Was ist das mit der Demut?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Was ist das mit der Demut?

      Hallo zusammen,

      Unter euch Demütige habe ich mal wieder eine Frage und an die Doms natürlich auch.

      Wie fühlt sich Demut an? Was ist stolze Demut?

      Ich selbst gehöre nicht zu den Geschöpfen, die so etwas fühlen können, glaube ich zumindest.
      Gehört habe ich es außerhalb des BDSM im Zusammenhang mit Bergbesteigungen.
      'Die Kraft des Berges lässt einen demütig werden.'
      Hmmm... Nee, entweder bezwingen oder wenn die Kondition nicht ausreicht, dann lieber lassen. So ein Anblick kann auch von unten sehr schön sein. :D

      In Demut vor dem Dom knien und den Blick gesenkt? Ja, aber, äh, Moment, auch gleichzeitig nein. Mit Demut hat das bei mir nix zu tun. :pardon:

      Vielleicht zu viel Selbstbewußtsein oder zuviel (falscher)Stolz? Keine Ahnung.
      Vor dem Dom in Demut kriechen? Ich? Hakt's oder was?

      Um mal die liebe @Mrs. Agapitos zu zitieren, welche zu mir sagte. 'Nein, liebe Orion, du bist wahrlich nicht demütig.'
      Wo sie recht hat, hat sie recht.

      Ich weiß was ich kann und was ich nicht kann. Deswegen falle ich noch lange nicht in Demut.
      Kann man Demut lernen oder ist das angeboren?
      Bei Stolz dachte ich auch, dass ich das nicht fühlen kann. Das hatte sich nach diversen 'Erfolgen' im BDSM-Bereich schnell geändert.

      An die Doms. Wie erkennt oder spürt oder seht ihr die Demut eurer/s Sub? Im Blick? Nur die Haltung allein macht es ja nicht aus, oder?


      Über bereichernde Aufklärung würde ich mich sehr freuen. ^^

      Eure Orion

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Orion ()

      Danke - sehr schönes Thema

      Demut ist für mich die Achtung und Ehre vor dem was über mir ist. Es ist ein Gefühl vor etwas Großem nahbar zu sein. Auch Achtung spielt hier eine Rolle für mich - Achtung und Respekt.


      Orion schrieb:

      'Die Kraft des Berges lässt einen demütig werden.'
      ,,ja der Berg ist gross, stark und er könnte Dir alles nehmen - tut es aber nicht..sondern er zeigr Dir seine Schönheit........Du darfst es erfahren.......das läßt mich demütig sein.

      Gleichzeitig war der Weg dahin hart, beschwerlich, anstrengend...aber geschafft...das würde ich stolze Demut nennen.


      Orion schrieb:

      Kann man Demut lernen oder ist das angeboren?
      ich denke man kann es nur erfahren......
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      "Lernen" kann man es vermutlich schwerlich... aber "entdecken" bestimmt, wenn sich irgendwo tief drin eine Veranlagung findet, die nur auf den richtigen Augenblick wartet. Aber so lang du/ihr nichts vermisst, muss man da ja die Emotionskiste nicht zwangsläufig auf den Kopf stellen ;)

      Für mich hat Demut etwas damit zu tun, sich gewissermaßen zu ergeben und hinzugeben. Es ist ein Gefühl, das mit der Akzeptanz einhergeht, dem anderen unterlegen zu sein und das auch gänzlich anzunehmen. Damit geht tiefes Vertrauen einher ("Auch wenn ich nicht verstehe warum du das tust - ich folge dir") sowie ein gewisses Loslassen.

      Demut und Stolz gleichzeitig? Ich glaube, das widerspricht sich nicht. Denn auch, oder vielleicht gerade wenn man sich dem anderen demütig unterwirft, kann man sehr stolz darauf sein, angenommen und geliebt zu werden.

      Allerdings glaube ich nicht, dass Demut nur einen an- und aus-Knopf hat, ich denke, da gibt es vieeeele Zwischenstufen. Für gewöhnlich ist ein Mensch ja den anderen nie komplett unterlegen, auch wenn er sich unterwirft. Da kann es sicherlich sein, dass sich Demut nur in bestimmten Situationen und Zeiten wirklich spüren lässt.
      @newbarbie hat es doch sehr schön beschrieben. Der Berg könnte dir alles nehmen, tut es aber nicht und zeigt dir gleichzeitig seine Schönheit.

      Ich kann mich erinnern tiefe Demut vor den Naturgewalten empfunden zu haben als ich nach einem heftigen Sturm auf einer komplett überfluteten "Insel", die keine ist, stand. Das Meer hatte sich beruhigt und die Sonne ging auf. Nach dem Sturm, den tosenden Wellen und der Angst folgte etwas so wunderschönes, dass ich es nicht in Worte fassen kann. Da spürte ich Demut.

      Folgendes ist nur für Menschen, die regenbogenpupsende Einhörner lieben.

      Spoiler anzeigen

      *schnulzmodus ein*

      Im BDSM ist das ähnlich. Er nimmt mich mit, er ist der Sturm, und die peitschende Gischt führt mich hindurch und manchmal macht es mir Angst. Aber er kann es auch nur sein, der die Sonne aufgehen lässt.

      *Schnulzmodus aus*


      Was Demut für dich sein kann, kannst wahrscheinlich nur du erfahren.
      ich fühle da ähnlich wie @Orion
      es gibt so viele Definitionen von Demut

      Am ehesten passt für mich die die Wortherkunft Mut zum dienen, Bereitschaft zur Unterordung.

      Echte Demut, wird als das Wohl des anderen als wichtiger erachten als das eigene beschrieben, dazu steht im Gegensatz die vorgebliche Demut, die dann auch mit Unterwürfigkeit gleichgesetzt wird.

      warscheinlich bin ich nach diesen Definitionen nicht demütig

      vileicht weil ich selbst auch soetwas wie Ehrfurcht mit dem Begriff verbinde, und ehrfürtig bin ich noch weniger irgend einem Menschen gegeüber

      Für mich ist es ein Begriff dem im BDSM Kontext zu viel Bedeutung zugemssen wird, eine Idealisierung
      Alles, was oben geschrieben wurde kann ich nachvollziehen und sehe es ähnlich. Trotzdem versuche ich noch mal mit eigenen Worten zu formulieren, weil es halt auch schwierig ist etwas zu beschreiben, was sich ganz stark im Gefühlsbereich abspielt und weniger im rational fassbaren.

      Demut kann ich in einer bestimmten Situation empfinden, so ähnlich wie es mit dem Bild von Naturgewalten beschrieben wurde. Dann ist der Dom mir unendlich überlegen und ich bin mir meines Kleinseins, meiner extrem untergeordneten Position bewusst.
      Das ist dann aber eher eine Momentaufnahme und etwas Passives - das passiert dann mit mir.

      Aber ich kann auch generell der Person meines Herrn gegenüber demütig empfinden. Er ist mein Herr, weil ich es zulasse. Weil ich ihm diesen Status immer wieder bewusst und gewollt einräume. Ich erkenne an, dass er weit über mir steht, dass er mit mir nach seinem Belieben verfahren kann. Gewissermaßen räume ich ihm ein die Position über mir einzunehmen. Das klingt ein bisschen als sei ein Dom der Herr on Subbis Gnaden. Aber seien wir ehrlich: die Sub kann nur dienen wenn sie angenommen wird. Und genauso kann der Herr nur Dom sein, wenn er eine Sub findet, die ihn das sein lässt. Das ist nicht vom Himmel gefallen oder wie ein Wunder über uns gekommen, sondern ich habe mich entschieden ihm dienen und gehören zu wollen - mit allen Konsequenzen. Und aus dieser Hingabe heraus erlebe ich immer wieder neu das Geschenk ihm vertrauen zu dürfen, erlebe seine Führung und arbeite an mir ihm gerecht zu werden. Es ist also eine ganz ganz enge Veflechtung zwischen uns, die mir immer wieder zeigt wie weit er über mir steht, wie sehr er mich im wahrsten Sinn des Wortes in der Hand hat. Und weil es in 15 Jahren noch nie passiert ist, dass er mich enttäuscht hat, oder dass mein Vertrauen auch nur einen winzigen Knacks bekommen hat, kann ich mich ihm immer wieder in Demut und Hingabe unterordnen. Es ist also auch eine innere Haltung, wenn man so will auch eine immer wieder neu getroffene Entscheidung für unser Machtgefälle.

      All diese Dinge laufen natürlich nicht immer reflektiert und bewusst ab. Da spielen auch Gefühle eine grosse Rolle. Dinge ergeben sich, ich lasse mich in Situationen hineinfallen und erlebe das Gefühl von Demut dann ungeplant und manchmal auch ziemlich überraschend.
      Eine Sub kann himmlisch lachen, göttlich verwöhnen und Paradiese schenken dem, den sie liebt :saint:
      Für mich hat Demut viel mit Ehrfurcht zu tun.
      Mit dem Gefühl, das etwas so wunderbar und herrlich ist, dass ich nicht glauben kann, dass ich es erleben, spüren, wahrnehmen darf.

      Übertragen auf eine D/S-Beziehung bin ich dann glücklich, das er mich beachtet, sich mit mir beschäftigt, mich als Sub/Sklavin akzeptiert, mir gibt, was ich benötige (nicht, was ich will, sondern wirklich benötige).
      Dafür verehre ich ihn und bin demütig ihm gegenüber.
      Jedenfalls stelle ich es mir so ähnlich vor.... richtig erleben durfte ich das ja noch nicht.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Für mich ist Demut das allumfängliche Anerkennen von "Grösse" welcher Natur auch immer. Es ist einerseits ein abstrakter, auch sehr religiös geprägter Begriff im Bezug beispielsweise auf Gott/Gottheiten oder aber auch Naturgewalten. Andererseits liest man davon sehr oft in Verbindung mit einem Machtgefälle und Devotion, und hier ist mein Empfinden nun sehr zwiespältig.
      Für mich ist Demut ein sehr grosser Begriff, der -für mich- nicht in eine partnerschaftliche Beziehung zwischen zwei Menschen passt. Ich ordne mich gerne unter, tue dies von Herzen gerne auch sehr weitgehend, wenn meine Ver-/Bindung zu diesem Menschen entsprechend stark ist. Ich empfinde Achtung, Respekt und ja, ich sehe auch zu ihm auf. Mit Demut hat dies alles aber nichts zu tun.


      bastet schrieb:

      Für mich ist es ein Begriff dem im BDSM Kontext zu viel Bedeutung zugemssen wird, eine Idealisierung
      Idealisierung finde ich einen passenden Ausdruck, ebenso wäre Romantisierung für mich passend, auch ein wenig Schwärmerei und Dramaturgie findet sich darin für mich wieder.


      Orion schrieb:

      In Demut vor dem Dom knien und den Blick gesenkt? Ja, aber, äh, Moment, auch gleichzeitig nein. Mit Demut hat das bei mir nix zu tun.
      Ja, auch für mich hat das nichts mit Demut zu tun. Ich knie vor ihm in Anerkennung seiner und meiner Position, in Anerkennung des gerade bestehenden Machtgefälles, ich knie vor ihm als Zeichen meiner (freiwilligen) Unterordnung, meiner Hingabe, meiner Bereitschaft zu be-/dienen.
      Meine Mutter kniet in Andacht demütig in der Kirche - HIER passt es für mich. Und da ich nicht bereit bin, jemals einen Mann auf eine gedanklich ähnliche Stufe zu heben, wie beispielsweise ein religiöser Mensch die von ihm verehrte Gottheit, ist echte Demut etwas, das für mich nicht in eine Beziehung passt.

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:
      Danke @June , das hast Du ganz wunderbar formuliert :) .

      Vielleicht ein Beispiel, welches für mich hier passt: ich (für mich) finde es eine richtige, logische und schöne Geste, wenn ich von Gott schreibe, Ihn mit grossem Anfangsbuchstaben zu schreiben. Auch das Pronomen "Ihn" in diesem Fall. Auf diese Idee käme ich bezüglich eines Menschen (so sehr ich ihn auch liebe) nicht .

      Demut ist für mich, mich angesichts etwas wirklich Grossem (Gott, Natur, Naturgewalt) in einem positiven Sinne klein zu fühlen und diese Grösse mit Freude und Glück im Herzen anzuerkennen.
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3
      Johann Wolfgang von Goethe

      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3
      Marie Luise Kaschnitz
      Ich glaube, das große Problem ist mal wieder, dass jeder Demut ein bisschen anders definiert, empfindet und beschreibt.

      Gut finde ich an dieser Stelle die Unterteilung in "wahre" und "vorgebliche" Demut (auch wenn mir hier das Wort "vorgeblich absolut nicht gefällt).
      Die "wahre" Demut hat für mich auch viel mit Erfucht zu tun und setzt eine wesentlich größere Macht voraus (Gott). So eine Demut empfinde ich ebenfalls nicht, schon gar nicht einem Menschen gegenüber. Zumindest nicht so, wie ich mir das Gefühl vorstelle.

      DomMacherin schrieb:

      Dann ist der Dom mir unendlich überlegen und ich bin mir meines Kleinseins, meiner extrem untergeordneten Position bewusst.
      Soetwas kann ich durchaus empfinden. Mein Gefühl dabei würde ich aber nicht als "Demut" bezeichnen. Allerdings - jetzt, wo ich darüber nachdenke - fällt mir kein anderes Wort ein, das diesen Zustand beschreiben könnte. Unterdrückt, unterworfen, evtl. erniedrigt. Trotzdem würde ich (auf meine Gefühle bezogen) niemals das Wort Demut verwenden. Mir fehlt da aber vielleicht auch die nötige Priese Hingabe/Ergebenheit/was-auch-immer, um "wahre" Demut empfinden zu können.


      Ich sehe hier ein paar Parallelen zu den Threads zum Thema Erniedrigung/Demütigung. Manche Menschen empfinden diese Gefühle (laut eigener Aussagen) nicht im BDSM-Kontext. Andere aber sehrwohl. Und die Beschreibungen beider "Fraktionen" ("Fühle ich so", "Fühle ich nicht so") sind doch immer sehr ähnlich. Und bei der Demut scheint es auch diese beiden "Fraktionen" zu geben.
      Vermutlich sind manche Menschen einfach (noch?) nicht in der Lage, diese Gefühle so zu fühlen, wie es andere tun. Sie fühlen anders oder nehmen die Gefühle anders wahr. Die Situationen lösen etwas anderes im Menschen aus. Und für die "Fühle ich nicht so"-Fraktion (zu der ich ja auch gehöre) ist es eben enorm schwer, die Gefühle wirklich nachzuvollziehen.
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)
      Demut bedeutet für mich, dass ich meinem Herrn gern diene. Nicht, weil ich eine Gegenleistung erwarte, sondern weil ich ihn einfach glücklich sehen will.

      Als ich das erste Mal die Zufriedenheit und das Glück in seinen Augen sah, war ich so stolz. Seither weiß ich auch, was stolze Demut ist.

      Ich bin mir meiner selbst sehr bewusst und ziehe meine Befriedigung aus dem Gefühl meinem Herrn gut zu tun. Dabei verleugne ich mich selbst und meine Bedürfnisse nicht.
      Ich bin nicht unterwürfig, auch wenn ich mich unterwerfe.

      Lernen kann man Demut wohl kaum. Ich denke, es ist eine Veranlagung.
      Allerdings muss sie einem nicht unbedingt bewusst sein und manchmal kommt sie vielleicht gar nicht zum Vorschein, weil es noch nicht den richtigen Auslöser dafür gab. Oder sie wird ganz einfach unterdrückt.

      Das Beispiel mit dem Berg oder auch dem Sturm auf dem Meer fand ich sehr schön für den Fall, wo die Demut plötzlich durchbricht.

      Mein Herr sagt immer, er spürt meine Demut in vielen Gesten und sieht sie in meinem Blick. Und es gefällt ihm, macht ihn stolz und spornt ihn an, mich glücklich machen zu wollen, indem er mich immer besser zu lesen lernt und mir auch unausgesprochene Wünsche erfüllen kann.

      Ich liebe das Gefühl, weil es mir zeigt, wie tief und richtig meine Beziehung zu meinem Herrn und Partner ist.

      Louise schrieb:



      Demut ist für mich, mich angesichts etwas wirklich Grossem (Gott, Natur, Naturgewalt) in einem positiven Sinne klein zu fühlen und diese Grösse mit Freude und Glück im Herzen anzuerkennen.
      Ich würde für mich persönlich Gott ausklammern, aber treffender kann man es wohl nicht formulieren. Danke @Louise!

      Wirkliche Demut habe ich nach den Geburten meiner Kinder empfunden. Gesunde Kinder im Arm zu halten auf die man nicht jahrelang warten musste sind nicht selbstverständlich. Demut und Dankbarkeit.

      Im Kontext D/s Beziehung würde ich wohl lieber von Liebe, Respekt, Hingabe, aber auch Stolz sprechen.
      Das ist immer so eine Sache mit einem Begriff, der einen Zustand oder ein Gefühl beschreibt, das für jede/n anders ist.
      Man kann sich beim Beschreiben uneins sein und trotzdem ganz ähnlich empfinden. Oder man ist sich in der Definition einig und empfindet trotzdem ganz unterschiedlich.
      Also mal ganz bescheiden eine Dom-Position, der dieses -Gefühl (jetzt mal nicht auf einen Berg bezogen) nur aus dem Feedback der Sub kennt.
      Was kann dem sich unterwerfenden Parner für eine Gefühlswelt begegnen, die er anders so nicht fühlen könnte? Ruhe, Frieden, das Gefühl angekommen zu sein, alles fällt ab, kein Zwang, um eine Position ringen zu müssen, (auf Zeit) Verantwortung und Kontrolle abgeben zu dürfen und zu können, großes Vertrauen haben, bei sich sein...alles in allem vielleicht eine große Freiheit?
      Für mich sind das die Zutaten.
      Aber wie gesagt...das sind keine erlebten, sondern "erfahrene" Gefühle.
      Und auf der anderen Seite, kann auch ein Dom Demut empfinden im Sinn von Dankbarkeit für ein großes Geschenk.
      Hmmmm...das ist jetzt ein Gedanke, der erst beim Schreiben entstanden ist. Vielleicht ist die Dankbarkeit für etwas, das einem geschenkt wird, ein Hauptbestandteil der Demut. Bei Dom und bei Sub.
      Ich wollte gerade editieren und die Geburt noch mit reinnehmen, Du kamst mir zuvor, @Jescha :thumbsup:

      Bin zwar selbst keine Mama, aber so ein kleines Menschlein auf die Welt kommen zu erleben, ist eines der grössten Erlebnisse, welches es gibt und ringt mir riesengrosse Demut ab :yes: (wobei das natürlich auch wieder spirituell gesehen werden kann - im Kreis dreh :) )
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3
      Johann Wolfgang von Goethe

      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3
      Marie Luise Kaschnitz

      Frl. Naseweis schrieb:

      Nicht, weil ich eine Gegenleistung erwarte, sondern weil ich ihn einfach glücklich sehen will.

      Frl. Naseweis schrieb:

      war ich so stolz.

      Frl. Naseweis schrieb:

      Ich bin mir meiner selbst sehr bewusst und ziehe meine Befriedigung aus dem Gefühl meinem Herrn gut zu tun. Dabei verleugne ich mich selbst und meine Bedürfnisse nicht.
      sorry, dass ich dich schon weder zitiere, aber es passt halt gerade
      dieses Aussagen von dir wiedersprechen sich für mich, deine gegenleistung die du erhälst ist der Stolz den du fühlst, und dass du daraus deine Befriedigung ziehst

      aber vileicht bin ich einfach zu pragmatisch, zu kopfgesteuert,um es zu verstehen oder auch zu fühlen

      ichmeinedich schrieb:

      Demut empfinden im Sinn von Dankbarkeit für ein großes Geschenk.
      das finde ich sehr passend ausgedrückt. Demut ist für mich auch ein Geschenk. Das Geschenk etwas erleben zu dürfen was mich berührt hat - stark berührt hat und meine Sicht auf gewisse Dinge auch verändert hat.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Demut ist für mich das zu tun was in mir ist und was ich meinem Herrn zeigen möchte
      Ich sage das jetzt nur mal im Kontext zum Thema.

      Alles was ich tue ist freiwillig, bezieht sich nur auf den Menschen dem ich zu Füßen liege. Ich stelle es nicht in Frage und lasse mich durch nichts beeinflussen.
      Es kommt aus der Tiefe meines Herzens, ein großes Gefühl, dem die Worte fehlen. Selbstlos ohne ein Gegenleistung zu erwarten.
      Mein Herr nennt es Hingabe zu ihm.
      Es gibt Momente da lebe ich vollkommen in diesem Gefühl. Der Alltag beansprucht mich ebenso wie andere. Aber das grundsätzliche Gefühl bleibt immer bestehen.

      Ob man es lernen kann, weiß ich nicht, aber heißt es nicht auch der Glaube kann Berge versetzen. Gefühle verändern sich und wachsen, je länger man darüber nachdenkt.
      Dazu braucht es Zeit, in sich hienein horchen.
      Aber letzlich fühlt und lebt jede Sub anders, man muss gar nichts müssen. Es spielt sich zwischen zwei Menschen ab die ihren eigenen Weg finden.
      @bastet nein, da sehe ich keinen Widerspruch.

      Wenn ich stolz darauf bin meine Partnerin glücklich zu machen/ihr zu dienen, dann ist das etwas, das aus mir kommt. Es ist keine Leistung, die sie erbringt. Das bedeutet natürlich nicht, dass meine Motive rein altruistisch sind, denn ich bekomme ja etwas dafür (ein gutes Gefühl).

      Aber ich erwarte eben keinerlei Gegenleistung z.B. in Form einer Belohnung. Zu sehen, dass ich helfen konnte und dass die Verbindung zwischen uns gestärkt wurde, reicht aus.

      EDIT: Ich stimme aber zu, dass dieser Begriff vor allem in der "Szene" häufig romantisiert und idealisiert wird. Demut hat mMn auch Schattenseiten...
      "Du gibst Widerworte X( " – "Nein :miffy: "