte Punkte, die für mich nicht in Frage kommen, und über die ich durchaus reden würde, aber ich gestatte hier tatsächlich keine Einflussnahme und keine Diskussion.

      Die von dir genannten Beispiele sind keine wirklichen Tabus, es sind in meinen Augen noch nicht mal Grenzen. Mit solchen, hm, ich nenne es mal "Aussagen" konfrontiert, kann ich sowohl deinen Unmut alsauch deine scharfe Aussage, dass Tabus definitiv diskussionswürdig seien, durchaus verstehen. Ebenso, dass hier natürlich nicht von einer Respektlosigkeit gegenüber der Person auszugehen ist, hinterfragt man diese, ähm, Aussagen.

      Ich war von deinen Beispielen sehr überrascht, und bin tatsächlich naiv genug "sowas" nicht für möglich gehalten zu haben. Ich würde die Ernsthaftigkeit, mit der Sub sich im BDSM bewegt bzw. bewegen möchte, dezent hinterfragen wollen. Du sagtest, sowas passiere Anfängern leicht, nun, ich bin Anfängerin und du siehst mich verständnislos virtuell den Kopf schütteln über diese, ähm, Aussagen.

      Meine Meinung dazu in meinen vorangegangenen Beiträgen würde ich im Zuge dessen jedoch nicht revidieren wollen, denn sie beziehen sich auf Tabus, die mit der gebotenen Ernsthaftigkeit und Selbstreflektion festgelegt wurden. Und ich erwarte, dass meine Tabus ohne Diskussion akzeptiert werden, denn Tabus werden zwischen zwei gleichberechtigten Menschen vereinbart.

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee: