24/7 mit einem Menschen außerhalb der eigenen Beziehung leben

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      24/7 mit einem Menschen außerhalb der eigenen Beziehung leben

      Folgenden Beitrag soll ich für eine anonyme Person einstellen:

      Ich lebe in einer Beziehung in der BDSM keine Rolle spielt. Neben dieser Beziehung führe ich seit einigen Monaten eine zweite Beziehung, diese wurde mit der Zeit in Sachen BDSM immer intensiver. Inzwischen sind wir beide an dem Punkt, wo wir uns trotz der jeweils vorhandenen anderweitigen Partnerschaft, uns eine 24/7 Dom-Sub Beziehung wünschen. Beide wollen wir aber die alte Partnerschaft, aus unterschiedlichen Gründen, nicht aufgeben.


      Denkt ihr es ist möglich eine 24/7 Beziehung neben einer normalen Beziehung zu führen?
      Hat jemand Erfahrung damit wie so etwas ist?
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Kurz und knapp: ich denke nicht, dass es nach meiner Definition möglich wäre außerhalb einer vorhandenen Partnerschaft 24/7 zu leben. Es schließt für mich zu viel mit ein, was auch den Partner betreffen würde, was für mich persönlich gar nicht geht, denn der Partner hat sich das ja nicht ausgesucht und ganz eventuell weiß er es noch nicht einmal.
      Eine starke "Überwachung" und einbeziehen in das Leben ist natürlich möglich. Was für mich allerdings nicht 24/7 wäre.
      "Es ist besser, gelegentlich betrogen zu werden, als niemandem mehr zu vertrauen.“ (Astrid Lindgren)
      Für mich ist so etwas möglich aber schwer zu realisieren. Sollte 24/7 bedeuten Sub muss springen wenn Dom es sagt, dann kann das nur funktionieren wenn sie ihren "Primärpartner" reinen Wein einschenkt oder eben sehr dreist und oft lügt. Alternativ kann Doms Führung natürlich auch angepasst sein und wenn es ihm wichtig ist die Primärbeziehung von Sub nicht zu gefährden, dann wird er eben die Möglichkeit immer bestimmen zu können nur verantwortungsvoll nutzen. Bei einem vergebenen Dom sehe ich da weniger Probleme, dennoch gibt es sie. In meinen Augen sollte ein Dom bei einer 24/7 Beziehung nicht nur seine Recht sondern auch Pflichten im Auge haben. Auch er kann somit, wenn auch wahrscheinlich seltener, in das Spannungsfeld geraten nun Zeit für Sub aufwenden zu müssen, obwohl diese durch den Partner blockiert ist.

      Kurz es ist heimlich möglich aber ich vermute sehr kompliziert. Es ist auch offen möglich und sicher auch besser umsetzbar, wenn man es eben beim Partner durchbekommt. Egal wie eine solch intensive Beziehung ist immer eine Gefahr (nur eben eine unterschiedlich große je nach Ausgestaltung) für die eigentliche Primärbeziehung.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich denke schon, dass das möglich ist. Es wird wahrscheinlich auch hier jemanden geben, der 24/7 auslebt, ohne mit seinem Partner zusammenzuwohnen und ohne täglichen persönlichen Kontakt. Smartphones können dabei vieles ermöglichen.

      Obwohl ich eine halb-offene Beziehung führe, wäre es für mich allerdings nicht okay, wenn mein Partner eine 24/7-Beziehung mit jemand anderem auslebt. Es geht mich am Ende nichts an, wie du dich entscheidest, aber ich würde sowohl wenn eure Partner von der "BDSM-Affäre" wissen, als auch wenn sie es nicht wissen, genau darüber nachdenken, ob man ihnen damit nicht zuviel zumutet.

      Nach meinem Verständnis steht spätestens bei 24/7 die BDSM-Beziehung an erster Stelle, und die anderen Partner werden in gewisser Weise degradiert.
      (In einem schönen Buch über Poly-sein, wird eine Botschaft vermittelt, die ich mir sehr zu Herzen genommen habe, und ich denke, dass das jeder egal ob BDSMler, Poly oder Vanilla sollte:

      Die Personen in einer Beziehung sind immer wichtiger als die Beziehung selbst und man sollte keine (zu große) emotionale Belastung für die Beteiligten in Kauf nehmen, nur um die Beziehung zu erhalten)

      Aber nachdem ich nicht weiß wie eurer Gespann so aufgebaut ist, kann es sein, dass meine Bedenken vollkommen unnötig sind. Ich habe gerade die klassische Affäre bzw. eine Affäre mit Einverständnis der Partner vor Augen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Rehlein ()

      Ich hatte das eine Zeit lang. Es hat auf Dauer gesehen nicht funktioniert, aus auf einer Vielzahl von Gründen.
      Während das lief, war es Monsieur aber wichtig, meine primäre Beziehung nicht zu gefährden. Er war ebenfalls in einer primären Beziehung mit jemand anderem, von daher hat das gut gepasst, auch wenn es natürlich ihn ein wenig eingeschränkt hat.
      Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. (Rut 1,16)
      24/7 klingt für mich immer sehr intensiv und hat viele (eben 24/7) Aspekte die u.U. in den Alltag eingegliedert sein können. Allein das stelle ich mir trotz Smartphone o.Ä. schwierig vor, da der Alltag nicht primär, sondern sekundär geteilt wird.

      Ich glaube die Frage ist auch, was Eure Vanilla-Partner dazu denken und fühlen.. Ich glaube, wäre ich so ein Vanilla-Partner, hätte ich u.U. das Gefühl, dass die Prioritäten sich verschoben haben und die BDSM-Affärer jetzt wichtig ist, also eben ich nicht mehr die Primärbeziehung wäre.

      Ich vermute auch mal stark, dass die Gefahr besteht, dass diese Affäre dann den normale Alltag so beeinflusst, dass die andere, eigentlich wichtigere Beziehung, darunter leidet oder sich zumindest zurück gesetzt fühlt, einfach weil eventuell Regeln der BDSM-Beziehung plötzlich die Vanilla Beziehung direkt oder indirekt beeinflusst.

      Vielleicht ist es nach Eurer Definition von 24/7 möglich, 24/7 zu leben, aber nach meiner Definition wird das schwierig (z. B. gehört für mich auch das, für die/den Dom da sein dazu, wenn sie/er es möchte etc. - wie soll das gehen?).

      Ich glaube, wenn es gehen kann, dann nur, wenn es auch von den Vanilla Partner mitgetragen wird. Lügen und Geheimnisse sind bestimmt für eine Weile möglich, kommen aber irgendwann immer raus.

      Aber das ist auch nur meine Meinung. Ich wünsche Euch auf jeden Fall alles Gute :blumen:
      "It doesn't matter what you've heard,
      'impossible' is not a word!

      It is just a reason - for someone not to try."
      - Kutless, What faith can do
      Hallo liebe(r) Anonyme (r),

      von mir ein klares Statement: ja, es ist möglich.

      Wie bereits erwähnt, bietet die moderne Kommunikation viele Kontaktmöglichkeiten. Sei es für Aufgaben oder zur Kontrolle.

      Ok, ein unmittelbarer Zugriff kann nicht direkt erfolgen durch die räumliche Trennung. Es bedarf da meist ein bisschen Vorlaufzeit.

      Inwieweit der Partner ohne BDSM Bezug mit involviert werden muss, halte ich für fragwürdig.

      Ich selbst habe beide Seiten bereits erlebt (wo die Partnerin meines Herr Bescheid wusste und auch nicht). Beides hat die 24/7 Beziehung nicht eingeschränkt.

      Vielmehr ist es das Leben im Allgemeinen, welches dann und wann Prioritäten setzt und meine 24/7 Beziehung "aufweicht".

      Und so kann ich persönlich nur mit jemandem in 24/7 agieren, der dafür auch Verständnis hat.

      An und zu wandern die Gedanken, was wäre, wenn wir zusammen leben würden. Charme hat der Gedanke.
      Und doch: Abstand, raus aus dem Alltag, das ist mein Salz in meiner BDSM- Suppe. ;)

      Dir alles Liebe.

      Herzlichst

      K.
      Ich halte es grundsätzlich schon für möglich ,weil für mich persönlich 24/7 erstmal "nur" bedeutet,dass das Machtgefälle permanent besteht. Wie dieses dann quasi durch Handlungen gefüllt wird ist ja sehr individuell. Das kann bis zur kompletten Kontrolle gehen muss es aber nicht gezwungenermassen.
      Schwierig zu beurteilen in diesem konkreten Fall ist der Aspekt der anderen Beziehungen,da für mich nicht klar, wie offen die Konstellation voneinander weiss.
      Ich denke es kann alles möglich sein, wenn man den geeigneten Weg findet, damit alle Beteiligten zufrieden sind. Und genau das ist die Schwierigkeit. Bei mir war die Spielbeziehung, die an 24/7 heran kam, der Anfang vom bitteren Ende der festen Beziehung und ich entschied mich niemals wieder eine Beziehung ohne SM zu führen. Letztendlich muss aber jeder seinen eigenen, ganz spezifischen Weg finden und da hilft es nicht zu sagen was alles passieren könnte, denn es kommt eh alles ganz anders wie man denkt und wie es andere sagen. Da hilft nur nach dem Bauchgefühl zu gehen. Alles Gute und viel Glück!
      Ich denke, es ist möglich. ABER: Es ist nicht das Ideal und für mich gäbe es hier zu viele Kompromisse. 24/7 kann ich mir wunderbar vorstellen, aber eben nur dann, wenn beide gleichermaßen dem anderen die ungeteilte Aufmerksamkeit schenken. In der gemeinten Konstellation wird einer von beiden früher oder auch später emotional auf der Strecke bleiben, zumindest in 90% der Fälle ...
      Irgendwie möglich sein, wird es bestimmt, mit sehr vielen klaren Absprachen,
      sehr viel Disziplin, Durchhaltevermögen und im besten Fall noch, wenn die jeweiligen Partner
      Bescheid wissen.

      Probleme sehe ich in der Spontanität. Wenn Dom Sub dringend sehen möchte, oder sie sofort
      etwas für ihn erledigen soll, oder der Sub, dann würde das ja teilweise bedeuten, alles stehen und liegen
      zu lassen, oder? Also auch, wenn man gerade Zeit mit seinem Partner verbringt.

      Ich denke, dass die Hürden da sehr hoch sind, um es wirklich 100%-ig 24/7 zu leben.
      Grüße

      Mrs. Mendor

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      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)
      Möglich ist alles irgendwie.
      Schaffbar ist vieles an das man glaubt.

      Nur kommst es stark auf die Menschen an die dort agieren.
      Kennen sich alle.. Usw.

      Wir haben ja quasi eine ähnliche vierer Konstellation: ich und mein Mann (weitestgehend vanilla) plus er eine Freundin und ich einen Top.
      Manchmal finde ich es schon schwer meine 'Spielbeziehung' und Ehe unter einen Hut zu bekommen.
      Wenn Sir zum Beispiel zu einem ungünstigen Zeitpunkt telefonieren möchte.
      Oder wenn mein Mann sich mit seiner Freundin trifft, mir es aber mal nicht so richtig gut geht... Vllt. Doch mal eifersüchtige Gefühle aufkommen ...

      Es muss von den Menschen her passen.
      „Der leere Wunsch, die Zeit zwischen dem Begehren und dem Erwerben des Begehrten vernichten zu können, ist Sehnsucht.“

      Immanuel Kant

      Ja, es kommt sicher in erster Linie auf die beteiligen Personen an, aber das kann hier sicher nicht ergründet werden.

      Ich sehe die Herausforderung in erster Linie für das sub/vanilla-Paar, das vanilla/Dom-Paar durch die freieren Entscheidungsspielräume von Dom reibungsfreier funktionieren können dürfte.

      Solange sub nicht allzu pflegeintensiv zwischen den Treffen ist, sollte Dom das in den Alltag der Primärbeziehung implementieren können, während sub irgendwie immer 'auf Abruf' stehen müsste.
      Wollte man das umgehen, müsste man sich auf allerhand Ablaufs- und Terminkoordination einstellen, was aber unmittelbar und massiv auch die jeweiligen Vanilla-Partner beeinflussen würde.

      Ich wäre brennend interessiert hier von jenen zu lesen, die diese Konstellation v-D/s-v bereits erfahren haben!
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      Hm, ich kann mir das zufriedenstellende Funktionieren eines solchen Konstrukts eigentlich nur vorstellen, wenn die V-Partner sehr offen eingestellt sind, und die V-Beziehungen als offene Beziehungen gelebt werden. Oder, wenn das angestrebte 24/7 nicht sehr intensiv ausfallen soll, was die Bemerkung von Anonym, dass sich die Zweitbeziehung eben sehr intensiviert habe, aber nicht vermuten lässt.

      Bei allen anderen Varianten ist meines Erachtens nach davon auszugehen, dass über kurz oder lang jemand auf der Strecke bleiben, dass eine der Beziehungen dem nicht gewachsen sein wird. Am gefährdesten sehe ich hier die V-Beziehung der Sub. Ein intensives 24/7 kann ich mir einfach nicht als "Paralleluniversum" vorstellen, da sich in Subbie ja quasi alles auf den Dom ausrichtet.

      Nach meinem Empfinden hätte das Ganze also durchaus eine Chance bei vollständigen Öffnen der V-Beziehungen und Einverständnis der V-Partner. Alles andere dürfte mit der Zeit wohl eher zu Scherben und Verletzten führen...

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:
      Auch ich fände es vor allem für das Vanilla/Sub-Paar schwierig: Das Auf-Abruf-stehen steht dabei mMn nicht so sehr im Vordergrund, aber dass es für den/die Vanilla sehr schwer sein könnte, wenn der eigene Partner immer mal wieder erst jemanden außerhalb der Beziehung um Erlaubnis fragen muss oder vorgegebenen Regeln hat. Da würde ich mich als Vanillapartner doch schnell fragen, mit wem ich hier eigentlich die Beziehung führe. Auch wenn das später erst rauskommt wäre es nochmal ein zusätzlicher Schock zum Fremdgehen.

      Manche Regeln mag man ganz gut anpassen können: "Du darfst keine Orgasmen ohne mich ODER deinen Partner haben und über letztere hast du zu berichten." aber was ist, wenn es um Finanzen, Kindererziehung, berufliche Entscheidungen, die Gesundheit und vieles mehr geht. Von all diesen Themen ist doch mein Lebenspartner immer mitbetroffen. Solche Entscheidungen jemand außerhalb der Beziehung zu überlassen, birgt meiner Einschätzung nach daher ein erhebliches Risiko für die Beziehung.
      Vielleicht geht es, wenn man mehr Spaß an Überwachung als an Einflussnahme hat? Vielleicht geht es auch eh und ich bin gerade nur zu fantasielos.
      Diese Konstellation kenne ich von mir selber: Ich und mein Dom sind beide in einer festen Beziehung, leben aber unser Bdsm miteinander aus. Mein Mann weiss ja auch von dieser Beziehung.

      Mein Herr und ich (versuchen) uns regelmässig zu sehen. Ansonsten bin ich Ehefrau, Mutter, Selbstständigerwerbende, Freundin, im Dorf Aktiv ... Ich habe ein sehr ausgelastetes Leben auf das ich so nicht verzichten könnte. Selbst wenn mein Mann mein Dom wäre und von mir 24/7 verlangen würde - ich würde behaupten ich bin von Natur aus viel zu Domsig als das ich das Zulassen würde.

      Und doch. Wie Intensiv ist 24/7 denn? So weit ich mich erinnere ist das ja doch noch nicht so extrem wie TPE? Wenn ich nun so überlege ...

      Mein Herr und ich sehen uns ja nicht täglich und wir respektieren Gegenseitig unser "anderes" Leben. Und doch, wir schreiben täglich mal miteinander, sind aneinander Interessiert wie es uns geht usw. Und ich habe auch ein paar Aufgaben an die ich mich täglich halte. Also doch schon auch ein kleines bischen 24/7? *zwinker*