Das Wörtlein "Bitte" im Kontext der Anweisung

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      @Gweeana ich muss mich da @Schwarze Rose anschließen .Das hat für mich überhaupt nichts mit Schubladendenken zu tun.
      Ich fühle mich auch keinesfalls schlecht behandelt, obwohl er im Gegenzug sehr viel Wert darauf legt, dass ich "Bitte" und "Danke" benutze. Ich habe einfach überhaupt nicht den Wunsch danach, dass er mir so Höflichkeit und Respekt erweist. Ich weiß, dass er mich wertschätzt und dass er mich nicht schlecht behandelt - aber um mich aufgehoben zu fühlen, brauche ich kein Bitte. Da reicht mir vollkommen, was er tut.
      Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. (Rut 1,16)
      Ich mag es wenn das Wort Bitte die Anweisung begleitet . Es verstärkt für mich eher die Anweisung als die Dominanz zu untergraben .
      Einmal weil ich mich damit der Anweisung nicht mehr entziehen kann, und zweitens zeigt es mir wie sehrmein Gegenüber möchte das ich es für ihn tue .
      Im alltäglichen Umgang finde ich das Höflichkeit grundlegend nicht aufgehoben sein sollte nur weil man ein Machtgefälle lebt. Aber im BDSM Kontext erlebe ich Bitte und Danke anders .
      Wie @myownspirit schon schrieb kann das Wort Bitte tatsächlich eine Umunstösslichkeit implementieren und auch einen Zwang beinhalten - der manchmal manifester wirkt als jede Drohung .
      Und ein Danke viel mehr Glücksgefühl generieren als jedes Tätscheln .
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      Ich sage immer von mir selbst ich bin ein höfliches Arschloch :D


      Bitte, Danke und anderes... gehören ganz klar zu meinem Wortschatz. Wer dann dem Irrglauben erliegt dieses geschähe aus reiner Höflichkeit und hätte keine tiefere Bedeutung bzw. durch das Bitte oder Danke wäre es keine Anweisung oder ähnliches... den überzeuge ich immer wieder gerne vom Gegenteil :whistling:
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      Bitte und Danke gehört für mich grundsätzlich zum Umgangston dazu. Es kommt dann auf den Zusammenhang an:

      Würdest Du bitte mal........

      ist natürlich was anderes wie

      Du wirst jetzt bitte -sofort - dieses und jenes.......

      ich schließe mich da @Rozabel an Höflichkeit hat noch niemanden geschadet A B E R davon darf man sich auch nicht blenden lassen.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      ich finde das Wort "bitte " gehört zur höflichkeit sowie auch zum respekt jener person und es ist egal ob man dom oder sub ist. Ein dom muss sich nicht unbedingt wundern der "wie die Axt im Walde umherschwirrt" aber verlangt von sub den "kniggestandard" die dann etwas irritiert wirkt. Genauso finde ich es nicht schlimm wenn dom seinen fehler einsieht und sich entschuldigt. Das ist das was man wertschätzen sollte. Also bitte und danke sollte bei jeden vorhanden sein. Das ist meine ganz persönliche meinung.-
      Es kommt auf die Situation an. Von @MasterRaphael immer und überall "bitte" zu hören, wäre mir zu viel und ein knackiger Befehl turnt mich mehr an als ein höflicher Satz :saint:
      Im normalen Umgang ist die Höflichkeitsform bei uns allerdings üblich. Aber nicht um gewissen Befehlen Nachdruck zu verleihen. Da wird der Tonfall dann härter und der Imperativ ohne "bitte" und "danke" verwendet.
      Mir bricht mit Sicherheit kein Zacken vom Helm wenn ich, auch in einer Session, ein "Bitte" ausspreche. Im Gegenteil, wie ja schon mehrere angemerkt haben wirkt bei meinem Mädchen das Wort eher als Dominanzverstärker wenn es mit der entsprechenden Betonung und der richtigen Laut- eigentlich Leisestärke ausgesprochen wird.

      Im Reallife achte ich ja auch auf Umgangsformen, mein Nick ist da auch mit bedacht gewählt.

      Ich kann mir auch vorstellen das ein Anweisung, als bitte formuliert, einen zwingenderen Charakter hat.

      LG
      Bevor ich angefangen hatte mich auszuleben, gab es ein ähnliches Thema in einem Forum wo ich mich auch beteiligt hatte. Da war ich noch absolut der Meinung, folgt eine Anweisung zb wo ich "Bitte herkommen soll" und ich wüsste es gibt dann Haue, ich alles andere als das tun würde. Ich dachte sogar, dass ich dann eher lachen würde, als es ernst zu nehmen. Nunja, zwei Jahre später weiß ich, wie falsch ich lag. Es folgt nicht auf jede Anweisung ein Bitte, es ist aber auch nicht fremd für meinen Partner und er benutzt es durchaus, auch bei Anweisungen. Genauso wie er mir in einem Restaurant den Stuhl zurechtrückt und mir auch mal die Tür aufhält. Es hat null Einfluss auf seine Dominanz für mich. Ich würde mich nicht wagen auf seine Bitte hin zu verweigern. Er denkt oft ich empfinde ihn zu soft, weil er sich auch manchmal einfach nur um mich kümmern mag, sei es ich komme von der Arbeit und er kocht für mich. Aber ich genieße das einfach, ohne das Machtgefälle in Frage zu stellen. Ich erwarte nicht immer einen höflichen Umgang, sondern wenn es eben passt. Genauso fehlt es mir nicht, wenn es mal nicht ist. Das er mich wertschätzt und mich liebt, zeigt er mir oft genug.
      @Mars hat das sehr gut auf den Punkt gebracht.

      Mein Dom/Freund kann es sich leisten bitte zu sagen. Wir haben das 1-2x ausdiskutiert (so wie alles) und damit ist gut.
      Mir ist schon klar, dass unsere Beziehung keine Demokratie ist und ein bitte ändert daran nichts. Es unterstreicht es eher noch, weil er eben trotz aller Höflichkeit
      erwartet, dass ich gehorche.
      Cunning. Ambitious. Resourceful. Determined. Shrewd.
      Wir pflegen allgemein einen recht höflichen Umgang im Alltag. Ich tue Dinge für ihn ja nicht, weil ich irgendwie muss (nach dem Motto: Du bist Sub, du musst das so tun), sondern weil ich das ja von mir aus so will. Weil das meinem Wesen entspricht. Dass ich einer Bitte nachkomme, ist für mich selbstverständlich. Ein "bitte" zeigt mir auch, dass er es ernst meint und nicht einfach so daher sagt.

      Außerdem: Ohne diesem Wörtchen oder ähnlichen Höflichkeits-Formen würde ich mich auf Dauer vermutlich nicht respektiert fühlen. Zockereien und Trotz wären da sicher vorprogrammiert :engel:
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)
      Nachtrag :

      Für mich kommt es per se auf die Situation und den Kontext an.

      Ich sage auch sonst Bitte und Danke, es gehört zu meinem natürlichen Sprachgebrauch. Da ich sonst auch spreche "wie mir der Schnabel gewachsen ist" werde ich hier für Sub sicher keine Sonderwurst braten.

      Wobei... ich sehe hier schon ein Unterschied in meine Kommunikation:

      Im Alltag, fern unserer 'intimen' Beziehungsdynamik, lautet eine Anweisung eher "Würdest du mir bitte einen Kaffee machen?", während es sonst wohl eher "Du machst mir bitte einen Kaffee!" lauten würde.

      Das "Danke" kann dabei unterschiedliche Bedeutung haben:
      • Danke (die bekannte Floskel)
      • Danke, dass Du mir dienst
      • Aufgabe erfüllt. Wegtreten!‎
      Gerade Außenstehende müssen oder sollen von unserer Beziehungsform nicht oder nur wenig mitbekommen. ‎
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      Also ich bin irritiert wenn ich ein Bitte oder Danke bekomme und keins unserer Kinder anwesend sind.

      Allerdings gibt es einen bestimmten Tonfall, da wird es definitiv brenzligen, wenn er dann Bitte!!! sagt. Das heißt entweder bin ich mit irgendwas zu weit gegangen oder hab Aufforderung 1 nicht mitbekommen.

      Höflichkeit ist bei uns definitiv ne Einbahnstraße und das ist nicht auf seinem Mist gewachsen. Ich brauchs mal so gar nicht, fühle sonst das Machtgefälle nicht.
      Also generell besitzt nein Sir Höflichkeitsformen.
      Im "Spiel" ist es aber gänzlich unterschiedlich.
      Bei einer Züchtigung sagt er nun weniger: "legst du dich bitte über meine Knie"
      Das würde für mich wohl auch nicht das Gleiche Gefühl in der Situation bedeuten.
      Aber "kniest du dich bitte hin" höre ich je nach Situation schon.

      Ein strenges "Bitte" zur richtigen Zeit, kommt einem "Sofort" sehr nahe und ist schon eine Aufforderung die keinerlei Spielraum für mich offen lässt.

      Demnach muss ein Bitte nicht abschwächen, es kann sogar die Konsequenz unterstreichen.
      „Der leere Wunsch, die Zeit zwischen dem Begehren und dem Erwerben des Begehrten vernichten zu können, ist Sehnsucht.“

      Immanuel Kant

      Hm....nun musste ich wirklich erstmal eine Weile darüber nachdenken wie das nun bei uns läuft.

      Natürlich kann man meine Spielbeziehung nicht 24/7 nennen, aber vom Prinzip her ist es eben so, dass das Machtgefälle immer vorhanden ist.
      Nun läuft irgendwie Alles zwischen uns sehr leicht und spielerisch ab, wir "blödeln" beide gerne mal rum.
      Da gibt es dann schonmal Momente in denen ich mir nicht soo sicher bin ob es noch "Blödelei" ist, oder ob er das grade ernst meint und wirklich möchte dass ich das oder jenes mache. In gewisser Weise ist es natürlich auch schwieriger für mich von totaler Ausgelassenheit in den Sub-Modus zu kommen ohne direkte und deutliche "Ansage" von ihm.
      Manchmal kommt diese Deutlichkeit z.b. direkt mit einem Griff in den Nacken (oder Ähnlichem), dann werde ich auch direkt in diesem Moment ruhig.

      Es kann aber auch mal ein etwas deutlich betonteres "Bitte" in einem Satz sein, das mir klar macht dass er es gerade ernst meint.
      Damit kann ich also auch sagen, dass gerade dieses Wörtchen seinen Willen noch unterstreichen kann...und somit seine Dominanz wenn man so möchte.

      Mars schrieb:

      Im Alltag, fern unserer 'intimen' Beziehungsdynamik, lautet eine Anweisung eher "Würdest du mir bitte einen Kaffee machen?", während es sonst wohl eher "Du machst mir bitte einen Kaffee!" lauten würde.
      Ja, das trifft es ganz gut, würde ich sagen. Natürlich ist mein Herr auch mir gegenüber höflich und befleissigt sich der Wörtchen "bitte und danke". Gute Erziehung streft auch der Dom nicht einfach ab. Satzbau und Betonung lassen allerdings keinen Zweifel darüber aufkommen wie meine Stellung zu ihm ist.
      Ausserdem ist es doch auch reizvoll zu wissen, dass dieser Mann, der mir die Tür aufhält oder mir aus dem Mantel hilft auch gleichzeitig der ist, der mit diesem besonderen Unterton sagen kann: "Du gibst dir jetzt bitte gaaanz viel Mühe deinem Herrn einen zu blasen, du kleine geile Schlampe" :rolleyes:
      Eine Sub kann himmlisch lachen, göttlich verwöhnen und Paradiese schenken dem, den sie liebt :saint:
      Ich halte Höflichkeit anderen Menschen gegenüber für die Basis des Kontaktes. Ist jemand unhöflich zu mir - lehne ich automatisch den Kontakt ab. Von daher sind kleine Wörter wie "bitte" und/oder "danke" im Alltag sehr wichtig für mich. :)
      Allerdings -

      Myshanah schrieb:

      Ein strenges "Bitte" zur richtigen Zeit, kommt einem "Sofort" sehr nahe und ist schon eine Aufforderung die keinerlei Spielraum für mich offen lässt.
      Und wenn dieses spezielle "Bitte" dann auch noch begleitet wird durch Blicke, Gesten oder andere subtile Zeichen bin ich verloren. :D
      Was du sagst, verweht im Wind. Nur was Du tust, schlägt Wurzeln!

      Sir_MarcO schrieb:

      Es ist vollkommen nachvollziehbar, dass ein Bitte! einer Anweisung Nachdruck und Konsequenz nehmen kann.
      Wie hier schon oft erwähnt kann ein "Bitte" auch genau das Gegenteil auslösen. Manchmal benutzt mein Dom es, manchmal auch nicht. Wie er gerade Bock drauf hat. Auch wenn er es mal nicht sagt, empfinde ich ihn als einen im Allgemeinen ausgesprochen höflichen Menschen.

      Eine Anweisung muss nicht immer im Imperativ stehen. Das tun bei uns auch die wenigsten.

      Einige alternative Formulierungen:
      • Du wirst jetzt das und das tun.
      • Du darfst jetzt das und das tun. (Hat mein erster Dom häufig gesagt, das fand ich seeeh fies :/ )
      • Dann spricht ja auch nichts dagegen, dass du das und das tust.
      • Ich freue mich schon auf das und das.
      • etc.
      Egal wie ein Wunsch oder eine Anweisung formuliert ist, ich befolge sie (wenn auch hin und wieder nach ein bisschen aufmucken). Und ich weiß, dass ich es mir nicht aussuchen kann, ob ich etwas mache, nur weil er "Du darfst" sagt. Wie freundlich und konkret die Anweisungen ausfallen kommt immer ganz auf die Situation drauf an. Es erzeugt halt Stimmung.

      Ich schrieb:

      Eine Anweisung muss nicht immer im Imperativ stehen. Das tun bei uns auch die wenigsten.

      Einige alternative Formulierungen:


      Du wirst jetzt das und das tun.

      Du darfst jetzt das und das tun. (Hat mein erster Dom häufig gesagt, das fand ich seeeh fies )

      Dann spricht ja auch nichts dagegen, dass du das und das tust.

      Ich freue mich schon auf das und das.

      etc.

      Ja, der "Imperativ" ergibt sich zu einem Gutteil ja nicht aus der ihm gemeinhin zugewiesenen Satzstellung und dem "!" am Ende, sondern eben aus der Situation, der Formulierung, vor allem aber wohl aus der Betonung und den geeigneten "triggernden" Worten.

      Ein "Du wirst jetzt ... bitte ...- hat ja auch sehr viel Schönes 8)

      :coffee: