Tränen einordnen

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      Tränen einordnen

      Hallo,

      mein Partner und ich sind ganz am Anfang auf diesem Weg und tasten uns gemeinsam voran.
      Beim Spiel kamen mir nun schon zweimal Tränen, ich vermute, wir kamen an die Nähe meine Grenzen?

      Ich kann diese Tränen nicht einordnen und ihn haben sie wohl etwas erschrocken. Es war keine Traurigkeit, kein Schmerz, einfach nur tiefe Emotionen an einer Stelle, wo es bei mir nicht mehr weiter ging. (wobei ich schon immer ein sehr emotionaler Mensch bin, ich muß sogar heulen, wenn Zeichentrickfiguren heiraten oder ein Baby bekommen... :rot: )

      Wie ist das bei Euch bei den ersten Tränen? Was machen sie mit euch und wie geht ihr damit um?

      lg
      Mme.Artemis
      @Katie vielen dank für den link!

      Ja, ein wenig hat er mir weiter geholfen, aber dennoch bin ich unsicher, was das für mich bedeutet.
      Habe ich mich überfordert? Ich denke die Tage immer wieder an einen Spruch, den ich wo gelesen habe "überlege gut worum du bittest, denn es könnte dir erfüllt werden" halte ich das aus oder reicht mir mein Kopfkino völlig aus?

      Meine Tränen hatten das Spiel beendet. War das richtig/nötig? Ich möchte das gerne nochmal erleben aber ob ich mir das wirklich wünschen soll? ?

      Und es fällt mir schwer, darüber zu schreiben, meine Gedanken zu formulieren. Das ist alles so unbekannt, und gegen alles bisher erlebte und übliche...

      Lg
      Mme.Artemis
      Hm...du schreibst ja, es war keine Traurigkeit und kein Schmerz. Daraus würde ich jetzt auf Anhieb schließen, dass es keine völlig negative Erfahrung für dich war, oder? Hast du dich denn hinterher schlecht gefühlt oder war der Rest des Spiels für dich schön und befriedigend? Hast du dich hinterher bei deinem Partner gut aufgehoben gefühlt? Wenn das alles der Fall war und du sagst, du möchtest es noch einmal so erleben, dann würde ich das ausprobieren, denke ich. Vielleicht geht es dir ja ähnlich wie mir und du lernst einfach mit der Zeit, was die Tränen für dich persönlich genau bedeuten, lernst dich selbst und deine Reaktionen ein bisschen besser kennen...Vielleicht kannst du die Tränen dann, so wie ich, auch als etwas Positives einordnen...oder aber du merkst, wo ganz deutlich eine Grenze erreicht ist und ihr lernt für die Zukunft, einfach schon vorher ein bisschen zu bremsen..
      Anfangs haben wir bei Tränen auch immer aufgehört, zwar nicht die Session gänzlich abgebrochen, aber mit etwas ganz anderem weitergemacht, weil ich es eben auch nicht richtig einordnen konnte und über meine eigene Reaktion erstaunt war. Im Nachhinein weiß ich, dass das für mich nicht unbedingt nötig gewesen wäre...aber grade ganz am Anfang ist man ja lieber ein bisschen vorsichtiger.
      In so einer Spielsituation gibst du Kontrolle ab. Du lieferst dich aus und lässt Dinge geschehen, du öffnest dich in jeder Hinsicht. Das kann emotionale Schleusen öffnen..... du hast es erlebt. Das ist mir schon mehrfach so gegangen, und am Anfang stand ich diesem Phänomen auch staunend gegenüber und hatte Mühe das einzuordnen.

      Sowohl mein Herr als auch ich mussten lernen damit umzugehen. Er wusste nicht ob es zu heftig war oder ob er etwas falsch gemacht hatte. Und ich wwar nicht traurig oder sentimental, sondern es floss aus mir heraus wie ein Zuviel an Gefühl, das raus will.

      Heute wissen wir, dass es passieren kann. Er fragt dann ob alles gut ist, und wenn ich das bejahen kann, dann lässt er mir ein wenig Zeit zum Ausheulen, danach entscheidet er ob es weiter geht oder nicht. Wenn ich es anschliessend in Worte fassen kann, dann reden wir. Aber wenn nicht, dass ist es auch okay, solange es sich für mich insgesamt positiv anfühlt.

      Vielleicht muss man nicht immer Alles bis auf den letzten Winkel analysieren, sondern stellt einfach fest, dass es so ist, und dass es sich gut anfühlt. Denn das ist die Hauptsache.
      Eine Sub kann himmlisch lachen, göttlich verwöhnen und Paradiese schenken dem, den sie liebt :saint:
      Jeder Mensch ist anders, jede Beziehung damit anders und somit die Reaktionen die wir auf ein uns das selbe Geschehen zeigen genauso. Die Bandbreite ist hier schier endlos.

      Meine eigenen Beobachtungen mit meinen Partnerinnen durch die Jahrzehnte hindurch reichen von Menschen, die nicht einmal dann auch nur eine Träne vergießen, wenn man ihnen massive körperliche Schmerzen zufügt und nennenswert Blut fließt, über solche die beim zweiten oder dritten locker aus dem Handgelenk geführten Stockhieb bereits in haltloses Schluchzen ausbrechen, bis zu jenen denen eine harsche Ermahnung die Tränen in die Augen treibt.

      Die Intensität der Reaktion ist erst einmal noch kein abschließendes Urteil, ob es gut oder schlecht, zuviel oder zuwenig des Guten ist, allenfalls ein Indikator der dann aber individuell zu bewerten ist.

      Wenn Du Dein Erstaunen über Deine Tränen und Deine damit verbundene Sorge einmal ausblendest und in Dich hinein horchst, ob es ein schlechtes Empfinden ist, dann hast Du bereits eine wichtige (wenn nicht die wichtigste) Information, ob Ihr eine Grenze erreicht habt, oder ob da noch etwas mehr geht.
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      danke @Mars, @DomMacherin und @Katie !

      Ich habe mich tatsächlich rundum wohl gefühlt. Vielleicht weiß ich dann, wenn es wieder geschieht, dass es auch weiter gehen kann, vielleicht mit Pause, vielleicht anders.

      "Schleusen öffnen" hat es wohl ganz gut getroffen. Ganz am Anfang unserer Beziehung hatte ich das Gefühl schon einmal, nur gab es keine Tränen. Ich habe mich in jeder Richtung offen und verletzlich gefühlt, ich musste ein paar Tage darüber nachdenken, ob ich mich weiter "traue" ob ich mich auf diese Beziehung einlassen kann. Zum Glück haben wir darüber geredet und eine tiefe Beziehung aufgebaut.
      Bis vor kurzem kam dieses "offene" Gefühl nicht mehr vor, und dass Tränen einfach nur ein Überlaufen von Gefühlen sind ist schwer vorstellbar gewesen.

      Und ja, ich will mehr davon, auch wenn ich etwas Schiss vor meiner Courage habe, mir das zu wünschen.

      Dieser Schiss macht es meinem Herrn auch schwer, mich einzuschätzen, denn ich bin wohl ziemlich zurückhaltend mit meinem Feedback. Wobei, Tage später habe ich ihm dann doch gesagt, dass bisher alles auch schön für mich war. Reden können wir ja auch gut miteinander.

      Mal sehen, wo die Reise hinführt!

      Danke, dass Ihr da seid und Neulingen wie mir zur Seite steht!

      Lg
      Mme.Artemis
      Ich bin auch ein emotionaler Mensch, nah am Wasser gebaut.

      Während des Spiels sind Tränen oder Schluchzen einfach ein Ausdruck tiefer Verbundenheit und dass ich völlig in der Herrschenden Situation bin.
      Es gibt keinen Raum für Gedanken, nur Gefühl. Das kann dann so intensiv sein, dass es irgendwo Austritt.
      Warum nicht in Form von Tränen?
      Ich empfinde sie als sehr befreiend und irgendwie reinigend.

      Ich brauchte aber anfangs auch meine Zeit mit dem Erlebten umzugehen und meine Empfindung einzuordnen.

      Wie bereits geschrieben, horche in dich hinein, du selbst weißt es am besten.
      Manchmal braucht man Zeit es erkennen zu können...
      Zunächst einmal herzlichen Dank für diesen schönen Thread @Mme.Artemis

      Tränen sind etwas wunderbares. Befreiend, Blockaden lösend und auch Freunde darüber was gerade passiert. :love:
      Meine persönliche Meinung: Noch mehr Hingabe geht nicht... <3 :) positiv betrachtet..
      Als das erste Mal in einer Session bei mir Tränen geflossen sind, hat sich mein Schatz auch erschrocken, weil er dachte, er wäre zu weit gegangen. Mitnichten... es war einfach ein unbeschreibliches Glücksgefühl, endlich so leben und tun zu können, wie man es sich immer gewünscht hat.
      Heute sagt mein Liebster oft, wie wertvoll für ihn die Tränen sind.
      Tränen sind also absolut nichts, wofür sich Subbi zu schämen braucht.

      @Mme.Artemis wünsche dir auf deinem/eurem Weg viele, viele Glücksmomente :* :)
      Ich kenne das auch - auch nach Vanillasex, wenn es richtig gut war. Ist einfach ein Ausdruck für ein überwältigendes Glücksgefühl - Nähe die so groß, Glück das so gewaltig empfunden wird, dass es mir das Herz schier zerreißt.

      Manchmal auch in anderen Zusammenhängen, wenn mich Musik oder eine Situation emotional richtig erwischt, fließen Tränen. Oder auch wenn ein Moment so perfekt ist, ich etwas so Schönes sehen/erleben darf, dass es fast weh tut.
      Habe zum Beispiel auch schon vor Kunstwerken schluchzend und glücklich gestanden.
      Mir geht es da auch so wie dir @Chardonnay.
      Es gibt einfach Momente, da fließen die Tränen - ob ich nun will oder nicht. :pardon:

      Als es zum ersten Mal in einer Session passierte, war mein Mann zuerst erschrocken. Aber dann sah er, dass ich ihn - unter Tränen - überglücklich angrinste...
      So wie Du das beschreibst würd auch ich Dich nur dazu ermutern, auf solche Tränen stolz zu sein.

      Sie zeigen Dir dass Du Emotionen zulassen kannst und es auch tust. Das ist gut so.

      Auch ich kenne einige Sachen, bei denen mir sofort die Tränen kommen, z.B. gewisse Musik Stücke oder Filmszenen.

      Kommen meiner Parterin die Tränen, so trockne ich sie ganz behutsam...


      Real submission is about being naked for her, not just in the physical sense, but also in the spiritual one
      Tränen bedeuten mir viel in einer Session. Weiss ich doch, ich habe wieder eine Grenze erreicht, bzw überschritten. Meinen Sir macht es glücklich und mich auch.
      Die längste Zeit, um die Tränen *abzuwischen* dauerte fast eine halbe Stunde. Und er nahm sich die Zeit, mich wieder zurückzuholen. Danke , mein Herr!
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)