Die widerspenstige Sub

      Auch ich brauche dieses Gefühl "unter Zwang", das unterdrückt und beherrscht werden.....in unterschiedlichen Abstufungen, also vom frech sein und provozieren übers Rangeln bis hin zum Rape-Game. Es bedient eben meine Neigung. Mich reizt der Gedanke des "einvernehmlich Uneinvernehmlichen".

      Ich hab mich auch mit anderen Spielarten und Auslebungsvarianten beschäftigt aber nirgends fühlte ich mich so angekommen, so richtig wie hier.
      Eine Weile zweifelte ich an mir selbst, da mir von verschiedenen Seiten vermittelt wurde, ich sei dann eben noch nicht fertig gereift oder entwickelt als Sub oder das würde einfach am fehlenden Vertrauen liegen oder sogar, ich sei völlig falsch im BDSM usw. Das brachte mich irgendwie ins Straucheln und beschäftigte mich lange Zeit.

      Heute weiß ich es besser. Heute kann ich eindeutig sagen, dass beispielsweise tiefer gelebtes DS nichts für mich ist, dass mich freiwillige Hingabe nicht so arg kickt, ich mich nicht dazu geboren fühle demütig zu dienen, dass ich viel lieber den Druck dazu spüre und dass daran absolut nichts falsch oder unreif ist. Man ist wie man ist und muss einfach nur jeweils das passende Gegenstück finden ;)

      Umso mehr freu ich mich über solche Threads und Beiträge und darüber, dass es mehr Leute "von dieser Sorte" gibt :blumen:
      Ich finde das auch alles sehr spannend und danke euch für eure offenen Schilderungen.
      Manchmal wär ich gern Mäuschen in den Sessions ^^

      Offenen Widerstand gab es bei mir selten,
      Widerspenstigkeit schon, durch Zögern, Grummeln oder einen bösen Blick geäußert
      (oder durch Augenrollen, wenn ich allein war ;) )
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      @Hera

      Hera schrieb:

      Ich finde das schwierig wenn ich ohnehin weiß, dass die andere Seite von mir dann maximal ein Rollenspiel wäre in einer ungeliebten Rolle.
      Ich selber bin weit weg von einem Rollenspiel, aber ich sehe mich im Verhalten immer "schwingungsbreit-, open-mindend" und will wissen, was das Gegenüber bewegt und erregt..
      Wo beeinflusst mein Verhalten SEIN'es und andersherum.
      Gibt es da einen Spielraum oder ist sein Machtpotential so beeindruckend, bedingungslos, dass es daran nichts zu "rütteln" gibt.

      Vielleicht ist es deshalb auch so grosses Glück, das Wesen egal, welches Facette es im Moment zeigt, ausleben zu können...

      Gibt es für mich spezifische Handlungsmuster.?
      :gruebel: ...bestimmt ,aber es gibt eben auch die Wiederspenstige,
      die, die auch über die Hutschnur hüpft,
      die, den Seiltanz mag, aber eben auch die ihm diendend Ergebene.
      Es steht ihm zu, weil ich sein EIGEN bin und daraus resultiert für mich eben die Verfügbarkeit nach seinem Wollen.

      Widerstand und Kampf erlebe ich prozesshaft, häufig in mir, an mir ,im gemeinsamen Erleben des Machtgefälles, reibend und das betrifft Köper und Geist.
      Nachdem ich selbst doch gerade wieder über bestimmte Begrifflichkeiten gestolpert bin, ich mich auch noch selbst kurz verunsichert habe, bin ich noch mal auf Suche gegangen. Vor längerer Zeit war ich nämlich im Internet fündig geworden mit Begriffsdefinitionen, die für mich aussagekräftig und auf den Punkt gebracht sind.

      Daraus mag ich mal einige Schlüsselwörter/-sätze mal zitieren:
      _________________


      "Was ist ein Primal Prey (Beute)?

      Trotz ihrer unterwürfigen Natur wollen Primal Prey gejagt werden. Dies ist oft sexueller Natur, aber es kann auch nur um Machtaustausch gehen. Mit Beißen, Kratzen, an den Haaren ziehen und Treten verteidigt sich die in die enge getriebene Beute vom Jäger. Primal Play, also das Spiel zwischen Jäger und Beute, hat keine besonderen Regeln und ist deswegen sehr unberechenbar. Primal Prey kämpfen weiter, bis sie vom Primal Hunter geschlagen werden.

      Primal Prey genießen die Freiheit sich animalisch auszuleben und gleichzeitig vom dominanten Gegenstück unterdrückt zu werden.
      Sie zeigen dem Jäger nur dann Respekt, wenn er verdient wurde.


      Was ist ein Primal Hunter (Jäger)?
      Wie in der Tierwelt, kämpfen auch der Primal Prey und der Primal Hunter um Respekt. Der Primat Hunter bzw. BDSM Hunter spielt dabei das dominante Tier. Mit Beißen, Kratzen, Treten oder an den Haaren ziehen versuchen Jäger alles, um ihre Beute in die Enge zu treiben. Dabei verwenden sie auch Tricks aus der Tierwelt, um ihre Beute zu unterwerfen.

      Der Primal Hunter hat also nur ein Ziel: Seine Beute zu finden und diese ihrer Dominanz zu unterwerfen. Bedingungslose Unterwerfung und Gehorsam interessieren BDSM Hunter nicht. Sie wollen sich ihren Respekt im Kampf zwischen Jäger und Beute verdienen. Je mehr Kämpfe, desto besser!"
      ___________________

      Die kompletten Beschreibungen gibt es hier:
      www .fetisch.de/jaeger
      www .fetisch.de/beute

      Herzlichst

      K.

      Lieber Rosinen im Kopf als Haare im Stollen.

      ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Vom Eschenbach ()

      Es gibt da noch einen weiteren Begriff für den Top im Primal Play: den Primal Predator, also das Raubtier.
      Ich glaub, das passt zu unserem BDSM besser als Hunter, denn mit jagen oder gejagt werden hat unser Spiel nicht zwingend was zu tun. Ein Raubtier kann auch ganz sanft und unschuldig wirkend auf der Lauer liegen, um im passenden Moment zuzuschlagen. Ok....auch ein Jäger kann auf der Lauer liegen, trotzdem find ich den Predator für uns passender.
      Unser Spiel folgt dabei auch keinem bestimmten Schema, es kann jederzeit losgehen, sich in verschiedene Richtungen entwickeln und sogar aus rein zärtlicher Annäherung entstehen, indem die Stimmung urplötzlich kippt. Das macht es für mich doppelt interessant, weil ich mich u.U. gerade "in Sicherheit wähne", gedanklich und emotional gerade in einer ganz anderen Ebene unterwegs bin und es plötzlich quasi ins Gegenteil läuft. Ich mag das total, diese Unvorhersehbarkeit. Es treibt die Spannung hoch, da beide instinktiv handeln und eher selten bis gar nicht im Voraus was abgesprochen wird.

      Dennoch mag ich auch abgesteckte Fessel- und/oder Schlag-Sessions mit einem Anfang und einem Ende....das passiert jedoch nicht im Rahmen des Primal Play. Es ist wohl die Abwechslung, die mir gut tut. Da sind wir dann wieder bei den Schubladen, in die kaum jemand gänzlich rein passt ;)
      Was ich hier zu "Primal-Play" noch anmerken möchte:

      Gerade, wenn man dabei switcht, wie wir, und kaum Sessions abgrenzt, sondern instinktiv und recht spontan agiert, müssen beide bisschen achtsam sein - sowohl sich selbst als auch dem Partner gegenüber.
      Es ist uns zwar noch nie passiert, da immer irgendwann einer von uns nachgibt bzw. sich ergibt (bzw. sich ergeben muss aufgrund körperlicher Unterlegenheit :whistling: ) aber ich sehe da die mögliche Gefahr, dass mal niemand nachgeben will und man sich dann evtl. in einer Spirale wiederfindet, in der mehr passiert als ursprünglich beabsichtigt.
      Deshalb mein Rat: immer gut aufeinander aufpassen ;)
      was für ein schöner Thread mit spannenden Meinungen und Texten …. Ein wenig Widerborstigkeit ist mir ja auch nicht fremd :) und CNC ist gerne gesehen aber seit der Vorseite geht mir dieser herrliche Begriff „Krawallsub“ nicht aus dem Kopf. Mit dem Wort werde ich heute noch mit einem breiten Grinsen einschlafen ….
      Be blessed and unstoppable!
      Also ich stehe ja noch am Beginn meiner Brat-Entwicklung, sprich ich habe vorher immer geglaubt, dass ich eine ganz, ganz brave Sub wäre... Aber anscheinend ist da auch noch eine andere Seite, die es jetzt noch zu entdecken gilt und darauf freue ich mich sehr :evil:
      Ich mag auch das Gefühl des Überwältigtwerdens, wenn seine Dominanz mich überwältigt und mir meinen Platz zeigt, das Grenzen ausloten in dem Wissen, dass mein Herr mir nicht alles durchgehen lassen wird, wenn ich es übertreibe... :saint:

      Aber jedenfalls schon spannend zu sehen wie sich alles so entwickelt und verändert, aber ist sicherlich auch sehr vom Dom abhängig und meiner steht einer gewissen Art von Brattiness zum Glück positiv gegenüber :rolleyes:
      Not all those who wander are lost <3