TPE und Kinderwunsch

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      TPE und Kinderwunsch

      Hallo Ihr Lieben,

      ich hoffe, das Thema passt hier rein, sonst bitte ich den Mod es passend zu verschieben. :)

      Also ich kenne mich mit dem Thema TPE nicht wirklich aus und ich kenne ( leider) auch kein Paar das strikt danach lebt.
      Ich finde es aber sehr interessant, auch wenn ich mir die Umsetzung ziemlich schwer vorstellen kann.
      Nun zu meiner eigentlichen Frage, die mich schon mehrere Tage grübeln lässt.
      Nehmen wir mal beispielsweise eine TPE Beziehung her in der Frau Sub und Herr Dom ist und sich bei der Frau ein Kinderwunsch einstellt. Ich lese immer, dass alle wichtigen Entscheidungen vom Dom entschieden werden. Würde das in diesem Fall auch so bleiben? Müsste im schlimmsten Fall die Frau noch warten wenn der Mann noch keine Kinder will? Oder auch mal aus dem entgegengesetzen Blickwinkel betrachtet, hätte die Sub kein Mitspracherecht wenn Dom eine Schwangerschaft anstrebeben will, die Sub aber noch warten möchte?

      Oder ist das vielleicht ein Thema das im TPE Kontext nicht zu suchen hat und das vielleicht völlig außen vor bleibt und "normal" also gleichberechtigt entschieden wird. Denn ich kann mir gut vorstellen, dass dies eine echte Zerreißprobe für die Beziehung darstellen würde.

      Ich bin auf Eure Meinungen und Gedanken gespannt.

      LG Jinestra
      Huhu, schau mal hier - da passt das vermutlich rein.

      P.S.: So starr, wie man es sich wegen der Bezeichnung immer vorstellt, muss es nicht sein. Top ist auch ein Mensch und funktioniert nicht nach einem Algorithmus ;)
      Für mich: Würde er ein Kind nicht wollen, dann gäb es halt keins. Dinge verändern sich, Menschen auch. Ich weiß aber, dass wir beide einen Kinderwunsch haben. Da ist eher die Frage, wann. Für meinen Teil kannte ich seinen perpektivischen Kinderwunsch aber auch schon vor unserer Beziehung. So etwas bleibt nur selten unangesprochen.
      Unter TPE wird auch in BDSM Kreise nicht immer das gleiche verstanden, daher kann es hier keine allgemeingültige Antwort geben, da wir uns nicht auf eine allgemeingültige Definition von TPE einigen werden.

      Ich lege also bei meinen Antworten mein TPE Verständnis zu Grunde, dies bedeutet die totale Machtverschiebung in seiner wörtlichen Auslegung. Total bedeutet vollkommen, also auch Fragen bezüglich des Körpers von Sub.

      Nehmen wir mal beispielsweise eine TPE Beziehung her in der Frau Sub und Herr Dom ist und sich bei der Frau ein Kinderwunsch einstellt. Ich lese immer, dass alle wichtigen Entscheidungen vom Dom entschieden werden.

      Wenn Sub ein Kind will und Dom nicht, dann hat Sub Pech gehabt oder betrügt ihn und setzt heimlich die Pille ab. Man kann hier auch Sub durch Frau und Dom durch Mann ersetzen. In einer Partnerschaft sollten beide Partner ein Kind wollen, will nur einer das Kind dann ist es eben grundsätzlich nur möglich wenn der eine betrügt oder es dem anderen aufzwingt. Ein aufgezwungenes Kind ist in meinen Augen auch dem Kind gegenüber nicht sehr fair.


      Müsste im schlimmsten Fall die Frau noch warten wenn der Mann noch keine Kinder will?

      Sie oben, das hat wenig mit BDSM zu tun ;)


      Oder auch mal aus dem entgegengesetzen Blickwinkel betrachtet, hätte die Sub kein Mitspracherecht wenn Dom eine Schwangerschaft anstrebeben will, die Sub aber noch warten möchte?

      Wenn es eine normale BDSM Beziehung ist wird er darüber kaum entscheiden dürfen, wenn es eine TPE Beziehung ist die eben als totale Machtverschiebung ausgelegt wurde, dann kann er das über den Kopf von Sub weg entscheiden. Ob das klug wäre steht dabei auf einem ganz anderen Blatt. Zumal Sub jederzeit eine TPE Beziehung beenden kann, egal was die Personen intern angeblich vertraglich vereinbart haben, das deutsche Recht geht solchen Verträgen eben immer vor.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich denke keiner will nach dem Motto friss oder stirb leben, deswegen is es egal ob BDSM Beziehung oder nicht, TPE oder nicht, wenn dir was nicht passt, dann musst du es auch nicht tun.
      Müssen tut man in erster Linie garnichts. Am Ende sollte es immer eine freiwillige Entscheidung sein, sonst geht die Beziehung irgendwann zu bruch.



      Wir müssen Nahrung zu uns nehmen, Exkremente ausscheiden und Sauerstoff einatmen, um vorzeitiges Absterben der Zellen zu verhindern. Alles andere ist optional. (The Big Bang Theory)
      Streng genommen würde in jedem Fall Dom entscheiden. Aber ganz ehrlich: Würdest du mit einem Mann zusammen sein wollen, der dir ein Kind aufzwingt? Ich hoffe doch, dem ist nicht so. Sub wird in einer TPE-Beziehung auch nach ihrer Meinung geragt und Dom entscheidet dann dementsprechend. Wenn Sub also kein Kind will, dann sollte er um Himmels Willen seinen Wunsch nicht mit Gewalt durchsetzen!

      Und wenn Sub ein Kind möchte, dann wird Dom zumindest darüber nachdenken. Wenn er keines will, hat sich das so oder so erledigt.

      @Gentledom hat ja schon das beste Argument genannt: Ein Kind müssen beide Partner wollen. Schon alleine zum Wohle des Kindes.

      Außerdem... keine Beziehung sollte immer und ausschließlich in Bahnen verlaufen. Menschen verändern sich, das Umfeld ändert sich, Umstände ändern sich. Wenn eine Beziehung Bestand haben soll, muss man sich daran anpassen können. Das heißt auch, dass man eine TPE-Beziehung ja auch wieder lockern kann. Oder man entscheidet z.B., dass Sub bei der Kindererziehung gleiches Mitspracherecht hat. Dann ist es zwar keine TPE-Beziehung mehr in dem Sinn, aber das macht sie deswegen doch nicht schlechter. Im Gegenteil: Wenn sich das Paar so entscheidet, ist es für das Kind vermutlich wirklich das beste.

      Du darfst nicht vergessen, dass da immer noch zwei Menschen(!) zusammen sind. Und beide haben - im gleichen Maße - das Recht, in ihrem Leben glücklich zu sein.
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)
      Wenn es eine ganz strickte TPE-Beziehung ist, bekommt Sub ein Kind ohne das sie es will und eben keines, wenn sie will und Dom nicht. In der Erziehung würden die Regeln vom Dom aufgestellt, welchen Sub und Anhang Folge zu leisten haben.

      Das mal zur reinen Theorie, und nun meine Gedanken dazu:

      Ich bezweifle, dass eine solche Konstellation wirklich gesund ist für Mutter und Kind.
      Meine Hebame sagt mir einmal das eine Mama im Normalfall nix falsch machen kann, da es einfach die Natur vorsieht in jeden Moment richtig zu handeln, dieses kann der Dom sich nicht aneignen. Kinder sollten egal in welchem Kontext die Beziehung steht von beiden Partner gewollt sein und eine unbeschwerte Kindheit geniessen können, Kinder spüren bereits am ersten Lebenstag, ob sie gewollt sind oder eben nicht, dieses kann später in der psychischen Entwicklung zu Problemen führen.

      Nein, ich als Mama nehme mir das Recht heraus, egal ob 24/7 oder TPE oder Stino die Entscheidung rund ums Kinder bekommen und Kinder erziehen mit zu bestimmen und im Zweifelsfall auch mal gegen den Wunsch/ Befehl des Doms zu handeln. Was für mich jederzeit tolerierbar und lebbar wäre ist, wenn Dom mir einen Rahmen bzw. Vorstellungen vorgibt und ich mich darin frei bewegen kann.

      Angenommen es gibt pro Monat 100 Euro für Luxus und Bekleidung der Kinder und er überlässt es mir zu welchen Teilen ich es auf das ein oder andere verwende

      T-TPE wäre dann: 50 Euro für das eine und 50 Euro für das andere, Kosten die Schuhe 60 Euro muss es eben warten und angespart werden.

      Für mich wäre ersteres absolut okay, letzteres gar nicht.
      Ich finde, bei dem Thema Kind muss TPE aufgeweicht werden. Denn es geht eben nicht mehr nur um Sub´s Körper, sondern um ein gesondertes Leben, welches erst mal eigene Rechte hat und außerhalb der Dom/Sub-Beziehung steht.

      Das Aufzwingen einer Schwangerschaft wäre für mich ein Grund, die Beziehung zu beenden oder zumindest ernsthaft in Frage zu stellen.

      Zumal TPE (in meinem Kopf) ja nur heißt, dass die letztendliche Entscheidung bei Dom liegt - aber nicht, dass Sub nicht auch ihre Meinung äußern darf, man darüber diskutiert und letzten Endes vor allem im Sinne des zukünftigen Kindes entschieden wird.
      Wir haben alle irgendeinen Knacks - der Unterschied ist: bei manchen ist er diagnostiziert... :monster:
      TPE betrifft mE 2 Menschen.

      Das Kind, über das hier entschieden wird, ist aber der dritte Mensch.

      Ich kann mir die Situation vorstellen, dass Sub zwar ein Kind will, aber Ängste vor Schwangerschaft, Geburt etc
      hat.
      Wenn er sie sehr gut kennt, kann er mit den Ängsten umgehen und ihr helfen, indem er die Verantwortung
      übernimmt und quasi die Schwangerschaft befiehlt.

      Aber- wäre es denn nicht auch anders möglich- DOM redet mit Sub über ihre Ängste? Wenn er sie denn
      so gut kennt wäre das in meinen Augen die bessere Alternative.
      Haltet mich für einen kompletten Spielverderber oder "nicht-Versteher", aber TPE ist letztlich auch nur eine gewählte Beziehungsform, während der Wunsch nach Kindern, oder eben jener, keine Kinder haben zu wollen, sehr oft ein absolut fundamentales Persönlichkeitskonzept ist!
      Wenn man hier - und immerhin reden wir ja auch noch vom potentiellen Schicksal eines dritten Menschlein - nicht an einem sehr ähnlichen Strang zieht, sollte man den Sinn der Beziehung auf den Prüfstand stellen. Denn hier kann es, und das scheint mir eigentlich sogar unausweichlich, zu massiven psychoemotionalen Schäden kommen ... Und ich denke, das sollte keine Beziehung wert sein!

      Rincewind schrieb:

      Kinder haben in einer BDSM-Beziehung für mich absolut nichts verloren. Das fängt für mich mit der Planung an.

      Ich sehe aber auch keinen Grund in einer TPE-Beziehung keine Kinder zu bekommen. Nur müssen das beide ehrlich wollen, wie das in einer Vanilla-Beziehung auch schon so ist.
      Entschuldige, den ersten Satz verstehe ich nicht so recht . Bitte erläutere.
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.

      Rincewind schrieb:

      Ich verstehe nun ehrlich nicht was daran unverständlich sein soll. BDSM findet zwischen erwachsenen Lebenspartnern statt. Kinder haben in dieser Konstellation nichts verloren.
      Ist TPE nicht eine Form innerhalb des BDSM ?
      Was macht für dich denn unterschied aus , wenn du sagst innerhalb einer BDSM Beziehung keine Kinder , bei TPE aber schon ?
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.
      Für mich war/ist die Frage nach gemeinsamen Kindern immer elementar beim Beginn einer Beziehung bzw. schon in der Phase des Kennenlernens. Mir war klar das ich welche möchte, daher wäre ein Partner ohne kinderwunsch nie in Betracht gekommen. Jetzt, mit Ende 30, würde ich keine weiteren mehr wollen und dafür nicht auf Bdsm in meiner Partnerschaft verzichten, das sind grundsätzliche Fragen die ich vorher kläre. Auf ein vielleicht Kinder oder vielleicht Bdsm hätte ich mich gar nicht eingelassen.

      Ob TPE mit Kindern überhaupt funktioniert steht ja noch auf einem anderen Blatt, aber diese Diskussion hatten wir an anderer Stelle.
      Hier auch My two Cents :

      Grundsätzlich ist die Frage nach Kinderwunsch nicht vom Beziehungsmodell abhängig . Und sollte bei längeren Beziehungen auch geklärt werden .
      Sollte ein Teil in der Beziehung eine ander Sichtweise haben als der andere - muss das definitiv auf Augenhöhe geklärt werden - gerade bei so elementaren Dingen wie Knderwunsch und damit massiver Lebensführungsveränderung . Jemandem ein Kind abzuverlangen , bzw ein Kind unterzuschieben zerstört mE das Vertrauensverhältnis . Auch ohne TPE - und damit die Beziehungsbasis .
      Gerade im Hinblick auf die Verantwortung gegenüber des zu erwartenden Nachwuchses muss die Entscheidung im Einvernehmen getroffen werden .
      Ein Dom der von mir verlangt meine Lebensplanung - beruflich und auch emotional - durch ein Kind zu verändern , handelt nicht verantwortungsvoll für mich und auch nicht für das gewünschte Kind . Will ich so einen ?
      Eine Sub , die dem Dom ein Kind " anhängt" , handelt in meinen Augen genauso verantwortungslos . Will ich so eine ?
      In dem Moment wo die Rechte und Fürsorge eines Dritten von TPE betroffen werden - hier Kind - sollte das Machtgefälle nicht tragender Teil der Entscheidung sein - sondern objektiv und zur einvernehmlichen Entscheidungsfindung auf gehoben werden .
      Und evtl sollte man sich selbst fragen ob man dann als Paar für ein ganzes Leben kompatibel sein kann und will .
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      Ganz ehrlich, ich denke, dass wird in TPE-Beziehungen auch nicht anders sein, als in "normalen".....da würde doch sicher auch keine Frau ihrem Mann ein Kind ins Nest legen, wenn er es partout nicht will. Und kein Mann würde seine Frau zwingen schwanger zu werden, wenn sie noch keine Kinder haben will.
      Das ist eine Entscheidung, die gemeinsam getroffen werden muss, TPE hin oder her. Da geht es schließlich um einen neuen Menschrn, für den beide ihr Leben lang sich verantwortlich zeigen werden müssen (im schlimmsten Fall - es kann immer was passieren, dann hört das nicht irgendwann auf und das Kind kann alleine klar kommen).
      Und nicht nur die Verantwortung. ...dieseS unschuldige Wesen hat ein Recht daraufvon BEIDEN Eltern geliebt zu werden. Wie sollte das gehen, wenn einer der beiden es gar nicht will?

      Für mich ist ganz klar, bei dieser Entscheidung ist TPE (egal wie man es nun auslegt und -lebt) völlig aussen vor.
      @Mrs. Agapitos....Da geb ich dir absolut recht. ...ich hätte besser sagen sollen:
      In einer harmonischen, ehrlichen und gut funktionierenden Beziehung, die von gegenseitiger Achtung und Respekt geprägt ist.....
      Die scheinen nicht völlig normal und selbstverständlich zu sein....ich weiß das. Aber von solch einer Beziehung rede ich.

      Denn auch eine TPE-Beziehung sollte genau so sein.