Wie wichtig ist "Angst" bei einer Strafe für euch?

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      Wie wichtig ist "Angst" bei einer Strafe für euch?

      Hallo,

      ich würde gerne mal wissen wir ihr das so mit dem Thema "Stafe & Angst" seht, da ich hierzu neulich ein interessantes Gespräch hatte.
      An und für sich gehört das ja in der Regel direkt zusammen. Meine Gesprächspartner waren hier aber anderer Ansicht. Eine sehr hedonistisch veranlagte Frau gab z.B. an auch etwas als Strafe zu empfinden wo sie einfach keine Lust verspüren könnte.
      (Z.B. bei bestimmten Praktiken.)

      Muss euch eine Strafe immer Angst machen damit es sich wie eine Strafe anfühlt?
      Oder reicht es euch z.B. als Strafe etwas hinnehmen zu müssen was euch zwar nicht wehtut, aber auch sonst wie nichts gibt? Weder Lust noch Schmerz noch sonstetwas.

      Und was löst diese Angst dann aus? Furcht vor Schmerzen? Scham vor der Situation in der die Bestrafung stattfindet?

      Etwas allgemeiner könnte man auch fragen: Was macht eine Strafe erst zur Strafe für euch?

      Gruss
      "Schockiert sein" ist irgendwie eine doppeldeutige Aussage. Bedeutet es nun "über etwas entrüstet sein"?
      Oder "mit Schokolade überzogen sein"?
      Und bedeutet in dem Kontext "entrüstet sein" dann, das man seine Rüstung abgelegt hat?
      Ach du meinst "entrüstet sein" im Sinne von "entsetzt sein". Wo sitzt du denn dann?
      Hallo,
      ein sehr Interessantes Thema. Strafe beinhaltet für mich sowohl Schmerz oder auch Sachen die ich gar nicht leiden kann. Das kommt dann auf die entsprechende Situation an. Da ich persönlich gerne noch sehr verkopft bin versuche ich ab und zu noch die Kontrolle im Spiel zu übernehmen. Da ist es für mich dann schon eine Strafe sie zu bekommen, weil ich es eigentlich ja gar nicht will und dann extrem unsicher werde und sie freiwillig sofort wieder abgeben. Es kann auch manchmal ganz einfach sein :D
      Bei kleineren Vergehen kann eine Strafe auch gut nur das schlechte Gewissen sein.

      Einmal meine Sicht der Dinge :)

      Liebe Grüße
      Anna
      Strafe und Angst, sowie Strafe und Lust gehören für mich nicht nur nicht zusammen, beides ist kontraproduktiv , es raubt der Strafe die Funktion der Hilfestellung.

      Strafe ist Reaktion auf Fehlverhalten - ist ein Mittel, welches beim Verinnerlichen helfen kann, wenn
      das Fehlverhalten klar ist, die Strafe kommuniziert ist, Sinn und Zweck klar sind und deutlich verstanden ist - es ziehen beide Beteiligten mit selben Ziel am gleichen Ende des Strangs.

      "Und was löst diese Angst dann aus? Furcht vor Schmerzen? Scham vor der Situation in der die Bestrafung stattfindet?"

      Wenn schon überhaupt Scham das anstehende Fehlverhalten nicht verhindert haben zu können oder nicht überblickt zu haben welche Auswirkung eine scheinbar harmlose Handlung etc pp hat.
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe

      HerrJemine schrieb:

      Was macht eine Strafe erst zur Strafe für euch?
      Interessante Frage!
      Eine Strafe muss für mich etwas beinhalten, dass mich davon abhält, das, wofür die Strafe erfolgt, noch einmal zu tun.
      Ob dieses Etwas unbedingt Angst sein muss, darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Ich glaube, es reicht aus, wenn das Etwas ein überaus unangenehmes Gefühl ist, das ich nicht erleben möchte.
      Ich denke da an sehr langwierige, langweilige Aufgaben als Strafe, wie zB einen Satz hundertfach aufschreiben müssen. Davor hätte ich keine Angst, es wäre für mich aber äußerst unangenehm.
      Eine Strafe, die mich nicht berührt, ist auf jeden Fall keine Strafe.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Ich brauche nicht unbedingt die Angst dazu wenn es um eine Strafe geht.
      Allerdings hab ich sie auch schon erlebt und gespürt. Bzw. würde ich es mal eher stärkere Nervosität nennen, richtige Angst wäre für mich auch echt kontraproduktiv und damit könnte ich mich wohl erstmal noch gar nicht auf die Strafe einlassen.

      Um mal ein Beispiel aus nicht allzu entfernter Vergangenheit anzuführen:
      ich hatte "Hausaufgaben" bekommen, die mich aber mehr eingeschränkt hatten als ich vorher dachte....und ich hab dabei geschlampt.
      Es war ausgemacht dass bei sowas eine Strafe fällig sein wird. Und es war auch ausgemacht, dass es um Schläge gehen wird, die meine Grenze schon ein Stückchen überschreiten.
      Da ich ein Weichei bin was Schmerzen angeht, war ich schon sehr nervös und wollte es schnell hinter mich bringen. Aber...es war eine kurze Spielbeziehung mit geplanten Treffen und so musste ich einige Tage warten in denen sich die "Angst" aufgebaut hat.
      Dieses Warten würde ich fast schon zur Strafe mit dazu zählen.

      Ich möchte gerne Strafe für Fehlverhalten...das reinigt mein schlechtes Gewissen und gibt mir Halt und es geht mir gut damit. Und ich möchte auch, dass eine Strafe für mich wirklich unangenehm ist, sonst kann ich sie innerlich einfach nicht annehmen. Allerdings ist da mit "emotionalen Strafen" höchste Vorsicht geboten bei mir...ich bevorzuge als Nicht-Masochistin wirklich den körperlichen Schmerz.

      Von meinem jetzigen Dom habe ich noch keine wirkliche Strafe erhalten...es gab jetzt auch noch keinen gravierenden Grund dafür.
      Wenn ich mal ein kleines bisschen zu frech werde bei ihm, dann handelt er einfach direkt und instinktiv...und damit geht es mir wesentlich besser als mit groß angekündigter Strafaktion auf die ich dann noch tagelang warten muss.
      >>> sehr langwierige, langweilige Aufgaben als Strafen <<<

      Das finde ich jetzt interessant :), Langeweile führt bei mir dazu, dass ich nicht bei der Sache bin.
      Um einen Effekt zu erzielen halte ich intensive Aufmerksamkeit für erforderlich.
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe
      Wenn es geht, werden Strafen noch am selben Tag ausgeführt, da baut sich höchstens eine leichte Nervösität auf. Da wir aber auch etwas weiter auseinander wohnen, wird durchaus, wenn auch selten, eine Strafe angekündigt für den nächsten Besuch. Da bekomme ich dann schon über die Tage hinweg muffe. Aber richtige Angst nicht. Ich hatte bisher nur vor einer Strafe regelrechte Panik und die hat er dann auch abgeblasen, weil er erkannt hat, dass geht in die Hose.
      Strafend kann für mich vieles wirken, Angst muss ich davor aber nicht zwingend haben. Unangenehm sollten die Strafen sein. Das reicht. Angst kommt vielleicht in einigen Fallen hinzu, sie kann - muss aber nicht - als besonderer Kick wargenommen werden.

      Ich Könnte mir jedoch vorstellen dass Angst eher in der SM Ecke zu finden ist, und tendenziell weniger in einer DS Beziehung. Vielleicht lehn ich mich da aber zu weit zum Fenster raus.


      Real submission is about being naked for her, not just in the physical sense, but also in the spiritual one

      triangel schrieb:

      "Und was löst diese Angst dann aus? Furcht vor Schmerzen? Scham vor der Situation in der die Bestrafung stattfindet?"
      Ich denke, man muss hier vorsichtig im "Wording" sein und sollte die Emotionalitäten nicht miteinander mischen ...
      Für mich persönlich käme die bewusste Erzeugung von Angst, einem sehr tiefen negativen Gefühl, überhaupt nicht infrage - auch auf die Gefahr hin, dass das im Falle des Falles meine Dominanz untergraben könnte.
      Hingegen sind Scheu, Respekt und durchaus auch schon mal ein "mulmiges", flaues Gefühl" durchaus interessante, ja reizvolle Aspekte.
      Aber mit Angst zu arbeiten - das zeugte bei dem BDSM, wie ich ihn verstehe bzw. für mich interpretiere, einfach nur für Schwäche. Die Schwäche, Dinge eben nicht ohne Angst beim Gegenüber durchsetzen zu können. Das kickt mich nicht und wäre mir auch zu "einfach".

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sir_MarcO ()

      Eine Strafe ist für mich eine Reaktion auf ein Fehlverhalten und soll mich dabei unterstützen dieses abzustellen und mich dadurch weiterzuentwickeln und zu wachsen.
      Natürlich darf eine Strafe keine Belohnung sein, sondern soll mich durch eine negative Erfahrung dazu bringen eine Wiederholung zu vermeiden. Wie diese aussieht ist immer individuell, denn jeder Mensch hat andere Präferenzen und reagiert anders.
      Angst und Strafe haben für mich persönlich allerdings nichts miteinander zu tun.
      Angst ist bei mir ein Zeichen von fehlendem Vertrauen in meinem Gegenüber und mich Selbst.
      Fehlt dieses, so sollte eine alternative Strafe gefunden werden.
      Sollte die Strafe dennoch Angst verursachen wäre es für mich eher schädlich.
      Schließlich kann ich mich nicht auf meine Weiterentwicklung konzentrieren, da meine primitiven Bedürfnisse und Reaktionen durch die Angst hervorgerufen werden. Desweiteren zerstört die Angst die komplette Vertrauensbasis in meinen Gegenüber und mich Selbst. Bei mir würden Zweifel kommen ob wir überhaupt wissen wie weit wir gehen können ...

      Habe ich keine Angst vor der Strafe, weil ich Vertrauen in mich und meinen Gegenüber habe, so heißt das nicht, dass die Strafe an Wirksamkeit verliert.
      Ebensowenig sollte eine Strafe jedoch neutral sein, denn dann ist es mir schlichtweg egal und ich werde das Fehlverhalten nicht abstellen können.

      Meine Meinung an die dominanten Herrschaften:
      Werdet kreativ und hinterfragt die Reaktionen eures Gegenübers.
      Wird die Strafe provoziert, so habt ihr Bedürfnisse nicht erkannt oder die letzte Strafe war nicht effektiv.

      Meine Meinung an die submissiven Damenschaften:
      Seid ehrlich zu euch Selbst und zu eurem Gegenüber.
      Wenn ich Schmerzen braucht dann bittet darum und provoziert sie nicht mit einer Strafe, denn das geht im besten Fall immer nach hinten los.
      Hinterfragt eure Reaktionen und gebt Rückmeldung.
      also ich finde bei Strafen sollte keine Angst dabei sein weil das eine Fluchtreaktion auslöst. Ich mich dann auch Hinterfrage ob das Vertrauen meines Gegenübers danach überhaupt noch vorhanden ist.
      Angemessene Strafen sollen sicher nicht Lust oder Spass enthalten, sondern ein unangenehmes Gefühl erzogen um sich selber zu hinterfragen ob das was man gemacht hat wirklich sein musste.

      Feuerpferd schrieb:

      Interessante Frage!
      Eine Strafe muss für mich etwas beinhalten, dass mich davon abhält, das, wofür die Strafe erfolgt, noch einmal zu tun.
      bei mir ist es eine Mischung aus Reiz....bis dahin zu gehen..und eine gewisse Angst.
      Es kommt dann eben auch auf das Ausmaß der Strafe an...leider neige ich dann erstmal dazu es "auszureizen" Ist die Strafe dann "empfimdlich" scheue ich schon eher davor zurück.
      Direkte starke Angst hätte ich vor Strafen, die wirklich kaum zu bewältigen wären.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      HerrJemine schrieb:

      Muss euch eine Strafe immer Angst machen damit es sich wie eine Strafe anfühlt?
      Oder reicht es euch z.B. als Strafe etwas hinnehmen zu müssen was euch zwar nicht wehtut, aber auch sonst wie nichts gibt? Weder Lust noch Schmerz noch sonstetwas.
      Angst und in einer Beziehung zu einem anderen Menschen, passt für mich in keiner Form irgendwie zusammen.

      Die Sache mit dem Vertrauen, hat @Kataleya ja schon sehr ausführlich beschrieben.

      Ich frage mich schon etwas länger,da diese Themen so oder ähnlich immer mal wieder aufkommen, wie man auf die Idee kommen kann, mit Angst positive Veränderungen am Gegenüber erzielen zu können.

      Da gibt es viel geeignetere Mittel, damit unerwünschtes Verhalten "abgestellt" und erwünschtes Verhalten gefördert wird.
      Wo Vertrauen weiter aufgebaut wird, anstelle durch Angst zerstört.

      Wäre ich an einem Punkt wo ich Angst hätte, würde ich das Gespräch suchen, kämen man dauerhaft nicht zu einer anderen Lösung, würde ich mich lösen..

      Ein Mensch der aus Angst etwas nicht tut oder eben tut, der macht es aus ganz anderen Motivgründen als jemand der sein Verhalten reflektiert hat und dieses dann selber aus eigener Motivation ändern möchte.

      Es kann imho doch nicht Ziel einer BDSM Beziehung sein, dass einer aus Angst kuscht. ?(
      Anmerkung:
      Dies ist lediglich meine Meinung und nicht für die Allgemeinheit gültig.
      Ich will vor meinem Partner niemals Angst haben müssen, wäre das der Fall, lief etwas erheblich schief und hätte nichts mehr mit BDSM für mich zu tun.

      Wenn ich was vergessen habe, mag ich durchaus den Klapps auf den allerwertesten...
      Generell finde ich das Wort Strafe unpassend, denn da hätte ich ja was verbrochen haben müssen.

      Lernhilfe, Konsequenzen und durch Aufdrüsselung der Geschenisse bzw. Je nachdem manchmal auch einfach dabei zu belassen. ..Kann mich quälen und mir helfen diesen Fehler, vermeiden zu wollen.
      Ich habe nie Angst vor Strafen, da es bei uns keine Strafen gibt. ^^ Strafen mit oder ohne Angst hätten bei mir nur den Erfolg, dass ich an @Phylax zweifeln würde, ob er denn mit mir nicht mehr anders zurecht kommt und auf kurz oder lang mein Vertrauer in ihm verlieren würde.

      Aber mein Herr kann mir Kopfkino verpassen, dass ich mich ganz furchtbar fürchte. Dann hab ich aber nicht vor ihm Angst, sondern vor den Szenarien, die er in meinem Kopf zusammenbaut.
      Er spielt mit meiner Angst - und das kann er ganz ausgezeichnet - aber niemals als Strafe!

      Sir_MarcO schrieb:

      Hingegen sind Scheu, Respekt und durchaus auch schon mal ein "mulmiges", flaues Gefühl" durchaus interessante, ja reizvolle Aspekte.
      Aber mit Angst zu arbeiten - das zeugte bei dem BDSM, wie ich ihn verstehe bzw. für mich interpretiere, einfach nur für Schwäche.
      Das sehe ich auch so. Wenn ich Angst vor meinem Partner (oder dem was er tun könnte/möchte) habe, würde für mich gewaltig etwas schief laufen.
      Eine Strafe oder eine Konsequenz muss mir keine Angst machen....ich würde sogar soweit gehen, dass sie mir keine Angst machen darf.
      Ich will weder vor meinem Herrn noch vor seinen Handlungen Angst haben müssen.

      Für uns sollte eine Konsequenz im DD (also im Alltag)immer eine logische Folge aus dem Fehlverhalten sein. Und im bdsm (sprich im Schlafzimmer) muss eine Strafe einfach nur unangenehm sein und damit eine Wiederholung des Strafgrundes möglichst vermieden wird.

      Angst ist etwas, was für mich in unserer Beziehung überhaupt keinen Platz hat.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Frl. Naseweis ()

      HerrJemine schrieb:

      Oder reicht es euch z.B. als Strafe etwas hinnehmen zu müssen was euch zwar nicht wehtut, aber auch sonst wie nichts gibt? Weder Lust noch Schmerz noch sonstetwas.
      Ich denke, es kommt auch auf den Kontext drauf an. :) Strafe kann ja auch sein, dass einem Privilegien versagt werden und in diesem Sinne, passt das hier erwähnte für mich ganz gut.
      Wenn Sub z.B. Analverkehr neutral gegenüber steht, daraus aber eben keine besondere Lust zieht klingt das erstmal nach einer banalen Geschichte. Wenn Dom nun aber auf diese Art über längere Zeit seine sexuellen Bedürfnisse an Sub befriedigt und Sub keine sexuelle Erfüllung erhält, kann sich das durchaus wie eine Strafe anfühlen.

      Ansonsten bin ich auch eher für Strafen, die zum vergehen passen. :) Statt Strafschläge fürs zu spät zum Date kommen also eher, dass der gewünschte Kinobesuch ausfällt. Wenn ich dann doch wieder spät dran bin, werde ich sicher ängstlich um meinen Wunschfilm bangen.^^