Primal Hunter/Prey

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      Viva schrieb:

      Bärbel schrieb:

      Lässt sich sowas in einer Partnerschaft umsetzen, wenn man zusammen wohnt?
      Als Dauerkonstrukt?
      24/7 wäre womöglich ein wenig körperlich anstrengend ;)
      Wieso? Kommt auf die Lebensumstände an. Wenn Prey ausreichen Möglichkeiten hat, sich zurückzuziehen oder zu verstecken? 'Ne Southfork Ranch oder so... :D
      "I don't exist when you don't see me
      I don't exist when you're not here"
      Meine Güte, manchmal klingt es hier wirklich, als würde "Primal" bedeuten, dass zwei Leute ihre gute Erziehung vergessen und sich dann stundenlang durch Schlamm und Dickicht jagen, bis einer den anderen mit ner Keule erwischt :abi:

      Klar, das gibts bestimmt auch (und da ist natürlich nichts falsch dran, so lang die Keule mit Vorsicht geschwungen wird ^^), aber... ist das Eigentliche nicht etwas, dass wir alle hin und wieder mal schätzen - oder von dem wir uns zumindest in dritter Perspektive mitreißen lassen?

      Denkt an Actionfilme, in denen der Held in einer halsbrecherischen Verfolgungsjagd voller Adrenalin und Spannung vom Antagonisten durch die Stadt gehetzt wird, denkt an einfaches Fangen-Spielen als Kind, oder an das Gesicht einer Katze, wenn sie in Erwägung zieht, die sie streichelnde Hand ein bisschen zu patschen ;)

      Hier geht es doch nicht darum, dass man sein modernes menschliches Verhalten an den Nageln hängt - es geht um Situationen, in denen dem Gehirn bewusst wird, dass auch ein Mensch zur Beute werden kann, und das nicht unbedingt körperlich. Der Reiz liegt darin, zu spüren, wie man gepackt wird - sei es mit der Hand oder mit den richtigen Worten. Das Machtgefälle ist nicht einfach da, sondern man nimmt als Sub sozusagen noch die Rutschpartie nach unten mit :D Wie genau nun diese Situation erzeugt wird, woher man sich das Adrenalin holt, ob man provoziert, wie lange das Spiel geht und auch wie es endet - da gibt es dann wieder den ganzen Strauß an Möglichkeiten (den ich auch sehr spannend finde, da ich ihn nicht sonderlich gut kenne), der sich keineswegs auf ein Fangenspielen für Große beschränken muss. Es kann durchaus sein, dass Devotion und Demut am Ende stehen, dass die "Jagd" eine Einleitung ist. Oder, wie bei @K. Baptista, der stolz-demütige Kniefall kommt nie und ist auch nicht gewünscht.

      Danke übrigens an alle, die hier ihre Erfahrungen teilen, es ist spannend, auch mal einen Einblick in diese Art des "Spiels" zu gewinnen :)
      Hallo allerseits,

      ich noch mal. Erst einmal danke für die vielen Antworten ob nun Fragen oder Gedankengut oder was auch immer! Eine Frage hilft auch immer sich selber etwas zu verinnerlichen oder besser zu verstehen.

      Also ich finde es nicht schlimm wenn zwei ihrer Erziehung vergessen und sich gegenseitig durch den Schlamm jagen, alles was beliebt und Spaß macht und niemandem bleibenden Schaden zufügt. Und solange es jetzt nicht vier mal täglich der Fall ist dürfte es auch körperlich funktionieren. ;)

      Ich fasse jetzt einmal zusammen es gibt natürlich die Möglichkeit das ganze wie ein Rollenspiel zu sehen oder wie zum Beispiel ein Rapegame Aktionshalber zu machen. Was ich bis jetzt gelesen und gehört habe gibt es aber auch die Möglichkeit dass es zu einer Lebenseinstellung wird. Das kann ich mir durchaus auch als 24/7 vorstellen denn wenn man zum Beispiel in Dokumentationen Wolfsrudel sieht die kämpfen auch nicht ständig miteinander. Da ist auch mal Ruhe. Anscheinend funktioniert es aber auch beziehungsweise gibt es Leute die es ausleben denn ich habe eine entsprechende Mail bekommen. Ich kann mir aber auch vorstellen dass diese Lebenseinstellung nur in diversen Situation hervor kommt. Gefahrensituation, Sex, Streit oder gar wenn jemand auf der Suche nach einem passenden Gegenstück ist.

      Ich würde es jetzt nicht auf ein reines Rollenspiel reduzieren ich denke es ist sehr viel mehr und es ist sehr viel vielschichtiger. Kann sehr viele andere BDSM Elemente enthalten oder eben auch nicht. Es gibt kein falsch oder richtig es gibt nur einen macht mir Spaß oder macht mir keinen Spaß.
      Ich habe jetzt hier alles sehr fasziniert gelesen und kann vieles echt nachvollziehen

      Für mich muss ein Dom mir in erster Linie Respekt abringen, sonst passiert außer Geplänkel gar nichts.
      Selbstverständlich ist dieser errungene Respekt nicht in Stein gemeißelt, sondern wird hin und wieder auf seine Legitimität geprüft.

      Für mich ist der körperlich Aspekt (Stärke, Überwältigung, ausgeliefert sein) ein sehr starker Trigger. Aber auch die geistige Komponente muss passen.

      Vllt ist das der Grund, warum ich erst mit einem Menschen spielen konnte und durfte...
      Ich bin nun schon eine Weile um diesen Thread herumgeschlichen und ganz fasziniert davon, das es anscheinend mehr Leute als gedacht gibt, die auf diese Spielart stehen. Es passt ziemlich genau auf das, was ich in meinen Text geschrieben hatte, als ich mich hier im Forum angemeldet habe. Ich war wirklich sehr überrascht und freue mich über dieses interessante Thema.
      Und ja, @Sub_zero, es interessiert auf jeden Fall :) . Möchtest du vielleicht mehr über eine solche Party erzählen? Bin da seeehr neugierig!
      ...ein schönes Spiel---Danke für die Anregung :-)..Vielleicht hat dieses Spiel auch etwas damit zu tun, dass ich gern mit meinem Dom raufe, ich möchte dann besiegt werden, und wenn ich dann körperlich seine Dominanz spüre, geht es im Kopf weiter.
      Frage in die Runde: Was hat es mit dieser Rauferei auf sich, ist es nur spielen oder auch jagen und erlegen ?
      Eine Frau die sich selbst unterwirft kann nicht gedemütigt werden.
      Sie hat den absoluten Vorteil sich in selbstgewählter Weise einem selbstgewählten Menschen unterworfen zu haben und wird dadurch unverletzlich.
      Simone de Beauvoir
      Irgendwie schon interessant wie man hier lernt das alles was man so treibt einen Namen hat und auch von anderen praktiziert wird :yes:
      Ich "jage" Manu auch gelegentlich durchs Haus, versuche sie zu erwischen. Habe ich sie dann wird sie erst mal so fest gehalten das sie sich wenig bewegen kann. Dann wird aus dem Halten ein fesseln mit Seilen oder anderen Utensilien. Nippelklemmen werden da immer unter gespieltem Protest angelegt. Fertig verschnürt ist sie mir dann einfach ausgeliefert. Ich hab sie so zu sagen "erlegt".
      Grüße
      ....du bist was du ißt! Deswegen vermeide Nüsse und Pflaumen (Garfield) :D
      Hm, faszinierend, wie es sogar bei so einer speziellen Spielart noch verschiedene Ausprägungen geben kann.
      @moischdermaddin so wie du es beschreibst, klingt es sehr zivilisiert :) . Bei mir zum Beispiel ist es eher die animalische Seite die mich reizt. Durch den Wald gehetzt werden, gefangen, zu Boden gerissen und ,,erlegt'' werden, hach :love: , das wär schon was. Vorausgesetzt natürlich, ich hätte den passenden Hunter :D .

      Punky schrieb:

      Gibt es doch einige, die so spielen?! Bin nicht allein?
      Nein, Du bist nicht alleine - wir spielen auch gerne in dieser Richtung :thumbup: .
      Die Grenzen verschwimmen da oft zwischen den verwandten Möglichkeiten (Rough Body Play, Rapegame etc.).
      Im Wald waren wir jetzt noch nicht deswegen, aber das Maisfeld vor der Tür wächst ganz brav vor sich hin :D .
      Hallo allerseits,

      ich mal wieder…
      So langsam ergibt das Puzzle ein Bild.

      Einiges an Selbstreflektion, Unterhaltungen, Gedankenspielen, Beobachtungen und Versuchen später, bin ich der Meinung, dass man Rollenspiel, Jagten und Lebensweise sehr gut miteinander vereinen kann - wenn man das passende Gegenstück hat.

      Ich vergleiche es wieder mal mit Raubtieren, die in Gruppen leben. Ab und an entsteht ein Kampf über die Rangfolge. Nach diesem Kampf ist erst mal eine Weile gut, das heißt jedoch nicht, dass man nicht antestet, austestet... es nicht mal versehentlich im normalen Alltagsgeschehen passiert, dass man die Rangfolge auch mal spielerisch in Frage stellt.

      Selbstkontrolle, Selbstbeherrschung, sich fallen lassen, sich auffangen lassen... sowie Körpersprache untereinander... gehört alles mit dazu - das ist keine reine Abgrenzung vom aktiven zum passiven Part, denn beide sind aktiv und je nach Kampfesgeist und Situation aktiv/passiv.

      Vieles erfolgt intuitiv.

      LG
      Tamo
      Auch wenn sich hier schon etwas länger nichts mehr getan hat, möchte ich meine Erfahrungen dazu einfließen lassen.

      Ich bin selbst erst seit kurzem dabei meine Neigung auszuleben und hatte das große Glück in einem sehr geschützten Rahmen mehrere Tage mit einigen BDSMlern verbringen zu dürfen. Dort war auch eine kleine Gruppe, die sich selbst bei Primal einordnen würde.

      Ich bekam die Möglichkeit mit einem von ihnen zum ersten Mal Bondage auszuprobieren. Eigentlich wollten wir nur etwas Floorwork zum Kennenlernen machen. Daraus hat sich aber sehr schnell etwas anderes entwickelt. Um locker zu werden hat er zuerst Mal Musik aufgelegt und wir haben etwas abgeshaked. Dann kam langsam das Seil mit ins Spiel, zuerst an den Handgelenken, dann am Oberkörper und währenddessen weitertanzen und abschalten. Seine etwas gröbere Art zu fesseln (was davor besprochen wurde) hat irgendwas in mir getriggert und aus dem Tanzen wurde mehr und mehr Playfight mit Seilen. Dadurch, dass ausschließlich er gefesselt hat, war auch ein gewisses Machtgefälle da - was beim Playfight ja nicht zwangsweise sein muss.

      Also letztendlich hab ich auf alle möglichen Arten probiert mich aus den Seilen zu befreien und zu "entkommen", was er sehr gut zu verhindern wusste. Für mich deutlich "unkontrollierter" und somit auch definitiv risikoreicher als Playfight (zumindest was ich bisher davon kennengelernt habe). Sehr animalisch aber mit einer starken Verbindung zum Partner.

      Alleine sein Blick in dieser Situation hatte etwas wirklich bedrohliches :evil:

      Für mich ist es eine geniale Spielart weil es so viel vereint. Machtgefälle, Schmerzen, viel Bewegung und körperliche Erschöpfung, sich nicht kontrollieren zu müssen und sich wehren zu dürfen, trotzdem eine sehr tiefe Verbindung mit dem Partner, Spielen mit Nähe und Distanz und eine starke "körperliche Ehrlichkeit".