Wenn man plötzlich eine Sub erzieht - das erste Mal ein erstes Mal

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      Wenn man plötzlich eine Sub erzieht - das erste Mal ein erstes Mal

      Hallo zusammen

      Ich bin hier erst einige Stunden angemeldet, habe aber schon einige Jahre Erfahrung im Bereich BDSM und bin oder war unter diversen Nicks in unterschiedlichen Foren aktiv. Es wirkt also hoffentlich nicht all zu vermessen auf euch, wenn ich nun mein erstes Thema hier erstelle und gleich mal drauf los schwadroniere.

      Im Grunde ist das zugrunde liegende Thema dieses Threads gleichzeitig auch der Grund, weshalb ich überhaupt bei GentleDom gelandet bin. Vor wenigen Wochen machte ich unversehens die Bekanntschaft einer jungen Frau, die, obgleich sexuell noch fast unerfahren, ein drängendes Bedürfnis empfand, sich einem Dom zu unterwerfen und durch ihn Leid, Schmerz und Lust zu erfahren. Ich schwankte anfangs ein wenig, ließ mich aber dennoch auf ein erstes Treffen ein und wider besseren Wissens kam es dabei zum sexuellen Kontakt.
      Angesichts der Umstände dieses ersten Treffens - spontan entschieden, ein enges Zeitfenster und eine eher ungeeignete Umgebung -, konnte man es dennoch als erfolgreich beschreiben. Die junge Frau konnte ihren Horizont erweitern und erste einschlägige Erfahrungen machen, ich selbst hatte nach langer Zeit wieder die Gelegenheit, meine Neigungen auszuleben, wenn es auch eher "zahm" zuging.

      Nach diesem Treffen entspann sich ein intensiver Kontakt und die junge Frau hatte solchen Gefallen daran gefunden, unterworfen, geschlagen und benutzt zu werden, dass wir nur wenige Tage später ein weiteres Treffen vereinbarten. Dieses Mal gestaltete sich die Sache viel ausgereifter, das Treffen wurde sorgfältig geplant und verbereitet und die junge Frau bekam nun einen wesentlich besseren Eindruck davon, was es bedeutet, eine Sub zu sein und sich einem Dom zu unterwerfen und hinzugeben.
      Wenn möglich, war die Begeisterung dafür nun noch größer als zuvor und ihre devot-masochistische Neigung trat immer deutlicher hervor. Da ich von Anfang an deutlich gemacht hatte, dass persönliche Umstände Treffen nur sehr unregelmäßig und oft unter großen Einschränkungen möglich sein würden, beschloss die junge, neugierige Sub, selbst auf die Suche zu gehen und andere Männer zu finden. Die meisten von euch ahnen wohl schon, welch große Resonanz ihre Kontaktanzeige hervor rief und welche Art von Zuschriften sie in der Mehrheit erhielt. Dennoch befand sich darunter ein Interessent, der der jungen Sub ein Bild von Erfahrung und Befähigung von sich vermitteln konnte. Man vereinbarte ein Treffen (unter wesentlich verantwortungsvolleren Umständen als beim ersten Treffen mit mir) und ich fungierte währenddessen als ihr Backup. Das Treffen verlief so gut, dass wenig später ein zweites folgte, diesmal in sehr intimer Atmosphäre, und die Sub war entschlossen, sich nun diesem anderen Dom hinzugeben.

      Leider erwies sich dieser "Dom" als ein Vertreter jenen Gattung, die durch den Konsum einschlägiger Medien ein sehr begrenztes aber eindeutiges Bild vom BDSM erworben haben und sich bemühen, durch Nachahmung zu erreichen, was sie sich unter diesem Begriff vorstellen. Echte Schäden entstanden glücklicherweise nicht, doch waren die "Fähigkeiten" dieses Subjekts derart begrenzt, dass die junge Sub nicht annähernd die Lust und Erfüllung empfand, wie sie es von den ersten Treffen mit mir gewohnt war.

      Ich erfuhr, was geschehen war und während ich ihr erklärte, worauf sie beim Kontakt mit potentiellen Partner achten sollte, wurde mir bewusst, dass ich sie viel besser hätte vorbereiten und aufklären müssen. Denn zum ersten Mal war ich tatsächlich der erste Dom, mit dem eine Sub Kontakt hatte und sich von ihm in die Welt des BDSM einführen ließ. Zum ersten Mal hatte sie keinerlei einschlägigen Erfahrungen gesammelt, war generell so gut wie unerfahren und vertraute darauf, dass ich sie führe und ihr beibringe, wie sie sich zu verhalten hat und welche Regeln allgemein gelten.

      Seit diesem Moment befinde ich mich in einer sehr zwiespältigen Lage. Einerseits genieße ich ihre Zuneigung und Hingabe in vollen Zügen und es macht mir richtiggehend Spaß, als ihr Mentor zu fungieren, andererseits war ich mir noch nie so sehr der Verantwortung bewusst, die ich als Dom gegenüber der Sub zu tragen habe. Zum ersten Mal verlässt sich ein anderer Mensch darauf, dass ich tatsächlich so erfahren und begabt bin, wie ich selbst glaube, und in der Lage, sie zu führen, zu erziehen und so zu behandeln, dass sie sich entfalten und ihre eigenen Neigungen und Grenzen ausloten kann.

      Dieser Text ist bereits wesentlich länger, als ich beabsichtigt hatte, aber es drängt mich einfach, diese Erfahrung mit anderen Menschen zu teilen und zu erfahren, wie sie darüber denken und wie sie es empfunden haben, als sie zum ersten Mal einen Neuling in die Welt des BDSM einführten. Und da ich meinem Schützling auf diese Seite gefolgt bin, die ihr von anderer Stelle empfohlen wurde, kann ich dies ebenso gut hier tun.
      Sag mir, was du von mir hältst und ich sage dir, was du mich kannst.
      Schön zu lesen wie es dich beschäftigt, ich denke dann hat sie jemanden getroffen der wirklich sein bestes geben will...Das ist doch Grundvoraussetzung. ..Du überlegst was du besser machen kannst ...worauf sie achten soll...

      Ich wünsche dir weiter deine selbstkritische Art, genießt dieZeit die ihr habt...

      Ich weiß nicht genau was du mit diesem Thread erfahren wollest ...

      Du hast deine Situation geschildert, aber was sollen die User dir dazu sagen?
      Lieber @NochEinDom,

      Ich sehe das recht ähnlich..

      Sonnenkind schrieb:

      was sollen die User dir dazu sagen?

      spontan fällt mir nur ein Deine junge Sub eventuell auch hier (oder woanders) nahezulegen sich anzumelden.
      Dann kann sie sich einlesen und auch ihre Fragen stellen. Auch hat sie dann nochmehr Perspektiven zum Thema, als "nur" mit Dir.
      Vielleicht hilft ihr auch der Kontakt mit anderen Subs im Sub-Bereich.

      Ansonsten:

      Liebe Grüße und alles Gute Euch.
      "It doesn't matter what you've heard,
      'impossible' is not a word!

      It is just a reason - for someone not to try."
      - Kutless, What faith can do

      Sonnenkind schrieb:

      Du hast deine Situation geschildert, aber was sollen die User dir dazu sagen?
      Nicht immer geht es darum, dass ein TE Ratschläge oder Infos möchte. Manchmal ist da einfach etwas, was man mitteilen möchte, wie hier sehr schön geschehen. Ich kann nachvollziehen, dass nach so einem heftigen Erlebnis der Wunsch da ist, auf diesen besonderen Stellenwert "des Ersten" hinzuweisen, um andere Newbie-Subbies vor einem ähnlichen Erlebnis zu bewahren, was ihm leider nicht gelungen ist.
      Nachtrag: @Sonnenkind , das ist nicht explizit auf dich bezogen, sondern allgemein gemeint, bitte nicht falsch verstehen.

      @NochEinDom , vielen Dank fürs Teilen. :blumen: Ich hoffe, dass die Verantwortung mit der Zeit nicht mehr so drückt, ihr werdet beide an der Situation wachsen.

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:
      Vielleicht sollte man die wesentlichen Aspekte eines Themas doch nicht in den letzten Absatz packen... ;)

      "Meine" Sub (es gibt da noch einige Vorbehalte meinerseits, ob und welche Ansprüche ich stellen kann/werde) ist bereits hier angemeldet und als sie mich bat, ihr den einen oder anderen Aspekt der Community bzw. des BDSM näher zu erklären und ihr beim korrekten Ausfüllen des Profils zu helfen, war es der einfachste Weg, mich ebenfalls hier anzumelden. Und was nun meine Frage angeht: Es interessiert mich, wie andere ihr erstes Mal in Bezug auf das Einführen eines Neulings in die Szene erlebt und gehandhabt haben.
      Sag mir, was du von mir hältst und ich sage dir, was du mich kannst.
      Hallo & willkommen im Forum erstmal @NochEinDom.

      Ich finde die Einstellung die du ihr gegenueber an den Tag legst sehr gut.

      Erfahrungen, wie "der erste Dom" sich im Zusammenspiel mit einer Sub verhalten soll, wenn diese mit ihm die ersten Erfahrungen gemacht hat und dann versucht sich selbst mit anderen weiter zu entdecken, habe ich leider nicht im Angebot. Zumindest keine guten. (Mein erster richtiger Dom, ist nach wie vor mein (Lebens-)Partner und der davor ein Ar... nach dem ersten Treffen.)

      Haette ich mit einer derart losen Spielbeziehung angefangen und es sich so wie bei euch entwickelt, waere ich unter Garantie auch sehr froh, jemanden an der Seite zu haben, der mir zum einen Den Weg weist, aber mich auch auf Gefahren hinweist und mir ggf. nach erfolgten Treffen sagt, ob xyz als Warnzeichen zu erachten ist oder ob das harmlos ist.

      Wobei ich auch zugeben muss, dass ich auch bei einer noch in Sachen BDSM, oder auch Sex allgemein unerfahrenen Sub der Meinung bin, dass diese, wenn sie ihren gesunden Menschenverstand gebraucht, auch ohne grosse aeussere Hilfe merkt, was ok ist & wo der Gegenpart einfach nur ein DummDom ist.

      NochEinDom schrieb:

      andererseits war ich mir noch nie so sehr der Verantwortung bewusst
      nun frisch geschlüpft....aber Du hast das Wesentlich erkannt :thumbsup: und nimmst es wahr!

      NochEinDom schrieb:

      Es interessiert mich, wie andere ihr erstes Mal in Bezug auf das Einführen eines Neulings in die Szene erlebt und gehandhabt haben.
      mhh vieleicht sollte das lieber in den DOM Bereich verschoben werden ?(
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Danke erstmal für die freundliche Aufnahme meines Threads und eure bisherigen Reaktionen :)



      Artepus schrieb:



      Wobei ich auch zugeben muss, dass ich auch bei einer noch in Sachen BDSM, oder auch Sex allgemein unerfahrenen Sub der Meinung bin, dass diese, wenn sie ihren gesunden Menschenverstand gebraucht, auch ohne grosse aeussere Hilfe merkt, was ok ist & wo der Gegenpart einfach nur ein DummDom ist.
      Dem stimme ich im Grunde absolut zu, aber in diesem Fall waren die Umstände derart gestaltet, dass nahezu jegliche Kompetenz für zwischengeschlechtliche Kommunikation fehlte. Mit anderen Worten war sie in Punkto Männer, Flirten und Sexualität so unerfahren, dass sie wirklich keine Ahnung hatte, wie sich ein "normaler" Mann gebärdet und worauf sie zu achten hat.




      newbarbie schrieb:

      mhh vieleicht sollte das lieber in den DOM Bereich verschoben werden ?(

      Ich verstehe, was du meinst, aber ich würde mich auch sehr freuen, wenn ich von Subs hören würde, die Doms in die Welt des BDSM eingeführt haben
      Sag mir, was du von mir hältst und ich sage dir, was du mich kannst.
      Naja, was du über eure ersten beiden Treffen so schreibst, hört sich doch für sie sehr positiv an.
      Und auch wenn vielleicht euer erstes Treffen etwas überstürzt war, kann man in keiner Zeile rauslesen dass es geschadet hätte...eher im Gegenteil.

      Ich finde es schön, dass du dir der Verantwortung bewusst bist und sie auch tragen möchtest.
      Allerdings glaube ich nicht dass du nun die volle Verantwortung für sie übernehmen musst....das klingt mehr nach Stress/Zwang für dich.
      Du stehst ihr ja zur Seite und redest mit ihr darüber worauf sie achten könnte bei der Dom-Suche, aber du kannst sie ja nicht ständig an die Hand nehmen und dauernd auf sie aufpassen....ein bisschen was muss sie schon auch selbst tragen können.
      Zudem ist sie auch hier im Forum angemeldet...auch hier kann sie viele wertvolle Tipps bekommen, von diversen Erfahrungen lesen und sich selbst ihr Bild machen.

      Ich stand bei meinen bisherigen Erfahrungen mit Doms auch schon da und hab ganz und völlig empört gedacht "was war das für ein Idiot von Dom....was der da mit mir gemacht hat war echt doof". Klar gabs auch wirklich ein paar "Dämlichkeiten", aber bei so Einigem denke ich mir jetzt im Nachhinein...nun, das war eben seine Art von BDSM und es wird sicherlich auch den passenden Gegenpart für ihn geben.

      Kommunikation ist wohl das Wichtigste vorab. Das kannst du ihr natürlich für die Suche mitgeben...aber führen muss sie die Gespräche dann schon selbst.
      Ich verstehe, was du meinst, @Marie80, und kann mir auch vorstellen, wie du zu diesem Eindruck gekommen bist. Aber nein, ich sehe das überhaupt nicht als Zwang und verspüre auch nicht das Bedürfnis, sie ständig an die Hand zu nehmen. Mein "Problem" liegt im Gegenteil eher darin, dass ich fürchte, sie zur sehr auf mich zu prägen.

      Mir ist deutlich bewusst, dass es keine gemeinsame Zukunft geben kann und wird, da ich einfach nicht genug Zeit für sie erübrigen kann und sie sich darüber hinaus eine Beziehung wünscht, in der sie ihre devot-masochistische Neigungen ausleben kann, was ich ihr auf keinen Fall geben kann (und auch nicht will, da ich einfach keine romantischen Gefühle für sie hege). Dennoch machen die Treffen mit ihr großen Spaß und sie ist durchaus sehr gefügig, so dass ich immer wieder nachgebe, wenn sie um ein weiteres Treffen bittet.

      Mich quält in diesem Zusammenhang die Frage, ob es meiner eigenen Ansicht von Verantwortung entspricht, wenn ich mich immer wieder mit einer Sub treffe und auf Dinge einlasse, bei denen ich bezweifle, dass sie schon die nötige Erfahrung besitzt, um die Tragweite ihrer Entscheidung tatsächlich zu überblicken.
      Sag mir, was du von mir hältst und ich sage dir, was du mich kannst.
      Hallo @NochEinDom,
      ich hoffe, ich bin mit meiner Antwort nicht völlig OT, aber beim Lesen deiner Posts habe ich gedacht, wie es denn mit DEINER Seite aussieht. Du sorgst dich, die sub zu sehr zu prägen... aber prägt sie dich nicht auch? Du kümmerst und sorgst dich um sie, magst die Treffen mit ihr und du lässt dich (gerne?) auf sie ein. Ist da nicht auch ein Funken Zuneigung auf deiner Seite? Fällt es vielleicht auch deshalb schwer, sie evtl. ziehen zu lassen? Jetzt mal unabhängig von zeitlichen Möglichkeiten, die du eingeschränkt nennst... aber darüber hinaus gibt es ja auch sowas wie Emotionen, die man nicht mal eben abschalten kann.
      just my two cents :)
      LG
      Maria
      Es gibt ein Leben vor dem Tod

      NochEinDom schrieb:

      Mein "Problem" liegt im Gegenteil eher darin, dass ich fürchte, sie zur sehr auf mich zu prägen.
      Ganz ohne Zweifel prägst Du sie. Sehr stark sogar. Wenn sie diese Neigung hat, wird ihr "erster" Dom sie immer in dieser Weise prägen. Aber das ist gut so für sie. Du mußt Dir darum, so verantwortungsvoll wie Du klingst, keine Sorgen machen. Im Gegenteil.

      Klar ist es traurig, wenn ihr wechselseitig Eure Treffen allenfalls unter unterschiedlichen Voraussetzungen seht und sie vielleicht auf mehr hofft, als Du ihr geben kannst. Vielleicht wirst Du sie auch dahingehend prägen, daß sie sich mit "weniger", als Du ihr geben kannst, gerade im Bereich der Empathie, nicht zufrieden geben will. Aber ist das nicht gerade gut so? Vielleicht wird sie es schwierig haben, ihren Traumdom zu finden. Aber sie wird suchen, an Dir messen. Und Erfahrungen nicht machen müssen, von denen man ihr auch nur wünschen kann, sie nicht zu machen. Und irgendwann WIRD sie ihn finden. Und Du wirst die Messlatte gewesen sein, die ihr dabei geholfen hat. Ich finde, das ist eine schöne und tröstliche Vorstellung für Dich. Zumindest mir hat die schon geholfen, und ich denke, ich kann mich im Deine Sitiation ganz gut hineinversetzen ...
      Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere. Laotse

      NochEinDom schrieb:

      wenn du die Latte so hoch hängst, dass kaum einer heran reicht.
      Hmm, würdest du in einer "normalen" Beziehung auch überlegen, ob du sie auf einem Niveau führst, an das spätere Beziehungen deiner Partnerin kaum heranreichen können? Und was möchtest du alternativ tun? Ihr etwas Gutes vorenthalten?

      Ich denke, die Situation bietet euch beiden die Möglichkeit, im Moment zu leben und im Moment aufzugehen. Warum solltet ihr sie nicht nutzen?

      Ich bin selbst jemand, der viel zu oft über das Für und Wider einer Sache grübelt. Und dieses ständige Zögern, Abwägen und permanente Reflektieren temporär abstellen zu können, ist die Herausforderung meines Lebens. Wie es wohl grundsätzlich die Herausforderung für viele Menschen ist, weniger zu wollen (sprich planen bzw. vornehmen) und mehr zu sein.

      Du wirkst umsichtig und verantwortungsvoll. Du weißt offensichtlich genau, was du willst und was nicht, kennst deine Grenzen. Solange du niemanden in deinem Umfeld dadurch bewusst verletzt, dass du eine so intensive Beziehung zu deiner Sub eingehst, und so lange ihr beide Gefallen und Spaß an der Sache habt, ist aus meiner Sicht alles gut. Ansonsten bin ich sehr bei den Gedanken von @Phylax.

      Wenn du allerdings befürchtest, deine Sub könnte in eine ungesunde Abhängigkeit von dir geraten, wäre die Sache wohl eine ganz andere und in der Tat nochmals zu überdenken. Wie du es darstellst, sieht es jedoch nach viel Freude und Lust auf beiden Seiten aus und nach einem guten Maß Besonnenheit speziell bei dir.

      NochEinDom schrieb:

      Wenn du meinst... Auf der einen Seite natürlich sehr schmeichelhaft, auf der anderen Seite schon etwas bedauerlich, wenn du die Latte so hoch hängst, dass kaum einer heran reicht.
      Ich finde, es ist nicht verkehrt, die Messlatte gerade in der Anfangszeit durchaus etwas "übertrieben hoch" zu hängen, denn es schützt vor genau solchen Erlebnissen, wie sie deine "Schülerin" gemacht hat. Mit der Zeit aber wächst der Erfahrungsschatz, man weiss, was man möchte und auch, was man nicht möchte, man wird sicherer in den Einschätzungen. Irgendwann beginnt man sich dann zu lösen, passt die Messlatte an, bastelt seine eigene Prio-Liste, und geht irgendwann dann auch eigene Schritte.

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:
      Ich habe ihr gegenüber tatsächlich ganz ähnlich argumentiert, @June. Wenn sie erstmal ihre Neigungen und Wünsche erkannt hat und fähig ist, diese zu artikulieren, spricht meiner Meinung nach nichts dagegen, wenn sie sich auf einen weniger "begabten" Dom einlässt. Bis dahin sollte sie sich auf darauf verlassen können, dass ihr Gegenüber um ihre Unerfahrenheit weiß und sich auch danach richtet.
      Sag mir, was du von mir hältst und ich sage dir, was du mich kannst.
      Es ist überhaupt nichts dagegen einzuwenden, die Latte so hoch zu legen, @NochEinDom. Nur wer weiß, was erreicht werden kann, wird sich nicht mit weniger zufrieden geben. Und warum sollte sie das?

      Es muß Dich nicht beunruhigen, daß Du ihr die "Unbeschwertheit" bei der Suche nimmst. Vielleicht wird es sogar das sein, was ihr irgendwann einmal hilft, den Prinzen unter den Fröschen zu finden. Denn quaken tun die Frösche allemal lauter!

      Und da kann es nicht schaden, wenn sie differenzieren kann.

      Es gibt genug "würdige" Doms, die auch eine nahezu unerreichbare Messlatte erreichen werden. Zu den "anderen" keinen Kontakt zu finden, ist in meinen (zugegebenermaen bösen) Augen kein Schaden.
      Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere. Laotse

      NochEinDom schrieb:

      Wenn du meinst... Auf der einen Seite natürlich sehr schmeichelhaft, auf der anderen Seite schon etwas bedauerlich, wenn du die Latte so hoch hängst, dass kaum einer heran reicht.
      Sehr sympathisch wie du eure Situation wiedergibst @NochEinDom das muss ich sagen ^^
      Ich verstehe den Hauch des Bedauerns in deinen Worten, dennoch ist er nicht notwendig.
      Es ehrt dich, wie sehr du dich sorgst, aber ein gesunder Respekt vor der Materie und ein klarer Blick auf das Für und Wider potenzieller Partner ist etwas das ich jedem wünsche. Ein Mentor, welcher einen prägt, Halt gibt und eine Richtung ist wertvoll.
      Ansprüche zu haben ist nie verwerflich, man sollte nur darauf achten, dass sie realistisch sind.
      Ich nehme jetzt einfach an, dass auch du nicht ohne Fehl bist - so wie jeder andere auch, daher sehe ich keine Gefahr darin man könnte kein erfüllendes Gegenstück für sie finden, weil sie sich auf die Suche nach etwas utopischen macht.
      Was unabdingbar sein sollte ist Ehrlichkeit, beide sollten wissen was sie voneinander erwarten können und was nicht.
      Also nicht nur "Du weißt das..." " Ja klar weiß ich das.", sondern es auch verstehen. :)

      Zu deiner andere Frage, wie wurde ich eingeführt und wie führe ich selbst ein.
      Die ersten Schritte habe ich ohne BDSM Background gemacht, auch wenn es das Wort mehr als verdient hätte. Es war ein Teil, der instinktiv vorhanden war und auch so ausgelebt wurde. Junge Wilde könnte man sagen. :whistling:
      Es gab keinen, der mich an die Hand genommen hat, der mit mir gesprochen hat und nichts wo ich nachgelesen hätte, was richtig und falsch ist.
      Ich hörte immer wieder in mich, machte den Selbstcheck, ob es sich richtig anfühlt und das tat es.
      Mein erster dominanter Spielpartner war ein Bekannter von mir, Freundschaft + könnte man sagen und dementsprechend wusste ich, mit wem ich es zu tun hatte. Man kennt sich, hat ein Gefühl füreinander und das spielen miteinander war für "Anfänger" erstaunlich intensiv und umfassend zumindest im Bereich SM, einiges könnte man dem Metakonsens zuordnen.
      Kurz: Es war nicht ohne, jeder hat es mit sich ausgemacht und das war okay, weil wir uns nur Dingen stellten die wir uns zutrauten.
      Gesunder Menschenverstand und Selbsterhaltung funktioniert, es schärft das Gefühl für sich selbst.
      Wesentlich ist: Das war MEIN Weg und ich würde ihn gegenüber meinen aktiven oder passiven Spielpartnern nie anwenden, weil ich viel zu besorgt wäre. Es bleibt ein schmaler Grad und ich kann letzlich trotz aller Empathie immer nur vor den Kopf sehen.

      Wie führe ich ein?
      Ich stehe recht offen zu meiner Neigung und schaffe dadurch auch öfter Erstkontakte zu diesem Thema, verbal und in seltenen Fällen auch praktisch. Wie ich dabei vorgehe?
      Am Anfang steht das Gespräch, jedes ist anders und ich versuche neutral zu schildern welche Varianten es gibt - auch unabhängig von meinen Vorlieben. In der ersten Zeit zeigt sich immer in welche Richtung jemand tendiert, ob aktiv, passiv oder welche Fragen zu diversen Gebieten auftauchen.
      Wird das Interesse deutlicher, empfehle ich auch sich hier etwas einzulesen. Manchmal entsteht nach längerer Zeit der Wunsch dieses oder jenes zu probieren und je nach Verbindung zueinander gebe ich selten auch einen praktischen Einblick. In solchen Fällen ist es aber nie sexuell gewesen, sondern bezog sich auf das Gefühl von Schmerz oder Demütigung, Dominanz oder Submission. Man könnte sagen, die erste greifbare Empfindung in dieser Richtung und die Frage, was man wahrnimmt. Für mich war früher und heute wichtig, dass ich Sicherheit vermitteln kann und nie etwas tue, was ich mir und uns nicht zutraue.
      Egal wie es danach weiterging stand ich bei Fragen immer zur Verfügung, Ansprüche gab es aber von keiner Seite.

      Eine kleine Anmerkung am Rande, @Gentledom hat früher bereits etwas zum Mentoring geschrieben, allerdings finde ich es aktuell nicht. :)
      Er müsste sich aber in dem Bereich ganz gut auskennen... vielleicht noch irgendwelche Gedanken dazu?

      Edit: Da einer keine Zeit hat habe ich mich doch noch einmal auf die Suche begeben und Tadaaa :coffee:
      BDSM Mentor

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Lune () aus folgendem Grund: Link gesucht und gefunden

      Ich habe gerade nicht viel Zeit. Öfters werden BDSMler kritisiert die für ihre Sub zugleich Spielpartner und Mentor sind. Ich finde dies in Teilen berechtigt in anderen Teilen nicht. So wie es bei dir gelaufen ist finde ich es gut. Ihr habt eine Spielbeziehung gestartet und in dieser hast du sie als Mentor unterstützt. Von dem anderen Weg halte ich hingegen nichts. Also Mentoren die während ihrer Mentorentätigkeit oder auch kurz danach plötzlich eine sexuelle/BDSM Beziehung mit ihrem Mündel anfangen... das riecht für mich nach dem Ausnutzen einer Person die sich einem gegenüber unter ganz anderen Umständen geöffnet hat.

      Also erklär ihr in Ruhe worauf sie achten soll, viel dazu steht übrigens auch auf der Hauptseite denn mitunter hat man einiges als Dom gar nicht auf dem Schirm, was für Sub sehr entscheidend sein kann.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Danke für den Einblick in deinen eigenen Werdegang, @Lune :) Da mir das Switchen vollkommen fremd ist, kann ich nur raten, mir aber ganz gut vorstellen, dass es dir wesentlich leichter fällt, dich an die Stelle deines Gegenübers zu versetzen und nachzuempfinden, wie er oder sie empfindet und dich dementsprechend verhalten.



      Gentledom schrieb:

      Von dem anderen Weg halte ich hingegen nichts. Also Mentoren die während ihrer Mentorentätigkeit oder auch kurz danach plötzlich eine sexuelle/BDSM Beziehung mit ihrem Mündel anfangen... das riecht für mich nach dem Ausnutzen einer Person die sich einem gegenüber unter ganz anderen Umständen geöffnet hat.

      Bei dieser Sichtweise schließe ich mich dir voll und ganz an, @Gentledom. Allerdings muss ich einräumen, dass ich mir beim ersten Treffen nicht bewusst war, wie unerfahren sie tatsächlich war, ansonsten hätte ich einem Treffen unter diesen Umständen wohl nicht zugestimmt bzw. mich dabei ganz anders verhalten. Nachdem sich die Dinge nunmal so ereignet haben, wie sie es taten, denke ich, dass ich wohl nicht allzu viel falsch gemacht habe, dennoch verspüre ich hin und wieder Zweifel, ob mir eine Erfahrung angesichts ihrer Unerfahrenheit nicht so etwas wie einen "unfairen Vorteil" verschafft. Schließlich wüsste ich ganz genau, welche Knöpfe ich bei ihr drücken müsste, um das gewünschte Ergebnis zu erhalten. Oder ist das ganz "normal"?
      Sag mir, was du von mir hältst und ich sage dir, was du mich kannst.